f-h Oni BW sb & Friends-TTT, Freitach 11.02.05
gruß trash
Ein hoher Trin, z.B. 1,5-2,0 bietet einen super Long Einstieg
Ein niedriger Trin, z.B. 0,4 - 0,3 bieten einen super Short Einstieg
natuerlich nur fuer Scalper bzw Hit und Runner.
TRIN:
Der Indikator steigt, wenn das Volumen der Verliereraktien
höher ist, als die Umsätze der Gewinner. Geschieht das über
einen längeren Zeitraum hinweg, entsteht eine überverkaufte
Marktsituation, die eine Gegenbewegung nach oben erwarten
läßt. Die Kaufsignal-Schwelle liegt oberhalb von 1,8.
Notiert der DAX TRIN für längere Zeit unter 0,7/0,6
ist das ein Warnsignal für bevorstehend fallende Kurse.
TICK:
Anzahl steigender Aktien gegenüber fallenden…Bsp. Tick= 500 => Es steigen aus einer bestimmten Auswahl von Aktien (meistens ein Index) 500 Aktien mehr als fallen….
Dir auch ein schönes We.
ciao
Wir sehen uns Montag!
@Trash allerdings gebe ich dir recht in dem Punkt das ich auch nicht daran glaube das die amis heute noch nachgeben werden.
ciao@all
Richard W. Arms stellte den „Short Term Trading Index” (TRIN) Ende der 60’er Jahre vor. Schnell verbreitete sich der Index in der Szene der technisch orientierten Händler. Zahlreiche Veränderungen und Verbesserungen hat er seit dem erfahren, von denen ich einige vorstellen möchte. Wichtig ist, dass Sie sich nicht von den vielen verschiedenen Vermengungen dieser TRIN – Derivate aus der Ruhe bringen lassen. Die meisten unterscheiden sich nur durch verschiedene Methoden der Durchschnittsberechnung zur Glättung des sehr volatilen Indikators. Einige sind unter dem Namen Arms – Index, andere als TRIN und weiter unter eigenem Namen bekannt.
Doch zurück zum TRIN und damit zu einer umfassenden Einführung in die Thematik.
Sich haben wahrscheinlich meine Beiträge zur A/D – Line zum McClellan – Oscillator und zum McClellan – Summation Index bereits gelesen. Alle drei Indikatoren basieren nicht auf den Kursdaten eines Basistitels sondern auf der Statistik der gestiegenen und gefallenen Aktien, die in der Regel täglich erstellt wird. In den USA, wo diese Art von Indikatoren sehr weit verbreitet ist, werden diese Statistiken in der Regel für ganze Märkte erstellt. So existieren die A/D – Werte für die Nasdaq, die Nyse und die Amex. Somit gelten als jeweilige Basistitel die großen Indizes der amerikanischen Finanzmärkte wie der S&P 500 und der Nasdaq composite. Da die benötigten statistischen Daten dort von den Börsen frei zur Verfügung gestellt werden, ist es einfach, eine große Zahl an A/D – Indikatoren zu berechnen.
Hier in Deutschland besteht zum einen das Problem, das die Anzahl der gehandelten Werte viel geringer ist und das außerdem die Daten gar nicht zur Verfügung stehen. Mit etwas Programmieraufwand ist es möglich eine A/D – Statistik für den Dax aus den Datenströmen der einzelnen Dax – Titel zu fischen. Auf diesem Umweg lassen sich nun ebenfalls zahlreiche A/D – Indikatoren für den Deutschen Aktienindex berechnen.
Mit einem A/D – Indikator blicken wir ins komplexe Räderwerk einer Maschine, deren offensichtliche Leistung nur auf einer einfachen Skala als einzelner Wert zu erkennen ist.
Alle Aktivitäten am Deutschen Aktienmarkt resultieren in einer einzigen Zahl, der Kurs des Deutschen Aktienindex.
Ohne A/D – Indikatoren sehen wir nur die Auswirkungen von gigantischen Kapitalströmen, deren Kraft über den Tag verteilt arbeitet, deren Ergebnis aber nur als Kurs auf dem Chart zu erkennen ist. Welche Kräfte genau wirken, wie groß und vor allem wie ausdauernd sie sind, lässt sich von außen nicht beurteilen. Erst der Blick ins Innenleben der Maschine Dax hilft uns die komplexen Zusammenhänge zu erkennen und Schlussfolgerungen für die nächsten Tage zu treffen.
A/D – Indikatoren helfen uns die Stärke und das Fundament einer Marktbewegung einzuschätzen. Sind viele Dax – Titel am Endergebnis beteiligt oder nur wenige. Ist der Dax gestiegen, obwohl nur wenige der einzelnen Titel im Dax ein Plus verbuchten, ist das sicher kein Zeichen für eine gesunde Trendbewegung. Fällt der Dax – Kurs, weil alle Dax – Titel diesen Tag im Minus beendeten, ist das ganz sicher ein Zeichen für eine fundierte Bewegung, die berechtigte Hoffnung auf Fortsetzung macht. Händler, die solche detaillierten Marktanalysen nutzen, sind also klar im Vorteil gegenüber Händlern die nur den Kurs des Dax selbst analysieren.
Richard Arms beschränkte sich bei der Entwicklung des Trin nicht mehr nur auf die Statistik der gestiegenen und gefallenen Aktien, sondern er bezog das dazugehörige Handelsvolumen mit in die Berechnung ein. Der TRIN vergleicht die Nettoveränderungen von gestiegenen und gefallenen Titeln mit dem Verhältnis des dazugehörigen Volumens. Somit ist eine noch detailliertere Bewertung der Kursbewegung im zu Grunde liegenden Marktsegment / Aktienindex möglich. Der TRIN zeigt auf, ob das Verhältnis zwischen steigenden und fallenden Aktien vom entsprechenden Money – Flow in die richtige Richtung unterstützt wird. Ist das Verhältnis zwischen gestiegenen Aktien und gefallenen Aktien 3 zu 1, sollte in einer gesunden Trendbewegung das Verhältnis zwischen dem Volumen der gestiegenen Aktien und dem der gefallenen Aktien ähnlich sein.
Übrigens wird der TRIN von vielen US – Börsendiensten auch intraday und realtime angeboten!
Berechnung und Parameter: Für die Berechnung des TRIN benötigen wir also zusätzlich die Volumenstatistik aller Dax – Einzeltitel.
AdRatio(t) = AdAdv(t) / AdDec(t)
VolRatio(t) = VolAdv(t) / VolDec(t)
TRIN(t) = AdRatio(t) / VolRatio(t)
AdAdv(t) = Anzahl der gestiegenen Aktien am Handelstag
AdDec(t) = Anzahl der gefallenen Aktien am Handelstag
VolAdv(t) = Volumen der gestiegenen Aktien
VolDec(t) = Volumen der gefallenen Aktien
Abb.1 zeigt den TRIN in der Originalversion. Sie sehen, dass der Indikator sehr volatil ist und viele extreme Spitzen ausbildet. Deshalb wird der TRIN oft mit verschiedenen gleitenden Durchschnitten geglättet. Die Methoden der Durchschnittsberechnung variieren dabei.
In Abb.2 ist der Trin mit einem einfachen gleitenden Durchschnitt über 5 Tage geglättet. Sie sehen, dass die Spitzen etwas entschärft sind, aber viele andere Werte des TRIN dadurch ebenfalls verzerrt werden.
Einige der im nächsten Abschnitt besprochenen Derivate versuchen dieses Problem zu lösen.
Wichtig ist, dass die Analyse des TRIN seitenverkehrt gegenüber anderen Überkauft / Überverkauft – Indikatoren erfolgt. Was sonst oben ist, ist beim TRIN unten, das heißt hohe Werte sind ein Zeichen für einen überverkauften Markt und niedrige Werte ein Zeichen für einen überkauften Markt.
Darstellungsvarianten: Hier möchte ich nun auf einige Derivate des TRIN eingehen. Zunächst, noch einmal der Hinweis, das es zwischen TRIN und Arms – Index eigentlich keinerlei Unterschiede gibt. Beide Bezeichnungen werden für diesen einen Indikator verwendet. Oft wird eine Version mit gleitendem Durchschnitt dann als TRIN bezeichnet und gilt als Weiterentwicklung des Arms – Index. Was natürlich leicht übertrieben ist. Das Berechnen eines Durchschnittes auf einen Indikator ist keine Weiterentwicklung.
Als Open – Arms – Index wird nun eine leichte Abwandlung des TRIN bezeichnet, die den volatilen Verlauf etwas glatt bügeln soll. Hierzu werden die Ausgangswerte der Berechnung bereits einer Glättung unterzogen. Im Ergebnis erhalten wir dann einen sehr weichen Verlauf, der natürlich die Priorität von Short – Term – Trading etwas auf eine längere Perspektive verschiebt. Abb.3 zeigt den Open – Arms – Index.
Die Berechnung sieht wie folgt aus:
AvgAdAdv(t) = Sum(n)(AdAdv) / n
AvgAdDec(t) = Sum(n)(AdDec) / n
AvgVolAdv(t) = Sum(n)(VolAdv) / n
AvgVolDec(t) = Sum(n)(VolDec) / n
AvgAdRatio(t) = AvgAdAdv(t) / AvgAdDec(t)
AvgVolRatio(t) = AvgVolAdv(t) / AvgVolDec(t)
TRIN(t) = AvgAdRatio(t) / AvgVolRatio(t)
AdAdv(t) = Anzahl der gestiegenen Aktien am Handelstag
AdDec(t) = Anzahl der gefallenen Aktien am Handelstag
VolAdv(t) = Volumen der gestiegenen Aktien
VolDec(t) = Volumen der gefallenen Aktien
n = Berechnungsperiode für die Durchschnittsrechnung
Das zweite Derivat ist als TRIN5 bekannt. Hier wird einfach eine Summierung der letzten fünf TRIN – Werte vorgenommen, was ebenfalls zu einer Glättung des Verlaufsmusters führt.
Abb.4 zeigt diese Variante.
Die Berechnung sieht wie folgt aus:
AdRatio(t) = AdAdv(t) / AdDec(t)
VolRatio(t) = VolAdv(t) / VolDec(t)
TRIN(t) = AdRatio(t) / VolRatio(t)
TRIN5(t) = Sum(n)(TRIN)
AdAdv(t) = Anzahl der gestiegenen Aktien am Handelstag
AdDec(t) = Anzahl der gefallenen Aktien am Handelstag
VolAdv(t) = Volumen der gestiegenen Aktien
VolDec(t) = Volumen der gefallenen Aktien
n = 5 Tage zur Glättung des Indikators
Um einen echten Oszillator aus dem TRIN zu machen, berechnen wir zwei gleitende Durchschnitte von unterschiedlicher Länge auf diesen. Nun wenden wir das Konzept eines Moving – Average – Oscillators an. Wir erhalten quasi einen MACD des TRIN. In Abb.5 ist diese Variante zu sehen. Auch hier gilt, die Interpretation geschieht Seitenverkehrt. Werte über der Nulllinie gelten als bearish und Werte unter der Nulllinie als bullish.
Interpretation: Für den TRIN werden verschiedene Werte innerhalb der Skala genutzt um Phasen mit überdehnten und überlasteten Märkten zu finden. In den meisten Fällen bewegt sich der Indikator in einer Spannbreite zwischen 0.5 und etwa 3. Dabei gilt, je höher der Wert umso negativer die Aussage: Hohe Werte sind bearish und niedrige Werte sind als bullish zu sehen. In Abb.6 habe ich den TRIN über 10 Tage geglättet und die Extremzonen etwas gefärbt.
Die Angaben für die Extremzonen schwanken von Publikation zu Publikation. Ich habe die Grenze zwischen bullishen und bearishen Werten bei 1.5 gesetzt. Werte darüber signalisieren, dass die Bären an der Macht sind. Hohes Handelsvolumen ist auf der Seite der mehrheitlich fallenden Aktien des Dax zu finden. Werte unter 1.5 sind zunächst einmal neutral zu werten. Erst wenn der Indikator unter 0.8 fällt, ist die als Zeichen für die Machtergreifung der Bullen zu werten. Hohes Handelsvolumen ist dann auf der Seite der mehrheitlich steigenden Aktien im Dax zu finden. Neutrale Werte zeigen an, dass die Mittezuflüsse in steigende Aktien in etwa den Mittelabflüssen aus den fallenden Aktien entsprechen. Wenn wir diese Zoneneinteilung übernehmen fällt auf, dass der TRIN die Böden im Markt mit seinen Spitzen ziemlich genau trifft, aber die Tops und besonders die Aufwärtstrendphasen des Dax im Jahre 2003 nicht als bullish markiert. Er scheint bei fallenden Märkten besser und vor allem deutlicher zu reagieren. In Abb.7 habe ich die Werte für die Zonen eingestellt, wie eben beschrieben.
Um den TRIN auch für mittel- und langfristige Analysen verwenden zu können, sollte die Einstellung für die Glättung vergrößert werden. Dabei verändern sich aber auch die Spannbreite und somit die Werte für die einzelnen Zonen. In Abb.8 habe ich den TRIN mit einem einfachen Durchschnitt über 20 Tage geglättet.
In Abb.9 schließlich ist die Glättungsperiode auf 50 Tage eingestellt. Hier ist zu sehen, dass die Einstellungen für die Zonen nicht mehr passen. Sollten Sie den TRIN mit diesen Werten betreiben wollen, sollten Sie etwas mit den Zonen experimentieren.
Für den TRIN gelten zwei Extremwerte, deren erreichen eine baldige Marktbewegung in die andere Richtung erwarten lassen. Zu mindest wird es in der Literatur so geschildert. Steigt der TRIN über 2.5, steht eine Rally bevor. Fällt der TRIN unter 0.5, steht eine Korrektur bevor. Das Extremwerte in starken Trends längere Zeit anhalten können, wissen wir bereits. Dieses Problem teilt sich der TRIN mit vielen anderen Indikatoren. Besonders in fallenden Marktphasen liegt der TRIN lange über der Marke von 2.5.
Sollten Sie Interesse an einer noch detailierteren Besprechung des TRIN haben, empfehle ich Ihnen den Artile von Jack Rusin aus dem TAS&C Heft Januar 1992, siehe Quellenangabe.
Kritische Würdigung: Der TRIN ist sehr volatil im Verlauf. Erst eine Abwandlung der Berechnung „verschönert“ das Bild ein wenig, nimmt dem Indikator aber auch seine Reaktionsfreudigkeit.
Quellen:
Bruce R. Faber „The Arms Index“ TAS&C V.14
Thomas Asprey “NYSE technical Indicators” TAS&C V.6
Jack Rusin “The internal Dynamics of TRIN” TAS&C V.10
# 246, Nemtho, Jesses nee, heute nicht mehr. Am WE ist dafür Zeit, danke.