Etwas Wasser in den Wein.... 540811 Aareal bank
Bei dem realen KGV von 15 für 2015 sind wir uns wohl einig. Diesen Wert halte ich für hoch - aus den geschilderten Gründen (RoE). Ich kann nicht nachvollziehen, wie du auf 10 für 2016 kommst. Nach den neuen Infos von Krassus ist der Zugangsgewinn in den 3 ja bereits enthalten, sodass für 2016 nicht viel übrig bleiben wird. Wie soll das Unternehmen also die Gewinne pro Aktie in einem Jahr um 40 % steigern?
UNFI ist bei mir auf der Top-Watchliste.
Positiv: Endlich zieht die Inflation in USA an. Heute gemeldet mit 1,8%. Das ist gut für die Zinsentwicklung und sollte der Aareal helfen. Zur Erinnerung: Ca. 9 MRD € Einlagen hat die Aareal aus Mitteln der Immobilienverwalter. Ein Anstieg der Zinsmarge um bspw. 0,10 % bzw. 10 Basispunkte wären 9 Mio. € Gewinn vor Steuer. Da hier auch ein Einwand in vorherigen Posts zur Zinsmarge kam (glaube von Timo).
Ein weiterer kleiner Effekt dürfte die Abschreibung in Q1 auf die Hype Alpe Adria sein (ca. 8 Mio. €). Das Österr. Verfassungsgericht hat der Abwicklung widersprochen. Auch hier dürfte sich das EPS um ca. 10 cent erhöhen.
Zum KGV: Ziehen wir die 2,50 € der Coreal ab, kommen wir für 2014 auf ein EPS von 2,37 und einem KGV von 15. 2015 sollte es ähnlich aussehen. Bleiben wir bei der konservativen Schätzung des Vorstandes kommen wir für 2016 auf ein EPS von ca. 3 €. Die Datenbank von BO prognostiziert 3,31 für 2016.
Das KGV wäre also in etwa 11 für 2016.
Allerdings vermute ich einen etwas höheren Gewinn aufgrund weiter gut laufender Immomärkte in der EU und dem hervorragende Management der AaB.
Meine Schätzung für 2016 liegt etwa 10 % höher, also bei ca. 3,60 € EPS, als bei Börse Online.
KGV2016e von 10 komme ich durch die Annahme, dass die WestImmo 1€ zum EpS beisteuert. Natürlich erst mal unter Vorbehalt. Ich hoffe die IR-Abteilung antwortet mir bald mal.
Danke für deine Einschätzung!
Die US-Zahlen gefielen mir heute auch sehr gut, dazu noch die Revision beim Q1 GDP-Wachstum, auch wenn Q2 leicht unter den Erwartungen lag. Alles sieht nach baldigen Zinserhöhungen aus.
Wo ich noch meine Schwierigkeiten habe, ist bei der Bewertung steigender Zinsen für das Bankgeschäft. Bei den US-Banken wirkt es einleuchtend. Die Zinszahlungen der bestehenden Kredite ziehen durch variable Konditionen an, das Neugeschäft wird rentabler, während Einlagen den Sprung nicht 1 zu 1 mitnehmen, womit die Zinsspanne steigt. Davon hoffe ich derzeit auch mit JPM zu profitieren. Bei europäischen Banken sollten dagegen höhere Anteile der Kredite einen fixen Kupon haben, vermute ich. Jedenfalls ist das ja in Deutschland meist der Fall, meines Wissens nach. Entsprechend würde der Zinsanstieg sich tendenziell eher beim Neugeschäft bemerkbar machen und weniger beim Kreditbestand. Die Passivseite, da bei Banken meist kurzfristiger (geringere Duration), dagegen könnte früher das neue Zinsniveau annehmen, sodass die Zinsmarge kurz- und mittelfristig sogar fallen könnte. Wie siehst du das? Mir ist an der Stelle nicht klar, wie stark die Bilanzen durch variable bzw. fixe Kredite dominiert sind.
VG
Ein wichtiger Indikator für die Zinsentwicklung ist der Bund-Future und die Umlaufrendite. An derer, plus Gebühren, sich auch Kreditzinsen orientieren. Schön zu sehen bei den KfW Konditionen. Die Umlaufrendite spielt eine wichtige Rolle für den Zins, den letztendlich der Kreditnehmer bezahlt.
Da i. d. R. Banken Geldschöpfung durch Notenbankgeld betreiben, gewinnen Banken, wenn der Spread zwischen Umlaufrendite und Notenbankzins bzw. Interbankenzins (Libor), der auch sehr wichtig ist, ansteigt.
http://de.global-rates.com/zinssatze/libor/libor.aspx
Bei den Einlagen hat es auch Vorteile, da Banken z. B. steigende Leitzinsen erst sehr verzögert an Kunden weitergeben.
Das ist zwar recht grob umschrieben, beschreibt aber weshalb Banken bei steigenden Zinsen mehr verdienen. Schaut man sich die Bilanzkennzahlen der Banken kurz vor Finanzkrise an, erkennt man das dort die Gewinne zumindest ohne Berücksichtigung des Investmentbanking höher waren als heute.
http://www.deraktionaer.de/aktie/...bei-berkshire-hathaway-165130.htm
immer aufwärts geht nicht: auch bei Aareal Bank sehen die analysten eine abflachung der gewinnkurve, https://www.boersen-zeitung.de/...&isin=DE0005408116&subm=gew
http://www.ariva.de/news/...ewinn-der-Aareal-Bank-kraeftig-an-5453571
http://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/...bleibt-1000762409/2
Mit den Zahlen zum zweiten Quartal, http://www.dgap.de/dgap/News/corporate/...anyID=374&newsID=892901 , hat die Wiesbadener Aareal Bank erneut die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der hoch spezialisierte, gut geführte Immobilienfinanzierer, der ohne Verluste durch die Finanzkrise gekommen ist, zählt weiter zu den Top-Adressen in der deutschen Bankenlandschaft.
Durch die jüngsten Übernahmen der Konkurrenten Corealcredit und Westimmo konnte Vorstandschef Wolf Schumacher die Marktposition des Instituts weiter ausbauen, ohne dafür allzu tief in die Tasche greifen zu müssen. Mittelfristig ist zu beachten, dass sich der wieder stärkere Wettbewerb in der Branche auf die Margen der Wiesbadener niederschlagen könnte.
Insgesamt bleibt die Aareal Bank mit ihrem stabilen Geschäftsmodell und ihrem professionellen und konservativen Management eine gutes Investment für diejenigen, die sich in Bankaktien engagieren wollen.
... sondern algorithmischer handel
computeralgorithmen bestimmen automatisch die auftragsparameter und sind DAX-korreliert
Ich muss gestehen, dass ich mit Bankaktien noch keine große Erfahrung habe, darum eine Frage.
Wo ist denn hier der Haken?
Wenn ich mir die fundamentalen Daten so anschaue, verstehe ich nicht, warum der Kurs bei 33,xx und nicht bei 45-50,xx. steht. Klar gab es eine allg. Korrektur der Märkte, aber 33,xx scheint mir doch extrem unterbewertet.
Wäre nett wenn mir jemand sagen könnte, warum das Papier nicht höher steht.
europäische Banken haben durch das Niedrigzinsumfeld sehr tiefe Zinsspannen. Daher sind sie nicht sehr rentabel (Eigenkapitalrendite) und können Gewinne nur sehr schlecht reinvestieren. Daher sind die Bewertungen tief. Hinzu kommt natürlich, dass der Sektor immer als relativ riskant angesehen wird. Banken hängen stark an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Was wäre, wenn die Zinsen noch ein weiteres Stück fallen (->Zinsspanne)? Was wäre, wenn die Kreditausfälle zulegen? Bei ohnehin dünnen Renditen, ist so etwas sehr gefährlich. Die Chance dagegen ist natürlich, dass geringe Verbesserungen der Rentabilität die Gewinne pro Aktie sehr stark erhöhen, weil man von einem niedrigen RoE-Niveau kommt. Dazu sind die Dividendenrenditen durch niedrige Bewertungen oft sehr hoch. Nur selbst wenn es einen guten Effizienzschub gibt, ist das nachhaltige EPS-Wachstum anschließend mau, solange die Zinsen so tief liegen. Und, ob sie steigen, ist schließlich völlig unklar. Vielleicht sehen wir für Jahrzehnte solche Zinsen, schließlich ist unser Markt auch relativ gesättigt und die Demographie alles andere als auf unserer Seite. Bei den Schuldenständen der Staaten wäre auch langfristiges QE nicht abwegig.
Risiken gibt es natürlich bei jeder Aktie. Ein weiterer Grund warum ich jetzt hier investiert habe ist, dass gerade durch die niedrigen Zinsen mehr in Immobilien investiert wird. Sprich, dass die Nachfrage nach Kreditfinanzierung z.Zt. steigt. Billiger als jetzt kann man eine gewerbliche Immobilie wahrscheinlich die nächsten Jahre nicht mehr finanzieren bzw. sich den Niedrigzins auf Jahre sichern. Die steigende Nachfrage kommt doch Aareal zu gute und müsste doch den geschmälerten Gewinn, der durch die niedrigen Zinsen entsteht, ausgleichen, oder täusche ich mich da? Auch die Refinanzierungskosten sind i.M. historisch niedrig. Das Kreditausfallrisiko steigt natürlich mit mehr vergebenen Krediten an, was aber mit einer höheren Risikovorsorge abgesichert wird.
Ein hoher Anreiz der Aktie ist meiner Meinung nach auch die hohe Divi-Rendite, die zudem den Kurs nach unten hin gut absichern dürfte. Eine Sonderdivi könnte es ja evtl. auch noch geben. Sprich, wenn keine negativen geopolitischen Überraschungen mehr kommen, dürfte der Kurs im Herbst-Frühjahr deutlich ansteigen...