Hypo Real - Jahrhundertchance oder Niete?
Und obendrein lappt es schon ins Philosophische (Kant?)
Chapeau.
Ich rufe sie nur in Erinnerung, weil sie mir in Bankenthreads in diesen Monaten aktueller denn je zu sein scheint.
LeoF
Wahnsinn ... das hätte ich NIE für möglich gehalten. Vor ein paar Jahren hätte er sie von Schröder erheblich billiger haben können. Jetzt hat er nicht mal mehr 3 Mrd für die erste Tranche in der Kasse und muß zu Tiefstkursen neue Aktien dafür ausgeben, während er bis vor kurzem für insgesamt 15 Mrd zu Höchstkursen Aktien zurückgekauft hat. Und dafür steht man ganz oben....
Ich hoffe nicht, daß es bei der HRE so weit kommen wird.
Fall eine Konsumaktie und als solche zyklisch. Auch für sie würde ich sagen: muss
man derzeit nicht haben.
Wenn es denn wieder aufwärts geht (im Oktober?), werden Konsumaktien garantiert
nicht vorneweg marschieren. Pacemaker werden die Finanztitel sein.
Eine absolute Sonderrolle werden (Gold-)Minen-Aktien einnehmen: sie werden noch
beträchtlich besser laufen, denn sie sind Hybriden. Zum einen Aktien, zum anderen
ein Surrogat für Gold. (Meine Goldcorps haben heute fast 16% zugelegt). Keine
Aktiengattung ist dermaßen niedergeprügelt worden und unterbewertet, wie Gold-
aktien. Keine Aktiengattung hat eine derart vielversprechende Zukunft.
Ich würde also jedem dazu raten, bei Aktien in erster Linie zu Finanztiteln und
Goldaktien zu greifen. Alles weitere sieht man später. Auch Konsumaktien werden
wieder Konjunktur haben. Aber nicht beim ersten Erholungsschub.
Was die weiteren Tiefstkurse im Dax anbelangt, habe ich dazu weiter oben ge-
schrieben. Einzelne Titel können aber ohne weiteres noch doppelt so weit fallen.
Praktiker ist aber schon sehr weit zurückgekommen; viel mehr dürfte da nicht
gehen. In einem finalen Selloff ist allerdings jede Aktie kurzfristig für 5 oder 10
Prozent (Kursrutsch) gut.
Aber so ist das eben. Banken sind Verwalter und haben außer Know-How keine eigenen Assets. Und wenn sie letztere haben, werden sie übermütig und verzocken alles.
Natürlich könnte es sein, daß einige Kurse sehr stark steigen, vor allem, wenn sich viele erstmal an alten Höchstkursen orientieren. Aber das dürfte nicht nachhaltig sein.
In Europa gibt es leider noch viel zu viele Banken.
Das alles gilt m.M. nach nicht für das Geschäft der HRE. Da wird man aber abwarten müssen, wie sie die noch anfallenden Verluste verteilen. Selbst wenn man unbelastet ins neue Jahr gehen kann (und 2008 operativ mit einer rotschwarzen Null herauskommen sollte), wird die Profitabilität vermutlich in 2009 ERHEBLICH schwächer sein als im ersten Halbjahr 2007, da sich seither einige Geschäftszweige in einigen Ländern erheblich eingetrübt haben.
LeoF
Bei Kursen um 13 EURO kann man kaum Geschäfte erwarten, wie "einst im Mai"...
bei manchen ausgebombten titeln - wie z.b. bei commerzbank oder hre - denke ich, dass ein weiterer fall kaum noch möglich ist, aber vielleicht doch. auf jeden fall werden diejenigen banken, die diese krise überleben, langfristig die besten chancen haben.
übrigens sollten sich alle käufer von optionen und anderer derivate davor hüten, bei unsicheren emittenten zu kaufen, denn bei deren pleite ist das geld vermutlich weg, denke ich....
Bei den Zwangsliquidierungen schaut keiner mehr auf Bewertung und ähnliche Scherze.
Da läuft es läuft es wie auf der Reste-Rampe: alle muss raus.
Bailouts bei den US-Banken wahrgenommen werden, was zwar auch am zeitlichen
Kontext liegt, ansonsten aber nichts miteinander zu tun hat.
Zu anderen Zeiten hätten diese Fusionen/Übernahmen wahre Kursfeuerwerke ent-
facht. So aber werden sie mit den Bailouts in einen Topf geworfen. Man kann aber
hoffen, dass die Börse das zu einem späteren Zeitpunkt nüchterner bewertet.
bei manchen ausgebombten titeln - wie z.b. bei commerzbank oder hre - denke ich, dass ein weiterer fall kaum noch möglich ist, aber vielleicht doch. Ahja, danke für den Hinweis.
auf jeden fall werden diejenigen banken, die diese krise überleben, langfristig die besten chancen haben. Hm, ja stimmt. Diejenigen die sie nicht überleben jedenfalls nicht.
übrigens sollten sich alle käufer von optionen und anderer derivate davor hüten, bei unsicheren emittenten zu kaufen, denn bei deren pleite ist das geld vermutlich weg, denke ich.... Tolle Info, super analysiert...
Das Post war jawohl auch ein Totalausfall.
Du hast natürlich recht mit dieser Feststellung ...., dennoch, irgendwann werden sich die Fundamentaldaten wieder durchsetzen, und dann geht die Post ab. Zur Zeit wird der Markt n u r von der spekulativen Komponente beherrscht, und die, das wissen allle, ist stets von begrenzter zeitlicher Dauer. Die Hauptsache aus meiner Sicht ist, dass die deutschen Banken wirklich so solide aufgestellt sind, wie allgemein festgestellt und behauptet wird! Dafür spricht, dass CoBk. und D.B. noch in der Lage waren, jeweils eine Übernahme zu stemmen. Für die H.R.E. spricht einzig und allein das Geschäftsmodell.
den Börsen schreibt er heute früh in seiner AB-Daily:
"das Verbot der „nackten“ Leerverkäufe ist die wichtigste Nachricht von heute
morgen. Sie überwiegt alles andere bei weitem. Damit ist die entscheidende Kraft
der jüngsten Panikverkäufe, die keine Panik, sondern ein Geschäft darstellen,
beseitigt.
...
Mit Leerverkäufen dieser Art ist jede Aktie und jeder Markt auf Null zu bringen. Daß
die SEC solange gewartet hat, ist unverständlich. Welche Kräfte dabei walteten,
lasse ich offen.
...
Die wichtigste und größte Schwachstelle bleiben in diesem Umfeld natürlich die
Bankaktien. Mit dem zitierten Verbot führt dies ab heute dazu, daß jeweilige Ein-
deckungen nötig werden. Auch das ist nicht in 1 oder 2 Tagen bewältigt, weil
dahinter unterschiedliche Strategien oder Taktiken stecken.
...
Diese Aufräumarbeiten gehören leider zum Endpunkt jeder Finanz- und Bankenkrise.
Ich sage dies etwas salopp, weil wir solche Phasen schon einige Male erlebt haben,
wenn auch nicht in dieser Größe. Sie sind aber ein sehr sicheres Zeichen dafür, daß
wir uns in der finalen Phase bewegen. Final heißt nicht auf den Tag genau, aber in
den letzten Zügen,
...
Ergänzend zu gestern: Es ist so, daß wir jetzt einige Tage, vielleicht sogar Wochen,
unter Wasser fahren, und mit echten Buchverlusten leben. Das stört mich deshalb
nicht, weil das Risiko noch immer begrenzt ist, und ich bei einem Verkauf in die Situ-
ation gerate, daß bei einer sehr schnellen Wende Sie unweigerlich hinterherlaufen.
Daß Sie bei einem Ausverkauf die tiefsten Kurse für Käufe finden, ist fast unmöglich
oder reines Glück. Natürlich kostet uns das jetzt Nerven! Aber ich halte es für den
richtigen Weg."
Was das SEC-Verbot anbetrifft, kann man festhalten, dass damit eine der Haupt-
quellen der gnadenlosen Ausverkäufe der Bankentitel (und nicht nur dieser) vom
Tisch ist. Damit dürften neue Tiefstkurse zunehemnd unwahrscheinlich werden. Wir
werden bald sehen, inwieweit das den Kurs von HRE induziert.
Zitat:
Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hat neue Regeln für den Leerverkauf von Aktien verabschiedet, um Investoren zu schützen. Vor allem die sogenannten "nackten" Leerverkäufe sollen verhindert werden. Bei den "nackten" Leerverkäufen verkaufen Investoren Aktien, die sie gar nicht besitzen. Vermutungen gehen dahin, dass Leerverkäufer (Short-Seller) gezielt Gerüchte in die Welt setzen, um von fallenden Kursen zu profitieren.
Die neue Regelung besagt, dass Leerverkäufer die Aktien auch physisch liefern können müssen. Verstoßen sie dagegen werden Strafzahlungen fällig. Das Neue bei dieser Regelung ist, dass sie auch für Market-Maker in Optionsmärkten, die im Juli und August noch ausgenommen worden waren, gilt.
SharewiseNews am 17.09.2008, 17:20