Der USA Bären-Thread
Beim Shorten ist RM aus Selbstschutz unerläßlich. Während man beim Longgehen in Aktien (!) ein Tief aussitzen kann ist das beim Shorten (egal ob OS oder Zertis) nicht unbedingt möglich, denn
1) Bei OS hast du einen nicht unerheblichen Zeitwert- und evtl. Volaverlust
2) Ist der langfristige Trend aufwärts, d.h. du spekulierst gegen den Mega-Trend und hast daher nicht unbegrenzt Zeit
3) Kannst du wie immer auch schief liegen und die Basis (OS) nie wiedersehen bzw. den Knock-Out zu schnell sehen.
Bei der von dir angesprochenen Posi hast du also ein Risiko von 25%, was m.E. erheblich ist, denn du bräuchtest sicher mehr als ein Jahr, um das wieder reinzuholen.
Meine Alternative, z.B. die am Freitag bei Dax 7560 glattgestellte Short-Posi:
Der investierte Betrag betrug 10% des Depots (Hebel 10), aber der Stoppkurs war so gewählt, dass ich nur 1% meines Depots verloren habe (effektiv waren es dann 1,5%). Die Chance betrug jedoch 5% im Dax, was mir 5% meines Depotswertes als Gewinn eingebracht hätte. Der Risko-Faktor war also 1:5.
Die Geschichte hat gezeigt: Wäre ich weiter investiert um "Recht zu bekommen" wären jetzt 10% meines Depots futsch! Stattdessen habe ich 99% cash und kann damit am Top entspannt nochmal so ähnlich shorten. Während du verzweifelt hoffst, deinen Einstandskurs wiederzusehen kann ich im Abwärtstrend meine Short-Posi erhöhen und so deutlich mehr Gewinne als du einfahren.
Nach einer Menge Lehrgeld habe ich gelernt, das enge (!) Stoppkurse bei gehebelten Posis von Nöten sind. Bei Aktien sind meine Stoppkurse natürlich weiter.
Meine langlaufenden Puts hingegen würden nicht mal sterben, wenn der DOW auf 20.000 bzw. SP-500 auf 1700 steigt. Ich bin damit also NICHT erpressbar. Der Nachteil des Zeitwertverfall wiegt IMHO weniger schwer. Ich gleiche ihn dadurch aus, dass ich sehr lange Laufzeiten wähle und nur vergleichsweise kurz halte. Dann ist der Zeitwertverlust sogar fast vernachlässigbar.
Bei den KOs hingegen ist das Risiko sehr viel größer. Man verdient zwar besser, wenn man "Glück hat" und die Märkte sich "wie erhofft" bewegen. Das ist aber wie gesagt nicht kalkulierbar; man spielt Roulette (oder "zockt") und sollte das Risiko durch sehr kleine Positionsgrößen ausgleichen.
Was das RM/MM betrifft: Als ich im März 2003 für 6 Euro Aktien der Commerzbank gekauft hatte, kratzte mich auch nicht, dass die Aktie danach noch kurz auf 5,40 E fiel, obwohl das 10 % Verlust waren. Wäre ich statt in der Aktie in Calls gewesen, hätte der Verlust dann auch 30 oder mehr % betragen können. Heute aber steht die Commerzbank bei 37 Euro. Damals war klar, dass sie horrend unterbewertet war. Rückblickend betrachtet ist es daher nahezu wurscht, dass sie dann noch mal zwei Wochen weiter abtauchte.
Heute sind wir in der umgekehrten Situation. Die Märkte sind horrend überbewertet und überkauft. Jeder Zocker lässt den Finger über dem Sell-Knopf kreisen, und alle drücken gleichzeitig ab, wenn es kracht. Dann werden vermutlich wieder, wie Ende Februar, die Börsensysteme ausfallen und keiner der vielen vorsorglich gesetzen SL der Long-Zocker wird greifen, jedenfalls nicht zum erwünschten Preis.
Doch genau Timen lässt sich das nicht, wie wir alle wissen. Könnte gut sein, dass der SP-500 noch kurzzeitig auf 1600 oder höher schießt. Das ist für mich genausowenig ein Grund, die Puts zu verkaufen, wie es für mich 2003 keinen Grund gab, die Commerzbank zu verkaufen, weil sie noch ein wenig weiter gefallen war. Leute, die vom jahrelangen Upmove geblendet das Mantra herunterbeten, diesmal sei alles anders und langfristig steigen Börsen sowieso, denen wird in der kommenden, starken Korrekturphase der Arsch auf Grundeis gehen.
Ich sehe also nicht auf die nächsten zwei Wochen, sondern eher in Richtung Herbst und könnte mir da beim SP-500 eine Korrektur bis auf 1200 vorstellen. Das wären ab jetzt 300 Punkte. So betrachtet ist es ebenfalls (fast) wurscht, ob man die Puts beim Stand von 1520 oder 1550 gekauft hat.
Komischerweise halten viele Leute das Aussitzen von Puts, die gegen einen laufen, für Wahnsinn, während wohl schon fast jeder von uns eine Aktie, die nach dem Kauf ins Minus gefallen war, weiterhin gehalten hat. In der jetzigen überkauften Lage ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass wir bis spätestens zum Herbst eine größere Korrektur bekommen. Da man das nicht exakt timen kann, sind IMHO lang laufende Optionen, die in der Wartezeit relativ wenig Wert verlieren, die interessanteste Variante, diesen Move zu spielen. Kommt er nicht, wird halt verkauft, zur Not auch mit Verlust. Das RM besteht schon beim Kauf darin, eine Positionsgröße zu wählen, deren Totalverlust man verschmerzen kann.
Wenn ich bis Dezember 2009 - das sind noch ca. 900 Tage - 25 % verloren haben sollte (meist verkaufe ich schon viel schneller, die lange Laufzeit ist ja nur ein MIttel, um den Zeitwertverlust klein zu halten), wäre das auf den Tag umgerechnet sehr viel weniger prozentualer Verlust, als Du ihn jetzt hattest. Wenn Du obige Episode dreimal im Monat wiederholst, könntest Du wirklich als einer der hier von den Bullen verhöhnten "Immer-wieder-neu-Putkäufer" werden, die sukzessive ihr Geld verbrennen.
DB463R -> Put auf DOW, Basispreis: 13500, Fälligkeit: 12-2008.
Der ist vom Basispreis und der Laufzeit her schon halbwegs konservativ. Länger laufende wären noch besser. Guck mal selber, ich weiß ja auch gar nicht, welchen Index Du shorten willst (ich hab den SP-500 genommen).
14:10 Greenspan sees dramatic drop in Chinese stocks -
Reuters.com reports former U.S. Federal Reserve Chairman Alan Greenspan said on Wednesday he feared a "dramatic contraction" in Chinese stocks but said the global economy may be able to shrug off a drop in asset prices. Addressing a meeting in Madrid via teleconference, Greenspan said the recent boom in Chinese stocks could not last. "It is clearly unsustainable," he said "There's going to be a dramatic contraction at some point." Greenspan also said a correction could cause problems for Chinese personal wealth. Some analysts have speculated that the Chinese government could be tempted to dip into its reserves to bail out any stung investors and avoid social unrest.
By Rev Shark
Street.com
5/23/2007 2:37 PM EDT
My last post proved to be quite timely with the Ponzi scheme metaphor [Schneeball-System-Vergleich - A.L.]. We are now seeing what happens when a Ponzi scheme ends and everyone tries to exit at the same time.
We are in free fall now and it is going to be very interesting to see how far it goes. Momentum doesn't typically die easily, so I expect some buying forays. But this nasty intraday reversal should help increase caution levels.
We were getting too frothy today, and this is a pretty classic example of what can happen when that occurs.
Interessant, dass Greeni ein paar Sprüche ablässt. Früher hätte schon ein Räuspern gereicht. Mal sehen, was die Märkte jetzt machen...
Aber schön, dass Greenspan mal den Streßlevel des Marktes bzgl. China antestet. Vielleicht irre ich mich doch und China wird einen weltweiten Crash anstoßen. Die Märkte sind jetzt so überhitzt, dass wohl der berühmte Schmetterling genügen würde.
P.S. AL, hast du den Teddybären dazugelegt?
Die 3 Tageskerzen sehen eigentlich schon wieder etwas zu perfekt aus, so als ob
an der Börse geklingelt wird zum Richtungswechsel.
By Rev Shark
Street.com
5/23/2007 4:47 PM EDT
Momentum was running white hot and things were looking downright frothy this morning before Alan Greenspan put the damper on things with some comments about how a dramatic fall was sure to occur in the Chinese stock market at some point.
Only someone in complete denial could fail to appreciate the fact that there is a bubble forming there, but there are no signs that it is close to an end. So we just continue to skip along merrily.
Greenspan upset things because he still has some jawboning power and he can generate a little fear, especially when his comments are so clearly negative.
This is the third day in a row that the S&P 500 has reversed intraday [Das hatte ich schon in # 2188 angemerkt - A.L.], but it was much more dramatic reversals in the Nasdaq and small-caps that were the focus on the hot-money momentum players.
Time and again we have come back from these sorts of hiccups, and buying the dip has proved to be the smart move. Is this going to be the time when it doesn't work?
I don't know, but it is probably a good idea to tighten up stops a bit. The action tomorrow and in front of the long weekend will give us some insight into how much momentum this market has left.
The trading has been a bit sloppy lately, and emotions are becoming more intense, so we have the pieces in a place for some drama.
We need to keep an open mind here and let the market tell the story. Both the bulls and bears have good arguments, but it's the price action that is going to tell us what we should be doing.
Wird auch Zeit! Hoffentlich verstehen die Chinesen nicht chinesisch - und interpretieren Greenspans Worte auch richtig: BUUUUBBBBBBLE!
Nur so werden die Chinesen erzogen, das Boerse zwar was casinoartiges an sich hat, aber dennoch keines ist! Ueber Zinserhoehungen lachen die sich doch krank: ist doch auch logisch, der taxifahrer weiss nicht was Zinserhoehungen sind bzw. deren Auswirkungen. Alles was er hoerte ist, das man mit Aktien Geld fuer umsonst zurueckbekommt :))) Und dann ivestiert er! Ob Die nun 2 oder 4 Erhoehungen machen, ist dem taxifahrer doch egal!
Es muss rumsen - dann hoeren die chinesen auf, zu bu...
Scherz meinerseits :))))
ich bin mal wieder am Rande des Bärenlagers angekommen. Mir schweben 2 Möglichkeiten vor, auf fallende Kurse zu wetten. Aber welche ist die richtige?
1. Auf fallende Kurse in Mexico
2. Auf fallende Kurse in Hongkong
oder habt ihr noch eine bessere Möglichkeit im Auge
regards
Fred
hier in D geeignete Short/Putscheine oder ähnliche Möglichkeiten gibt.
Für Hongkong könnte man den Hang Seng shorten wenn man glaubt da geht was.
Zertifikate: AA0DDC AA0DDD AA0DDE usw.
Gründe: Mexico folgt relativ träge dem Dow, fast hat man den Eindruck, die Kurse würde dorthin gefaxt (bis zu +30 minuten). Daher gibts eine relative sicherheit in der Entwicklung. Zusätzlich reagiert Mexico sehr sensibel auf änderungen der Marktstärke der Amis
Hongkonk wäre dagegen eine Wette auf ein Chinaproblem von dem Amerika nicht in vollem Umfang getroffen wäre
Wie gesagt, sicher bin ich mir nicht
Shenandoah: Was spricht denn aus deiner Sicht für Brazilien ( ausser dem Caipirinia)?
Regards
Fred
Ariva-User "Boomer" war so freundlich, diesen Thread heute mit einem Schwarzen zu bewerten. Für diese kontraindikatorische Aufmerksamkeit möchte ich ihm hiermit auch im Namen aller meiner Mit-Bären aufrichtig danken.