Olympia 2008
Der serbische Nationalspieler Slobodan Rajkovic ist nach seiner Spuckattacke beim Olympischen Fußballturnier in Peking vom Weltverband FIFA für ein Jahr gesperrt worden.
Der 19-Jährige wurde im Vorrundenspiel gegen Argentinien von Schiedsrichter Abdullah Al-Hilali aus dem Oman vom Platz gestellt und hatte dem Unparteiischen daraufhin ins Gesicht gespuckt.
Laut serbischen Presseberichten hat die FIFA nun beschlossen, Rajkovic für zwölf Monate von allen Wettbewerben auszuschließen. Der serbische Fußball-Verband FSS kündigte bereits an, die Entscheidung anfechten zu wollen. Rajkovic habe zwar einen Fehler gemacht, aber die Bestrafung sei "lächerlich", sagte ein Sprecher.
Unterstützung erhält der Verband von Rajkovics Klub Twente Enschede und dem FC Chelsea, der den Verteidiger an den niederländischen Erstligisten ausgeliehen hat. "Sollte die Entscheidung endgültig sein, entzieht das dem Spieler die Möglichkeit, seiner Arbeit nachzugehen", sagte der Verbandssprecher weiter.
Rajkovic steht seit seinem 16. Lebensjahr bei Chelsea unter Vertrag. Als Leihgabe spielte er bei OFK Belgrad in der serbischen Liga und wechselte anschließend zum niederländischen Meister PSV Eindhoven, ehe er zu Beginn der Saison bei Twente unterschrieb.
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Die Erleichterung bei Manuela Schmermund war groß, denn der Druck, ihr paralympisches Gold in Athen verteidigen zu müssen, lastete schwer auf ihren Schultern. "Das schüttelt man nicht einfach so ab", sollte die viermalige Europameisterin nach ihrer Silbernen sagen. Doch sie schaffte es. Mit Bravour.
In der Qualifikation tat sie sich noch schwer, lag vorerst nur auf Platz vier und musste erst einen Wutanfall in den Griff bekommen. "Der Vorkampf war eine Katastrophe. Da sagte ich mir, mache was du kannst und mache es gescheit", gab die Athletin von der SG Mengshausen zu Protokoll.
Und tatsächlich: Nach einer kurzen, aber intensiven Auswertung mit ihrem Trainer Uwe Knapp hatte sie ihre Nerven besser im Griff und startete ein Aufholjagd, die am zweiten Treppchen des Podests enden sollte. Mit einer 10,6 im vierten Durchgang des Finales katapultierte sie sich auf den zweiten Rang, nur an die souveräne Veronika Vadovicova kam sie nicht mehr heran. Mit einem Vorsprung von 4,6 Zählern und einem Gesamtscore von 494,8 Ringen gewann die Slowakin paralympisches Gold und verwies Schmermund und die Puertoricanerin Nilda Lopez Gomez auf die Plätze.
"Sonst hatte die Slowakin ihre Nerven nicht im Griff, aber diesmal hat sie durchgezogen. Das verdient absoluten Respekt", meinte Knapp, dem mit einiger Verzögerung "ein Stein vom Herzen gefallen ist. Gold war das Ziel, Manuela war so gut drauf", war der Trainer nach diesem Wechselbad der Gefühle doch etwas enttäuscht. Positiver sah es die Silbermedaillen-Gewinnerin: "Ich bin froh, dass ich für einen guten Start für das deutsche Team gesorgt habe und hoffe, dass wir noch viele Medaillen holen werden."
Und Schmermunds Hoffnungen sollten erfüllt werden: Für das zweite Edelmetall des deutschen Teams sorgte die sehbehinderte Judo-Kämpferin Carmen Brussig. Die zweimalige Weltmeisterin vom PSV Schwerin holte im Wettbewerb bis 48 kg Bronze. Den Schlusspunkt setzte die kleinwüchsige Schwimmerin Maria Götze, die in 3:14,59 Minuten Silber über 200 m Lagen gewann. Für die 27 Jahre alte Chemnitzerin war es bereits die siebente Medaille bei Paralympischen Spielen.
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Die 42-jährige Dressurreiterin Britta Näpel schnitt bei den Wettkämpfen in Hongkong auf ihrem Pferd Cherubin bei der Individualprüfung der Startklasse Grad II am besten ab. Sie verwies Lauren Barwick (Kanada) vor der Dänin C.C. Nelsen auf die Plätze. Damit sicherte die Weltmeisterin von 2007 dem Deutschen Behinderten-Sportverband (DBS) das erste paralympische Gold der Spiele. "Ich bin sprachlos. Es ist wirklich ein Traum wahr geworden", sagte die Spastikerin nach dem Wettkampf. "Ich habe mich schrecklich gefühlt, weil Cherubin nicht das tun wollte, was ich wollte. Es lag vermutlich an der Hitze hier."
Zwei Weltrekorde - trotzdem "nur" Silber
Kugelstoßerin Martina Willing von der SG Stahl Brandenburg katapultierte ihr Sportgerät auf 8,61 m und sorgte damit für einen neuen Weltrekord. In der Endwertung platzierte sich die Athletin auf Rang zwei und gewann damit Silber. Mit 8,54 m und persönlicher Bestleistung holte Marianne Buggenhagen (SC Berlin) mit Rang drei ebenfalls Edelmetall. Siegerin des Kugelstoßwettbewerbs der querschnittsgelähmten Frauen wurde die Tschechin Eva Kacanu, die schwerer behindert ist als Willing.
Ebenfalls einen neuen Rekord stellte die Speerwerferin Andrea Hegen aus Leverkusen auf. Die Atheltin, der von Geburt an der linke Unterarm fehlt, warf ihren Speer auf 39,23 Meter und hielt damit für einige Minuten die Bestmarke. Sie wurde nur mehr von der Chinesin Juan Yo übertroffen, die mit 40,51 m den Weltrekord nochmals verbesserte.
Bahnradfahrerin Natalie Simanowski (Leverkusen) im 500 m Zeitfahren und der Sportschütze Norbert Gau holten ebenfalls Silber. Der Münchner überraschte und wurde in der Disziplin Luftgewehr Stehend Zweiter. Deutschland steht nun bei insgesamt ein Mal Gold, sechs Mal Silber und zwei Mal Bronze.
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Höfte holt Bronze im Weitsprung
Die querschnittgelähmte Diskuswerferin Marianne Buggenhagen hat mit einem Weltrekord die zweite Goldmedaille für das deutsche Team bei den Paralympics in Peking geholt. Außerdem gab es zwei weitere deutsche Bronzemedaillen
Buggenhagen erzielte am Dienstag eine Weite von 27,80 Metern und bekam dafür 1060 Punkte. Silber gewann die Chinesin Wang Ting, die für 17,04 Meter 1010 Punkte bekam, weil sie schwerer gehandicapt ist als Buggenhagen. Dritte wurde Jana Fesslova aus Tschechien (24,82 Meter/946 Punkte).
Goldenes Karriereende
Für Buggenhagen, "Sportlerin des Jahres 1994", war es das neunte Gold bei Paralympics. "Ich fühlte mich fit wie nie", sagte die Berlinerin, der besonders der Regen am Morgen im Nationalstadion gefiel. "Ich bin Asthmatikerin, und hab super Luft bekommen."
Buggenhagen, die am Montag bereits Bronze mit der Kugel gewonnen hatte, wird noch im Speerwurf starten - wo sie sich allerdings ohne Chancen auf eine Medaille sieht - und danach ihre Karriere beenden.
Zweite Medaille für Sacher
Für die erste deutsche Medaille des Morgens hatte die Unterschenkel amputierte Leverkusenerin Astrid Höfte mit Bronze im Weitsprung gesorgt. 4,47 Meter reichten zu Bronze. Lange Zeit lag sie sogar auf einem Silberrang, im letzten Versuch zog die Französin Marie-Amelie le Fur an ihr vorbei und sicherte sich Silber mit einer Weite von 4,71 Meter. Gold ging mit 4,82 Metern an Andrea Scherney aus Österreich.
Der armamputierte Radfahrer Wolfgang Sacher hat als erster deutscher Athlet in Peking eine zweite Medaille gewonnen. Einen Tag nach Silber in der Einerverfolgung gewann der 41-Jährige Bronze im 1-Kilometer-Zeitfahren. Dagegen hat Manuela Schmermund ihre zweite Medaille verpasst. Die 36 Jahre alte Sportschützin belegte im Kleinkaliber 3x20 Rang sechs. Ihre Silbermedaille am Sonntag mit dem Luftgewehr war die erste Medaille der deutschen Athleten bei diesen Spielen gewesen.
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Schießen
3.00 Uhr
50m Sportgewehr 3x20, Frauen
10m Luftgewehr liegend, Mixed
Leichtathletik
3.00 Uhr
Männer
Kugelstoßen
100m Lauf
4x100m Lauf
Weitsprung
200m Lauf
5000m Lauf
Speerwerfen
Frauen
Diskuswerfen
Weitsprung
100m Lauf
Kugelstoßen
800m Lauf
Radsport
Bahn
3.30 Uhr
1km, Männer
Einzelverfolgung, Männer und Frauen
Boccia
5.15 Uhr
Einzel, Finals und Spiele um Platz 3
Powerlifting
7.00 Uhr
40- und 44kg, Frauen
48kg, Männer
Reitsport
11.00 Uhr
Einzel-Dressur
Schwimmen
11.00 Uhr
Männer
200m Freistil
100m Schmetterling
100m Freistil
200m Lagen
Frauen
100m Schmetterling
100m Freistil
200m Lagen
Judo
11.30 Uhr
Frauen
Klasse bis 70kg, Finale und Kämpfe um Platz 3
Klasse + 70kg, Finale und Kämpfe um Platz 3
Männer
Klasse bis 90kg, Finale und Kämpfe um Platz 3
Klasse bis 100kg, Finale und Kämpfe um Platz 3
Klasse + 100kg, Finale und Kämpfe um Platz 3
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472 Entscheidungen in Peking
Bis zum 17. September werden 4032 Athleten aus 148 Ländern um Medaillen in 472 Disziplinen kämpfen. 171 deutsche Athleten sind in Peking am Start
Stand 8.9.08*
NATION GOLD SILBER BRONZE
China 8 10 10
USA 8 4 5
Großbritannien 7 5 3
Australien 6 5 10
Südafrika 4 0 1
Kanada 3 2 4
Brasilien 3 1 2
Tschechien 3 0 3
Algerien 3 0 1
Mexiko 3 0 1
...
Deutschland 1 8 3
472 Entscheidungen in Peking
Bis zum 17. September werden 4032 Athleten aus 148 Ländern um Medaillen in 472 Disziplinen kämpfen. 171 deutsche Athleten sind in Peking am Start
Stand 8.9.08*
NATION GOLD SILBER BRONZE
China 8 10 10
USA 8 4 5
Großbritannien 7 5 3
Australien 6 5 10
Südafrika 4 0 1
Kanada 3 2 4
Brasilien 3 1 2
Tschechien 3 0 3
Algerien 3 0 1
Mexiko 3 0 1
...
Deutschland 1 8 3
* Stand am Ende des zweiten Wettkampftages
nach 68 von 472 Entscheidungen
1 China 80 60 47 187
2 Großbritannien 41 27 28 96
3 USA 32 33 26 91
4 Ukraine 23 17 29 69
5 Australien 20 26 24 70
6 Kanada 18 9 20 47
7 Russland 17 20 20 57
8 Südafrika 17 2 5 54
9 Spanien 14 20 21 55
10 Deutschland 13 22 20 55
Stand: 15.09.08, nach 431 von 472 Entscheidungen
Das erste Mal, das Winter- und Sommerolympiade in einer Stadt stattgefunden haben!