Hypo Real - Jahrhundertchance oder Niete?
Faktum.
Ich messe ihm ebenso wenig Bedeutung bei, wie unserem IFO-Index: der fiel heute
grottenschlecht aus (weshalb der Dollar ja auch eine Stunde lang Hausse feiern
durfte).
Letzten Endes zählen aber die Zahlen, nicht die Stimmung.
Positive Erwartungen
Gerade viele institutionelle Anleger werden sich noch an diese alte Regelmäßigkeit erinnern. Eine Ausnahme (2007) ist noch kein Grund, nicht mehr auf eine Regel zu setzen. Schließlich steht das Verhältnis jetzt 14 zu 1. Das ist immer noch eine überaus gute Quote. Darüber hinaus sind die Kurse in den vergangenen zwölf Monaten nur gefallen und damit ist eine größere Gegenbewegung überfällig. Da sich auch noch, wie oben beschrieben, die fundamentalen Rahmendaten im vierten Quartal entspannen sollten, spricht eigentlich alles für eine Jahresendrally.
Außerdem setzen viele, unabhängig von den oben dargestellten Faktoren darauf, dass das vierte Quartal landläufig für die Unternehmen das beste Quartal des Jahres ist (so ist diese Regel ursprünglich einmal entstanden). Die Zahlen dazu werden Anfang 2009 veröffentlicht. Die Börse nimmt allgemein Entwicklungen vorweg, also wird bereits im September/Oktober darauf spekuliert, dass es ein starkes 4. Quartal gibt. Gerade angesichts der schlechten Entwicklung der vergangenen Monate scheint das in diesem Jahr eine vergleichsweise gute Wette zu sein.
Wenn nun Institutionelle auf eine solche Rally spekulieren, die Kurse auch zunächst ansteigen und daraufhin diese Hoffnung aus irgendwelchen Gründen enttäuscht wird, werden gerade diese alles tun, um möglichst schnell wieder aus dem Markt zu kommen. In dieser Situation wird es an Käufern mangeln. Das liegt unter anderem auch daran, dass viele Kleinanleger und Trader in diesem Jahr bereits desillusioniert aus dem Markt ausgestiegen sind. Und immer wenn zu viele verkaufsbereite, kapitalstarke Anleger auf eine zu dünne Käuferschicht treffen, kommt es zu einem Crash.
Aufgrund der hohen Nervosität und der geringen Stresstoleranz der Anleger, kann theoretisch schon eine kleinere Nachricht ausreichen, um einen Kaskadeneffekt auszulösen. Das Risiko halte ich allerdings nicht für besonders groß.
Nachrichten als Auslöser
Kritischer wird es jedoch, wenn in dieser Situation wirklich schlechte Nachrichten den Markt treffen. Und hier gibt es einige mögliche Auslöser: Ein plötzlich stark steigender Ölpreis (z.B. durch einen Hurrikan, geopolitische Probleme), schlechte Nachrichten von der US-Konjunktur, ein Anziehen der Inflation trotz sinkendem Ölpreises, ein Einbruch des Dollars, etc, etc…
Ganz gefährlich wird es natürlich, wenn externe Schocks in dieser fragilen Zeit die Börse heimsuchen. Ein solcher Schock wäre zum Beispiel gegeben, wenn eine größere US-Bank in Schieflage gerät. Aber auch anderen, zurzeit nicht vorhersehbaren geopolitischen oder marktökonomischen, Szenarien hätten die Börsen im Oktober nichts entgegenzusetzen.
Fazit
Eigentlich haben sich die Rahmenbedingungen an den Börsen deutlich verbessert, so dass zumindest mit einer stärkeren Gegenbewegung bis Ende des Jahres zu rechnen ist. Leider erhöhen die allgemeine Unsicherheit und die oben genanten Faktoren das Risiko eines Crashs im Herbst. Das gilt besonders dann, wenn die Börsen bis in den Oktober anfangen zu steigen.
Wenn diese Stärke zu erkennen ist, empfiehlt es sich natürlich trotzdem dabei zu sein. Bestehende Long-Positionen sollten dann jedoch um den Oktober herum unter Zuhilfenahme von Optionen/Optionsscheinen oder anderen Produkten, gegen einen Crash abgesichert werden. Wenn hingegen die Kurse bis Ende September weiter fallen, ergibt sich auf der anderen Seite aufgrund der oben genannten Regelmäßigkeit um den 1. Oktober herum ein sehr gutes Einstiegssignal!
Für den US-Immobilienmarkt wurden heute ebenfalls Daten veröffentlicht. Sie stützen die Hoffnung, dass die Krise am Häusermarkt an Schärfe verliert. So wurden im Juli auf annualisierter Basis 515.000 neue Häuser verkauft, nachdem es im Juni nur 503.000 waren. Gleichzeitig stieg der Median-Verkaufspreis von 230.100 Dollar leicht auf 230.700 Dollar, lag damit allerdings immer noch um 6,3 Prozent niedriger als vor einem Jahr.
"Der Absatz bereits zuvor genutzter Immobilien per Juli nahm leicht von annualisiert 4,85 Mio. auf 5,00 Mio. Objekte zu. Analysten hatten einen Anstieg von 4,85 auf 4,92 Mio. Einheiten unterstellt. Mit diesem geringfügig besseren Wert bietet sich kein Anlass für eine veränderte Sichtweise auf den US-Wohnimmobilienmarkt. Diesbezüglich ist der Verweis auf die Einlassungen von "USHousing and Development Secretary" Preston sinnvoll, dass eine Erholung am USImmobilienmarkt bis weit in das Jahr 2009 hinein unwahrscheinlich ist."
Das sagt m.E. alles.
Und man sollte bedenken: ohne grundlegende Erholung des Immobilienmarkts KEINE
Erholung der Gesamtwirtschaft in den USA. Und woher soll die Erholung am Immo-
Markt kommen? M.E. geht das nur über eine Politik des lockeren Geldes.
Und dazu gehören Zinsen auf Tiefst-Niveau. Und Inflation auf Top-Niveau.
Das bedeutet: 100.000 leihen und 50.000 zurückzahlen. Nur so lässt sich's machen.
du aufgrund dieser leicht besser als erwartet ausgefallenen Zahlen
gleich wieder die Trendwende in der US-Konjunktur einläuten wollen!???!
...
Falls das so ist, wäre das auf JEDEN FALL verfrüht! ...
Sincerely,
Warren B.
PS: Interessant ist das die FED heute angekündigt hat, das man "grundsätzlich"
in der "näheren Zukunft" die Zinsen ERHÖHEN will! ...
Genau das Gegenteil was Fuzzi "fordert"???
20:34 26.08.08
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Mitglieder des Geldpolitischen Ausschusses der US-Notenbank (FOMC) sehen als nächsten Zinsschritt "generell" eine Leitzinsanhebung. Der Zeitpunkt und die Höhe der Zinserhöhungen hänge hingegen jedoch von der wirtschaftlichen Entwicklung ab, heißt es im am Dienstag veröffentlichten Protokoll (Minutes) der US-Notenbank. Die US-Notenbank hatte auf ihrer Sitzung am 5. August ihren Leitzins unverändert bei zwei Prozent belassen.
Vor allem die Inflationsentwicklung sei für die weitere Geldpolitik entscheidend. Die meisten Mitglieder des FOMC erwarteten einen Rückgang der Kerninflationsrate erst im Jahr 2009. Die Konjunkturentwicklung dürfte in den kommenden Quartalen weiter verhalten bleiben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde auch in der ersten Hälfte des kommenden Jahres unter ihrem Potenzial bleiben. Trotz der Konjunkturstützung der US-Regierung erwarten die Mitglieder einen Rückgang der privaten Konsumausgaben. Die sich abkühlende Weltkonjunktur dürfte die Exporte dämpfen.
Wie bereits auf der vorangegangenen Sitzung hatte der Gouverneur der regionalen Notenbank von Dallas, Richard W. Fisher am 5. August für eine Leitzinsanhebung gestimmt. Die übrigen zehn Mitglieder sprachen sich für unveränderte Zinsen aus." ...
Sincerely,
Warren B.
Wenn man in der Kryptik der FED geübt ist, kann man beim besten Willen keine
Ankündigung zu einer Zinserhöhung sehen. Die FED MUSS Zinserhöhungen als Ultima
Ratio verbal im Spiel halten, will sie ihre Glaubwürdigkeit nicht verlieren. Aber was will sie wirklich, abseits der Verbalklimmzüge?
Die FED, das sollte man doch klar sehen, sieht sich als Hüterin der Wirtschaft. Der Währungsstabilität fühlt sie sich -anders als z.B. die EZB, die das in ihren Statuten stehen hat- NICHT verpflichtet. Warum also sollte sie die Zinsen erhöhen, wenn es
für den allerersten Zweck, den es zu erreichen gilt, nämlich der Stimulation der Wirtschaft, KONTRAPRODUKTIV wäre?
Und dann sind da ja die Staatsanleihen, die andere ZB jüngst im Zusammenhang mit
der Dollar-Stützaktion gekauft haben: ihnen wurden schöne Renditen in Aussicht
gestellt, anders wäre der Deal gar nicht zustande gekommen. Diese Renditen setzen
aber FALLENDE Zinsen voraus; würden die Zinsen STEIGEN, wären die Zeichner der
Anleihen gelackmeiert - für mich absolut unvorstellbar.
Wer meinen Standpunkt für daneben hält, sollte sich fragen, warum der Markt heute
nicht auf die Verlautbarungen der FED reagiert hat. Den Dollar, der heute früh noch
wie ein junges Geißlein gebockt hat, als die ifo-Daten Deutschlands (die eigentlich
nebensächlich sind) verkündet wurden, haben diese Verlautbarungen nicht im Min-
desten beeindruckt: der Markt GLAUBT nicht an Zinserhöhungen; aus gutem Grund.
Allerdings, wenn man es ganz genau nimmt, kann man der FED sogar glauben:
IRGENDWANN wird sie sicher die Zinsen in der Tat wieder erhöhen. Aber garantiert nicht, solange die Finanzkrise schwelt und die Wirtschaft sich nicht grundlegend
erholt hat. Und das wird dauern.
Vielmehr geht es mir darum, um herauszufinden ob wir den Boden bei der Immo und Finanzkrise gefunden Haben.
In der Vergangenheit hatte die Börse immer ca.6 Monate vor dem Konjunkturtief gedreht. Und mir geht es darum, diesen Zeitpunkt herauszufinden.
Mir gefällt es sehr, dass der Pessimismus immer mehr zu nimmt, dass erhöht die Hoffnung auf steigende Kurse.
Wie bekanntlich vertrete ich die Meinung, dass wir noch diese Jahr einen Rallye sehen werde. Die Gründe hatte ich schon x-mal genannt.
Bekanntlich lässt sich das Geld in den Baisse-Zeiten verdienen.
"Mir kommt es so vor, (ich kann mich da aber auch TÄUSCHEN!)" ...
Ich denke, das wir den "Boden" in der Immo-Krise bald erreicht haben KÖNNTEN!
Allerdings glaube ich nicht, das wir den "Boden" bei der Finanzkrise schon
"erreicht" haben!!! Ich blicke für das 3. und vorallem für das 4. Quartal
pessimistisch in die Zukunft! Ich glaube, das wir gerade erst den Anfang
der eigentlichen "Konjunkturschwäche" sehen! ...
Um nochmal den "positiveren Index der US-Verbraucherstimmung" aufzugreifen! ...
Ich denke, das die Erholung bei diesem Index vorallem auf den stark fallenden
Benzinpreis in den USA zurückzuführen ist!!! Denn während wir hier in
Deutschland durch den derzeit "schwachen" €uro so gut wie nichts vom fallenden
Ölpreis an den Tankstellen spüren, gibt es diesen Effekt in den USA nicht,
da ja der Ölpreis in USD gehandelt wird! Der Benzinpreis ist in den USA in den
letzten Wochen deutlich stärker gesunken, als das z.B. in Deutschland/Europa
der Fall war! ...
Aus meiner Sicht haben diese stark fallenden US-Benzinpreise diesen Indikator
"geschönt". Deshalb gehe ich nicht von einer dauerhaften Erholung dieses
Index und der gesamten US-Konjunktur aus, solange sich die Lage auf dem
US-Arbeitsmarkt nicht merklich bessert! ...
Sincerely,
Warren B.
sionen", die einen ständig aufs Glatteis führen können. Dem scharfen Auge von Folker Hellmeyer entgeht das nicht: was er heute früh in seiner täglichen Kolumne
schreibt, ist doch sehr ernüchternd und verscheucht jegliche Hoffnung auf eine baldige Genesung des US-Immobilienmarktes:
"...Der Absatz neuer Immobilien per Juli war eine herbe Enttäuschung auf ganzer Linie. Das gilt insbesondere für die Revisionen. Auf annualisierter Basis wurden per Juli 515.000 Objekte abgesetzt. Erwartet war ein Wert von 530.000 Objekten. Der Vormonatswert wurde von 530.000 auf 503.000 revidiert. Darüber hinaus wurden die Daten des 2. Quartals revidiert. Der Rückgang auf Jahresbasis stellt sich nun nicht mehr auf -17%, sondern auf markante -26%!"
Link zum Artikel:
http://www.goldseiten.de/content/marktberichte/...te.php?storyid=8197
Die Anstiege der Verkaufszahlen sind vorwiegend auf zunehmende Zwangsversteigerungen zurückzuführen - das ist ein BÄRISCHES Zeichen.
http://www.ariva.de/...ald_unter_1000_t283343?pnr=4645360#jump4645360
Wenn es demnächst auch die Gewerbeimmobilien trifft, sehe ich schwarz für die HRX.
die Aktie nicht noch weiter nachgeben kann. Das sehe ich aber weniger als Spe-
zifikum von HRE, sondern des Marktes an sich. (Ein Grund, weshalb ich schon wiederholt gesagt habe, dass man nicht unbedingt in Aktien investiert sein muss).
Dass sich bei Gewerbeimmobilien eine ähnliche Blase ausgebildet hat, wie bei den
Wohnimmobilien, bezweifle ich. Die Blase bei den Wohnimmobilien war Bestandteil
der US-Schulden-Kultur der Privathaushalte, auf denen letztlich das Wachstum
beruhte.
Bei den Gewerbeimmobilien liegt der Kasus aber um einiges anders.
Wenn bei der HRE alles bis zur "Totalpleite" eingepreist wäre, würde
die Aktie nicht bei 16€ stehen, sondern bei 1,60€ !!!
Das war mal wieder eine (gewohnte) massive Dramatisierung der
Gegebenheiten seitens Fuzzi! :-)
Sincerely,
Warren B.
Und die 1,60...das wäre weniger, als die Sekretärin in der Kaffeekasse hat.
tatsächliche Zahlen: +1,3%
Also positive Konjunkturdaten! ... :-)
Sincerely,
Warren B.
PS: Laut "US-Einlagensicherungsbehörde" sind 117 US-Banken "in Not" ...
kann es sein dass die hrx nur von DAX fonds zwangsweise mitgekauft/verkauf wird ???
K+S verdrängt Tui
Am Freitag schlägt die Stunde der Wahrheit für mehrere Aktiengesellschaften. Die Kurse am Monatsende entscheiden über die Neuzusammensetzung der Indizes. Der Abstieg von Tui aus dem Dax gilt als sicher, dafür kommt Kali + Salz in die Top 30. Für Salzgitter und Hypo Real Estate wird es spannend.
Frankfurt am Main - Der Düngemittel- und Salzspezialist K+S steht nach Einschätzung von Index-Experten kurz vor der Aufnahme in den Dax. "K+S wird zu 100 Prozent aufsteigen", ist sich Index-Experte Klaus Stabel von ICF Kursmakler sicher. "Das ist erledigt", meinte auch Christian Stocker von Unicredit.
Schwere Stunde für Michael Frenzel: Die von ihm geführte Tui AG fliegt aus dem Dax - und die von Frenzel vor Jahren abgestoßene Tui-Tochter Salzgitter könnte aufsteigen
Das Kasseler Unternehmen werde im 30 Werte umfassenden deutschen Leitindex wohl den Platz des Reise- und Schifffahrtkonzerns Tui einnehmen. Während K+S die Kriterien Marktkapitalisierung und Streubesitz mit Leichtigkeit erfülle, hinke Tui nach einer schwachen Kursentwicklung und dem Einstieg zweier großer Investoren den anderen Dax-Werten hinterher.
Am Freitag endet die Berechnung der Rangliste der deutschen Aktien, anhand derer die Deutsche Börse die Zusammensetzung der Auswahlindizes überprüft. Die Entscheidung über Auf- und Abstieg wird jedoch erst am kommenden Mittwoch gefällt und veröffentlicht, umgesetzt werden die Veränderungen dann zum 22. September. Vor allem Wechsel im Dax können Aktienkurse bewegen, da einige Fonds den Index abbilden und deswegen bei Veränderungen ihr Portfolio umschichten. Zudem rückt ein Unternehmen bei Indexzugehörigkeit stärker in den Blick der Öffentlichkeit.
Auch Salzgitter dürfte es nach Einschätzung von Stabel "zu 95 Prozent" in den Dax geschafft haben, da die Marktkapitalisierung des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate zuletzt gesunken sei. Stocker von Unicredit ist jedoch skeptisch: "Ich glaube, Hypo Real Estate hält sich und nachdem die Marktkapitalisierung von Salzgitter zuletzt etwas gefallen ist, hat Salzgitter keine Chancen auf den Dax", prognostizierte er. Diese Einschätzung teilt auch Index-Expertin Anke Platzek von der LBBW.
Hypo Real Estate könnte auch davon profitieren, dass die beiden MDax-Werte Fresenius und EADS nach Marktkapitalisierung Salzgitter im August überholt haben. Denn damit wäre Salzgitter von der Liste der 30 größten deutschen Aktien verdrängt, doch weder Fresenius noch EADS kommen als Aufsteiger infrage, weil ihr Börsenumsatz auf Xetra zu gering ist.
Der Arbeitskreis Aktienindizes, in dem Vertreter von zwölf Banken versammelt sind, gibt dem Vorstand der Deutschen Börse seine Empfehlung zur Zusammensetzung der Indizes nach klaren Regeln: Bei der jährlichen Anpassung im September steigt ein Unternehmen in den Dax auf, wenn es nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz zu den 30 größten in Deutschland zählt - jedoch nur, wenn es einen Abstiegskandidaten gibt, der nach einer der Kategorien Rang 35 verfehlt.
Erstmals in seiner Geschichte hat der Dow Jones Industrial Average kein KGV mehr, berichtet der Börseninformationsdienst Casey Research. Die 30 Konzerne schrieben im zweiten Quartal insgesamt Verluste statt Gewinne.
Die Wall Street hat ihren beliebten Bewertungsmaßstab für seine Blue Chip Unternehmen verloren: das KGV
Was der Dax für uns, ist der Dow Jones für die USA: Das wichtigste Börsenbarometer des Landes. Der Dow, der mit vollem Namen eigentlich Dow Jones Industrial Average Index (DJIA) heißt, spiegelt die Kursentwicklung der 30 größten US-Konzerne wider. Diese Top 30 haben jetzt erstmals insgesamt einen Quartalsverlust bekannt gegeben statt eines Gewinns. Das heißt: Addiert man die Quartalsergebnisse der Dow-Konzerne im zweiten Quartal, erhalt man einen Minus-Betrag, wie Casey Research errechnet hat. Das untenstehnde Chartbild zeigt recht eindrucksvoll den steilen Absturz der letzten Monate.
Laut dem Börseninformationsdienst Casey ist die Kreditkrise schuld an dem Desaster, die in quasi jeder Dow-Jones-Bilanz ihre Spuren hinterlassen hat. Zwei Unternehmen stechen laut Casey hervor: AT&T und Verizon. Die beiden haben zwar für das zweite Quartal Nettogewinne von etwa 4 und 2 Milliarden Dollar ausgewiesen. Doch die würden durch "Investing Activities" überrollt, also durch Beteiligungen und Anlagen. Werden diese berücksichtigt, habe AT&T im zweiten Quartal einen Verlust von 11,3 Milliarden und Verizon einen Verlust von 17,5 Milliarden verbucht.
Erstmals wurden die kumulierten Quartalsergebnisse der Dow-Konzerne negativ.
Die Folgen der Krise
Wenn es keinen Gewinn gibt, gibt es auch kein KGV, kein Kurs-Gewinn-Verhältnis. Das ist eine viel beachtete Kennziffer der Börsenprofis. (Mehr dazu in unserem Exkurs: Was das KGV aussagt.) Nun hat also der Dow Jones erstmals in seiner 110jährigen Geschichte kein KGV mehr. Die Wall Street hat ihren beliebten Bewertungsmaßstab für seine Blue Chip Unternehmen verloren.
Die Aussagekraft ist insofern geschmälert, als in der Regel bei KGVs die zukünftige Gewinnerwartung herangezogen wird, und zwar die für das Gesamtjahr. Im vorliegenden Fall wurden aber die Quartalsgewinne herangezogen, noch dazu in der rückwärtigen Betrachtung, denn es geht um die Ergebnisse des zweiten Quartals. Und doch ist es nicht gerade ein erbauliches Signal. Es zeigt, welch tiefe Narben die Finanzkrise bereits hinterlassen hat. Der Chart spricht Bände.
selbst im DAX zu halten! - Dazu müßte der Kurs in den nächsten 2 Tagen
"explodieren"!!! ...
Ob die HRE aus dem DAX fliegt hängt davon ab, ob es entweder Salzgitter
oder Q-Cells gelingt bei der MK nach Freefloat unter die "TOP 30" zu
kommen! Schafft das keines dieser beiden Unternehmen, kann die HRE im
DAX bleiben! (auch wenn Fuzzi das nicht gerne hört!* :-)
Das es vorallem für Salzgitter deutlich schwerer geworden ist, dieses Ziel zu
erreichen, hängt mit den starken Performances dieser Werte zusammen:
- Fresenius (kann selbst nicht aufsteigen! - kann aber SG "blocken")
- EADS (kann selbst nicht aufsteigen! - kann aber SG "blocken")
- Infineon
Sollten alle drei Werte mit ihrer MK an Salzgitter vorbeiziehen und es
gelingt Salzgitter nicht, sich noch die Metro "zu schnappen", müßte die
HRE eigentlich im DAX bleiben können! ...
Q-Cells hat dank ihrer starken Performance der letzten 2 Wochen auch noch
Chancen auf einen DAX-Aufstieg - hier kommt aber eher die Rolle der
"Außenseiterin" zum tragen! ...
Es ist wirklich SO eng, das schon ein paar Prozent ausreichen, um über
einen zukünftigen Aufenthalt im DAX/M-DAX oder TecDAX zu entscheiden!! ...
Sincerely,
Warren B.
PS: * = war nur ein kleiner Spaß!!! :-)
Platzierungen nach Marktkapitalisierung nach Free-Float
Marktkapitalisierung (in Milliarden €uro)
25.Platz Merck 4,949
26.Platz EADS 4,774
27.Platz Henkel Vz. 4,714
28.Platz Infineon 4,330
29.Platz Fresenius SE 4,298
30.Platz Metro 4,080
31.Platz Salzgitter 4,040
32.Platz Q-Cells 3,937
33.Platz Postbank 3,582
34.Platz Beiersdorf 3,148
35.Platz GEA Group 3,119
Aktuell kommen die beiden "HRE-Konkurrenten" Salzgitter und Q-Cells "nur" auf
die Plätze 31 und 32, liegen aber nah an Platz 30, so dass beide noch die
Chance auf einen DAX-Aufstieg haben müßten! ...
WÄRE das der "Schlussstand", würde nur K+S für TUI in den DAX kommen! Das wäre
die einzige Veränderung! Die HRE würde weiter im DAX gelistet bleiben! ...
Sincerely,
Warren B.
PS: Alle Angaben ohne Gewähr! :-)
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
derzeit kommen am Markt immer wieder auf die Finanzkrise zurückzuführende Bedenken auf. Viele Marktteilnehmer agieren nach wie vor überaus nervös. Doch wie stets in der Vergangenheit wird auch die derzeitige Marktschwäche nicht von Dauer sein. Es gibt letztlich mehrere Gründe für die Annahme, dass im dritten Quartal die Jahrestiefstkurse fällig sind oder wir diese sogar schon gesehen haben, wobei ein Faktor jetzt immer mehr in den Vordergrund rückt. Denn:
Der Einfluss des US-Präsidentschaftswahlkampfes wächst. Die Geschichte zeigt, dass es im Vorfeld der Wahlen in der Regel zu einer kräftigen Rallye kommt. Interessant dabei, dass ein Präsidentenwechsel zusätzlich beflügelnd wirkt. Und dies gilt insbesondere dann, wenn ein republikanischer Präsident abgelöst wird. Konkret:
Die Vergangenheit zeigt, dass wenn auf einen Republikaner ein Vertreter derselben Partei folgt, dem Dow Jones in den 12 Monaten nach der Wahl ein beeindruckendes Plus von 17% gelingt. Bei einem Demokraten als neuen Präsidenten sind es im Mittel immerhin 14%. Da George Walker Bush nicht wieder antritt, können wir uns also auf eine Wahlrallye freuen. Hierbei ist interessant:
Die häufiger vertretene Annahme, dass sich Aktien unter der Regie eines Republikaners insgesamt besser entwickeln, ist nicht richtig. Vielmehr wurde in Jahren unter der Herrschaft eines republikanischen US-Präsidenten im Schnitt ein Plus von 4,4% erzielt, während es bei einem demokratischen Präsidenten sogar 7,0% waren. Auch die beste Performance bisher gelang dem Dow Jones während der Regentschaft eines Demokraten - in der zweiten Regierungszeit Bill Clintons. Sie sehen:
Generell spricht vieles dafür, dass es in Kürze kräftig aufwärts geht. Zu einem Plus kommt es, ganz egal welches Lager letztlich gewinnt. Ein besonderer Anspekt könnte dieses Mal für zusätzlichen Auftrieb sorgen:
Der demokratische Bewerber Barack Obama steht für "Change", also einen umfassenden Politikwechsel. Die Amerikaner bejubeln ihn und wünschen sich offensichtlich sehnlichst ein Ende des Stillstandes. Obama besticht durch sein Charisma und fasziniert die Massen fast wie einst John F. Kennedy. Wegen der Ähnlichkeit der Umstände bietet sich deshalb ein Blick auf die Entwicklung an den Börsen nach der Wahl 1960 an. Es zeigt sich:
Das Börsenjahr 1960 verlief nach dem Wahltag sehr erfreulich. Auf den feststehenden Politikwechsel reagierte der Dow Jones 1960 mit einem Plus von jeweils 3% im November und Dezember. Im Januar gelang sogar ein Aufschlag von 5%. Und das Nachwahljahr 1961 brachte per saldo einen Gewinn von 19%! Das zeigt:
Auch wenn uns die Finanzkrise wohl noch einige Zeit begleiten dürfte, der Einfluss der Präsidentschaftswahl wird in den nächsten Monaten verstärkt an Bedeutung gewinnen. Und auch die 12 Monate nach der Wahl verlaufen üblicherweise sehr positiv. Lassen wir uns überraschen...
Ihr
Harald Judas
Dies ist das Editorial aus dem Zyklen-Ausblick, dem neuen, kostenlosen Newsletter zum Thema Börsenzyklen. Darin erklärt Ihnen unser Zyklen-Team die wahrscheinlichste Börsenentwicklung aus Zyklen-Sicht, wann zyklische Umkehrpunkte möglich sind, wo sich die größten Gewinn-Chancen eröffnen und wie die wichtigsten Börsenzyklen funktionieren!
Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,
auch im Sommer-Loch wollen die Ungewöhnlichkeiten des Börsenjahres 2008 einfach nicht abreißen. Der Comeback-Versuch des US-Dollars kurz vor (...) Ausbruch des Georgien-Konflikts mag noch irgendwie angehen. Dass festere Dollar-Notierungen dann sofort die Rohstoffpreise unter Druck bringen, entspricht dem üblichen Muster. Doch:
Das regelrechte Gemetzel bei den Rohstoffen überrascht, wenngleich die Kommentatoren natürlich - wie immer - für jede Kursentwicklung eine nachträgliche Begründung zur Hand haben. So war der Rohölpreis binnen 5 Wochen um fast ein Viertel weggebrochen, weil nun nicht mehr Knappheit bzw. die wachsende Nachfrage der Emerging Markets im Vordergrund stehen soll, sondern die weltweiten, von den USA ausgehenden, Konjunktursorgen. Und auch die Edelmetalle sind mit einer angeblich vollends neuen Perspektive konfrontiert:
Zwischen dem 15. Juli und dem 14./15. August hat Gold 20% seines Wertes verloren. Noch schlimmer traf es Silber und Platin, die in diesem Zeitraum sogar um 33% eingeklappt sind. Die Edelmetalle haben seit jeher den Nimbus einer Fluchtwährung in Krisenzeiten, brechen aber - trotz zunehmender Krisenherde - binnen vier Wochen um ein Fünftel bis ein Drittel ein! Das ist historisch ungewöhnlich und wird damit begründet, dass das Thema Inflation angesichts der auf einmal massiv rückläufigen Rohstoffpreise nun keines mehr sein soll. Solche Kommentare sind indes Schall und Rauch, denn niemand auf der Welt kann wirklich erklären, warum ein Kurs gerade steigt oder fällt. Deshalb:
Beachten Sie nur die Kurstrends und nicht die Erklärungen dafür, denn allein die Kurse diktieren die Interpretation von Nachrichten und nicht umgekehrt, - wie uns Jesse Livermore schon vor 80 Jahren gelehrt hat. Die heute außergewöhnlichen, erratischen Kursschwankungen sind einfach die Konsequenz des riesigen, immer schneller schwadronierenden weltweiten Spekulationskapitals. Und es braucht keiner prophetischen Fähigkeiten, um zu erkennen, dass es nur eine Frage der Zeit sein kann, bis dieses Kapital wieder zurück an die Aktienmärkte finden wird. Dann - wenn die Kurse deutlich höher notieren - werden wir alle erfahren, dass der Höhepunkt der Finanzkrise überstanden ist, Aktienbörsen einfach viele Monate vor den konjunkturellen Tiefs eine Trendwende vollziehen und die fundamentalen Aktienbewertungen sich sowieso weit unter dem langfristigen Mittel befinden, also erhebliches Aufholpotenzial bestehen würde. Deshalb:
Das wird im Nachhinein der übliche Medien-Tenor sein, doch Sie sollten sich konsequent an den Kursen und deren relativen Entwicklung orientieren, also gemäß unserer Strategie vor allem auf die 200-Tage-Linien achten. Das dort gezeichnete Bild ist weitaus konstruktiver, als es die Stimmung vermuten lässt. Denn die Technologie-Indizes Nasdaq und TecDax, die oft den großen Börsen vorauslaufen, notieren zurzeit schon im Bereich ihrer 200-Tage-GDs. Der Dow Jones befindet sich aktuell 6% unter seinem Entscheidungs-GD und der S&P 500 5% darunter, so dass die Trendpfeile hier schnell drehen können. Dafür müsste der Dax zwar über 6900 ansteigen, doch der Abwärtstrend ist mit 18% Rückgang und mehr als sieben Monaten Dauer schon weit fortgeschritten. Zu allerletzt berücksichtigen Sie bitte noch, dass wir die entscheidenden Tiefs für das dritte Quartal avisiert hatten und dabei bleibt es. Im vierten Quartal und 2009 sind massiv steigende Aktienkurse wahrscheinlich. Wir werden es sehen...
Mit bester Empfehlung
Ihr
Thomas Müller