Leser des Bären-threads
Seite 81 von 108 Neuester Beitrag: 25.04.21 00:14 | ||||
Eröffnet am: | 23.02.08 10:39 | von: Rubensrembr. | Anzahl Beiträge: | 3.691 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 00:14 | von: Katharinaqtrv. | Leser gesamt: | 341.891 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 40 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | ... | 78 | 79 | 80 | | 82 | 83 | 84 | ... 108 > |
Mitten im Gange ist eine Großüberprüfung von Wertpapieren, die vor allem mit US-Gewerbeimmobilienkrediten (CRE CDO) unterfüttert sind. Bei den Papieren im Volumen von etwa 100 Mrd. Dollar drohen massive Verschlechterungen. Ebenfalls auf der Agenda bis Mai ist die Prüfung älterer Subprime- und Alt-A-Anleihen. Damit sind Hypothekenkredite für schwache Schuldner gemeint. Im dritten Quartal droht eine Massenuntersuchung bei mit Firmenkrediten besicherte Anleihen (CLO).
Die Situation würde sich noch verschärfen, sollte auch die Ratingagentur Standard&Poor?s noch einmal ihre Annahmen verschärfen. "Es wäre ein Wunder, wenn S&P noch lange warten würde", sagt ein Banker. So ein Schritt wäre schon deshalb ein zusätzliches Problem, weil einige Wertpapiere nur von S&P benotet werden.
Nach Angaben von Politikern sollen die Ratingagenturen gedrängt worden sein, auf die Umsetzung ihrer verschärften Annahmen zu verzichten, bisher ohne Erfolg. Das ist schon deshalb nicht überraschend, da die Bonitätsprüfer zu Beginn der Krise scharf kritisiert wurden, weil sie zu lange zu optimistische Bewertungen abgegeben hatten.
In Erwartung einer Rating-Veränderung habe die Bundesbank von den Banken schon vor Wochen Simulationsrechnungen vornehmen lassen für die Abstufung um mehrere Bonitätsstufen für die strukturierten Papiere. Daher wissen die Banken, was auf sie zukommt.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/...uerchten-moody-s;2254970;2
Womöglich nicht fit für noch mehr Stress: Die Citigroup
28. April 2009 Die amerikanischen Geldhäuser Bank of America und Citigroup könnten einem Zeitungsbericht zufolge eine neue Kapitalspritze benötigen. Dies hätten die ersten Ergebnisse der sogenannten Stresstests der amerikanischen Aufsichtsbehörden ergeben, berichtete das „Wall Street Journal“ am Dienstag unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Im Fall der Bank of America könne es sich dabei um Milliarden von Dollar handeln, zitierte die Zeitung Personen aus dem Umfeld der Bank.
http://www.faz.net/s/...5E99FBBFD2E36BF5A4~ATpl~Ecommon~Scontent.html
von Tobias Bayer (Frankfurt)
Es hört sich absurd an, wird aber dennoch ernsthaft diskutiert: Die Notenbank Federal Reserve hält in einer internen Analyse einen negativen Zinssatz für angemessen. Harvard-Ökonom Mankiw hat einen Vorschlag, wie das gehen könnte.
Er tut schon alles, was er kann. US-Notenbankchef Ben Bernanke senkte den Leitzins auf Null, führte Dutzende von neuen Liquiditätsprogrammen ein und kauft 300 Mrd. $ an amerikanischen Staatsanleihen. Doch manche Experten fordern noch mehr: Sie wollen einen negativen nominalen Zinssatz sehen. "Ein bisschen mehr Negativität könnte nicht schaden", schreibt Harvard-Ökonom Gregory Mankiw scherzend in einem Beitrag für die "New York Times".
Zuerst hört sich die Idee absurd an: Ein negativer Leitzins würde bedeuten, dass der Schuldner 100 $ borgen sowie ausgeben kann und im nächsten Jahr nur 97 $ zurückzahlen muss. Sonderlich attraktiv ist das für den Gläubiger nicht. "Statt das Geld zu verleihen, wird es lieber unter der Matratze versteckt. Da die Geldhaltung eine Rendite von genau null Prozent abwirft, können Gläubiger für eine Kapitalleihe nicht weniger verlangen", sagt Mankiw, der sich mit dem Problem beschäftigt. Mit anderen Worten: Negative Leitzinsen sind für eine Notenbank ausgeschlossen - sofern die Geldhaltung nicht bestraft werden kann.
Taylor-Regel kommt auf negative Zinsen
Die ganze Diskussion um negative Leitzinsen ist nicht völlig aus der Luft gegriffen. In einer internen Analyse der Fed, die der "Financial Times" vorliegt, beziffern die Währungshüter den optimalen Zinssatz auf derzeit Minus fünf Prozent. Die Berechnung fußt auf der "Taylor-Regel". Entwickelt vom Stanford-Ökonomen John Taylor, beschreibt die Vorschrift, nach welchen Gesetzmäßigkeiten eine Notenbank den Leitzins festgelegt.
Die Grundidee: Der Leitzins wird gesenkt, wenn die Inflationsrate oder der Auslastungsgrad der Volkswirtschaft fällt. Angesichts einer rückläufigen Teuerungsrate in den Vereinigten Staaten und einer geringen Auslastung kommt die Fed momentan auf einen negativen Wert. Ihr Ansatz lautet deshalb: Da der Leitzins bereits bei Null liegt, setzt sie auf alternative Aktionen wie den Aufkauf von Wertpapieren. Im März erhöhte die Notenbank das Kaufvolumen auf 1150 Mrd. $. Es ist wahrscheinlich, dass es in den kommenden Monaten weiter aufgestockt wird. Die nächste Sitzung endet am Mittwoch dieser Woche.
Sind negative Zinsen also völlig ausgeschlossen? Die Antwort lautet: Nein. Die Idee ist überhaupt nicht neu. Bereits im 19. Jahrhundert argumentierte der deutsche Volkswirt Silvio Gesell für eine Steuer auf die Geldhaltung. Auch John Maynard Keynes spielte mit dem Gedanken. Neben einer Steuer gibt es noch die Alternative Inflation: Hält die Notenbank den Leitzins bei Null, obwohl die Teuerungsrate steigt, sinkt der reale Zins unter Null. Das Problem daran wäre der Schock, den das bei Volkswirten, Fed-Beobachtern und Konsumenten auslösen würde. Schließlich ist Preisstabilität das vorrangige Ziel der Zentralbanken.
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...%FCnf-Prozent/505988.html
„Beamte entscheiden damit freihändig über Milliardensummen, die weit über das hinausgehen, was der Bund in einem Jahr ausgibt“, kritisiert der Grünen-Haushaltsexperte Alexander Bonde. „Wenn die Regierung wie bei der Bankenrettung nicht auf eine Entscheidung des Bundestags angewiesen ist, läuft die parlamentarische Kontrolle ins Leere.“
Ausgebremst werden nicht nur die Abgeordneten. Der Bundesrechnungshof beispielsweise darf zwar den Einsatz von Bleistiften in der Bundesverwaltung auf ihre Effizienz hin überprüfen. Die Beteiligung des Bundes an Banken sowie die Übernahme von Risiken der Kreditinstitute in zweistelliger Milliardenhöhe zu Lasten der Steuerzahler sind für die Rechnungsprüfer tabu. Das steht so ausdrücklich im Finanzmarktstabilisierungsgesetz, das die Abgeordneten im Oktober des vergangenen Jahres in nur einer Woche beraten und abnicken mussten.
http://www.focus.de/politik/deutschland/...kenrettung_aid_388855.html
10-fache des weltweiten Bruttosozialprodukts. Daraus wird deutlich, dass die
Bewertung der Derivate grotesk überhöht ist. Um das zu erkennen braucht
man kein Wirtschaftswissenschaftler zu sein. Das bedeutet, dass Banken und
Versicherungen weiterhin extrem gefährdet sind. Außerdem wird deutlich, dass
das westliche Finanzsystem ein riesiges Kasinosystem ist, bei dem die großen
Banken immer zu gewinnen scheinen, weil der Staat/Steuerzahler die Verluste
übernimmt. Gleichzeitig ist erkennbar, dass der Staat die Verluste nicht in alle
Ewigkeit übernehmen kann. Trotzdem werden weiterhin täglich neue Derivate
produziert.
Aktienmärkte steigen. Die Kapitalspritzen werden nicht an die Wirtschaft
weitergegeben, sondern im Aktienmarkt zur Erzielung schneller Gewinne
angelegt. Das bringt mehr als die Kreditvergabe an die Wirtschaft.
Die Banken entwickeln sich m.E. durch ein derartiges Verhalten zu regelrechten Parasiten, die erst lauthals den Staat und damit die Steuerzahler um Hilfe anbetteln und dann mit dem Geld wieder anfangen zu spekulieren, anstatt es den Unternehmen etc. durch Kreditvergabe zur Verfügung zu stellen.
Im Grunde genommen eine unglaubliche Schweinerei, die sich da abspielt.
In Amerika hingegen sind Staat und Banken bereits personell so miteinander verflochten, dass dort gar kein echter Wille mehr besteht, den Banken "auf die Finger zu hauen". Gegenteilige Bekundungen sind Augenwischerei.
Verlierer ist - wie immer - der Normalbürger.
Er ist von drohendem Arbeitsplatzverlust betroffen, von sinkendem Realeinkommen, von steigenden Steuerlasten (vor allem die indirekten Steuern sind hier zu erwähnen) und sinkenden Sozial- bzw. Rentenleistungen.
Vor allem die Mittelschicht in Deutschland als das Fundament unserer Demokratie, bekommt zunehmend Probleme und droht zumindest an den Rändern auszufransen und nach unten abzurutschen.
Nur eine Frage der Zeit, bis einigen der Kragen platzt.
das nur noch über immer größere Staatsschulden am Laufen gehalten
wird.
Das Schlimme ist, dass auch noch der Leistungsgedanke pervertiert wird.
So ist z. B. DB-Ackermann die Protzfigur par excellance, der anscheinend
gar nicht erkennt, dass die Deutsche Bank - wie Dahinterschauer richtig
anmerkt - eigentlich bisher nur durch die Zahlungen von AIG überlebt
hat, d. h. letzten Endes mit Hilfe des US-Steuerzahlers.
Es müssen neue Zweckgesellschaften gegründet werden. Treuhänder müs-
sen eingeschaltet werden, die angeblich die Interessen der Investoren
schützen. Finanzmathematiker müssen eingeschaltet werden, die angeblich
beweisen, dass das Ganze risikolos ist. Natürlich Rating-Agenturen, die
bestochen werden müssen, damit sie wider besseren Wissens ein Top-
Rating vergeben. Prämien für Versicherungen müssen bezahlt werden,
damit vorgegaukelt werden kann, dass das Ganze risikolos ist, obwohl
die Versicherungen überhaupt nicht verpflichtet sind, entsprechende Rück-
lagen zu bilden. Vermarktungsprofis müssen bezahlt werden, damit die
Finanzprodukte überall auf der Welt verkauft werden können. Falls es
mal Schwierigkeiten gibt und zur Sicherheit überhaupt immer Rechts-
anwälte. Kein Wunder, dass die Derivate mit dem 10-fachen des Welt-
Bruttosozialprodukts bewertet werden. Dabei sind sie nichts als
heiße Luft, in der Regel nichts wert, leere Versprechungen, die
auf lange Sicht nichts einbringen, letzten Endes eine Fata Morgana,
die nur dazu dient Parasiten zu mästen, eine Minus-Leistung bezogen
auf die Volkswirtschaft, im Grunde genommen kriminell, da sie auf
Täuschung abzielt.
Das wird die Wirkung einer “finanziellen Atombombe” haben, die einige der größten und prestigeträchtigsten Banken weltweit von der Erdoberfläche blasen wird.
Das wird die Wirkung einer “finanziellen Atombombe” haben, die einige der größten und prestigeträchtigsten Banken weltweit von der Erdoberfläche blasen wird. Um welche es sich handelt, ist, wie schon 2007 und 2008, leicht festzustellen, denn es sind die, die die meisten Anlagen in Werten, die auf Dollar lauten, in ihren Bilanzen haben (US-Schatzbriefe, Dollar, Aktien von US-Unternehmen...)
Diese Aussage gilt auch für Großbritannien und die Schweiz.
Diese Aussage gilt auch für Großbritannien und die Schweiz. Diese beiden Länder, die unterstützende Pfeiler für das internationale Finanzsystem sind, sind 2009 sehr großen Risiken ausgesetzt. Auch stehen Länder, in denen Renten kapitalfinanziert sind, vor sehr schweren Zeiten; wir hatten schon in der 23. Ausgabe des GEAB darüber geschrieben.
Wir können schon jetzt feststellen, dass in all diesen Ländern (im wesentlichen die USA, Kanada, Japan, Dänemark, die Niederlande) eine wachsende Zahl von Pensionsfonds gigantische Verluste bekannt geben müssen, und gleichzeitig ihre Gebühren erhöhen und ihre Auszahlungen absenken.
In diesen Ländern besteht eine sehr große Gefahr, dass die Regierungen diese Fonds verstaatlichen müssen, um zu verhindern, dass die Bezüge von Millionen Rentnern nicht vollständig ausfallen. Pension-Fonds werden 2009 von Hypothekenbanken, Hedge Fonds und Investment Banken die Rolle der Quellen schlechter Nachrichten übernehmen.
http://www.mmnews.de/index.php/200905012857/...aps-unvermeidlich.html
Wir wir schon Anfang 2006 vorher gesagt haben, versuchen alle erdölproduzierenden Länder, von Russland über Iran bis Venezuela, bald auch die Ölmonarchien des Persischen Golfs, immer intensiver, ihre Geschäfte auch in anderen Währungen abzuwickeln.
Die Frage ist nicht mehr, ob der Dollar seinen Status als alleiniges Zahlungsmittel für Erdöl verlieren wird, sondern nur noch, ob diese Entwicklung sich im Chaos vollziehen wird.
Die Frage ist nicht mehr, ob der Dollar seinen Status als alleiniges Zahlungsmittel für Erdöl verlieren wird, sondern nur noch, ob diese Entwicklung sich im Chaos vollziehen wird, wie dies aktuell der Fall ist, oder ob sie eingerahmt und geordnet wird.
Unsere Auffassung hierzu ist eindeutig: Die Welt braucht einen Rahmen für diese Entwicklung, denn das gegenwärtige Chaos ist zum Teil auch verantwortlich für die gigantischen Preisschwankungen für Energie, die zur globalen Instabilität beitragen. Und für unsere Forscher ist genauso klar, dass ein Ersatz des Dollars durch den Euro verhindert werden muss.
http://www.mmnews.de/index.php/200905012857/...aps-unvermeidlich.html
Goldman Sachs will offenbar Stärke beweisen und sich gegenüber der Konkurrenz absetzen. Die Ergebnisse des Stresstests sollen am kommenden Montag veröffentlicht werden. Regulierungsbehörden und das Finanzministerium beraten noch darüber, wie viele Informationen sie über die 19 geprüften Institute preisgeben. Sie wollen vermeiden, dass Investoren einzelne Banken fallen lassen, die als schwach gelten.
Seit Tagen kursieren Gerüchte, Citigroup und Bank of America benötigten Milliarden an frischem Kapital. Nach anderen unbestätigten Berichten brauchen mindestens 6 der 19 geprüften Banken weiteres Geld. Viele Experten glauben auch, dass Wells Fargo und mehrere Regionalbanken wie Regions Financial und Fifth Third bei der Prüfung schlecht abgeschnitten haben. Sie haben viele gewerbliche Immobilienkredite und Darlehen an die Baubranche in ihrem Portfolio.
Aus diesem Grund sollen die Ergebnisse auch für alle Geldhäuser gleichzeitig bekannt gegeben werden. Beobachter sehen deshalb zudem den Vorstoß von Goldman kritisch, die vom Staat erhaltenen 10 Mrd. $ zurückzuzahlen, bevor die sechs Monate abgelaufen sind, die die für zu schwach kapitalisiert befundenen Banken haben, um frisches Geld aufzunehmen. Die Bond- und Aktienemission diese Woche dürfte die Diskussion weiter anheizen.
http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/...elen/507820.html
Da fragt man sich: Lernen die Banker in New eigentlich gar nichts? Wochenlang standen die Manager der Versicherung AIG wegen Boni-Zahlungen in der Kritik. Nun denkt wohl auch die Citigroup darüber nach, Sonderzahlungen zu leisten. Trotz der milliardenschweren Hilfe vom Staat. Da könnte sich ein neuer Streit anbahnen.
Bei der Citigroup könnte es bald Streit wegen Bous-Zahlungen geben. Quelle: ReutersLupe
Bei der Citigroup könnte es bald Streit wegen Bous-Zahlungen geben. Quelle: Reuters
HB NEW YORK. Der massiv vom Staat gestützte US-Finanzkonzern Citigroup will an viele wichtige Mitarbeiter einem Medienbericht zufolge hohe Bonuszahlungen ausschütten. Die Großbank habe dafür das US-Finanzministerium um grünes Licht gebeten, berichtete das „Wall Street Journal“ am Mittwoch unter Berufung auf Insider. Bisher habe Finanzminister Timothy Geithner noch keine Entscheidung getroffen.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/...-boni-ausschuetten;2258067
1 Bewertung Merken Drucken Senden
02.05.2009, 19:20 Uhr
Wall-Street-Ausblick
Wall Street blickt auf Stresstests und Grippevirus
Dem zweimonatigen Aufschwung an der Wall Street droht die Luft auszugehen, denn zahlreiche Stolpersteine markieren den Weg der US-Börsen in der kommenden Woche: Die Schweinegrippe hält die Anleger ebenso in Atem wie das Ergebnis der Dem Stresstests der US-Regierung. Auch auf die Aussagen von Notenbankchef Ben Bernanke zur Lage der US-Wirtschaft Bernanke, Grippevirus warten US-Anleger gespannt.
Händler in New York. Im Fokus der US-Anleger: Die Ergebnisse des Stresstests, Bernankes Wirtschaftsbericht und die Schweinegrippe. Quelle: ap
HB NEW YORK. Die US-Regierung unterzieht derzeit 19 Großbanken einem Stresstest. Dabei wird faktisch geprüft, wie deren Bilanzen aussehen würden, falls sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nochmals verschlechtern. Ursprünglich war die Bekanntgabe für Montag geplant. Kreisen zufolge sollen die Institute nun aber erst am Dienstag informiert werden, die Öffentlichkeit zwei Tage später. Börsianer werteten die Verschiebung der Ergebnisse als schlechtes Zeichen.
Die Anleger bereiteten sich darauf vor, dass ihnen ein großes Problem aufgeladen werde, sagte David Dietze, Präsident von PointView Financial Services. Sein Kollege John Praveen von Prudential International Investments Advisers sagte: "Viele Informationen sind bereits durchgesickert, zum Beispiel das alle Institute den Test bestehen. Zugleich werden aber einige der großen Banken - insbesondere die Citigroup und die Bank of America - aufgefordert, sich frisches Kapital zu besorgen. Droht den Aktionären eine weitere Verwässerung ihres Aktienkapitals?" Er fügte hinzu: "Über dem Markt schweben in den kommenden Wochen eine Reihe von Risiken. Diese könnten zu einer Art Ausverkauf bei Finanztiteln und auf dem Gesamtmarkt führen."
Die kommende Woche dürfte die Anleger jedenfalls in Atem halten. Am Dienstag wird sich Bernanke vor dem Kongress zur US-Wirtschaft äußern. Bei den Konjunkturdaten dürften die Marktteilnehmer vor allem die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe am Freitag im Blick haben. Auf der Unternehmensseite stehen unter anderem die Zahlen von Walt Disney, Sprint, Kraft Foods und Cisco Systems im Blickpunkt der Anleger. Am Donnerstag werden zudem mehrere große Einzelhändler ihre monatlichen Umsatzzahlen bekanntgeben.
Einige Analysten halten eine Verschnaufpause für sinnvoll, damit Gewinne konsolidiert werden können. "Ich würde sagen, wir haben den Gipfel erreicht. Der Markt sieht sehr überbewertet aus", sagte Carl Birkelbach von Birkelbach Investment Securities. "Meiner Meinung nach wäre eine Korrektur an diesem Punkt sogar gesund." Andere zitierten das alte New Yorker Börsen-Sprichwort: "Sell in May and go away!"
Am Freitag hatte der Dow-Jones-Index 0,8 Prozent höher bei 8281 Punkten geschlossen. Auch der breiter gefasste S&P-500 stieg um 0,8 Prozent auf 850 Zähler, der Index der Technologiebörse Nasdaq 1,2 Prozent auf 1529 Stellen. Für den Wochenverlauf ergab sich ein Minus von 5,6 Prozent beim Dow, von 5,9 Prozent beim S&P und von drei Prozent beim Nasdaq-Index. In Frankfurt hatte sich der Dax am Freitag von seiner siebentägigen Verlustserie erholt und war 0,7 Prozent fester bei 4366 Punkten ins Wochenende gegangen.
Den Akteuren wurde mittels sagenhafter Bonis ein gewaltiger Anreiz geliefert, kurzfristige Erfolge zu produzieren und dabei die längerfristige Werthaltigkeit völlig in den Hintergrund treten zu lassen bzw. die auf lange Sicht bestehende Sprengkraft von Risikopapieren komplett unter den Teppich zu kehren.
Auf kurzfristige Erfolge angelegte Bonizahlungen sind eine ganz gefährliche Sache, da sie die Zahlungsempfänger zu unverantwortlichem Risikoverhalten animieren und nicht selten auch zu aktiver Manipulation verführen.
Die Bindung von Bonis an kurzfristige Erfolge führt daher auch fast immer zu einem kausalem Zusammenhang mit langfristigen Verlusten (und Bilanzskandalen).
Kurzfristige Gewinne werden zu eignen Gunsten ausgenutzt, Verluste hingegen den Eigentümern bzw. im Falle der Banken vor allem auch dem Staat aufgebürdet.
Solange die Banken ihr Bonussystem nicht grundlegend überdenken, wird sich hieran auf lange Sicht auch nichts
ändern und die Exzesse der Vergangenheit werden sich (nach Ablauf einer Schamfrist) wiederholen.
Libuda: "von einem Autor, der die letzten 1.200 DAX-Punkte verpasst hat"
Kann man auch anders sehen: Von einem Autor, dem die 3200 Minuspunkte ab dem 2007-Hoch erspart geblieben sind.
Was nützt es einem Buy-and-Hold-Investor, wenn sich seine DAX-Verluste seit Sommer 2007 von -4400 (Stand März) auf nunmehr -3200 verringert haben? Das ist gegenüber den Höchstständen (um 8000) immer noch ein Verlust von 40 %.
Niemand zwingt einen, in starken Bärenmärkten wie dem ab 2007 Aktien zu halten. Wer die Warnungen ignoriert hat und - wie Libuda - seine "Leser" bei DAX 8000 mit utopischen Kurszielen wie DAX 10.000 ins Verderben gelockt hat, der sollte sich hier nicht mit einem 1200-Punkte Anstieg ab dem Tief brüsten, der bei Buy-and-Hold-Investoren lediglich die Verluste etwas verringert hat.
Von Libuda selber wissen wir, dass er selber VOLL investiert in dieses Tal der Tränen rauschte. 2007 schwadronierte er - wie heute - von Jahrhundertchancen. Seine "Sensationsaktie" ICGE hat sich seitdem nicht, wie prohphezeit, verdoppelt, sondern mehr als halbiert.
Hedgefonds und große Vermögensverwalter sind eingeladen, in die wunderbare Investmentwelt von US-Finanzminister Timothy Geithner einzutauchen. Die sieht in etwa so aus: Eine Bank hat ein Kreditpapier zu 100 $ in den Büchern, bekommt dafür aber derzeit keinen Marktpreis. Die Investoren kaufen der Bank den Schuldtitel für z. B. 84 $ ab. Dafür müssen sie selbst aber nur sechs Dollar Eigenkapital mobiliseren, denn der US- Steuerzahler legt noch sechs $ drauf und pumpt den Investoren indirekt auch noch die restlichen 72 $ zu prima Konditionen. Zurückgezahlt werden muss der Kredit aber nur, wenn das Geschäft tatsächlich Gewinn abwirft. Von diesem erhielten die privaten Investoren dann aber 50 %, Geht das Geschäft schief, stehen die Hedgefonds aber nur mit maximal sieben Prozent der Kaufsumme im Risiko, für den Löwenanteil müssste der Steuerzahler bluten. Die Bank wäre ihren Schrott aber los.
Das Problem bei der Umsetzung des Plans: Die Preisfindung für die derzeit unverkäuflichen Papiere obliegt den privaten Investoren. Sie werden, wenn sie die Papiere überhaupt bewerten können, nur mit erheblichen Abschlägen zugreifen, um am Ende mit Gewinn aus der Nummer rauszukommen. Aber je tiefer der Kuafpreis, desto mehr müssten die Banken abschreiben, was diese natürlich nicht wollen - und seit einigen Wochen auch nicht mehr müssen. Ihnen wird nämlich wieder erlaubt, die Papiere nach Pippi-Langstrumpf-Methode ("Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt"), also nach eigener Einschätzung, zu bewerten. Das macht die Titel nicht werthaltiger, bringt aber zumindest etwas Zeit. Bis zur Endabrechnung sollten zweifelhafte Papiere trotzdem besser raus sein aus der Bilanz. Außerdem verfolgt Geithners Plan das Ziel, die Bankbilanzen rasch zu sanieren, damit die Kreditvergabe wieder in Gang kommt und die Licher nicht ausgehen, sobald die Löcher anderer Baustellen noch größer werden, etwa bei Gewerbeimmobilien, Kreditkarten oder Verbraucherkrediten. Wenn aber Hedgefonds und Andere die Einladung Geithners nicht annehmen?. Dann geht es zur Not noch einen Tick dreister, indem sich die Banken die faulen Papiere einfach selbst abkaufen. Der Geithner-Plan erlaubt den Banken die Gründung eigener Hedgefonds außerhalb ihrer Bilanzen. Diese könnten für faule Papiere überhöhte Preise zahlen und später pleite gehen. Die Verluste des Hedgefonds müsste zwar die Bank tragen, sie wären aber auch hier gedeckelt auf maximal sieben Prozent der Kaufsumme für die maroden Papiere - ein prima Deal!
keitsarbeit?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,622504,00.html
Hamburg - Trotz jüngster Quartalsgewinne mancher Geldhäuser, auch seines eigenen, warnt Alexander Dibelius: "Die Zeiten andauernder 25-prozentiger Nachsteuer-Renditen in der Finanzindustrie sind vorbei." Es könne nicht sein, dass "Verluste sozialisiert und Gewinne privatisiert werden", sagt der 49-Jährige Deutschland-Chef von Goldman Sachs in einem SPIEGEL-Interview.
Dibelius fordert die gesamte Finanzindustrie zu "kollektiver Demut" auf. "Salopp gesagt gilt: Mitgefangen, mitgehangen". Rückwirkend betrachtet sehe "manches in unserer Branche gierig aus, selbstbezogen und realitätsfremd, als ginge die Gesellschaft drum herum sie gar nichts an. Und ich gebe zu: Es ist uns insgesamt nicht gelungen, mit den Erwartungen umzugehen, die diese Gesellschaft an uns hat - als Individuum, als Institut, als Industrie".
Angesichts sich verschärfender Proteste der Öffentlichkeit müssten nun "alle aufpassen, dass sich niemand als Elite isoliert, sonst entstünden dramatische Spannungen in unserer Gesellschaft".
Auch Goldman Sachs hatte von der US-Regierung zehn Milliarden Euro an Finanzhilfen bekommen, und "es wäre arrogant zu behaupten, dass wir ohne sie überlebt hätten. Nur: Wir als einzelnes Haus hätten noch gute Reserven gehabt. Aber wenn ein Tsunami kommt, ertrinkt auch ein Ausnahmeschwimmer wie Michael Phelps."
Experten befürchten Kapitalbedarf von bis zu 150 Milliarden Dollar
Banges Warten: In wochenlanger Arbeit hat die US-Regierung 19 Banken einem Stresstest unterzogen. Die Ergebnisse drohen ein Schock zu werden. Experten rechnen damit, dass die Branche bis zu 150 Milliarden Dollar frisches Kapital braucht.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,622554,00.html
Interessant aber wiederum, warum sein Haus zehn Milliarden (vom Steuerzahler) erhalten hat, wenn es doch ,,noch gute Reserven gehabt" haben will.
Auch die ganze Situation mit einer Naturkatastrophe in Form eines Tsunamis zu vergleichen (für den natürlich niemand verantwortlich ist), lässt doch arge Zweifel an aufrichtiger Einsicht aufkommen.
Dies widerspräche allen Anstrengungen der letzten Monate, die Krise mit a l l e n Mitteln in den Griff zu bekommen.
Sich mit dem Stresstest jetzt selber ein derartiges Ei ins Nest zu legen, für so bescheuert halte ich die USA nicht (obwohl ich ihnen ansonsten in dieser Hinsicht einiges zutraue).
Ich würde daher persönlich auch keinen einzigen Cent auf fallende Bankkurse n a c h Veröffentlichung des Tests setzen. Das CRV hierfür erscheint mir einfach zu ungesund.
Wenn sich keine weiteren privaten Kreditgeber für die laut Stresstest unterkapitalisierten Banken finden, werden stark kursverdünnende Maßnahmen ergriffen - z. B. debt-to-equity-Swaps oder Umwandlung von Vorzugsaktien in normale Aktien. Letzteres erhöht u. a. den Staatsanteil. Je höher dieser steigt, desto tiefer stehen die Kurse - siehe Fannie, Freddie, AIG...