AT&S ist sehr unterbewertet!


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Neuester Beitrag: 04.05.23 15:16
Eröffnet am:22.08.07 17:00von: adriano25Anzahl Beiträge:4.782
Neuester Beitrag:04.05.23 15:16von: Raymond_Ja.Leser gesamt:1.630.357
Forum:Börse Leser heute:410
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1548 Postings, 4217 Tage hzengerAT&S

 
  
    #2001
14.06.17 20:15

Es gibt halt leider auch in dieser Größe immer noch Unternehmen, die gedanklich sehr unbeweglichen sind und den Kapitalmarkt eher als Last empfinden, denn als Chance, den Unternehmenswert zu steigern.

Da redet man dann halt gegen eine Wand und bekommt Stilblüten als Antwort wie:

"Es sind keine 'halbfertigen Werke', wie Sie es nennen", sondern vielmehr sind die "möglichen Kapazitäten derzeit nur zu 50 % ausgebaut". Ach so... 


Aber leider ist nach der jahrelangen Hausse am Markt die Zeit vorbei, wo man starke Firmen mit starkem Management zu günstigen Preisen kaufen kann. Da muss man mittlerweile leider einiges an Schönheitsfehlern in Kauf nehmen, wenn man Unternehmen unter Wert finden will.


Es ist in meinen Augen immer wieder erstaunlich, wie groß die Qualitätsunterschiede da zwischen Firmen beim Thema Kapitalallokation sind. Mit jemandem wie Slabke von Hypoport oder Nesemeyer von MBB braucht man das Thema Kapitalallokation einfach gar nicht diskutieren, weil die sofort erkennen, wo die Chancen und Risiken stecken.


Eine wertvernichtende Dividende würde Slabke sich nie von irgendwelchen trägen Investoren aufquatschen lassen. Die enstprechenden Anfragen werden bei Hypoport einfach freundlich ignoriert und dann wird extrem opportunistisch der Kapitalmarkt für Rückkäufe genutzt, jedes mal wenn es Sinn macht.


Das gleiche bei MBB derzeit andersrum. Kurs hat sich vervierfacht? Kein Problem, dann gibt's sofort Teil-Exit, Kapitalerhöhung bei der überteuerten Tochter und DD Verkäufe auf dem Höhepunkt des Kursfeuerwerks.

Natürlich stehen solche Unternehmen am Ende immer gut da.

 

779 Postings, 5750 Tage FFrodxinKlasse Antwort

 
  
    #2002
14.06.17 21:05
Ich finde die Reaktionsgeschwindigkeit in Bezug auf die Antwort schon gut. Der Inhalt passt jedoch ins Bild, welches ich in den CCs bekommen hatte. Ich bin noch immer davon überzeugt, dass ein wichtiger Teilnehmer des Calls kein fließendes Englisch spricht und seine Antworten formuliert zum Ablesen vorlagen. Der Eindruck, dass man lieber heute als morgen die lästigen Aktionäre loswerden möchte, verstärkt sich immer mehr. Die Kapitalmarktnotierung ist für die Herrschaften hinter den sieben Bergen eher so eine lästige Pflicht, dass man gar nicht dazu kommt, die Chancen zu erkennen.  

411 Postings, 4105 Tage OneLifeDanke hzenger

 
  
    #2003
2
14.06.17 22:16
für deinen Aufwand und dein Engagement. Frau Koch hat auch mich mit ihren Antworten irritiert. AT&S könnte man als Paradebeispiel im BWL Grundstudium 1. Semester anbringen, um das Thema Kapitalallokation nachhaltig in die Köpfe der Studenten zu bekommen. Daneben stellt man dann einfach ein Unternehmen wie beispielsweise Hypoport. Das werden die Studenten Inn leben nicht mehr vergessen.

Auf der einen Seite ein Unternehmen, dass in den vergangenen zwei Jahren angefangen bei unter 20€ bis hin zu einen Preis von 80€ immer wieder Aktien zurückgekauft hat (wohlgemerkt deutlich über Buchwert und bei einer stattlichen Bewertung). Die Folge: Weniger Aktien im Umlauf, höheres Ergebnis pro Aktie und somit für den Anleger und gleichzeitig eine ordentliche stille Reserve in der Bilanz (bei aktuellem Kurs von 120€ sind selbst die zuletzt zurückgekauften Aktien bereits 50% mehr wert).

Auf der anderen Seite ein Unternehmen, dass in einer der längsten Hausse-Phasen sogar an Wert eingebüßt hat, unter Buchwerr notiert, stark verschuldet ist und on top eine sinnlose Dividende bezahlt, die auch noch versteuert werden muss.

Meine Güte, was ein Paradebeispiel zum Thema: Wie erhöhe ich nachhaltig meinen Unternehmenswert zugunsten der Aktionäre (als Eigentümer des Unternehmens) und wie schütze ich mich nachhaltig vor Übernahmen :)

So jetzt aber genug, der Bericht wartet auf mich.  

2074 Postings, 3241 Tage cicero33#hzenger

 
  
    #2004
5
15.06.17 06:59
Vielen Dank dafür, dass Du Dich so sehr für die optimale Kapitalverwendung im Unternehmen einsetzt. Ich sehe, die geplante Ausschüttung einer Dividende genauso kritisch wie Du und würde auch Deine Ausführungen zum Aktienrückkauf unterschreiben.

Ich finde aber, dass Du in Teilen Deiner Schreiben ein wenig zu hart mit Frau Koch bzw. dem Unternehmen umgehst.

Du schreibst zB., dass es sich in Chongqing um halbfertige Werke handelt. Diese Wortwahl lässt meiner Ansicht den Schluss zu bzw. kann man das so interpretieren, dass die Ausbaustufe 1 nicht fertig gestellt ist und man nun quasi wegen der Verschuldungssituation überhaupt nicht weiter bauen kann.
Ich sehe das vielmehr so wie es Frau Koch geschrieben hat. Die Ausbaustufe 1 ist quasi fast fertig gestellt und in großen Teilen am laufen. Der restliche Capex für die Stufe 1 ist ausfinanziert.
Dass es einer gewissen Vorlaufzeit bedarf um die Entscheidungen für Phase 2 zu treffen liegt für mich auch auf der Hand.

Ich finde auch nicht, dass Frau Koch hier der Vorwurf zu machen ist, sie würde lediglich "vorformulierte Allgemeinplätze" schreiben. Meiner Ansicht konnte man durch Sie immer wieder auch an Infos kommen, die so noch nicht bekannt waren.
Ansonsten muss man auch ihre Position im Unternehmen sehen. Was erwartest Du von ihr?

Zur Dividende hat sie auch geschrieben, dass die Entscheidung hier nicht alleine beim Vorstand liegt.
Das ist auch das, was ich auch schon immer gesehen und auch schon hier geschrieben hatte. Die wichtigen Entscheidungen werden sicher zu großen Teilen von den beiden Großaktionären Androsch und Dörflinger mitbestimmt. Herr Androsch ist mittlerweile zwar schon über 80 Jahre alt, er hat das Unternehmen allerdings in großen Teilen mitaufgebaut. Herr Dörflinger kennt AT&S ohnehin von der Picke auf und war auch früher CEO. Beide würde ich in Bezug auf Kapitalmarktfragen eher als konservativ einschätzen. Mit angelsächsischen Gebräuchen wie einem Aktienrückkauf dürfte aber auch Herr Gerstenmayer persönlich nicht viel anfangen können.

Nachdem ich Deine Sichtweise in Bezug auf die Dividendenausschüttung und den Aktienrückkauf voll unterstütze, würde ich mich anbieten, Teile Deines Schreibens bei der HV vorzutragen, natürlich aber nur dann, wenn Katjuscha, nicht übernehmen möchte.
 

3193 Postings, 2951 Tage Top-Aktien@ hzenger

 
  
    #2005
15.06.17 09:01

Ich bin auch gegen einer Auszahlung einer Dividende und werde aus terminlichen Gründen die Hauptversammlung nicht besuchen.

 

3193 Postings, 2951 Tage Top-AktienAT&S Geschäftsbericht 2016/17 Seite 9 - 10

 
  
    #2006
1
15.06.17 09:42

Andreas Gerstenmayer

Priorität hat daneben die weitere operative Verbesserung des IC-Substrate-Werks.

Derzeit ist es noch so, dass unsere operativen Verbesserungen vom herrschenden Preisdruck überkompensiert werden.

Mit den zwei vorhandenen Produktionslinien können wir – vorausgesetzt, die Preissituation bessert sich – EBITDA break-even werden. Das heißt, wir evaluieren derzeit entsprechende Lösungen.

 

1548 Postings, 4217 Tage hzengerAT&S

 
  
    #2007
6
15.06.17 09:49
@cicero: Danke für die Rückmeldung.

Du hast recht, dass meine Mail in Teilen alles andere als freundlich formuliert ist. Grund dafür ist, dass diese Punkte mittlerweile seit mehreren Jahren ein Thema sind und bei AT&S da offenbar leider keinerlei Lernprozess stattgefunden zu haben scheint. Zu Aktienrückkäufen hatte der Vorstand z.B. schon früher immer gesagt, man sei ja "kein Aktienspekulationsunternehmen". Da kann man nur mit dem Kopf schütteln.

In der Zwischenzeit hat man bei AT&S dann nochmals hunderte Millionen Kapital aufgenommen und in Projekte investiert, die derzeit sehr weit von der Rentabilität entfernt sind, die in früheren Calls und Slides angekündigt wurden. Der Aktienkurs ist im Vergleich zum Gesamtmarkt in dieser Zeit um weit über 50% abgerauscht. Und das, obwohl AT&S schon damals kaum mehr als ein KGV 10 aufwies. Dann geht der CFO und unmittelbar danach wird schon wieder eine neue Dividende ausgezahlt, obwohl schon die letzte unverantwortlich war. Da ist zumindest meine Geduld als Anleger irgendwann einfach am Ende.

Zu den vorformulierten Antworten und den Allgemeinplätzen: die Mail von Frau Koch enthielt zum Teil unterschiedliche Größen bei den Fonts, war also offensichtlich zumindest zu Teilen Copy-Paste. Das Anliegen meines Schreibens war es, auf eine optimale Kapitallokation hinzuweisen, also eine Hierarchie der Verwendungsmöglichkeiten zu diskutieren (z.B. begonnene Investitionen > Schuldenabbau > Projekterweiterungen > Aktienrückkauf > Dividende). Die Antwort versucht leider nur konkret das zu vertreidigen, was AT&S unternommen hat, anstatt eine Strategie der Kapitalverwendung aufzuzeigen, wie man sinnvoll zwischen unterschiedlichen Kanälen substituiert.

Was ich mit "unfertige Werke" meine, ist, dass dort erhebliche Vorleistungen in der Gegend stehen, die bezahlt, aber nicht genutzt werden. Es wurden Grundstücke gekauft, Gebäude errichtet, Genehmigungen eingeholt etc., aber die Halle ist halbleer. Das ist sicher nicht allein die Schuld von AT&S, sondern hat auch mit unerwartet schlechten Preisen zu tun. Es sind aber dennoch relevante Fixkosten, die bisher nicht genutzt werden.

Dass 80 Jährige die Kapitalallokation konservativ angehen, mag sein. Allerdings ist das Zahlen einer Dividende bei einem Unternehmen mit einer so hohen Verschuldung wie AT&S in meinen Augen auch nicht wirklich konservativ. Ich habe ja nicht ein Rückkaufprogramm gepocht, sondern nur angemerkt: wenn man schon Geld rausgibt was, das man nicht hat, dann wäre es in einem ARP deutlich besser aufgehoben als in einer Dividende. In meinen Augen ist das Thema Dividende hier für die Zeit 2015-2020 nicht angemessen.

Wenn Phase II irgendwann kommt (und gegeben die bereits gezahlten Vorleistungen wird sie das), ist offensichtlich, dass AT&S dann erhebliches weiteres Kapital braucht--egal was Frau Koch jetzt sagt. Man kann ja schlecht sein Net-Debt/EBITDA von 3,5 auf 5,5 hochtreiben als kapitalintensives Unternehmen. Schon jetzt ist AT&S ja permanent am Rande des Brechens der Covenants und muss Sorge haben, dass ihnen die Banken vollends auf die Füße steigen. Im Prinzip konnte das Platzen der Covenants ja nur gerade so dadurch verhindert werden, dass man im letzten Jahr krass beim Working Capital eingespart hat und jeder Pfennig zweimal umgedreht wurde. Das hat sicher auch operativ weg getan. Und dennoch zahlt AT&S jetzt schon wieder eine Dividende.

Ich fänd's super, wenn Du auf der HV ein paar Worte zum Thema Kapitalallokation sagst. Gegeben den harrschen Tonfall meiner Mail ist es für Dich wahrscheinlich schlauer, dich da etwas abzugrenzen und einfach Deine persönliche Sicht der Dinge vorzutragen ;) Die Rolle als "Good Cop" macht auch sicher mehr Spaß. :)  

181 Postings, 2794 Tage DasBerlinerInvestment

 
  
    #2008
1
15.06.17 09:52
Ich werde wohl doch noch eine Aktie kaufen und bei der HV für die Rechte der Mündel und Dividendenjäger eintreten. Den Vorstand und zwei Großaktionäre weiß ich dabei auf meiner Seite.  

110934 Postings, 9026 Tage Katjuschagood cop, bad cop

 
  
    #2009
4
15.06.17 10:19
macht auf jeden Fall Sinn. Und in dem Fall ist man halt meist über Mailkontakt der bad cop und im persönlichen Gespräch der good cop, weil es im Angesicht natürlich keinen Sinn macht da die Konrontation zu suchen. Aber natürlich müssen auch mal harte Worte im Mail/Telefonkontakt fallen, wenn man das Gefühl hat, man hat das Thema Kapitalallokation seit längerem angesprochen, aber es findet kein Umdenken statt.

Das was cicero anspricht, seh ich beim Thema "halbfertige Halle" noch teilweise ein. Da hat die Argumentation von Frau Koch zumindest aus deren Sicht eine Berechtigung. Aber was das ARP vs Dividende angeht, steht ich 100% hinter hzenger. Da macht die Aktionärsstruktur das nicht besser, wobei ich ja schon ahnte, dass es daran liegen könnte. Daher auch meine rhetorische Frage vor 1-2 Tagen, ob das mit der Dividende an konservativen,österreichischen Anlegern liegen könnte. Vielleicht ist es bei AT&S einfach so tief in der Unternehmenskultur drin, dass man unbedingt dividenenfähig sein will.
Aber wie hzenger schon schreibt, geht es doch nicht um ein ARP als Hort "angelsächsischem Gebräuchen" (hört sich so negativ besetzt an), sondern es ist schlichtweg unternehmerische Logik. Die Formel ARPs zu niedrigen Kursen (insbesondere weit unter Buchwert und bei den Cashflow-Zielen der näheren Zukunft) und Kapitalerhöhungen zu hohen Kursen sollte eigentlich logisch sein. Bei AT&S hat man das Gefühl, es ist umgekehrt.

1548 Postings, 4217 Tage hzengerAT&S

 
  
    #2010
2
15.06.17 11:41
Ich denke, es wäre für AT&S auch wichtig, jetzt bereits die Weichen zu stellen für den zukünftigen Kapitalbedarf.

Momentan ist die kommunizierte Herangehensweise zum Thema Kapitalerhöhung in etwa: "oh, wer weiß, das kucken wir dann wenn's soweit ist--jetzt zahlen wir erstmal ne Dividende". Das ist aber leider keine Strategie, sondern meiner Meinung nach Herumwursteln.

Idealerweise sollte man die Möglichkeit von zukünftigem Kapitalbedarf bereits heute durch vorbereitende Maßnahmen anbahnen, die einem später (bei Bedarf) das Leben leichter machen.

Nur mal ein paar Beispiele, was andere Unternehmen tun:

- Kapitalmarktpräsentation "Vision AT&S 2020" mit konkreten Projektionen für Umsatzentwicklung und EPS. (Nicht als Guidance, sondern als "Vision" oder ähnliches)

- Flankierend dazu Analysten auf Kurs bringen und mit Details versorgen um die fatalistische Sichtweise der Researchhäuser auf das Unternehmen wieder schrittweise zu verbessern und Vertrauen zurückzugewinnen

- Kurz vor möglichen Kapitalerhöhungen Interviews mit den Blättchen für Privatanleger wie Aktionär und Börse Online (ich meine POSITIVE Interviews mit BEGEISTERUNG für die eigenen Ziele, das Kapital der Aktionäre dynamisch zu MEHREN--nicht den bürokratischen Tonfall der Bestandsverwaltung, der bisher an den Tag gelegt wird)

- Roadshows für institutionelle Investoren (ebenfalls: hier geht es darum, Begeisterung zu versprühen, um Institutionelle zu finden, die mitziehen und das Unternehmen mit Freude finanzieren)

- Falls Kapitalerhöhung nötig sein sollte, das Bezugsrecht nicht auszuschließen, damit bestehende Aktionäre nicht verwässert werden sondern partizipieren können

- Noch kurz vor den Roadshows eigene Directors' Dealings in relevantem (d.h. sechsstelligem) Umfang. Zuletzt hat der COO laut Geschäftsbericht seine eigenen Aktienoptionen verfallen lassen, weil er nicht bereit war, die ohnehin schon sehr kleine Eigenbeteiligung von 20% beizutragen: wie soll da am Kapitalmarkt jemand an AT&S glauben, wenn das Management selbst AT&S-Aktien für Teufelszeug hält?

So machen das jedenfalls andere Unternehmen. Wie genau AT&S das machen will, ist natürlich Sache des Managements. Es wäre aber in jedem Fall wünschenswert, dass Investoren nicht weiter den Eindruck bekommen, hier in eine Zweigstelle des Einwohnermeldeamts Leoben zu investieren.

Das Unternehmen ist High Tech und Applezulieferer und notiert in einer Tech-Blase am Aktienmarkt weit unter Buchwert. Das sagt etwas über den bisherigen Erfolg der IR-Strategie aus und da sollte sich in meinen Augen etwas ändern. Wenn man selbst an den Sinn der hohen Investitionen glaubt, sollte man auch das Bild eines positiven und dynamischen Wachstumsunternehmens zeichnen, mit Zielen, die weit über dem aktuellen Börsenkurs liegen.  

181 Postings, 2794 Tage DasBerlinerInvestment

 
  
    #2011
4
15.06.17 12:54
Ja, wenn ihr Alles besser könnt, dann frag ich mich, warum ihr nicht längst Multimillionäre und hier noch investiert seid?

ARP- das sind doch Taschenspielerticks! Und wenn die Börse wieder wie im März 2000 abstürzt, ist das Geschrei groß!

Hier werden solide Leiterplatten gelötet! Werthaltig und nachtaltig!

p.s. Mit hohem Wiederverkaufswert auf dem Schrottplatz!

 

3193 Postings, 2951 Tage Top-Aktienzukünftigen Kapitalbedarf

 
  
    #2012
15.06.17 14:15

Die entsprechenden Rahmenbedingungen ( markt und technologieseitig ) werden erst in den nächsten Jahren sichergestellt sein für Chongquing Phase II ( IC Substrates Linie 3 + 4 und PCB Linie 3 + 4 )

Die weiterhin notwendigen Investitionen sollten durch eigenen Cashflows der nächsten Jahren   gedeckt sein.

 

3193 Postings, 2951 Tage Top-AktienDividende

 
  
    #2013
15.06.17 14:30

Eigenkapital = 540,1 Mio. EUR

Stückaktien 38.850.000 * Dividende 0,1 EUR  = 3,88 Mio. EUR


 

110934 Postings, 9026 Tage Katjuschaimmerhin

 
  
    #2014
2
15.06.17 15:20
sinnlose 4 Mio € Dividende (versteuert) gegenüber 4 Mio, die man am Markt aufkaufen kann. Da absorbiert man sicherlich nicht wenig vom möglichen Verkaufsinteresse. Man könnte sogar streng limitieren und nur unterhalb 9,5 € kaufen. Dann wäre auch das Argument vom Tisch, man wolle mit dem ARP nur den Kurs kurzfristig stützen.

181 Postings, 2794 Tage DasBerlinerLöschung

 
  
    #2015
15.06.17 19:29

Moderation
Zeitpunkt: 19.06.17 08:40
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - Unbelegte Aussage.

 

 

181 Postings, 4026 Tage CovacoroChongqing

 
  
    #2016
16.06.17 19:50
Was die Investition dort angeht, handelt AT&S nicht unvernünftig, wie es manche unterstellen. Mit dem IC-Substrat-Werk ist man nämlich endgültig in den Kreis eines Halbleiter-Unternehmens aufgerückt und die nötige CAPEX ist viel höher als beim angestammten Leiterplattengeschäft. Hier ist es absolut üblich, die Infrastruktur für eine Werk mit mehreren Linien im ersten Schritt komplett anzulegen und dann die Maschinen selbst erst nach und nach zu kaufen, also Linie für Linie in Betrieb zu nehmen. Die Maschinen kosten ein vielfaches als die Hülle und es haben zig Unternehmen auf der Welt vorgeführt, wie man das macht (auch Intel). Würde man sofort vollausstatten, hätte man weder Kunden, noch Produkte, die eine Auslastung sicherstellen, sondern sofort hohe Leerstandskosten. Die Stückzahlen, die aus diesen Werken kommen, übersteigen offensichtlich das Vorstellungsvermögen vieler Aktionäre, das kann man nicht einfach mal so "hinbauen". Last but not least hat eine sequnenzielle Bestückung auch den Vorteil, dass man verbesserte Tools und Prozesse installieren kann.

Zur Dividende und ARP Diskussion von meiner Seite volle Zustimmung. Ich vermute, diese erneute Mindestdividende ist vom Aufsichtsrat durchgedrückt worden und der CFO ist gegangen, weil es genau darüber Streit gab. Es wäre an der Zeit, dass mal ein aktiver Investor a la AOC hier einsteigt. Die Kritik der Einzelaktionäre verhallt anscheinend ja ungehört.  

1889 Postings, 7209 Tage langen1Hi Covacoro

 
  
    #2017
16.06.17 21:47
"Die Kritik der Einzelaktionäre verhallt anscheinend ja ungehört. "

- Das wäre nicht das schlimmste.
Beängstigend finde ich den Umstand dass in der offiziellen Antwort der IR bezgl. eines ARP statt
Dividende nur Unsinn steht. - Die verstehen es wirklich nicht.
Wenn man diesen recht einfachen Zusammenhang nicht versteht, dann sehen Produkt-
kalkulationen oder Risikomanagement evtl. auch nicht besser aus.

Man kann froh sein dass das Unternehmen große Kunden hat, die durch Ihre
Anforderungen AT&S mittelfristig zum Wachstum zwingen. :-)

Man kann am Kurs sehr schön sehen was der Markt dem Management zutraut.

 

1548 Postings, 4217 Tage hzengerAT&S

 
  
    #2018
1
16.06.17 21:51
@Covacoro: Ich nehme an, Dein Kommentar bezieht sich auf meine Mail. Du hast meinen Kommentar aber jedenfalls nicht ganz richtig verstanden.

Ich habe in keiner Weise etwas gegen einen zweistufigen Bau von Chongqing. Auch übersteigen die Stückzahlen im Chipsektor nicht meine Vorstellungskraft. (Ich habe lange für ein Unternehmen gearbeitet, das Intel als großen Kunden hat, war in diverse Chipwerte investiert und habe beruflich mehrere M&A Transaktionen im Chipbereich betreut.) Am zweistufigen Ausbau des Werkes habe ich nicht das geringste auszusetzen.

Worum es in meinem Hinweis ging, ist, dass für den Ausbau (Phase II) wieder große Mengen Kapital nötig sein werden, weil der CAPEX in diesem Bereich so hoch ist. Daher war es in meinen Augen bereits letztes Jahr ein großer Fehler, eine Dividende zu zahlen. Dass man diesen Fehler dieses Jahr nochmal wiederholt, obwohl man nur ganz knapp am Brechen der Covenants mit den Kreditgebern vorbeigeschrammt ist, halte ich angesichts der nötigen Investitionen für fahrlässig.

Klar ist, dass man sich bei AT&S ursprünglich erhofft hatte, Phase II direkt nach erfolgreicher Umsetzung von Phase I zu beginnen um die Fixkosten effizient auf zwei Werke zu verteilen. Für mich klingen die aktuellen Aussagen eher so, als sei dies mittlerweile unwahrscheinlich. Die erzielbaren Preise für die Endprodukte sind aktuell erheblich schlechter, als dies bei der ursprünglichen Freigabe des Kapitals erhofft wurde. Die Nachfrage im Markt ist geringer (=> Labtopzahlen schrumpfen) und das Angebot von Wettbewerbern ist größer als geplant (=> Intels Tick Tock und Moore's Law gebrochen). Zudem hatte man spürbare Fertigungsprobleme bei Phase I, die auch nach Monaten noch nicht behoben waren. Infolgedessen wurde man in den Analyst Calls auch immer defensiver, was den erwarteten finanziellen Return von Chonqing angeht. (Wenn Du selbst mitgerechnet hast im Laufe der Monate, wird Dir das nicht entgangen sein.)

Heißt das, dass Chongqing eine schlechte Investition war? Ich denke nicht. Wir werden es in den nächsten Jahren sehen. Der Markt bewertet die Investition aber jedenfalls momentan als Schuss in den Ofen. Darauf habe ich mich bezogen. Wenn hier alles wie geplant verlaufen wäre, müssten wir diese ganze Diskussion nicht führen und die Aktie würde auch nicht weit unter Buchwert notieren. Insofern ist das Management in meinen Augen durchaus in der Bringschuld, was die Kapitalallokation angeht.

Was Deine Hinweis zu AOC angeht, stimme ich Dir zu. Die Aktie geht seit Jahren (genauer: Jahrzehnten) seitwärts. Zwar stiegen die Mitarbeiterzahl und die Vorstandsgehälter immer wieder an im Laufe der Jahre. Die Aktie hingegen hat in den letzten 15 Jahren eine negative Rendite erzielt. Zuletzt hat man wieder 40% abgegeben in einem überschwänglichen Bullenmarkt für Technologiewerte. Darum geht es mir auch so sehr auf den Wecker, wenn man--wie bei der Dividende--schlampig mit Kapital umgeht.

Zum Schluß: AT&S neue CFO hat mir freundlicher Weise ein Telefonat angeboten, das ich wahrnehmen werde. Ich kann hier gerne darüber berichten. (Mit einer Einschränkung: Falls es so sein sollte, dass der AR dem Vorstand die Dividende gegen dessen Willen aufgezwungen hat, würde Frau Stoisser-Göhring sicherlich nicht gern dahingehend in einem Internet-Forum zitiert werden--daher würde ich das dann ggfs. auch nicht weitergeben.)

Schönes Wochende!      

110934 Postings, 9026 Tage Katjuschajetzt wo du es schreibst ...

 
  
    #2019
16.06.17 22:15
Mir war das vorher garbicht bewusst, dass AT&S tatsächlich auf dem Kursniveau von Anfang 2003 (also den Tiefs nach dem Crash der Tec-Blase) steht. Eigentlich unfassbar für ein Wachstumsunternehmen., das den Umsatz in den letzten 13-14 Jahren fast verdreifacht hat.

Irgendwas muss der Vorstand also entweder in der Kapitalalookation oder der IR Arbeit falsch machen, vermutlich beides.

Ich kenne kein ehemaliges NeuerMarkt-Unternehmen, von denen die heute noch existieren, welches auf dem 2003er Kursniveau notiert, obwohl sich der Umsatz ver3facht hat, von Solarworld vielleicht abgesehen, aber die existieren ja auch nicht mehr wirklich. Aber ausgerechnet ein am Weltmarkt so gut positioniertes Unternehmen aus Österreich wie AT&S konnte den Kurs nicht steigern. Inflationsbereinigt ist man vermutlich sogar 20-30% im Minus seit 2003.

69 Postings, 3182 Tage fuzzy196AT&S

 
  
    #2020
16.06.17 23:01
Habe überlegt nochmals nachzukaufen, weil ich bisher dachte, es kann nur eine Frage der Zeit sein, bis der Aktienkurs nach oben ausschlägt, denn die Margen sind schon gigantisch. Dies rückt jetzt in weite Ferne. Danke an hzenger für die gute Arbeit, ich hätte nicht gedacht, dass es so mies um dieses Management steht. Dieser Dilettantismus bei AT&S geht mir langsam auf die Nerven und ist wahrscheinlich einzigartig.
Die haben wahrscheinlich keine Ahnung, dass ein steigender Aktienkurs auch die Kapitalbeschaffung des Unternehmens erleichtert.

Der Gipfel ist aber der Ausspruch, dass sie die weitere Finanzierung von Chongqing erst dann in Angriff nehmen, wenn sie soweit sind und dann überlegen, wie sie das machen. Das macht mich fassungslos und ich sehe mittlerweile meinen doch erheblich investierten Anteil in AT&S Aktien als gefährdet an.

Ich frage mich nur, wie es sein kann, dass Banken für eine derart schlechte Expertise überhaupt bereit waren, Kredite an AT&S zu vergeben.

Allen investierten ein schönes Wochenende  

1548 Postings, 4217 Tage hzengerAT&S

 
  
    #2021
2
16.06.17 23:51
@fuzzy: Ich sollte klarstellen: ich war und bin hier sehr erheblich investiert und habe derzeit auch nicht vor, Anteile zu verkaufen. Vielmehr habe ich durchaus die Hoffnung, dass sich der Druck auf den Vorstand weiter erhöht. Ich bin sicher nicht der einzige, der seinem Unmut Luft machen wird und hoffentlich wird diese Debatte auch auf der HV geführt. Aber großes Potenzial hat AT&S in meinen Augen durchaus. Man muss halt nur mal die PS auf die Straße bringen.

Nur mal zur Veranschaulichung des Potenzials: AT&S hat das erklärte Ziel, mittelfristig den ROCE wieder auf 12% zu steigern. Die konkrete Definition von ROCE, die AT&S verwendet, ist ROCE = NOPAT / (Average Equity + Average Net Debt). Das ist eine vielleicht etwas eigene Definition, aber ich sehe durchaus den Sinn darin.

Rechnen wir mal mit den Zahlen des letzten Geschäftsjahres, wo einen ein ROCE von 12% hinbringen würde. Average Equity + Net Debt lagen im Durchschnitt bei 876,4 Mio. EUR in 2016/17. Ein ROCE von 12% würde also ein NOPAT von 876,4 * 0,12 = 105 Mio. EUR implizieren. NOPAT = EBIT - Zinskosten. Zinskosten waren letztes Jahr ca. 17 Mio. EUR. Damit hätten wir dann also einen Zielnettogewinn von 88 Mio EUR, wenn die Marge da wäre, wo sie bald wieder hin soll.

Man beachte: Damit stehen wir aktuell bei einem KGV von 4,2 auf den angestrebten Gewinn! Natürlich muss man einschränkend berücksichtigen, dass AT&S sehr hohe Schulden hat und daher die EV-basierten Kennzahlen deutlich weniger schön aussehen. Allerdings sollte ab Ramp-up der Massenproduktion der 10nm Chips bei Intel (im Laufe von 2018) die Marge bei IC Substraten wieder hochgehen. Dann dürften die operativen Cashflows deutlich steigen und hoffentlich eine zügige Rückführung der Schulden auf ein normales Maß möglich sein.

Kurz: wenn der Vorstand das umsetzt, was er vorhat und sich nicht weiter verzettelt, ist hier sehr viel möglich. Daher mein Drängen, dass man die einfachen Dinge nicht verstolpert.  

1548 Postings, 4217 Tage hzengerAT&S

 
  
    #2022
16.06.17 23:55
Tippfehler: Statt NOPAT = EBIT - Zinskosten hätte es heißen sollen: Nettogewinn = NOPAT - Zinskosten. Die Rechnung selbst müsste aber hoffentlich stimmen.  

1548 Postings, 4217 Tage hzengerAT&S

 
  
    #2023
17.06.17 00:03
Um es direkter zu sagen: Vorbehaltlich des Telefonats mit Frau Stoisser-Göhring bin ich selbst hier eher auf der Käuferseite als auf der Verkäuferseite. So schnell werden sie mich nicht los ;)

(Übrigens: ein KGV von 4,2 entspricht beim momentanen Buchwert einem Ziel-EPS von 2,20 EUR...)    

 

110934 Postings, 9026 Tage Katjuschabei ich es immer für schwierig halte, wenn man

 
  
    #2024
1
17.06.17 00:52
die Lösung (ROCE-Ziel 12%) zu präsentieren, und dann den Lösungsweg daran auszurichten. Zur Zeit wüsste ich nicht, wie man 2018/19 auf 88 Mio Nettogewinn kommen will, mit entsprechenden Folgen für den Cashflow und Schuldentilgung, die wesentlich langsamer vonstatten gehen könnte als erhofft. Es ist eh irgendwie merkwürdig was AT&S prognostiziert, denn das ROCE-Ziel passt nicht recht zu den Zielen bei der Ebitda-Marge der nächsten Jahre.

1548 Postings, 4217 Tage hzengerAT&S

 
  
    #2025
17.06.17 01:14
Das ist sicher richtig, 2018/19 wird das so nicht hinkommen. Wenn ich es recht erinnere, hatten KC und Top-Aktien die 12% ROCE immer auf 2020 bezogen (?).  

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