Lebenstraum Weltumradlung
http://de.wikipedia.org/wiki/Isfahan
und hier noch einige der Sehenswürdigkeiten
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ef/Esfahan-shah-sq.jpg
http://fscomps.fotosearch.com/bigcomps/CSP/CSP242/k2427362.jpg
http://fscomps.fotosearch.com/bigcomps/ICN/ICN264/F0019702.jpg
http://fscomps.fotosearch.com/bigcomps/CSP/CSP299/k2996085.jpg
http://fscomps.fotosearch.com/bigcomps/CSP/CSP622/k6229243.jpg
http://fscomps.fotosearch.com/bigcomps/CSP/CSP059/k0597849.jpg
http://fscomps.fotosearch.com/bigcomps/CSP/CSP723/k7231457.jpg
Gruß Weltumradler
Wie vereinbart wurde ich gegen 19.00 abgeholt, und als erstes zeigte mir der Bruder meines Gastgebers sein Haus. Im Wohnzimmer hing ein Bild vom "Top of the world", und viele Holzdekorationen erinnerten ein wenig an zu Hause. Die Fassaden der eng aneinander stehenden Häuser sind schlicht, innen jedoch äußerst gemütlich.
Wir stärkten uns mit einem Schluck kühlem Wasser und danach ging es zu seinem Bruder Masoud. Dessen Familie hatte uns bereits erwartet und neben seinen beiden Kindern war auch seine Frau und Mutter anwesend. Es ist eine äußerst moderne iranische Familie, die sich zu Hause westlich kleidet. Die Frau trug so z.B. eine Jeans und Bluse, dieses Bild hatte ich im Iran bisher nicht gesehen.
Zur Vorspeise gab es ein Stückchen Kuchen, danach wurde reichlich Obst aufgetischt. Als Hauptgericht wurde danach Reis, ein Lauchgericht mit Bohnen sowie Koteletts, die ähnlich wie Hamburger aussahen, sowie einen Salat aufgetischt. Im Gegensatz zu meiner ersten Einladung vor ein paar Tagen fand das Mahl gemeinsam statt, und es wurde nicht streng nach Geschlechtern getrennt.
Das Essen schmeckte vorzüglich.....
Die Gespräche, welche den ganzen Abend über dauerten waren mehr als interessant. So erzählte mir Masoud z.B. wie er denn seine Frau "kennengelernt" hatte. Das Heiraten wird im Iran auch im 21. Jahrhundert fast ausschließlich von den Eltern organisiert. Masoud wurde von seinem Vater gefragt, ob er denn seine Frau, die er zuvor kaum kannte, heiraten wolle. Er willigte ein, und danach ging sein Vater zu den Eltern der zukünftigen Braut um deren Einverständnis einzuholen. Erst danach wird die Frau gefragt, ob sie damit einverstanden ist und man gewährt dem zukünftigen Paar eine "Probezeit" von 1-2 Monaten.
Bei der anschließenden Hochzeitszeremonie, die ebenfalls über 3 Tage ging, wird die Frau dann jeden Tag gefragt, ob sie den Mann auch heiraten wolle, und erst am 3. Tag darf auch geantwortet werden. Dieses Ritual soll der Frau evtl. die Möglichkeit geben sich noch einmal genau alles zu überlegen. Vermutlich hat sie jedoch bei einer so weit vorangeschrittenen Zeremonie keine Chance mehr nein zu sagen.
Wird dann mit Ja geantwortet gibt es verschiedene Rituale wie z.B. Honig dem Partner mit einem Löffel oder dem Finger Honig um den Mund zu schmieren (versüßen des Lebens), oder die Frauen schütten der Braut Zucker über den Kopf.....
Gegen 23.30 verabschiedeten wir uns, tauschten die Adressen aus, und selbstverständlich wurde ich mit dem Auto wieder zum Hotel gefahren. Der Abend wird mir wohl mein leben lang in Erinnerung bleiben.
Heute morgen haben Yuri und ich uns dann auf die Suche gemacht, ein geeignetes Fahrradgeschäft ausfindig zu machen, wir wollten unsere bikes Wüstentauglich machen. Wir fanden zwar einige Geschäfte, doch ließ die Qualität zu wünschen übrig, aus westlicher Sicht gesehen. Bei Yuris bike glich das Hinterrad bereits einem 16er wobei meines so gut wie plan lief. Ohne das Hinterrad auszubauen wurde das Rad zentriert, der Höhenschlag läßt grüßen, doch zumindest schleift sein rad jetzt nicht mehr an der Bremse. Mein Hinterrad wäre o.k. meinte der Mechaniker und wollte nicht korrigieren. ich erklärte ihm, welche Strapazen nun vor uns standen und dann fummelte er noch ein wenig am Hinterrad rum. Es läuft zwar immer noch nicht plan jedoch besser als zuvor.
Danach probierte ich nochmals an einer Bank per Eurocard Geld abzuheben und siehe da, dieses mal klappte es. Ich tauschte für umgerechnet 74 US$ 608.000 Rial und müßte mit diesem Geld nun bis zu Grenze gelangen. Ich hätte den Iran dann für 300 DM bereist....
Gruß Weltumradler
ich selbst hatte während meiner reise in all den verschieden ländern recht viel kontakt zu leuten, welche durch ihre eltern vermittelt wurden. interessanterweise klagte ausschließlich eine person über diesen mißstand, ein sikh, den ich in indien traf...., andererseits klagten einige reisende der westlichen welt über ihre privaten verhältnisse zu hause.
natürlich habe ich all die leute nur oberflächlich kennengelernt, doch hatte ich irgendwie das gefühl, daß diese nicht unbedingt unglücklicher waren als jene ehepartner aus der westlichen welt, welche in der regel aus liebe heraus geheiratet haben. ich denke jeder von uns kennt diesen zustand der Unzufriedenheit entweder aus eigener Erfahrung oder hat sie im bekannten-/freundeskreis erfahren.
interessanter weise verurteilte kein einziger unser auswahlkriterium während wir meiner meinung nach andere sitten, gebräuche, welche oftmals mehr tradition haben als unsere, zu schnell (vor)verurteilen.
gruss weltumradler
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCsten_Afghanistans_und_Irans
"......Die Dascht-e Lut ist mit 166.000 km² die größte Wüste Irans, die im Iranischen Hochland liegt. Südwestlich liegt das Zagros-Gebirge, das zur Aridität beiträgt. Im Norden schließt sich die zweite große iranische Wüste, die Kawir an. Durch diese Bedingungen ist der jährliche Niederschlag geringer als 50 mm (bei einer potentiellen Verdunstung von 5.000 mm). Mit Oberflächentemperaturen bis zu 70,7 °C im Sommer ist sie einer der heißesten Orte der Erde. Allerdings wurde bei der Rekordmessung von 70,7 °C eine Bodenmessung per Satellit durchgeführt.[1]"
http://www.bing.com/images/...12686295847A7D3E0C&selectedIndex=20
http://ts4.mm.bing.net/...pid=1.7&w=224&h=89&c=7&rs=1
http://ts1.mm.bing.net/...id=1.7&w=204&h=142&c=7&rs=1
gruss weltumradler
Der Alltag hatte uns wieder und bereits gegen 6.00 waren wir startklar. Auf den Straßen war noch nicht viel los, sodaß wir gut durch die Stadt kamen. Bereits wenige km nach der Ortsausfahrt hatte uns die Wüste "verschlungen", und außer einigen Dorngewächsen war nichts mehr zu sehen. Die Bäume waren verschwunden, ebenso die kleinen Oasen oder gar landwirtschaftlich genutzten Anbauflächen.
Zu Beginn des Tages war das Radeln äußerst einfach da wir Rückenwind hatten und die Straße topfeben war. Was auffiel waren die endlos erscheinenden Geraden, sodaß ich am Liebsten einen Autopiloten eingeschaltet hätte. Gegen 12.00 erreichten wir einen kleinen Ort wo wir stolze 4h Siesta hielten. Falls möglich wollten wir ein Radeln während der heißesten Phase des Tages vermeiden.
Danach drehte der Wind, nachmittags bläst er in der Regel immer stärker, und außerdem ging es noch bergauf. Insgesamt saßen wir heute gute 6 Stunden im Sattel wobei es dank starker Bewölkung nicht sonderlich heiß war.
Etwas schmunzeln mußte ich dann, als ich Yuris "Schlafsack" und Isomatte sah. Er hatte lediglich ein Leinentuch dabei, indem er sich für die Nacht samt Kleidung einwickelte. Nachts kühlen dann die Temperaturen auf mindestens 20 Grad ab, sodaß man sich von den Strapazen des Tages doch ein wenig erholen kann.
Gruß Weltumradler
Interessant war auch unser Nächtigungsplatz. Wir schliefen nahe der Straße und überall waren Krater, welche von Menschenhand geschaffen wurden. Ich vermute, dass diese künstliche Brunnen irgendwann einmal zur Wassergewinnung genutzt wurden. Sie hatten oftmals einen Durchmesser von mehreren Metern, und wenn man in einen von denen hingefallen wäre, hätte dies wohl das Ende bedeutet. Die Tiefe betrug oft mehr als 10m.
Als erstes fuhren wir nach Nain, wobei es für uns beide völlig überraschend für ca. 20km nochmals bergauf ging. Das Radeln entlang der Berge stellte im Gegensatz zum sturen geradeausfahren eine willkommene Abwechslung dar. Die folgende Abfahrt, ebenfalls ca. 20km, bestand aus einer einzigen Gerade, und es war schon ein komisches Gefühl mit einem Tempo von 35-40km/h hinabzurollen, ohne groß Treten zu müssen. In Nain selbst stärkten wir uns mit Käse, frischem Fladenbrot sowie einer kühlen Limo.
Von nun an ging es entlang der Wüste, und neben dem Steigen der Temperaturen erschwerte uns ein immer stärker werdende Seitenwind das Fahren. Yuri scheinen die Bedingungen mehr zuzusetzen und glücklicherweise erreichten wir gegen 12.00 einen kleinen Rasthof, wo wir die Mittagspause verbrachten. Als erstes schütteten wir kühle Limos hinunter, um uns wenig später auf "Holzbetten" ein Nickerchen zu gönnen. nach gut 2 Stunden schlaf fühlte ich mich bereits wieder fit doch setzten wir erst gegen 17.00 unsre Fahrt fort.
Sachen gibt`s, die gibt`s ja gar nicht.... Mittlerweile haben wir 21.30 und ich sitze ALLEINE an einem Tankhof, und bereite mich auf die Nacht vor. Weshalb alleine kann ich auch nicht sagen, doch zog es Yuri vermutlich vor, alleine weiter zu radeln.
Was war passiert? Nach der Mittagspause hatten wir erneut starken Seiten-/Gegenwind und das Radeln war doch sehr anstrengend. Windschatten fahren brachte nicht viel, auch war der Sog der vorbeifahrenden LKW`s, der Verkehr war recht stark, recht heftig und somit gefährlich. Yuri hatte vermutlich wesentlich mehr Probleme mit der Hitze als ich und war entsprechend "platter". Wir einigten uns, daß jeder seinen eigenen Rhythmus fahren sollte und somit fuhr ich voraus.
Bei den Radfahrern gilt eigentlich schon das Gesetzt, daß jeder seinen eigenen Rhythmus fährt, da ein absichtliches langsamer fahren in Extrembedingungen wie dieser einen doch schwächt. Das gleiche gilt auch für das gemeinsame beradeln von Pässen.
Beim nächsten Ort hatte ich dann gut 1/4 Stunde auf Yuri gewartet und gemeinsam fuhren wir hinein. Wir fanden schnell einen Laden und stärkten uns abermals mit diversen Limos. Das in den Trinkflaschen aufgeheizte Wasser wollte nicht so richtig schmecken. Danach meinte Yuri er wolle Tomaten besorgen und ich das Brot. Wir wollten uns auf einer Bank wieder treffen und ich wartete, wartete und wartete. Irgendwann kam dann mal ein Einheimischer und meinte, daß mein "Freund" am Tankhof wäre und nicht kommen würde. Ich fuhr sofort dahin traf aber keinen mehr an.
Vermutlich fährt er lieber allein aber wie die Trennung zustande kam war für mich dann doch ein äußerst schlechter Stil. Verstehen kann ich es eigentlich auch nicht, da wir kein einziges mal Meinungsverschiedenheiten hatten. Vielleicht liegt es ja am typisch westlich orientierten sportlichen denken, daß 2 Männer beweisen wollen wer der fittere ist..... Vielleicht sehen wir uns in den nächsten Tagen ja wieder, denn vor uns liegt ja die gleiche Route.
Ich persönlich finde es jedoch schade, daß es so gekommen ist und bin nun wieder alleine on the road.
Gruß Weltumradler
Bis zum ca. 45km entfernten Andakan fuhr ich bei leichtem Rückenwind ohne Stop, und das Fahren auf besten Asphalt machte richtig spaß. Wenn ich da an die gestrige, äußerst schwierige Tagesetappe denke wird mir mal wieder klar, wie intensiv die Naturgewalten als Radfahrer doch wahrgenommen werden. Mit dem Auto hätte ich vielleicht 1l mehr auf 100km verbraucht, als Radfahrer mindestens 2l mehr getrunken... Genau diese Unterschiede, einmal gegen etwas ankämpfen dann wieder treiben lassen sind die Dinge, die mich vermutlich ständig vorantreiben.
Nach einer halbstündigen Frühstückspause ging es weiter, und so langsam aber sicher begann sich das Gesicht der Wüste Lut zu ändern. Aus der Salzwüste des Nordens wird nun mehr und mehr eine Sandwüste des Südens. Besonders gewundert habe ich mich über eine "Kiefernart?", die vielfach im Sand wächst. Vielleicht wird sie ja auch von Menschenhand gesetzt, um ein voranschreiten der Wüste zu verhindern.
Gegen 11.30 habe ich dann bereits meinen Zielort, die 250.000 Einwohner zählende Stadt Yazd, erreicht. Sie liegt auf 1.130 m Meereshöhe und zählt mit zu den heißesten Städte des Irans. Im Sommer soll das Quecksilber oftmals die 40 Grad Marke übersteigen.
Ich selber wundere mich schon ein wenig über meine Fitness, denn die Hitze scheint mir recht wenig auszumachen, und ein Radeln bis 12.00/13.00 scheint derzeit ohne größere Probleme zu gehen. Mit der Hitze komme ich zurecht, abends könnte es doch ein wenig mehr abkühlen. Das Wasser in den Trinkflaschen ist morgens immer noch lauwarm.....
In Yazd selbst vielen mir als erstes die vielen, noch gut erhaltenen Lehmhäuser auf, die größtenteils bewohnt sind. Natürlich hatte ich mit Ali auch gleich wieder einen Fremdenführer zur Hand und wir verabredeten uns für 9.00 am nächsten Morgen. Er war mir bei der Hotelsuche behilflich und für stolze 40.000 Rial hatte ich für eine Nacht gebucht. Dafür habe ich ein Einzelzimmer, und ein funktionierte Dusche, welche erst einmal ausprobiert wurde.
Duschen?, was ist das eigentlich..... Die Hygiene kommt bei meinen Wüstenübernachtungen bestimmt zu kurz, doch verstunken ist noch keiner - verdurstet schon viele..... Wie die "Katzenwäsche" in der Wüste ausschaut ist schnell beschrieben. Als erstes wird ein Schluck Wasser im Mund aufbewahrt, diesen dann langsam in die Hände "gespuckt" um sich damit das Gesicht zu reinigen. Das wichtigste sind eigentlich saubere Hände und ein reines Gesicht, bei allem anderen müssen Abstriche vorgenommen werden.
Bevor ich mich "herrichtete" wurde jedoch erst einmal mein frz. Mantel gegen den chin. getauscht werden, den ich seit Italien mit mir als Ersatz rumschleppte, der frz. hatte immerhin 7.800km gehalten. Der neue müßte eigentlich nur bis Islamabad halten, denn dort sollte es lt. Yuri jede Menge guter Bikeshops geben, die sich auf Radeltouris, die den KKH befahren wollten, eingestellt hätten. Mein Hinterrad eiert auch schon wieder ein wenig und ich bin wirklich gespannt, ob ich weiterhin ohne vorankomme.
Gruß Weltumradler
Danach besuchte ich die Altstadt, welche fast ausschließlich aus alten Lehmhäusern besteht. Der Bummel durch die engen Gassen war ein wenig abenteuerlich, da keine Menschenseele anzutreffen war. Ein Teil der Häuser ist zwar bereits verfallen, in vielen wird jedoch noch gewohnt. Das schöne an diesen engen Gassen war die Tatsache, daß man im Schatten gehen konnte. Fast jedes Viertel in der Altstadt ist von einer im Iran oft gesehenen Mauer umgeben. In der Wüste sollen so die Dörfer vermutlich vor den Winden geschützt werden. Die Eingangstüren der Häuser sind oft mit schweren Eisentüren versehen, ältere Modelle haben hingegen noch die massive Holztür. Zum Schutze der sengenden Sonne werden die Häuser auch oftmals in die Erde versetzt.
Ebenfalls zu sehen waren sogenannte Windtürme. Durch bewegliche Klappen, die je nach Windrichtung verstellt werden können, kann somit auftretender Wind in ein System von Wasserleitungen und Kanälen geleitet werden. Die so durch Verdunstung abgekühlte Luft kann nun durch Öffnungen in die einzelnen Wohnräume strömen.
Von den Bildern der Altstadt beeindruckt ging es erst einmal Richtung Bazar, wo ich mich von den Düften der vielen Gewürzen erst einmal berauschen ließ. Zahlreiche Stoffe in jeglichen Farben wurden angeboten, sodaß jede Schneiderin ihre wahre Freude am Rundgang gehabt hätte.
Danach folgte der übliche Mittagsschlaf mit anschließendem relaxen im Hotelzimmer. Morgen möchte ich nun Richtung 350km Entfernung Kerman aufbrechen.
Gruß Weltumradler
http://de.wikipedia.org/wiki/Yazd
welche zu den heißesten städten des irans zählt,
http://www.iten-online.ch/klima/asien/iran/yazd.htm
herrliche moscheen schmücken das Stadtbild
http://www.geo.de/reisen/community/bild/regular/407240/Yazd-XXXXV.jpg
http://mitglied.multimania.de/radltour/images/...Yazd/yazd-mosque.gif
http://ts3.mm.bing.net/th?id=H.4824881358373378&pid=1.7
http://t1.ftcdn.net/jpg/00/03/39/80/...SqE7DkT0TiS3auJYaPV64tqeLM.jpg
mindestens genauso beeindruckend war die (alt)stadt mit ihren kühltürmen
http://www.geo.de/reisen/community/bild/regular/...tuerme-in-Yazd.jpg
http://www.lasochres.se/Bildarkiv/Asia/Iran/...e_wind_towers_big.jpeg
http://www.geo.de/reisen/community/bild/regular/...stadt-von-Yazd.jpg
http://www.gaap.ch/iran_/slides/Yazd%20Badgire.jpg
http://static.zoonar.de/img/www_repository3/75/1e/...38739984188d.jpg
http://www.velosophie.ch/bilder/07%20Iran/images/P1120157_Yazd.jpg
gruss welumradler
;-)
Interessante Story!
Losgeradelt bin ich heute bereits um 5.30 und irgendwie war ich für den kommenden Wüstenabschnitt bestens motiviert. Noch besteht mir der voraussichtlich härteste Teil erst bevor, doch die 350km von Yazd nach Kerman werden es auch in sich haben. Auf diesem Teilstück geht es insgesamt 800Hm bergauf, sodaß die Temperaturen eigentlich erträglicher werden müßten.
Nachdem ich die Stadt verlassen hatte ging es leicht bergauf, und rechts und links von mir war Gebirge zu sehen. die beiden Gebirgszüge waren durch eine schätzungsweise 20km breite Hochebene getrennt, auf der sich die Straße befand. Etwas kritisch beäugte ich meinen neuen Mantel am Hinterrad und siehe da, er schien den Belastungen stand zu halten. Zu meiner Überraschung mußte ich auch feststellen, daß der Rollwiderstand nicht höher war als beim alten. Aufgrund meiner unsachgemäßen Lagerung seit Italien scheint er auch keine Macken von sich getragen zu haben, Made in China eben....., bin echt gespannt wieviele km ich auf diesem bewältigen werde. So wie es ausschaut benötige ich keinen weiteren bis Islamabad.
Bei leichtem Rückenwind radelte ich mich dann mal wieder in einen kleinen Rausch hinein, und begann das Lied von Bob Dylan "how many roads must a man go down, before you can call him a man......" zu singen. Ich hatte bestimmt keinen Sonnenstich, sondern war einfach nur glücklich, glücklich on the road zu sein und etwas verrücktes zu tun. Unterwegs gab`s dann mal wieder eine Limo, das war alles bis zum Mittag.
Bei gewissen Teilabschnitten sah ich nicht einmal mehr Gräser wachsen, die Wüste hatte ganze Arbeit verrichtet. Anderorts, wo Menschen seßhaft waren, säumten kleinste Oasen den Weg. Wasserprobleme hatte ich bisher noch keine, notfalls hätte ich auch einen der PKW`s anhalten können, doch hierzu bin ich nach wie vor zu stolz.
Nach ca. 160km erreichte ich den Ort Anar und verspeiste gegrillte Tomaten mit Fladenbrot. Danach legte ich mich für gut 1 Stunde auf`s Ohr und fuhr weiter. Meine Gedanken waren ab und zu bei Yuri, der vermutlich nicht vor mir ist, denn sonst hätte ich wohl etwas von Einheimischen gehört. Schade, daß wir beide heute Abend nicht gemeinsam plaudern können.
Gruß Weltumradler
Noch gerade einmal 55km trennen mich von Kerman, und ob ich übermorgen dort einen Ruhetag verbringen werde weiß ich noch nicht. Vielleicht fahre ich ja weiter Richtung Bam, werde es evtl. vom Wind abhängig machen. Ursprünglich wollte ich ja jeweils einen Relaxtag in Kerman, Bam und Zahedan einlegen, doch hierfür bräuchte ich ein Visa über 31 Tage. Da meine Aufenthaltsgenehmigung jedoch nur 30 tage beinhaltet hätte ich vielleicht ein Problem.
Kurz nach 6.00 war ich heute startklar Richtung Osten und ziemlich schnell merkte ich, daß mir der Vortag doch noch in den Knochen sprich Beinen steckte. Aufgrund der Höhe, jetzt ca. 1.600Hm war es jedoch nicht mehr ganz so heiß wie in den Vortagen, da war auch gut so.
So ca. 30km vor Rafsanjan begann die Wüste wieder zu leben, denn von nun an durchradelte ich Citrus-, Orangen- und Baumwollplantagen. Es ist schon bemerkenswert mitanzusehen, wie alles Leben auch dem des Menschen, vom Wasser abhängig ist. Diese grünen Oasen machen das Radeln erträglich und die Abwechslung zur Wüste ist einfach schön. Wenn man dann noch ein Päuschen einlegen will, findet man auch immer ein schattiges Plätzchen an dem gedöst werden kann. Im Ort selbst wurde erst einmal gefrühstückt, und zwar 3 Sandwiches mit 1,5l Limo.
Ich bin echt gespannt was ich morgen machen werde, denn im Moment bin ich äußerst unentschlossen.
Gruß Weltumradler
Mir wurde mal wieder klar, sobald ich mich Oasen oder Plantagen näherte, ich mit diesen Plagegeistern rechnen müßte. Überrascht war ich dennoch, denn derzeit befinde ich mich immerhin auf ca. 1.500Hm und das am Rande der Wüste Lut.
Heute morgen bin ich dann trotz aufgebauten Zelt kurz nach 6.00 losgefahren, und eigentlich ohne Stop und nennenswerten Vorkommnisse nach Kerman durchgebrettert. Bei 9.000km feierte ich wieder mein kleines 1000er Jubiläum, dankte abermals Gott für das Erlebte und ging für einige Minuten in mich. Das radeln war schön, links der Straße waren Berge und rechts zahlreiche Plantagen zu sehen.
Das ca. 1.900m hoch gelegene Kerman hatte ich dann bereits gegen 10.00 erreicht, und für stolze 50.000 Rial, zuvor wollte man gar 100.000, entschloß ich mich dann doch für eine Übernachtung im Hotel Amin. Das Hotel liegt nahe des berühmten Basar-e Vakil welchen ich mir heute Mittag, nach dem schon obligatorischen Mittagsschläfchen anschauen werde. Das Zimmer ist dann mal wieder Luxus pur. Ich schlafe alleine in einem DZ, habe eine eigene Dusche uns sogar eine EIGENE Toilette. Der Hammer ist dann eine Klimaanlage, welche auch funktionierte.
Ich habe hier im Iran ja schon einige Bazare besucht, der hiesige stellt bisher gesehene jedoch in den Schatten. Zu kaufen gab es eigentlich alles. Vom teuren Schmuck, über hunderte von Gewürzen, jede Menge Kupferbehälter bis hin zum billigen Ramsch. Das Famose war jedoch die Örtlichkeit, wo der Bazar stattfindet. Er befindet sich in einem Gebäude, welches Überdacht und mit Kuppeln versehen ist. Drinnen ist es angenehm kühl, und allein schon deshalb ein beliebter Aufenthaltsort der Einheimischen.
Gruß Weltumradler
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/af/Kerman_panorama.JPG
http://de.wikipedia.org/wiki/Kerman_(Iran)
mit seinem schönen bazar
http://media-cdn.tripadvisor.com/media/photo-s/01/...n-bazar-iran.jpg
http://www.geo.de/reisen/community/bild/regular/...zar-von-Kerman.jpg
http://9facebooktitelbild.de/covers-images/...20Kerman%20-%20Iran.jpg
quadratisch, praktisch gut die gesamtfläche des bazar, welcher im inneren aufgebaut ist.
http://graz-goa.weebly.com/uploads/1/3/0/3/13031453/8676917.jpg?445
gruss weltumradler
Bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit sind es ca. 70km, und so warte ich hier noch ein wenig, und werde dann wieder irgendwo in der Wüste übernachten. Warten auch deshalb, weil ich heute Abend noch etwas von einer kühlen Limo haben möchte, und ich hier weitere Getränke erst unmittelbar vor Start einkaufen werde. Die Getränke wickle ich dann in Zeitungspapier ein, ist wirklich eine gute Isolation, und werden dann möglich schützend verstaut.
Der heutige Tag war landschaftlich gesehen mal wieder einer der schönsten, seit ich iranischen Boden betreten habe. Kurz nach 6.00 saß ich bereits wieder im Sattel, und auf den ersten 77km ging es fast immer leicht bergauf. Es war jedoch ein äußerst leichter Anstieg, bei dem ca. 90% mit dem mittleren Ritzel gefahren werden konnte.
Erneut sorgten rechts und links vom Asphalt die Ausläufer des Zagros Gebirges für ein phantastisches Landschaftsbild. Dieses mal erschienen mir die Gipfel besonders hoch, und die höchsten schätzte ich auf ca. 4.000Hm. Mein höchster Punkt dürfte so schätzungsweise auf 2.500Hm gelegen haben, und in dieser Höhe könnte man wohl auch über die Mittagszeit radeln. Die Temperaturen dürften dann nur noch knapp über 30 Grad sein. Dies ist auch ein Grund dafür, daß ich es überhaupt nicht eilig habe weiter zu fahren, denn jetzt geht es ca. 1.300 Hm talwärts. Vermutlich wird dies hier für einige Tage/Wochen mein höchster Punkt sein.....
Hier oben gibt es keine Landwirtschaft mehr, und es überwiegt die Steppe bzw. Wüste. Ab und zu sieht man kleine Dörfer, bestehend aus wenigen Häusern welche oft mit einer Mauer vor den Winden geschützt werden. Die spärlichen Grünanlagen wirken trotzdem wie kleine Farbtupfer in dieser Einöde, welche mir dennoch gefällt. Überhaupt bin ich zum Wüstenfan geworden, auch wenn ich mich immer noch erst am Rande befinde.
Selbst kilometerlange Geraden scheinen mir nichts mehr auszumachen, ich konzentriere mich eh auf die Landschaft. Dies ist auch daher möglich, da die LKW- und Busfahrer nach wie vor äußerst rücksichtsvoll mir gegenüber sind - wenn ich da nur an die Schwarzmeerküste in der Türkei denke.
Hier am Rasthof herrscht reger Betrieb und mir wird klar, daß so schnell nichts mehr kommt, auch für die Autofahrer. Bei vielen Autos wird die Motorhaube geöffnet um den Motor zu kühlen, Kühlwasser aufgefüllt oder einfach auf den Motor gegossen.
Na ja, einige km bin ich noch gefahren und seit einiger Zeit übernachte ich mal wieder in einem ausgetrockneten Flußbett. Ein Autofahrer hielt an und gab mir Obst in Form von Pfirsichen und Trauben zu essen. Natürlich wollte er mich mitnehmen doch lehnte ich dankend ab. Obwohl ich heute wieder fast 7 h im sattel gesessen bin fühle ich mich nicht müde.
Jetzt werde ich noch ein wenig im Iran Reiseführer schmökern.
Gruß Weltumradler
Die ersten 40km waren noch einmal Gebirgslandschaft vom Feinsten. Vor allem die langen Schatten der einzelnen Felsmassive sorgten für eine berauschende Morgenstimmung. Danach ging es aber nun wirklich in die Wüste und es wurde von km zu km wärmer.
Hier in Bam ist es jetzt um 13.00 schlappe 37 Grad warm, im Schatten wohlgemerkt. In den nächsten Tagen werden dann wohl noch einmal 5-10 Grad hinzukommen, plus die zusätzlichen Temperaturen über dem schwarzen Asphalt. Jammern hilft nichts, denn keiner zwingt mich zu diesem Wüstenritt. So ca. 350km habe ich bis Zahedan noch vor mir, und der Süden Pakistans bis Quetta, also weitere 700km sollen es auch in sich haben.
Daß die "Strapazen" der letzten Monate auch nicht ganz spurlos an Black Beauty verbeigegangen sind, habe ich gestern mit Entsetzen feststellen müssen. Beim Betrachten der hinteren Felge konnte ich jede Menge kleiner Risse erkennen. Und zwar an jedem Felgenloch, dessen Speiche die Zahnkranzseite spannt. Hatte hier der Mechaniker in Esfahan etwa gepfuscht?
Was soll ich denn nur machen? Bis Zahedan müßte es noch reichen, und sollte ich in dieser 1 Mio. Einwohner zählenden Stadt kein geeignetes Shop finden, so werde ich versuchen bis Islamabad zu kommen. Dort soll es bekanntlich ja die besten Shops weit und breit geben, da sich die Händler auf die Fahrradtouristen, welche den KKH beradeln wollen, eingestellt hätten.
Hier in Bam bin ich im Tourist Guest House untergebracht und zahle 25.000 Rial pro Nacht. Derzeit bin ich der einzige Gast und im Innenhof säumen Garten den Garten. Ich fühle mich sichtlich wohl, und werde die nächsten beide Tage zur vollen Entspannung nützen.
Der Ort selbst ist hauptsächlich für seine alte Festung, die Arg-e Bam sowie die Ruinen der mittelalterlichen Stadt bekannt. Morgen möchte ich mir auf alle Fälle die Ruine in aller Ruhe ansehen. Gem. meinem Reiseführer sollen in dieser Oasenstadt die besten Zitrusfrüchte, Datteln und Orangen des Irans gedeihen. Der Kontrast bei der Ortseinfahrt von "trostloser" Wüste, sowie immergrünen Oasenstadt war schon beeindruckend.
Gruss Weltumradler
Auf einem Areal von 20 ha. gab es die alte Festung, sowie die Ruinen zu besichtigen. Beides zusammen wird von einer riesigen Mauer umgeben, auf der man größtenteils gehen konnte. Ursprünglich diente als Schutz vor Angriffen gar noch ein Wassergraben. Der Wassergraben wurde jedoch zugeschüttet und die Stadt selbst vor ca. 180 Jahren von deren Einwohnern verlassen. Zu ihrer Blütezeit lebten bis zu 13.000 Leute in den Mauern.
Auf dem Burgturm selbst hat man einen herrlichen Blick über den gesamten Komplex, sowie über die heutige Stadt mit deren grünen Anlagen. Erst auf dem Turm wurde mir eigentlich mal wieder ernsthaft bewußt, was für Schönes ich auf meiner Tour um den Globus erleben darf. Hier eine pulsierende Stadt und wenige km außerhalb die trostlose Wüste.....
Die Burg selbst wiederum besteht aus 2 Teilen. Der Königssitz (Shah Neshim) ist höher gelegen und besteht aus dem Haus des Herrschers, während der Volkssitz (Mardom-Neshim) Einrichtungen wie Schule, Bazar, Moscheen, Herbergen u.s.w beherbergt. Wieder einmal hat sich frühes Aufstehen gelohnt, denn die Anlage hatte ich fast alleine für mich.
Danach fuhr ich mit 3 englischen Studenten in die Stadt, und wir stärkten uns mit Sandwiches. Wir nächtigen in der gleichen Herberge und sind heute morgen gemeinsam per Taxi zur Burg gefahren.
Heute Mittag habe ich dann nichts gemacht und mich faul in der Herberge aufgehalten. Eigentlich wollte ich ja das übliche Mittagsschläfchen abhalten, habe es dann doch vorgezogen mich mit Akbar, dem Herbergsvater und Neuankömmlingen zu unterhalten.
Akbar hat mir auf alle Fälle davon abgeraten wild in der Wüste zu campen. Es wäre einfach zu gefährlich, da ich mich nun auf der sog. Schmugglerroute von Afghanistan/Pakistan Richtung Türkei befände. Geschmuggelt werden hauptsächlich Drogen (Opium), welche in Afghanistan angebaut werden. Er zeigte mir einen Ort auf der Karte, wo eine Polizeistation ist. Ich solle doch dort schlafen meinte er. Akbar hatte schon viele Touristen mit Rad beherbergt doch meinte er, daß ich ein besonderer wäre und es tatsächlich schaffen könne, gemeint war die Weltumradlung.
Danach wälzte ich noch ein wenig im Gästebuch und las u.a., daß zwei Radler vor einiger Zeit nachts beschossen wurden. Es passierte zum Glück nichts doch zogen sie es dann vor, per Anhalter auf einem Pickup Bam zu erreichen. Nicht gerade ermutigend doch hielt ich an meinem Plan fest die Wüste durchradeln zu wollen. Auf`s wild campen werde ich jedoch wenn möglich verzichten.
Gruss Weltumradler
http://de.wikipedia.org/wiki/Bam_(Iran)
und hier einige bilder, wie ich sie in Erinnerung halte
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/..._Bam_Arad_edit.jpg
http://www.irantravelingcenter.com/images/Bam_Iran_Kerman.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/..._2003_June_MvA.jpg
http://www.geo.de/reisen/community/bild/regular/108547/Iran-Bam.jpg
http://www.irantravelingcenter.com/Bam_Caslte_Iran.png
und hier einige, nach dem katastrophalen erdbeben mit ca. 40.000 toten
http://www.merci.ethz.ch/Workshop/Workshop_files/image002.jpg
http://www.quo.es/var/quo/storage/images/...m_iran_2003_reference.jpg
http://dsr.nii.ac.jp/bam/images/original/000168.jpg
wie ich in einem zeitungsartikel lesen konnte, verlor Akbar bei dieser naturkatastrophe 19 angehörige. der schreibende Reporter hatte in dieser verheerenden nacht im gleichen guest house genächtigt.
gruss weltumradler
ist mal wieder ein bißchen povokativ, wie all meine zum nachdenken posts.
viele von euch denken, daß es bei uns auch genügend armut gibt und eh nur die hälfte, wenn überhaupt der gelder den eigentlichen zweck erreichen. na und, ist doch immer noch besser als gar nichts - zumindest meine meinung. bei uns muß keiner verhungern, zumindest vorerst noch nicht und wir sollten uns alle im klaren sein, daß all unser reichtum nicht aufgrund unserer wahnsinnigen itelligenz beruht, sondern vieles auch aufgrund ausbeutung anderer länder. wer von uns hat denn schon wirklich ein interesse daran, daß chinesen oder inder einen eigenen pkw produzieren, sollen doch lieber unseren vw kaufen....
ich habe gesehen wie wir reichen deutsche reagiert haben, als die naturkatastrophen im iran und wenig später in pakistan stattfanden. diese länder scheinen uns fremd, wild und nicht wenige haben evtl. gar gedacht, dass den schurken dies zurecht geschieht. bei dem tsunamie auf sumatra, wo aufgrund der welle auch teile vom urlaubparadies thailand betroffen wurden, waren die deutschen so spendenfreudig wie nie zuvor, bei der iran- bzw. pakistan katastrophen hatte ich den eindruck, daß wir weggeschaut haben und weniger mitleid zeigten, als im zuvor verwüsteten urlaubsparadies. ich selbst war in beiden ländern unterwegs und muß euch schreiben, dass die menschen dort oft viel besser sind als du und ich und da geberverhalten hoffe ich ein wenig mitgenommen zu haben......
gruss weltumradler
Gestartet bin ich mal wieder gegen 5.30, bei kühlen 28 Grad. Mit extrem starken Rückenwind ging es schnell voran, und befand mich kurz danach in der Wüste, die hier ausschließlich aus Sand besteht. Mir schwante schon böses, und so ließ ich ganz schön flott angehen, zumindest für die ersten 45km.
Daß die Wüste nicht nur eintönig, sondern auch schön sein kann sah ich kurz hinter Bam. Im Laufe der Jahrtausende hat der Wind derart massiv Erdreich abgetragen, daß hunderte kleiner, 2 bis 3 meter hohe Erdhügel, sahen aus wie Termitenbauten, zu bestaunen waren. Ich bin schon ein wenig überrascht, daß kein Artikel über diese Formen zu lesen war, weder in einem Reiseführer noch im Gästebuch von Akbar`s Guesthouse.
Danach änderte sich die Fahrtrichtung, und von nun an hatte ich Seitenwind und wußte gleichzeitig, daß es jetzt für die nächsten 200km wohl am heißesten werden würde. Die Sandwüste machte ihren Namen alle Ehre, auch wenn keine Dünen zu sehen waren. In dieser lebensfeindlichen Gegend waren dann auch keine Siedlungen mehr zu sehen, Überreste verendeter Kamele säumten jedoch den Straßenrand. Ob die Tiere verdurstet oder angefahren wurden kann ich nicht genau sagen. Die Tatsache, daß die Tierskelette in der Nähe von der Straße lagen spricht für letztgenanntes, allerdings lagen manche Tiere auch einige hundert Meter weit vom Asphalt entfernt.
Der Auto bzw. LKW Verkehr hat nun auch merklich nachgelassen, sodaß ich nur noch alle 2 bis 3 Minuten überholt werde. Wenn der Wind nicht so stark geblasen hätte, hätte mir das Radeln bestimmt viel Freude bereitet. Ab und so sah man den Sand knapp über die Fahrbahn fegen, es ähnelte im Herbst dem Bodennebel, Sandverwehungen hingegen sah ich nicht.
Ab 10.00 wurde es dann merklich wärmer, sodaß ich mein Handtuch um den Kopf wickelte. Meinen Zielort Shurgaz erreicht ich 2 stunden später und mußte mit erstaunen feststellen, daß es sich tatsächlich ausschließlich um eine Polizeistation handelte. Ich hatte weder einen Schluck Wasser noch etwas zu essen. Die ganze Polizeistation wunderte sich über den grazy german, und sogleich wurden mir die Trinkflaschen mit dem kühlen Naß gefüllt. Die Station selbst durfte ich jedoch nicht betreten, und die nächsten Orte sollen ebenfalls nur Polizeistationen sein.
Der Wind wurde immer heftiger, und so machte ich es mir über die Mittagszeit im Schatten eines Baumes gemütlich. Das Thermometer erreichte in der Spitze gute 50 Grad und der Wind war so heiß, daß ich meine zur Abkühlung hochgestreckten Beine oder Arme wieder auf den Boden lag. Ich lag auf dem Rücken und versuchte zu schlafen.
Am Nachmittag hatte ich dann noch ein interessantes Gespräch mit dem Chef der Abteilung, welcher gerade einmal 22 Jahre alt war. Er erzählte mir, daß die Hauptaufgabe der Truppe das unterbinden des Drogenschmuggels von Afghanistan/Beluchistan in den Iran sei. In der Regel wird nachts kontrolliert, 60 Tage lang am Stück und danach gibt es für 20 Tage Urlaub.
Ich habe mir dann noch einmal meine Wasservorräte aufgefüllt, und hoffe auf eine schlafreiche Nacht. Im nächsten Ort, ca. 50km entfernt, soll es etwas zu essen und trinken zu kaufen geben.
Gruß Weltumradler
road zwischen kerman und zahedan bei der polizeistation shurgaz mit "leichten" sandtreiben
http://iranbaluch.4t.com/images/shurgaz.jpg
anbei ein guter, relativ aktueller bericht.
http://www.drogenmachtweltschmerz.de/2012/12/10/...nahmt-rekordmenge/
gruss weltumradler
Am Morgen bin ich dann bereits um 5.15 losgeradelt, so früh wie nie zuvor. Zu Beginn ging es leicht bergauf, konnte jedoch im 4. Gang auf dem mittleren Ritzel fahren. Die Wüste wurde immer "sandiger" und teilweise sah ich sogar bis zu 15m hohe Sanddünen.
Nach ca. 50km erreichte ich den ersten Ort, und dieses mal existierte neben einer Polizeistation noch ein kleines Restaurant. Der "Laden" bezeichnet sich zwar als solcher, aber außer baked beans aus der Dose gab es nichts zu futtern. Ich verdrückte 2 Dosen bzw. deren Inhalt, trank 1 1/2l Zucker in Form von Cola und füllte meine Wasservorräte auf.
Gegen 9.00 ging es weiter, und was danach folgte war seit langer Zeit mal wieder Schwerstarbeit. Der Wind wurde zunehmend stärker, die Anstiege steiler, sodaß größtenteils im kleinen Ritzel gefahren werden mußte. Gerade als die Wasservorräte sich zu Ende neigten überholten mich die 2 holländischen Ehepaare, welche ich im Guesthouse von Akbar kennenlernte. Wir tauschten uns kurz aus, und sie gaben mir 5l Wasser, sodaß ich wieder flüssig war. Das Trinken ist mehr als wichtig, und so 10l habe ich während der heißen Wüstentage schon getrunken. Heute empfinde ich es bei weitem nicht so heiß als gestern, und habe mich deshalb auch entschlossen, während der Mittagszeit zu fahren.
Eine Holländerin teilte mir noch mit, daß Mutti gestern versucht hatte mich bei Akbar zu erreichen, doch war ich da ja schon unterwegs. Vielleicht wollte sie mir ja mitteilen, daß meine Schwester das Päckchen erhalten hat, welches ich vor einigen Tagen aufgegeben hatte.
Nach 85km folgte ein ca. 10km langer Anstieg. Die Landschaft hat sich mal wieder um 180 Grad geändert, mittlerweile dominierten wieder verschiede Vulkangesteinsarten und die Felsen hatten unterschiedlichste Farbtöne. Genau diese Gegensätze sind es, die ich so an dieser Wüste liebe. Vor einigen Stunden noch purer Sand, jetzt Lavabrocken mit roter, schwarzer, grüner und teilweise gelber Färbung.
Kurz nach erreichen der Paßhöhe passierte ich den Ort Nosvat Aband, und gönnte mir in einem Restaurant Hühnchen mit Reis. Nachdem ich gefragt wurde, ob ich denn nicht hier übernachten wolle habe ich aufgrund der unsicheren Lage dankend angenommen. In dieser Höhe dürfte es heute Nacht auch wieder angenehm kühl werden.
Bis Zahedan sind es noch ca. 105km, und sollten die Bedingungen ähnlich sein wie heute, müßte dieses Ziel morgen schon erreichbar sein.
Gruß Weltumradler
Erneut folgte ich Vulkanismus, dieses mal war zumeist schwarzes Lavagestein zu sehen. Die ersten 25km ging es bergauf, und ich brachte es gerade einmal auf einen Schnitt von 10.8 km/h. Ich fühlte mich schlapp, ausgelaugt und hatte nur ein Ziel vor Augen, so schnell wie möglich Zahedan zu erreichen. Die Landschaft wirkte weiterhin motivierend auf mich, sodaß ich auch diesen Paß meisterte.
Nach erreichen der Paßhöhe gab es einen Richtungswechsel, ebenso hatte ich Rückenwind und danach lief es wie geschmiert. Außer einer Polizeistation war unterwegs nichts anzutreffen, allerdings brauchte ich nicht halten, da ich ja genügend Wasser bei mir hatte.
Gegen 12.00 habe ich dann Zahedan erreicht und mich nahe des Busbahnhofs für 2 Nächte (40.000 Rial) einquartiert. Danach gönnte ich mir das obligatorische Mittagsschläfchen, um kurze zeit später etwas essen zu gehen.
Am Nachmittag wurden dann einige Karten geschrieben.
Gruß Weltumradler
jetzt könnt ihr euch vielleicht ein wenig besser vorstellen was es heißt, bei 35+X grad über den asphalt zu rollen.
http://www.adventure-magazin.de/daten_reisen/...Transhimalaya-022.jpg
http://www.adventure-magazin.de/daten_reisen/...Transhimalaya-024.jpg
http://www.adventure-magazin.de/daten_reisen/...Transhimalaya-015.jpg
gruss weltumradler
Mit dem Taxi bin ich heute morgen erste einmal zum Bazar gefahren, und habe mir frische Socken so wie ein schwarz/weißes Kopftuch gekauft. Mit diesem Kopftuch sehe ich aus wie Arafat, lediglich der graue Bart fehlt noch. Zuvor hatte ich noch 5 US$ legal auf einer Bank getauscht, und hierbei einen besseren Kurs erzielt als auf dem Schwarzmarkt. Der Bummel entlang des Bazars hat viel spaß gemacht, und auffallend viele verschiedene Volksgruppen leben hier in Zahedan. Laut meinen Reiseführer sind dies hauptsächlich Perser, Belutchen, Afghanen und Pakistani. ich selbst bin froh wenn ich mal unerkannt bleibe, setze mich dann einfach mal hin, und beobachte die Leute im Alltag.
Im Nachhinein muß ich schon feststellen, daß der Iran äußerst interessant war. Ob das Fahrrad das richtige Fortbewegungsmittel ist mag mal dahingestellt sein. Leider hatte ich ja nur ein Monatsvisa, hatte dies allerdings jedoch auch nie ernsthaft versucht zu verlängern. Mit einer 14 tage längeren Aufenthaltsgenehmigung wäre alles wohl ein wenig streßfreier gewesen, die Hitze hätte ich dennoch gehabt.
Wie auch immer, das Land ist mit unseren Einkommensverhältnissen äußerst billig zu bereisen, und für die 30 Tage innerhalb des Landes hatte ich gerade einmal 320 DM gebraucht, trotz 13 Übernachtungen im Hotel.
Morgen geht es nun zur pakistanischen Grenze, und die nächsten 700km bis Quetta, die Hauptstadt Beluchistans werden evtl. die streßigsten der ganzen Tour. Das Hinterrad von Black Beauty hat sich nicht verschlechtert, sodaß ich gar nicht ernsthaft versucht habe, hier ein Fahrradgeschäft aufzusuchen. Vermutlich hätte ich eh keines gefunden, welches meinen Ansprüchen entspricht.
Gruß Weltumradler