Berliner Schule kapituliert wegen Schülergewalt
Seite 9 von 13 Neuester Beitrag: 23.01.09 20:25 | ||||
Eröffnet am: | 30.03.06 09:08 | von: lassmichrein | Anzahl Beiträge: | 307 |
Neuester Beitrag: | 23.01.09 20:25 | von: daxcrash200. | Leser gesamt: | 42.522 |
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Gewalt an Schulen
„In der Schule ist es bereits zu spät“
Was ist das beste Rezept gegen die von Migrantenkindern ausgehende Gewalt an Schulen? Der Brandbrief von Berliner Lehrern hat eine hitzige Diskussion unter Politikern ausgelöst. Die einen wollen die Jugendlichen abschieben, die anderen sie besser integrieren. Für den Kriminologen Christian Pfeiffer greifen alle bisherigen Vorschläge zu kurz.
HB BERLIN. Er wolle umgehend mindestens 50 Lehrer-Stellen für Schulen mit sozialen Brennpunkten ausschreiben, sagte der Berliner Bildungssenator Klaus Böger (SPD) der „Berliner Morgenpost“ (Sonntagsausgabe). Wie viel das koste, stehe noch nicht fest. Prävention sei aber besser als Schadensbegrenzung.
Mit dieser Haltung liegt er auf einer Linie mit dem Kriminologen Christian Pfeiffer. Die Integration ausländischer Kinder in die deutsche Gesellschaft ist aus dessen Sicht des völlig unzureichend. „In keinem anderen europäischen Land gelingt die Integration von Migranten so schlecht wie in Deutschland“, sagt der frühere niedersächsische Justizminister. „Wir müssen schon auf der Kindergartenebene damit anfangen – in der Schule ist es bereits zu spät.“
Der Hilferuf der Lehrer der Rütli-Schule aus dem Berliner Problemstadtteil Neukölln, die wegen der gewaltsamen Konflikte und Drohungen gegen Lehrer die Auflösung ihrer Schule ins Gespräch brachten, hatte eine bundesweite Debatte über die Zukunft der Hauptschulen und Integrationsprobleme von Migrantenkindern ausgelöst. Dabei stellten Anhänger des linken politischen Spektrums die Hauptschule in Frage, während im konservativen Lager die Forderung nach Druck auf die Gewalttäter im Vordergrund steht.
Wissenschaftler Pfeiffer fordert, mindestens 20 Prozent aller Kindergartenplätze Kindern von Migranten zur Verfügung zu stellen, um deren Isolation zu verhindern. Dass die Gewalt in den meisten Bundesländern an den Hauptschulen eskaliere, sei zudem ein strukturelles Problem, meint Pfeiffer. „Diese Hauptschule genannte Restschule wird immer mehr zu einer Verliererschule.“
Pfeiffer spricht sich für eine Regelschule nach dem Vorbild Thüringens aus, in der die Schüler der Klassen 5 bis 8 von Haupt- und Realschule gemeinsam unterrichtet werden. Der gemeinsame Unterricht verhindere, dass Schüler mit einer Verweigerungshaltung ganze Klassenverbände dominierten. Pfeiffer: „Das wird die Probleme nicht komplett lösen, aber es ist ein struktureller Beitrag dazu.“
Ein weiteres Problem sieht Pfeiffer im „überzogenen Medienkonsum“ vor allem unter männlichen Jugendlichen. „Wenn wir daran etwas ändern wollen, brauchen wir Ganztagsschulen, die nachmittags ein bunt gemischtes Programm aus Sport und Kultur anbieten und Lust aufs Leben wecken. Nur Fernsehen und Computerspiele – das ist ein krankes Leben von vornherein.“
Unionspolitiker forderten hingegen ein härteres Durchgreifen gegen gewalttätige Schüler, bis hin zu Arrest und schnellerer Abschiebung. „Hier darf es keine Toleranz oder Resignation geben“, sagte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU). Vorgänge wie an der Rütli-Schule seien ein Problem der gesamten Gesellschaft. „Jugendliche spiegeln letztlich nur eine Gesellschaft wider, die es zunehmend versäumt, klare Grenzen zu ziehen, die wichtige Normen nicht entschieden vorlebt und durchsetzt.“ Zugleich müsse „gerade den jungen Menschen mit Migrations-Hintergrund viel mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung“ angeboten werden.
Kanzlerin Angela Merkel hatte sich zuvor bereits für mehr Sprach- und Integrationskurse ausgesprochen: „Es muss klar sein, dass in einer deutschen Schuleab der ersten Klasse im Wesentlichen Deutsch gesprochen wird.“
„Wir brauchen die Möglichkeit, ausländische Mehrfachstraftäter schneller abzuschieben“, sagte Innenexperte Wolfgang Bosbach (CDU). Mehrfachtäter müssten „notfalls abgeschoben werden, sofern das Ausländerrecht das zulässt“, sagte auch der CDU-Spitzenkandidat für die Berliner Abgeordnetenhauswahl, Friedbert Pflüger. Die Bildungspolitikerin Katherina Reiche schlug finanzielle Sanktionen für Eltern vor, die ihre Erziehungspflichten eklatant verletzten. Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm regte an, jugendliche Intensivtäter für einige Tage in eine Art „Schnupperknast“ einzusperren. „Wir sollten in der Tat darüber nachdenken, kriminelle Schüler von der Schule zu verweisen und sie dann für ein paar Tage in einem Erziehungsheim oder auch in einem Jugendgefängnis unter Arrest zu stellen.“ CSU-Generalsekretär Markus Söder befand: „Die bisherige Multi-Kulti-Integrationspolitik ist endgültig gescheitert.“
Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, wandte sich energisch gegen die Abschiebungsforderungen und verlangte mehr Mittel für Integration. Viele Kinder ausländischer Eltern würden als Deutsche geboren: „Sie sind Kinder dieses Landes. Man darf und kann sie gar nicht abschieben.“
HANDELSBLATT, Sonntag, 02. April 2006, 10:03 Uhr
Die Deutschen haben die Probleme mit den muslimischen Einwanderern verdrängt. Erst jetzt entdecken sie die Pflicht zur Integration
Von Markus Wehner
Berlin. "Eh, Mann, das ist der Getto-Beat. Komm nach Neukölln, ich zeig dir, wo das Getto liegt", singt der junge Türke und schnippt rhythmisch mit den Fingern. Seine modische Jacke, seine mit Gel gestylten Haare und sein Rap-Song, den er vor der Neuköllner Rütli-Schule ins Mikrofon eines Reporters stammelt, zeigen, daß er der Coolste seiner Clique ist. Als Beispiel halbwegs gelungener sprachlicher Integration könnten der Rapper und die Hymne auf das Getto gelten. Doch der Anlaß seines Auftritts zeugt vom Gegenteil. Die Lehrer seiner Schule haben, erstmals in Deutschland, für deren Auflösung gestimmt. Sie kapitulieren vor fehlenden Deutschkenntnissen, vor der Respektlosigkeit und Gewalt ihrer türkischen und arabischen Schüler. Die sind fast alle in Deutschland geboren und doch nie in ihm angekommen.
Alles nur ein Einzelfall, in einem "umgekippten" Stadtteil, der mit der deutschen Wirklichkeit wenig zu tun hat? "Es ist ein Sonderfall, aber kein Einzelfall", sagt Maria Böhmer, die Integrationsbeauftragte im Kanzleramt, die dieser Tage gefragt ist wie nicht zuvor in den wenigen Monaten ihrer Amtszeit. Freilich, die Berliner Innenstadtbezirke sind ein besonders schwieriges Feld: In Neukölln, Kreuzberg, Tiergarten und im Wedding stellen die Schüler "mit Migrationshintergrund" in drei Vierteln der Schulen die Mehrheit. In der Rütli-Schule waren es vor zehn Jahren 40 Prozent - heute sind es mehr als 80 Prozent. In der Kreuzberger Eberhard-Klein-Schule gibt es schon keinen einzigen deutschen Schüler mehr. Im Neuköllner Norden verläßt ein Drittel der Schüler aus Migrantenfamilien die Schule ohne Abschluß.
Doch Neukölln, wo die Kopftuch tragenden Frauen und Mädchen und die türkischen Jungs mit Baseballkappen das Straßenbild prägen, ist näher an Deutschland, als man denkt. Bundesweit schaffen 20 Prozent der Migrantenkinder keinen Schulabschluß. Kaum jemand kommt bis zur Universität. Die Zahl von 30 000 türkischen Studierenden, die Politiker gern zitieren, ist lächerlich gering bei fast zwei Millionen Türken in Deutschland. Mehr als 40 Prozent der Ausländer zwischen 20 und 29 Jahren haben keinen Berufsabschluß - bei den Deutschen sind es schon skandalöse zwölf Prozent. Die Arbeitslosigkeit bei Ausländern ist doppelt so hoch wie bei den Deutschen, in Berlin liegt die Quote bei 48 Prozent.
Die Deutschen wollten diese Probleme über Jahre nicht wahrhaben. "Ein Getto muß doch kein Slum sein", sagte vor acht Jahren die damalige Sozialstadträtin in Kreuzberg, Ingeborg Junge-Reyer von der SPD, heute Senatorin für Stadtentwicklung. Statt einer Integration, die vermeintlich zwanghafte Anpassung bedeutete, setzten linke Sozialpolitiker auf die Romantik eines vermeintlich friedlichen Nebeneinanders der Kulturen. Die Grünen sahen in jedem Abschieben von Asylbewerbern ein Verbrechen, idealisierten die Ausländer, wie es die Linkspartei heute noch tut. Und die Union verpaßte es, während sie die Zuwanderung hinnahm, Deutschland als das zu akzeptieren, was es war: ein Einwanderungsland, "mit dem höchsten Nettogewinn an Migranten" in Europa, wie es im Amtsdeutsch heißt. "Da haben wir die Wirklichkeit ein Stück weit ausgeblendet", gibt die Integrationsbeauftragte Böhmer zu und verweist darauf, daß wir in Deutschland nicht nur sieben Millionen Ausländer, sondern 14 Millionen Menschen "mit Migrationshintergrund" haben.
Dabei haben die Deutschen die "Ausländer" meist mit scheinbarer Toleranz behandelt. Doch sie war nichts anderes als Gleichgültigkeit und die Scheu, sich mit den Migranten, vor allem den muslimischen, zu befassen, auch anzulegen. Man ließ sie statt dessen links liegen, und sie schotteten sich ab in ihrer Welt. Das Ergebnis dieser gegenseitigen Ignoranz kann man in den Statistiken von Polizei und Staatsanwaltschaft ablesen. Unter den ermittelten Tatverdächtigen sind Ausländer bundesweit mehr als doppelt so stark vertreten wie Deutsche.
In Berlin sind 80 Prozent der jugendlichen Intensivtäter Ausländer oder Deutsche mit Migrantenhintergrund. Bei den 400 mehrfach überführten Straßenräubern und Schlägern in der Hauptstadt sind 70 Prozent Muslime. Die Kriminalität rußlanddeutscher jugendlicher Straftäter kommt in diesen Statistiken nicht vor. Schon heute ist fast jeder fünfte Gefängnisinsasse in Deutschland ein Aussiedler. Immer öfter bekriegen sich ethnisch homogene Gruppen der Türken, Araber oder "Russen".
Die Deutschen haben auf die Gettoisierung, auf Gewalt und Verwahrlosung mit Rückzug reagiert. Wenn die Ausländer zu viele werden, suchen sie das Weite, ziehen weg aus dem Stadtviertel, schicken zumindest ihre Kinder in anderen Bezirken zur Schule. So tun es auch die Migranten, die leben wollen wie die Deutschen. Türken, die Abitur haben, unterscheiden sich in ihren Lebensplanungen kaum von ihren deutschen Altersgenossen.
Dieser Rückzug trägt dazu bei, daß die öffentliche Ordnung in den Bezirken zerfällt. In Berlin klagen Staatsanwälte darüber, daß die Deutschen für muslimische Gewalttäter und deren Familien "vogelfrei" seien. Ein schlechtes Gewissen sei bei den Tätern kaum mehr festzustellen, ebensowenig wie Respekt vor den Deutschen und westlichen Werten. Eine Einwirkung über die Eltern ist kaum möglich, 80 Prozent kommen nicht einmal zu den Gerichtsverhandlungen gegen ihre Kinder. Lehrer berichten davon, daß Kolleginnen als "deutsche Schlampe" betitelt werden, das Schimpfwort "Schweinefleischfresser" für deutsche Schüler ist verbreitet.
Eine Politik der "Null-Toleranz" bei Verstößen an den Schulen fordert der Pädagoge Helge Dietrich, der vor der Rütli-Schule Solidarität mit den Kollegen demonstriert. "Vor allem müßte man wieder zu Werten erziehen", sagt der Landesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), doch der Senat habe den Religionsunterricht abgeschafft zugunsten eines Ethik-Unterrichts, von dem keiner wisse, wie er aussehen soll. "Wie soll man zu Werten erziehen in einer Gesellschaft, die sich als multikulturell, also als multiwertig versteht?" fragt Dietrich, der an einer Gesamtschule arbeitet.
Doch mehren sich Anzeichen, das Laisser-faire könnte zu Ende gehen in der deutschen Integrationspolitik, die bisher diesen Namen kaum verdiente. Das Zuwanderungsgesetz, mit mindestens zehn Jahren Verspätung beschlossen, legt erstmals das Ziel der Integration fest. Und - Ironie der Geschichte - gerade die Kanzlerin der Union hat erstmals eine Staatsministerin im Kanzleramt für die Aufgabe der Integration ernannt. Seit vergangenem Jahr werden Integrationskurse organisiert, für neu ankommende Migranten und für die "Bestandsausländer", die eine "nachholende Integration" vollziehen sollen. Mehr als 200 000 Migranten haben im vergangenen Jahr diese Kurse, bestehend aus 600 Stunden Deutschunterricht und 30 Stunden Gesellschaftskunde, besucht, die meisten freiwillig, bei einer Minderheit wurden sie von der Ausländerbehörde angeordnet. Fast zwei Drittel derer, die teilnahmen, sind Frauen.
Zudem setzt sich der Gedanke durch, daß es eine Pflicht zur Integration gibt. "Wenn nötig, werden wir auch die Verpflichtung zu Integrationskursen ausweiten", sagt Maria Böhmer. Innenminister Wolfgang Schäuble denkt darüber nach, wie man Eltern jugendlicher Migranten, die ihren Kindern keine Chance auf Bildung und keine Berufsperspektive geben, mit Sanktionen dazu bringen kann, ihren elterlichen Pflichten nachzukommen. Der Staat, so beginnt man zu begreifen, muß Integration verlangen. Ob man den Mut hat, diese Einsicht auch gesetzgeberisch durchzusetzen, bleibt fraglich.
In den deutschen Großstädten werden, so sagt der Bevölkerungswissenschaftler Herwig Birg, schon 2010 die Migranten unter 40 Jahren die Mehrheit der Einwohner stellen. Es wird für die Deutschen darauf ankommen, daß zumindest die Mehrheit dieser Mehrheit nicht als gesellschaftliche Verlierer dasteht, den Deutschen nicht feindlich gesinnt ist, sondern daß sich möglichst viele aus Überzeugung einbürgern lassen. Dafür müssen Migrantenkinder im Kindergarten Deutsch lernen, die Eltern müssen mit - zumindest sprachlicher - Integration, wenn es sein muß, zwangsbeglückt werden. Ansonsten werden Generationen von Migrantenkindern ohne Schulabschluß und Arbeit die Sozialsysteme belasten, die Gewalt jugendlicher Migranten wird zunehmen, Parallelwelten werden sich verfestigen und neue entstehen. Das kann sich Deutschland nicht leisten. Wenn der Fußballer Gerald Asamoah mit dem Satz "Du bist Deutschland" wirbt, ist das eine schöne Geste - mehr nicht.
Wer aber Integration weiter als nette Veranstaltung verkaufen will, hat nichts begriffen.
Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 02.04.2006, Nr. 13 / Seite 3
MfG§
kiiwii
Es liegen bereits gute Ergebnisse solcher Camps auch aus Deutschland vor. Drogenproblemfälle werden bereits mit diesen Möglichkeiten "rehabilitiert". Sport und körperliche Anstrengung gehören bei diesen Programmen ebenso dazu wie das normale Lernen. Die Kids werden in diesen harten Camps einfach keine Möglichkeiten mehr haben "Mist" zu bauen. Und wer einmal in einem solchen Camp war wird sicher wissen wie er sich zu verhalten hat ... wieder möchte dort ja keiner mehr hin.
Ich bin sicher nicht prinzipiell für solche Ami-Methoden, doch wird eindeutig eine immer heftigere "Verrohung" unserer Jugend deutlich. Dieses Problem wird in den Elternhäusern immer häufiger ignoriert und man steht den Problemen dort hilflos gegenüber. Hier sollte wirklich härter durchgegriffen werden. Uns solche Erziehungscamps scheinen hierfür nicht die schlechtesten zu sein. Die Klassen wären freier von Stör-Kids und die Lernerfolge nähmen sicher wieder zu.
MfG,
huebi1977
02. Apr 14:06
Bildungsministerin Schavan fordert eine bessere Betreuung von Jugendlichen an Problemschulen. Berlins Bildungssenator Böger kündigte mehr Lehrerstellen für Schulen in sozialen Brennpunkten an.
Ein Bündnis für Integration an Schulen mit gewaltbereiten Jugendlichen hat Bundesbildungsministerin Annette Schavan angeregt. Notwendig sei «ein Netzwerk, das intensiv aggressive und orientierungslose Jugendliche begleitet», sagte die CDU-Politikerin der »Financial Times Deutschland«.
Dazu sollten Sozial- und Jugendarbeiter künftig direkt in Schulen arbeiten. Schavan sieht in den Vorfällen an der Hauptschule mit 80 Prozent Zuwanderer-Anteil nur «die Spitze eines Eisbergs». Künftig bräuchten Lehrer mit besonders schwierigen Schülern und einem hohen Ausländeranteil in den Klassen stärkere Unterstützung, meinte sie.
Zugleich verlangte die Ministerin eine «neue Pädagogik», die selbstbewusst mit der deutschen Kultur und Identität umgehe. In der Vergangenheit habe Toleranz zu oft Ignoranz bedeutet. «Wir müssen uns selbst fragen, ob wir diesen Jugendlichen Chancen nehmen, indem wir sie in ihren Parallelgesellschaften belassen und dies als Toleranz verstehen.»
Böger will Nachwuchs-Lehrer einsetzen
Der wegen der Vorfälle an der Rütli-Schule in der Kritik stehende Berliner SPD-Bildungssenator Klaus Böger kündigte an, dass er umgehend mindestens 50 Lehrer-Stellen für Schulen in sozialen Brennpunkten ausschreiben wolle.
«Wir brauchen junge, entsprechend qualifizierte Lehrer, die an Hauptschulen arbeiten wollen», sagte Böger der «Berliner Morgenpost». Außerdem wolle er das Programm «Jugendsozialarbeit» schneller umsetzen als geplant.
Vorgesehen war bislang, vom kommenden Schuljahr an 20 und bis Herbst 2007 insgesamt 50 Sozialpädagogen an Hauptschulen einzusetzen. «Das muss jetzt wesentlich schneller gehen», sagte der Senator.
Kauder kritisiert «multikulturelle Traumtänzer»
Der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder (CDU), rief dazu auf, die Probleme der Integration von Migranten in Deutschland ungeschminkt darzustellen. Der Fall der Rütli-Hauptschule zeige, «wie sehr sich die Realität gerade in Großstädten von der naiven Vorstellung multikultureller Straßenfestromantik entfernt hat», schrieb er für die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung».
Die Probleme seien von «multikulturellen Traumtänzern» lange «scheinheilig verschleiert» worden. Dabei wisse man aus der Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes, «dass gerade gravierende Gewaltverbrechen deutlich überproportional von nichtdeutschen Tätern begangen werden». Der Grund sei vor allem mangelnde Integration.
Schönbohm fordert «Schnupperknast»
Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) forderte in der Berliner Zeitung «B.Z. am Sonntag», jugendliche Intensivtäter für einige Tage in eine Art «Schnupperknast» einzusperren. «Diese Intensivtäter sollten wissen, wo ihre Grenzen in einem Rechtsstaat liegen. Wir sollten in der Tat darüber nachdenken, kriminelle Schüler von der Schule zu verweisen und sie dann für ein paar Tage in einem Erziehungsheim oder auch in einem Jugendgefängnis unter Arrest zu stellen.» Aber auch Eltern müssten zur Verantwortung gezogen werden. (nz)
Quelle: http://www.netzeitung.de/deutschland/390195.html
Grüsse,
huebi1977
Ist es nicht vielmehr die Perspektivlosigkeit der Menschen, die Gewalt stark fördert ? Sind die jungen Menschen mit niserabler Bildung in unserer immer qualifizierteren deutschen Arbeitswelt nicht einfach fehl am Platz ?
Grundlegende Änderungen im Schulsystem gehören her. Das heutige Schulsystem deckt sich längst nicht mehr mit den benötigten Qualifikationen unserer Wirtschaft.
Integrationspolitik hin oder her ... viel wichtiger sind gute Perspektiven ... auch für Ausländer und deren Kinder. Dieses Problem wird sich aber erst in einigen Generationen lösen lassen. Und ohne finanzielle Mittel (die fehlen sowiso überall) wird das nicht machbar sein. Also ... in Zukunft werden wir noch eine erheblich verstärkte 2-Klassen-Gesellschaft sehen. Und die momentane Gewalt an unseren Schulen und in unserer Gesellschaft ist erst die Spitze des Eisberges und erst der Anfang einer Entwicklung.
Doch welche unserer lahmen Politiker packen das ganze Problem endlich mal kompetent an ... gibt es überhaupt wirklich Kompetenz in diesem Bereich ?
Das lässt mich wirklich sauer werden was hierbei in "D" wieder abläuft.
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Hierzu wieder mal die Politik nach dem Motto: Schuld sind immer die Anderen !
Elternhäuser-Defizite
Die Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, Renate Künast, warf dem Senat und der Bezirksverwaltung Neukölln kollektives Versagen vor. «Integrationspolitik hat hier nie stattgefunden», sagte sie der «Berliner Morgenpost». Der Landeselternausschuss verlangte ein «Null-Toleranz- Programm» an der Rütli-Oberschule. Es gebe einen hohen Anteil an Migranten, der keine Integration wolle, sagte der Vorsitzende André Schindler. Die migrationspolitische Sprecherin der Linkspartei im Bundestag, Sevim Dagdelen, verwies auf fehlende Chancengleichheit im Bildungssystem.
Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) sagte, Kernproblem der ausufernden Gewalt seien Defizite in den Elternhäusern der Schüler. Der Leiter des Arabischen Kulturinstituts in Berlin, Nazar Mahmood, mahnte ein Umdenken in Elternhäusern und Schulen an. «Wir müssen in den arabischen Familien ansetzen und dort eine demokratische Erziehung fördern», sagte Mahmood. Allerdings habe die Gewaltbereitschaft arabischer Jugendlicher in der Hauptstadt auch soziale Ursachen. Bis zu 80 Prozent der arabischen Familien seien ohne Arbeit. (nz)
Quelle: http://www.netzeitung.de/deutschland/390073.html
Grüsse,
huebi1977
MfG 54reab
Es wird nicht versucht festzustellen, was der Schüler nicht kann, sondern das besonders zu fördern was er kann. So kann er z.B. in einem Fach zurückfallen (nicht versetzt werden) und in den anderen Fächern trotzdem weiter aufsteigen. Die Schule beinhaltet prinzipilell technische, wissenschaftliche und musische Ausbildung - sie liefert fertig ausgebildete Facharbeiter (bei uns Auszubildende) für alle Bereiche und Menschen mit Hochschulreife und hilft bei der Arbeitssuche. Dabei ist z.B. absolut möglich, in der Sprache etwas zurückzuhängen und trotzdem eine technische Hochschule zu besuchen wenn die mathematischen und technischen Fähigkeiten in Ordnung sind. Es sind prinzipiell Ganztagsschulen, die von der Vorschule bis zur Hochschulreife in einem System geführt werden (absolut nicht vergleichbar mit unserer Gesamtschule). Es gibt eine intensive Betreuung (eine Lehrkraft je 8 Schüler) und eine aufwendige Ausstattung der Schulen (u.a. wg. der Berufsausbildung).
MfG 54reab
Oder kein guter Simultandolmetscher werden können, weil Mathe und Physik nicht in den Schädel passt?
Schule sollte die Fähigkeiten der Schüler fördern und helfen wo es hapert und nicht nur sagen: das und das, da bist du schlecht......
Grüße
ecki
MfG 54reab
so könnte man das auch sehen.
Da unser Land - bedingt durch unsere Alliierten-Treue - zeitverzögert alle Entwicklungen mitnimmt, die die USA 10 Jahre vorher bereits durchlebt haben,
ist es doch nur eine Frage der Zeit gewesen, dass unser Schulsystem auch dem der Amis gleicht.
Also öffentliche Schulen, die schließlich nur Analphabeten händeln und die von Gangs regiert werden
und private Schulen, wo nur gegen BARES der Wissensdurst der kleinen befriedigt wird
Gruß CityEl
Gruß CityEl
Gruß CityEl
die förderungswürdig sind.
Bisher kam ja nur der Vorschlag von Berliner Partymeister Wowi
die Hauptschulen aufzulösen und Gesamtschulen einzuführen.
Irgendwie lustig der Typ.
Moderation
Zeitpunkt: 03.04.06 18:37
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Kommentar: Regelverstoß
Zeitpunkt: 03.04.06 18:37
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Kommentar: Regelverstoß
Gruß BarCode
Es kommt eben nicht nur darauf an, dass man viel Geld ausgibt, sondern wichtiger ist wie und für was man das Geld ausgibt.
MfG 54reab