Soll/Darf die Türkei EU-(Voll-)Mitglied werden?

Das hat sogar noch Priorität vor dem Sturz der rotgrünen Regierung: DIE TÜRKEI MUß DRAUßEN BLEIBEN!  

Aha, so geschlossen sind die Reihen der SPD dann doch nicht. Auch wenn Kanzler und Parteispitze Glauben machen wollen, daß es keine Probleme, keinen Diskussionbedarf gäbe, so sieht die reale Welt ganz anders aus. Immerhin 15 Abgeordnete hätten ein Problem mit der Art und Weise, mit der man hier seitens der Partei/Regierung vorgegangen sei. Na, da wird die tatsächliche Zahl bestimmt noch etwas höher liegen, oder? http://www.reuters.de/...ype=politicsNews&storyID=605545§ion=news  

Das sieht aber nicht so aus, wie es die rotgrünen Türkei-Freunde gerne hätten. Panzer gegen Kurden, massive Folterungen. Es wird Zeit, daß Deutschland endlich aufwacht: http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/27/...0-2204795,00.html  

 

Leider ist von der deutschen Regierung nichts positives dahingehend zu erwarten. Also hoffen wir auf die anderen EU-Staaten, daß diesen Wahnsinn abblocken. in Österreich scheint sich die Vernunft durchzusetzen: http://www.nachrichten.at/apanews/apap/...d4b8a0a48902c616748f5ff9bc8  

"Wir können die Vollmitgliedschaft nicht ausschließen"

Derweil erklärte ein ranghohes CDU-Mitglied, dass die Partei einen EU-Beitritt der Türkei im Falle einer Regierungsübernahme nicht mit allen Mitteln verhindern wird.

„Wir können die Vollmitgliedschaft dann auch nicht ausschließen, weil sie eine der Möglichkeiten ist, die im Beitrittsprozess angelegt wäre“, sagte der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag, Matthias Wissmann, der Berliner Zeitung.

Mit Blick auf die Gespräche beim EU-Gipfel Ende dieser Woche in Brüssel sagte Wissmann, die CDU würde „selbstverständlich das Votum der Regierungschefs in künftiges Handeln einbeziehen“.

http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/652/44608/
 

Obwohl auch die griechisch orthodoxe Kirche in der Türkei enttäuscht ist, dass das Versprechen, ihr weltberühmtes Priesterseminar auf der Prinzeninsel Heybeli im Marmarameer vor Istanbul wiederzueröffnen, bislang nicht eingehalten wurde, sind die Christen in der Türkei doch mehrheitlich entsetzt, dass ihre Brüder und Schwestern im Westen die zweifellos immer noch vorhandenen Einschränkungen für christliche Gemeinden dazu benutzen wollen, eine Mitgliedschaft der Türkei in der EU zu torpedieren. Sowohl der griechische Patriarch Bartholomäus wie auch das geistliche Oberhaupt der Armenier, Patriarch Mutafyan, haben immer wieder betont, dass den Christen in der Türkei nichts besseres passieren kann, als eine zügige Annäherung des Landes an die EU.

Der Versuch in Europa, seine eigene Identität auf der Basis der Abgrenzung zu "den anderen", in diesem Fall den Türken, zu finden, ist für mich ein großer Rückschritt für Europas eigene Philosophie. Als ein christlicher Bürger der Türkei wünsche ich mir aus ganzem Herzen, dass die Türkei Mitglied der EU wird, aber ich wünsche dies nicht, weil ich Christ bin. Falls die EU ihre Basis im Christentum sieht und die Türkei zurückweist, weil die Mehrheit der Menschen hier Muslime sind, würde ich selbst zu einer solchen EU Nein sagen und es vorziehen, trotz aller Probleme weiter in einem Land mit einer muslimischen Mehrheit zu leben, weil meine Vorstellung der EU auf Humanität und Demokratie beruht und nicht auf einer einzigen Religion. Mein größter Wunsch ist deshalb, dass die EU am 17. Dezember den Weg einer weiteren Demokratisierung der Türkei nicht verschließt".

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,332748,00.html  

was sollen solche kritischen Töne? Das würde doch die schön griffigen Wahlkampfparolen (und mit Ressentiments ist ganz toll Wahlkampf machen) torpedieren.
Und hat nicht erst kürzlich die Angie gesacht, volles Feuer auf den Feind und nicht untereinander?
Der Lump, der kriecht noch was auf die Hörner.  

Bietet sich doch so schnell ein Rettungsanker, um den Beginn der Verhandlungen erst gar nicht zuzulassen? Das wäre ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk! Die Türkei muß, die Türkei wird vor den Toren der EU bleiben. Genaugenommen wissen das auch alle Beteiligten, es würde die EU zerstören: http://www.stern.de/politik/ausland/?id=533791&eid=521890&nv=hp_st  

der Grundfläche der Türkei gehören zu Europa.Die sind willkommen.
rapido  

Das versüßt das Weihnachtsfest: Kanzler Schüssel hat ein Referendum zum Türkei-Beitritt angekündigt. Damit ist klar: Die Türkei kommt NICHT in die EU. Sehr schön.  

Denn: Geschichte wiederholt sich bekanntlich.


MfG
kiiwii  
 

Die Schlacht vor Wien ...  

Puddinghandel mit üblen Folgen: Weil er ein königliches Weihnachtsdessert im Internetauktionshaus eBay angeboten hat, ist ein Angestellter von Queen Elizabeth II. gefeuert worden. Wie eine Sprecherin des Buckingham-Palasts am Freitag bestätigte, wollte der junge Mann einen Plumpudding der Queen versteigern. Der Daily Mirror berichtete, der 25-jährige Ben Church habe gegen Sicherheitsauflagen verstoßen, weil er neben dem Foto von dem Pudding ein offizielles Dokument aus dem Palast abgebildet hatte.

taz Nr. 7543 vom 18.12.2004, Seite 24, 17 Zeilen (TAZ-Bericht)  

Bedeutet das, daß die Österreicher damals illegalerweise die Türken vor Wien mittels Pudding-Dopings geschlagen haben?  

Aber nicht dassde jetzt ne Idendifikationskrise kriegst. Die Ösis waren das jedenfalls nicht - darf man denen aber auch nicht sagen.  

nicht das Wochenende verderben.

Fakt ist:

Die Türkei gehört seit gestern zu Europa. Denn egal wie die Verhandlungen über den Beitritt in zehn oder 15 Jahren enden - die Zusage, dass man Ankara fest in europäische Strukturen verankert, steht.

Europa wird Lasten zu tragen haben, die alle derzeitigen Vorstellungen sprengen.

Schröder wird 2006 wieder Kanzler werden.

Zwei staatlich alimentierte Dauerposter werden sich weiterhin mit ihren kopflastigen Postings ihr Gehalt hier "erposten".

Das ist Fakt SL. Schöne Grüße.

P.S. Mein Vorsatz fürs neue Jahr: Ich mach mir meine Nerven mit all dem oben genannten nicht mehr kaputt. Es gibt schönere Dinge, ein gutes Glas Wein, ein gutes Buch, Klassiker hören, Goethe lesen, und das Beste: eine wunderbare Frau an der Seite haben.  

Klar, wenn es nach unseren Politikern ginge, dann ist die Türkei seit gestern de facto Mitglied der EU. Das Gerede von den "ergebnisoffenen Verhandlungen" ist nur heiße Luft, mit der die Öffentlichkeit beruhigt werden soll. Natürlich soll die Türkei EU-Mitglied werden, im Zweifel um jeden Preis. Das zeigt doch schon der aus meiner Sicht ungeheuerliche Vorgang, daß Ankara zum Schluß nicht einmal die Vorbedingung erfüllen mußte, daß EU-Mitglied Zypern als souveränen Staat anzuerkennen. Auch eine Einschränkung der Freizügigkeit für türkische Arbeitnehmer im Falle eines Beitritts soll es nach jetzigem Stand nicht geben. Europas Staatsführer haben sich vom türkischen Regierungschef Erdogan willig über den Tisch ziehen lassen.

Und doch muß ich SL recht geben: Die Volksabstimmungen in Frankreich und jetzt auch in Österreich sind wahrscheinlich die letzte Chance, um diesen Wahnsinn, der vor allem für Deutschland katastrophale Folgen hätte, doch noch aufzuhalten.

J.R.  

manche Dinge verselbständigen sich. Du darfst mich beim Wort nehmen, auf ne Kiste Wein: trotz o. gen. Volksabstimmungen ist diese (unsägliche) Sache besiegelt. Es sei, Deutschland beteiligt sich mit einer Volksabstimmung, dann könnte das Ganze kippen. Aber Hand aufs Herz, glaubst Du an eine Volksabstimmung in Deutschland?

Viele Grüße, BL  

Traurig, aber wahr: Der letzte Strohhalm bleiben die Referenden in Frankreich und Österreich. Sollten sich die Österreichischer gegen den Türkei-Beitritt entscheiden, bringt das wahrscheinlich wenig. Wien hat kein Gewicht in der EU.

Anders sähe es bei einem "Nein" der Franzosen aus. Und die sind nach heutigen Umfragen mit deutlicher Mehrheit gegen einen Türkei-Beitritt. Hier liegt meine eigentliche Hoffnung. Aber bis die Frage zur Abstimmung ansteht, gehen noch mindestens 10 Jahre ins Land. Bis dahin hat die regierungsamtliche Propagandamaschinierie noch viel Zeit, den Leuten Sand in die Augen zu streuen.

J.R.  

Sollte Rotgrün am Ruder bleiben, treibt dies weiterhin massiv Unternehmen und Kapital ins Ausland. Den Leuten geht es hier noch schlechter, noch mehr Arbeitslose. Dann wird die Ablehnung gegenüber der Türkei auch noch deutlicher.  

...auf Arbeitslose, Verschlechterung der Lebensverhältnisse, Kapitalflucht und Unternehmensflucht?

Interessante politische Haltung, aber für mich nicht unerwartet, denn man könnte Deine bisherigen Postings folgendermassen zusammenfassen: Ist mir doch egal, was aus Deutschland wird - Hauptsache, ich kann weiter nörgeln.

Absoluter Neuling