AT&S ist sehr unterbewertet!
Seit wann gibt es denn ein Höflichkeitsgebot, in dem steht, dass man sich in Foren nach spätestens 36 Stunden zurückzumelden hat? Das will mir nicht in den Kopf, erst recht wenn es um ein Thema geht, das einen Monat in der Zukunft liegt. Eine Antwort meinerseits hatte doch gar keine Eile.
Und wenn du schreibst, es ist im Zusammenhang zu sehen mit einem früheren Boardmailkontakt, dann versteh ich dich umso weniger, denn wir beide hatten sehr oft Boardmailkontakt, wo wir wunderbar mitteinander auskamen. Ich habe dir (wie ich das bei jedem User halte) immer versucht umfanbreich zu antworten, was auf Gegenseitigkeit beruhte. Daher ist mir überhaupt nicht klar, wo deine Kritik herkommt. Das ist mir wirklich zu hoch.
Ich bin im Gegensatz zu wohl 95% anderer Forneuser jemand, der sich versucht um die kleinsten Anfragen per Boardmail, Mail, in den Forenthreads etc. zu kümmern, selbst dann wenn ich gar nicht explizit gefragt werde, sondern beispielsweise Neulinge an der Börse bestimmte Fragen haben. Ich weiß nicht wie viele Boardmails und Mails ich pro Woche schreibe, aber es sind sicherlich mehr als 30. Dazu kommen viele Postings in Foren, die ich beantworte. Und dazu noch meine Handelstätigkeit als wikifolioTrader, die mich tagtäglich bestimmt 7-8 Stunden netto auf Trab hält. Ich glaube ich tue sehr viel für andere Anleger und andere Forenuser. Das ich nicht 100% aller Mails und Boardmails beantworten kann, liegt in der Natur der Sache, und wenn mir mal eine Antwort durchrutscht, dann sollte der entsprechende User einfach 3-4 Tage später nochmal per Boardmail hölch nachfragen, ob ich die BM vielleicht übersehen habe. In deinem Fall war es einfach so, dass ich die BM am Tag darauf gesehen habe, aber den ganzen Tag unterwegs war (HV und am Abend Konzert in Spandau). Als ich dann vom Konzert abends um 23 Uhr wiederkomme, falle ich aus allen Wolken, weil du 36 Stunden nach deiner Boardmail und 12 Stunden nachdem ich sie gesehen habe, gleich hier im Thread gegen mich vom Leder ziehst. Sorry, aber ich war und bin da echt perplex. Es gibt in den Foren genug User, über die man sich wirklich aufregen kann, weil sie wahlweise arrogant, unhöflich oder nicht zuvorkommend sind. Alles Vokabeln, die man mir nun wirklich nicht vorwerfen kann. Das du wegen einer nicht beantworteten Mail vor Monaten (ohne erneute Nachfrage deinerseits) und einer NOCH nicht beantwortete BM 36 Stunden zuvor so in Rage gekommen bist, ist sehr ungewöhnlich. Alles weitere bezüglich Wien schreib ich dir nächste Woche per Boardmail.
Hier ein paar Tips vom Fachmann:
https://www.psychotipps.com/verletzte-gefuehle.html
Mein Tip:
Finger weg von der Aktie!
Hausfrauen kaufen keine AT&S Aktien, der Aktienkurs wurde von der Hausfrauen-Hausse nicht hochgezogen.
Psycho im AT&S Forum ist wirkungslos weil Hausfrauen keine Beiträge zum Thema AT&S lesen.
AT&S Aktionäre sind Großteils Value Investoren, wo nur Fakten und Zahlen zählen.
zumindest mir macht der Laden grad keinen Spaß!
Ausblick fürs nächste Jahr nicht besonders, schwierige Performance der IR, KE wurde noch nicht ausgeschlossen, Ausstieg des CFO (toller Zeitpunkt übrigends) - die Pakete sind schon ziemlich dick.
Einzig die Aktienbewertung 30% unter EK und die Hoffnung, dass mit den Linien bald richtig Geld verdient wird, drücken hier auf die Halten-Seite der Waagschale.
Nüchtern betrachtet müsste man eigentlich sein Geld abziehen. Schönsaufen hilft höchstens bis zur HV...
Intel sieht sich bei 10-nm-CPUs weiterhin vorne
https://www.golem.de/news/...nm-cpus-weiterhin-vorne-1706-128289.html
Dividende/Aktie = 0,10 EUR
http://ats.net/de/wp-content/uploads/sites/3/2017/..._GB201617_DE.pdf
AT&S Geschäftsbericht 2016/17 Seite 8
mSAP - Technologie wird für mobile Anwendungen in einem ersten Schritt für Smartphones
eingesetzt. Die Endgeräte bieten eine höhere Akkulaufzeit.
Damit können die bis dato höchsten Anforderungen in Bezug auf Miniaturisierung bei Leiterplatten erfüllt und noch mehr Funktionen auf dem Gerät realisiert werden.
http://ats.net/de/wp-content/uploads/sites/3/2017/..._GB201617_DE.pdf
iPhone 8 angeblich mit größerem Akku durch einer umgestalteten Hauptplatine
https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/...roesserem-Akku-3624133.html
Dass das von der Logik her keinen Sinn macht, ist ne andere Geschichte. Eine Dividende von 10 Cents sind nach Steuern 0,8% Rendite. Na super, sowas kann man sich ohnehin sparen, in der Situation, in der sich AT&S befindet erst recht.
Wenn die knapp die Richtlinien verfehlen und wegen fehlenden 20 Mio € eine KE durchziehen sollten, dann werd ich echt sauer.
So ein super aufgestelltes Unternehmen versaut sich durch schlechte Kapitalallokation und IR komplett den Ruf am Finanzmarkt. Wenn die etwas cleverer gewesen wären und ihre Zukuft vor 6-9 Monaten etwas rosiger gemalt hätten, hätten sie bei 14-15 € eine KE durchgezogen, und niemand hätte sich beschwert. Dann hätte man mehrere Probleme auf ein Mal gelöst, und der Kurs wäre heute zumindest mal leicht zweistellig.
Monika Stoisser-Göhring (CFO ab 2. Juni 2017) zur finanziellen Entwicklung im
Geschäftsjahr 2017/18 und den Finanzzielen generell
Wir konzentrieren uns im aktuellen Geschäftsjahr darauf, die laufenden Projekte fertig zu investieren und in weiterer Folge die Profitabilität sukzessive zu verbessern. Vor dem Start weiterer Investitionsprojekte müssen daher die entsprechenden Rahmenbedingungen markt und
technologieseitig sichergestellt sein, und daraus resultierend werden wir die dazu notwendigen Finanzierungsschritte evaluieren. Um die weiterhin notwendigen Investitionen zu finanzieren, wollen wir auch eine kritische Unternehmensgröße erreichen, die es uns ermöglicht, Investitionen auf Basis unseres eigenen Cashflows zu finanzieren. Die Neupositionierung „More than AT&S“ bildet die Basis für das weitere profitable Wachstum von AT&S. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, wieder EBITDA-Margen von über 20 % und einen Return on Capital Employed (ROCE) von 12 %, und damit über den gewichteten Kapitalkosten der Industrie, zu erreichen. Parallel dazu wollen wir auch wieder eine robustere Bilanz mit einer deutlich niedrigeren Verschuldung vorweisen.
Sehr geehrte Frau Koch,
trotz Ihrer Nachricht vom 9. Mai, in der Sie mir versicherten, dass Sie inhaltlich "ganz bei mir" seien, was das Nichtzahlen einer Dividende angeht, stelle ich heute leicht konsterniert fest, dass AT&S doch entschieden hat, wieder mehrere Mio. EUR an Dividende auszuzahlen.
Diese Entscheidung reiht sich leider ein in eine mittlerweile längere Historie unglücklicher Kapitalallokation, die spürbar zu der schwierigen Situation bei AT&S beiträgt. Die Aktie des Unternehmenes hat in einem Bullenmarkt in den letzten zwei Jahren mehr als 40% an Wert verloren--trotz bereits damals sehr bescheidener Bewertung. Mittlerweile notiert sie erheblich unter Buchwert--eine für ein Technologieunternehmen mit Hauptkunden Apple und Intel wohl einmalige Situation. Offensichtlich hat der Markt auch den letzten Rest Vertrauen in das Management verloren, das ihm anvertraute Kapital verlustfrei einzusetzen. Denn bei einem Kurs weit unter Buchwert wäre es (theoretisch) für uns Eigentümer mittlerweile profitabler, das Unternehmen einfach in Einzelteile zu zerschlagen und die Assets an chinesische Bieter zu verkaufen, als den Betrieb als Going Concern in Österreich weiterzuführen.
Warum man in einer so brenzligen Situation mit der Kapitalallokation so leichtsinnig umgeht, und es versucht, allen gleichzeitig recht zu machen, ist mir nicht ganz klar. Eigentlich sollte es bei einem Unternehmen Ihrer Größe keiner Erklärung bedürfen, warum eine Dividendenzahlung in der jetzigen Situation unangemessen ist. Angesichts der Umstände möchte es aber dennoch tun (in der Hoffnung, dass man in Ihrer Finanzabteilung irgendwann zu Sinnen kommt):
1. AT&S hat eine Nettoverschuldung, die im aktuellen Geschäftsjahr rund 50% oberhalb des Börsenwertes der gesamten Firma liegt. Das Net-Debt/EBITDA wird bei weit über 3 stehen, bei einem Unternehmen, das durch hohe CAPEX-Belastungen geprägt ist (und wo daher das EBITDA ohnehin schon ein sehr nachsichtiges Maß für den Verschuldungsgrad ist). Dieses Verschuldungsniveau ist trotz der derzeit niedrigen FK-Kosten betriebswirtschaftlich zu hoch für AT&S. Wenn man hierzu noch bedenkt, dass AT&S erhebliche Klumpenrisiken hat (z.B. mit dem Kernkunden Intel, dessen technologische Position derzeit selbst stark unter Beschuss steht), so wird klar, dass Schuldenabbau eine Priorität für AT&S haben muss. AT&S kann sich eine Dividende derzeit einfach nicht leisten. Auch keine "kleine" Dividende!
2. AT&S hat derzeit in Chongqing zwei halbfertige Werke stehen. Angesichts der kaufmännisch angespannten Lage will AT&S es offenbar momentan nicht riskieren, diese Werke in einer Phase II fertigzubauen. Dass halbfertige Werke jahrelang halbleer in der Gegend herumstehen werden, sagt an sich auch schon etwas über die Qualität früherer Entscheidungen zur Kapitalallokation aus (wobei das zum Teil sicher auch Pech war). Es ist aber dennoch anzunehmen, dass man irgendwann auch diese Werke zu Ende bauen wird. Auch hierfür wird der Kapitalabfluss aus der Dividendenzahlung dann leider fehlen.
3. Wenn AT&S ernst nimmt, was man heute im Geschäftsbericht zur zukünftigen Profitabilität schreibt (ROCE-Ziel von 12%), dann müsste AT&S angesichts einer Aktienbewertung weit unter Buchwert eigentlich schleunigst damit beginnen, eigene Aktien zurückzukaufen. Ihre neue CFO wird die Finanzmathematik gut beherrschen. Somit wird es ihr nicht schwerfallen auszurechnen, wie hoch der erwartete ROI von Aktienrückkäufen derzeit liegt, wenn AT&S den operativen ROCE auf 12% stiegern kann: erheblich höher als die interne Rendite der operativen Investionen selbst! Allerdings: aufgrund der angespannten Finanzlage hat AT&S leider keinen finanziellen Spielraum, diese profitablen Aktienrückkäufe durchzuführen. Warum man angesichts einer solchen Situation dann jetzt 5 Mio. EUR in Dividendenabflüsse steckt, anstatt deutlich höher rentierende Aktienrückkäufe zu ermöglichen, ist unklar. Solange AT&S der Meinung ist, dass man sich finanziell keine Aktienrückkäufe leisten kann, so kann man sich schon gar keine Dividende leisten!
4. Auch aufgrund der Auszahlung von Dividenden wird in Zukunft weiterhin das Damoklesschwert einer Kapitalerhöhung (bzw. hybriden Kapitals oder Wandelschuldverschreibung) über AT&S hängen. Während man bei ausbleibenden Aktienrückkäufen, wie oben beschrieben, eine interne Rendite im zweistelligen Bereich liegen lässt, passiert bei einer Kapitalerhöhung im Prinzip das Umgekehrte: man bürdet die zweistellige Rendite dann als Opportunitätskosten den bestehenden Aktionären auf, die entsprechend verwässert werden. Zudem entstehen bei einer Kapitalerhöhung erhebliche Transaktionskosten für das Unternehmen selbst, während bei einer Dividendenzahlung Steuerkosten für die Aktionäre anfallen. Wenn man also z.B. 5 Mio. EUR an Dividende an die Aktionäre auszahlt und dann später diese 5 Mio. EUR wieder durch eine Kapitalerhöhung hereinholen muss, so kommen beim Aktionär nach Steuern bestenfalls 4 Mio. an, während das Unternehmen wohl eher 6 Mio. an Aufwand hat. Der Nettoeffekt ist also im wesentlichen, dass 2 Mio. an Kapital vernichtet werden. Sonst hat sich weder für das Unternehmen noch für die Aktionäre etwas geändert.
Ich finde die angekündigte Dividendenzahlung daher extrem bedauerlich (auch wenn sie "klein" sein mag). Dass man Ihren Vorgesetzten diese Umstände im einzelnen erklären muss, ist leider auch kein wirklich gutes Zeichen. Mit dieser Vorgehensweise ist es nicht überraschend, dass viele professionelle Investoren AT&S derzeit eher scheuen. Warum machen Sie sich das Leben selbst so schwer?
Mit besten Grüßen
Ich hoffe die kapieren das endlich mal.
Werden solche Mails eigentlich an den Vorstand weitergeleitet?
Im Grunde wäre deine Mail eine sehr gute HV-Rede.
Die Antwort poste ich so oder so natürlich gern hier. Ich sehe aber schon wieder das übliche weichgewaschenen PR-Geschwurbel kommen, das man in solchen Fällen gern mal als Antwort bekommt. Daher ist mir eigentlich wichtiger, dass die Nachricht überhaupt ankommt, als wie sie beantwortet wird.
Zur HV würde ich im Prinzip gern fahren. Aber leider liegt der Termin für mich sehr unglücklich, so dass das wohl nichts wird dieses Jahr.
Vielleicht fährt ja von Euch jemand hin und mag zwei, drei Sätze sagen (katjuscha? cicero?).
Top-Aktien sitzt ja dann auf dem Podium und kann antworten ;)
Zur weiteren Sicherstellung des Investitionsprogrammes wurden zwei variabel verzinste bilaterale Schuldscheindarlehen mit einem Volumen von insgesamt 150 Mio. € im Geschäftsjahr 2016/17 abgeschlossen.
Vertragsbedingungen:
- Nettoverschuldung/EBITDA >3 (Step-up Covenant)
- Eine Überschreitung des Step-up Covenants führt zu einer Margenerhöhung von 75 Basispunkten.
- Keine mindestens Eigenkapitalquote
“Im Namen und Vollmacht der uns Aktionären anvertrauten Mündel, trete ich dringend für eine höhere Ausschüttung ein! Wie sollen mit zehn Cent die Bälger übers Jahr gebtracht werden?“
Fazit: Wer in dieses Unternehmen investiert, handelt verantworungslos.
Beispiel
1,60 % Schuldscheindarlehen
+ 0,75 % bei Überschreitung des Step-up Covenants
--------------------------------------------------
2,35 % Darlehenszins
* * * * *
* Zur Einleitung: "Meine Bemerkung bezog sich auf Ihre Argumentation. Die Entscheidung über den Vorschlag selbst liegt - wie Sie wissen - nicht nur in den Händen des Vorstandes."
* Zur Bewertung von AT&S: "Der Abschlag ist sicher ein "Chongqing"-Abschlag: längerer Anlauf, dadurch Anpassung Jahresprognose, Marktentwicklung bei IC-Substraten. Das ist aus meiner Sicht eine singuläre Situation u. nicht mit Wettbewerbern bzw. potenziellen od. bestehenden Kunden zu vergleichen."
* Zu Punkt 1: "Siehe Anmerkung zu Ihrem Kommentar 1 sowie: Schuldenabbau bzw. robustere Bilanz ist definitiv ein Thema - allerdings müssen vorerst die noch offenen Investitionen bzw. noch ausstehenden Investitionen finanziert werden."
* Zu Punkt 2: "Es sind keine "halbfertigen Werke", wie Sie es nennen: Sie laufen voll, sind aber von den möglichen Kapazitäten derzeit nur zu 50 % ausgebaut. Diese Entscheidung hat nichts mit der wie Sie es nennen "kaufmännisch angespannten" Lage zu tun, sondern mit einer Strategie, mit der AT&S auch in der Vergangenheit (Aufbau Werk Shanghai) schon gut gefahren ist: nämlich Kapazitäten nur dann aufzubauen, wenn es eine entsprechende Nachfrage gibt. Diese Evaluation findet derzeit statt - die Entscheidung über diese 2. Phase wird im Laufe des Sommers stattfinden."
* Zu Punkt 3: "Siehe Anmerkung zu Ihrem Kommentar 1 sowie: nach wie vor sehen wir keinen nachhaltigen Shareholder Value, in dem wir kurzfristig den Kurs mit eigenen Käufen beeinflussen (das dann ev. wartende potenzielle Abgeber "ermuntert")."
* Zu Punkt 4: "Das Thema "Kapitalerhöhung" ist im wesentlichen derzeit eine pure Spekulation des Kapitalmarktes. Erst evaluieren wir, wie und wann wir die 2. Phase Chongqing ausbauen, dann wissen wir, wieviel Capex dafür nötig ist u. dann schauen wir uns an, wie das finanziert werden kann bzw. ist."
* Zum Abschluss: "Das ist Ihre Interpretation. Ev. ziehen Sie die Antwort zu Ihrem Kommentar 1 auch in Erwägung."
* * * * *
Sehr geehrte Frau Koch,
vielen Dank für Ihre Antwort und das Angebot eines Telefonats. Haben Sie aber bitte Verständnis dafür, dass mir vorformulierte PR-Allgemeinplätze nicht wirklich weiterhelfen. Ich wäre eher an einem inhaltlichen Eingehen auf meine Nachricht interessiert gewesen. Idealerweise von jemandem mit Expertise im Thema Kapitalallokation. Ich würde Sie daher bitten, meine vorige Email an Frau Stoisser-Göhring für eine Antwort weiterzuleiten.
Einen Punkt möchte ich aber dennoch bei Ihnen direkt loswerden: Was mich als größeren Investor in AT&S an Ihrer Antwort durchaus etwas schockiert hat, ist die Unkenntnis des Zwecks von Aktienrückkäufen. Sie schreiben, dass AT&S keinen Shareholder Value darin sieht, den Kurs "kurzfristig mit eigenen Käufen zu beeinflussen". Der finanzwirtschaftliche Zweck eines Aktienrückkaufs ist aber dezidiert nicht, den Kurs kurzfristig optisch zu beeinflussen. Vielmehr geht es darum, dauerhaft den Wert des Unternehmens zu erhöhen. Ein Beispiel könnte helfen, den Mechanismus zu erklären:
Nehmen wir an, ein Unternehmen besteht aus 100 EUR Eigenkapital in Cash, das es zu 10% anlegen kann. Wenn das Unternehmen mit weniger als 100 EUR Aktienwert an der Börse notiert, so kann das Unternehmen profitabler eigene Aktien zurückkaufen als nur intern Investments vorzunehmen. Sagen wir bspw., das Unternehmen handelt zu 50 EUR an der Börse und es kann 20% seiner eigenen Aktien zurückkaufen. Dann verbleiben dem Unternehmen nach dem Rückkauf noch 90 EUR an Cash, die es zu 10% anlegen kann, so dass am Ende des Jahres 99 EUR herauskommen. Diese verteilen sich dann aber nur noch auf 80 EUR Grundkapital. Die Eigentümer des Unternehmens haben dank des Aktienrückkaufs daher eine Gesamtrendite von 23,75% auf ihr Eigenkapital erzielt statt nur 10%. (da 99 / 80 = 1,2375).
Wie sie sehen, beinhaltet dieses Beispiel an keiner Stelle einen Hinweis auf steigende Aktienkurse. Dennoch hat sich die Profitabilität des Unternehmens im Beispiel mehr als verdoppelt durch die Rückkäufe. Es sollte bei Rückkäufen daher nie nur um kurzfristige Show für die Börse gehen, sondern primär darum, den inneren Wert des Unternehmens zu erhöhen. Konkret steigert ein Aktienrückkauf den inneren Wert immer dann, wenn die Aktie unter dem Barwert der erwarteten Cashflows des Unternehmens notiert. Bei einem Unternehmen, das unter Buchwert notiert, wie AT&S, ist das mathematisch zwangsläufig der Fall, solange der ROE spürbar oberhalb der Marktrendite liegt. Falls Ihre eigene Guidance eines mittelfristigen ROCE von 12% also ernst zu nehmen ist, sollte AT&S daher nie Kapital für Dividenden verwenden, solange die Aktie noch unter Buchwert notiert. Es ist schlicht deutlich günstiger für den Unternehmenswert, dasselbe Kapital in AT&S selbst zu investieren. Sie werfen durch die Dividende buchstäblich Geld zum Fenster hinaus.
Zum eigentlichen Inhalt meiner vorigen Mail wäre es nett, wenn Sie diese bitte an das CFO-Büro weiterleiten könnten.
Besten Dank und mit freundlichen Grüßen
Wenn der Vorstand das nicht genauso sieht, bleiben ja eigentlich nur zwei Interpretationen. Entweder er versteht den Mechanismus wirklich nicht. Dann ist er fehl am Platze. Oder aber sie glauben ihren eigenen Prognosen zur zukünftigen Profitabilität nicht. Das wäre nicht wirklich schön für uns Aktionäre. Wobei halt bei den aktuellen Kursen schon eingepreist ist, dass AT&S die Vorstandsziele deutlich verfehlt. Insofern mach ich mir da jetzt keinen großen Kopf und hoffe mal, hzenger kriegt noch ne Antwort vom Management.