(Süd)zucker fürs Depot, ausgebombt und lecker
Die ganzen Diskussionen um den Zuckerpreis hätte ich mir bei 20€ ja noch eingehen lassen, aber bei 12€ ist dieser Firmenteil ja schon fast abgeschrieben.
das wäre bei einer "normalen" AG ein möglicher Ansatzpunkt, aber nicht bei SZ.
da die mehrheitseigner die zuckerrübenbauern sind, werden sie alles daran setzen, dass die Produktion im vollem umfange weiter betrieben wird, egal was es kostet. solange man seine rübenkontingente noch rentabel nutzen kann.
dies ist doch das eigentliche dilemma, resultierend aus den sehr schönen Erläuterungen von factsnfutures.
zudem solltest du mal sehen, wie die kosten explodieren, falls keine vollauslastung mehr vorhanden ist.
na ja, vllt. erfahren wir dann ja am 9.10., wie sz die Thematik angeht. vermutlich wird man darauf hinweisen, dass bis 2017 noch zeit ist und das managment in ruhe und Besonnenheit geeignete Maßnahmen vorbereitet, die dann zur gegebener zeit publiziert werden.
möglich, dass ich daneben liege, aber wenn es so kommt, wird es nochmals einen kräftigen rutsch nach unten geben, denn dann dürfte den letzen klar sein, dass die gewinne der letzen jahre in diese höhe lange zeit nicht mehr fortgeschrieben werden können.
Sorry, ich bin halt kein Schwarzseher.
Innerhalb kürzester Zeit zweimal die Zahlen kräftig zusammenzustreichen und glauben es merkt keiner ist nicht seriös. Wobei, hier merken es viele ja in der Tat nicht. Aber wurscht.
Wie SZU mittelfristig (also in 5 Jahren) auf 550 Mio kommen will lässt sich ja nun exakt nachlesen.
1. Der Ergebnisbeitrag der Nichtzuckersparten soll von 120 Mio. auf 300 Mio steigen. Angesichts der Tatsache, dass alle Sparten schwächeln ist das vorsichtig gesagt ambitioniert und in meinen Augen nicht durch organisches Wachstum zu schaffen.
2. Zucker soll mittelfrisitg noch 250 Mio beitragen (was nichts anderes heisst, als das die Sparte ihre Kapitalkosten nicht mehr verdient). Aber auch das dürfte angesichts der latenten Untätigkeit des Vorstands ambitioniert werden. Die meisten europäischen Wettbewerber haben schon lange gehandelt - Kosten reduziert, außerhalb Europas akquiriert, strategisch neu ausgerichtet. Bei SZU feiern Däumchendreher und Nichtstuer Urständ.
Mit anderen Worten: egal was SZU macht, um die 550 Mio in 5 Jahren zu erreichen, was in den Sternen steht, muss die Bude soviel Geld in die Hand nehmen, dass ich da vor erreichen der 500 Mio schon die nächste Kapitalerhöhung sehe. Mit den paar Bulletpoints die sie da im Slide zum Mittelfristausblick zusammengeschustert haben kratzen sie jedenfalls keine 350 Mio Ergebnis zusammen, soviel ist mal Fakt.
TTIP wäre da kritischer, ist aber auch noch nicht durch.
Ich glaube nicht, dass die EU die Zuckerproduktion in Europa gegen die Wand fährt. Das Risiko wäre zu groß, denn die Produktion lässt sich nicht einfach mal so runterfahren und dann wieder starten.
Ich bleibe long, da meiner Meinung nach schon sehr viel im Kurs eingepreist ist. Jede Verbesserung des Marktes wird die Aktie positiv beeinflussen.
Aber schauen wir mal, vll. hat ja auch die Analysten recht und SZ geht noch auf 7 €. Sprich MK = 1400 Mrd. bei 200 Mio Gewinn und 3-4 Mrd. EK.
Dann kaufe ich noch mehr Aktien ;D
Und was haben die klugen Herren Berater-Analysten in derselben Periode erwirtschaftet (außer der "größten Finanzkrise")? Außerdem: sind es nicht etwa dieselben Sesselfurzer, die den Preis der SZU-Aktie in den letzten 2 Jahren in unerahnte Höhen getrieben haben? Unter anderem deswegen ist es tatsächlich seriöser, Aussagen des Managements und nicht von irgendwelchen jungen Banken-Schreiberlingen zu vertrauen. Abgesehen davon muss man sich wie bei jedem Wertpapier natürlich sein eigenes Bild malen, das dem beabsichtigten Anlagehorizont entspricht.
Den Beweis den SZU bislang allerdings schuldig geblieben ist ist, dass man auch selbst aktiv steuern kann, was seit 2006 erheblich an Relevanz gewonnen hat.
Die Rekordgewinne bis Anfang 13 waren ebenso ein Selbstläufer. Zu den Rekordpreisen auf dem EU Markt musste SZU gar nichts dazu tun. Umgekehrt ist es so, dass SZU zwar jetzt vom Preisverfall getrieben ist, aber auch nicht aktiv dagensteuert.
In jedem DAX Unternehmen hätte man einen Vorstand, der seit 18 Monaten akute Marktprobleme einfach aussitzt schon längstens gefeuert.
Wettbewerben haben bereits Restrukturierungen umgesetzt.
Wettbewerber haben bereits die Kosten gesenkt.
Wettbewerber haben bereits zugekauft.
SZU hat nichts von alledem. Die Schaukeln sich gemütlich die Gemächte und die Bausparer klatschen noch Beifall.
Dort stehen einige Dinge auch über das Problem mit den Quoten. Dort steht jedoch auch, dass SZ hierfür gut aufgestellt ist und sie sich dadurch sogar Exportchangen erhoffen.
Hierfür haben Sie sich extra Beteiligung am Handelshaus ED&F erworben. Auch steht dort etwas von Verbesserung der Kosten-und Logistikstrukturen.
Lagebericht Seite 11.
Solange die Firma jedoch nicht mein Geld verbrennt sehe ich jedoch auch das Potential, dass SZ in 2-3 Jahren wieder eine höhere Bewertung erhält.
SZ ist immerhin Marktführer in Europa, sobald klar ist wie genau sich die Änderung 2017 auf die Geschäftszahlen auswirkt kann man SZ auch irgendwann wieder zu EK also 3-4 Mrd. bewerten.
Es kann jedoch auch sein, dass die EU sagt wir produzieren keinen Zucker mehr in Europa weil uns kurzfristig niedrige Lebensmittelpreise wichtiger sind. Das glaube ich jedoch einfach nicht.
seh die schlagzeilen von der zalandopleite schon bildlich vor mir
Wie lautet es auf dem Parkett so treffend: Schrott verkauft sich heute bestens...
Südzucker hab dagegen bisher keine Verlust aufzuweisen und dies trotz Krisensituation - die GuV ist hier genauso grün wie die von Zalando rot ist.
Jeder muss ja selbst wissen, was er mit seinem Geld macht...
Es ist jammerschade, was da abläuft. Das liegt aber auch daran, dass die EU den Zuckermarkt reguliert und damit auch indirekt den Zuckerpreis Einfluss genommen hat. Einst war das für Südzucker ein Vorteil. Aber wie das so ist: Der Anpassungsprozess fällt in "subventionierten Märkten" hart aus, wenn der Wind sich dreht.
Fehler gab es auch im Management. Der Verkauf von Schöller-Eiskrem ist lange her, ich habe aber nie verstanden, warum man diese "Wertschöpfung nach unten" abgestoßen hat. Das waren garantierte Absatzmärkte.
Ich kann die Enttäuschung einiger hier gut verstehen. Südzucker galt als Substanzwert, den man sich hinlegt.
Umso bitterer sind der Kursverfall und diese ewigen Leerverkäufe. Der einzige Trost daran ist, dass diese Leerverkäufe den Kursrückgang beschleunigen. Also in dem Sinne, dass das Ganze schneller abläuft. Der Kurs musste runter, denn die Zahlen sind tatsächlich nicht gut.
Entscheidend ist das operative Geschäft. Die Leerverkäufe dürften nach meiner Einschätzung jetzt abnehmen. Ob sich der Kurs dann wieder erholt, das wird in Ochsenfurt entschieden. Alte Zeiten und alte Kurse sehe ich aber nicht.
Man muss auch sagen, dass es auf dem Kurszettel interessantere Aktien gibt. Die Unsicherheit bei Südzucker ist noch zu groß.
Trotzdem viel Glück und mittelfristig bessere Kurse.
hier stehts auch geschrieben:
http://www.aktiencheck.de/exklusiv/...en_Chancen_Chartanalyse-6034536