Israel plant massiven Militärschlag
Seite 74 von 147 Neuester Beitrag: 26.12.06 23:48 | ||||
Eröffnet am: | 27.06.06 08:58 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 4.66 |
Neuester Beitrag: | 26.12.06 23:48 | von: AbsoluterNe. | Leser gesamt: | 203.305 |
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"Ich habe Kanzlerin Angela Merkel mitgeteilt, dass wir absolut kein Problem haben mit deutschen Soldaten im Südlibanon", sagte Olmert der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe). "Es gibt zurzeit keine Nation, die sich Israel gegenüber freundschaftlicher verhält als Deutschland (...) Ich wäre sehr glücklich darüber, wenn Deutschland sich beteiligte", bekräftigte Olmert. Als Grundvoraussetzung für den umstrittenen Einsatz deutscher Soldaten im Nahen Osten gilt die Anforderung der Deutschen durch Israel.
Merkel hatte sich mit Blick auf die Belastung der Bundeswehr durch zahlreiche Auslandseinsätze bisher zurückhaltend zu einer deutschen Beteiligung an einer Nahost-Truppe geäußert, dafür aber andere Beiträge zur Stabilisierung der Region in Aussicht gestellt. Sie brachte unter anderem Hilfen bei der Ausbildung der libanesischen Polizei und Armee ins Gespräch.
Experten gehen jedoch davon aus, dass Deutschland allein mit ziviler Hilfe nicht um einen Militär-Einsatz herumkommen dürfte. Als Teil einer Friedenstruppe könnten deutsche Soldaten nach ihrer Einschätzung an der syrisch-libanesischen Grenze zum Einsatz kommen, um Waffenlieferungen an die Hisbollah im Libanon zu blockieren. Auch den Einsatz von Sanitätern und Logistikern der Bundeswehr halten Experten für möglich. Dazu dürften dann Hilfen beim zivilen Wiederaufbau kommen. Das Argument der Überlastung der Bundeswehr zähle nicht, weil die Armee derzeit etwa zweieinhalbtausend Soldaten weniger im Auslandseinsatz habe als noch vor einigen Jahren. Derzeit sind rund 7700 deutsche Soldaten im Auslandseinsatz.
Bald 12.000 israelische Soldaten im Libanon?
Israelische Armee plant Ausweitung ihrer Luftangriffe in Beirut: Bewohner sollen Häuser verlassen.Bei der bisher folgenschwersten Serie von Raketenangriffen der Hisbollah sind am Donnerstag insgesamt elf Israelis getötet worden.
In Nordisrael schlugen nach Polizeiangaben allein am Nachmittag mehr als Hundert Geschosse ein, acht Zivilisten wurden getötet, Dutzende Menschen verletzt. Zudem fielen bei Kampfhandlungen im Südlibanon nach Angaben der Armee drei israelische Soldaten.
Auch wenn sich Israels Premierminister Ehud Olmert am Donnerstag überzeugt zeigte, dass sein Land im Kampf gegen die libanesische Hisbollah-Miliz knapp vor dem Ziel sei, wurde Israel somit erneut von einem wahren Raketenhagel getroffen.
27 tote Zivilisten
Nach Angaben von Rettungsdiensten und Berichten des Fernsehens schlugen Raketen in den Städten Akko und Maalot bei Haifa ein. In Maalot nahe der libanesischen Grenze starben drei Menschen. In der Stadt Akko wurden fünf Menschen von Raketen getötet, wie ein örtlicher Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Durch den jüngsten Beschuss erhöhte sich die Zahl der toten Zivilisten in Israel auf 27, die der getöteten Soldaten stieg auf 40.
Die israelische Regierung kündigte bereits Vergeltung an. Sein Land werde die Offensive bis zum Ende der Bedrohung durch die Hisbollah fortsetzen, sagte David Baker, ein Mitarbeiter von Olmert. Dieser hatte am Vortag gesagt, die Infrastruktur der Miliz sei weitgehend zerstört. Stunden später schlugen mehr als 200 Raketen in Israel ein.
Heftige Gegenwehr im Libanon
Aber auch im Libanon liefert sich die Hisbollah mit der israelischen Armee immer wieder schwere Gefechte.
Drei Soldaten kamen am Donnerstag im Südlibanon beim Beschuss durch Panzerabwehrraketen zu Tode. Dort waren nach Berichten des Armeerundfunks sieben Brigaden mit etwa 10.000 Soldaten in schwere Kämpfe mit der Hisbollah verwickelt.
Truppen werden erneut aufgestockt
Ein Armeesprecher bestätigte, dass Israel eine sechs bis sieben Kilometer tiefe Sicherheitszone im Südlibanon eingerichtet und damit 20 Dörfer unter Kontrolle gebracht habe.
In den nächsten Tagen solle diese Zone auf 15 Kilometer ausgeweitet werden. Das könne eine Aufstockung der Truppenstärke im Libanon auf 12.000 von derzeit mehr als 10.000 Soldaten bedeuten.
Olmert: "Fast am Ziel"
Israels Ministerpräsident Ehud Olmert sieht sein Land im Libanonkrieg allerdings bereits jetzt fast am Ziel. Er deutete aber im Gespräch mit der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" (Donnerstag-Ausgabe) eine Fortsetzung der Kämpfe in der kommenden Woche an.
Am Ende der israelischen Offensive werde eine neue Formel für die Machtbalance im Nahen Osten stehen, sagte Olmert der Zeitung. Die feindliche Schiiten-Miliz werde es sich danach "drei Mal" überlegen, ob sie Israel noch einmal von Libanon aus angreife.
Neue Luftangriffe auf Beirut
Neben der Ausweitung der Bodenoffensive griff auch die israelische Luftwaffe erneut mutmaßliche Hisbollah-Stellungen unter anderem in Beirut an.
Libanesischen Polizeiangaben zufolge flog die israelische Luftwaffe auch Angriffe im Nordlibanon an der Grenze zu Syrien, zudem wurden Ziele in der Region um die Städte Tyrus und Saida sowie in der Bekaa-Ebene beschossen. Libanesischen Angaben zufolge starben mindestens sieben Zivilisten und ein Soldat.
Nach dem Angriff auf das Dorf Kana, bei dem vergangene Woche Dutzende Zivilisten getötet worden waren, hatte Israel die Luftangriffe für 48 Stunden teilweise ausgesetzt.
Bewohner zur Flucht aufgerufen
Die israelische Luftwaffe rief unterdessen die Bewohner mehrerer schiitischer Stadtteile von Beirut zum unverzüglichen Verlassen ihrer Häuser auf. "Die israelische Armee plant eine Ausweitung ihrer Operationen in Beirut", hieß es in den am Donnerstag abgeworfenen Flugblättern.
Die Zivilbevölkerung in den Gebieten im Süden Beiruts solle "um der eigenen Sicherheit willen unverzüglich" fliehen. Genannt wurden die Stadtteile Haret Hreik, Bir Abed, Hai Madi und Rueiss. Die beiden letztgenannten Viertel waren bisher von Bombenangriffen der israelischen Armee verschont geblieben.
Libanon: Bisher 900 Tote
Seit Beginn der israelischen Militäroffensive im Südlibanon am 12. Juli sind nach libanesischen Angaben 900 Menschen getötet worden.
Darüber hinaus gebe es 3.000 Verletzte, sagten offizielle Vertreter des Libanon am Donnerstag beim Treffen der Mitgliedsstaaten der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) in Malaysia. Rund ein Drittel der Opfer seien Kinder unter zwölf Jahren, sagte ein Vertreter des libanesischen Außenministeriums am Konferenzort in der Stadt Putrajaya.
Fünf Palästinenser in Rafah getötet
Bei einem israelischen Luftangriff auf Rafah im Süden des Gazastreifens sind in der Nacht zum Donnerstag fünf Palästinenser getötet worden, darunter ein Kind. Nach Angaben der Gesundheitsdienste wurden bei dem Angriff 26 Palästinenser verletzt.
Zuvor war bereits bekannt gegeben worden, dass bei einem Angriff auf Rafah ein Mitglied des bewaffneten Arms der Organisation Islamischer Dschihad getötet worden war.
Die Angriffe der israelischen Armee halten seit dem 28. Juni an. Am 25. Juni hatten radikale Palästinenser einen israelischen Soldaten in ihre Gewalt gebracht und in den Gazastreifen verschleppt. Seit dem Beginn der israelischen Militäroperationen im Gazastreifen vor rund fünf Wochen wurden ein israelischer Soldat und 157 Palästinenser getötet.
Beirut (dpa) - Israelische Flugzeuge haben Flugblätter über den schiitischen Vororten im Süden von Beirut abgeworfen. Da die Hisbollah Israel weiter mit Raketen beschießen, würden diese Vorstädte bombardiert. Ihre Bewohner sollten sie deshalb unverzüglich verlassen, hieß es auf den Flugblättern. Israel hatte in der Vergangenheit diese Gebiete Beiruts schon mehrfach schwer bombardiert und unter anderen in der Hisbollah-Hochburg Harat Hreik beträchtliche Schäden angerichtet.
Bei den Ermittlungen zu den Bombenfunden in Dortmund und Koblenz sind die Behörden auf eine mögliche Spur in den Nahen Osten gestoßen. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. In einem der Bombenkoffer sei eine Plastiktüte mit aufgedruckten arabischen Schriftzeichen entdeckt worden. Ersten Erkenntnissen zufolge stamme die Tüte aus der libanesischen Hauptstadt Beirut, heißt es in dem Bericht. Daher könne es sich um versuchte Terroranschläge gehandelt haben. Dem Bericht zufolge berücksichtigten die Ermittler aber auch die Möglichkeit, dass die Täter eine falsche Spur legen wollten.
Wir hatten diese Trümmer schon öfter gesehen, wenn die von Hisbollah begleitete Reporter darüber berichtet haten, wie Zionisten den Beirut in Schutt und Asche legen. Die Trümmer sind von allen Winkel fleisseig fotgrafiert und uns vorgetragen worden.
Ich werde mich hier von einem Kommentar absehen, die Sache ist so offensichtlich...
Israels Premier
"Niemand kann uns stoppen"
Ehud Olmert über den Krieg im Libanon, die Rolle Syriens - und den Einsatz deutscher Soldaten.
Interview: Thorsten Schmitz
Um zu Ehud Olmert vorzudringen, muss man mehrere Sicherheitsschleusen passieren. In den Fluren vor dem Büro des israelischen Premierministers stehen mehr als zwanzig Leibwächter. In seinem holzgetäfelten Büro, in dem kein Fenster Auskunft geben könnte über die Tageszeit, empfängt ein lächelnder Olmert den Israel-Korrespondenten der Süddeutschen Zeitung. Vor ihm liegt ein Blatt mit allen Terminen des Tages, jede Stunde von acht Uhr morgens bis 22 Uhr ist verbucht. Am Mittwoch hat Olmert in seiner Offensive an der Meinungsfront mehrere Interviews gegeben. Es ist Abend, und er wirkt sehr müde, seine Augen sind gerötet, er bestellt Nescafé mit Milch. Während des Interviews steht ein bewaffneter Leibwächter am Schreibtisch. Im Gespräch wird Olmert wieder sehr lebendig, und er gestikuliert, wenn er über die Stärke Israels spricht. Auf einem Beistelltisch hat er gerahmte Fotos der drei entführten israelischen Soldaten aufgestellt – zwei wurden im Libanon verschleppt, einer im Gaza-Streifen. Olmert sagt, er schaue die Fotos jeden Tag an, um sich zu vergewissern, gegen wen und wofür er Krieg im Libanon führe. Olmert sagt, die Entführten „sind wie meine Söhne“.
SZ: In Ihrer Antrittsrede vor vier Monaten versprachen Sie dem israelischen Volk „Freude, Frieden und Sicherheit“. Stattdessen führen Sie jetzt Krieg im Libanon gegen die Hisbollah.
Olmert: Ich konnte ja nicht vorhersehen, dass Israel von der Hisbollah ein Krieg aufgezwungen wird. Wie Sie wissen, begann dieser Krieg mit einer Grenzverletzung der Hisbollah, der Entführung zweier israelischer Soldaten und dem Beschuss Israels mit Raketen. In der Tat hatte ich mir vorgenommen, den Friedensprozess voranzutreiben und nicht, Krieg zu führen.
SZ: Drei Wochen nach Beginn der Libanon-Offensive sei bereits eine „dramatische Änderung in der Region“ eingetreten, haben Sie kürzlich erklärt. Die Hisbollah-Milizen feuern aber noch immer jeden Tag mehr als 150 Raketen auf Israel. Wo genau sehen Sie den dramatischen Wechsel?
"Wir sind ein sehr seltsames Volk: Wir verlangen nicht viel vom Leben. Wir wollen nur einfach keine Raketen."
Foto: Reuters
Olmert: Hätten wir von Anfang an gedacht, dass sich die Effizienz des Krieges an der Zahl der auf Israel abgefeuerten Katjuschas bemisst, hätten wir die Offensive nie starten sollen. Ich habe nie versprochen, dass es in Zukunft nie wieder eine Bedrohung Israels durch Raketen der Hisbollah geben würde. Wir wussten, dass die Hisbollah über 15.000 Raketen verfügt.
Aber die Einigkeit Ägyptens, Jordaniens und Saudi-Arabiens darüber, dass die Hisbollah entwaffnet werden muss, ist ein Beleg für den dramatischen Wechsel in der Region. Zwar schießt die Hisbollah noch immer Raketen, aber dafür hat sie alles andere aufgeben müssen und steht auf verlorenem Posten.
SZ: Die Frage bleibt: Was hat die Libanon-Offensive bisher erreicht?
Olmert: Das Ergebnis unserer Invasion ist, dass ein großer Teil der Hisbollah-Infrastruktur zerstört worden ist. Außerdem sind ganze Bevölkerungsteile, welche die Hisbollah unterstützt haben, aus ihrer Heimat vertrieben worden und haben all ihre Besitztümer verloren. Darüber sind sie fürchterlich verbittert...
SZ: ... und hassen Israel ...
Olmert: ... sie haben Israel auch zuvor gehasst. Der Hisbollah aber haben sie Unterschlupf gewährt und deren Raketenabschussrampen in ihren Wohnzimmern untergebracht. Nun richtet sich ihre Wut auch gegen Hisbollah.
SZ: Beschönigen Sie nicht? Aus dem Libanon hört man genau das Gegenteil von dem, was Sie sagen. Demnach hat Ihre Militär-Offensive zu einer Stärkung der Hisbollah geführt, nicht zu einer Schwächung.
Kampf um "Sicherheitszone"
Israel dringt tiefer in den Libanon vor
Bildstrecke
Krieg, Flucht, Verzweiflung in Nahost
Olmert: Das kommt darauf an, wen Sie meinen. Unter den extremistischen Kräften in manchen arabischen Staaten mag der Zuspruch zugenommen haben. Aber die Freiheit der Hisbollah, zu tun, was sie möchte, ist fast verschwunden. In Kürze werden Sie erleben, dass die Hisbollah völlig aus dem Südlibanon verschwunden ist. Sie wird ihren wichtigsten strategischen Vorteil verloren haben, nämlich die Fähigkeit, jederzeit Zusammenstöße mit der israelischen Armee zu provozieren, die die ganze Region in Brand setzen können. Ich glaube, die Hisbollah hat für eine sehr, sehr lange Zeit ihren Appetit auf eine israelische Reaktion verloren.
SZ: Wie kommen Sie darauf?
Olmert: Sie müssen nur Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah anschauen, dann wissen Sie alles. Er erzählt Lügen, um das Volk bei Laune zu halten, wie jene zum Beispiel, dass wir Pläne in der Schublade gehabt hätten für eine Militär-Offensive im Oktober. Ein ums andere Mal betont er die Bedeutung dieses Krieges und dessen Errungenschaften.
Er ist in einer verzweifelten Situation. Und darüber hinaus bittet er jetzt um eine Waffenruhe. Wir haben nie um eine Waffenruhe gebeten. Wir mögen es zwar nicht, dass jeden Tag 180 Raketen auf unsere Köpfe fallen. Aber die Hisbollah stellt für Israel keine Bedrohung mehr dar. Wir haben nicht um Mitleid und um einen Stopp des Raketen-Beschusses gebeten, sondern gesagt: Zur Hölle mit euch! Wir werden mit den härtesten Maßnahmen auf euch reagieren.
SZ: Ist es möglich, die Hisbollah ganz zu zerstören?
Olmert: Das ist unmöglich. Wir können nicht jedes Hisbollah-Mitglied töten.
SZ: Wie lange wird die Militär-Offensive noch dauern?
Olmert: Ich weiß es nicht. Das hängt auch vom politischen Prozess ab. Ich hoffe, dass wir nicht Monate im Südlibanon bleiben müssen.
» Die Hisbollah besitzt sogar Raketen, die bis zu 250 Kilometer weit fliegen. Sollen wir deshalb den ganzen Libanon besetzen? «
SZ: Der stellvertretende Armee-Chef Mosche Kaplinski hat gesagt, die Armee werde notfalls auch über Monate dort bleiben, bis eine robuste multinationale Truppe stationiert worden ist.
Olmert: Wir werden so lange im Libanon bleiben, wie es nötig ist. Eine permanente Stationierung Tausender israelischer Soldaten trägt allerdings nicht zur Sicherheit Israels bei.
SZ: Die Strategie der israelischen Armee stiftet Verwirrung. Erst hieß es, Hisbollah solle zerstört werden. Jetzt wollen Sie die Miliz nur von Israels Nordgrenze verdrängen. Erst hieß es, Israel wolle den Südlibanon nicht wiederbesetzen. Jetzt soll es doch eine Sicherheitszone geben. Was ist das Ziel der Offensive?
Olmert: Wir werden eine Sicherheitszone einrichten mit einer Breite zwischen acht und zehn Kilometern. Das ist in ein paar Tagen erreicht. Die Zone wird frei sein von Hisbollah-Milizionären.
SZ: Und was bringt das Israel? „Katjuscha“-Raketen haben eine Reichweite von mindestens 20 Kilometern.
Olmert: Die Hisbollah besitzt sogar Raketen, die bis zu 250 Kilometer weit fliegen. Sollen wir deshalb den ganzen Libanon besetzen? Die Frage ist vielmehr, ob sie noch schießen werden, wenn eine internationale Truppe stationiert und eine Waffenruhe deklariert worden ist.
SZ: Wann stoppen Sie die Offensive?
Olmert: Sobald eine internationale Truppe ihre Arbeit aufgenommen hat. Dann werden unsererseits die Kämpfe eingestellt.
SZ: Welche Länder sollten sich an der bewaffneten internationalen Truppe beteiligen? Die USA?
» Ich wünsche mir eine Beteiligung deutscher Soldaten «
Olmert: Warum nicht?
SZ: US-Präsident George W. Bush hat eine aktive Beteiligung amerikanischer Soldaten ausgeschlossen.
Olmert: Sie haben mich gefragt, wen ich bevorzuge. Ich kann die USA nicht zwingen. Ich wünsche mir auch eine Beteiligung deutscher Soldaten. Ich habe Kanzlerin Angela Merkel mitgeteilt, dass wir absolut kein Problem haben mit deutschen Soldaten im Südlibanon. Weshalb sollten deutsche Soldaten auf Israel schießen?
Sie wären Teil der Truppe, die Israel verteidigt. Es gibt zurzeit keine Nation, die sich Israel gegenüber freundschaftlicher verhält als Deutschland. Wenn Deutschland zur Sicherheit des israelischen Volkes beitragen kann, dann wäre das eine lohnende Aufgabe für Ihr Land. Ich wäre sehr glücklich darüber, wenn Deutschland sich beteiligte.
SZ: Israels Luftwaffe hat in Kana mindestens 29 Zivilisten getötet. Das hat weltweit Entsetzen ausgelöst und die Strategie der israelischen Armee in Frage gestellt.
Olmert: Ich bin sehr traurig und noch immer betroffen über die fehlgeschlagene Operation in Kana. Wir betrachten den Tod jedes unbeteiligten Zivilisten im Libanon als Beleg echten Scheiterns. Dagegen feiert die Hisbollah jede auf uns abgeschossene Rakete als Erfolg. Das ist ein fundamentaler Unterschied. Die Hisbollah will nur Zivilisten töten. Wir nur die Hisbollah.
Stellen Sie sich vor, die Bundesregierung würde – anstatt ein fröhliches Ereignis wie die Fußballweltmeisterschaft zu organisieren – Millionen Deutsche auffordern, sich in Dortmund, München, Köln, Berlin und Frankfurt in Bunker zu begeben, weil eine Terrorgruppe Raketen auf das Land schießt. Was wäre Deutschlands Reaktion?
SZ: Sind Sie über die weltweit zunehmende Kritik an Israel frustriert?
Olmert: Nein, ich bin über gar nichts frustriert.
SZ: Ihr Vorgänger Ariel Scharon hatte die Option Krieg abgelehnt und sich stattdessen auf ein Geschäft mit der Hisbollah eingelassen, bei dem palästinensische und libanesische Gefangene getauscht wurden gegen die Leichen dreier israelischer Soldaten und die Freilassung eines israelischen Geschäftsmannes. Sie dagegen sind in einen Krieg gezogen. Weshalb?
» Die Hisbollah hat einen großen Fehler gemacht. Sie wird es bereuen. «
Olmert: Während Scharons Amtszeit gab es nicht eine einzige Provokation in dem Maße, wie wir sie jetzt erleben. Lassen Sie mich fair sein gegenüber Scharon, denn es ist sehr einfach ihm vorzuwerfen, er habe nichts gegen die Hisbollah-Gefahr unternommen. Hätte Scharon damals ohne eine derartige Provokation militärisch gehandelt wie wir es jetzt tun, hätte sich die ganze Welt empört und mit dem Finger auf ihn gezeigt: Hier kommt er wieder, Scharon, der schon 1982 die Libanon-Offensive angeführt hat. Man hätte ihm vorgeworfen, er sei besessen vom Libanon.
SZ: Stattdessen macht sich jetzt die Hisbollah lustig über Sie und Verteidigungsminister Amir Peretz und sagt, sie beide als Zivilisten seien schwach und könnten der Hisbollah nichts anhaben.
Olmert: Sie haben einen großen Fehler gemacht. Sie werden es bereuen. Sie haben nie gedacht, dass wir so reagieren. Sie haben eine harte Antwort bekommen und bezahlen nun für ihren Irrglauben.
SZ: Wissen Sie, ob die beiden entführten israelischen Soldaten noch am Leben sind?
Olmert: Wir gehen davon aus, dass sie am Leben sind. Aber wir haben bis jetzt kein einziges verlässliches Lebenszeichen erhalten.
SZ: Wollen Sie, dass Deutschland Verhandlungen mit der Hisbollah führt, um die Soldaten freizubekommen?
Olmert: Ich bin in ständigem Kontakt mit Bundeskanzlerin Merkel. Sie ist eine außergewöhnliche Dame, eine sehr ernsthafte und hilfreiche Freundin Israels. Aber ich habe Deutschland nicht um Moderation gebeten. Warum sollte es einen Vermittler geben zwischen Israel und der Hisbollah? Die Resolutionen des G-8-Gipfeltreffens und der Rom-Konferenz haben ausdrücklich die sofortige und bedingungslose Freilassung der beiden Soldaten verlangt.
"Ich sitze nicht hier und warte, bis Iran eine Atomwaffe besitzt"
Foto: Reuters
SZ: Wären Sie bereit, im Gegenzug palästinensische und libanesische Gefangene freizulassen?
Olmert: Nein.
SZ: Halten Sie eine Einmischung Irans und Syriens in die derzeitige militärische Auseinandersetzung für möglich?
Olmert: Nein. Ich glaube, beide Staaten sind sehr unglücklich über Israels Antwort. Hätten sie geahnt, wie wir reagieren, hätten sie die Hisbollah davon abgehalten, uns anzugreifen. Ich wäre sehr überrascht, wenn sich Syrien oder Iran in die laufenden Kämpfe einmischten.
SZ: Was sind die tatsächlichen Absichten Irans in Bezug auf Israel?
Olmert: Präsident Ahmadinedschad hat gesagt, Israel solle von der Landkarte gelöscht werden. Das kommt aus dem Munde eines Staatsführers, der die atomare Option anstrebt. Das ist gefährlich. Und ich empfehle, dass das keiner auf die leichte Schulter nimmt. Für Israel ist Iran die größte strategische Bedrohung. Ich sitze nicht hier und warte, bis Iran eine Atomwaffe besitzt.
SZ: Heißt das, Israel behält sich das Recht auf einen Erstschlag vor?
» Syriens Regierung ist kindisch, rücksichtslos und unverantwortlich, und das Land tut mir leid «
Olmert: Das heißt, wir koordinieren politische Anstrengungen, unter anderem mit Frau Merkel. Ich setze auch auf die jüngste Resolution der UN.
SZ: Israel hat den Gaza-Streifen verlassen und wird von dort mit Raketen beschossen. Israel hat den Südlibanon verlassen und wird von dort ebenfalls angegriffen. Das Konzept, sich ohne politische Abkommen aus besetzten Gebieten zurückzuziehen, funktioniert offenbar nicht. Halten Sie dennoch an Ihrem Plan fest, sich bis 2010 aus Teilen des Westjordanlandes zurückzuziehen?
Olmert: Wir haben nie geglaubt, dass wir nach einem Rückzug nie wieder Probleme haben würden. Wenn wir die Herausforderungen im Süden des Landes und im Libanon gemeistert haben, werden wir das künftige Vorgehen neu einschätzen. Im Moment konzentriert sich meine ganze Energie auf die Kämpfe im Gaza-Streifen und im Libanon. Ich kümmere mich gerade nicht um den geplanten Rückzug aus dem Westjordanland.
SZ: Was wollen Sie im Gaza-Streifen erreichen? Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit führt die israelische Armee dort eine Militäroperation durch, bei der bislang mehr als 150 Palästinenser, unter ihnen auch viele Zivilisten, getötet worden sind.
Olmert: Wir wollen keine Raketen mehr, das ist ganz einfach. Wir sind ein sehr seltsames Volk: Wir verlangen nicht viel vom Leben. Wir wollen nur einfach keine Raketen. Falls die Palästinenser nach unserem Abzug geglaubt haben, Israel sei schwach, dann haben sie sich getäuscht. Wir kämpfen ohne zu zögern, unerbittlich und mit allen Mitteln. Niemand kann uns stoppen. Wir kämpfen hart und konsequent.
SZ: Auf Krieg folgt stets Diplomatie. Halten Sie es für angebracht, Verhandlungen mit Syrien aufzunehmen, um die Achse Syrien – Iran zu brechen?
Olmert: Halten Sie die syrische Regierung nicht für dümmer als sie ist. Glauben Sie wirklich, dass Syrien nicht längst die Gelegenheit für Gespräche ergriffen hätte, wenn es daran wirklich interessiert wäre?
SZ: Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier empfiehlt eine Einbindung Syriens in den diplomatischen Prozess.
Olmert: Wenn Deutschland mit Syrien reden will, wird niemand Deutschland daran hindern. Ich hege aber Zweifel über die Absichten Syriens. Russlands Präsident Wladimir Putin hat den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad um die Freilassung der beiden israelischen Soldaten angefleht. Assad hat das abgelehnt.
Ägyptens Staatschef Hosni Mubarak hat Assad darum gebeten. Und er hat es abgelehnt. Wenn Syrien wirklich eine positive Rolle einnehmen wollte, hätte das Land viele Möglichkeiten. Es hat sie alle abgelehnt. Syriens Regierung ist kindisch, rücksichtslos und unverantwortlich, und das Land tut mir leid.
SZ: Würden Sie das umstrittene Areal, die Scheeba-Farmen im Grenzgebiet zwischen Israel, Libanon und Syrien, zurückgeben?
Olmert: Die Scheeba-Gehöfte gehören nicht zum Libanon, sie sind Teil Syriens. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, um Syrien die Scheeba-Farmen zu geben. Dieses Gebiet ist nur eine Ausrede der Hisbollah für ihren Kampf gegen Israel. Warum sollten wir der Hisbollah einen Vorteil verschaffen?
SZ: US-Außenministerin Condoleezza Rice hat darum gebeten.
Olmert: Ich glaube nicht, dass Frau Rice der Hisbollah zu einem Erfolg verhelfen möchte.
SZ: Wären Sie bereit, mit Syrien über die Zukunft der von Israel besetzten Golan-Höhen zu sprechen?
Olmert: Was haben die Golan-Höhen mit dem laufenden Konflikt zu tun?
SZ: Ihre Frau Alisa ist bekannt für ihre linken Positionen und sympathisiert mit der israelischen Friedensbewegung. Was hält sie von Ihrer Libanon-Offensive?
Olmert: Meine Frau unterstützt den Kampf absolut. Sie war heute den ganzen Tag im Norden des Landes und hat sich dort über die Lage informiert.
Der israelische Premierminister und Chef der Mitte-Partei „Kadima“ ist 60 Jahre alt, er ist mit der Künstlerin Alisa Olmert verheiratet und hat vier Kinder. Bekannt wurde der Jurist in den neunziger Jahren als Oberbürgermeister Jerusalems. In seiner Amtszeit hatte er eine kompromisslose Haltung gegenüber den Palästinensern verfolgt und auch die Besiedlung des arabischen Ostteils der Stadt vorangetrieben, den Israel im Sechs-Tage-Krieg von 1967 erobert und später annektiert hat. Ähnlich wie sein Vorgänger Ariel Scharon hat Olmert eine Wandlung durchgemacht: Ende März gewann er die Wahl mit dem Versprechen, einen Großteil der jüdischen Siedlungen im Westjordanland aufzulösen. Ob er dafür noch die nötige Unterstützung im Volk hat, ist angesichts der Kämpfe gegen die Hisbollah im Libanon und gegen die Hamas im Gaza-Streifen fraglich. Olmert ist der erste Premierminister Israels, der nicht Karriere in der Armee gemacht hat. Israels Medien diskutieren, ob das derzeit für das Land von Nachteil ist.
(SZ vom 4.8.2006)
Laut seiner Aussage sind in den südlichen Stadtvierteln ca. ein Drittel der Häuser total zerstört und ein weiteres Drittel der Häuser sind unbewohnbar und so stark beschädigt, dass sie nur noch abgerissen werden können.
Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
Heute hat ein Reporter auf NDR-Info seine Eindrücke geschildert. Er hatte Gelegenheit die Stadt aus der Luft zu sehen.
Laut seiner Aussage sind in den südlichen Stadtvierteln ca. ein Drittel der Häuser total zerstört und ein weiteres Drittel der Häuser sind unbewohnbar und so stark beschädigt, dass sie nur noch abgerissen werden können.
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Und zufällig hatte er keine Kamera dabei...
Ich meine, wenn ein Tourist die Möglichkeit bekommt einen Rundflug zu machen, dann hat er eine Kamera dabei. Von einem Reporter ist das natürlich nicht zu erwarten.
"südliche Stadtviertel" kann man sehr breit interpretieren. Das Bild aus Focus online zeigt vermutlich so einen Stadtviertel. Alles was ausserhalb des Pltzes ist ist schon anderes, vermutlich nördliches Stadtviertel.
Das war sein persönlicher Eindruck, warum sollte er als Reporter Unsinn erzählen oder maßlos übertreiben? Ob er einen Fotografen dabei hatte, weiß ich nicht, tut ja auch überhaupt nichts zur Sache.
Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
Gehts noch?
"First, I thought I died, then I thought I went blind," said Shalaan, who was with one of the ambulances. He lost hearing in his right ear, his eyes have been hit by shrapnel and he has light wounds on his chin and knee."
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Interessant "his eyes have been hit by shrapnel". Ich meine, wenn es wirklich Schrapnell war, dann weder Augen noch Kopf bleiben sollten.
erst ein einziger Block bombardiert worden, mit zigtausenden von Bomben. Und hunderttausende Flüchten aus diesem einen Block.
Gehts noch?
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Warum Hunderttausende? Man sagt gleich Million
Bilder sehen kann, wenn man die Reportage hört.
Das war sein persönlicher Eindruck, warum sollte er als Reporter Unsinn erzählen oder maßlos übertreiben? Ob er einen Fotografen dabei hatte, weiß ich nicht, tut ja auch überhaupt nichts zur Sache.
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Mag ja sein.
es kommt aber darauf wie man diese "südliche Stadtviertel" definiert. Sind das 5%, 10%, 25% der Stadtfläche? In schlimmsten Fall sind 8% der häuser zertört und 8% beschädigt.
Das ist natürlich schlecht. Es wird uns aber in allen Nachrichten suggeriert, das gesamte Beirut ausgebombt und Menschensleer ist. Dies ist eindeutig nicht der Fall.
Moroccan Jews ask court to try Amir Peretz for war crimes
By The Associated Press
Three Jewish Moroccans have submitted Rabat's high court with a petition against Defense Minister Amir Peretz, accusing the Moroccan-born Israeli of war crimes.
Leftist activist Abraham Tsarfati, author Amran al-Malich and human rights group official Zion Asidon claim Peretz may be tried in their country due to his Moroccan citizenship.
"The criminal terrorist, Zionist Amir Peretz, has retained his Moroccan citizenship and is still registered in Morocco's census," the three told reporters during a press conference. "Moroccan law allows the trial of any Moroccan national who has committed war crimes in or out of the country."
Lawyer Abd al-Rahim Ga'ami, who represents the three, said: "Amir Peretz's political statements and the orders he has issued to his soldiers have brought about crimes of war and massacres against innocent civilians."
Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
Könnte man nicht auch hier in Deutschland Strafanzeigen erstatten?
Anfang der 1980er Sowjetunion hat aus den jüdischen Prominenz sogenannte Antizionisiche Kommitee gegründet.
http://en.wikipedia.org/wiki/...ionist_committee_of_the_Soviet_public
Ich will wetten, der Nasrallah wird dort in der Staatspresse als Volksheld gefeiert.
@1840. Super! Das ist richtig so! MaxiJo 03.08.06 20:55
Könnte man nicht auch hier in Deutschland Strafanzeigen erstatten?
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Bis 1945 sichrlich. Jetzt muss Du nach Brüssel fahren. Sharon hatten die dort schon mal angeklagt, mit Dutroux war es, leider, nicht so einfach gewesen ;-)
Die zeigen doch immer wieder die überfüllten Flüchtlingsunterkünfte in Beirut?
Da läuft halt Ethnische Säuberung. Im Schnitt ca 40% schiitische Bevölkerung. Ob das auch für Beirut gilt? Weiß ich nicht.
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Ja, ja, Trümmer, Flüchtlingsunterkünfte, aber keine intakte Strassen, Menschen die dortunbeschwert spazierengehen usw. Die Stadt lebt.
Was die "ethnische Säuberung" betriftt, Entschuldigung, ecki, das ist unverschämte Lüge was Du schreibst.
Wikipedia definit die Ethnische Säuberung als:
„Vertreibung „unerwünschter“ Bevölkerungsanteile aus einem definierten Territorium aufgrund von rassischer, kultureller oder religiöser Diskriminierung und/oder aufgrund von strategischen oder ideologischen Erwägungen, insbesondere zur Herstellung eines ethnisch homogenen, geschlossenen Territoriums.“
Zuerst geht es nicht um die Vertreibung, da alle „Vertriebene“ eine Möglichkeit haben werden in diese Gebiete zurückzukehren. Ich gehe davon aus, dass keiner hier an Weihnachtsmann glaubt oder daran, as Israel diese Gebiete annektieren will (besonders nach dem Rückzug im 2000). Oder glaubst Du daran?
Zweitens geht es nicht um die „Herstellung eines ethnisch homogenen, geschlossenen Territoriums“ - weder jüdische Siedler, noch Christliche Libanesen werden dort angesiedelt. Oder hast Du Fakten die das belegen.
Natürlich, sind vor allen die Shiiten betroffen. Beim Christen unterschlupf zu suchen wäre für Hisbollah nicht so klug. Die würden die verpfeifen oder glöeich aus ihrem Dörfern vertreben.
So what?
Dort hat NATO 200000 Serben vertrieben. Komplett, ohne Rückkehr, die Häuser werden von Albaner besetzt. Die historischen Kirchen und Kloster werden zerstört.
Das ist die ethnische Säuberung, genau so, wie es definiert ist (siehe Wikipedia)
Und die Kriegsverbrechen Mladich+Karadzich sind, mit NATO verglichen, unfähige Diletanten gewesen. So ein hohens Zahl hatten die nciht erreicht.
In der Vergangenheit hat Israel schon Flüchtlinge nicht zurückkehren lassen.
Aber wenn die Sorge grundlos ist.
Ein israelsicher General sagte letzte Woche: Alle Schiiten seien Hisbollahanhänger!
Und die dürfen alle wieder zurück, südlich des Litanis?
Fakt ist, die Menschen werden zu hunderttausenden aus ihrer Heimat, aus ihren Häusern, vertrieben - wer nicht geht, wer zu spät wohl geht, wird in die Luft gesprengt.
Das ist im Moment los, nicht ob Menschen zurückkehren könnten evtl. später oder nicht.
Wie nennt man denn sowas, wenn alle Einwohner des Landes aus diesen Bereichen, die der Kriegsführer besetzen will, von diesem hinausgejagt, oder weggebombt werden?
„Vertreibung „unerwünschter“ Bevölkerungsanteile aus einem definierten Territorium aufgrund von religiöser Diskriminierung und aufgrund von strategischen Erwägungen.
Nur ein paar Oders weggelassen.
Weg mit den Schiiten südlich des Litanis.
Frag mal bei Major kiiwii nach, mindestens für 50 Jahre .....
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,430073,00.html
Nahost
Hisbollah-Chef droht mit Angriff auf Tel Aviv
Beim heftigsten Raketenbeschuss seit Beginn des Krieges sind in Israel heute elf Menschen getötet worden. Jetzt droht Hisbollah-Chef Nasrallah mit Angriffen auf Tel Aviv. Aus Israel heißt es dazu: Dann würde die Infrastruktur des gesamten Libanon zerstört werden.
Beirut/Jerusalem - "Wenn Ihr Beirut (das Zentrum) angreift, dann greifen wir Tel Aviv an, dazu sind wir in der Lage", sagte der seit dem Beginn der Kämpfe am 12. Juli untergetauchte Hisbollah-Chef Nasrallah heute in einer Fernsehansprache. Die Antwort kam nur wenig später: Ein Angehöriger des israelischen Militärs wurde im Fernsehsender Channel One mit den Worten zitiert: Israel werde die gesamte Infrastruktur des Libanon zerstören, falls die Hisbollah Tel Aviv angreife - bislang hatte die israelische Armee vor allem im Süden des Libanon agiert - aus dem Hisbollahgebiet werden die Katjuscharaketen auf israelischen Boden geschossen.
Hisbollah-Chef Nasrallah: "Mann gegen Mann"
Tel Aviv liegt rund 130 Kilometer südlich der libanesischen Grenze und damit deutlich entfernt von den bisherigen Anschlagszielen der Miliz. Bisher war die Hisbollah mit ihren Raketenangriffen bis Beit Schean vorgedrungen, rund 70 Kilometer von der israelisch-libanesischen Grenze entfernt.
In Beirut hatte Israels Militär bislang fast ausschließlich Ziele in den südlichen Schiiten-Vororten bombardiert, in denen die Hisbollah viele Anhänger hat. Andere Viertel der libanesischen Hauptstadt blieben dagegen verschont. Nasrallah lobte den "heldenhaften Mut" der Hisbollah-Kämpfer. Diese seien im Stande, selbst moderne israelische Panzer zu zerstören. Die israelische Armee sei ihrerseits nicht in der Lage, die militärische Infrastruktur der Hisbollah zu zerstören. Die zahlreichen Raketen, die von der Miliz auf Israel abgefeuert worden seien, bewiesen dies.
In der Fernsehansprache, die der Hisbollah-Sender "al-Manar" ausstrahlte, erklärte Nasrallah außerdem, die Hisbollah sei bereit, ihre Raketenangriffe auf Ziele in Israel einzustellen, wenn die israelische Luftwaffe ihre Angriffe auf libanesische Städte und Dörfer beende. Die Hisbollah wolle lieber Mann gegen Mann gegen die israelischen Soldaten kämpfen, anstatt Zivilisten mit in den Krieg hineinzuziehen.
Nasrallah warf der israelischen Armee vor, sie habe die Zivilisten in dem südlibanesischen Dorf Kana am vergangenen Sonntag absichtlich getötet. Dort waren mindestens 28 Zivilisten ums Leben gekommen. Die Behauptung der israelischen Regierung, Hisbollah-Kämpfer hätten von dort aus israelische Ziele angegriffen, sei falsch. Die Hisbollah verstecke sich nicht hinter Frauen, Alten und Kindern.
Zuvor hatte die israelische Luftwaffe die Bewohner mehrerer schiitischer Stadtteile von Beirut zum unverzüglichen Verlassen ihrer Häuser aufgefordert. "Die israelische Armee plant eine Ausweitung ihrer Operationen in Beirut", hieß es in den heute abgeworfenen Flugblättern. Die Zivilbevölkerung in den Gebieten im Süden Beiruts solle "um der eigenen Sicherheit willen unverzüglich" fliehen. Genannt wurden die Stadtteile Haret Hreik, Bir Abed, Hai Madi und Rueiss. Die beiden letztgenannten Viertel waren bislang von Bombenangriffen der israelischen Armee verschont geblieben. Der Süden Beiruts ist eine Hochburg der schiitischen Hisbollah-Miliz.
Schwere Luftangriffe auf 120 Ziele
In der Krisenregion gingen die Kämpfe heute unvermindert weiter. Israelische Truppen gingen im Bereich von elf Grenzorten in Stellung, dabei stießen sie weiter auf erbitterten Widerstand der Hisbollah, drei israelische Soldaten wurden nach Angaben der Streitkräfte getötet. Auch vier Kämpfer der Hisbollah seien ums Leben gekommen. Israel hat inzwischen rund 10.000 Soldaten an der Grenze zum Libanon stationiert. Die israelische Bodenoffensive wurde heute wieder durch den massiven Einsatz von Kampfflugzeugen unterstützt. Es seien Angriffe auf 120 Ziele geflogen worden, teilte die Armee in Tel Aviv mit - darunter waren auch erneut südliche Vororte Beiruts.
Durch die Kämpfe kam es heute auch wieder auf beiden Seiten zu Opfern unter der Zivilbevölkerung. Bei massiven Raketenangriffen der Hisbollah auf den Norden Israels wurden nach Behördenangaben elf Menschen getötet. Es war die höchste Zahl von Toten unter der israelischen Zivilbevölkerung seit dem 16. Juli, als bei einem Angriff auf Haifa acht Menschen ums Leben kamen. Der Bürgermeister von Maalot, Schlomo Buhbut, sprach von einem "schwarzen Tag" für die Stadt. Bei der Bombardierung des libanesischen Dorfes Taibeh durch die israelischen Streitkräfte kam in der Nacht eine dreiköpfige Familie ums Leben.
Olmert plädiert für deutsche Soldaten im Südlibanon
Israels Verteidigungsminister Amir Peretz wies die Armee inzwischen an, sich auf die komplette Einnahme des Südlibanon vorzubereiten. Die "nächste Etappe" der Offensive habe das Ziel, "die Kontrolle über den Südlibanon von der internationalen Grenze bis zum Fluss Litani zu übernehmen", sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Abend. Bei Peretz' Anweisung handle es sich nicht um einen Einsatzbefehl, stellte sie klar. Es gehe lediglich um die Vorbereitung eines Einsatzes. Der libanesische Fluss Litani verläuft fünf bis 30 Kilometer nördlich der Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Ein Sprecher des israelischen Nordkommandos hatte zuvor angekündigt, dass Israel eine "Sicherheitszone" im Südlibanon einrichten wolle, um die Hisbollah aus dem Gebiet zu vertreiben.
Israels Ministerpräsident Ehud Olmert äußerte unterdessen den Wunsch nach einer deutschen Beteiligung an einer Friedenstruppe in der Region. "Ich habe Kanzlerin Angela Merkel mitgeteilt, dass wir absolut kein Problem haben mit deutschen Soldaten im Südlibanon", sagte Olmert der "Süddeutschen Zeitung". "Es gibt zurzeit keine Nation, die sich Israel gegenüber freundschaftlicher verhält als Deutschland (...) Ich wäre sehr glücklich darüber, wenn Deutschland sich beteiligte", bekräftigte Olmert. Als Grundvoraussetzung für den umstrittenen Einsatz deutscher Soldaten im Nahen Osten gilt die Anforderung der Deutschen durch Israel.
Merkel hatte sich mit Blick auf die Belastung der Bundeswehr durch zahlreiche Auslandseinsätze bisher zurückhaltend zu einer deutschen Beteiligung an einer Nahost-Truppe geäußert, dafür aber andere Beiträge zur Stabilisierung der Region in Aussicht gestellt. Sie brachte unter anderem Hilfen bei der Ausbildung der libanesischen Polizei und Armee ins Gespräch. Auch CSU-Chef Edmund Stoiber hatte sich bereits skeptisch über eine Beteiligung der Bundeswehr an einer Friedenstruppe im Südlibanon geäußert: "Da müssen jetzt andere ran", hatte der bayerische Ministerpräsident mit Verweis auf die Belastung der Bundeswehr durch ihre Einsätze auf dem Balkan, im Kongo und in Afghanistan gesagt.
hen/dpa/AP/Reuters/AFP
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