Bastei Lübbe (WKN: A1X3YY)
12.08.2021 / 07:30
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Bastei Lübbe setzt positive Entwicklung fort
Erfolgreicher Start ins neue Geschäftsjahr
EBIT von 2,0 Millionen Euro bei steigenden Umsätzen von 19,2 Millionen Euro
Anstieg der Profitabilität: EBIT-Marge im Q 1 steigt von 8,5 % auf 10,6 %
Prognose für das Gesamtjahr bestätigt
Erwerb der restlichen 60 % an der CE Community Editions GmbH im Juli 2021
Köln, 12. August 2021 - Die börsennotierte Bastei Lübbe AG (ISIN DE000A1X3YY0) veröffentlichte heute ihre Ergebnisse für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2021/2022. Der Konzern erzielte im Zeitraum vom 1. April bis zum 30. Juni 2021 einen Umsatz von 19,2 Millionen Euro (Vorjahr: 18,5 Millionen Euro), ein Plus von 0,7 Millionen Euro. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) verbesserte sich auf 2,0 Millionen Euro verglichen mit 1,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die EBIT-Marge erhöhte sich dank verbesserter Kostenstrukturen auf 10,6 % (Vorjahr: 8,5 %).
Unter Berücksichtigung von Zinsen und Ertragsteuern ergibt sich für den Bastei Lübbe-Konzern ein Periodenergebnis in Höhe von 1,3 Millionen Euro (Vorjahr: 1,6 Millionen Euro). Im Vorjahresergebnis waren 0,6 Millionen Euro aus nicht fortgeführten Geschäftsaktivitäten enthalten. Daraus errechnet sich für das erste Quartal 2021/22 ein Ergebnis je Aktie von 0,10 Euro nach 0,09 Euro im Vorjahr.
"Wir profitieren weiterhin von der Attraktivität unseres Programmangebots und der breiten Aufstellung über die unterschiedlichen Kanäle im Buchmarkt", erläutert Joachim Herbst, Sprecher des Vorstands bei Bastei Lübbe, die positive Entwicklung. "Wir erreichen auch im neuen Geschäftsjahr die unterschiedlichen Zielgruppen im Buchmarkt. Wir freuen uns deswegen sehr, dass wir mit dem vollständigen Erwerb der CE Community Editions GmbH im Juli 2021 unsere Aktivitäten mit Leser-Communities weiter ausbauen können. Auch bei Community Editions besteht eine besonders enge Verbindung zwischen den Influencer-Autorinnen und -Autoren und den angesprochenen Leserinnen und Lesern."
Beide Segmente entwickeln sich positiv
Umsatztreiber der Verlagsgruppe im ersten Quartal des Geschäftsjahres war das Segment "Buch", bei dem der Umsatz mit 17,3 Millionen Euro das Vorjahresniveau (16,7 Millionen Euro) um 0,6 Millionen übertraf. Vor allem der Bereich Audio konnte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,0 Million Euro deutlich verbessern. Das Segment-EBIT verbesserte sich von 1,3 Millionen Euro im Vorjahr auf 1,7 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr.
Jeff Kinney gelang mit "Rupert präsentiert: Echt unheimliche Gruselgeschichten" und dem 15. Band von "Gregs Tagebuch" gleich zwei Mal der Sprung auf die Spiegel-Bestsellerliste für Kinder- und Jugendromane. Auch die Neuerscheinung bei LYX "Gegen den bittersten Sturm" von Brittainy C. Cherry gelang auf Anhieb der Einstieg unter die Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste.
Das Segment "Romanhefte" lieferte im ersten Quartal einen leicht gestiegenen Umsatz von 1,9 Millionen Euro verglichen mit 1,8 Millionen Euro im Vorjahr. Das Segment-EBIT liegt im aktuellen Geschäftsjahr mit 0,3 Millionen auf dem Niveau des Vorjahres (0,3 Millionen Euro).
Deutlicher Anstieg des Nettofinanzvermögens
Per 30. Juni 2021 lag das Nettofinanzvermögen mit 12,1 Millionen Euro um 2,4 Millionen Euro über dem vom 31. März 2021 (9,7 Millionen Euro). Das Unternehmen verfügt somit weiterhin über einen positiven Saldo aus liquiden Mitteln und Kreditverbindlichkeiten.
Mit Community-Angeboten näher am Leser
Mit den Akquisitionen von Community Editions und smarticular baut Bastei Lübbe sein Geschäft mit innovativen Verlags- und Community-Modellen weiter aus. Im Mittelpunkt des Angebotes bei Community Editions stehen Influencer-Autorinnen und -Autoren mit den Themen Gaming, Lifestyle, Beauty und Do-it-yourself sowie Kochen und Ernährung. smarticular unterstützt mit seinen Veröffentlichungen den gesellschaftlichen Wandel weg von Massenkonsum und Wegwerfgesellschaft hin zu einem bewussten Umgang mit Ressourcen und Achtsamkeit gegenüber der Umwelt.
"Mit der gezeigten strukturellen Anpassungsfähigkeit, die Bastei Lübbe erfolgreich durch das Corona-Krisenjahr 2020 navigiert hat, sind wir sehr zuversichtlich für das Geschäftsjahr 2021/22", so Herbst weiter. "Unser Programm für Herbst und Winter bietet sowohl attraktive Neuerscheinungen, als auch mit Ken Follett und Dirk Rossmann bewährte Bestseller-Autoren."
Attraktives Programm und bestätigte Prognose
Für die Umsatzentwicklung der kommenden Monate ist das Unternehmen daher zuversichtlich. Am 18. Oktober erscheint mit "Der Zorn des Oktopus" der zweite Umweltthriller des Unternehmers und Bestsellerautors Dirk Rossmann. Darüber hinaus feiert Ken Folletts neuer Roman am 9. November weltweit seine Premiere. Für seine Millionen Leserinnen und Lesern rund um den Globus hält der Walliser eine aufregende Überraschung bereit, denn nach einer Reihe historischer Weltbestseller kehrt Ken Follett mit dem spektakulären Thriller "Never", der in der Gegenwart spielt, zurück zu seinen Wurzeln: Mit seinem Thriller "Die Nadel" gelang ihm bereits 1978 der Durchbruch als Autor und legte den Grundstein für seine späteren Welterfolge.
Bastei Lübbe bestätigt die Prognose aus dem Juli 2021 und erwartet für das Geschäftsjahr 2020/2021 weiterhin einen Umsatz zwischen 90 und 95 Millionen Euro und ein EBIT zwischen 11 und 12 Millionen Euro. Dahinter steht die Erwartung, dass es in Folge der Corona-Pandemie nicht zu neuerlichen starken Einschränkungen kommt.
Die Quartalsmitteilung Q1/2021 der Bastei Lübbe AG steht im Internet unter https://www.luebbe.com/de/investor-relations/...chte/quartalsberichte zum Download zur Verfügung.
Über Bastei Lübbe AG:
Die Bastei Lübbe AG ist ein deutscher Publikumsverlag mit Sitz in Köln, der auf die Herausgabe von Büchern, Hörbüchern und eBooks mit belletristischen und populärwissenschaftlichen Inhalten spezialisiert ist. Zum Kerngeschäft des Unternehmens gehören auch die periodisch erscheinenden Romanhefte. Mit ihren insgesamt sechzehn Verlagsmarken hat die Unternehmensgruppe derzeit mehrere Tausend Titel aus den Bereichen Belletristik, Sach- sowie Kinder- und Jugendbuch im Angebot. Im wachsenden Segment der Hardcover-Belletristik ist das Unternehmen seit vielen Jahren einer der Marktführer in Deutschland. Gleichzeitig ist Bastei Lübbe unter anderem durch die Produktion Tausender Audio- und eBooks Innovationstreiber im Bereich digitaler Medien und Verwertungskanäle.
Für das Geschäftsjahr 2020/2021 weist der Bastei Lübbe-Konzern einen Jahresumsatz von rund 93 Millionen Euro aus. Die Bastei Lübbe AG gehört zu den größten mittelständischen Unternehmen im deutschen Verlagswesen. Seit 2013 sind die Aktien des Unternehmens im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (WKN A1X3YY, ISIN DE000A1X3YY0). Weitere Informationen sind unter www.luebbe.de zu finden.
Kontakt Bastei Lübbe AG:
https://www.4investors.de/nachrichten/...=stock&ID=154414#ref=rss
Mal schauen, ob ich mir von der Dividende dann das ein oder andere Buch leisten kann (oder wenigstens den ein oder anderen Roman:-)
Seit die HV virtuell stattfindet , sind die goldenen Zeiten vorbei , wo HV Teilnehmer mit ein aktuelles Buch bedacht werden.
Denke aber auch , die Höhe der Divi entschädigt.
Passend dazu wird man aber auch von ständig gleichbleibend Essen verschont.
An dieser Stelle kann ich mir es nicht verkneifen , darauf hinzuweisen , das da mal ein Umdenken stattfinden müsste.
Ein Blick in Life Style Bücher , Abt : Kochen , würde da genügen.
Ein Beschaffungsproblem sehe ich hierbei nicht , BL ist ja Editor.
In diesem Sinne
Möge er Bestseller verfassen, die er dann über seinen Haus- und Hofverlag vertreibt ;-)
https://www.n-tv.de/wirtschaft/...gerie-Chef-auf-article22787048.html
BL hängt am ehemaligen IPO-Kurs von 7,50 fest. Da sie aber so gut dastehen wie lange nicht könnte ich mir einen Ausbruch nach oben gut vorstellen. Und wenn das pasiert, dann mit Schwung....
Nächste Woche erstmal runter, ab morgen Handel ex-Dividende. Denke sie holt um 7,- Luft und dann werden wir neue Höhen sehen.
Spannend!
Gestern hatte die Bastei Lübbe AG ja ihre Hauptversammlung und ich wollte ein paar aus meiner Sicht wichtige Dinge, die gestern Morgen erörtert worden sind, kurz berichten.
- Vielleicht erst einmal ein Blick auf den Markt. Der Buchmarkt insgesamt erweist sich weiterhin als mindestens stabil. In 2020 wurde laut GfK ein Umsatz von 4,293 Mrd Euro erzielt (einschließlich Hörbücher und Abonnements) - der nach 2019 höchste Umsatz in den letzten 10 Jahren (zum Vergleich: Im Jahr 2011 lag der Umsatz bei 4,158 Mrd Euro). Der von Vielen vorhergesagte Einbruch des Marktes hat also nicht stattgefunden. Allerdings gibt es einen stetig wachsenden Trend zu digitalen Formaten. In 2020 stammten 570 Mio Euro Umsätze aus Downloads und Abonnements (also gut 13% % des Gesamtmarkts); in 2015 lag dieser Anteil noch bei lediglich 273 Mio Euro (entsprechend 6,4% am Gesamtmarkt). Von 2019 auf 2020 ist der Umsatz von "physischen Formaten" im Buchmarkt um 3,5% gesunken, der von digitalen Artikeln jedoch um 22% gestiegen.
- Von dieser Entwicklung in Richtung "Digitales" kann Bastei Lübbe deutlich überproportional profitieren. Der Anteil "Digitales" liegt bei BL bei sehr hohen 36% (wie gesagt im Gesamtmarkt liegt der Anteil bei 13%). Warum ist das vorteilhaft für BL? Weil man bei einem Ebook und bei einem Hörbuch Download eben höhere Margen erzielt als bei einem gedruckten Buch und einem "physischen Hörbuch". Zudem kann man bei diesen beiden Formaten auch eher auf "special interest" eingehen, weil man hier eben keine "Mindestauflage" braucht, um eine Geschichte herausbringen zu können und last but not least hat man keine Remittenden weil es eben keinen Lagerbestand gibt.
Zudem kann man den Eindruck gewinnen, dass BL auch beim "digitalen Marketing" sehr weit ist. Auf allen bekannten Plattformen hat BL entsprechend zielgruppengerechtes Marketing platziert, hier tut sich insbesondere LYX hervor.
Alles in allem scheint mir der Bereich "Digitales" in jeder Hinsicht bei BL schon jetzt sehr gut aufgestellt - der Verlag LYX z.B. hat einen Digitalanteil von 40%. BL sieht in diesem Bereich aber auch noch weitere Wachstumsmöglichkeiten - im letzten Jahr ist man bei Ebooks um 17% und im Audiobereich (und hier eben im wesentlichen durch Downloads und nicht im physischen Bereich) um 30% gewachsen.
- Wenn ich den Vortrag gestern richtig gedeutet habe, ist die Neuerwerbung smarticular etwas schwer in die Gänge gekommen und liegt sowohl was den Umsatz angeht als auch (in der Folge) was die Erträge angeht, hinter den Erwartungen. Nach Auskunft des Vorstands soll das vor allem an Corona liegen, weil dadurch einige Nachhaltigkeitsthemen etwas in den Hintergrund geraten sind. Man will dort jetzt die Anzahl der Buchneuerscheinungen von geplanten sechs auf neun erhöhen, um den Rückstand vielleicht noch etwas aufholen zu können. Dennoch hat man die Planung für smarticular zurückgenommen (im Umsatz von 3,6 Mio Euro auf nun "zwischen 2,5 und 3 Mio Euro". Sollte es im Laufe des Geschäftsjahres nicht doch noch deutlich besser werden, könnte ich persönlich mir vorstellen (das war aber keine Aussage des Vorstands), dass man möglicherweise den Firmenwert teilweise abschreiben muss, der mit ca. 4 Mio Euro in der Bilanz steht. Das wäre dann sicher ärgerlich - hat aber ja keine Cashauswirkung und beeinflusst das Ergebnis nur einmalig.
-Ansonsten hält man bei BL an der Prognose (90-95 Mio Euro Umsatz bei einem Ebit von zwischen 10 und 11 Mio Euro) fest. Beim Umsatz traut man sich jetzt den oberen Rand der Prognose zu, was aber jetzt auch kein Kunststück ist, weil man ja zum 01.08. die Community Editions vollkonsolidiert hat. Damit wird der Umsatz der CE nun im Konzernabschluss berücksichtigt (bisher war CE ja nur at equity erfasst, mithin wurden also die Umsätze des Verlags nicht erfasst sondern nur die Ausschüttung).
Ich persönlich glaube (das ist aber wieder nur meine Meinung und keine Aussage des Vorstands), dass der Einfluss von CE auf das zukünftige Ergebnis größer ausfallen wird als der von smarticular. Bei smarticular hoffe ich auf eine Konsolidierung in der entsprechenden Nische, bei CE auf einen sukzessiven Ausbau. Ziel des Unternehmens ist es, den Umsatz von derzeit 7 Mio Euro auf 10 Mio Euro auszubauen und dabei eine Marge von zwischen 10 und 11% zu erzielen.
- Was die Ebitzielmarge für die nächsten Jahre angeht, hat der Vorstand gestern die Ziele deutlich angehoben. Bisher war immer die Rede von "zwischen 7 und 8%". Nun ist der Vorstand etwas offensiver geworden und nennt "zwischen 10 und 12%" als Zielmarge (die man ja in diesem Jahr schon am unteren Ende erreichen will). Darüber hinaus, so mein Eindruck, sind nur marginale Verbesserungen möglich - etwa durch einen noch höheren Digitalanteil an den Umsätzen (eben weil diese margenstärker sind).
- Organisch, auch das hat der Vorstand mMn deutlich gemacht, wird man in der Topline beim Umsatz kaum wachsen können. Es wird immer wieder Bestseller (geplante und ungeplante) geben, die den Umsatz etwas anheizen (Follett und Rossmann haben z.B. im letzten Jahr z.B. 6 bzw. 3 Mio Euro Umsatz gebracht) aber man lebt überwiegend eben nicht von den Bestsellern sondern von der ganzen Breite des Programms. Wenn ich das richtig notiert habe (da bin ich mir aber ehrlicherweise nicht ganz sicher), hat man mit Titeln die in den TOP 20 der SPIEGEL Bestsellerliste vertreten waren "nur" ca. 20% des Umsatzes gemacht.
- Das Umsatzwachstum wird also im Wesentlichen nicht organisch darzustellen sein sondern im Wesentlichen/fast ausschließlich aus Übernahmen kommen müssen. Hier zeigte sich der Vorstand aber auch sehr aufgeschlossen. Man kann sich sowohl kleinere Zukäufe vorstellen (wobei "klein" in dem Zusammenhang "bis 10 Mio Euro Umsatz" heißt), man kann sich auch Sanierungsfälle vorstellen, weil man sich bei BL mit der hauseigenen Expertise zutraut, diese Verlage zu entwickeln und auf ein höheres Niveau zu heben. Derartige kleiner Zukäufe kann man auch aus dem laufenden Cashflow finanzieren, was mMn eine sehr wichtige Nachricht ist und die hohe Innenfinanzierungskraft des Unternehmens zeigt. Die Übernahme der restlichen 40% bei der Community Editions wurde z.B. ebenfalls ohne die Inanspruchnahme von Kreditlinien aus dem laufenden CF finanziert.
Gleichzeitig ist man bei BL aber auch bereit, Verlage jenseits der 10 Mio Euro Grenze zu übernehmen - das wird dann aber eher mit Hilfe von Darlehen gestemmt werden müssen. Bei den Portfolioergänzungen ist man derzeit vorrangig an Unternehmen aus der D-A-CH Region interessiert und was das Genre angeht, bevorzugt man derzeit Übernahmen im Bereich "Audio" und "Kinder- und Jugendbuch" aber auch im Bereich "Roman".
Wenn ich eine Prognose abgeben müsste, könnte ich mir schon vorstellen, dass sich im Bereich Übernahmen bei BL in den nächsten Jahren einiges tun wird. Ich glaube nicht daran, dass man in einem Jahr z.B. gleich vier oder fünf Verlage übernimmt - aber ich würde mich nicht wundern, wenn es da einen relativ konstanten positiven Newsflow geben wird und BL als aktiver Konsolidierer am Markt agieren wird. Dadurch würde man das entsprechende Wachstum, das organisch eben nur schwer zu erreichen ist, generieren können. Und wenn man die Verlage dann so entwickelt, dass sie eine ähnliche Marge wie BL erreichen, ist das dann eben auch ergebnissteigernd.
- Dabei kann man immer nur wieder die hohe Innenfinanzierungskraft des Unternehmens herausstellen. Bastei Lübbe erwirtschaftet vergleichsweise hohe und stabile Cashflows. Leider hat man diese jahrelang in Abenteuer wie Daedalic oder oolipo versenkt. Danach mussten diese Mittel einige Jahre lang in die Tilgung der Bankdarlehen und die Stabilisierung der Unternehmensbilanz gesteckt werden. Nun ist die Bilanz in Ordnung, es gibt keine Nettoverschuldung mehr und das Geld steht für andere Zwecke zur Verfügung.
- Was das organische Wachstum angeht, kann man mit den Cashflows natürlich auch "teurere" Manuskripte einkaufen, die dann wieder (wenigstens im Idealfall) auch besser verkaufbare Bücher nach sich ziehen. Aber das ist eben auch nicht ganz so einfach, weil Autoren eben nicht ausschließlich auf das Honorar schauen sondern auch "weiche Faktoren" eine Rolle spielen, wie z.B. Verbundenheit zu handelnden Personen in einem Verlagshaus (Lektor/Übersetzer). Zudem schließen Verlagshäuser bei guten und erfolgversprechenden Autoren meistens Verträge über mehrere Bücher ab (das macht auch BL so).
Zusammengefasst: Es gab schon HVen der BL, die mich deutlich weniger optimistisch zurückgelassen haben. Aus meiner Sicht ist das Unternehmen auf einem absolut positiven Weg und ich habe die Hoffnung, dass man diesmal die gute Ausgangslage nicht wieder dadurch "verdaddelt", dass man sich in irgendwelche halbgaren Abenteuer stürzt. Man will sich ausdrücklich nur im angestammten Bereich bewegen - und das ist auch gut so. Man ist digital sehr gut aufgestellt - sowohl was die Verkäufe angeht als auch was das "digitale Marketing" betrifft. Man hat eine solide Bilanz, die auch die Ausschüttung von vergleichsweise hohen Dividenden ermöglicht und man wird mMn sehr entschlossen durch Übernahmen wachsen. Da wird es dann auch immer mal wieder eine Übernahme geben, die nicht ganz so gut funktioniert wie erwartet aber grundsätzlich kennt sich BL und die dort handelnden Personen schon hinreichend gut auf dem Buchmarkt aus.
Man sollte mMn bei BL keine exorbitant hohen Wachstumsraten erwarten aber durch die erwähnten kleineren Übernahmen kann (und wird mMn) BL Stück für Stück oder eben auch Stückchen für Stückchen undramatisch wachsen - insofern wird sich BL mMn von einem chaotischen Unternehmen, das jahrelang am Abgrund zur Insolvenz balanciert ist, zu einem sehr profitablen (wie gesagt eine Ebitmarge von etwa 11% ist so schlecht nicht) kleinen und feinen Substanzwert mit einer schönen Dividende entwickeln - und das konnte man vor ein paar Jahren weiß Gott nicht erwarten.
Deshalb noch einmal meinen "Herzlichen Dank" an die gesamte Belegschaft bei Bastei Lübbe. Sie haben in den letzten Jahren, trotz so mancher Belastung, einen tollen Job gemacht. Und dieser Dank schließt ausdrücklich auch den aktuellen und den Vorgängervorstand ein.
Auf "Disney +" wird es ab Anfang Dezember die Abenteuer von Greg und Rupert (den Helden aus den Jugendbuchbestsellern von Jeff Kinney) in einem neuen Animationsfilm zu bestaunen geben.
Aus diesem Anlass wird eine "Film-Sonderausgabe" des ersten Bands der "Greg Tagebuch-Reihe" erscheinen. Der Charme einer Serie liegt ja darin, dass man durch geschicktes Marketing dafür sorgen kann, dass es immer wieder Neueinsteiger in diesen Serienkosmos gibt, die dann natürlich möglichst auch alle Bücher der Reihe kaufen sollen...:D
Der Titel des Buchs "Gregs Tagebuch - Von Idioten umzingelt" soll aber nichts mit der Börse zu tun haben ;)
https://www.luebbe.com/de/news/2021-10-05/...ten-umzingelt/id_9126994
Einen charmanten Abend allerseits.
Ungeachtet der Tatsache, dass der Kurs nach der Dividendenzahlung wieder erheblich eingeknickt ist (etwa 40 Cent über den Dividendenabschlag von 29 Cent hinaus), läuft das Geschäft von Bastei Lübbe weiter - und in den (wichtigen) Kategorien Jugend - und Kinderbuch hat Bastei Lübbe in dieser Woche auf der SPIEGEL Bestsellerliste schöne Erfolge erzielt.
Bei den Jugendromanen hat sich "GermanLetsPlay Im Wirbel der Welten" von Dario Haramustek und Haiko Hörnig neu auf Platz 1 geschoben. Bei den Sachbüchern für Jugendliche steht ein weitere Buch von Community Editions in dieser Woche ebenfalls neu auf Platz 1 - "Spring in eine Pfütze! Mein perfekter Herbst/ Mein perfekter Winter" von Viktoriasarina.
Und um das Ganze rund zu machen: Auf Platz 1 der Kinderbücher ist "Petronella Apfelmus. Eismagie und wilde Wichte" von Sabine Ständig aus dem Boje Verlag neu auf Platz 1 eingestiegen.
Das wird den Kurs jetzt nicht kurzfristig treiben (muss er auch nicht - so kommt man recht günstig an weitere Anteile :D ). Aber die SPIEGEL Liste von dieser Woche zeigt neben der Tatsache, dass BL im Bereich Kinder- und Jugendbuch doch ganz ordentlich aufgestellt ist, vor allem auch, dass die Idee, den Verlag Community Editions nunmehr ganz zu übernehmen, keine schlechte Idee war/ist.
In diesem Sinne wünsche ich allen hier einen schönen Tag.
Ich habe mir die SPIEGEL Bestsellerlisten heute noch einmal etwas genauer angeschaut. Zwei Dinge finde ich dabei bemerkenswert.
Auf Platz 4 der Hörbuch Charts findet sich ein John Sinclair Titel (der Geisterjäger, der sonst nur in den Romanheften der entsprechenden Serie auftritt). Das wird jetzt sicher kein Dauerbrenner werden - aber die Platzierung in den Verkaufscharts zeigt mMn die treue Fangemeinde, die diese Romanserie inzwischen hat - und die eben nicht nur die Romane kauft sondern auch für Hörbücher Interesse zeigt - und das dürfte eine ganz andere Zielgruppe sein als die Käuferinnen der LYX Bücher oder der Bücher der Community Editions. Bastei Lübbe lebt aber ja ausdrücklich nicht "nur" von den Spitzentiteln (wenn ich das richtig notiert habe, werden nur knapp 20% des Umsatzes mit SPIEGEL Bestsellertiteln gemacht) sondern eben auch von den Käufern der Romane und der entsprechenden Hörbücher - und hier ist man ja offensichtlich auch erfolgreich.
Zweitens ist es tatsächlich so, dass auf den Bestellerlisten für Ratgeber in dieser Woche kein einziger Titel von smarticular verzeichnet ist. Wenn man sieht, dass der "Frech Verlag", den sich zuletzt Random House einverleibt hat, oder auch Gräfe und Unzer gleich mit mehreren Titeln in diesen Sachbuchlisten auftauchen, hätte BL da vielleicht auch noch etwas Bedarf. Allerdings hat es Lübbe mit dem Titel "Meine Reise durch Europa" von Rita Bermann geschafft, auf Anhieb Platz 1 der Bestsellerliste für "Hobbybücher" zu erringen (dabei handelt es sich offensichtlich um ein Ausmalbuch für Erwachsene und dazu gibt es seit Ende September auch noch ein Ausmalbuch mit entsprechenden Postkarten. Überhaupt hat Rita Bermann schon mehrere Bände Ausmalbücher bei Bastei Lübbe veröffentlicht. Klingt vielleicht erst einmal etwas "spooky" aber auch damit kann man Umsatz und Gewinn machen.
MMn wäre es vielleicht lohnenswert, diesen Bereich weiter auszubauen - idealerweise natürlich mit neuen Büchern von Smarticular (da könnte man mMn auch die "Bücherseite" etwas netter und übersichtlicher gestalten, die Themen, die angesprochen werden, scheinen mir ganz interessant zu sein - oder man versucht, etwas eigenes im Mutterhaus auf die Beine zu stellen...
In jedem Fall gibt es neben dem klassischen Buchgeschäft auch noch viele Nischen, in denen man erfolgreich sein kann - und die dann eben auch als Zusatzumsatz für Wachstum sorgen können...
Heute geht es weiter bergab mit dem Kurs - bei auffallend niedrigen Umsätzen (da reichen schon ca. 10.000 Euro um den Kurs zu "machen", bei XETRA und Tradegate wurden heute zusammen nur knapp 5.400 Aktien gehandelt, macht roundabout ca. 35.000 Euro "Umsatz"). Faktisch gibt es nichts Neues - und der Kurs hat inzwischen innerhalb eines Monats ca. 1 Euro verloren (und davon waren nur 29 Cent Dividendenabschlag).
Damit wird die Aktie wieder sehr günstig - das erwartbare KGV liegt inzwischen wieder unter 12 (wenn ich mal die Werte von Solventis ansetze), die Dividendenrendite dürfte sich langsam wieder Richtung 4 % bewegen.
Für mich sind Kurse um die 6,50 Euro durchaus Kaufkurse, wenn man einen Valuewert kaufen möchte - mit einer sauberen Bilanz, positiven Cashflows, einem stabilen Geschäft in dem man im Bereich "Digitalumsätze" einer der führenden Anbieter ist, einer interessanten Dividendenrendite, einem durchaus günstigen KGV und, nicht zu vergessen, mit der Chance auch durch Zukäufe und Übernahmen weiter zu wachsen. Bastei Lübbe wird mMn nicht in Sprüngen disruptiv wachsen - da kann man sich sicher andere Aktien anschauen. Aber BL dürfte in den nächsten Jahren zuverlässig schöne Dividenden zahlen und das eigene Geschäft behutsam und mit Sinn und Verstand weiter ausbauen.
Das ist natürlich nur meine private Meinung und keine Empfehlung für andere hier.
Morgen kommt das zweite Buch von Dirk Rossmann raus - "Der Zorn des Oktopus" . In der letzten Woche gab es schon großformatige Anzeigen - z.B. in der ZEIT.
Mal sehen, ob es das neue Buch auch in die Top-Position der SPIEGEL Bestsellerliste schafft...
Einen schönen Abend noch.
Auf der HV, die ja jetzt auch noch nicht so lange her ist, wurde mitgeteilt, dass man davon ausgeht, dass man keine Lieferschwierigkeiten bekommen wird, weil man sich rechtzeitig mit Papier eingedeckt hat. Ob das immer noch so ist , weiß ich nicht - aber bisher habe ich noch nichts Gegenteiliges gehört.
Derzeit tobt ja im Verlagswesen eine Diskussion über "Ebooks und Bibliotheken". Die Frage ist, ob Bibliotheken/Büchereien Lizenzen für ganz neu erschienene Ebooks erwerben können. Bisher scheint es so zu sein, dass die Verlage nur Lizenzen für Bücher vergeben, die nicht superaktuell sind sondern die schon einige Monate alt sind.
Hintergrund ist der, dass die Verlage (und auch die Autoren) fürchten, dass der Ebookumsatz deutlich rückläufig sein wird, wenn ein Interessent das aktuelle Buch auch fast kostenfrei in der Bibliothek ausleihen kann. Diese Argumentation leuchtet mir durchaus ein. Ein Ebookleser will ja, im Gegensatz zu einem Leser gedruckter Bücher das Werk an sich gar nicht besitzen sondern lediglich den Text lesen und dann hat er keine Verwendung mehr dafür. Das Buch wird also auf den Inhalt, wenn man so will, "reduziert", die Gestaltung, das Buch als "anfassbares Kulturgut" wird nicht benötigt. Insifern ist jedenfalls in meinen Augen ein Ebookleser ein typischer Büchereinutzer (was ich nicht werte sondern nur feststelle). Wenn man diesem "Buchnutzer" die Möglichkeit gibt, das neueste Ebook nicht kaufen zu müssen sondern tatsächlich für fast "lau" nur den Inhalt auszuleihen, wird der Anreiz, ein Ebook kaufen zu wollen, schnell verschwinden, denn auch in der Bücherei bekommt der typische Ebookleser ja das, was er eigentlich auch nur will - den Inhalt.
Insofern würde mMn schon einiges dafür sprechen, dass der Ebookumsatz rückläufig ist, wenn die Verlage auch ihre neuesten Bücher und die Bestseller an die Büchereien lizensieren müssten.
Dass dies nicht ohne Auswirkung auf Verlage, vor allem aber eben auch für Autoren bleibt, dürfte klar sein. Ein Verlag wird ja mit Sicherheit nicht mehr so viel für die Ebookrechte an den Autor zahlen, wenn der Verlag mit den Ebooks deutlich niedrigere Umsätze macht als bisher - und wird mindestens den größten Teil der Einnahmeausfälle an die Autoren weiterreichen.
Deshalb gibt es die Initiative "fair lesen". Deren Anliegen findet man hier:
https://www.initiative-fair-lesen.de/
Inzwischen hat sich auch "die Gegenseite", der Deutsche Bibliotheksverband" zu dem Thema geäußert. Dieser sieht das Problem natürlich nicht - jedenfalls nicht in der von den Autoren befürchteten Dimension. Vielmehr verweist er darauf, dass ja jede Lizenz, die man von den Verlagen erwirbt, nur an einen Nutzer gleichzeitig ausgegeben werden kann. Das würde dann bedeuten, dass wenn eine Stadtbücherei eine Lizenz erwirbt, letztlich, wenn man die Dauer der jeweiligen Ausleihe berücksichtigen würde, bestenfalls 18 - 26 mal ausgeliehen werden könne, weil ja der "zweite Ausleiher" das Ebook erst dann ausleihen könnte, wenn der erste Ausleiher das Nutzungsrecht wieder an die Bücherei abgegeben hätte.
Die Stellungnahme findet man hier:
https://www.buchreport.de/news/...amp;utm_campaign=Test-Mailpoet+3+NL
Klar wollen die Büchereien ihr Angebot so attraktiv wie möglich gestalten. Dennoch denke ich, dass man die Verlage und vor allem die Autoren vor einer Zwangslizensierung schützen muss. Denn es ist mMn das genuine Recht eines Künstlers, der ein Werk schafft, über dessen Rechte auch so zu verfügen, wie er das möchte. Und wenn eine Einnahmequelle zur Vermarktung des Werks eines Autors nur noch tröpfelt statt sprudelt, kann das ja eben nicht im Sinne des Autors sein, dessen Werk dann ja fast vergemeinschaftet wird, ohne dass es der Autor möchte - schließlich, so profan das ist, so richtig ist das auch, lebt der Autor ja von den Einnahmen, die sein Buch in den verschiedenen Verwertungsstufen erzielt.
Zudem scheint es mir nicht besonders nachteilig für die Büchereien zu sein, wenn diese weiterhin die Bücher nicht sofort nach Erscheinen sondern erst mit mehrmonatiger Verzögerung erhalten. Ich halte es für absolut angemessen, dass jemand, der ein aktuelles Werk lesen möchte, in welcher Form auch immer, auch einen gewissen Preis entrichten muss. Im allergrößten Notfall könnte man vielleicht darüber nachdenken, eine sehr begrenzte Anzahl von Lizenzen an die Büchereien zu geben (also z.B. für ganz Köln eine Lizenz) und diese dann auch deutlich teurer zu machen als die üblichen Lizenzen. Dadurch könnte sich der Schaden für die Autoren im Rahmen halten...
Mich würde auch interessieren, was andere Teilnehmer hier zu diesem Thema meinen. Dieser Punkt betrifft ja auch den Bastei Lübbe Verlag, auch wenn ich, wie schon gesagt, einigermaßen überzeugt davon bin, dass dieser die im Fall der Fälle die reduzierten Einnahmen an die Autoren weiterreichen kann...
Einen sehr guten Kommentar zu dem Thema gab es gestern in der Abendlage des Tagesspiegels zu lesen.
Zitat:
" DEBATTE DES TAGES
Der Streit zwischen Verlagen und Bibliotheken um E-Books verdeutlicht die Hürden der Digitalisierung in Deutschland.
von Gregor Dotzauer
Viele Bibliotheken leihen neben gedruckten Büchern auch E-Books aus. Foto: Maja Hitij / dpa
Pünktlich zur Frankfurter Buchmesse hat die Branche ihren Aufreger. Die Initiative Fair Lesen, eine Allianz von prominenten Autorinnen und Autoren, Verlagen und Buchhandlungen, bangt um die Finanzierung geistiger Arbeit, wenn öffentliche Büchereien Bestseller künftig vom ersten Tag ihres Erscheinens an auch als E-Book einstellen dürfen.
In doppelseitigen Zeitungsanzeigen beschwört die Initiative die Bedrohung der literarischen Freiheit durch ein novelliertes Urheberrecht. Die gegnerische Phalanx, bestehend aus Deutschlands Bibliotheken, hatte bereits im Januar in einem Offenen Brief beklagt, dass die Verlage mehr als zwei Drittel der begehrtesten digitalen Neuerscheinungen bewusst zurückhalten.
Genau genommen verfolgen hier zwei kulturelle Akteure, die sich am liebsten gegenseitig den Schädel einschlagen würden, gemeinsame Interessen, zumal Bibliotheksnutzerinnen und Nutzer überdurchschnittlich viele Bücher kaufen. Insofern ist dieser Grabenkampf ein Lehrstück darüber, wie schwer es ist, privatwirtschaftliche und öffentliche Belange auf dem Weg zu einer breiten gesellschaftlichen Digitalisierung miteinander zu versöhnen.
Die Bibliotheken unterschätzen, wie entscheidend die ersten drei Monate im Leben eines Buches sind auch die des E-Books. Ein gewisser Protektionismus hat sich in anderen Branchen als hilfreich erwiesen: Blockbuster kommen auch erst ins Kino, bevor sie die Streaming-Portale erreichen. Die Verlage malen zugleich zu Unrecht den Teufel einer Spotifyisierung des Buchwesens an die Wand. Es gibt keine E-Books, die, einmal angeschafft, von Tausenden gleichzeitig gelesen werden. Bibliotheken erwerben jedes Exemplar einzeln und verleihen es auf Zeit. Darin unterscheidet es sich in nichts von der physischen Kopie.
Die Bibliotheken könnten mit den Verlagen überschaubare Karenzzeiten aushandeln, statt auf dem ersten Tag zu bestehen und im Gegenzug höhere Tantiemen anbieten. Das wäre ein Anfang."
Dem Lösungsansatz, Karenzzeiten für die Verlage, in denen keine Zwangslizensierung der Bücher an die Büchereien stattfindet, damit die Verlage ihre Ebooks tatsächlich auch sinnvoll vermarkten können PLUS höhere Tantiemen als bisher, könnte ich mich durchaus anschließen...
https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/...s-des-oktopus/27706944.html
Bemerkenswert daran ist mMn nicht mal so sehr die Tatsache, dass sich Herr Rossmann beim Schreiben und Recherchieren Hilfe von Fachleuten geholt hat (das könnte das Buch ja wegen der von den Fachleuten eingebrachten Expertise sogar in der Faktenlage besser machen) sondern dass Herr Rossman das Werbebudget für seine Bücher nahezu ausschließlich selber trägt - und nicht Bastei Lübbe. Anzeigen, Fernsehspots etc. werden vom Autor bezahlt. Es wird zudem darauf verwiesen, dass Herr Rossmann mit seinen Läden natürlich einen zusätzlichen (großen) Absatzkanal hat. Es gibt eben nicht in jedem kleineren Ort ein Buchgeschäft...
Ich teile übrigens ausdrücklich die Auffassung, die im Text geäußert wird, dass es angesichts der Vielzahl von Neuerscheinungen in jedem Jahr sicher nicht von Nachteil ist, ein Buch aggressiv (also mit einem hohen Werbebudget) in die Bestsellerlisten zu drücken. Ist ein Buch erst einmal nachhaltig dort platziert, kommt das verstärkte Interesse der Kunden dann von ganz allein. Es gibt mMn eine Menge Leser, die sich bei einem Bücherkauf erst einmal durch die Bestsellerlisten arbeiten, um ein interessant erscheinendes Buch zu finden.
Übrigens ist das auch kein Plädoyer gegen die von Bastei Lübbe bei den meisten Büchern bevorzugte, deutlich preiswertere, zielgruppengerichtete Werbung in den Social Media Kanälen. Die dort beworbenen Büchern werden im Wesentlichen eben von jüngeren Leuten gekauft, die einen nicht unwesentlichen Teil ihres Lebens eben genau auf diesen Seiten verbringen. Damit kann man zwar mMn keinen unbekannten Autor zielgruppenübergreifend zu einem Megaseller machen - aber eben die entsprechenden Serien und Autoren zu guten Verkaufszahlen promoten - wie gesagt, mit einem deutlich geringeren Aufwand als mit der klassischen Werbung (und wie gesagt, lebt Bastei Lübbe als Verlag nicht von den wenigen Topplatzierungen in den Listen sondern von der sogenannten Midlist - also den Büchern, die vielleicht nicht auf den Bestsellerlisten auftauchen sondern die sich solide unterhalb des Bestsellerlistenradars verkaufen.
Ich bin mal gespannt, wo das neue Rossmannbuch in der nächsten Woche im Ranking steht...
Der Mangel an Papier ist durch das Fehlen von Altpapier erklärbar. So gab es z.B. -coronabedingt - keine Flyer für Rabattaktionen oder Veranstaltungen. Der Dachverband für Papier geht von einer Beruhigung der Lage innerhalb der nächsten 6 Monaten aus.
So weit , so klar.
Die 1 Dollar Frage ist , wird der Buchhandel die gestiegenen Produktionskosten in Form einer Preiserhöhung an den Kunden weitergeben.
Hier ist der Börsenverein des Deutschen Buchhandel der Meinung : Nein. Ich zitiere : -- Der psychologische Effekt einer Preiserhöhung auf den Kunden sei für die Verlage eine große Hemmschwelle ----.
Auch gut.
Dann wird man mit einem geringerem Gewinn je verkauftes Buch rechnen müssen , bzw. mehr Bücher verkaufen um dies adäquat ausgleichen zu können.
Unterm Strich : Gar die Buchbranche wird erfasst von steigenden Energiekosten und knappen Rohstoff. Von der Lohn / Preisspirale ganz zu schweigen.
Wenn mir einer vor einem Jahr erzählt hätte , das es Papierprobleme gibt... Na ja , nun gut. Schwamm drüber.
Zuletzt noch :
Reims ist eine Reise wert.
Sehr schöne Altstadt , gepflegte Restaurants , angenehme Ambiente insgesamt.
Man sollte durchaus den einen oder anderen Euro bei den Ausgaben einplanen.
Aber insgesamt : Das Preis - Leistung Verhältnis passt.
In diesem Sinne
Die Autoren, die sich in der Initiative "fair lesen" zusammengeschlossen haben, weil sie nicht wollen, dass Verlage ihre Ebooks an Bibliotheken sozusagen zwangslizensieren lassen müssen, damit die Büchereien auch ganz neu erschienene Ebooks anbieten können (bisher haben die Verlage so eine Art "Karenzzeit" von ein paar Monaten, in denen sie Neuerscheinungen nur verkaufen nicht aber an Büchereien zum Verleihen lizensieren müssen, haben ihre Sicht der Dinge auch noch einmal mit, wie ich finde, beeindruckenden Zahlen hinterlegt.
Wirtschaftlich wäre eine solche Zwangslizensierung für viele Beteiligte im Büchermarkt sicher nicht grade förderlich. Insbesondere der Buchhandel, der ja einen nicht unerheblichen Teil seiner Umsätze mit Ebooks macht und die Autoren, denen die Verlage ja für die Verwertung ihres Werks als Ebook erhebliche Beträge zahlen, könnten darunter leiden.
Zunächst einmal verlieren sicher auch die Verlage Umsatz - aber den Ausfall werden sie durch geringere Zahlungen an die Autoren sicher minimieren können (mindestens zu einem Teil).
Ich finde auch die grundsätzlich Idee der "Zwangslizensierung" erstaunlich. Eigentlich müsste es doch in der Entscheidungsgewalt der Autoren und Verlage liegen, wann sie ihre Werke zum Verleih zugänglich machen möchten...
https://www.buchreport.de/news/...-lesen-legt-im-e-leihe-streit-nach/
Ich wünsche eine gute Woche
P.S.: @Mäxl - Schön wieder mal von Dir zu lesen und danke für den Tip mit Reims.
Dirk Rossmann (und damit auch der Bastei Lübbe Verlag) hat es mit dem zweiten Band seiner "Oktopus-Geschichte" nun auch auf Platz 1 der SPIEGEL Bestsellerliste Hardcover Belletristik geschafft.
Ein schöner (sicher auch wirtschaftlicher) Erfolg für Autor und Verlag.
und die Depots generell auf Dividendenzahler umgestellt. Dazu möchte ich auch künftig (wieder) Bastei Lübbe AG
zählen. Es sind aktuell nur noch wenige TSD Stücke, nach der Ausschüttung aus dem Einlagekonto, vorhanden; aber
gerade hierauf ist das Augenmerk, auf die "steuerfreien Ausschüttungen", auch in Zukunft, zu richten.
Die künftige Kursentwicklung bei BL gilt es meinerseits genau zu verfolgen, die mehr oder weniger von dem Erfolg des
Unternehmens abhängt, denn schon immer hatte ich größere Bestände in BL - Aktien zwischenzeitlich gekauft und
wiederum verkauft, wie zuletzt 20.000 Stück. 5.800,-- Euro stfr. Dividenden wurden gerne abkassiert, und das
"brennt mir nun auf den Nägeln".
Siehe hierzu mein Bericht im Forum zur pbb AG (Deutsche Pfandbriefbank), da ähnlicher Sachverhalt hinsichtlich
der steuerlichen Handhabung in diesem Jahr.
Beste Grüße, nach leider 6 1/2 Monaten Abwesenheit, wg. Corona-19 und anschlleßender Reha!
Heute gabs die Halbjahreszahlen der Bastei Lübbe AG.
Ich gebe mal direkt am Anfang zu, dass ich heute Morgen nochmal ein paar Stücke eingesammelt habe, denn mMn passt die Kursentwicklung gestern und heute auch nicht ansatzweise zu den Zahlen - jedenfalls dann nicht, wenn man nicht vollkommen überzogene Erwartungen gehabt hat.
Ich habe hier ja schon oft genug geschrieben, dass niemand, der sich in der Aktie engagiert nun mit disruptivem Wachstum rechnen sollte, das gibt der Markt einfach nicht her - und die Struktur im Buchhandel auch nicht. Im Prinzip - und das ist mMn extrem wichtig zu verstehen - wechselt ein Verlag in jedem Jahr sein komplettes Produktportfolio aus - die Bücher, die im letzten Jahr Bestseller waren, sind es üblicherweise im laufenden Jahr nicht mehr und man drückt neue Bücher in den Markt, von denen man im Prinzip nicht weiß, ob und inwieweit sie dem Publikum gefallen bzw. irgendwo prominent empfohlen werden und dann mehr oder weniger "blind" gekauft werden. Auch ein Bestseller garantiert keinen Verkaufserfolg - es gibt viele Bestsellerautoren, deren Folgebücher nicht ansatzweise so erfolgreich waren wie der Topseller - und auf der anderen Seite werden Bücher zu Verkaufsschlagern und übersteigen die vom Verlag erwarteten Umsätze, von denen man es nicht angenommen hat. Klar ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich das neue Buch von Ken Follett (mMn übrigens sehr lesenswert) sich auf der SPIEGEL Bestsellerliste wiederfindet ziemlich hoch - aber eine GARANTIE auf einen Bestseller ist auch Ken Follett eben nicht.
Das vorweg geschickt, ist mMn die Umsatzentwicklung im Berichtszeitraum absolut erwartbar. Soweit ich mich erinnere, hatte man im Halbjahr keinen ausgesprochenen Bestseller und dementsprechend ist auch der Umsatz "nur" stabil geblieben. Und wenn man genauer hinschaut, ist der Umsatz auf vergleichbarer Basis sogar gesunken - denn im laufenden Halbjahr waren die Umsätze von smarticular (ganzes Halbjahr) und Community Editions (CE) für die Monate August und September enthalten, im Vergleichszeitraum war das nicht der Fall.
Das wird den ein oder anderen Aktionär/Interessenten vielleicht erschrecken - aber nochmal: Schwankende Umsätze könne im Verlagsbereich immer vorkommen und sind nicht zu vermeiden! Liest man den Quartalsbericht aufmerksam, wird ja ein Beispiel genannt. Im Vorjahr war der Toptitel des Weihnachtsgeschäfts - Ken Folletts neues Kingsbridgebuch - schon im September in den Buchhandlungen und trug seinerzeit schon 2,3 Mio Euro zum Umsatz bei - in diesem Jahr ist der Toptitel von Ken Follett erst am 09.11. erschienen und dementsprechend in den Halbjahreszahlen nicht enthalten.
Viel wichtiger ist aber mMn, was der Verlag daraus macht. Im Vorjahr hatte man ein Ebit von 3,4 Mio Euro ausgewiesen. Darin enthalten waren aber 1,1 Mio Euro Sonderertrag für den Vergleich mit den ehemaligen Vorstandsmitgliedern - mithin betrug das um Sondereffekte bereinigte EBIT seinerzeit 2,3 Mio Euro. In diesem Jahr wird bei einem wie gesagt nahezu unveränderten Umsatz ein Ebit von 4,6 Mio Euro ausgewiesen - wenn man so will hat sich das Ebit bei einem gleichbleibenden Umsatz verdoppelt. Das liegt auch daran, dass im Vorjahr die Abschreibungen auf Autorenhonorare höher lagen (weil ja auch schon Umsätze z.B. mit dem Follettbuch erzielt worden sind). In diesem Jahr verschieben sich Umsätze und Abschreibungen in das dritte Quartal). Dies hat man geschafft obwohl, laut Bericht, die Umsätze im Bereich Ebook, die im Vorjahr ja wegen der pandemiebedingten Ladenschließungen sehr hoch gelaufen waren, bei Bastei Lübbe unter denen des Vorjahres gelegen haben (und Ebooks haben eine höhere Marge als gedruckte Bücher, weil man weniger Produktions- und vor allem Logistik- und Distributionskosten hat).
Die Ebitmarge lag in 2021 bei 11% - betrachtet man alleine das zweite Quartal lag sie schon bei 11,3% - und das wie gesagt, ohne einen ausgesprochenen Bestseller. Wobei das mit den Bestsellern auch immer ein zweischneidiges Schwert ist. Bestsellerautoren erhalten i.d.R. ein höheres Garantiehonorar (dadurch steigen dann auch wieder die Abschreibungen auf diesen Bilanzposten), meistens dürfte der Werbeaufwand höher sein und das alles muss dann ja erst auch einmal wieder eingespielt werden. Bastei Lübbe hat nun im laufenden Quartal/Weihnachtsgeschäft drei potentielle Bestseller - einmal das zweite Rossmannbuch (Zorn des Oktopus), dann das schon erwähnte Buch von Ken Follett (Never) und das nächste Buch aus der Gregs Tagebuchreihe von Jeff Kinney. Damit sollte der Umsatz im kommenden Quartal deutlich nach oben gehen - und wenn die Verkäufe einigermaßen in dem Bereich stattfinden, den der Verlag kalkuliert hat, dürften das Ebit auch nicht schlecht aussehen.
Sehr wichtig scheint mir zu sein, dass der Verlag selber, die höhere Ebitmarge mit einer (Zitat) "Verbesserung der umsatzvariablen Kosten" erklärt.
Noch ein kurzer Blick in die Bilanz: Hier erscheint es mir schon bemerkenswert, dass man die strategisch wichtige Übernahmen der restlichen 60% an der CE komplett aus dem Cashflow finanziert werden konnte. Dies zeigt die mMn sehr beachtliche Innenfinanzierungskraft des Verlags. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit lag zum 30.09.21 bei 5,1 Mio Euro, für dem Erwerb der restlichen 60% von CE hat man 5,2 Mio Euro ausgegeben. Dementsprechend bleibt BL auch ein nettoschuldenfreies Unternehmen. Durch die Zahlung der Dividende hat sich zwar der Finanzmittelbestand reduziert - dennoch verfügt der Verlag neben einer mehr als ordentlichen Eigenkapitalquote von 46% über ein Nettofinanzvermögen von fast 5 Mio Euro.
Alles in allem: Der Verlag bestätigt seine Umsatz - und Ergebnisprognose. Das ist mMn ein gutes Zeichen, zeigt es doch auf, dass man den Markt gut einschätzen kann. Wie ich schon geschrieben habe, ist der Umsatz bei einem Verlag nicht wirklich sauber planbar - umso wichtiger ist es, dass man in jedem Fall eine gute Marge zeigen kann - und selbst wenn man den "worst case" für die Marge betrachtet (Umsatz 95 Mio Euro, Ebit 11 Mio Euro) dann würde die Marge bei 11,5% liegen. Da gibt es mWn doch einige Industrieunternehmen (ich habe davon auch einige bei mir im Depot :) ), die sich über eine derart hohe Marge mehr als nur freuen würden. Zudem hat man sich mit der nun vollständigen Übernahme der CE strategisch deutlich verbessert. Die bei CE erschienenen Bücher waren in den letzten Jahren ausgesprochene Bestseller (wie gesagt, dass das so weitergeht ist nicht garantiert - aber wenn man in Köln weiterhin mehr richtig als falsch macht, dürfte der Umsatz (und damit auch der Ergebnis-) -beitrag des neuen Imprints erfreulich bleiben). Insofern halte ich die Aussichten für den Verlag weiterhin für sehr solide. BL ist kein Unternehmen, das seine Umsätze jedes Jahr verlässlich um 10% plus x steigern wird - aber ein Unternehmen, dass sehr gute Margen liefert und den Umsatz sukzessive über Zukäufe (wie jetzt der der CE) steigern kann und (wahrscheinlich, wenn man nicht wieder Fehler macht wie zu Beginn der Börsennotierung) sehr interessante Dividenden zahlen dürfte. Das könnte dem ein oder anderen zu wenig spektakulär sein - aber ich kann für mich immer nur wieder betonen, dass ich in den "dunklen Jahren" des Unternehmens genug Spektakel für die nächsten Jahre hatte.
Einen schönen Tag allerseits.
https://www.boersenblatt.net/news/bestseller/...ks-auf-platz-1-213967
Pamela Reif hat mit ihrem Kochbuch den ersten Platz in den Verkaufscharts für Ratgeber erreicht - das Buch ist bei CE erschienen und wird, nachdem der Verlag nun vollständig bei BL konsolidiert ist, auch vollständig bei den Umsätzen und Ergebnissen im Konzern erfasst.
Zudem zeigt der Hinweis auf das zweite Oktopusbuch von Herrn Rossmann auch eine Marktbesonderheit. Dadurch dass das zweite Buch auf Platz 2 der Bestsellerliste steht, wurde das erste Buch von Rossmann auch wieder in die Bestsellerliste mit hineingezogen - das ist grundsätzlich der Vorteil von Serienbüchern, die BL sehr promotet.
Und spannend wird es dann tatsächlich in den nächsten Bestsellerlisten, ob sich Follett gegen Fitzek auf Platz 1 der Liste platzieren kann... das ist aber sicher eher eine Prestigefrage.