Aurelius
Durch Stop loss verdienen auch die Banken bestens - als Privatanleger zahlst du unnötigerweise Steuern und zusätzliche Orderspesen bei Wiedereinstieg. Alles in allem eine vorgegaukelte Sicherheit, die - wie man hier sieht - auch Zockern in die Hände spielt.
Ich selbst investiere nie mit dieser vermeintlichen Absicherung. Wenn man gut diversifiziert ist, ist ein unvorhergesehener Rohrkrepierer (wie bei mir Valeant) für´s Gesamtdepot kaum merkbar. Und man erspart sich bei allgemeinen Marktrückgängen das Zahlen von Steuern und Spesen bei Wiedereinstieg.
Ob Aurelius zurzeit ein fallendes Messer ist, oder ob sich jetzt eine einmalige Kaufchance ergibt, wage ich nicht zu beurteilen. Dazu sind weitere Stellungnahmen beider Parteien notwendig. Der Spruch "Kaufen, wenn die Kanonen donnern" ist allerdings eher dann anzuwenden, wenn der Gesamtmarkt fällt und sich dadurch unverhoffte Schnäppchen ergeben.
Man weiß natürlich nicht, ob und ggf. wieviel es noch tiefer geht.
Stellt sich nur die Frage, wann die Hedgefonds aufgeben?
Den Shorties den vollen Absturz anzuhängen, halt ich deshalb für kokolores.
Zittrige, Stops und Gewinnmitnahmen sind die Hauptverursacher des Debakels.
Insofern wär ich noch vorsichtig, da Aurelius seit der Finanzkrise 2009 um sagenhafte 3500 Prozent geklettert ist.
Da ist also noch Luft nach unten. Ich würd einsteigen wenn mal ne 2 vorne steht...
http://aureliusinvest.de/site/assets/files/2531/...sabschluss2016.pdf
Da hast du alle Zahlen schwarz auf weiß.
Der Bericht wurde sicher von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer nochmals geprüft vor der Veröffentlichung.
Die Aurelius Aktie stand vor drei Tagen bei 67 Euro, wer einen stopp loss gesetzt hatte, ist längst draußen und das wäre nicht die schlechteste Idee gewesen. Und wer dieser Philosophie folgt, der kauft eh nicht nach und steigt völlig neu ein, sondern wartet den klaren Trend ab.
Entscheidend war, wie die Aktie unmittelbar auf den Call reagiert hatte, es ging schon während des Calls sehr schnell und deutlich weiter runter. Der Vorstand war nicht in der Lage die massiven Insiderverkäufe zu erklären, am Ende war er sogar genervt und verweigerte gar weitere Antworten, ein absoluter No Go.
Der Geschäftsbericht ist auch alles andere als erhellend, sowohl beim Ergebnis (minus 93%) als auch beim EBITDA war es klar schlechter als im Vorjahr, der Vorstand hatte 15% unterm gehandelten Aktienkurs verkauft, nämlich bei 52,50. Daher braucht man sich eh nicht an den ehemaligen 67 Euro zu orientieren, die Aktie schien klar überbewertet zu sein, nur wurde das nicht vom Unternehmen offen kommuniziert, stattdessen wurden die Dinge schöngeredet, damit man selber schön verkaufen kann.
Wenn die Gesamtmärkte zusammenkrachen, steigt hier bei Aurelius zudem das Risiko eklatant, denn dann wird sich herausstellen, daß die gekauften Beteiligungen teilweise tatsächlich viel zu hoch bilanziert wurden.
Wir wissen alle, dass Börsianer wie Herdenvieh reagiert-- wenn einer rennt, rennen erst mal viele mit.
Das war beim sagenhaften Aufwährtsgalopp auch so...