Verteilungsfragen - Börsen- und Politik-Aspekte
Seite 8 von 286 Neuester Beitrag: 21.07.23 22:24 | ||||
Eröffnet am: | 08.01.19 13:41 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 8.125 |
Neuester Beitrag: | 21.07.23 22:24 | von: Shlomo Silbe. | Leser gesamt: | 1.758.332 |
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Dies gilt für den Staat China als Ganzes. Die Schuldenquote Chinas lag 2018 bei nur 51 %. Damit würde China (unter diesem Kriterium) sofort die Beitrittsbedingung für die Eurozone erfüllen ;-)
(Griechenland hingegen hatte beim Eurozonen-Beitritt eine Schuldenquote von über 100 %, die nur mit Goldmans "Hilfe" (Schulden-Versteckspiel) auf die maximal zulässige Beitritts-Schuldenquote von 60 % "gesenkt" werden konnte. Das Fiasko war in GR also vorprogrammiert.)
Verschuldet sind in China nur etliche Bürger "nach innen" - über das Schattenbanksystem und in Yuan. So wurden u. a. viele Eigentumswohnungen, die in China als "Betongold" gelten, zu völlig überteuerten Preisen auf Schattenbank-Kredit gekauft.
Größter Dollar-Schuldner der Welt sind die USA. Damit sind die Amis beim "großen Knall" am Feinsten raus, siehe dazu # 172.
China weiß gar nicht wohin mit seinen vielen US-Dollars aus den gigantischen (US-)Exporten. Das hatte ich bereits vorgestern im USA-Bärenthread detailliert beschrieben.
In der Bankenkrise 2008 ff. hatten die Chinesen begriffen, dass sie mit ihrer bis dato gefahrenen Strategie, die vielen Dollars aus ihren Exporterlösen in US-Staatsanleihen zu investieren, einen buchstäblich kapitalen Fehler gemacht hatten. Denn wenn der Dollar - wegen Überschuldung der USA - wertlos würde, gälte dies auch für US-Staatsanleihen. China würde dann im Nachhinein um den Gegenwert vieler Jahre Arbeit von Milliarden Chinesen betrogen.
Deshalb hat China 2009 die neue Ponzi-Marschrichtung festgelegt, auf Pump in Sachwerte (statt in grünes Klopapier) zu investieren, die ich - satirisch überspitzt - in # 172 beschrieben habe.
https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/...r-dollar-waffe-31063616
Seine Dollar-Milliarden sind für China also ein zweischneidiges Schwert. Die Lehre, die Peking aus dieser Situation gezogen hat, dürfte in der Erkenntnis bestehen: Wirklich reich ist nicht ein Land, dass über Milliarden in einer weltweit akzeptierten Währung wie dem Dollar verfügt. Wirklich reich und mächtig ist nur ein Land, dessen eigene Währung weltweit unmittelbar akzeptiert ist. Dieses Ziel strebt Peking aktiv an. In internationalen Abkommen vereinbart es mit anderen Ländern Zahlung in chinesischer Währung – und versucht so, den US-Dollar schrittweise durch Chinas Renminbi zu ersetzen. Damit unterminiert es wirksam einen Grundpfeiler amerikanischer Weltmacht: die Vorrangrolle des Dollar.
china ist sehr stark in dollar verschuldet, die niedrigen zinsen der letzten jahrzehnte ... da wurde ordentlich zugegriffen ( natürlich getauscht in china währung )
Ähemm, und wieviele Auslandssschulden hat China? Oder ist es nicht vielmehr so dass China einen gigantischen Berg an US-Staatsanleihen besitzt?
Auf den Tag, an dem der Dollar wertlos wird, auf den werden wir aber noch sehr sehr lange warten müssen.
https://www.youtube.com/watch?v=CRWOZY8FIWA
"Gleichzeitig hat Peking allerdings ein Pfund in der Hand: Es ist größter ausländischer Gläubiger Washingtons. Nach offiziellen Zahlen hat China den USA etwa 1200 Milliarden geliehen, tatsächlich dürften es 200 bis 400 Milliarden Dollar mehr sein."
A.L. Mein Reden in den letzten Postings. Das Gerede von Chinas "Überschuldung" ist für die Tonne, auch hinsichtlich Chinas Staatschuldenquote von nur 51 % (# 176)
Auch die Briten, die bis 1945 mit dem Pfund die Weltleitwährung stellten, mussten nach Ende des 2. Weltkrieges feststellen, dass diese Privileg nicht in Stein gemeißelt war. Es gab in der Geschichte sogar Zeiten, in denen Portugals Escudo die Weltleitwährung war...
China würde sich mit einem Massenverkauf von US-Staatsanleihen zwar selber sehr schaden, aber den Amis womöglich noch mehr.
Zu dieser Waffe könnte China - als ultima ratio - greifen, wenn die Amis mit konventionellen Waffen/Schiffen Drohgebährden aufbauen, wie letztes Jahr vor Nordkorea.
Im Zweifel ist immer der Gläubiger (China) der Mächtige, und nicht der Schuldner (USA). Weil nämlich nur der Gläubiger aktiv handeln kann (auf Finanzebene). Die Amis als Schuldner können nur bangen und hoffen, und (auf Nicht-Finanzebene) womöglich mit Militärgewalt bis hin zu Atomschlägen drohen.
* Dieser Wolf erhält auf Youtube Zusimmungsquoten oberhalb der 99%. Der gedemütigte alte Indianer erntet hingegen Shitstürme.
Ich sehe in Trumps Regentschaft eine vorübergehende Entgleisung, aber keinen Paradigmenwechsel.
In punkto Wirtschaft hat China in den letzten 15 Jahren rasant aufgeholt. In spätestens 20 Jahren (eher 10 Jahren) wird USA meiner Meinung nach nicht mehr die Nr. 1 sein.
Ob die Amis aus Frust darüber vorher den ganzen Planeten wegbomben, muss sich noch zeigen.
Aktuell bleiben den Amis nur die Optionen, militärisch mit dem Säbel zu rasseln und/oder China über Strafzölle (eine Methode aus der Zeit Kaiser Wilhelms) in Schach zu halten.
so macht es die ezb doch auch und japan schon sehr lange. die haben mittlerweile fast alle schulden aufgekauft und sind fast 100% gläubiger.
es ist ein teufelskreis bzw. schneballsystem. den letzten beissen die hunde , mal sehen wer das sein wird, china, usa oder europa.
Wie soll USA da "Chinas Schulden aufkaufen". Das ist eine Diskussion für die Sandkiste.
Es gäbe auch für die US-Politik keinerlei Rechtfertigung, die Notenbank-Bilanz weiter aufzublasen, um "Chinas Schulden aufzukaufen". Solche Ideen grenzen an Irrsinn, sorry.
Dazu muss die Fed EIGENE Staatsanleihen aufkaufen, und nicht etwa chinesische.
mit anderen worten...also wenn die fed die amerikanischen schulden von den den chinesen aufkauft , so wie z.b. die ezb die schulden italiens aufkaufte
A.L.: Die Staatsschuldenquote ist das Verhältnis der Staatsschulden zum jährlichen BIP, in Prozent. Die Privatverschuldung fließt da mit keinem Cent ein.
Eine zu hohe Privatverschuldung kann aber - im Zuge von Bankenrettungen - zu einer erhöhten Staatsschuldenquote führen. So hatte Spanien in den Nuller Jahren noch eine Vorzeige-Staatsschuldenquote von nur 40 %. Die Privaten (Firmen und Haushalte) hatten sich in der Immo-Blase jedoch stark überschuldet. Nach der Rettung der verzockten Banken, die unter nicht eintreibbaren Privatschulden litten, stieg Spaniens Staatsschuldenquote dann auf bis über 100 %.
Es gibt auch noch den Terminus Gesamtschuldenquote. Der gibt die Summe aus staatlicher und privater Verschuldung. Seit 2016 ist die chinesische Gesamtschuldenquote höher als die der USA.
So haben z. B. die deutschen Privathaushalte Schulden in Höhe von 1,75 Billionen Euro. Dem stehen jedoch knapp 5,9 Bio. an Ersparnissen sowie Immobilien und weitere Sachvermögen gegenüber.
"Im Mittel" sieht es also ganz gut aus. Doch sind in D. knapp 7% der Haushalte überschuldet, d. h. sie werden in absehbarer Zeit ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können und haben auch keinen Kreditspielraum mehr.
D.h. China schmeißt seine US-Staatsanleihen zwar auf den Markt, aber die Fed kauft sie (via QE 3.0) genauso schnell wieder ein, so dass Marktverwerfungen (außer psychologischer Natur) im Prinzip nicht auftreten.
Dies erregte bereits 2014 Stirnrunzeln:
https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/...r-_H1533278072_66695/
Normalerweise schauen sich die Daten des US-Finanzministeriums zum Anleihenbesitz nur Finanzprofis an: Sie wollen vor allem sehen, ob China, der mit weitem Abstand weltgrößte Eigentümer derartiger Papiere, möglicherweise weiter auf der Verkäuferseite steht. Nach massiven Verkäufen im Dezember hatten die Chinesen ihre Bestände im Januar um lediglich 3,5 Mrd. Dollar auf 1273,5 Mrd. Dollar aufgestockt. Ursprünglich hatte das US-Finanzministerium ein Plus von 14 Mrd. Dollar gemeldet. Die Daten für Japan wurden ebenfalls angepasst. Statt eines gleichbleibenden Bestands ist er im Januar um 18,9 Mrd. Dollar auf 1201,4 Mrd. Dollar angestiegen.
Wegen der Russland-Krise stehen die Daten aber deutlich stärker als sonst im Fokus der Investoren. Denn Investoren versuchen herauszufinden, ob Russland - wie kolportiert - Anleihen im Wert von 100 Mrd. Dollar verkauft oder zumindest von der US-Notenbank weg verlagert hat. Laut den Daten des Finanzministeriums ist der Bestand Russlands im Januar allerdings um lediglich 6,8 Mrd. Dollar gesunken.
Viel auffälliger als die Daten zu Russland waren einmal mehr jene zu einem anderen kleinen Land aus Europa: Laut dem US-Finanzministeriums hat Belgien seine Bestände im Januar um 53,5 Mrd. Dollar auf 310,3 Mrd. Dollar aufgestockt. Damit hat das Land die Region „Karibische Bank-Zentren", sprich die Bestände von Hedgefonds, vom dritten Platz verdrängt. Seit August 2013 sollen die Bestände Belgiens um 143,5 Mrd. Dollar (104 Mrd. Euro) hochgeschossen sein. Dabei hatte das Land 2013 ein Bruttoinlandsprodukt von lediglich rund 376 Mrd. Euro. Woher hat Belgien plötzlich die 100 Mrd., um die Anleihen zu kaufen?...
...Xi Jinping habe einmal das große chinesische Reich mit dem riesigen Ozeandampfer "Titanic" verglichen, erzählt Professor Willy Lam von der Chinesischen Universität in Hongkong. Die Führung dürfe sich keinen Fehler leisten, der die Herrschaft der Partei gefährden könne, zitiert er den Parteichef, der noch hinzugefügt habe: "Wenn die "Titanic" einmal sinkt, wird sie einfach untergehen."...