Rechte sind die letzten Assis
materialschlacht, die von Anteilnahme geprägten Beiträge hier nahmen für mich in #81 ihren Anfang.
#178 ein trauertag für solch ein verbrechen einzuwerfen macht meines erachtens keinen sinn. die betroffenen trauern jeden tag.
ich kann darüber nicht trauern. ich bin der überzeugung, dass die verbrennung von menschen grundlegend falsch ist. doch das schicksal dieser armen menschen tangiert mich nicht. ich fange nicht an, anteilnahme zu heucheln. ich bin schlichtweg zu weit weg von dieser situation
Aber du solltest mich inzwischen kennen, so ganz ab und an benutze ich Ironie. Wenn ich also hier das Gedenken einiger bewunderte, meinte ich die voll differenzierte, argumentativ sauber geführte Diskussion im Anschluss an #81.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/...erklaerungsnot-a-902605.html
-ja, es ist mir bekannt, dass eine antifaschistische tradition in der linken gab und immer noch gibt - allerdings sehe ich diese recht differenziert. explizit der "ddr"-antifaschismus war eine farce, bzw. ein recht eigennütziges alibi
- zum einen wurde dem ideologischen gegner westdeutschland pauschal eine nähe zum faschismus unterstellt, da ja der faschismus immer "die höchste form des kapitalismus" war - gestimmt hat das natürlich nie.
- es gibt natürlich einen linken antifaschismus, der vom menschenbild der "egalite" herrührt. wer jedoch die gesellschaftliche realität der ddr kannte, weiss, dass dies nie der wahre beweggrund war. wenn ich mich an die ganzen "opfer/verfolgte des faschismus"-brimbamborium erinnere, dann ging es in der ddr vor allem um liebknecht, luxemburg und die kpd-mitgliedern, die von den nazis verfolgt wurden - über die grösste opfergruppe, die juden, die aus den rassisch-chauvinistischer motivation ermordet wurden hörte man wenig. vermutlich weil sich die ddr mit israel scon immer schwertat, zum anderen, weil sie sich weigerte, verantwortung für diese deutschen verbrechen zu übernehmen - das schob man schlicht den westdeutschen zu
betrachtet man allerdings das wähler-klientel, die gestrauchelten, minderbemittelten, zu kurz gekommenen und dann die therapeutische ähnlichkeit linker und rechter philosophie, so liegt durchaus der verdacht nahe, dass hier ein konkurrent aus dem weg geräumt werden soll.
man verspricht den menschen beiderseits, dass sie "wieder wer sind" - der staat wird es richten.
Genau deshalb hab ich dieses Beispiels des Pfarrers gewählt, damit er mal sieht, dass es auch Linke in der DDR gab, die auch heute noch links sind, und seinem Bild der Linken widersprechen.
Über den Antifaischismus der DDR als Staat brauchen wir uns nicht zu unterhalten. Das ist ein anderes Thema.
das du gesellschaftliche verantwortung uebernimmst habe ich nie bestritten.
Betreibe ich uebrigens auch
Es gab halt sehr viele Grauzonen. Täter waren gleichzeitig Opfer und umgekehrt.
Ich in meinem Alter hab die DDR sowieso als wunderschön empfunden. Aber das haben vermutlich auch Pimpfe im 3.Reich so empfunden. Der Unterschied ist halt nur, wenn man älter wird, sollte man zwischen dem 3.Reich und der DDR in Sachen Gewaltherrschaft schon unterschieden können. Manche der hiesigen Boardrechten schaffen ja nichtmal das.
als pimpf vermutlich nicht so wichtig.
verbrechensrate war aufgrund des harten regimes ebenfalls aeusserst gering. fakt ist, dass sich die regime doch sehr aehnlich sind. klassenwahn und rassenwahn. sehr nah beieinander.
Ich sprach von mir ganz persönlich im Vergleich zu Lumbi und Dr.Bobs Anmachen hinsichtlich DDR-Vergangenheit meiner Person. Das alle gesellschaftlchen Gruppen, Individuen und politischen Organisationen sich gegen Faschismus und Rassismus aussprechen sollten, versteht sich doch von selbst. Deshalb wundert mich ja immer, wieso Lumbi, Dr.Bob und andere ständig genau solche Gruppen oder Individuen entweder nur als linke Steienschmeisser betrachten oder gar als ewig gestrige Kommunisten, wahlweise mit DDR-vergangenheit und deshalb ohnehin kommunistisch vorbelastet.
Nur aus dem Grund hab ich den Artikel vorhin verlinkt, um Lumbi mal zu zeigen, welch DDR verganngehiet man haben kann und trotzdem damals wie heute sich als linker Antifaschist verstanden hat bzw. versteht.
Ich glaub schon, dass Lumbi das auch leicht begreift. Er vergisst es nur leider häufig in den Diskussionen hier, wobei er in dem Punkt nicht so schlimm wie Dr.Bob ist. Lumbi konzenbtriert sich dann doch eher auf seine Islamphobie.
Man sieht ja, die ganzen tueftler aus der ddr die damals aus minimalistischen materialien tollste sachen gebaut haben. Not macht erfinderisch.
was meinste was diese menschen alles haetten erschaffen koennen wenn ihnen die welt offen gestanden haette.
wo waeren wir heute wenn alle staaten ihre menschen eingesperrt und kleingehalten haette?
bin jetzt auch nicht so sehr materialistisch eingestellt aber jedr sollte doch aus seinem leben machen was er moechte. die vielfalt ist wichtig deshalb befuerworte ich auch zuwanderung, was du mir immer absprichst
Also erstens mal zum Thema DDR Realität, die du ja nicht kennst.
Nein, ich konnte nicht in den Westen reisen. Wir waren aber mit Bulgarien, Sowjetunion etc. eigentlich sehr zufrieden. Das hat natürlich nicht auf alle Leute zugetroffen. Das versteht sich ja von selbst. Ich als 12jähriger hab das eh anders beurteilt. Für mich war die Kindheit ein Paradies, aber bin mir sicher mit meiner Sturheit wäre ich in der DDR als Jugendlicher dann vermutlich angeeckt, zumal ich dann sicherlich hätte weiter reisen wollen. Viele Leute haben es sich in der DDR aber auch eingerichtet. Das meinte ich gestern mit dem typischen Spießertum.
Nach Westberlin einkaufen wollte ich gar nicht. War ja nicht so, dass es uns an dem grundlegenden fehlte. Ich wollte übrigens auch nach der Wende nicht sofort in den westen. Das einzigste was ich interessant fand, war, endlich mal westliche Musik kaufen zu können. Die musste man sich ja sonst immer irgendwo anders herorganisieren.
Was den Unterschied zwischen den Regimen angeht. Na ja, Klassenwahn und Rassenwahn können ähnliche Folgen habe, sind aber in ihrer Theorie schon unterschiedlich und in der Praxis gabs natürlich extreme Unterschiede zwischen den Ländern des Ostblocks bzw. den kommunistisch/sozialistischen Ländern. Wer behauptet die DDR wäre ähnlich gewesen wie das 3.Reich, der hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Vielleicht erklärt es dir ja rightwing noch. Ich bin für diese Gleichsetzungsdiskussion einfach nicht in Stimmung.
wie ich ja schon desöfteren schrieb:
rechtsextremismus ist ein verbrechen,
linksextremismus ist eine krankheit.
Ich denk jeder in der DDR wusste was an der Grenze passiert, sogar ich als Kind. Da muss man sich ja auch keinerlei Illusionen hingeben. Die Frage war sicherlich, ob man die Grenze (aufgrund der Propaganda) als nützlich oder sinnlos und falsch ansah. je nachdem aus welchem Elternhaus, Freundeskreis, etc.l man stammte, sah man das natürlich unterschiedlich.
Ich versteh nicht wo du eigentlich noch Glorifizierung der DDR entdeckst. Ich kann davon so gut wie gar nichts mehr entdecken. Am ehesten noch bei ein paar 70jährigen Altkadern der SED, die nichts gerlernt haben. Aber die sind doch gar nicht mehr im politischen oder öffentlichen Raum. Was ist in dem Zusammenhang überhaupt "Linksdialektik"?
das problem an der linken politik - diese steuergeschenke und diese staatlich verordnete narrenfreiheit fuer einige wirkt sich negativ auf die gemeinschaft aus. eigentlich genau das gegenteil. Und wenn wirtschaft usw. erlahmt dann werden die geldfluesse auch versiegen.
wer zahlt dann die zeche. tv, handy und pc moechte auch jeder sein eigen nennen.
dann hab ich doch als regierung ein problem. dann herrscht irgendwann armut und das volk rennt davon. dann hab ich als regierung nur zwei moeglichkeiten - entweder ich lass das volk laufen oder ich bau nd mauer und erzaehl ihnen fadenscheinige stories wie der boese kapitalismus und der faschistische westen.
und gruende die stasi und lass kritiker wegsperren und auf fluechtlinge baller ich nieder
Was linke Steuergeschenke angeht. Na ja, meines Wissens gabs die höchsten Steuern unter CDU Regierungen, gerade auch was Vermögenssteuer und Einkommenssteuier angeht. Das sollte zumindest zeigen, dass die Frage wie gesund eine Wirtschaft ist, nicht von der Steuerpolitik der Regierung abhängt. Da sind ganz andere Themen viel wichtiger.
Im Übrigen ist die Wirtschaft mit ihrem Wachstumsdogma für mich nicht das wichtigste im Leben. Und ich denk eben auch nicht national sondern global. Für mich sind nicht deutsche Unternehmen und ihre Marktstellung wichtig, sondern jeder Mensch auf der Welt. Und mit diesem Ansatz denkt man über gewisse Regeln des Kapitalismus kritisch, ohne dabei das Grundprinzip von Angebot, Nachfrage und individueller Freiheit in Frage zu stellen.
ich meine damit die parallelen. in der ddr gabs auch entsprechende kinderorganisationen. natuerlich hat das den buben und maedchen gefallen.
das gehoerte aber ebenfalls zur perfiden propaganda.
was meinste wenn man heute einen senior fragt obs ihm in der hitlerjugend gefiel? der sagt bestimmt das gleiche.
gottseidank weiss man heute nach diesen schrecklichen verbrechen dass der nationalsozialismus nicht das wahre ist.
der sozialismus dagegen ist da eher in der gesellschaft angekommen. da wurde wohl mehr vertuscht bzw. eskalierte nicht. schau was der stalin getrieben hat.
was ich sagen will - nicht alle ideologien, welche vordergruendig so ehrbare ziele wie antifaschismus verfolgen sind erstrebenswert. bei diesen radikalen ideologien haben die machthaber nur eins im sinn- macht halten und ausbauen- und das radikal - da wird auch ueber menschenopfer gegangen wenn sie der "ehrbaren"sache dienen