H&R WASAG - nächster Renner ?
Ist für mich ein typische Langfrist-Invest (zumindest solange es vom jetzigen Vorstand gesteuert wird).
Gruß
FredoTorpedo
Irgendwie habe ich in Erinnerung daß ab 2008 bei PKW-Autoreifen in einigen Ländern die Gummiadditive von Wasag verwendet werden müssen, die sehr umweltschonend sind, gegenüber den derzeit verwendeten.
vielen Dank im voraus
Aber wie auch immer: H&R Wasag ist aus meiner Sicht auf diesem Kursniveau ein Kauf, weil die Börse die Prognose für das Geschäftsjahr 2007 nicht richtig interpretiert hat. Nach dem Verkauf der Explosivaktivitäten haben sich die Bilanzkennzahlen deutlich verbessert. Logischerweise ist zunächst ein Umsatzrückgang damit verbunden, der aber für das laufende Jahr möglicherweise noch kompensiert werden kann.
Der Ausbau der Aktivitäten in Asien ist wichtiger Schritt... und er wird konsequent weiter verfolgt. In diesem Wachstumsmarkt hat Wasag hervorragende Chancen sich zu etablieren.
Noch für das laufende Jahr sehe ich ein Kurspotenzial von 15 - 20 % auf 38 bis 40 Euro. Außerdem locken Gewinnausschüttungen an die Aktionäre.
Bzgl. deiner zweiten Frage meine ich schon ähnliches gelesen zu haben, bin aber nicht sicher wann und wo.
Moneywasher, danke für deine Info - wenn man so dicht daran sitzt, kann man vieles deutlicher feststellen, zumindest über die Stimmung und wirtschaftliche Situation im Unternehmen als aus der Ferne. Geht mir bei Volkswagen ähnlich, da dort auch quasie vor der Tür sitze.
Gruß
FredoTorpedo
Hab mir heut mal ein paar stücke ins Depot gelegt.
Das Papier ist ein Starker Wert und soll kein kurzer Zock sein, sondern ein Mittel- bis Langfristanlage !!
Hier mal die nächsten Termine die die Trendwende einleuten könnten
- 19. Juli 2007:
Hauptversammlung in Hamburg
- 10. August 2007:
Veröffentlichung des Berichts zum 1. Halbjahr 2007
- 12. November 2007:
Veröffentlichung des 9-Monatsberichts
Servus
boersenjunky
-- reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt.--
10:09 27.06.07
Kulmbach (aktiencheck.de AG) - Nach Ansicht der Experten vom Anlegermagazin "Der Aktionär" ist die Aktie von H&R WASAG (ISIN DE0007757007/ WKN 775700) günstig bewertet.
Der Unternehmenslenker Dr. Horst Hollstein bleibe seiner erfolgreichen Expansionsstrategie treu. Nach der Trennung von der Sprengstoffsparte habe der Spezialchemiekonzern von Exxon Mobil eine Anlage zur Herstellung von Wachsemulsionen für den gesamten asiatischen Raum gekauft. Im Rahmen der Expansionsinitiative "Projekt 40" wolle man die Raffineriekapazitäten und die Präsenz im wachstumsstarken asiatischen Markt weiter vergrößern.
Der Expansionsdrang könnte 2008 und 2009 in einem Gewinnsprung münden. Nachdem das Vorsteuerergebnis im laufenden Jahr bei prognostizierten 65 Mio. EUR liegen dürfte, würden die Wertpapierexperten bis 2009 mit einem Anstieg auf rund 100 Mio. EUR rechnen.
Zudem würden in den Büchern noch einige Reserven schlummern: Die Quarzsandbestände, die aus dem Verkauf der Sprengstoffsparte "übrig" geblieben seien, würden beispielsweise die Herstellung von hochwertigen Glassorten ermöglichen. Das "versüße" die ohnehin starke Gewinnentwicklung zusätzlich. Auf Grund der guten Gewinnaussichten dürfte die Aktie mittelfristig wieder die alten Höchststände bei 53 EUR ins Visier nehmen. Das 2009er KGV liege bei günstigen 11.
Die Experten von "Der Aktionär" empfehlen den Anlegern bei der H&R WASAG-Aktie zuzugreifen, bevor Vorstandschef Hollstein im Rahmen der nächsten Hauptversammlung möglicherweise neue Prognosen präsentieren wird. Das Kursziel sehe man bei 55 EUR. (Ausgabe 27) (27.06.2007/ac/a/nw)
Diese werden vor allem in Autoreifen eingesetzt und sind ab 2008 zunächst in Asien und ab 2009 weltweit Pflicht. Der Expansionsdrang der Hamburger könnte daher 2008 und 2009 in einem Gewinnsprung münden.
(Auszug aus Der Aktilonär)
... der kurs wird wieder steigen und steigen. Kursziel 55 Euro
Servus
boersenjunky
-- reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt.--
5 Tages Chart
Servus
boersenjunky
-- reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt.--
Gruß
FredoTorüedo
Auf den Fonds Nestor Fernost stehe ich sehr. Morphosys, einer meiner langjährigen Favoriten, ist eine einzige Enttäuschung, was sich noch ändern kann. Die Wacker-Performance ist schon etwas unheimlich. Nordex, Solarworld, Manz, Roth + Rau kann man wahrscheinlich immer noch kaufen. Doch das Problem ist oft, was verkauft man für die neuen Positionen.
Ich setze mir nie stopp loss, aber ich verkaufe mit Vorliebe die Verlustpositionen, wenn ich neu investieren will.
Wincor Nixdorf, KSB, Mühlbauer, BASF, Fuchs Petrolub, OHB, die Liste ist unendlich lang, wo ich noch nicht, oder nicht mehr investiert bin. Bei KSB bin ich drin. Die größten Positionen von mir sind derzeit Arques, Nestor Fernost, Stratec und Biolitec. Meine größten Verlustpositionen sind Morphosys, Paion und ein ganz kleiner Teil ein Call mit sehr hohem Hebel auf Gazprom. Was ich nicht mehr machen werde sind neue Engagements in Biotechs und Pharmas. Pharma-Werte sind derzeit ohnehin out.
Good trades an alle ARIVA-User
Weiß jemand, wie abhängig das Geschäft von H&R bzgl des Rohölpreises und Euro/Dollar-Kurs ist?
• Hauptversammlung der H&R WASAG AG in Hamburg
• Hohes Wachstumstempo durch neues Investitionsprogramm langfristig gesichert
• Vorläufige Halbjahreszahlen bestätigen Gewinnprognose
Salzbergen, 19. Juli 2007: Auf der ordentlichen Hauptversammlung der H&R WASAG AG erläuterte der Vorstand heute vor knapp 500 Aktionären in Hamburg die aktuelle Entwicklung und die Säulen für das zukünftige Ertragswachstum. Dabei wurde erstmalig auch ein neues Investitionsprojekt vorgestellt, dass ab 2008 umgesetzt wird und das Wachstum des Ertragspotenzials in den Folgejahren noch einmal beschleunigen soll.
„Wir konzentrieren uns und in den kommenden Jahren mit aller Kraft auf das Wachstumspotenzial im chemisch-pharmazeutischen Spezialitätengeschäft, dies umfasst den Ausbau der bestehenden Raffineriekapazitäten in Deutschland sowie das organische Wachstum in den Überseeregionen und mögliche Akquisitionen“, beschreibt Dr. Hollstein, Vorstandsvorsitzender der H&R WASAG AG, die strategische Zielrichtung.
Erst im letzten Jahr hatte die Gesellschaft ein wesentliches Investitionsprogramm zur Erweiterung der Raffinerien in Salzbergen und Hamburg ins Leben gerufen. Dieses so genannte Projekt 40 beinhaltet Maßnahmen zur Beseitigung von Engpasskapazitäten in den bestehenden Anlagen und soll durch den Verkauf von ca. 200.000 t Hauptprodukten bis 2009 zu einem Ertragspotenzial von 40 Mio. € führen.
Auf der heutigen Hauptversammlung stellte die Gesellschaft bereits das Nachfolgeprojekt hierzu vor. Dieses zielt auf die Beseitigung der strategischen Schwächen in der Raffinerieproduktion ab, die nach Umsetzung von Projekt 40 noch bestehen. Diese betreffen zum einen die Verfügbarkeit von Zwischenprodukten zur Herstellung kennzeichnungsfreier Weichmacher für die Reifenindustrie und zum anderen den hohen Ausstoß an Nebenprodukten, die zur Zeit nur als schweres Heizöl verkauft werden können.
Durch den Bau neuer Anlagen können die anfallenden Nebenprodukte zu margenstärkeren Produkten veredelt werden, wobei gleichzeitig auch die Versorgungslücke mit Einsatzstoffen für die Weichmacherproduktion geschlossen wird. Das Projekt modifiziert die Maßnahmen des bereits eingeleiteten Projekts 40 und umfasst ein zusätzliches Investitionsvolumen von über 80 Mio. €. Aufgrund erster vorläufiger Kalkulationen, rechnet der Vorstand mit einer kurzen pay-off-Zeit.
„Das neue Projekt ist ein wesentlicher Baustein, um die Raffineriekapazitäten ideal aufeinander abzustimmen und die Ausbeute zu maximieren“, erklärte Dr. Hollstein. Vor diesem Hintergrund erhält das Projekt den Arbeitstitel Goldener Schnitt (Golden Cut), in Anlehnung an die Bezeichnung idealer Proportionen, u.a. in der Mathematik, Kunst und Architektur.
Neben dem langfristigen strategischen Ausblick, berichtete der Vorstand auch über die Entwicklung im zurückliegenden zweiten Quartal 2007. Aufgrund vorläufiger Berechnungen erreicht der Konzernumsatz im gesamten ersten Halbjahr 401,3 Mio. € (Jan.-Jul. 2006: 401,6 Mio. €) und das operative Ergebnis (EBITDA) sowie das Vorsteuerergebnis (beide vor außerordentlichen Ergebnisbestandteilen) 44,6 Mio. € (Jan.-Jul. 2006: 50,9 Mio. €) bzw. 35,9 Mio. € (Jan.-Jul. 2006: 37,7 Mio. €). Damit bestätigt die Ergebnisentwicklung die Gewinnprognose des Vorstands, der für das Gesamtjahr 2007 ein Vorsteuerergebnis von 65 Mio. € erwartet. Hinzu kommt ein außerordentlicher Ergebnisbeitrag von ca. 15 Mio. € aus dem Verkauf der Explosivstoffaktivitäten, der im April erzielt wurde.
Kontakt:
H&R WASAG AG
Oliver König, Investor Relations / Kommunikation
Neuenkirchener Str. 8, 48499 Salzbergen
Tel.: 05976-945-300, Fax: 05976-945-308
Mail: oliver.koenig@hur-wasag.de
www.hur-wasag.de
Ergänzendes zur H&R WASAG AG
Die im SDAX notierte H&R WASAG AG ist als Unternehmen der Spezialchemie in der Entwicklung und Herstellung chemisch-pharmazeutischer Spezialprodukte auf Rohölbasis und in der Produktion von Präzisions-Kunststoffteilen tätig. In den einzelnen Geschäftsfeldern sind die Konzernunternehmen als Markt- und/oder Technologieführer aussichtsreich positioniert. Im Geschäftsjahr 2006 wurde ein Konzernumsatz von 817 Mio. € und ein Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von 75 Mio. € erzielt. Zum 30. Juni 2007 beschäftigten die Konzerngesellschaften 1.160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Quelle: www.wasag.de
http://www.wasag.de/pdf_files/HuR_WASAG_HV2007.pdf
Gruß
FredoTorpedo
Die Präsentation bzg. auf die mittel und langfr. Strat. ist gut (ist ja auch noch von Hollstein), als negativen Einflussfaktor sehe ich die steigenden Rohölpreise in Verbindung mit den langfr. Verträgen von H&R. Im Geschäftsbericht des Vorstands ist das auch als Risiko erwähnt. Könnte dazu führen, dass die Ziele nicht ganz so erreicht werden.
Ich bin raus (gut, dass ich nicht nach HH gefahren bin), beobachte den Wert aber noch etwas.
Allen Anderen viel Erfolg... CU
CU
H&R WASAG AG: verkaufen (Bankhaus Lampe)
Düsseldorf (aktiencheck.de AG) - Der Analyst vom Bankhaus Lampe, Christoph Schlienkamp, stuft die H&R WASAG-Aktie (ISIN DE0007757007 (Nachrichten/Aktienkurs)/ WKN 775700) von "kaufen" auf "verkaufen" herab.
Die Gesellschaft habe gestern im späten Verlauf der Hauptversammlung für die Analysten sehr überraschend bekannt gegeben, dass Dr. Hollstein als Vorstandsvorsitzender zum 10.08.2007 aus der Gesellschaft ausscheiden werde. Die Trennung resultiere angabegemäß aus unterschiedlichen Auffassungen zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstandsvorsitzenden über die künftige Geschäftspolitik des Unternehmens. Dr. Hollstein sei für die Analysten vom Bankhaus Lampe in der Vergangenheit der strategische Weichensteller und damit der Garant für die wirtschaftlichen Erfolge der Gesellschaft in den zurückliegenden Jahren gewesen, die sich auch deutlich am Aktienkurs ablesen lassen würden.
Mit dem Ausscheiden von Dr. Hollstein sei die geschäftliche Zukunft von H&R WASAG mit Fragezeichen versehen, da die Antwort auf die Frage, ob die aktuell veröffentlichten Pläne unverändert weiter gültig seien oder durch das neue Managementteam modifiziert würden, aktuell nicht beantwortet werden könne.
Nachfolger an der Spitze des Unternehmens werde Gert Wendroth. Herr Wendroth sei von 1988 bis 2007 in der Shell-Gruppe u. a. in leitender Position im Schmierstoffgeschäft tätig und dort für automotive Schmierstoffe, das Schmierstoffmarketing sowie das Geschäft mit Industrieschmierstoffen und Prozessölen zuständig gewesen. In den letzten vier Jahren sei er Geschäftsführer der euroShell Deutschland GmbH gewesen. Inwieweit es Wendroth gelingen werde, sich auf dem eingeschlagenen Wachstumspfad fortzubewegen, bleibe abzuwarten.
Die Analysten vom Bankhaus Lampe würden nicht glauben, dass der Managementwechsel im Zusammenhang mit den aktuellen Zahlen zu sehen sei, auch wenn diese unter ihren Erwartungen gelegen hätten. H&R WASAG habe zu Beginn der Hauptversammlung die vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr 2007 gemeldet, die bei einem stagnierenden Umsatz von 401 Mio. Euro zu einem Ergebnisrückgang von 5% auf 36 Mio. Euro geführt hätten.
Wenn das Ergebnis hinter dem Vorjahr zurückgeblieben sei, dann seien die beiden Stichworte hier Preisdruck und Windfall-losses durch den Ölpreisanstieg. H&R WASAG habe die bisherige Guidance bestätigt und erwarte unverändert ein Vorsteuerergebnis von 65 Mio. Euro. Sondereffekte wie der Buchgewinn von 15 Mio. Euro aus dem Sprengstoffgeschäft seien in dieser Prognose nicht enthalten.
Das Management habe zudem einräumen müssen, dass es aufgrund verspäteter Lieferzeiten bei Zulieferteilen für die Anlagen zu einer Verschiebung der Erträge aus dem Projekt 40 kommen werde. Für 2007 hätten die Analysten vom Bankhaus Lampe hier einen ersten Ergebnisbeitrag von 14 Mio. Euro kalkuliert.
Nach der Restrukturierung bis 2001 und der vor Jahresfrist abgeschlossenen Phase der Konsolidierung und Integration befinde sich die Gruppe aktuell in der Phase des globalen Wachstums. Insofern wiege die aktuelle Personalie nach Erachten der Analysten vom Bankhaus Lampe doppelt schwer, da sie zunächst zu nicht wegzudiskutierenden Unsicherheiten über die weitere geschäftliche Entwicklung des Konzerns führen werde.
Aufgrund der aktuellen Nachrichten und der damit verbundenen Unsicherheit stufen die Analysten vom Bankhaus Lampe die H&R WASAG-Aktie losgelöst von der fundamentalen Bewertung von "kaufen" auf "verkaufen" zurück. (Analyse vom 20.07.2007) (20.07.2007/ac/a/nw) Analyse-Datum: 20.07.2007
Und hoffe weiter, dass die Wasag nun nicht wieder die graue Maus wird, die sie war, ehe Dr. Hollstein sie fast zu einem Global Player in ihrem Geschäftsfeld machte.
Gruß
FredoTorpedo
Kosnequenter Weise hätte ich ja sofort nach der Mitteilung des VV-Wechsels rausgehen müssen aber so ist das mal mit den Papieren, die einem ans Herz gewachsen sind - da zögert man trotz besserer innerer Überzeugung und legt Geld dabei zu.
Mal sehen, wie es sich die nächste Monate weiterentwickelt um WASAG - vielleicht tue ich dem kommenden VV ja auch Unrecht und macht seinen Job ähnlich gut wie sein Vorgänger - dann werdet ihr mich wieder hier finden. Gleiches gilt, falls der Kurs jetzt überzogen nach unten durchsacken sollte.
Gruß an die noch verbliebenen.
FredoTorpedo
Andererseits muß man das sicher positiv sehen, dass dem Kursrutsch überhaupt entgegegen gewirkt wird - zeigt zumindest, dass da ewtas Verantwortungsgefühl zu sein scheint. Das wird mir einen Wiedereinstieg erleichtern.
Gruß
FredoTorpedo
Nachdem das Ergebnissteigerungsprojekt 18 einen signifikanten Ergebniseffekt von 22 Mio. Gewinnzuwachs gebracht hat, wurde von H&R Wasag rechtzeitig das Projekt 40 in Gang gesetzt, das nahtlos an das Projekt P18 anschlossen hat. Beginnend 2009 wurde noch vom ausscheidenden Management das Projekt P40+, genannt der „golden cut“ (Goldener Schnitt) ins Leben gerufen, der nicht nur strategische Schwächen der Raffinerieproduktion beseitigen soll, sondern auch das Vorsteuerergebnis nochmals um weitere 40 Mio. Euro steigern soll. Wallstreet Online sprach als erstes deutsches Online-Magazin mit dem neuen CEO Gert Wendroth.
Herr Wendroth, werden Sie durch das unplanmäßig frühe Ausscheiden von Herrn Dr. Hollstein „ins kalte Wasser geschmissen“?
Wendroth: Ein solcher Wechsel ist immer ein Neuanfang und selbstverständlich benötige ich eine gewisse Einarbeitungszeit. Allerdings habe ich vorher fast 20 Jahre in der Mineralölindustrie gearbeitet, davon viele Jahre im Schmierstoff- und Spezialitätengeschäft, was die Einarbeitung deutlich erleichtert.
In welchem Zustand finden Sie die Gesellschaft zum heutigen Zeitpunkt vor?
Wendroth: Die Gesellschaft ist strategisch hervorragend positioniert, weitere Projekte zur Verbesserung der Raffinerieauslastung sind aufgesetzt und international sind noch enorme Wachstumspotentiale vorhanden, da es auf Weltkugel für H&R Wasag noch eine Reihe weißer Flecken gibt. Darüber hinaus ist die gesamte Mannschaft und Management hoch motiviert.
Können Sie die Gewinnsteigerungsprogramme die in der oben beschriebenen Form von Ihrem Vorgänger konzipiert worden sind in vollem Umfang übernehmen, oder wird es Modifikationen geben?
Wendroth: Nach dem vorläufigen Eindruck der ersten Tage zielen die Projekte alle in die richtige Richtung und insofern besteht im Moment keine Notwendigkeit, an der Implementierung etwas zu ändern. Geringere Modifikationen ergeben sich sicher automatisch im Projektverlauf.
Umschreiben Sie bitte noch einmal die wesentlichen Effekte des neuen Projektes „golden cut“ (Goldener Schnitt), das vor zwei Wochen angekündigt wurde.
Wendroth: Das Projekt „golden cut“ verfolgt im wesentlich zwei Ziele, zum einen die Abhängigkeit im Bezug der Rohstoffe zur Produktion von kennzeichnungsfreien Weichmachern weiter zu reduzieren und zum anderen, die Veredelungstiefe unserer Produkte noch weiter zu erhöhen, d.h. insbesondere in Hamburg die bisher anfallenden Nebenprodukte zusätzlich in wertvolle Produkte umzuwandeln.
Sie sprechen von einem zusätzlichen Investitionsvolumen von 80 Mio. Euro und einer Amortisationszeit in zwei bis drei Jahren. Was würden diese Investitionen kosten, wenn Sie sie auf der grünen Wiese errichten müssten?
Wendroth: Die Frage ist so nicht zu beantworten. Es handelt sich um die optimale Abstimmung der existierenden Kapazitäten aufeinander und die Optimierung des Ausstoßes und der Veredelungstiefe. Eine Neuinvestition käme nicht in Betracht.
Welche Kapazität planen Sie bei den kennzeichnungsfreien Weichmachern, die 2010 in Asien bei den Reifenproduzenten serienmäßig eingesetzt werden müssen?
Wendroth: Für Europa wird Projekt 40 die notwendigen Kapazitäten bereitstellen, in Asien suchen wir aktiv nach Kooperationspartnern. Hier kommen sowohl Kooperationen über Lizenzvereinbarung in Betracht als auch Joint Ventures.
Gibt es vergleichbare Produkte, wo Sie ebenfalls eine so dominante Marktstellung haben wie bei den kennzeichnungsfreien Weichmachern?
Wendroth: Die H&R Wasag konzentriert sich auf Nischenprodukte mit dem Ziel, in allen Produktgruppen eine signifikante Marktposition einzunehmen. Dies ist wie bei den kennzeichnungsfreien Weichmachern auch bei Paraffinen und Weißölen, die zu einem großen Teil in der pharmazeutischen und Kosmetikindustrie Verwendung finden, der Fall.
In 2008 können Sie durch die eingeleiteten internen Maßnahmen ein Ergebnis von über 70 Mio. Euro vor Steuern erzielen, ohne die Auswirkungen vom Ölpreis zu berücksichtigen. Bis zu welchem Niveau darf das Barrel tatsächlich steigen, damit diese Gewinnprognose nicht nachhaltig in Gefahr gerät?
Wendroth: Das absolute Niveau ist nicht so wichtig, sondern die Frage, inwieweit es uns gelingt, eventuelle Preissteigerungen bei den Rohstoffen auch im Produktenmarkt durchzusetzen. Je nach Wettbewerbssituation in den einzelnen Märkten kann diese mehr oder weniger schwierig und zeitaufwendig sein.
Wie lange gedenken Sie den Präzisionsspritzguss noch zu behalten, zu dem es keine Synergieeffekte zu den chemisch-pharmazeutischen Rohstoffen gibt?
Wendroth: Nach der ersten Woche im Unternehmen ist es noch früh, sich hierzu zu äußern. Wir werden die Situation ausführlich analysieren und strategische Optionen erarbeiten. Im Moment steht die Verbesserung der Profitabilität dieses Geschäftsbereiches im Vordergrund.
Es gibt für nächstes Jahr Analystenschätzungen zwischen 2,20 und 2,53 Euro EPS. Können Sie diese Aussagen schon kommentieren, oder ist es dazu noch früh?
Wendroth: Wir sind noch mitten im Planungsprozess. Allerdings konzentrieren wir uns auf das Ergebnis, das wir direkt beeinflussen können. Auswirkungen auf das Ergebnis durch die Volatilität der Ölmärkte sind jedem H&R Wasag-Kenner bekannt.
Was ist Ihr persönliches Ziel bei HuR Wasag für die nächsten zwei Jahre?
Wendroth: Die Hauptaufgabe wird darin liegen, auch für die kommenden Jahre weitere Wachstumspotentiale zu erschließen. Im Inland sind die Projekte wie schon erwähnt aufgesetzt, so dass der Fokus im Wesentlichen auf die Auslandsmärkte gerichtet sein wird.
Quelle: newsflash
Autor: Newsflash