Stuttgart 21
Klar ist ein gesund denkender Mensch dazu in der Lage, die Gefahr eines Wasserwerfers zu erkennen. Ich hätte mich nicht davor gestellt. Das heißt aber nicht, dass deshalb weiter drauf gehalten werden sollte. Mal vom gesamten Polizeieinsatz ganz abgesehen, gegen den dieser Rentner damit sicherlich auch protestieren wollte.
Nehmen wir mal an, bei einem Castortransport legen sich Leute auf die Schienen. Lässt du dann den Zug auch drüber rollen und sagst dann, die wären doch wohl bescheuert, sich dahin zu legen?
Wie Du siehst sind hier Bierbänke und Tische zu sehen....
Es gibt noch ein Bild von dem Herren, der mit Mitte 50 KEIN Rentner ist.
Auf dem besagten Bild hat er versucht eine Bierbank gegen die Polizisten zu werfen.
Die Polizei hatte die Aufgabe das Gelände, welches im Besitz der DB ist zu räumen!
Die Demonstranten hatten Zeit dies auch zu machen, doch wenn sie sich weigern und wehren oder gar mit Bänken werfen, dann kommt eben unter anderen auch der Wasserwerfer zum Einsatz !
Wir leben immer noch in einem demokratischen Staat. Vom 1985 bis 1995 wurde das Objekt S21 aus vielen Vorschlägen geboren.
1995 wurde es beschlossen. Seit 1995 sind drei Landtagswahlen ins Land gestrichen....
warum haben die Gegner denn nicht früher etwas gemacht?
bringt es auf den Punkt.
www.swr.de/-/id=116/did=6985170/pv=video/nid=116/czzd1n/index.html
Sehr vernünftig...
Und natürlich musste die Polizei dem Befehl folgen, das Gelände räumen zu lassen. Alles unbestritten.
Wenn dieser Typ (ob jemand Rentner ist oder nicht bestimmt übrigens nicht immer sein Alter) dann dort nicht abhaut, und er so allein und gewaltbereit war wie du behauptest, wieso greift man sich dann nicht einen 50jährigen und führt ihn einfach ab? Wieso hält man dann einen Wasserwerfer aus 5 Metern Entfernung drauf?
Genau wie bei anderen Polizisten, die unverhältnismäßig agieren, muss in diesem Fall ein Ermittlungsverfahren gegen den Polizisten eingeleitet werden, der den Wasserwerfer in diesem Fall geführt hat. Staatliches Monopol schützt nicht vor Strafe. Es gibt etliche Fälle von Polizeigewalt in den letzten Jahren, die auch dokumentiert sind. Und ich bin gewiss keiner dieser ACAB-Schreihälse. Für mich ist ein Polizist noch eine Respektsperson. Trotzdem haben auch sie sich an humanitäre Grundsätze zu halten, und dazu gehört es auch, einen Wasserwerfer auch mal schnell auszumachen oder rumzureißen, wenn ich sehe, dass eine einzelne Person keine Gefahr für die Sicherheit darstellt. Da muss man als Polizist auch mal abwägen können und deeskalierend wirken, was leider vielen Einsatzleitern und auch manchen Befehlsempfänger leider völlig zu fehlen scheint.
Wie hat er den Angriff der Polizei denn selbst wahrgenommen?
Er sagt, der Wasserwerfer habe seinen Strahl gezielt in sein Gesicht gerichtet, er sei regelrecht abgeschossen worden. Er ging zu Boden und verlor das Bewußtsein. Zwei Mitdemonstranten führten ihn dann behutsam aus dem Park heraus – Rettungswagen durften nicht hinein, weil die Polizei das Gelände als Sicherheitsgebiet ausgewiesen hatte.
Es gab viele andere Verletzungen durch diesen Einsatz: Rippenbrüche, blutige Nasen und einen Schädelbasisbruch. Allein unsere ehrenamtlichen Sanitäter haben etwa 400 Pfeffersprayopfer behandelt.
Die gesamte medizinische Betreuung fusst auf dem privatem Engagement von Ärzten, Pflegepersonal und Bürgern. Als es am 30.09. zu hunderten Verletzten kam, waren so gut wie keine Rettungsdienste erreichbar.. es gibt Berichte, wonach selbst Notrufe in der Leitstelle abgewiesen wurden.
Aufgrund der katastrophalen Umstände der medizinischen Betreuung während der polizeilichen Ausschreitungen in der Nacht zum 1. Oktober haben wir soeben das folgende Schreiben an das Ordnungsamt der Stadt Stuttgart versandt:
--------------------------------
Abs.
Sanitätsgruppe Südwest
Christoph Hoffmann
Elmar-Doch-Str. 36
71638 Ludwigsburg
An die
Landeshauptstadt Stuttgart
Amt für öffentliche Ordnung
32-21
Renate Hofmeister
Eberhardstr. 35
70173 Stuttgart
Stuttgart, den 2. Oktober 2010
S21 Proteste / Sanitätsdienst Schlosspark
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Frau Hofmeister, sehr geehrter Herr Nastold,
die Genehmigung zur Errichtung einer ständigen Sanitätsstation im Bereich der „Parkwache“ mittleren Schlosspark haben Sie entgegen unsererem Antrag vom 23.9. am 24.9. abgelehnt. Dabei haben Sie unter anderem in völliger Verkennung der Situation und der zu erwartenden Lageentwicklung behauptet, der öffentliche Rettungsdienst sei hinreichend zur Hilfeleistung in Notfällen in der Lage.
Tausende von Bürgern waren in der Nacht zum 1. Oktober Zeugen der Tatsache, dass der öffentliche Rettungsdienst sich nur in Einzelfällen und nur auf ausdrückliche Anforderung der Polizei näher als mehrere hundert Meter an die unter fortgesetzem Beschuss aus Kampfstoffsprühgeräten und Wasserwerfern stehenden Bürger heranbewegte, die Bereitstellung von Kräften damit auf einen für Verletzte nur nach langem Fußmarsch erreichbaren Bereich beschränkte und auch die Bestreifung des Einsatzgebietes strikt verweigerte.
Demosanitäter, privat anwesende Ärztinnen und Ärzte, dienstfreies Rettungs- und Pflegepersonal sowie engagierte Bürgerinnen und Bürger mussten die Hilfeleistung für zweifellos weit mehr als nur die 375 gezählten Opfer der Polizeigewalt unter spartanischen Bedingungen und nahezu vollständig ohne öffentliche Unterstützung leisten.
Für den extremen Mangel an Infrastruktur im unmittelbaren Bereich der Schadensstelle sind ausschließlich Sie, das Ordnungsamt der Stadt Stuttgart, durch Ihr Verbot unserer Maßnahmen verantwortlich.
Wir teilen Ihnen daher mit, dass wir das in Ihrem Schreiben vom 24.9. ausgesprochene Verbot als vollständig nichtig ansehen und nun vollkommen ungeachtet Ihrer weiteren Schritte das selbstorganisierte Sanitätswesen im mittleren Schlosspark ausbauen werden.
Es ist bereits eine unerträgliche Schande für eine Demokratie, wenn die Polizei ihre Waffen maßlos gegen friedlich protestierende Bürger einsetzt. Noch viel unwürdiger ist es aber, auch die medizinische Behandlung der Betroffenen mutwillig zu behindern.
Wir warnen sie mit allem Nachdruck vor Maßnahmen jeglicher Art gegen unsere Arbeit. Unser bisheriger Schriftverkehr, dieses Schreiben, Ihre eventuellen Antworten sowie jeglicher Versuch, unser künftiges Vorgehen in irgend einer Form zu behindern, werden wir unmittelbar in geeigneter Weise öffentlich machen.
Vermeiden Sie jeden weiteren Fehler und jede Eskalation, erfüllen Sie endlich Ihren Auftrag, die Bevölkerung zu schützen!
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Hoffmann
LRA, OrgL
----------------------------------
-> alleine das ist schon für sich gesehen ein skandal sondersgleichen und rechtfertigt m.E. die verhaftung aller an diesem verbrechen beteiligten personen!
Umso beeindruckender, dass die Proteste trotz laufender Provokationen seitens der Politik seit Monaten FRIEDLICH abgehalten werden. Hut ab vor den Beteiligten !!
http://www.ariva.de/forum/Stuttgart-21-419162#jump8765662
Hut ab, Herr Christoph Hoffmann LRA, OrgL,
gut das es noch Menschen mit Charakter gibt!
grüße
Mir schauderts ob Deiner Beiträge.
irgendwo. Und den Tritin könnte man als Abrissbirne nehmen.
Deine Schweizer haben es nach zähem Ringen geschafft diese Idee durchzusetzen. Und du? Wenns um Bürgerproteste geht, die nicht abstimmen dürfen, dann brauchen die auch keine Sanis, oder?