Israel plant massiven Militärschlag
Seite 70 von 147 Neuester Beitrag: 26.12.06 23:48 | ||||
Eröffnet am: | 27.06.06 08:58 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 4.66 |
Neuester Beitrag: | 26.12.06 23:48 | von: AbsoluterNe. | Leser gesamt: | 203.855 |
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Wer schon mit schlimmsten Bombenverletztungen, mit abgerissen Gliedmassen, mit verbranntem Gesicht, als Kind, oder als anderer Mensch, um das Überleben im Krankenhaus kämpf, da kommt es auch nicht mehr drauf an, ob man da mal eben 10 Menschen erschiesst!
Ist doch egal, ob das ein Krankenhaus ist, und wer oder was da ist! hauptsache töten und verletzen - kaputtmachen!
Was sind die Israels nur für Menschen?
Israels Medien kritisieren, dass Armee zu sehr auf Luftwaffe setzt.Drei Wochen nach Beginn des neuen Libanon-Krieges steigt in Israel die Unzufriedenheit mit der Operation "Gebührender Lohn".
Auch wenn Bevölkerung und Medien weiterhin das erklärte Ziel der Operation unterstützen, nämlich die Schiiten-Miliz nachhaltig zu schwächen und künftige Raketenangriffe auf Israel zu verhindern, die Kritik am Vorgehen von Armee und Regierung ist nicht mehr zu überhören.
"Einige tote Milizonäre zu wenig"
Die "Jerusalem Post" fordert eine entschlossenere Strategie der Regierung. Wenn Israel klare militärische Fortschritte mache, würde der Verbündete USA einen Weg finden, die Operation zu unterstützen. Doch wenn Israel keinen klaren "Siegeswillen" erkennen lasse, werde sich auch die US-Unterstützung in Nichts auflösen.
Es sei die Aufgabe von Israels politischer und militärischer Führung, alles Nötige zu tun, um zu zeigen, dass es die Mittel und den Willen hat zu siegen. Siegen heiße aber nicht, ein paar Hisbollah-Kämpfer zu töten, während die Führung unbedrängt davonkomme und sie weiterhin den Libanon dominieren könne.
Luftkrieg zu wenig
In der Tageszeitung "Haaretz" wiederum wird besonders heftig kritisiert, dass der Krieg lange Zeit ausschließlich aus der Luft geführt wurde. Damit sei der Hisbollah zwar teils schwerer Schaden zugefügt worden. Nur mit Luftbombardements sei es aber nicht möglich, die Schiiten-Miliz kampfunfähig zu machen.
Nur punktuelle Treffer
Luftangriffe würden nur punktuelle Ziele treffen. Um die geplante Stationierung einer internationalen Truppe nördlich der israelischen Grenze vorzubereiten, müssten in diesem Landstreifen jedoch vorher alle Stellungen der Hisbollah zerstört und die Milizonäre vertrieben sein.
Bis Montag waren aber die Bodentruppen noch nicht einmal zu diesem Zweck in Bewegung gesetzt. Erst in der Nacht auf Dienstag entschloss sich die Regierung Ehud Olmert zu einer Ausweitung der Bodenoffensive und der dafür nötigen Verdoppelung der Truppen.
Vergleich mit 1982
In der israelischen Tageszeitung "Haaretz" wurde die bisherige Operation in wenig schmeichelhafter Weise mit dem Libanon-Krieg von 1982 verglichen. Der damalige Feldzug gelte - was seine militärischen Ziele anging - als "schlechter Krieg". Doch die Armee sei damals innerhalb von 48 Stunden und mit geringen Verlusten viel weiter gekommen, als die heutige.
Anders als damals kämpfe die Armee diesmal in die Quere statt in die Tiefe und das auf einem sehr schmalen Streifen. Trotzdem habe sie ihr Ziel in drei Wochen nicht erreicht.
Regierung als "Debattierklub"
Die Kritik lautet, dass die israelische Armee zwar stark sei, aber nicht richtig eingesetzt werde. Der Regierung wirft wiederum "Haaretz" vor, dass sie zu einem Debattierklub geworden sei und sich mehr um die Geschlossenheit sorge als um den Erfolg der Militäroperation.
Zu nachgiebig
Israel habe auch voreilig und ohne Not internationalem Druck nachgegeben. Noch vor dem verheerenden Bombardement auf das Dorf Kana habe Olmert zugestimmt, die Bombardements auf Hisbollah-Ziele in Beirut einzustellen.
Der Forderung nach einer Aussetzung der Luftangriffe nach dem Kana-Angriff hätte sich Olmert widersetzen müssen, ist der Militärexperte von "Haaretz", Zeev Schiff, überzeugt. Olmert habe, so wie die Regierung 1996, völlig überhastet reagiert.
Und die UNO MUSS ganz bestimmt nicht diesem quälltenden, egoistischen Staat zu Diensten sein!
Scheinbar versucht man mit "Versehen" auch noch Erpressungen durch zu setzen, wenn der Lobbyismus der Amis nicht reicht!
Nur Einigung auch Kompromissformel
Vor allem Briten und Deutsche legten sich quer.Die 25 EU-Staaten haben die Konfliktparteien im Nahen Osten zu einem schrittweisen Waffenstillstand aufgefordert. Die Außenminister der Europäischen Union forderten in einer Sondersitzung am Dienstag in Brüssel "eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten, der ein dauerhafter Waffenstillstand folgt".
Mit dieser Kompromissformel wurden nach mehrstündigem Streit Einwände mehrerer Staaten, vor allem Großbritanniens und Deutschlands, ausgeräumt. Sie waren dagegen, nur einen sofortigen Waffenstillstand zu fordern.
Finnlands Vorschlag abgelehnt
Finnlands Außenminister Erkki Tuomioja, der derzeit den Vorsitz des EU-Ministerrates führt, war mit seinem Vorschlag ("Der Rat fordert einen sofortigen Waffenstillstand") auf den gemeinsamen Widerstand von Großbritannien, Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, Polen und Tschechien gestoßen.
Die Minister dieser Länder argumentierten nach Angaben von EU-Diplomaten, über einen Waffenstillstand müsse zuvor politisch verhandelt werden.
Diskussion oder Streit?
Die EU-Außenminister erklärten schließlich, eine dauerhafte politische Einigung in dem Konflikt, bei dem Israel gegen die im Süden Libanons operierende islamistische Hisbollah-Miliz kämpft, sei Voraussetzung für einen Waffenstillstand.
Tuomioja bestritt Meinungsgegensätze im EU-Außenministerrat und sprach von "dreieinhalb Stunden intensiver Diskussion, aber keinem Streit". "Wir sollten nicht zu viel Spitzfindigkeiten in den Unterschied zwischen Einstellung der Feindseligkeiten und Waffenstillstand legen. Wichtig ist, dass nicht mehr geschossen wird."
Unterstützung für UNO-Resolution
EU-Chefdiplomat Javier Solana sagte, die EU-Erklärung solle den französischen Entwurf für eine Resolution im UNO-Sicherheitsrat unterstützen. "Während der Einstellung der Feindseligkeiten sollten Verhandlungen laufen, die zu einem Waffenstillstand führen."
Solana sagte, es gebe auch einen ständigen Kontakt zu Syrien, damit die Regierung in Damaskus ihren Einfluss auf die Hisbollah geltend mache. In der Erklärung der EU-Außenminister werden "alle Parteien mit Einfluss in der Region" aufgefordert, dazu beizutragen, ein Ende der Gewalt herbeizuführen.
Franzosen und Briten zufrieden
Frankreichs Außenminister Philippe Douste-Blazy sagte: "Ich bin zufrieden, dass die Europäische Union mit einer Stimme sprechen kann in diesem Konflikt, den alle bedauern." Auch die britische Außenministerin Margaret Beckett zeigte sich zufrieden mit dem Kompromiss: Es sei allen Ministern bald klar gewesen, dass ein Waffenstillstand ohne politische Verhandlungen nicht möglich sei.
Mandat für Friedenstruppe
Nun müsse der UNO-Sicherheitsrat das Mandat für eine Schutztruppe in der Region ausweiten, sagte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier: "Wir können die Mitglieder im Sicherheitsrat nur bitten und drängen, jetzt keine Zeit verstreichen zu lassen und die notwendigen Entscheidungen zu treffen." Das Mandat sei "der entscheidende Punkt".
Der Rat habe "das Wort Waffenstillstand in diesem Zusammenhang nicht benutzt, aber klar ist, dass eine internationale Stabilisation-Force dort nur einrücken kann, wenn sich die Lage beruhigt hat".
Plassnik für "realistischen Zugang"
Außenministerin Ursula Plassnik (ÖVP) sagte, die Kompromissformel bringe zum Ausdruck, was im Vordergrund stand: "Ein Ende des Blutvergießens zu erreichen und dann zu einem dauerhaften Frieden zu kommen".
"Jeder weiß, dass es in dieser Region nicht reicht, sich zu wünschen, einen Knopf zu drücken, damit die Gewalt aufhört", plädierte Plassnik für einen "realistischen" Zugang und für eine Aktivierung des Nahost-Quartetts in dem die diplomatischen Aktivitäten gebündelt werden könnten.
Tote Zivilisten als Waffe
von Ulrich W. Sahm
Eine Explosion neben einem Rohbau verwandelte die ganze Ausrichtung des namenlosen Libanonkrieges, den israelischen Militärs zynisch "Operation Richtungswechsel" bezeichnet. Die israelischen Piloten wussten wohl nicht, dass sich da Flüchtlinge in den unfertigen Keller des Hauses gerettet hatten, um vor israelischen Bomben sicher zu sein. Mindestens 54 Menschen starben, die meisten davon Kinder. Angesichts der rund 800 bis tausend Toten im Libanon und mehr als 50 Toten in Israel, entspricht das dem grausigen Tagesdurchschnitt bei diesem 19-tägigen Krieg. Doch so viele tote Zivilisten auf einen Schlag und Live-Bilder von jeder unter den Trümmern hervorgezogenen Kinderleiche in allen arabischen Fernsehsendern verfehlen nicht ihre Wirkung. Die Welt ist zu Recht empört und Israel kann nur da nur ein verwirrtes Bedauern stammeln. Wie schon 1996 wird das Dorf Kana wegen getöteter Zivilisten zum Symbol eines Richtungswechsels.
Die Tragödie von Kana wirft aber auch Fragen auf. Für die Hisbollah ist der Tod so vieler Libanesen ein Sieg, für die Israelis jedoch eine schwere politische Niederlage. Denn bei diesem asymmetrischen Krieg geht es nicht um klassischen Landgewinn oder um die Anzahl abgeschossener feindlicher Flugzeuge. Das Hauptziel beider Seiten ist es, dem Ansehen des Gegners größtmöglichen Schaden beizufügen.
Damit es im Südlibanon nicht wieder zu solch einer menschlichen Katastrophe kommen kann, hat Israel auf amerikanischen Druck hin einer begrenzten Feuerpause zugestimmt. Doch die Regierung in Beirut fordert die Dorfbewohner im Süden nicht auf zu fliehen, sondern standzuhalten. Vor laufenden Kameras werden von den Israelis abgeworfene Flugblätter mit der Aufforderung zum Verlassen des Kriegsgebiets verächtlich zerrissen. Was soll dieser unverantwortliche Wahnsinn? Ist der libanesischen Regierung oder auch der Hisbollah das Leben der eigenen Kinder und Frauen wirklich so gleichgültig? Die Zivilbevölkerung zu schützen und in Sicherheit zu bringen, sollte doch eigentlich das höchste Gebot einer jeden Regierung oder auch Konfliktpartei sein.
Die Hisbollah ist eine typische Guerilla, verwoben mit der Bevölkerung, weshalb "Kollateralschäden" durch Israel nur schwer zu vermeiden sind. Doch es entsteht fast der Eindruck, dass Libanon nicht an einer Flucht der Menschen interessiert ist, um sich hinter der Bevölkerung verstecken zu können. Umgekehrt bedeuten bis zu 150 tägliche Raketen der Hisbollah auf Haifa, Nazareth, Tiberias und Saffed vorsätzliche Angriffe auf Zivilisten. Hisbollahchef Scheich Nasrallah macht keinen Hehl aus der Absicht, sogar Tel Aviv treffen zu wollen.
Es entsteht der Eindruck, als sei vorsätzliches Töten von Zivilisten durch Selbstmordattentäter oder durch Raketen auf israelische Städte weniger empörend und verurteilenswert als ein offenkundiges Versehen israelischer Piloten. Denn weltweit, sogar in Tel Aviv und Jerusalem, wurde gegen das "Massaker von Kana" demonstriert. Warum ist eigentlich eine Demonstration in Beirut gegen den willkürlichen Beschuss von Haifa, Nazareth und Tiberias durch die Hisbollah unvorstellbar?
Das bestätigte ein UN-Sprecher am Dienstag in New York. Mitgliedsstaaten, die eine gewisse Bereitschaft zur Teilnahme an einer Libanontruppe signalisiert haben, wollen zunächst technische und logistische Details besprechen. Dazu zählen Frankreich, Irland, Italien, Spanien und die Türkei.
„Keine militärische Lösung“
Bevor jedoch feststehe, mit welchen Befugnissen die geplante internationale Friedenstruppe vom Weltsicherheitsrat ausgestattet werden soll, könnten noch keine konkreten Pläne ausgearbeitet werden. „Es gibt für diesen Konflikt keine militärische Lösung“, betonte der Sprecher. Ursprünglich hatte sich die Gruppe am Montag treffen wollen.
Der Weltsicherheitsrat hatte am Montag das Mandat für die 2000 Blauhelmsoldaten der UN-Mission Unifil zunächst um einen Monat verlängert, um mehr Zeit für politische Gespräche zu haben. Unifil versucht seit 1978, den Grenzbereich zwischen dem Libanon und Israel zu befrieden.
Moderation
Zeitpunkt: 02.08.06 13:33
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Kommentar: Regelverstoß - Volksverhetzung
Zeitpunkt: 02.08.06 13:33
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Kommentar: Regelverstoß - Volksverhetzung
Rütteln am großen Tabu
Von Severin Weiland
Es ist eine der heikelsten Fragen im politischen Berlin: Sollen sich deutsche Soldaten an einer Friedensmission im Libanon beteiligen? In der SPD wird eine Stationierung unter bestimmten Bedingungen für möglich gehalten - nicht aber an der Grenze zu Israel.
Berlin - Als Frank Walter Steinmeier diese Woche in der "Süddeutschen Zeitung" nach einer deutschen Beteiligung an einer Friedenstruppe gefragt wurde, ging er darauf wohlweislich nicht direkt ein. Doch seine Formulierungen deuten darauf hin, dass der pragmatisch orientierte Außenminister diese Option durchaus in Erwägung zieht und seine Handlungsmöglichkeiten nicht vorschnell einschränken lassen will. "Wer den Wunsch nach einer schnellstmöglichen Waffenruhe hat, der muss alle Möglichkeiten prüfen", so Steinmeier. Und weiter: "Wenn andere nachdenken, dann sollten wir das auch tun".
DPA
Bundeswehr in Afghanistan: Bald auch im Nahen Osten?
Steinmeiers Interview-Äußerungen lassen sich auch als indirekter Appell an bestimmte Kreise der SPD-Linken lesen, sich dieser Option nicht zu verschließen. Hatte doch in der vergangenen Woche in einer telefonischen Schaltkonferenz des SPD-Präsidiums die Entwicklungshilfe-Ministerin Heidemarie Wieczoreck-Zeul einen "sofortigen Waffenstillstand" in Nahost verlangt, der bei mehreren anderen Teilnehmern, die dem linken Flügel zugerechnet werden, intern auf Zustimmung gestoßen war. Zwar hatte das Gremium keinen förmlichen Beschluss gefasst - doch die an die Öffentlichkeit gesickerten Statements sorgten für Irritationen und hinterließen den Eindruck, die Große Koalition stehe in der Sommerpause vor einer gehörigen Belastungsprobe.
Andere in der SPD denken auch über das bislang Ungesagte nach: eine Entsendung deutscher Truppen. So der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, Gert Weisskirchen, der offen einräumt: "Ich kann mich in meiner Position etwas weiter hinauswagen als der Außenminister".
Weisskirchen hält eine Stationierung deutscher Soldaten in die Krisenregion für eine mögliche Variante - allerdings nach Erfüllung bestimmter Bedingungen, wie er im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE ausdrücklich betonte. Grundlage müsse zunächst eine Einigung des Nahost-Quartetts - Uno, USA, Russland und EU - mit den beiden betroffenen Staaten Israel und Libanon sein. Wenn es dann in der Folge eines Waffenstillstands zu einer Uno-Resolution über ein Mandat für eine internationale Mission komme, dann könne man, "über die Möglichkeit einer deutschen Beteiligung nachdenken, ob in logistischer oder welcher Form auch immer".
Das Mandat müsse "so robust wie möglich" sein, auch sei die Teilnahme der USA unabdingbar. Einen Einsatz der Bundeswehr an der israelischen Grenze, wo die Gefahr bestünde, dass in einem Konflikt Deutsche auf Israelis schießen, hält Weisskirchen für abwegig. Auf die Frage, ob er sich jedoch eine Stationierung deutscher Soldaten etwa an der Nordgrenze des Libanon, zu Syrien, vorstellen könne, erklärte Weisskirchen: "Zum Beispiel. Daran sehen Sie, dass man in diesem Zusammenhang durchaus kreativ denken kann".
Weisskirchens Vorstoß wird vom Koalitionspartner zurückhaltend bewertet. Dort hatte es zuletzt widersprüchliche Äußerungen gegeben. Nachdem Verteidigungsminister Franz Josef Jung zunächst erklärte hatte, bei einer Uno-Anfrage nach deutschen Soldaten könne sich Deutschland nicht entziehen, blieb Kanzlerin Angela Merkel deutlich vorsichtiger. Als Deutsche "sollten wir in dieser Region mit äußerster Vorsicht herangehen", erklärte sie Ende vergangener Woche und verwies darauf, dass die Bundeswehr-Kapazitäten für Auslandseinsätze weitgehend erschöpft seien. Zudem stelle sich die Frage eines Einsatzes derzeit weiterhin nicht, weil noch unklar sei, wie ein Uno-Mandat für eine Truppe aussähe.
Ähnlich äußerte sich jetzt auch der außenpolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Eckart von Klaeden. Gegenüber SPIEGEL ONLINE erklärte er zu Weisskirchens Stellungnahme: "Wie eine deutsche Beteiligung aussehen kann, ist spekulativ, weil derzeit weder Mandat, Auftrag noch Zusammensetzung einer internationalen Truppe feststeht". Diese drei Aspekte entschieden "über das Ob einer deutschen Beteiligung - deshalb macht es keinen Sinn über das Wie zu spekulieren". Seine Haltung fasste von Klaeden in der Formel zusammen: "Man kann weder kategorisch eine deutsche Teilnahme ausschließen noch heute in jedem Fall zusagen". Sollte es zu einer Friedenstruppe kommen, so ist für den CDU-Außenpolitiker vor allem eine möglichst breite Beteiligung von Staaten aus der Region wichtig. So könne der Gefahr begegnet werden, dass sie allein als "Truppe des Westens" wahrgenommen werde.
Suche nach Einigkeit
Die Forderung von Wieczoreck-Zeul nach einem sofortigen Waffenstillstand hatte im hochsommerlichen Berlin Spekulationen genährt, die Große Koalition sei sich in außenpolitischen Fragen nicht einig - und könnte, bei fortgesetztem und verschärften Konflikt im Libanon, sogar an dieser Frage zerbrechen. Prompt hatte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm an diesem Montag die Geschlossenheit der Regierung hervorgehoben. Es gebe in der Bundesregierung niemanden, "der den Kurs der Bundesregierung, der getragen wird von der Bundeskanzlerin und dem Bundesaußenminister, nicht mit trägt".
Auch von Klaeden weist die Gefahr eines Bruchs zurück: "Ich gehe davon aus, dass die ausgewogene und angemessene Haltung der Kanzlerin und des Außenministers in den jeweiligen Fraktionen der Koalition unterstützt wird".
So scheint der Konflikt derzeit eher SPD-intern angelegt zu sein. SPD-Außenpolitiker Weisskirchen, derzeit im Auslandsurlaub, sieht hingegen für den Fall, dass eine deutsche Beteiligung an einer Friedensmission zur Debatte stünde, nicht nur seine eigene, sondern auch die Fraktionen von CDU/CSU und der beiden Oppositionsparteien von den Grünen und der FDP in der Pflicht. Mit Ausnahme der Linkspartei könne er sich am Ende eine Zustimmung dieser Parteien im Bundestag vorstellen. Allerdings, so der erfahrene Weisskirchen, "wird das nicht einfach".
Die FDP jedoch scheint für den Fall der Fälle schon jetzt nicht mehr bereit zu stehen. Ihr Partei- und Fraktionschef Guido Westerwelle verkündete am Dienstag in einem Interview mit der "Berliner Zeitung", er halte bewaffnete deutsche Soldaten vor Ort auch bei einem stärkeren Engagement der Uno "für ausgeschlossen".
Die vergessenen Deutschen
Von Christian Teevs
Mehrere Tausend Deutsche wurden aus dem Libanon gerettet. Doch Bundesbürger, die im Gaza-Streifen festsitzen, fühlen sich in ihrer Not allein gelassen. Seit fünf Wochen versucht Assistenzarzt Sameh Hijazi, nach Nordrhein-Westfalen zurückzukehren. Bislang vergeblich.
Berlin - Der 28-jährige Sameh Hijazi ist verzweifelt. "Ich fühle mich im Stich gelassen." An diesem Dienstag wurde seine Ausreise in letzter Minute doch noch abgesagt. "Aus Sicherheitsgründen können die Checkpoints nicht geöffnet werden. So wurde es mir von der Botschaft telefonisch mitgeteilt", erzählt er im Telefonat mit SPIEGEL ONLINE. Nun solle es morgen oder übermorgen dazu kommen.
Janin Tayem
Sameh Hijazi: "Ich fühle mich im Stich gelassen"
Hijazi, gebürtiger Palästinenser mit deutschem Pass, ist kein Einzelfall. Außer ihm warten noch eine ungeklärte Zahl Deutsche auf eine Chance, den Gaza-Streifen zu verlassen. Sie stehen im Schatten des Libanon-Krieges. Dort konzentriert sich die aktuelle Rückholaktion der deutschen Behörden.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes bestätigt, dass sich noch mehrere Deutsche im Gaza-Streifen befinden. Wie viele, darüber gibt es allerdings keine Auskunft. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE sollen sich aber derzeit auf einer Liste der deutschen Botschaft in Israel über ein Dutzend Namen befinden. Die Botschaft in Tel Aviv und die deutsche Vertretung in Ramallah sind im ständigen Kontakt mit den israelischen Behörden. "Wir sind bemüht, die Ausreise der deutschen Staatsbürger so schnell es geht zu ermöglichen", so der Sprecher.
Für die betroffenen Angehörigen in Deutschland ist die Lage traumatisch. Hijazis Ehefrau, die 20-jährige Janin Tayem, wartet seit fünf Wochen in Kempen am Niederrhein ungeduldig auf die Rückkehr ihres Mannes. Sie sei mittlerweile mit ihren Nerven am Ende, sagt sie. "Immer wieder wird etwas versprochen, was dann doch nicht eintritt. Ich weiß nicht mehr weiter", erklärt sie im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Wenn sie mit ihrem Mann telefoniere, höre sie im Hintergrund die Raketen- und Bombeneinschläge.
Ende Juni war ihr Mann, der seit zehn Jahren in Deutschland lebt, in den Gaza-Streifen gereist - zur Hochzeit seines Bruders. Geplant war ein einwöchiger Aufenthalt. Doch bereits einen Tag nach seiner Ankunft schlossen die Israelis die Grenzen. Eine Rückkehr war nicht mehr möglich.
Personalchef setzt alle Hebel in Bewegung
Hijazi saß fest. Seine Frau informierte seinen Arbeitgeber, das "Hospital zum Heiligen Geist" in Kempen. Dessen Personalschef Harald Fierley rief den Arzt umgehend an. Zunächst habe er Hijazi, der in der urologischen Abteilung des Klinikums tätig ist, beruhigen müssen. "Herr Hijazi sorgte sich, dass Kollegen wegen ihm ihre Urlaubspläne ändern müssten", erzählt Fierley. Denn eigentlich hätte der 28-Jährige schon am 17. Juli wieder arbeiten sollen: "Aber ich habe ihm gesagt, er soll sich auf keinen Fall in Gefahr bringen."
Bei Telefonaten erfuhr der Personalschef von der deutschen Botschaft in Tel Aviv von einer Ausreiseliste. Auf ihr vermerkt, könnten Ausländer den Gaza-Streifen auch bei geschlossenen Grenzen verlassen. Die israelische Armee prüfe die verzeichneten Personen und bewillige zumeist ihre Ausreise, hieß es. Fierley versuchte, seinen Mitarbeiter auf dieser Liste zu platzieren. Doch das gelang nicht. Schließlich kontaktierte er den CDU-Abgeordneten Uwe Schummer, der für die Region im Bundestag sitzt. Der 48-Jährige wiederum nahm Kontakt auf mit dem Staatsminister des Auswärtigen Amtes, Gernot Erler (SPD), und dem israelischen Botschafter in Deutschland, Shimon Stein. "Mich hat die Geschichte von Herrn Hijazi sehr betroffen gemacht. Ich habe persönlich mit ihm telefoniert und gespürt, was er für Angst hat. Das Schlimmste für ihn ist es, nicht zu wissen, wann er rauskommt", so Schummer zu SPIEGEL ONLINE.
Nun scheint eine Lösung in Sicht. Sameh Hijazi ist dem CDU-Abgeordneten Schummer und seinem Personalchef Fierley dankbar für ihre Hilfe. Doch bis heute kann er nicht verstehen, warum die deutsche Botschaft in Israel ihn nicht sofort auf die Existenz einer solchen Ausreiseliste hingewiesen habe. "Ich habe bei der Botschaft in Tel Aviv angerufen und mir wurde gesagt, man könne nichts tun. Ich solle warten, bis die Israelis die Grenzen wieder öffnen", so Hijazi zu SPIEGEL ONLINE. Von der Möglichkeit, auf eine Liste zu kommen, sei ihm nichts mitgeteilt worden. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes wollte dazu keine Stellung nehmen.
Am Dienstag hatte sich Sameh Hijazi auf die Rückkehr eingestellt. Jetzt wartet er weiter - und hofft, dass er noch diese Woche endlich wieder in Kempen sein wird.
Mel Gibson steckt in der Klemme.
New York (dpa) - Hollywood-Star Mel Gibson (50) hat sich für seine antisemitischen Äußerungen nun auch in einer Presseerklärung entschuldigt. Gibson betonte am Dienstag, er sei kein Antisemit. Er wandte sich direkt an die jüdischen Organisationen und schlug ein Treffen mit den Vorsitzenden vor, um «in Einzeldiskussionen geeignete Wege für Heilung» zu finden.
«Es gibt keine Entschuldigung und keine Toleranz für irgendjemanden, der sich antisemitisch äußert. Bitte akzeptieren sie von Herzen, dass ich kein Antisemit bin. Ich bin kein Fanatiker. Hass jeder Art geht gegen meinen Glauben», sagte der bekennende Katholik und Regisseur des Kreuzigungsfilms «Die Passion» in der Erklärung.
Der Oscar-Preisträger («Braveheart») war am vergangenen Freitag in Malibu auf dem kalifornischen Küstenhighway 1 gestoppt worden und der Polizei gegenüber ausfällig geworden. Im Internet kursierte ein Polizeibericht, in dem es hieß, Gibson habe einen Polizisten als «Drecksjuden» beschimpft und geäußert: «Die Juden sind verantwortlich für alle Kriege dieser Welt.» Er musste mehrere Stunden auf einer Polizeiwache verbringen, durfte aber nach Zahlung einer Kaution in Höhe von 5000 Dollar wieder nach Hause gehen. Gibson hatte zwei Tage später gesagt, er bedauere die «verachtenswerten» Bemerkungen bei seiner Festnahme.
Ein ursprünglich am Montag geplantes Treffen der Länder, die möglicherweise Truppen zu einer internationalen Friedensmission im Südlibanon beisteuern, setzte er für Donnerstag an.
Annan betonte nach UN-Angaben bei einem Frühstück mit den Botschaftern aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China die Notwendigkeit für eine Zusammenarbeit. Die fünf müssten ihre Meinungsverschiedenheiten hinter sich lassen, um die Krise so schnell wie möglich überwinden zu können. Ein hoher UN-Vertreter sagte, Annan sei besonders darauf bedacht, dass sich die USA und Frankreich nicht wie vor dem Irak-Krieg 2003 auseinander bewegten. Frankreich gilt als mögliche Führungsnation einer Friedenstruppe.
Einem französischen Resolutionsentwurf zufolge sollen die Truppen erst nach einem Waffenstillstand stationiert werden und nachdem sich Israel und Libanon auch prinzipiell auf die Bedingungen für eine permanente Waffenruhe geeinigt haben. Die USA sprechen sich dagegen für eine frühere Stationierung der Truppen aus.
Einer der heute sein Bein verliert, oder sein Augenlicht, wird 30 oder 50 Jahre lang, immer wieder, tagtäglich daran denken, wer es ihm angetan hat. Er wird es anderen erzählen, und so wächst tagtäglich noch über viele kommden Jahrzehnte der hass auf Israel.
Bei der grossen Anzahl von Toten und Verletzten und gerade sehr viele Kinder, wird wohl jeder direkt oder indirekt mit einem Opfer verwandt oder bekannt sein. Jeder seiss, dass ein 10jähriges Kind, wohl überhaupt keine Schuld an irgendwas hier haben kann, und ganz bestimmt nicht ein 10monatiges Baby!
Diese Greultaten, werden nur weiteren Hass und der Wunsch auf Vergeltung nähren!
Mit diesem Krieg hat Israel den Weg bereitet für weitere jahrzehntelange Auseinandersetzungen.
Man kann Waffen zerstören, Strassen bombardieren, Krankhäuser in die Luft sprengen, aber die Gedanken und die Gefühle der Menschen, kann man nicht durch Waffen und Leid bezwingen.
Und wenn ich mal ehrlich bin, kann nur Genugtuung empfinden, angesichts dieser grausamn Taten, für die sich die Israelis noch rühmen, wenn irgendwann da eine Rache kommt!
"The sickening slaughter on both sides must end and it must end now," Nebraska Sen. Chuck Hagel said. "President Bush must call for an immediate cease-fire. This madness must stop."
The Bush administration has refused to call for Israel to halt its attacks on southern Lebanon, joining Israel in insisting that Hezbollah fighters must be pushed back from the Israeli-Lebanese border.
President Bush Monday in a speech in Miami Beach, Florida, reiterated his call for a cease-fire in the Mideast only if it brought a "long-lasting peace" that addressed Iran and Syria's support for Hezbollah, the Islamic militia that Israel is targeting. (Full story)
Hagel said that refusal threatens to isolate the United States and Israel and harm chances of achieving a long-term peace in the region.
"How do we realistically believe that a continuation of the systematic destruction of an American friend -- the country and people of Lebanon -- is going to enhance America's image and give us the trust and credibility to lead a lasting and sustained peace effort in the Middle East?" asked Hagel, the No. 2 Republican on the Senate Foreign Relations Committee.
Calls for 'a statesman'
He called on Bush to name "a statesman of global stature" as his personal envoy to the region. And he urged the administration to open direct talks with Hezbollah's backers, Iran and Syria, both of which Washington also accuses of meddling in Iraq.
"Our relationship with Israel is special and historic," he said. "But it need not and cannot be at the expense of our Arab and Muslim relationships. That is an irresponsible and dangerous false choice."
Bush was headed back to Washington after a fund-raising trip to Florida, and the White House had no immediate reaction to Hagel's comments.
Like his frequent ally, Sen. John McCain of Arizona, Hagel is a possible GOP presidential candidate in 2008 and has been critical of the administration's handling of Iraq. But few members of Congress have broken ranks with the president over his handling of the Israel-Hezbollah conflict.
Calls for an end to the 20-day conflict have increased since Israel's bombing Sunday of the Lebanese town of Qana, which left at least 54 civilians dead. Hagel said the Israeli campaign was "tearing Lebanon apart," and the resulting civilian casualties and economic damage were weakening the country and bolstering support for Hezbollah, which the U.S. State Department considers a terrorist organization.
Hagel urged the administration to revive the Beirut Declaration of 2002, authored by Saudi Arabia's King Abdullah, under which Arab countries would have recognized Israel's right to exist. Hagel said that declaration was "a starting point" toward a regional settlement, but the United States "squandered" it.
'Bogged down' in Iraq?
Meanwhile, the decorated Vietnam veteran said the United States "is bogged down in Iraq," limiting U.S. diplomatic and military options. Last week's announcement that more than 3,000 more American troops were needed to reinforce Baghdad amid rising sectarian violence was "a dramatic setback," he said.
He said the 3-year-old war is wearing badly on the U.S. military, and that Iraq's fledgling democracy needs to take over more of its security responsibilities from American troops.
"This is not about setting a timeline," Hagel said. "This is about understanding the implications of the forces of reality."
Propaganda für Hisbollah jetzt verboten Körting untersagt auch Porträts von Miliz-Führer
Bei Demonstrationen und anderen öffentlichen Veranstaltungen darf in Berlin künftig nicht mehr für die libanesische Organisation Hisbollah („Partei Gottes“) geworben werden, weil dies den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt. Das hat die Versammlungsbehörde verfügt, wie die Sprecherin der Innenverwaltung, Henrike Morgenstern, am Dienstag sagte. Das demonstrative Zeigen von Porträts des Hisbollah-Generalsekretärs Hassan Nasrallah ist künftig ebenfalls verboten. Diese Auflagen werden Anmelder künftiger Demonstrationen zu befolgen haben.
Als Begründung führt Innensenator Ehrhart Körting (SPD) an, dass die Hisbollah „für die Forderung nach der Vernichtung Israels steht“. Die Organisation propagiert den bewaffneten Kampf gegen Israel, den sie als „legitimen Widerstand“ bezeichnet. Die Hisbollah (auch „Hizb Allah“ geschrieben) hat laut Verfassungsschutz in Berlin rund 150 Anhänger. Bundesweit sind es nach Behördenschätzungen rund 800.
Das Zeigen von Hisbollah-Bildern überschreite für ihn „die Grenze des Erträglichen“, sagte Körting. Zuletzt waren am vergangenen Sonnabend bei einer Demonstration mit 3500 Teilnehmern gegen das israelische Vorgehen im aktuellen Nahost-Konflikt Nasrallah-Bilder gezeigt worden, versehen mit Slogans wie „Wir sind stolz auf Dich“. Auch waren mehrere Schilder mit Hisbollah-Symbolen zu sehen. Auf der gelb-grünen Fahne der Organisation ist das arabische „A“ (für Allah) zu sehen, dazu eine gereckte Faust, die eine Maschinenpistole hält.
Danach hatten am Wochenende mehrere Politiker ein Werbeverbot für die gewaltorientierte islamistische Gruppe verlangt, darunter der Unionsfraktionsvize im Bundestag, Wolfgang Bosbach (CDU). Innensenator Körting hatte nach der Veranstaltung prüfen lassen, ob das Zeigen von Porträts des Hisbollah-Chefs den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt. Bislang hatte die Polizei keine juristische Handhabe gehabt, es zu unterbinden, da die Hisbollah in Deutschland anders als in den Vereinigten Staaten oder in Israel nicht als Terrororganisation gilt. Hierzulande werden Anhänger vom Verfassungsschutz nur beobachtet. lvt
Israelische Spezialeinheiten sind mit Hubschraubern in der Hisbollah-Hochburg Baalbek im Nordosten des Libanon gelandet und nahmen mehrere Extremisten gefangen. Trotz der Kämpfe hält US-Außenministerin Rice einen raschen Waffenstillstand für möglich.
Beirut/Jerusalem - So weit hat sich die israelische Armee seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr in den Libanon vorgewagt. Bei einer Kommandoaktion in der Hisbollah-Hochburg Baalbek im Nordosten des Libanon hätten israelische Luftlandetruppen in der Nacht mehrere Hisbollah-Kämpfer gefangen, teilten die Streitkräfte am Morgen nach dem Ende der Operation mit. Alle israelischen Soldaten seien von Hubschraubern wohlbehalten in ihren Stützpunkt zurückgebracht worden. Die libanesische Polizei erklärte, fünf Libanesen seien von den Israelis gefasst worden. Es habe sich jedoch nicht um Hisbollah-Kämpfer gehandelt, wie von israelischer Seite behauptet, betonte die Polizei.
© REUTERS
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Offensive im Libanon: Israelische Truppen bereiten sich auf einen Vorstoß über die Grenze vor
Nach örtlichen Polizeiangaben wurden bei der Aktion elf Zivilisten getötet. Unter den Toten war auch ein syrischer Staatsbürger, bestätigte die Polizei in Baalbek. 20 Menschen seien verletzt worden. Israelische Kampfflugzeuge hatten die Landung des Kommandotrupps in der Nähe eines von der Hisbollah betriebenen Krankenhauses mit Bombardements begleitet. Bewohner berichteten der Nachrichtenagentur AFP, die israelischen Soldaten hätten sofort nach Verlassen des Hubschraubers geschossen, zahlreiche Menschen seien getötet oder verletzt worden.
Über die Hintergründe der Aktion wurde zunächst nur spekuliert. In libanesischen Medienberichten hieß es, die israelische Einheit habe nach den von der radikal-islamischen Hisbollah entführten Soldaten gesucht, die dort vermutet worden seien. In israelischen Medienberichten hieß es dagegen, die Soldaten hätten versucht, Scheich Mohammed Yazbek, ein Mitglied des höchsten Führungszirkels der Hisbollah, aus dem Krankenhaus westlich der historischen Stadt zu entführen. Dies wurde jedoch von der Hisbollah dementiert, es habe sich kein Führungsmitglied der Gruppe dort aufgehalten.
Der Chefsprecher der Hisbollah, Hussein Rahal, sprach von schweren Kämpfen in dem Krankenhaus. Anwohner sagten, das Dar-al-Hikma-Krankenhauses werde von der iranischen Imam Chomeini Wohltätigkeitsstiftung finanziert und von Hisbollah-Leuten geleitet.
Israelische Kampfflugzeuge flogen mehr als zehn Angriffe in der Umgebung des Krankenhauses. Eine zweite Angriffswelle habe Viertel im Norden und Osten Baalbeks gegolten, in der Sympathisanten der Hisbollah wohnen, berichteten Augenzeugen. Nach ihren Angaben endeten die Kämpfe gegen drei Uhr am frühen Morgen.
· Libanon: Warten auf den neuen Sturm (31.07.2006)
Die Landung der Kommandotrupps war der tiefste israelische Vorstoß in den Libanon seit zwölf Jahren. Baalbek liegt rund 120 Kilometer nördlich der Grenze. Zuletzt drangen israelische Truppen 1994 so weit in libanesisches Gebiet vor. Sie brachten damals den Guerilla-Führer Mustafa Dirani in ihre Gewalt. Dirani wurde zehn Jahre später in einem Gefangenenaustausch freigelassen.
Baalbek ist eine Provinzhauptstadt mit rund 80.000 Einwohnern. Die Stadt geht auf die römische Siedlung Heliopolis zurück, die 15 vor Christus gegründet wurde. Sie ist berühmt für die großen Tempelanlagen, zu denen der größte Einzeltempel des Römischen Reichs gehörte. Sie war Hauptsitz der syrischen Streitkräfte, auch befand sich hier eine Kaserne der iranischen Revolutionsgarden, in der in den achtziger Jahren Hisbollah-Kämpfer ausgebildet wurden.
Condi's New Challenges in Making a Truce
Analysis: How the mounting human costs and limited achievements of Israel's military campaign may restrict Washington's ability to prevail in diplomacy
By TONY KARON
Secretary of State Condoleezza Rice is confident that both a cease-fire and a lasting settlement that prevents a resumption of fighting in Lebanon can be achieved this week. But events on the battlefield may be diminishing Washington's ability to shape the terms of the truce that will emerge — whether this week or at some point in the future.
The political fallout from the killing of 54 Lebanese civilians in a bombing raid at Qana highlights the diplomatic crisis facing the U.S. It is now generally viewed as the enabler of the Israeli campaign, both by virtue of statements by Israeli leaders to the effect that they have been given a "green light" by the U.S. to fight on, and by virtue of the fact that when a 48-hour suspension of certain Israeli air operations was declared in response to the Qana tragedy, the announcement came not from the Israelis but from State Department spokesman Adam Ereli. Clearly, the U.S. is feeling pressure to retreat from its insistence that an immediate cease-fire would be detrimental. But in dealing for a truce, however, here's why the U.S. has a weaker than expected hand:
Hizballah Has Not Cried Uncle
Despite the civilian toll, Israel has not yet achieved the battlefield objectives sought by the Bush Administration: After two weeks of bombardment, Hizballah has lost neither its ability nor its will to fight on. It continues to rain down rockets on Israel, and the tenacity of its guerrilla fighters in engagement with elite Israeli infantry units has made clear that neutralizing it as a fighting force in southern Lebanon would require the sort of massive ground invasion that Israel wants to avoid, because bitter experience has taught it that getting out is infinitely more difficult than going in.
Washington's reluctance to press for a cease-fire has been based on the hope that the Israeli military campaign could batter Hizballah to the point that it would agree to surrender its independent military capability. Not only would such an achievement reassert Israel's power of deterrence, but it would also weaken Iran's. One of the cautionary notes against a preemptive strike on Iranian nuclear facilities had been the probability that Tehran's retaliation would include a massive missile attack on Israel by its Hizballah proxy.
Washington has therefore insisted that there can be no going back to the status quo of three weeks ago, and that any truce must eliminate any ability for Hizballah to threaten Israel's northern border. Because Washington lacks engagement with the only regional players able to restrain Hizballah — Syria and Iran — Washington's prime leverage against the organization has been the Israeli military campaign.
But it's not working.
Hizballah continues to fight, and the Israeli bombardment appears to have actually strengthened it politically. Instead of the Lebanese backlash against Hizballah anticipated by Israel, the opposite has occurred — a survey of opinion across all communities last week found that upward of 70% of Lebanese backed the movement's original decision to seize two Israeli soldiers, the action that provoked the Israeli campaign.
Your Truce or Mine?
The Lebanese government wants an immediate cease-fire, with the longer-term agreements aimed at ending hostilities to follow. And it envisages a process based on Hizballah's consent — the movement would agree to disarm not as an act of surrender, but because Israel has agreed to settle the outstanding disputes with Lebanon over owndership of the Shebaa Farms area and the fate of Lebanese prisoners in Israeli jails. The Qana killings will likely increase Hizballah's influence over the position of the Lebanese government: The two Lebanese officials with whom Secretary Rice met last week — Prime Minister Fuad Siniora and parliament speaker Nabih Berri — indicated Sunday that there was no purpose to her returning to until a cease-fire could be delivered.
Until now, the U.S. has insisted that a cease-fire be called only when Hizballah is ready to surrender its independent armed role, and a mechanism to disarm it is in place. That would involve deploying a robust international force to prevent further Hizballah attacks and possibly taking charge of the process of disarming the movement, eventually paving the way the Lebanese army to take charge of the border.
France Goes Its Own Way
It is looking increasingly unlikely, however, that the U.S. and Israel will win agreement on the deployment of an international force before Hizballah has agreed to a cease-fire. If the mandate of such a force is to be a counterinsurgency mission on behalf of Israel, there will, quite simply, be no takers. France — currently the most likely candidate to lead such an international force — has made clear it wants an immediate cease-fire endorsed by Hizballah before such a force is deployed. The military confrontation has reached an impasse, say French officials. And that position is likely to be supported by most contributors. France is also showing a willingness to reach out to Iran in the search for a solution. French foreign minister Phillipe Doust-Blazy, speaking on Monday in Beirut after meeting Lebanese government leaders, described Iran as a respected power "which plays a stabilizing role in the region," and signaled a willingness to talk to Tehran about resolving the crisis.
Plainly, France's idea of a diplomatic solution includes elements anathema to the Bush Administration. And a cease-fire that is agreed to by Hizballah while it retains its capacity to fight will be counted by the movement as a major victory — it has, after all, defined victory as simply surviving the Israeli onslaught. Israel and the U.S., by contrast, have defined victory as the elimination of Hizballah's capacity to inflict harm, and it will press for a truce that achieves that goal. Still, the limits of what has been achieved on the battlefield may now begin to set limits on what the U.S. and Israel are able to achieve via diplomacy.
At least 17 of the Organization of Islamic Conference's 56 members will attend a meeting Thursday on the outskirts of Kuala Lumpur, the ministry said in a statement late Tuesday.
Included will be representatives from Saudi Arabia, Egypt, Iran, Turkey, Qatar, Jordan, Syria, Lebanon and the Palestinian Authority, among others.
"The meeting is to discuss the current situation and development in Lebanon and Palestine for determining action to be taken by the OIC countries," the statement said.
The summit will call for "an unconditional cease-fire," and demand that a "U.N. peacekeeping force, which is to be deployed to Lebanon and Palestine, should be properly coordinated," it said.
At least 532 Lebanese have been killed in fighting that began three weeks ago after two Israeli soldiers were captured by Hezbollah. Fifty-four Israelis have died.
The Association of Southeast Asian Nations Muslim Youth Secretariat has called for a global boycott of Israeli-made goods.
"The world's 1 billion Muslims have purchasing power that could force Israel to stop its attacks," the group's President Mahfuz Omar said.
Former Malaysian leader Mahathir Mohamad, who remains widely influential throughout the Muslim world, asked oil producers Wednesday to stop all commercial transactions based on the U.S. dollar and pound sterling to pressure Washington and London to end Israel's attack.
"This is a price we must be prepared to pay," Mahathir said in a statement. "I do not believe in futile condemnations because they would simply ignore the condemnations."
Malaysia is currently chair of the world's largest Muslim grouping.
Earlier, the European Union called on Israel and Hezbollah to "end hostilities" and said the bloc's 25 nations would play key roles in any international force for southern Lebanon.
But in a reflection of continuing divisions, the EU foreign ministers on Tuesday did not agree to a proposed draft that had called for an "immediate cease-fire" -- apparently due to opposition spearheaded by Britain and Germany (Full story).
Gefährlicher Einsatz für Umweltschützer.Über zwei Wochen sind bereits vergangen seit der Bombardierung des Kraftwerks im Libanon, bei der laut der Regierung in Beirut mindestens 10.000 bis 15.000 Tonnen Öl ins Mittelmeer flossen.
Die Umweltschutzorganisation WWF spricht "von einer der drei größten Ölkatastrophen der vergangenen Jahrzehnte im Mittelmeer". Doch Hilfe, um die Ölpest einzudämmen, ist angesichts der andauernden Kampfhandlungen kaum möglich. Trotzdem wollen die Umweltorganisationen nun tätig werden.
Kraftwerk beschossen
Mitte Juli beschoss die israelische Luftwaffe das Kraftwerk Dschije südlich von Beirut. Mehrere Öltanks wurden getroffen, der Inhalt mindestens eines Reservoirs ergoss sich ins Meer.
Gaby Chalaf, Leiterin des libanesischen Meereszentrums, sagt, es sei auch diese Woche immer noch nicht klar, ob auch das Öl eines zweiten Tanks ins Meer gelaufen ist. Dann könnten möglicherweise bis zu 35.000 Tonnen Öl ausgetreten sein.
Erinnerungen an vergangene Katastrophen
Der WWF erinnert bereits an das Jahr 1991, als der Öltanker "Haven" im Golf von Genua in Brand geriet und große Teile der italienischen und französischen Riviera verschmutzte. Damals sei aber ein beträchtlicher Teil des Öls verbrannt und gar nicht erst ins Meer gelangt.
Von der ausgetretenen Ölmenge her eher vergleichbar sei die libanesische Ölpest mit der Havarie der "Erika" 1999 vor der Bretagne. Damals wurden mehr als 400 Kilometer Strand am Atlantik verschmutzt und 150.000 Seevögel getötet.
Ein Drittel von Libanons Küste betroffen
Der Ölteppich breitete sich laut dem UNO-Öleinsatzzentrum für das Mittelmeer (REMPEC) bisher stetig nach Norden aus und erstreckte sich zuletzt bis Hundert Kilometer nördlich des Kraftwerkes, was rund einem Drittel der gesamten Küste Libanons entspricht.
Normalerweise würde das UNO-Zentrum die Rettungs- und Säuberungsaktion durch Anforderung von Schiffen und Material koordinieren.
Eingreifen trotz anhaltender Kämpfe
Greenpeace-Experte Jörg Feddern geht davon aus, dass diese Aktion selbst bei einem sofortigen Einsatz mindestens ein halbes, wenn nicht ein ganzes Jahr dauern würde. Wegen der andauernden Kampfhandlungen sind die Helfer bisher jedoch zum Zuschauen verdammt.
Laut dem libanesischen Umweltexperten Wael Hmaidan könnte sich das nun aber ändern: Unter den Umweltschutzorganisationen im Libanon sei die Entschlossenheit gewachsen, ungeachtet der israelischen Angriffe mit den Aufräumarbeiten zu beginnen.
Fast 200 Mio. Euro Schaden
"Das Problem ist so gravierend und die absehbaren Folgen eines weiteren Abwartens sind so katastrophal, dass uns die Bomben inzwischen egal sind", meinte Hmeidan, der als Berater für regierungsunabhängige Umweltschutzorganisationen tätig ist. Die Schäden und Folgekosten würden unterdessen auf rund 250 Millionen Dollar (196 Millionen Euro) eingeschätzt, so Hmaidan.
Ausbreitung bis Zypern und Türkei?
Vor einigen Tagen wurde das Einsatzzentrum von Syrien informiert, dass auch dort schon Ölklumpen gefunden wurden. Zurzeit lässt die UNO-Organisation ein Strömungsmodell erstellen, das die weitere Ausbreitung vorhersagen soll, und bemüht sich um Satellitenbilder. Greenpeace wie WWF schließen nicht aus, dass auch die Türkei und Zypern betroffen sein könnten.
Christian Buchet vom Zentrum für Meeresstudien in Paris geht davon aus, dass es neun Jahre dauern wird, bis das Öl durch Säuberung und natürlichen Abbau aus der Region wieder ganz verschwunden ist.
Katastrophe auch in Beirut ersichtlich.Umweltorganisationen befürchten fatale Auswirkungen der Ölpest im Libanon: Der WWF befürchtet eine Umweltkatastrophe mit vielfältigen Auswirkungen sowohl auf die Bevölkerung als auch auf Fauna und Flora.
Wenn im östlichen Mittelmeer 15.000 Tonnen Öl Meer und Küste verpesten, dann sei das "mit Tankerkatastrophen wie an den Küsten Europas vergleichbar", meinte etwa der WWF-Meeresexperte Stephan Lutter in Hamburg. Zur Bekämpfung der Ölkatastrophe hat der Libanon auch Kontakt zu deutschen Behörden aufgenommen.
Hochgiftig und schwer abbaubar
Das empfindliche Ökosystem des östlichen Mittelmeers "ist Heimat vieler Fischarten und vom Aussterben bedrohter Meereschildkröten. Die Katastrophe bedroht die Lebensgrundlage der Fischer".
Schweröl sei ein "Killeröl - es ist zäh, klebrig und giftig und darum gefährlicher und schwieriger zu bekämpfen als andere Öle", sagte Lutter. Schweröl ist in der Natur schwer abbaubar und hochgiftig in der Nahrungskette der Meereslebewesen.
Fische und Schildkröten bedroht
Das Öl werde sich in den Sand an der Küste einbetten und komplexe Biotope dauerhaft zerstören. Neben vielen Fischarten seien auch Schildkröten betroffen, die demnächst aus ihren im Sand vergrabenen Eiern schlüpfen und an den Öl verklumpten Stränden das Meer nicht mehr erreichen könnten, so auch der libanesische Umweltexperte Wael Hmaidan.
Laut der libanesischen Biologin Gaby Chalaf würde in Gebieten mit hoher Ölkonzentration Phytoplankton, Fische und Meerespflanzen voraussichtlich komplett vernichtet.
Ölklumpen an der Uferpromenade
Für jeden ersichtlich ist die Katastrophe auch in der Hauptstadt Beirut. Die beliebte Uferpromenade Ramlet el Baida und der dazu gehörige öffentliche Strand bieten einen traurigen Anblick. Ölklumpen und verendetes Meeresgetier verströmen auch hier einen üblen Geruch.
"Ich lebe nahe am Meer", berichtet Fischer Maheddine Halabi, "seit Tagen verursacht der Geruch Kopfweh und Brechreiz." Der Fischer, der von den Erträgen des Meeres lebt, hat vorerst seine Existenzgrundlage verloren.
Helfer wollen Sicherheitsgarantie
Auf Grund der Kampfhandlungen gebe es aber nicht einmal die Möglichkeit für erste Hilfseinsätze in der Region, sagte der Fachbereichsleiter für Schiffsunfälle und Schadstoffbekämpfung beim Havariekommando im deutschen Cuxhaven, Ulf Bustorff, am Dienstag.
"Deutsche Ministerien haben über die Botschaft im Libanon schon Kontakt", erläuterte Bustorff. "Es gibt auch eine direkte Anfrage an alle EU-Staaten." Auf Grund der Kampfhandlungen sei an eine Beseitigung des Ölteppichs durch deutsche Experten derzeit aber nicht zu denken. "Zudem muss es auch eine Sicherheitsgarantie geben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kollegen aus irgendeinem Verschlag schauen wollen als Geiseln der Hisbollah."
Der langsame Aufschwung der vergangene Jahre wurde zunichte gemacht.Der touristische Boom im Nahen Osten ist mit dem Krieg im Libanon zum Stillstand gekommen. Neben dem zerstörten Libanon, der dieses Jahr mit 1,6 Millionen Besuchern gerechnet hat, sind auch die angrenzenden Länder Syrien, Jordanien sowie Israel in Mitleidenschaft gezogen.
Der Traum vom touristischen Aufschwung scheint für den Libanon für die nächste Dekade ausgeträumt.
Araber kamen wieder
Der Libanon hat die Bürgerkriegsjahre von 1975 bis 1990 hinter sich gelassen und im Vorjahr die syrische Brudermacht formal aus dem Land komplimentiert. Vor allem in der Ära des Ministerpräsidenten Rafiq Hariri, in den Jahren 1992 bis 1998, hat der Zedernstaat zahlreiche Investoren aus Saudi-Arabien und den Golfstaaten ins Land gelockt.
Libanon war zumindest in den Augen der arabischen Touristen und der Millionen "Expatriots" in den vergangenen Jahren auf die touristische Landkarte zurückgekehrt.
Große Steigerungsraten
460.000 Touristen besuchten alleine in den ersten fünf Monaten 2006 das Land, was einer Steigerungsrate von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.
Von Jänner bis Mai 2005 waren es noch 272.000, berichtete das libanesische Tourismusministerium Mitte Juni. Die 5-Sterne-Hotellerie in Beirut wies eine über 70-prozentige Auslastung auf, das einstige "Paris des Nahen Ostens" schien in Ansätzen wieder aufzuerstehen.
Ölpest vertreibt Touristen
Nun wird es möglicherweise Jahre dauern, bis internationale Kreuzfahrtgesellschaften den Beiruter Hafen wieder ansteuern. Nicht zuletzt, weil eine Ölpest die Küstenstreifen des Libanon verschmutzt, ausgelöst durch den Beschuss der Öltanks an der libanesischen Küste durch israelische Kriegsschiffe.
Die Auswirkungen werden wahrscheinlich auch die umliegenden Mittelmeerdestinationen wie Zypern oder die türkische Südküste nicht unberührt lassen.
Ende auch für Kulturreisen?
In die Kataloge der europäischen Reiseveranstalter hat der Libanon erst zögerlich zurückgefunden, zumeist über Kulturreisen gemeinsam mit Syrien, oder über Tagesausflüge in die Bekaa-Ebene und zum 5.000 Jahre alten historischen Monument Baalbek.
Durch Abkommen zwischen Syrien, Jordanien und dem Libanon hofften Libanons Reiseveranstalter, ein Drei-Länder-Rundreise-Package auf die Beine stellen zu können, berichtete die libanesische Tageszeitung "Daily Star". Der Fokus lag hier auf den europäischen und US-Touristen. Die Mehrheit der arabischen Gäste, soweit sie nicht mit ihren Familien auf Reisen gehen, setzen mehr auf Nachtleben und Shopping im Urlaub.
denke dass der langfristige Imageschaden Israels unter der libanesischen Zivilbevölkerung enorm sein wird...
aber die Israelis hatten/haben wohl auch keine andere Wahl...
füx
Appell an islamische Länder
Iran ruft zu Geschlossenheit gegen Israel auf.Der oberste geistliche Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, hat die islamischen Länder zur Einigkeit gegenüber Israel aufgerufen.
"Alle islamischen Länder" sollten sich vereinigen und nicht zulassen, dass "der Feind durch Aufspaltungen gestärkt wird", erklärte Khamenei am Mittwoch in einer vom staatlichen Fernsehen übertragenen Ansprache. Die israelische Offensive im Libanon werde den Widerstand in der islamischen Welt stärken, betonte er.
Teheran als Beschützer
Dem Libanon und Palästina sagte Khamenei Solidarität im Kampf gegen Israel zu. Teheran werde "an der Seite aller unterdrückter Nationen" stehen.
Die islamische Welt und die "jungen Moslems aller Länder" sollten wissen, dass der aufopferungsvolle Kampf gegen den "wilden Wolf des Zionismus und die Aggressionen des großen Satans" USA der einzige Weg sei, erklärte Khamenei. Den USA drohte Khamenei wegen ihrer Unterstützung Israels und dessen Angriffen auf die "Rechte der moslemischen Völker" mit einem "vernichtenden Schlag".
"Waffen, Arzneien und Lebensmittel"
Der Sekretär des obersten islamischen Wächterrates, Ayatollah Ahmad Jannati, hatte am Dienstag erklärt: "Wir erwarten von moslemischen Nationen, dass sie die Hisbollah in vielfältiger Weise unterstützen, etwa durch Waffen, Arzneimittel und Lebensmittel."
Israel beschuldigt den Iran, die Hisbollah mit Raketen auszurüsten, die gegen zivile Ziele in Nordisrael eingesetzt werden. Die Hisbollah wurde 1982 nach dem israelischen Einmarsch im Libanon auf Betreiben des iranischen Revolutionsregimes gegründet und versteht sich als Speerspitze des "Widerstands" gegen Israel.
Mottaki gegen Siniora-Plan
Der iranische Außenminister Manouchehr Mottaki hatte sich am Dienstag bei seinem Besuch in Beirut skeptisch zu dem Sieben-Punkte-Plan des libanesischen Ministerpräsidenten Fouad Siniora geäußert, der unter anderem implizit die Entwaffnung der Hisbollah-Miliz vorsieht.
Priorität habe zunächst ein Waffenstillstand und das Ende der Feindseligkeiten der israelischen "Aggressoren", betonte Mottaki. Weitere Fragen müssten später in Verhandlungen zwischen den libanesischen Parteien geklärt werden.
Nach drei Wochen weitet Israel die Offensive am Boden aus.Die radikalislamische Hisbollah verschleppte am 12. Juli an der Grenze zum Libanon zwei israelische Soldaten. Israel sprach von einem "Kriegsakt".
Seitdem sind bei den kriegerischen Auseinandersetzungen nach Angaben aus Beirut im Libanon mehr als 700 Menschen ums Leben gekommen. In Israel wurden nach Armee-Angaben 51 Menschen getötet. An diesem Mittwoch geht der Konflikt in die vierte Woche:
13. Juli: Beginn der Offensive "Angemessener Preis". Israel verhängt eine Seeblockade. Die Luftwaffe greift den Flughafen von Beirut und einen südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt an, der als Hisbollah-Hochburg gilt.
14. Juli: Kampfjets greifen das Hauptquartier der Hisbollah-Miliz und das Haus ihres Anführers, Hassan Nasrallah, an.
15. Juli: Mehrere westliche Länder beginnen, ihre Staatsbürger aus dem Libanon zu evakuieren.
16. Juli: Raketenangriff der Hisbollah auf Haifa: Acht Tote.
17. Juli: UNO-Generalsekretär Kofi Annan stellt sich hinter die Forderung der G-8-Staaten nach internationalen Friedenstruppen.
18. Juli: US-Präsident George W. Bush bezeichnet die Hisbollah als "Wurzel des Problems".
19. Juli: "Begrenzter" und "punktueller" Vorstoß israelischer Soldaten auf libanesisches Gebiet. Hisbollah-Raketen auf Nazareth: 3 Tote.
20. Juli: Annan ruft zur sofortigen Einstellung der Kampfhandlungen auf. Mehr als 3500 Flüchtlinge mit deutschem Pass haben den Libanon verlassen.
21. Juli: Israel fordert die Zivilbevölkerung auf, den Südlibanon zu verlassen und mobilisiert Tausende Reservisten.
23. Juli: Der israelische Verteidigungsminister Amir Perez spricht sich für die vorübergehende Entsendung einer internationalen Friedenstruppe mit robustem Mandat in den Südlibanon aus.
24. Juli: Heftige Gefechte bei einer israelischen Bodenoffensive gegen die südlibanesische Hisbollah-Hochburg Bint Dschbeil.
25. Juli: US-Außenministerin Condoleezza Rice fordert eine Waffenruhe, jedoch "nicht um jeden Preis". Bei einem israelischen Luftangriff auf einen UN-Posten werden vier UN-Beobachter getötet.
30. Juli: Der israelische Luftangriff auf Kana mit mindestens 56 Toten löst weltweit Empörung aus. Israel kündigt eine 48-stündige Aussetzung seiner Luftangriffe an.
31. Juli: Trotz Feuerpause neue israelische Luftangriffe. Rice zeigt sich zuversichtlich, dass eine Waffenruhe noch in dieser Woche erzielt werden könne.
1. August: Israel beschließt eine Ausweitung der Bodenoffensive.
2. August: 48-stündige partielle Feuerpause endet. Israelische Kommandoeinheit entführt im Nordlibanon mehrere Hisbollah-Kämpfer.