Polytec - ein solider Wachstumswert
Jetzt fehlt noch die Beteiligungsmeldung des Verkäufers - kann eigentlich nur der Papa mit seiner Huemer Invest GmbH sein.
Sonst kann wohl niemand 9% an Aktien sein eigen nennen.
9,25% Anteile wurden dieses Mal verschoben - wenn Huemer Invest GmbH der Verkäufer war, fällt er auf 3,79% und somit unter die 4%-Schwelle. Ich bin schon auf die Beteiligungsmeldung gespannt, vielleicht war Papa Huemer auch der Verkäufer der letzten Wochen und Monate und hält nun vielleicht gar keine Aktien mehr? Womöglich wurde auch nicht rechtzeitig gemeldet?
Bei der Vielzahl an gehandelten Aktien (mit eindeutigem Verkäuferdruck) in den letzten Monaten habe ich schon längst eine neue Beteiligungsmeldung erwartet und vermisst (zB LLB unter 4%, Huemer Invest unter 10%, MH Beteiligung über 20%).
Wenn Papa Huemer heute nicht verkauft hat, hätten die beiden Huemers nun über 30% und wären zu dem von ihnen so gefürchteten verpflichteten Übernahmeangebot gezwungen.
Das war immer die Ausrede, die stets gegen einen sinnvollen Aktienrückkauf vorgebracht wurde.
Es spitzt sich hier zu und wird zunehmend spannend ...
Wird jedenfalls spannend die nächste Zeit; vl. löst sich dann das Rätsel, wer diese Riesenpackete in London und Wien hin- und hergeschoben hat.
Incl. 2 Euro standen heute an die 200.000 Aktien im Bid.
Wer sammelt da für wen ? Die Gefahr eines feindlichen Übernahmeangebotes steigt auch täglich, also sind die Huemers mit einem baldigen eigenen Übernahmeangebot (mit einem finanzstarken Partner) im Zugzwang. Meine Meinung.
Es ist auch charttechnisch sehr besonders, dass es so gut wie keine technischen Gegenreaktionen nach oben in den letzten 18 Monaten gegeben hat. So etwas habe ich selten erlebt und gesehen.
In diesem speziellen Fall mit einem Buchwert, der 4 x den aktuellen Kurswert widerspiegelt, sehe ich schon deutlich höhere Übernahmepreis, falls es soweit kommen sollte.
Ich jedenfalls würde mich ungern "enteignen" lassen und einem Angebot unter € 7,50 keinesfalls meine Zustimmung erteilen.
Dann könnte an der Börse hinauf gekauft werden. Bis zum Erwerb von 90 % der Aktien müssten sie schon ordentlich erhöhen, 7,50 Euro - wie Baura schreibt - wären 75 % vom Buchwert; dass könnte in der derzeitigen Situation ein Richtwert sein, wo auch der Großteil bereit wäre, die Aktien zu verkaufen. Die letzten 10 % wäre dann ein Squezze out-Szenario...
Die ev. Meldefrist für den Verkäufer beträgt 3 Tage, also bis spätestens 22.11.
Die Meldepflicht wäre gegeben, wenn ein Insider verkauft hat (z.B. Huemer sen. als AR-Chef) oder wenn eine andere Person eine Meldegrenze durch den Verkauf unterschritten hat. Das wäre jedenfalls bei gut 9 % der Fall, außer die Aktien kamen von mehreren Verkäufern, die keine Insider sind und die jeweils unter 3 % gehalten haben.
Spätestens am Freitag abend wissen wir mehr...
"Polytec. Unternehmensgründer Friedrich Huemer verkauft über seine HUEMER Invest GmbH 2,066 Mio. Aktien zu je 2,07 Euro an seinen Sohn und aktuellen CEO Markus Huemer und seine MH Beteiligungs GmbH, wodurch MH seine Beteiligung von 16,0 auf 25,61 Prozent erhöht"
Meldung wird also noch kommen.
Für den Aktienkurs hat dieser "familieninterne Tausch" eher wenig Relevanz - ich sehe das eher als Festigung und Verankerung der Position des CEO im Unternehmen.
Nach Performance-Gesichtspunkten dürfte der CEO ja eigentlich nicht mehr am Ruder sein, aber mit der jetzigen Sperrminorität von 25,61% sitzt er fester im Sattel, als jemals zuvor.
Umverteilung eines großen Aktienpacketes in der Familie Richtung CEO
Ich meine, das war noch nicht alles...
Kurs 2,20 Euro = 48 Mio. Euro Marktkapitalisierung bei einem voraussichtlichem EBITDA von über 30 Mio. Euro 2024.
Soweit ich mich erinnern kann, hat Huemer sen. die Mieterlöse für den Hauptstandort mit 6 % für d.J., 7 % für 2025 und ab 2028 8 % angeführt; Grundlage dafür dürfte der Kaufpreis in Höhe von ca. 20 Mio. Euro sein.
PS: oben heißt es 2026 statt 2028..
Ich bin überzeugt, die Verluste der Jahre 2022-2024 wären nicht passiert, würde das Werk Weierbach in ähnlicher Weise performen wie die übrigen Polytec-Werke. Der Absturz des Aktienkurses hätte ebenfalls nicht die dramatischen Ausmaße angenommen.
Ich würde mir daher persönlich wünschen, dass sich der neue COO Resch ab 01.01.2025 mit diesem Werk nicht mehr wird beschäftigen müssen - ganz nach dem Motto: "Ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!"