Leser des Bären-threads


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Neuester Beitrag: 25.04.21 00:14
Eröffnet am:23.02.08 10:39von: Rubensrembr.Anzahl Beiträge:3.691
Neuester Beitrag:25.04.21 00:14von: Katharinaqtrv.Leser gesamt:341.999
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51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtDer Markt hat Recht

 
  
    #1576
31.01.09 11:09
Zuerst Bad Bank, dann Bad Versicherung, Bad PKW, Bad Dax? Was soll der Staat
noch alles aufkaufen? Bald wird der Markt zeigen, dass der Staat nicht alles auf-
kaufen kann.  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtNoch mal (LV) Versicherungen

 
  
    #1577
31.01.09 14:13
Zum Thema Versicherungen: Anfang 2000 fingen die
Lebensversicherungen an - auch da waren viele früher meine
Kunden - z.B. auch die Debeka LV oder Allianz LV auf 30-
jährige Strukturen umzusteigen. Auch diese Kunden verlor ich.
2006 rief ich nochmals bei einigen dieser Versicherungen an -
die einheitliche Aussage war (ContiVers. zumindest bei mir mal
ausgenommen): "Nur 30jährige Strukturen, am besten mit einem
ausländischen - spanischen oder britischen oder italienischen
Emittenten. Bringt die größten Profite. Oder Strukturen von
Sparkassen oder Volksbanken sind erwünscht."

Im Detail: Eine Sparkasse will sich Geld günstig besorgen. Die
Landesbank geht an z.B. Goldman Sachs in London, macht auf
diesen Sparkassenschuldschein eine 30jährige Struktur mit
vielen, sehr vielen Derivaten darauf - sprich Wetten und saust
dann zur Debeka LV und verkauft diese denen - konkurrenzlos
günstig im Gegensatz zu normalen SSD. Problem - das Ding
besteht nur noch aus Wetten und ist dann eben unverkäuflich.

Eine Versicherung aber hat das Problem normalerweise nicht,
denn sie lässt ja einfach diese Modelle im Bestand liegen. Auch
müssen die nicht so wie die Banken mit täglichen Kursen
bilanzieren. Eine Wette kann man preisen, viele Wetten ist eine
reine Stochastik-Rechnung - klappt nur, wenn man die
Wahrscheinlichkeit definieren kann. Das ist heute völlig
ausgeschlossen. Durch Vertrauensverlust.

Und die Versicherungen waren völlig begeistert von diesem
Dreck. Übel sieht es aus, wenn diese 30-jährigen Anlagen in der
Bilanz der Versicherung nicht mehr ausgewiesen werden können.
Außer Strukturen wurden nur noch Nachränge bei den
Versicherungen gekauft. Also Papiere die bei Insolvenz ganz am
Schluss bedient werden. Was anderes wollten die nicht mehr.

Diese "Penner" entschuldigen Sie bitte, aber da fällt mir kein
anderes Wort für ein, haben teilweise gar nicht kapiert was sie
da kauften und hielten sich für überschlau.


http://www.heibel-ticker.de/archiv.php?standardID=180&start=0  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtBad Airlines?

 
  
    #1578
31.01.09 14:31
Schaeffler und die Folgen    PDF    Drucken    E-Mail
Samstag, 31. Januar 2009
Fall Schaeffler: Wulff attackiert Banken, will aber Staatshilfen nicht ausschließen. Auch Bürgschaften für Airlines möglich. / Bund muss Eigenkapitalhilfen für  Banken auf 200 Milliarden Euro anheben.

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff fordert für die Rettung des Autozulieferers Schaeffler den Einsatz der Familieneigentümer und der Banken. „Der Staat ist erst einmal außen vor“, sagte Wulff in einem Interview mit DER SPIEGEL, „zuerst sind die Eigentümer gefragt, FrauSchaeffler und ihr Sohn, dann die Banken.“

Wulff kritisiert die Geldinstitute, die „schwerwiegende Fehler gemacht“ hätten, als sie „die waghalsige Übernahme“ der Continental AG durch Schaeffler mit Milliardenkrediten finanzierten. Das sei „ein klassisches Lemminge-Verhalten“ gewesen.

„Einige Institute gingen verwegen vor, viele andere folgten.“ Dafür müssten die Banken jetzt „wahrscheinlich auf Zinsen oder Forderungen verzichten“. Wulff schließt staatliche Hilfen nicht aus. Aber erst müsse ein tragfähiges Konzept der Konzerne und Hausbanken vorliegen. „Wenn es dann noch einer staatlichen Bürgschaft bedarf“, so Wulff, „muss das geprüft werden.“ Der Staat werde eine Bürgschaft ja nicht kostenlos vergeben, sondern dafür bankenübliche Gebühren verlangen.

Der niedersächsische Ministerpräsident verteidigte gegenüber dem SPIEGEL geplante Bürgschaften Deutschlands und Frankreichs für Airlines, die einen Flugzeugkauf bei Airbus nicht finanziert bekommen. „Das Geschäft der Fluzeugfinanzierung, das auf wenigen Banken weltweit lastet, ist schwer eingebrochen“, sagte Wulff.

Es zeige sich, dass derzeit das Bankensystem nicht funktioniere. „Deshalb kann es auch hier richtig sein, dass der Staat die Kreditklemme verringert“, so Wulff.

Angesichts der steigenden Staatsverschuldung wegen der Bankenrettungspakete setzt sich der CDU-Ministerpräsident dafür ein, dass wir „jetzt eine ganz strenge Schuldenbremse für Bund und Länder in die Verfassungen schreiben“.

Der Plan der Bundesregierung, angeschlagene Kreditinstitute mittels einer Vielzahl sogenannter Bad Banks von ihren Risikopapieren zu befreien, wird den Fiskus teuer zu stehen kommen.

Der Bund muss seine im ersten Bankenrettungsplan vorgesehenen Kapitalhilfen von 80 Milliarden Euro mehr als als verdoppeln. Experten des Finanzministeriums rechnen mit einem Kapitalbedarf von bis zu 200 MilliardenEuro. Dazu müssen die Kreditermächtigungen des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung entsprechend aufgestockt werden.


http://www.mmnews.de/index.php/200901312135/...er-und-die-Folgen.html  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtBad Dax ?

 
  
    #1579
31.01.09 14:44
HILFE FÜR DAX-KONZERNE
Auf dem Weg in die Staatswirtschaft

Von Arvid Kaiser und Kai Lange

Noch wehrt sich Finanzminister Peer Steinbrück gegen Staatshilfe für Schaeffler und Continental. Er befürchtet einen Dammbruch. Doch ein - fiktives - Szenario zeigt: Der Weg zur Staatshilfe für alle 30 Dax-Konzerne ist gar nicht mehr weit.

Maria-Elisabeth Schaeffler hat Nerven. Wie wäre es mit Krediten vom Bund? Oder Bürgschaften? Brancheninsider erzählen von dem Vorschlag, der Staat solle ihrem Unternehmen auch Aktien des Übernahmeziels Continental Chart zeigen abkaufen. So würde der Steuerzahler den beiden Unternehmen die Last von 22 Milliarden Euro Schulden in der Absatz- und Finanzkrise erleichtern. Vor allem würde er der Milliardärin die gewagte Übernahme von Continental sichern.

Conti-Käuferin Schaeffler: Hilfe für einen zweiten nationalen Champion
Finanzminister Peer Steinbrück sperrt sich noch gegen solche Forderungen. "Wir können es doch keinem Menschen erklären, Unternehmen, hinter denen Milliardenvermögen stehen, mit Steuergeldern zu unterstützen", sagte er der "Berliner Zeitung". Doch die Landesregierungen von Bayern und Niedersachsen drängen auf Hilfen, sie sorgen sich um Hunderttausende Arbeitsplätze. Auch Wirtschaftsminister Michael Glos scheint entschlossen, Schaeffler unter die Arme zu greifen - der Konzern müsse nur ein tragfähiges Konzept vorlegen.

Die Chancen für Schaeffler stehen also nicht schlecht - zumal Steinbrück in den vergangenen Monaten schon gezeigt hat, dass sein klares Nein durchaus zu einem Ja werden kann - Bankenhilfe und Konjunkturpaket lassen grüßen.


Vom Staat gestützt: Die Erwartung einer Bad-Bank-Lösung gab dem Dax in dieser Woche Auftrieb
Ein Einstieg bei Schaeffler/Conti wäre ein deutliches Signal: "Too big to fail" gälte nicht nur für Banken. Auch Industriekonzerne, die sich übernommen haben, könnten auf die helfende Hand des Staats hoffen, sofern sie nur wichtig genug für die deutsche Wirtschaft sind. Im Konjunkturpaket II der Bundesregierung sind schon 100 Milliarden Euro für die Unternehmen eingeplant - allerdings als Bürgschafts- und Kreditprogramm. Auch einer direkten Kapitalbeteiligung hat Kanzlerin Angela Merkel keine prinzipielle Absage erteilt.

Es fällt also nicht schwer, sich vorzustellen, was passiert, wenn sich die Krise weiter verschärft und eine Branche nach der anderen in Mitleidenschaft zieht. Noch ist das beschriebene Szenario reine Fiktion - aber unwahrscheinlich ist es nicht, dass einiges davon Wirklichkeit wird.




http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,604587,00.html  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtBad Auto ?

 
  
    #1580
31.01.09 14:52
Auf dem Weg in die Staatswirtschaft

Von Arvid Kaiser und Kai Lange

3. Teil: Problembranche Autoindustrie - was folgt auf die Abwrackprämie?

März: Nach der Finanzbranche ist die Autoindustrie der nächste Kandidat für massive Staatshilfe. Ohnehin greift der Volkswagen-Konzern Chart zeigen bereits jetzt über seine Autobank auf Mittel des Rettungsfonds zu. Wettbewerber wie BMW Chart zeigen oder Daimler Chart zeigen stehen bereit, um dem Beispiel zu folgen.

Modelle von VW und Porsche: Bürgschaft in der Schublade
Zur Großansicht
DDP

Modelle von VW und Porsche: Bürgschaft in der Schublade
Die beschlossene Abwrackprämie kommt den Autoherstellern bereits direkt zugute. In den USA werden die Wettbewerber mit Sonderkrediten gestützt. Für die deutsche GM-Tochter Opel liegt eine Bürgschaft in der Schublade. Und systemwichtig ist die Autoindustrie als Symbol der deutschen Wirtschaft sowieso.

Schaeffler bekäme in diesem Szenario angesichts der wachsenden Finanznot doch noch in den Genuss der Staatshilfe. Schließlich hat der Bund mit dem Commerzbank-Dresdner-Deal bereits dabei geholfen, einen "zweiten nationalen Champion" neben der Deutschen Bank zu schaffen. Warum also nicht neben Bosch auch einen zweiten nationalen Champion der Autozulieferer schmieden und nebenbei Tausende Arbeitsplätze sichern?

Es wäre nur der nächste logische Schritt - für Steinbrück aber der befürchtete Dammbruch. Spätestens dann stellt sich nämlich die Frage, mit welchem Argument der Staat Wettbewerbern und Kunden von Schaeffler/Conti Hilfe versagen sollte. Von der Krise betroffen sind sie alle. Der Unterschied zu Schaeffler besteht nur in der Schuldenlast.




http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,604587-3,00.html  

51986 Postings, 6148 Tage Rubensrembrandt€ sicherer als USD?

 
  
    #1581
1
31.01.09 15:05
Geringere Immobilienkrise und geringere private Verschuldung sprechen für
den €, ebenso die hoffentlich auch zukünftig geringeren Konjunkturmaßnah-
men.

http://www.ariva.de/Wird_der_Euro_ueberschaetzt_c2879583

Der Euro ist sicherer als der Dollar
Doch eine zu hohe Verschuldung ist nicht wirklich ein Argument, das gegen den Euro spricht, zumindest nicht in Bezug auf die Wechselkurse gegenüber dem Dollar und dem Pfund. Sowohl die USA als auch Großbritannien betreiben eine Politik, die sehr viel größere Risiken für die jeweiligen Finanzsysteme beinhaltet. Der Euro bietet daher vor allem langfristig gesehen eine höhere Anlagesicherheit als diese beiden Währungen, denn die Eurozone hat insgesamt mit weit geringeren Problemen am Immobilienmarkt zu kämpfen, als es in den USA und Großbritannien der Fall ist. Auch die Verschuldung der privaten Haushalte ist in der Eurozone weniger gravierend. Und beide Faktoren sind immer noch der Kern der Finanzkrise.

Vorsicht ist nicht immer falsch
Die vergleichsweise vorsichtige Geldpolitik der EZB und das Zögern vieler europäischer Wirtschaftspolitiker ordnungspolitisch fragwürdige Maßnahmen zu ergreifen könnten sich zudem im Nachhinein als richtig erweisen, falls die Hauruck-Maßnahmen in den USA ihre Wirkung verfehlen. Vor allem langfristig hat sich eine solide Ordnungspolitik immer ausgezahlt und wurde an den Devisenmärkten honoriert. Der Euro kann daher kurzfristig durchaus gegenüber dem Dollar und dem Pfund unter Verkaufsdruck geraten, langfristig empfiehlt es sich jedoch nicht, gegen den Euro zu wetten.


Erfolgreiche Devisen-Trades wünscht

Ihre
Devisen-Trader Redaktion  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtEndlich einmal ein überlegenswerter

 
  
    #1582
1
31.01.09 17:21
Vorschlag: keine bad bank, sondern Konkursverfahren der notleidenden Banken,
Enteignung der Aktionäre, Verstaatlichung der Banken, Rausschmiss der Manager,
Regulierung des Finanzsystems, Wieder-Privatisierung der Banken  inner-
halb kurzer Zeit. Besser als bad bank, da Fass ohne Boden und bisherige gewal-
tige Kapitalsummen und Maßnahmen nicht dazu geführt haben, dass zukunfts-
trächtige Unternehmen ausreichend mit Geld versorgt werden. Bedrohlich allerdings
die zu schaffende international tätige Aufsichtsbehörde.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,604759,00.html

"Was gerade vor sich geht, ist unvorstellbar"

Harvard-Professor Kenneth Rogoff ist kein Fan der Bad Bank, er fordert radikalere Maßnahmen: Die Verstaatlichung von Banken. Im SPIEGEL-ONLINE-Interview erklärt der ehemalige IWF-Chefvolkswirt die Vorteile eines "kontrollierten Konkurses" - und warum sich Europa schneller erholen wird als die USA.

SPIEGEL ONLINE : Herr Rogoff, mit Blick auf die US-Banken macht auf dem Weltwirtschaftsforum schon ein beängstigendes Wort die Runde: Verstaatlichung. Ist das Panikmache?



Rogoff: Nein. Ich glaube, dass es dazu keine saubere Alternative gibt im Moment. Jede Bank, die Hunderte Milliarden Dollar an Staatsgeldern braucht, sollte besser verstaatlicht werden. Man sollte sie restrukturieren und dann den guten Teil schnellstmöglich reprivatisieren. Diese Vorgehen ist wahrscheinlich bei mehreren großen Banken nötig.

Das Ziel ist nicht die Schaffung von Staatsbanken. Es geht eigentlich um ein Konkursverfahren, das der Staat komplett kontrolliert. In akademischen Zirkeln gibt es auch Vorschläge, bereits bestehende Insolvenzverfahren zu nutzen. Aber das würde fünf Jahre dauern. Das ist zu lange.

SPIEGEL ONLINE: Wie genau würde Ihre Methode aussehen?

Rogoff: Die Anteilseigner der Banken müssten ihre Anteile abgeben…

SPIEGEL ONLINE: …mit oder ohne Entschädigung?

Rogoff: Ohne. Die Top-Player im Management würden gefeuert. Und die Halter von Anleihepapieren würden ein Teil ihres Geldes in Form von Anteilen an dem neuen Institut zurückerhalten - die sie bekommen würden, wenn die Bank wieder privatisiert ist. Wie gesagt: Es ist wichtig, die Banken schnell wieder in private Hände zu geben. Wir sprechen vielleicht nur über Monate, oder über ein bis zwei Jahre.

SPIEGEL ONLINE: Trotzdem klingt das sehr drastisch: Sie wollen die Banken bankrott gehen lassen.

ZUR PERSON
AP
Der amerikanische Ökonom Kenneth Rogoff, 55, lehrt seit 1999 als Professor in Harvard. Von 2001 bis 2003 war er Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds (IWF).

Rogoff: Was ich fordere, ist nicht radikal. Ich würde sogar sagen, dass die Forderung nach solchen Konkursen inzwischen common sense unter Wissenschaftlern ist. Ich weiß, das klingt unvorstellbar. Aber das, was gerade vor sich geht, ist unvorstellbar.

SPIEGEL ONLINE: Trotzdem berichtet das "Wall Street Journal", die Obama-Administration wolle es vorerst mit einem neuen Rettungspaket für die Banken versuchen – unter anderem solle eine sogenannte Bad Bank geschaffen werden, die den Geldinstituten ihre Giftpapiere vorläufig abkauft. Reicht das nicht als erster Schritt?

Rogoff: Mit einer Bad Bank würde man den Banken Tonnen an Steuergeld schenken. Vielleicht 700 oder 800 Milliarden Dollar. Das Problem ist: Das Loch im Finanzsystem ist viel größer. Wenn davon aber nur ein Teil aufgefüllt wird, werden die Banken nicht anfangen, wieder Geld zu verleihen. Zumindest nicht genug. Und darum geht es: Derzeit haben kleine und mittlere Unternehmen große Schwierigkeiten, Geld aufzutreiben.

BAD BANK - NOTANKER FÜR DEN WEG AUS DER KRISE
Die Idee
Die Bad Bank übernimmt ausfallgefährdete Geldanlagen - zum Beispiel Kredite oder Derivate - von einer oder mehreren Banken. Anschließend sorgt sie dafür, dass die auch gern als Gift-Assets bezeichneten Anlagen noch so viel wie möglich am Markt abwerfen. Die Banken können auf diese Weise ihre Bilanzen um die schwer berechenbaren Belastungen bereinigen und so das Vertrauen des Kapitalmarkts zurückgewinnen. Die Befürworter einer Bad Bank hoffen, so auch den eingefrorenen Interbankenmarkt für Kredite wieder in Fahrt zu bringen.
Beispiel Schweden
Eine Bad Bank kann durchaus segensreiche Wirkung entfalten, das zeigt das Beispiel Schwedens zu Anfang der neunziger Jahre. Damals löste ebenfalls das Platzen einer Immobilienblase eine massive Bankenkrise in dem Land aus. Die Regierung garantierte daraufhin alle Einlagen der Banken, pumpte Milliarden in die Institute - und sie gründete für die zwei größten Krisenfälle Auffanggesellschaften für problematische Kredite und Hypotheken: die Securum.

Das Institut gilt heute noch als Musterbeispiel einer Bad Bank. Zwar musste der Staat den Verwerter mit Milliarden an Kapital ausstatten, doch Securum-Chef Jan Kvarnström gelang es, einen guten Teil über die Abwicklung der Assets wieder hereinzuholen. So verhinderte er etwa die Zwangsversteigerung von mehr als tausend beliehenen Immobilien im In- und Ausland. Teils wurden riskante Kreditpakete und Anlagen auch schlicht noch zu beachtlichen Preisen an Finanzinvestoren verkauft. Die bauten ebenfalls darauf, dass der Marktwert der Ramsch-Assets eines Tages wieder steigen und somit für guten Gewinn sorgen würde.
Beispiel Deutschland
Die Volks- und Raiffeisenbanken gründeten schon Anfang der achtziger Jahre ihre eigene Abwicklungsbank, als die nordrhein-westfälische Hammer Bank in Schwierigkeiten geriet. Die BAG Bankaktiengesellschaft besteht noch heute. "Ihr Partner für Problemkredite!" wirbt sie auf ihrer Internet-Seite. Die Dresdner Bank baute 2003 die "Institutional Restructuring Unit" auf für Risikokredite in Höhe von 35,5 Milliarden Euro. Die Führung der IRU übernahm niemand anders als der einstige Securum-Chef Kvarnström.
Rezept für aktuelle Krise?
Angesichts ausfallgefährdeter Kredite im Wert von mehreren hundert Milliarden Dollar werden die Forderungen nach einer Bad Bank in der aktuellen Finanzkrise immer lauter. Doch Fachleute bezweifeln, ob eine Bad Bank in der derzeitigen Lage noch etwas ausrichten kann.

Das dafür notwendige Kapital würde selbst bei vorsichtigen Schätzungen jeden Rahmen sprengen. Außerdem beschränkt sich die Krise nicht auf einen oder wenige Volkswirtschaften. Sie hat sich vielmehr zu einem weltweiten Flächenband entwickelt. Finanzkräftige und risikobereite Investoren, die einer Bad Bank die notleidenden Anlagen abkaufen könnten, sind deshalb kaum zu finden.

Es ist also zu befürchten, dass die Abwicklung deutlich schleppender verlaufen wird, als bei den früheren Beispielen. Hinzu kommt, dass in der derzeitigen Lage der Wert der einzelnen Papiere praktisch nicht zu ermitteln ist.

SPIEGEL ONLINE: Glauben Sie denn, dass Barack Obama tatsächlich derart drastisch vorgehen wird, wie Sie das fordern?

Rogoff: Ich hoffe, dass Obama das Richtige tun wird. Bislang war ich immer optimistisch, habe immer gesagt, das Obama-Team verstehe die Lage und werde entschieden vorgehen. Und dass wir dann – nicht schnell, aber mit der Zeit – den Anfang vom Ende dieser Krise sehen würden. Die Wirtschaftsexperten in Obamas Team sind großartig. Ich bin sicher: Viele raten ihm, entschlossen vorzugehen. Aber ich bin sehr nervös, ob die neue Regierung nicht kalte Füße bekommt. Wir werden sehen.

SPIEGEL ONLINE: An einer Stelle hat Obama doch schon Entschlossenheit demonstriert: Er hat ein 820 Milliarden-Dollar schweres Rettungspaket für die Wirtschaft aufgelegt. Wird das nicht helfen?

Rogoff: Diese Paket ist eine gute Idee und ein Teil der Lösung. Aber das Hauptproblem ist das Finanzsystem. Es gibt keinen Kredit. Das Konjunkturpaket wird deshalb nicht genug sein.


SPIEGEL ONLINE: Sollte Obama Ihre Forderungen umsetzen und die Banken verstaatlichen– wie lange wird es dauern, bis die USA die Krise überwunden haben?

Rogoff: Ein starkes Wachstum werden wir in den USA erst einmal nicht sehen. Wir haben ja nicht nur die Finanzkrise. Die neue Regierung will mehr Einkommensgerechtigkeit, sie will den Umweltschutz verbessern und das Gesundheitssystem. Das sind großartige Ideen. Aber sie sind teuer. Es wird sicher eine Dekade dauern, bis das bewältigt ist. Ich glaube, Europa wird sich schneller erholen als die USA.

SPIEGEL ONLINE: Geht das überhaupt? Sind wir nicht viel zu abhängig von den USA?

Rogoff: Natürlich bestehen Abhängigkeiten, Europa ist ja ebenfalls in der Rezession. Aber Eure Probleme sind nicht so tiefgreifend wie unsere. Sicher: Euer Finanzsystem hat auch viele Probleme. Aber die USA müssen alles von Grund auf neu überdenken.

SPIEGEL ONLINE: Glauben Sie, diese Krise wird zu einer dauerhaften Verschiebung der ökonomischen Machtverhältnisse auf der Welt führen?

Rogoff: Es gibt keinen Zweifel, dass die ökonomische Bedeutung der USA geringer sein wird. Europa dagegen könnte gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. Allerdings nur, wenn den europäischen Regierungen ein gutes Krisenmanagement gelingt.

SPIEGEL ONLINE: Wie haben sich die Europäischen Regierungen Ihrer Meinung nach bislang geschlagen?

Rogoff: So weit, so gut. Aber wenn die Rezession noch schlimmer wird, wird sich herausstellen, wie gut die europäischen Regierungen kooperieren. Denn Ihr braucht eine gemeinschaftliches Vorgehen.

SPIEGEL ONLINE: Sie mahnen auch immer wieder eine globale Regulierung der Finanzmärkte an. Aber mal ehrlich: Glauben Sie wirklich, dass die G20 ihre Ankündigung wahrmachen können und im April gemeinsame Regeln für das Weltfinanzsystem finden?

Rogoff: Im April nicht. Natürlich ist noch viel Zeit bis dahin. Aber die G20 sind kein funktionierendes Forum. Sie sind das beste, was wir haben. Aber trotzdem zu chaotisch. Und die Schweiz zum Beispiel, eins der wichtigsten Finanzzentren der Welt, gehört nicht dazu. Deshalb muss die Gruppe sich erst einmal neu aufstellen. Trotzdem bin ich fest davon überzeugt: Wir brauchen einen globalen Regulierer und wir werden ihn in fünf Jahren haben.

SPIEGEL ONLINE: Warum reichen nationale oder regionale Aufsichtsbehörden, die kooperieren, nicht aus?



Rogoff: Wir leben in einem globalen Finanzmarkt. Wenn die USA den Cowboy-Kapitalismus leben, in dem nichts reguliert ist, fließt alles Geld in die USA. Und der Rest der Welt trägt das Risiko mit. Das genau ist passiert. Nun werden zwar die USA ihre Märkte regulieren, aber vielleicht denkt sich jetzt ein anderes Land: Warum sollen dann nicht wir das ganze Kapital nehmen? Um das zu verhindern, brauchen wie globale Regeln.

Der zweite Punkt ist: Man muss einen zu starken politischen Einfluss auf die Aufsichtsbehörden verhindern. Auf dem Weg zu dieser Krise sind die existierenden Regulierer unter starken politischen Druck geraten, möglichst lax zu agieren. Obwohl viele sehr besorgt waren. Wenn man eine neue unabhängige Institution hätte mit gewissen regulativen Kompetenzen, würde das helfen.

SPIEGEL ONLINE: Wäre es nicht einfacher, einer der bereits bestehenden internationalen Organisationen diese Aufgabe übertragen? Der IWF wird in diesem Zusammenhang oft genannt.

Rogoff: Die existierenden Institutionen sind schlicht nicht richtig aufgebaut für diese Aufgabe. Nicht einmal annähernd. Ich glaube deshalb, es wäre besser, eine neue Institution zu schaffen.

Das Interview führte Anne Seith  

112 Postings, 5840 Tage Pan73Recht...

 
  
    #1583
31.01.09 17:51
Recht har er. Bezieht er sich mit seiner Aussage, die gesteuerten Insolvenzverfahren durchzuführen, auch auf Deutschland?
was würdet ihr machen, wenn ihr anfang januar UBS, Commerzbank, Postbank und porsche ins depot gelegt hättet? Bittet antwortet jetzt nicht, dass ihr weinen würdert;-))
Würdet ihr halten oder defizitär verkaufen?  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtEnteignung von Bank-Aktionären

 
  
    #1584
31.01.09 18:13
Zu Enteignungen von Bank-Aktionären soll es Reuters zufolge nach Steinbrücks Willen aber nur kommen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft seien. Aus Koalitionskreisen verlautete, das Papier des SPD-geführten Ministeriums sei in der Regierung noch nicht abgestimmt. Dies könne kurzfristig geschehen. Vorbehalte gebe es vor allem bei der Unionsfraktion.

Enteignungen sollen dem Plan zufolge bis zum 31. Dezember gegen eine Entschädigung möglich sein. Diese bemesse sich "in der Regel" nach dem gewichteten durchschnittlichen Börsenpreis der beiden Wochen vor einem solchen Beschluss, den die Bundesregierung den Plänen zufolge per Rechtsverordnung fassen kann.


http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/...nung/468199.html  

3233 Postings, 7174 Tage DahinterschauerZentrale Bad Bank oder Einzel-Bad-Banken?

 
  
    #1585
1
31.01.09 18:14
Auch wenn sich so mancher verschämte Banker gerne im Pulk bei einer zentralen Staatsbank verstecken möchte, so hat unser Finanzminister doch erkannt, daß er mit Beamten das Ding nicht schaukeln kann. Zu sehr haben die sich bereits blamiert. Außerdem müßte eine Datenverarbeitung zwecks Übernahme und Verwaltung der Papiere her, die mit den unterschiedlichsten D.V.`s der einzelnen Banken kompatibel ist. - Das gibt es schlicht nicht in den nächsten Jahren. Da wird es besser sein, unter dem Dach  und Verwaltung der einzelnen betroffenen Institute auszugliedern, wie Nordrhein-Westfalen dies bereits vorexerziert hat.
- Es sei denn es gibt die britische Lösung, wo der Staat 90 % der Risiken aus den Giftpapieren gegen eine Prämie versichert. Problematisch wird dann, ob man zu Marktwerten oder Nennbeträgen versichert. Im letzteren Fall würden die Banken jubeln, könnten sie doch einen  Teil der Wertberichtigungen sofort auflösen! Wie es in GB gemacht wurde, ist nicht bekannt. Aber seltsamerweise haben sich die Kurse der betroffenen Banken dort sehr stark erholt, nicht nur wegen der Ankündigung aus den USA über Ankauf weiterer Papiere.  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtEnteignung von Bank-Aktionären

 
  
    #1586
2
31.01.09 18:38
Ein noch größerer Tabubruch naht beim kriselnden Münchner Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE), die seit Oktober am staatlichen Tropf hängt. Zum Ende der Woche kursierten im Bundesfinanzministerium weit gediehene Gesetzesentwürfe für eine Enteignung der Aktionäre. Die Regierung will verhindern, dass ein findiger Investor die Bank samt Staatsgeld zu ihrem mickrigen Börsenwert von 270 Millionen Euro schluckt.

Widerstand leistet die Bank nicht, im Gegenteil: Der als Retter verpflichtete Vorstandschef Axel Wieandt fleht geradezu um einen Einstieg Steinbrücks. „Die Hypo Real Estate hat nur mit der Unterstützung des Bundes eine positive Zukunft“, sagte er in einem Interview. Rund zehn Milliarden Euro frisches Kapital, so heißt es in der Branche, brauche die HRE mindestens zum Überleben.

Nicht einmal bei den Anteilseignern selbst regt sich Protest. „Für die Aktionäre kann es ohnehin kaum noch schlimmer kommen“, sagte ein Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger. Und für die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz könnte eine Enteignung sogar das kleinere Übel sein im Vergleich zum weiteren Dahindümpeln der Bank. Derzeit sei die HRE praktisch nicht in der Lage, neue Geschäfte zu machen, heißt es im Umfeld des Instituts.

Einzig einige marktwirtschaftlich Überzeugte bei CDU und CSU stellen sich einer Enteignung und einer weitgehend staatseigenen Bankenwelt entgegen. „Der Finanzminister will uns mit üblen Tricks die Verstaatlichung aufzwingen“, heißt es. So soll Steinbrück am Freitag bei einer Anhörung im Bundestag bestritten haben, dass es einen Gesetzentwurf für seine Pläne gäbe. Woraufhin Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) ihn angeblich mit den Worten korrigierte: „Wieso? Ich habe doch einen.“

Auswege gesucht

In der Union, aber auch im Finanzministerium sucht man nach Auswegen, um das böse Wort Enteignung zu vermeiden. Denkbar wäre, dass die Regierung der HRE die zehn Milliarden Euro komplett in Form von stimmberechtigten Stammaktien zukommen lässt, statt wie bei der Commerzbank teilweise auf eine stille Beteiligung zu setzen. Auf diesem Weg käme der Bund auf einen Schlag auf einen Anteil von über 90 Prozent an der Bank. Aber auch das ist rechtlich schwierig. „Und vielleicht will der Bund gar keine zehn Milliarden Euro mehr in diese Bank stecken, weil er sie nicht weiterführen, sondern einfach nur rasch abwickeln will“, sagt Bankenprofessor Schiereck.

Sicher scheint nur: Eine private Großbank namens Hypo Real Estate wird es bald nicht mehr geben. Und sie wird wohl kein Einzelfall bleiben: Regierungsvertreter halten es für denkbar, dass Ende des Jahres ein Großteil der Banken unter ihrer Kuratel steht. Eine Ansicht, die auch die Analysten der Investmentbank JP Morgan teilen: Angesichts möglicher Abschreibungen von 34 Milliarden Euro allein bei börsennotierten Geschäftsbanken rechnen sie mit einer „faktischen Verstaatlichung“ etlicher Häuser.


Allerdings klammern sie in ihrer Analyse die Deutsche Bank aus – und damit die Frage, die die Branche umtreibt: Hält Vorstandschef Josef Ackermann seinen Kurs durch, jegliche Staatshilfe auszuschlagen? Am Donnerstag legt der Schweizer seine Jahresbilanz vor. Es ist bekannt, dass sie einen Verlust von rund vier Milliarden Euro ausweisen wird. Beobachter sind daher eher auf Ackermanns Ausblick gespannt. Vorbeugend verbreiten seine Getreuen bereits, das Jahr sei bislang hervorragend angelaufen. Das muss es auch, denn das erste Quartal wird zum Lackmustest der womöglich bald letzten großen Bastion des privaten Bankwesens: „Wenn wir im ersten Vierteljahr wieder hohe Verluste machen“, sagt ein Deutschbanker, „müssen auch wir zu Steinbrück.“


http://www.welt.de/wirtschaft/article3124442/...haus-Steinbrueck.html  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtFianzsystem vor dem Kollaps,

 
  
    #1587
3
31.01.09 23:48
wie sieht das aus? Informationen zum Beinahe-Kollaps in GB liegen vor.

http://alles-schallundrauch.blogspot.com/

Der Tag an dem die britischen Banken vor dem Kollaps standen

Wie die Mail berichtet, stand das britische Finanzsystem nur drei Stunden vor einem völligen Kollaps, als ein heimlicher Sturm auf die Banken stattfand. Ein Minister der Brown Regierung hat diese Tatsache jetzt verraten. Der City Minister Paul Myners sagte, am Freitag den 10. Oktober 2008, stand das Land “sehr nahe” vor einem kompletten Kollaps aller Banken, nach dem “wichtige Kontoinhaber” versuchten massenweise ihr Geld abzuziehen.

Der Mail on Sunday wurde erzählt, dass das Finanzministerium sich auf eine komplette Schliessung aller Banken vorbereitet hatte, alle elektronischen Überweisungen stoppen und alle Barabhebungen verhindern wollte.

Nur fieberhafte Bemühungen hinter den Kulissen, verhinderte einen finanziellen Zusammenbruch.

Hätten die Massnahmen versagt, dann wäre Gordon Brown gezwungen gewesen zu verkünden, die britische Regierung muss das gesamte Finanzsystem verstaatlichen und alle Guthaben garantieren.

usw. siehe Link  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtBanken-Zombis sterben lassen

 
  
    #1588
01.02.09 11:48
und neue Banken gründen, statt Billionen in einer Bad Bank verpulvern.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,604682,00.html

"Ein großartiges Jahr, um eine Bank zu gründen"

Mit immensen Summen versucht die US-Regierung, die finanzielle Kernfusion zu stoppen. Die Frage ist: Was bringt das Rettungspaket? Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson zeichnet im SPIEGEL-ONLINE-Interview ein düsteres Bild: "Man muss die Dinosaurier sterben lassen."

SPIEGEL ONLINE: Herr Ferguson, die USA haben ein neues Zauberwort in der Krise entdeckt – die Bad Bank, die Banken ihre faulen Kredite abnimmt und die Geldinstitute auf diese Weise wieder vertrauenswürdig macht. Kann das funktionieren?

Niall Ferguson: Wir haben doch schon eine Bad Bank - die US-Notenbank Fed. Sie kauft den Banken seit geraumer Zeit Giftpapiere in einem gigantischen Ausmaß ab: Ihre Bilanz ist seit August 2007 um 150 Prozent gewachsen, auf mehr als zwei Billionen Dollar. Natürlich sagt Ben Bernanke nicht, was er da genau kauft - er kann praktisch derzeit tun, was er will. Was wir erleben ist eine Revolution in der Geldpolitik.

US-Notenbank Fed: "Eine Revolution in der Geldpolitik"
AFP

US-Notenbank Fed: "Eine Revolution in der Geldpolitik"

SPIEGEL ONLINE: Wird sie funktionieren?

Ferguson: Man muss abwarten. Wenn die Fed-Maßnahmen überhaupt Wirkung zeigen, dann erst mit Zeitverzögerung. Aber die Gefahr ist groß, dass es nicht funktioniert - und die Banken sich weiter gegenseitig kein Geld leihen.

SPIEGEL ONLINE: Man braucht also keine neue Behörde, die Giftpapiere übernimmt?

Ferguson: Damit würde man den Steuerzahler bestehlen. Bei einer Bad Bank geht man davon aus, dass sie die toxischen Papiere irgendwann wieder zu besseren Preisen verkaufen kann. Das wird aber wahrscheinlich nicht der Fall sein. Dazu war die Kreditblase zu gigantisch. Ich sehe nur einen Ausweg: Die Regierung muss die Anteilseigner der Banken enteignen und die Bilanzen dann reparieren …

SPIEGEL ONLINE: … die Banken also verstaatlichen?


Ferguson: Ich spreche lieber von Restrukturierung. Verstaatlichung impliziert, dass der Staat der Besitzer bleibt. Das wäre ein Desaster, zumal die Branche dann monopolisiert würde. Dabei ist es jetzt sehr wichtig, dass neue Banken gegründet werden, die vom Vertrauensverlust in die alten Geldinstitute profitieren. Man muss die Dinosaurier sterben lassen, wenn ihre Zeit gekommen ist - und die Welt neuen Lebensformen überlassen. 2009 ist ein großartiges Jahr, um eine Bank zu gründen – ich bin versucht, es selbst zu probieren. Einen schlechteren Job, als die Banker, die bislang die Geschäfte führten, kann ich kaum machen.  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtChina stellt US-Anleihenkauf in Frage

 
  
    #1589
01.02.09 11:56
China stellt US-Anleihenkauf in Frage    PDF    Drucken    E-Mail
Sonntag, 1. Februar 2009
China Premier Wen: Kauf von US-Schatzanleihen hängt von Risiken ab. Erwerb weiterer Treasuries abhängig von den damit verbundenen Unwägbarkeiten.

Zukünftige Käufe von US-Anleihen durch China hängen von den Risiken ab, die damit verbunden sein könnten, orakelte der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao am Wochenende bei einer Veranstaltung in London.

"Wir müssen den Wert unserer ausländischen Investments schützen und auch ein stabiler Yuan sei in jedermanns Interesse", fügte er hinzu.

Der chinesische Premier weilt derzeit in der britischen Hauptstadt und stellte sich den Fragen von Journalisten. China ist  der größte Käufer von US-Anleihen. Per November letzten Jahres besaß die chinesische Notenbank rund 700 Milliarden Dollar in Form von US-Anleihen – das geht aus Unterlagen des US-Finanzministeriums hervor.

Die Aussage von Wen ist diplomatisch gesehen eine Sensation, wenn man in Betracht zieht, wie zurückhaltend sich Chinesen normalerweise äußern. Im Prinzip ist allein das Ansprechen dieses heiklen Themas schon ein Hinweis darauf, dass die Chinesen durchaus Ernst machen könnten – indem sie in den Käuferstreik treten.

Zu der Frage, ob China auch in Zukunft weiter US-Anleihen kauft, sagte Wen: „Die Frage, ob wir weiter US-Anleihen kaufen ist eine sehr sensible Angelegenheit und eine Frage, die auch Präsident Obama stellen wird“.

"This is a very sensitive question and a question that President Barack Obama will want to ask"

Wen fügte hinzu, dass die chinesischen Devisenreserven in den letzten Jahren stark gestiegen seien und dass man bemüht sei, eine größere Diversifikation bei ausländischen Währungen anzustreben.

Wen: „Ob wir in Zukunft mehr Bonds kaufen werden, und falls dies geschieht – wie viel mehr, diese Entscheidung werden wir in Übereinstimmung mit den eigenen chinesischen Bedürfnissen abstimmen – in Zusammenhang mit unserem Ziel, unsere Währungsreserven zu sichern und ihren Wert zu erhalten.

"Whether we will buy more U.S. Treasury bonds, and if so by how much -- we should take that decision in accordance with China's own need and also our aim to keep the security of our foreign reserves and the value of them."
 
Beobachter befürchten, dass China in Zukunft weniger US-Anleihen kauft, weil die US-Regierung China vorgeworfen hat, die eigene Währung zu manipulieren. Dieser Währungsstreit könnte eskalieren und zu einem Kaufstopp seitens der Chinesen führen.

Während seines Aufenthaltes in Großbritannien wird Wen Jiabao mit seinem britischen Amtskollegen Gordon Brown zusammentreffen.  Großbritannien ist die letzte Station von Wen Jiabaos Europa-Reise. Zuvor hat er die Schweiz, Deutschland, den EU-Hauptsitz in Brüssel sowie Spanien besucht.




http://www.mmnews.de/index.php/200902012145/...ihenkauf-in-Frage.html  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtWas macht eine vom Staat gerettete UBS?

 
  
    #1590
1
01.02.09 12:10
Sie zahlt Boni. Dafür droht der Schweiz ein Staatsbankrott. Kein Vorbild für
die BRD.

http://alles-schallundrauch.blogspot.com/

United Bandits of Switzerland

... ist die neue Abkürzung für die UBS

In der Schweiz rumort es in der Bevölkerung. Seit bekannt wurde, dass die UBS ihren Angestellten gegen 2 Milliarden Franken an Boni für ihre Leistung 2008 auszahlen will, nachdem sie bereits 11 Milliarden letztes Jahr für 2007 verteilte, hagelt es Proteste. Arroganz, Abzockerei, kein Anstand: Die Mehrheit der Menschen äussert eine klare Meinung – so nicht, UBS!  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtWird die Fed abgeschafft,

 
  
    #1591
01.02.09 12:19
um den Einfluss der Globalisierungsclique/Hochfinanz zu brechen?

http://alles-schallundrauch.blogspot.com/

Will Obama die FED auflösen?

Es kursiert ein Gerücht am WEF in Davos, das Barack Obamas Vertraute und Chefberaterin Valerie Jarrett, Putin informiert hätte, dass die neue US-Regierung die FED auflösen will. Jarrett war die einzige Vertreterin der Obama-Regierung am WEF.

Laut diesen Aussagen, plant Obama die Schaffung einer neuen Nationalbank der Vereinigten Staaten, die nicht mehr wie die FED privaten Eigentümern gehört, sondern ganz dem Staat. Damit will man die amerikanische Geldpolitik aus den Händen von Rockefeller und Rothschild nehmen und der erste Schritt sein, alle bankrotten Banken zu verstaatlichen.

Kommentar: Na ja, ob das stimmt? Schön wäre es ja. Nur, die Präsidenten welche das vor Obama versucht haben, sind komischerweise durch “Einzeltäter” ermordet worden. Die globale Elite wird das nicht erlauben. Jedenfalls können wir uns auf eine spannenden kommende Woche "freuen". Ach ja, guckt mal wo der Goldpreis hingeklettert ist, auf 927 Dollar.

Geposted von Freeman um 23:00 37 Kommentare  

3233 Postings, 7174 Tage DahinterschauerWie lange dauert das Hypothekenproblem?

 
  
    #1592
1
01.02.09 13:28
In Japan hat es 10 Jahre gedauert, bis die Immobilienwerte wieder gestiegen waren. In den USA stellt sich das Problem anders dar: Dort können Hypothekenschuldner sich sofort entschulden, wenn sie den Schlüssel bei der Bank abgeben. Die Bank kann aber mit dem Verkauf der Häuser nicht warten, bis die Hauspreise sich wieder gefangen haben und dies hat 2 Gründe: 1. Die Häuser zu vermieten um mit deren Verwertung auf bessere Zeiten zu warten, dazu haben die Banken kein Geld.  2. Wenn die Häuser verwertet werden müssen, dann geht dies nur zu Schnäppchenpreisen über eine sofortige Versteigerung. Leerstehende Häuser werden nämlich ausgeschlachtet und (zumeist durch wütende frühere Eigner) verwüstet.
Wer daher glaubt, daß- soweit es die US-Hypotheken betrifft- es nur eine angebliche Bewertungsfrage sei und sich mit der Zeit alles wieder einrenken würde, der wird eine große Enttäuschung erleben. Wertzuschreibungen wie in Japan wird es in den USA nicht geben. Verluste sind endgültig und müssen abgeschrieben werden.  Die Banken können dies allerdings nicht mehr, sodaß wohl oder übel der Staat zum Nennwert die Papiere übernehmen muß und dann still und heimlich abschreibt.  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtAuflösung der Fed,

 
  
    #1593
01.02.09 18:40
der Zentralagentur der Globalisierungsclique, wäre tatsächlich ein entscheidender
Schritt, um zusammen mit einer stärkeren Regulierung durch eine staatliche US-
Notenbank die überhöhten Renditeanforderungen der Hochfinanz zurückzudrängen.
Gleichzeitig sollten die Zombie-Banken stillgelegt werden und die Top-Manager
entlassen werden. Diese wussten zumindest zu einem bestimmten Zeitpunkt
über die Auswirkungen der innovativen Finanzprodukte Bescheid - darüber gibt
es Beweise. Diese Leute - zu denen wahrscheinlich der Ackermann auch ge-
hört - sind nichts anderes als Betrüger und gehören eigentlich in den Knast.
Denen darf und kann kein Kapital mehr anvertraut werden. Statt dessen soll-
ten neue Banken ohne Zockerbudencharakter gegründet werden.  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtDie Fed abschaffen,

 
  
    #1594
01.02.09 20:55
den Selbstbedienungsladen der Globalisierungsclique. Die Zeit war noch nie
so günstig wie jetzt, nachdem offensichtlich geworden ist, welchen riesigen
Schaden sie angerichtet hat.

http://info.kopp-verlag.de/news/...e-bank-kaempft-ums-ueberleben.html

Die »Federal Reserve Bank« kämpft ums Überleben

Martin Siegel
Dass das Rettungspaket für die US-Banken in Höhe von 700 Mrd. Dollar die aktuelle Systemkrise im sich auflösenden Papiergeldsystem beheben kann, glauben wohl sogar diejenigen nicht, die das Paket selbst ausgearbeitet haben. Mit Steuergeldern im Umfang von 700 Mrd. Dollar will die US-Regierung den Banken faule Hypothekenkredite abkaufen. Vielleicht sollte man sich einmal die Mühe machen, den Weg des Geldes nachzuvollziehen, um zu verstehen, dass das Paket auf Dauer überhaupt nicht funktionieren kann.

1. Schritt: Der Steuerzahler (US-Finanzministerium) nimmt einen Kredit in Höhe von 700 Mrd. Dollar bei einer Bank auf. Dafür bezahlt er Zinsen und muss den Kredit wieder an die Bank zurückbezahlen.

2. Schritt: Mit den 700 Mrd. Dollar werden Löcher gestopft, die bei den Banken bei unsinnigen Buchungstransaktionen entstanden sind und für die sich z.B. Hedge-Fonds-Manager Gehälter und Provisionen in Höhe von vielen 1.000 Mrd. Dollar ausbezahlt haben.

3. Schritt: Da nur die Bilanzen der Banken, nicht aber die Steuerzahler saniert werden, werden die Immobilien trotzdem zwangsversteigert.

In der Zusammenfassung wird der Steuerzahler, der jetzt sein Haus verliert, mit einem Kredit belastet, den er nicht bedienen kann. Die Banken, die jetzt zu Lasten der Steuerzahler saniert werden, haben in Zukunft auch noch einen Zinsanspruch auf die Leistungen, die sie jetzt erhalten.

Im Prinzip steht das Papiergeldkreditsystem vor dem endgültigen Kollaps. Bereits in den letzten Jahren haben die Ratten das sinkende Schiff verlassen. Mit riesigen Gehältern, Bonuszahlungen und Abfindungen haben sie das bereits bankrotte Bankensystem geplündert und diese Mittel privat sicherlich auch in Sachwerte investiert. Selbst jetzt in der Abwicklungsphase der Pleite gelingt es ihnen nochmals, mit dem Geld der Steuerzahler, Löcher zu stopfen und das System und damit die Machtstrukturen zu erhalten.

Der Kollaps wird deutlich anhand von einigen Zahlen, die in der aktuellen Wirtschaftswoche veröffentlicht wurden. Die Höhe der gefährdeten Kredite wird bei JP Morgan mit 8.000 Mrd. Dollar, bei Bear Stearns (Übernahme durch JP Morgan) mit 2.700 Mrd. Dollar, bei Fannie Mae und Freddie Mac zusammen mit 8.300 Mrd. Dollar und bei der Citigroup außerhalb der Bilanz mit 1.800 Mrd. Dollar angegeben. Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang die Relation zum Welt-BIP von jährlich 50.000 Mrd. Dollar.

Inzwischen wird klar, warum die Fed (Marc Faber: »Gelddrucker-Irrenanstalt«) und Finanzminister Henry Paulson so aufs Tempo drücken. Einen Hinweis darauf gibt Simon Johnson, bis vor kurzem Chefvolkswirt beim IWF und jetzt Professor am MIT. Er schlägt vor, dass der Staat nicht die maroden Papiere der Banken aufkauft und stattdessen zu günstigen Konditionen Geld leiht. Im Gegenzug müssten die Banken dem Staat ihre Aktiva als Sicherheit übertragen. Dieser Vorschlag würde darauf hinauslaufen, dass tatsächlich die Häuslebauer und nicht die maroden Banken gerettet werden, und die Fed und das US-Finanzministerium wissen ganz genau, dass diese und noch viel vernünftigere Vorschläge (z.B. Abschaffung der Fed, Süddeutsche Zeitung vom 24.09.2008: »Schafft die Zentralbanken ab«) immer breiter diskutiert und Zugang zur Bevölkerung finden würden, so dass die jetzigen Pläne bald nicht mehr umsetzbar sein werden. In Wahrheit kämpft die Fed um ihr Überleben.  

3233 Postings, 7174 Tage DahinterschauerHypothekenbewertung in den USA schwierig

 
  
    #1595
1
02.02.09 12:06
Da in den USA nur der Haustürschlüssel bei der Bank abzugeben ist und der Hypothekenschuldner ist seine Hypothekenschulden los, lohnt es sich bei fallenden Hauspreisen immer mehr, ein Schnäppchen damit zu machen, sein Hauszurückzugeben und das Nachbarhaus zum halben Preis zu ersteigern. Selbst von der Subprime-Aktion verschonte Hypotheken eignen sich noch für eine Rückgabe, wenn die Differenz noch groß genug ist. Da somit immer mehr Häuser zur Versteigerung kommen, obwohl man mit einer Abschwächung gerechnet hatte, nehmen die erforderlichen Abschreibungen bei den Banken kein Ende.  

51986 Postings, 6148 Tage Rubensrembrandt# 95

 
  
    #1596
1
02.02.09 13:15
Daran kann man auch erkennen, welche total verfehlte Politik nur zu Gunsten der
US-Finanzmafia betrieben wird. Statt die Hypothekenschuldner zu unterstützen,
werden Billionen an die Banken gegeben, was aber nicht zur Beseitigung der
Kreditklemme führt mangels Vertrauen untereinander und Verschärfung der
Kreditbedingungen. Durch die Rückgabe der Häuser und die damit verbundene
Abwärtsspirale bei den Immobilienpreisen werden die Löcher bei den Banken
immer größer und es müssen immer weitere Rettungsprogramme aufgelegt
werden. Für einen Bruchteil dieser Gelder hätten die Hypothekenschuldner
unterstützt werden  und damit die Immobilienpreise weitgehend stabilisiert
werden können. Aber nein, die Banklobbyisten sorgen dafür, dass fast aus-
schließlich die Banken bedacht werden und damit die hahinter stehenden Kräfte
der Finanzmafia durch Ausschüttungen und Boni. Unter den Augen der (ahnungs-
losen?) Öffentlichkeit findet eine riesige Umverteilung von unten nach oben
statt, auch im Zusammenhang mit der neuerdings geplanten Bad Bank. Man
bekommt den Eindruck, die politisch Handelnden wollen gar nicht die Krise
beseitigen, sondern möglichst lange am Köcheln halten, um diese riesige
Umverteilung von unten nach oben möglichst vollständig durchführen zu kön-
nen.  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtInfo zur W-Reform (zur Erinnerung)

 
  
    #1597
02.02.09 13:30

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtDie Akte Fed

 
  
    #1598
1
03.02.09 16:08
Dossier: Die Akte FED    PDF    Drucken    E-Mail
Von Oliver Disler  
Dienstag, 3. Februar 2009
Die Federal Reserve Bank ist eine der wichtigsten  Finanz-Institutionen. Im deutschen Sprachgebrauch wird die FED „US-Notenbank“ genannt, was den Eindruck vermittelt, dass es sich dabei um eine staatliche Institution handelt. Doch die FED ist weder von Gesetzgebern noch von der damaligen Regierung ins Leben gerufen worden. Plädoyer zur Abschaffung der FED.



Die Gründungs-Geschichte der FED hat nichts mit Verschwörungstheorie zu tun, wirft aber auch bald 100 Jahre nach deren Schaffung einige Fragen auf. - denn sie ist seinerzeit von dominanten Bankiersfamilien gegründet worden und bis heute in Privatbesitz. Wir sind der Meinung, die FED sollte abgeschafft und durch eine von der US-Regierung zu 100 % kontrollierten Zentralbank ersetzt werden.

Wer oder was ist die Federal Reserve (FED) genau?

Anbei einen Auszug aus Wikipedia:

„Das Federal Reserve System oft auch Federal Reserve oder Fed genannt, ist das Zentralbank-System der Vereinigten Staaten, das allgemein auch US-Notenbank genannt wird. Es besteht aus dem Board of Governors, zwölf regionalen Federal Reserve Banks und einer Vielzahl von Mitgliedsbanken und anderen Institutionen. Da die Mitgliedsbanken gleichzeitig die Eigentümer der Federal Reserve sind, das Direktorium aber vom Präsidenten der Vereinigten Staaten ernannt wird, ist das Federal Reserve System teils privat und teils staatlich strukturiert.

Das Federal Reserve System wurde am 23. Dezember 1913 vom Kongress der Vereinigten Staaten geschaffen, um ein „Zentralbanksystem zu etablieren, das so gestaltet wurde, dem nationalen Finanzsystem sowohl Flexibilität als auch Stärke hinzuzufügen“. Das Bundesgesetz sah ein System aus mehreren Regionalbanken und einem siebenköpfigen Verwaltungsrat vor. Banken, die auf nationaler Ebene agierten, mussten sich dem Federal Reserve System anschließen, anderen Banken war die Beteiligung freigestellt. Eigentümer der Regionalbanken sind die jeweiligen Mitgliedsbanken, die durch ihre Mitgliedschaft einerseits am Risiko der Regionalbanken beteiligt sind, andererseits aber auch jährliche Dividendenzahlungen erhalten. Wichtigstes Gremium des Fed ist das Federal Open Market Committee, das die Geld- und Währungspolitik der Vereinigten Staaten betreibt. Sein Vorsitzender war vom 11. August 1987 bis 31. Januar 2006 Alan Greenspan, am 1. Februar 2006 folgte ihm Ben Bernanke.“

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Reserve_System

Um die Aussagen in der Einleitung zu verstehen, ist eine kleine Zeitreise zurück in die Gründungs-Geschichte der USA und dem Beginn des 20. Jahrhunderts unumgänglich.

Die US-Präsidenten Benjamin Franklin und Thomas Jefferson wehrten sich gegen die Einführung einer privaten Zentralbank zur Kontrolle der amerikanischen Währung. 1775 begann der amerikanische Unabhängigkeitskrieg, in dem die amerikanische Bevölkerung versuchte, sich der unterdrückenden englischen Monarchie zu entziehen. König Georg der III. von England verbietet die zinsfreien Währungen der amerikanischen Kolonien.

Nach dem Tode von Franklin wurde Alexander Hamilton Finanzminister und gründete die erste amerikanische Zentralbank genannt „First National Bank of United States“. Diese wurde nach dem Muster der damaligen Bank of England strukturiert. Die Zeit der zinslosen Darlehen für den Staat war damit besiegelt. In den nächsten 100 Jahren kam es mehrere Mal zum Zusammenbruch des Finanzsystems und der involvierten meist privatwirtschaftlich organisierten Notenbanken.


Die Gründungs-Geschichte der heutigen FED

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts versuchten die herrschenden einflussreichen Familien erneut Gesetzte durchzubringen, welche die Schaffung einer neuen Zentralbank ermöglichten. Die Grundidee für die Gründung einer neuen Zentralbank stammte von dem deutschen Bankier Paul Warburg. Er war der ursprüngliche Teilhaber des Bankhauses Warburg in Hamburg und heiratete 1893 die Tochter des Salomon Loeb vom New Yorker Bankhaus Kuhn, Loeb & Co.

Aber sie wussten, dass die Regierung und die Bevölkerung solcher Institutionen überdrüssig waren, also musste ein Zwischenfall inszeniert werden um die öffentliche Meinung zu ihren Gunsten und Vorhaben zu beeinflussen. 1907 verbreitete John Pierpont Morgan das Gerücht, dass das Finanzinstitut Lincoln Trust in Schieflage geraten sei. Morgan wusste, dass das eine Massenpanik auslösen würde und auch andere Banken in Mitleidenschaft ziehen würde. Er hatte richtig kalkuliert und die Bevölkerung stürmten die Banken, um ihre Vermögen in Sicherheit zu bringen. Das hatte zur Folge, dass die Banken ausstehende Kredite kündigen und die Schuldner zum Teil ihren Besitz zu Schleuderpreisen veräussern mussten. Das führte zu einer Spirale von Bankrotten. J.P. Morgan organisierte sich während dieser Finanzkrise mit ein paar anderen Bankinstituten und nutzte die Situation sehr geschickt und zu seinen Gunsten aus.

Paul Warburg war nach der Bankenkrise mehrere Jahre damit beschäftigt, eine Bankenreform auszuarbeiten und wurde dabei von Senator Nelson D. Aldrich unterstützt. Die Basis für den noch heute gültigen Federal Reserve Act  entstand 1910 bei einem geheimen Treffen auf einem Privatgrundstück J.P. Morgans, auf Jekyll Island (Georgia). Gemäss Recherchen von Herbert G. Dorsey waren bei diesem Treffen folgende Personen anwesend:

Henry Davidson (Partner der J.R. Morgan Bank), Charles Norton (Präsident der Morgans First National Bank) A. Piatt Andrew, Nelson Aldrich (Senator), Frank Vanderlip, (Präsident der Khun Loeb & Co), Paul Warburg und Benjamin Strong (Morgans Bankers Trust Co).

Nelson Aldrich war nicht nur bei dem geheimen Treffen anwesend, sondern leitete gleichzeitig die Untersuchungen der Finanzkrise. Auf Grund der Untersuchungs-Resultate schlug er die Gründung einer Zentralbank vor, welche künftig bei Panik an den Finanzmärkten intervenieren könne. Er scheiterte auf Grund seiner bekannten und tiefen Verbindungen in die Finanzwelt. Die Mehrheit der Kongress-Abgeordneten wurden misstrauisch und lehnten den „Federal Reserve Act“ in einer ersten Runde ab. Das Bank-Kartell gab jedoch nicht so schnell auf und liess sich nicht entmutigen. Sie verhalfen bei den Präsidentschaftswahlen von 1912 mit enormen Wahlspenden dem demokratischen Kandidaten Woodrow Wilson ins Amt. Dieser versprach den potentiellen Wählern, ein amerikanische Geldsystem, welches nicht von internationalen Bankiers gesteuert würde.

Aber bereits am 23. Dezember 1913 gelangte der leicht modifizierte „Federal Reserve Act“, mit Unterstützung von Präsident Wilson, erneut zur Abstimmung. Der Zeitpunkt der Abstimmung wurde geschickt gewählt, denn viele Abgeordnete waren bereits im Weihnachtsurlaub.

Der „Federal Reseve Act“ wurde später durch den Artikel 16 ergänzt, welche es dem Kongress von nun an ermöglichte, das persönliche Einkommen der US-Bürger zu besteuern. Dies war das erste Mal in der amerikanischen Geschichte, dass das Volk Einkommenssteuer entrichten musste. Seit der Gründung der FED hat die amerikanische Regierung – ohne grosse Gegenwehr – die Geldhoheit über den US Dollar in die Hände internationaler Privater Bankiers abgegeben.



Wer besitzt die Federal Reserve?

Die „Federal Reserve Bank“ ist so wenig „Federal“ wie zum Beispiel Federal Express sondern eine privatwirtschaftlich organisierte Institution. Der US Präsident hat lediglich ein Mitspracherecht bei der Wahl des Direktoriums der FED. Die wichtigsten Aktien-Besitzer der FED sind oder waren:

·                     Rothschild Banken aus London und Paris

·                     Lazard Brothers Bank aus Paris

·                     Israel Moses Seif Bank aus Italien

·                     Warburg Bank aus Amsterdam und Hamburg

·                     Lehmann Bank aus New York

·                     Khun Loeb Bank aus New York

·                     Rockefellers Chase Manhattan Bank aus New York.

·                     Goldman Sachs Bank aus New York



Das „Komitee des offenen Marktes“ (FOMC) der FED produziert sogenannte Federal Reserve Noten (die Dollarscheine). Diese Noten werden dann in Form von Obligationen (Schuldverschreibungen) der US-Regierung verliehen, welche der FED als Sicherheit dienen. Die Obligationen werden durch die zwölf regionalen FED-Banken gehalten, welche wiederum die jährlichen Zinsen darauf beziehen. 1992 betrug die Summe solcher Obligationen bereits USD 5‘000‘000‘000‘000 und die Zinsen welche die US Regierung und in letzter Konsequenz die amerikanische Bevölkerung – finanziert durch Steuergelder – bezahlt, fliesst direkt in die Taschen der Besitzer der FED und damit zu den internationalen mächtigen privaten Bankiers. Der Zinsbetrag ist unterdessen auf mehrere Hundert Milliarden US Dollar angewachsen.

Heute geht man davon aus, dass die Rockefeller-Bankengruppe 22 % der Aktien der Federal Reserve Bank of New York und 53 % der Anteile am gesamten Federal-Reserve-System hält. Die Bank of Japan als einer der wichtigsten Käufer von US-Staatsanleihen soll rund 8 % besitzen. Der Anteil welche rein amerikanische Banken halten, beträgt 66 % und die europäischen Bankiers kommen auf einen Anteil von 26%.



Was passiert wenn man nicht „mitmacht“?

Als Präsident Abraham Lincoln zur Finanzierung des Bürgerkriegs 1861 Geld brauchte und ihm die Kredite der Rothschild-Banken zu teuer waren, ließ er eigene Dollarnoten drucken – den „Greenback“. Das war eine unkluge Entscheidung von Lincoln und er bezahlte dafür mit seinem Leben. 1865 wurde er von einem Einzeltäter erschossen, der seinerseits auf der Flucht gleichfalls erschossen wurde. Der Nachfolger von A. Lincoln war A. Johnson, der interessanterweise die Produktion des „Greenbacks“ einstellte.

Der nächste Präsident, der das Geldmonopol verstaatlichen wollte, war John F. Kennedy. Nur wenige Monate vor seiner Ermordung soll  - gemäss Zeugenaussagen -  sein Vater Joseph Kennedy ihn gebeten und gewarnt haben, davon abzulassen, da er ansonsten umgebracht würde.

John F. Kennedy wollte davon aber nichts wissen und am 4. Juni 1963 hat er die „Executive Order Nummer 11110“ unterzeichnet. Die „Executive Order 11110“ sollte die „Executive Order Number 10289“ annullieren und hätte bewirkt, dass die Geldhoheit verstaatlicht worden wäre. 1963 waren bereits über USD 4 Milliarden der sogenannten „United States Notes“ in den Geld-Umlauf gebracht worden und grosse Mengen warteten bereits in der Druckerei auf Auslieferung.

Am 22. November 1963  -  100 Jahre nach Lincoln – wurde JFK interessanterweise ebenfalls von einem Einzeltäter erschossen. Und zufälligerweise wurde dieser auch kurze Zeit nach dem Attentat ebenfalls niedergeschossen. Der Nachfolger von John F. Kennedy hiess ebenfalls Johnson und auch der stoppte die Banknotenproduktion sofort.



Dear Mr. President Obama, schaffe die FED ab!

Abgesehen von den opulenten Rettungs-Paketen, sollte die FED abgeschafft werden und die US Regierung die Geldhoheit verstaatlichen und übernehmen sollte. Unterdessen wird der grösste Teil der Steuereinnahmen für die Zinszahlungen an die FED gebraucht. Da die FED ein privatwirtschaftliches Unternehmen ist und die Geldhoheit über den US Dollar beansprucht, ist der Dollar per Definition nichts anderes als die private Währung des Banken-Kartells, welche hinter dem FED steht.

Das FED-Kartell wird auch im 21. Jahrhundert genau so wenig Freude an solchen Plänen haben und würde sich ähnlich zur Wehr setzen wie schon in der Vergangenheit. Die momentane Finanz- und Wirtschaftskrise wird aber mit weiteren Rettungs-Paketen alleine nicht zu bewältigen sein. Möchte der neue Präsident die Krise ernsthaft in den Griff kriegen, führt kein Weg an Währungsreformen vorbei. Dass die FED letzte Woche angekündigt hat, langfristige US Staatsanleihen zu kaufen, könnte darauf hindeuten, dass sich wirklich bald etwas Weltbewegendes verändern könnte.

Falls die FED-Kartell-Banken nicht kooperativ sind, könnte es durchaus sein, dass zum Beispiel China keine US Staatsanleihen mehr dazukauft. Der chinesische Premierminister Wen Jibao hat sich letzte Wochenende beim Treffen mit Amtskollege Gordon Brown wie folgt geäussert: „Ob wir in Zukunft mehr Bonds kaufen werden, und falls dies geschieht – wie viel mehr, diese Entscheidung werden wir in Übereinstimmung mit den eigenen chinesischen Bedürfnissen abstimmen – in Zusammenhang mit unserem Ziel, unsere Währungsreserven zu sichern und ihren Wert zu erhalten“. Falls die Chinesen tatsächlich keine US-Staatsanleihen mehr kaufen oder sogar zurückverkaufen, dürfte das schwerwiegende Folgen für den US Dollar haben.

Die Abschaffung der FED und Gründung einer staatlichen US Notenbank, wäre DIE Chance für den Präsidenten Barack Obama und die amerikanische Bevölkerung, nicht nur die Wirtschaftskrise in den Griff zu kriegen, sondern gestärkt aus dieser herauszukommen. Eine Abwertung des US Dollar und/oder die gleichzeitige Einführung einer neuen Währung (AMERO), hätten den grossen Vorteil, dass sich die Schuldenlast durch den Währungsschnitt massiv reduzieren würde. Dazukommt, dass die USA als Produktions-Standort wieder extrem attraktiv wYouTube - oliverdisler's Channel



http://www.mmnews.de/index.php/200902032163/...sier-Die-Akte-FED.html  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtDas Vernünftigste zur Krisenbewältigung

 
  
    #1599
1
03.02.09 20:05
(Immobilien-, Finanzkrise) wäre gewesen, als erstes die Hypothenschuldner
zu stützen, damit bei den Immobilienpreisen nicht die gewaltige Abwärts-
spirale durch immer neue Zwangsversteigerungen in Gang gesetzt wird.
Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass dieses bewusst nicht
gemacht worden ist, um statt dessen über Zinssenkungen und vor allem
(Banken)Rettungspakete der Globalisierungsclique gewaltige Geldmittel
zukommen zu lassen, unter Täuschung der Öffentlichkeit, dass dieses Geld
dazu führen solle, dass von den Banken dann neue und günstigere Kredite
gewährt werden auch an die Hypothekenschuldner. Eine eben solche
Täuschung ist die Bad Bank, die nur dazu führt, dass die Banken weiter
machen wie bisher und der US-Steuerzahler für die waghalsigen schief
gelaufenen Finanztransaktionen aufkommen muss,  während die gewinn-
trächtigen Aktionen die Taschen der Globalisierungsclique füllen. Besser
kann es für die Globalisierungsmafia gar nicht laufen. Staat, Kommunen,
Privatpersonen usw. der USA werden von ihnen abgeschöpft und aus-
geplündert, so dass sie alle überschuldet sind.
Die Abwärtsspirale bei den Immobilienpreise ist auch insofern im Interesse
der Globalisierungsclique, dass sie ihnen erlaubt, die Ausplünderung auch
international vorzunehmen - überall dort, wo sie ihre innovativen Finanz-
produkte absetzen konnte, vor allem in GB, BRD, Schweiz usw. - da die
Verlustrisiken im Zusammenhang mit den innovativen Finanzprodukten
in diese Länder verschoben und hier verwirklicht werden.  

3233 Postings, 7174 Tage DahinterschauerBad Bank so gut wie durch

 
  
    #1600
3
04.02.09 11:03
Nachdem die Bundesbank und Gremien bereits daran gearbeitet haben, wird uns jetzt die neu aufgeflammte deutsch-amerikanische Verständigung zu Maßnahmen treiben, die die amerikanischen Maßnahmen (Errichtung einer Bad-Bank) unterstützen.
Man geht davon aus, daß es in Deutschland eine Institutsinterne Ausgliederung geben wird, für deren Papiere der Staat eine Zahlungsausfallbürgschaft geben wird. Die Frage ist nur noch, welchen Selbstbehalt (in der Regel die Abschläge) es geben wird. Die Abschläge dürften dabei nicht sehr hoch angesetzt werden, weil sonst vor allem die Landesbanken in Schieflage geraten müßten, hätten sie doch weitere Abschreibungen zu tätigen. Die Deutsche Bank dagegen mit angeblich bereits zu 70 % erfolgten Abschreibungen würde davon profitieren, könnte sie doch Wertzuschreibungen vornehmen. Der Aktienkurs der letzten beiden Tage bestätigt ja geradezu diese Vermutungen.  

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