Leser des Bären-threads


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Neuester Beitrag: 25.04.21 00:14
Eröffnet am:23.02.08 10:39von: Rubensrembr.Anzahl Beiträge:3.691
Neuester Beitrag:25.04.21 00:14von: Katharinaqtrv.Leser gesamt:342.017
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51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtJanuar-Barometer?

 
  
    #1551
25.01.09 17:32
Die Aktienmarktentwicklung der nächsten Wochen könnte entscheidend sein. Zum einen aufgrund des „Januar-Barometers“: Der Wall Street Börsen-Almanach fand heraus, dass eine positive Kursentwicklung der Aktienmärkte im Januar üblicherweise mit einer positiven Jahresentwicklung einhergeht, während eine negative Performance im ersten Monat des Jahres für gewöhnlich einen Rückgang für das Gesamtjahr signalisiert. In den Jahren seit 1950 lag dieses „Barometer“ in 91 Prozent der Fälle richtig, so auch im vergangenen Jahr. Der erste Monat des Jahres kann Anlegern also wichtige Hinweise auf das finanzielle, politische und wirtschaftliche Klima im weiteren Jahresverlauf liefern.


http://www.faz.net/s/...4791E6011B4BF2C3D2~ATpl~Ecommon~Scontent.html  

13154 Postings, 6099 Tage orient expresshey die negative performance

 
  
    #1552
25.01.09 17:36
kann nicht mehr eingeholt werden im januar.....lach mich kaputt,also wird das jahr richtig mies hoffe ich  

5242 Postings, 5811 Tage melbacherDann müssten wir nächste Woche auf

 
  
    #1553
1
25.01.09 17:44
über 5000 steigen damit wir den Januar positiv beenden.

13154 Postings, 6099 Tage orient expressim dax wird es schwer

 
  
    #1554
25.01.09 17:54
die amis könnten es noch schaffen erst richtung 7000 um dann bei 9000 am freitag zu stehen, wieso nicht ist ja das land der unbegrenzten möglichkeiten...  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtFinanzkrise in Deutschland

 
  
    #1555
3
26.01.09 15:58
Deutschlands Politiker versichern uns immer wieder, dass die Finanzkrise von
den USA ausgeht. Das mag zwar richtig sein, doch erklärt das nicht, dass sie
auch in der BRD auftreten musste.
Betrachtet man nämlich die Auswirkungen auf die Nicht-US-Banken, so stellt
man fest, dass insbesondere Banken in GB und BRD betroffen sind. Dagegen
sind italienische Banken fast überhaupt nicht betroffen.

Hinsichtlich GB ist das nicht weiter verwunderlich, da Blair sich immer so verhielt
- und das trifft auch auf die Wirtschafts- und Finanzpolitik zu - als wäre GB
uncle Sams prostitute. Kein Wunder, dass die innovativen US-Finanzprodukte
in GB weite Verbreitung fanden.

Aber wie verhält es sich hinsichtlich der BRD? Die innovativen US-Finanzprodukte
durften ursprünglich gar nicht in der BRD gehandelt werden. Erst durch das Zu-
sammenwirken von SPD und CDU wurde das geändert. Dabei zeigten sich insbe-
sondere die Fraktionen von CDU und CSU mit Merkel und Glos als treibende Kraft.

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/15/007/1500748.pdf

So sollte sich die Bundesregierung und die Bundesanstalt für Finanzdienstleis-
tungsaufsicht nicht nur als Regulierer und Aufseher, sondern gerade in Europa
und im internationalen Raum auch als Partner der Finanzdienstleister verstehen.

Dass wir die Finanzkrise auch in BRD haben, ist also in erster Linie ein Verdienst
der Parteien der Großen Koalition, der SPD und der CDU/CSU. Vielleicht sollten
wir die Parteien einmal daran erinnern.  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtEU-Bankenrettung gescheitert?

 
  
    #1556
1
26.01.09 22:46
Bankenrettung EU: Gescheitert?    PDF    Drucken    E-Mail
Sonntag, 25. Januar 2009
Geheimpapier: EU fürchtet Scheitern der Bankenrettung. Vertrauliche Analyse des tschechischen Ratsvorsitzes.

Die Europäische Union (EU) warnt vor einem Scheitern der Banken-Rettungspakete in vielen Ländern Europas. Trotz der staatlichen Milliardenhilfen für die Banken habe sich die Kreditklemme für Unternehmen seit dem vergangenen Oktober verschärft: Geld sei für Firmen gar nicht oder aber nur zu abnorm hohen Preisen zu bekommen – anderslautende Statistiken entsprächen nicht der Realität.

Das geht nach Informationen der Financial Times Deutschland (Montagsausgabe) aus einer vertraulichen Analyse hervor, die der tschechische EU-Ratsvorsitz für das EU-Finanzministertreffen in der vergangenen Woche erstellt hat.

Das Papier basiert auf Angaben, die die Regierungen über die Umsetzung ihrer nationalen Bankenrettungspakete an die EU-Kommission übermittelt hatten. Die Ergebnisse wurden im Wirtschafts- und Finanzausschuss (WFA) diskutiert, in dem die Regierungen, die Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) durch Spitzenbeamte vertreten sind.

EU-Wirtschaftskommissar Joaquín Almunia ist nach FTD-Informationen außerdem der Meinung, dass die EU-Regierungen mehr Druck auf die Banken ausüben müssen, damit die Kreditinstitute die Staatshilfen an die Wirtschaft weitergeben.

Dem Steuerzahler seien die Rettungspakete nicht zu vermitteln, wenn Banken der Wirtschaft die Kredite verweigerten. Besonders besorgniserregend seien Probleme bei der Exportfinanzierung, da sie den internationalen Handel ausbremsten. Die Bankenrettungsschirme und auch staatliche Konjunkturprogramme seien zum Scheitern verurteilt, wenn die Kreditvergabe nicht wieder in Gang komme.



http://www.mmnews.de/index.php/200901252081/...ttung-gescheitert.html  

3233 Postings, 7174 Tage DahinterschauerWie hoch Amerika verschuldet ist

 
  
    #1557
1
27.01.09 11:02
Lt. einem Bericht in der "Wirtschaftswoche" sind dies z. Zt. ca. 3 Billionen $. Hinzu kommen für 2009 voraussichtlich: 1 Billion Defizit lt Kongress
850 Mrd. aus Konjunkturprogramm
1 weitere Billion für sich abzeichnende weitere Bankenhilfen
Die größten Gläubiger sind z. Zt. China mit 682 Mrd, Japan 577 Mrd, UK 360 Mrd, Karibik/Bahamas 220 Mrd, Öl-Exporteure 198 Russland 78 Mrd und Deutschland mit 43 Mrd.
Auffallend sei, daß keine Schatzbriefe mehr mit Laufzeiten von über 1 Jahr vom Ausland gekauft worden seien. Das bedeutet, daß die Notenbank selbst die Staatspapiere wird kaufen müssen, was gleichbedeutend mit Gelddruckend ist.  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtGewinner der Globalisierung?

 
  
    #1558
3
27.01.09 19:08
Die Liste der Verlierer ist lang: Arbeitnehmer, Staaten, Länder, Kommunen, Städte,
Rentenkassen, Banken, Unternehmen. Gewinner gibt es nur einen: die Globalisie-
rungsclique der Hochfinanz, die immer mehr Kapital in die eigenen Taschen füllt, so-
dass für die übrigen immer weniger übrigbleibt. Merkwürdig, dass sich dann alle
wundern, dass die Nachfrage immer stärker ausbleibt. In den USA gibt es wegen
der Überschuldung der Privathaushalte nicht mehr viel zu holen. Kein Wunder, dass
der Einflussbereich der Globalisierungsclique immer weiter ausgeweitet werden
muss. Da sind andere Weltanschauungen, die es nicht erlauben, die Globalisierungs-
ideologie so leicht voranzutreiben wie z. B. in der BRD, der Globalisierungsmafia
ein Dorn im Auge wie z. B. der Islam oder der kapitalistische Kommunismus in
China oder Russland. Hier ist es nicht so leicht, die Menschen durch Patente,
nicht vermehrungsfähiges genmanipuliertes Saatgut oder Privatisierung der
Wasserserven auszubeuten. Aber die Agenten der Globalisierungsclique sind
auch in der Regierung Obamas zu finden, z. B. macht der Finanzminister Geither,
der schon in anderer Funktion unter Bush eine unrühmliche Rolle gespielt hat,
bereits gegen China scharf. Man darf gespannt sein, ob der Einfluss der Globali-
sierungsclique unter Obama tatsächlich eingedämmt werden kann.  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtSchon merkwürdig,

 
  
    #1559
3
27.01.09 20:05
dass die Politiker Hunderte von Milliarden abnicken in Richtung der Banken,
den Agenturen der Globalisierungsclique, ohne dass sich eine wesentliche
Besserung bei der Kreditvergabe einstellt. Kein Wunder, solange keine
Finanzregulierungen bestehen, wird dieses Geld viel lieber als Spekulations-
mittel verwandt, um die horrenden Renditeanforderungen der Globali-
sierungsclique zu verdienen. Über kurz oder lang wird dieses Geld also
ebenfalls in die Taschen der Globalisierungsmafia landen und den Rendite-
druck durch die immer größere Menge der Kapitalansammlung in wenigen
Händen noch verstärken. Dagegen hilft eigentlich nur eine Umverteilung
(durch massive Besteuerung) oder Enteignung.
Das eigentliche Problem in den USA ist die Überschuldung der Privathaus-
halte, hervorgerufen durch diese massive Kapitalansammlung in wenigen
Händen mit der dadurch verbundenen Macht horrende Renditeanforderungen
durchzusetzen, die die Banken nur durch Spekulationen, massive Kredit-
ausweitung und innovativen Finanzprodukten verdienen konnten. Bei
sich anbahnender US-Überschuldung hat man mithilfe der Globalisierungs-
ideologie sein Betätigungsfeld auch auf andere Staaten ausgedehnt, ins-
besondere in GB und BRD, den Satellitenstaaten der USA par excellance.
Nach Notleidung forderten und bekamen die Banken erstaunlich leicht
ihre Rettungspakete.
Durch die herrschende Ideologie, die gekauften Wirtschaftsprofessoren
und die massiv tätigen Lobbyisten ist es bisher fast nur zu Zuwendungen
oder Bürgschaften für die Finanzindustrie gekommen, und zwar in der
Größenordnung von Billionen. Das ist kein Wunder, da der Zugriff darauf
für die Globalisierungsclique am leichtesten ist. Dabei liegt dem Ganzen
jedoch eine falsche Denkweise zu Grunde. Für einen Bruchteil der auf-
gewendeten Summen hätten die Hypothekenschuldner gestützt werden
können. Aber dann wäre der Zugriff der Globalisierungclique erst einmal
verwehrt. Das durfte deshalb nicht geschehen.  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtDer Globalisierungsmafia/Hochfinanz

 
  
    #1560
2
27.01.09 22:06
ist nichts heilig, weder das eigene Land (andere Länder erst recht nicht), weder
die eigenen Bürger, noch die eigene Stadt (allenfalls die eigene Villa). Auch Unter-
nehmen als solche interessieren nicht, sie sind nur Finanzierungsobjekte, Ange-
stellte interessieren noch viel weniger, sie sind lediglich Kostenfaktor und wer-
den bei Bedarf entlassen. Es geht lediglich um die Kapitalrendite. Ihr Gott ist
Maximierung der Kapitalrendite. Frieden? Nicht dann, wenn ein Krieg mehr ein-
bringt. Verteidigt wird dann angeblich die Freiheit (z. B. am Hindukusch, ... der
Weltmeere). Da sie weitgehend Meinungs- / Beeinflussungs- /Informationsmacht
bzw. -monopol hat, wird ihr vieles geglaubt, vor allem wenn es noch (wirtschafts)
wissenschaftlich drapiert daherkommt; alles ist käuflich.
Fragt man sich, wozu das alles, so könnte die Antwort sein: Kapital ist Macht,
mehr Kapital ist mehr Macht. Psychologisch betrachtet könnte dahinter die
traumatische Erfahrung einer verheerenden Ohnmacht stehen, die unter allen
Umständen für alle Zeit vermieden werden soll.  

51986 Postings, 6148 Tage Rubensrembrandtbad bank of America

 
  
    #1561
28.01.09 20:10
Oberste Sorge gilt weiterhin den US-Banken.

http://www.mmnews.de/index.php/200901282099/MM-News/Bad-Bank-USA.html

Bad-Bank of America    PDF    Drucken    E-Mail
Mittwoch, 28. Januar 2009
Die USA wird zur Bad Bank. Vorbild für Europa und Deutschland?

Die US-Regierung erwägt nach Angaben eines Senators die Einführung einer Bank zum Aufkauf von Risikopapieren, das meldet CNBC.

Der demokratische Vorsitzende des Bankenausschusses im Senat, Christopher Dodd sagte: "Er wisse von Gesprächen über den möglichen Aufkauf von Risikopapieren." Zu den Aussichten zur Realisierung meinte der Senator: „Diese Idee ist angekommen. Für mich macht sie Sinn“.

CNBC berichtet unter Berufung auf Bankenkreise, dass eine Entscheidung darüber schon bald fallen könnte, möglicherweise bereits in der nächsten Woche.

Die Bewertung der Papiere würde berücksichtigen, dass die Regierung die Wertpapiere bis zur Fälligkeit halten soll. Es gebe jedoch keine Informationen darüber, wie der Ankauf der faulen Wertpapiere finanziert werden soll.

Mit der Bad Bank soll der gesamte "Giftmüll" aus den Bilanzen der Banken in einer staatlichen  Bank gebündelt werden. Das Institut soll problematische Risikopapiere aufkaufen und den Geldhäusern somit weitere Milliardenabschreibungen und Bonitätsrückstufungen verhindern.

Auch in Deutschland wurde zuletzt wiederholt über die Einrichtung einer „Bad Bank„ diskutiert. Dadurch würden die Institute komplizierte Wertpapiere los, die andernfalls  für weitere Milliardenabschreibungen bei den Banken sorgen könnten.  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtKapitalismus am Abgrund

 
  
    #1562
1
28.01.09 20:31
In unserem Zusammenhang sind vor allem die Folgen dieser mit Lohndumping, Sozialabbau und Outsourcing einhergehenden neoliberalen Politik von Relevanz. Die von den Neoliberalen eingeleiteten Reformen brachten bald die ihnen immanenten, unüberwindlichen Widersprüche zum Vorschein. Die stagnierenden Löhne, die Steuergeschenke an Wohlhabende und der Sozialabbau ließen tatsächlich bald die Profite und die Vermögen kräftig wachsen, doch zugleich sank die Massennachfrage. Zu den Warenbergen, die keine Käufer fanden, gesellten sich Berge von Kapital, das kaum in der weiteren Warenproduktion profitable Investitionsmöglichkeiten finden konnte. Es drohten somit klassische Überproduktions- und Überakkumulationskrisen. Abhilfe schuf hier der seit den 80er Jahren immer weiter expandierende und fortwährend deregulierte Finanzsektor, der zu einer regelrechten finanziellen Explosion ansetzte, für die sich schnell im angelsächsischen Raum der Begriff »Financialisation of capitalism«, Finanzialisierung des Kapitalismus, etablierte.

Auf scheinbar magische Weise löst die Finanzialisierung dieses spätkapitalistische Dilemma. Die wild wuchernden Finanzmärkte nehmen das überschüssige Kapital auf, die während der Boomphasen diverser Spekulationsblasen generierten Gewinne sorgen hingegen für kaufkräftige – aber auch fiktive, kreditfinanzierte – Nachfrage, die stimulierend auf die Warenproduktion wirkt. Es sind also gerade die im spekulativen Fieber verfangenen Finanzmärkte, die der schwindsüchtigen realen Wirtschaft vermittels Nachfrage auf die Sprünge helfen. Dies ist auch das »Geheimnis« der anscheinend so stürmisch wachsenden US-Konjunktur in den 90ern: Die anhaltende Hightech-Spekulation ermöglichte den langen Aufschwung in der Regierungszeit von Bill Clinton (1993–2001). Die Vorstellung von einem zersetzenden Finanzkapital, das das kerngesunde produzierende Gewerbe mit in den Abgrund der Rezession reißt, stellt somit die Realität geradezu auf den Kopf.

Schwarzes Loch USA

Anhand der letzten Immobilienspekulationen können wir diesen Effekt im Rahmen einer regelrechten »Blasenökonomie« besonders gut studieren. Nach dem US-amerikanischen Ökonomieprofessor Rick Wolff können zwei Drittel des US-Aufschwungs der letzten fünf Jahre auf den wild wuchernden Immobiliensektor der USA zurückgeführt werden, sogar drei Viertel aller neugeschaffenen Arbeitsplätze in diesem Zeitraum sind aufgrund der Immobilienblase entstanden! Der Soziologe John Bellamy Foster faßte diesen Prozeß folgendermaßen zusammen: »Die Wahrheit ist, daß das avancierte kapitalistische System von dem Prozeß der Finanzialisierung (dem Anwachsen der finanziellen Struktur in Relation zur ›realen Ökonomie‹) abhängig war, der sich als das wichtigste Mittel erwiesen hat, die Stagnation in der Produktion und der Investitionstätigkeit in den vergangenen Dekaden zu bekämpfen – beginnend in den 60er Jahren, aber beschleunigend in den 80ern und nochmals zusätzliche Fahrt aufnehmend in den 90ern. Das war es, was vorwiegend das ökonomische Wachstum in den Vereinigten Staaten und anderswo im Zentrum des Systems anspornte – unter Berücksichtigung der Stagnation bei den Investitionen in neue Produktionskapazitäten (die wegen existierender Überkapazitäten niedrig blieben).«

Diese Finanzialisierung erreichte globale Dimensionen, indem sich mit der Zeit Defizitkreisläufe mit den USA als deren Mittelpunkt ausbildeten, die bis heute als eine Art globaler Konjunkturmotor fungieren: Die exportorientierten Länder wie China, Japan oder Deutschland liefern ihre Waren in die USA und investieren das Geld dort sogleich wieder – vornehmlich in deren Finanzsektor. Somit fließen in dem größten pazifischen Defizitkreislauf die chinesischen Waren in Richtung USA und auf dem Rückweg strömt ein geisterhafter Fluß von amerikanischen »Wertpapieren«, oder grün bedruckten Papierzetteln, die liebevoll »Greenback« genannt werden, in Richtung China zurück.

Die Vereinigten Staaten bildeten ein »schwarzes Loch der Weltkonjunktur«, in dem die Überschußproduktion der exportorientierten Volkswirtschaften verschwand. An die 20 Milliarden US-Dollar müssen monatlich in den Finanzsektor der USA fließen, um deren gigantische Defizite auffangen zu können. Das Handelsdefizit zwischen den USA und China betrug beispielsweise 2007 über 250 Milliarden US-Dollar. Die Chinesen leihen den USA somit das Geld, damit diese weiter ihre Produkte kaufen können. Es ist klar, daß die gute Konjunktur der letzten Jahre einfach auf Pump realisiert wurde, insbesondere durch die Verschuldung innerhalb der Vereinigten Staaten.

Inzwischen ist die Gesamtverschuldung der USA in wahnwitzige Dimensionen vorgerückt, die absolut keine Parallelen in der Geschichte dieser größten Volkswirtschaft der Welt aufweisen. Ende März 2008 standen die Vereinigten Staaten mit einer Summe, die 350 Prozent ihrer jährlichen Gesamtwirtschaftsleistung entspricht, in der Kreide! Man könnte dieses System auch als eine Art »privatisierter Keynesianismus« bezeichnen, in dem US-Bürger mit ihrem »deficit spending« (Defizitfinanzierung) die Konjunktur stützen. Dasselbe tut im Endeffekt der amerikanische Staat, dessen Verschuldung ebenfalls längst astronomische Höhen erreicht hat. Global ist dieses System deswegen, weil dieser schuldenfinanzierte Nachfrageboom im Zentrum der globalen Defizitkreisläufe steht, die auch die Volkswirtschaften in Südostasien und Europa über Wasser halten. Es ist dieses auf Pump betriebene weltwirtschaftliche Perpetuum mobile, das das Herzstück der globalen »Finanzblasenökonomie« bildete und nun im Zuge der Finanzkrise zum Stillstand kommt. Die Industrie des »Exportweltmeisters Deutschland« profitierte übrigens von der globalen Defizitkonjunktur im besonderen Maß. Die vermittels Hartz-IV-Gesetzen durchgesetzte Verelendung in der BRD dient der Zurichtung der deutschen Gesellschaft auf die Interessen des exportorientierten, »schaffenden« deutschen Kapitals, dessen Exportoffensive im Rahmen der globalen Defizitkreisläufe eine komplementäre Funktion zum steigenden Handelsdefizit der USA einnahm.

Lohnarbeit verflüchtigt sich

Der Zusammenbruch dieser nahezu drei Jahrzehnte andauernden Ära der Finanzialisierung des Kapitalismus läßt nun die der spätkapitalistischen Produktionsweise innewohnende Krisendynamik voll ausbrechen. Die zum Wesen des Kapitalismus zählende beständige Revolution der Produktivkräfte und die permanenten Produktivitätssteigerungen führen nun zu einer regelrechten »Krise der Arbeitsgesellschaft«, wie der linksliberale bürgerliche Ökonom Jeremy Rifkin konstatiert. Laut Rifkin gingen zwischen 1995 und 2002 über 31 Millionen Industriearbeitsplätze in den 20 größten Volkswirtschaften verloren, wobei jede Region der Welt einen Rückgang der Beschäftigtenzahl in der Industrie verbuchte – und das in einem Zeitraum, in dem die globale Industrieproduktion um 30 Prozent anstieg. Ähnliche Entwicklungen prognostiziert Rifkin für den Dienstleistungssektor, in dem »intelligente Technologien« ebenfalls menschliche Arbeitskraft zusehends überflüssig werden lassen. Die bereits angedeutete, seit den 80er Jahren mit den Umwälzungen der Mikroelektronik und IT-Technik einhergehende »dritte industrielle Revolution« macht Lohnarbeit innerhalb des Reproduktionsprozesses des Kapitals in nie zuvor erlebtem Ausmaß überflüssig.

Es ist kein Zufall, daß ausgerechnet der Fahrzeugbau sich im Zentrum der Wirtschaftskrise befindet. Dietmar H. Lamparter schrieb am 16.10.2008 in Die Zeit über die Auswirkungen erhöhter Produktivität auf die deutsche Autowirtschaft: »Die Crux an der Situation: Selbst wenn die deutschen Hersteller die Verkäufe ihrer Fahrzeuge konstant halten können, wächst mit jedem neuen Modell der Druck auf die Arbeitsplätze. Die Produktivität beim Wechsel von Golf V auf Golf VI sei in Wolfsburg um mehr als zehn Prozent und in Zwickau sogar um mehr als 15 Prozent gestiegen, verriet ein stolzer VW-Chef Winterkorn bei der Präsentation der Neuauflage des wichtigsten Konzernfahrzeugs. Das bedeutet, daß für die Montage der gleichen Zahl von Autos fünfzehn Prozent weniger Leute nötig sind. Wenn also vom Golf VI nicht entsprechend mehr abgesetzt wird, sind Jobs in Gefahr. Genauso läuft es bei neuen Modellen von BMW, Mercedes oder Opel. Teilweise werden dort Produktivitätssprünge von 20 Prozent erzielt.«

Die Lohnarbeit, letzten Endes die Substanz der Kapitalverwertung, »verflüchtigt« sich also aufgrund dieser ureigensten kapitalistischen Dynamik aus dem Akkumulationsprozeß. Der tendenzielle Fall der Profitrate – wie auch die damit einhergehende, von Rifkin konstatierte »Krise der Arbeitsgesellschaft« – scheinen auf eine innere Schranke des kapitalistischen Systems hinzuweisen. Obwohl Lohnarbeit seine Substanz bildet, ist das Kapital als »prozessierender Widerspruch« (Karl Marx) gesetzmäßig bestrebt, den Anteil der Lohnarbeit an seiner Reproduktion immer weiter zu senken. Die Finanzialisierung des Kapitalismus hat diese Krisentendenzen vermittels Defizitkonjunktur, Blasenbildung und Verschuldung für einige Dekaden absorbiert, doch nun brechen sie verstärkt hervor: »Die einzige wirkliche Barriere der kapitalistischen Produktion«, prognostizierte bereits Marx, »ist das Kapital selbst«. Wir befinden uns somit am Vorabend einer veritablen Systemkrise des kapitalistischen Weltsystems. Die sich im Schoße der kapitalistischen Produktionsweise beständig revolutionierenden Produktivkräfte geraten immer weiter in einen fundamentalen Widerspruch mit denselben kapitalistischen Produktionsverhältnissen, die inzwischnen als deren Fesseln fungieren.

Die Aufgabe der revolutionären, antikapitalistischen Linken besteht darin, das öffentliche Bewußtsein über diese höchst gefährliche Situation - die jederzeit in Barbarei umschlagen kann - zu verbreitern und postkapitalistische, jenseits der uferlosen, fetischisierten Kapitalreproduk­tion angesiedelte gesellschaftliche Alternativen zu diesem autodestruktiven, spätkapitalistischen System zu diskutieren und aufzuzeigen. Das Räsonieren über Konjunkturprogramme – die ohnehin nur die mit der Finanzialisierung untergegangene Defizitkonjunktur in staatlicher Regie bis zum Staatsbankrott fortführen werden – können wir getrost der CDU und SPD überlassen. Ein »Zurück« zum bereits in den 70ern in der Krise befindlichen Keynesianismus, zu massiven Konjunkturprogrammen, wird ebenso wirkungslos bleiben wie eine erneute Regulierung der Finanzmärkte. Genauso könnte man einen Krebskranken mit Hustenbonbons zu heilen versuchen.
Von Thomasz Konicz




http://www.mmnews.de/index.php/200901282105/...lismus-am-Abgrund.html  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtStrauss-Kahn (IWF),

 
  
    #1563
28.01.09 20:48
der Agent der Globalilisierungsclque, fordert von der BRD eine neue Rettungs-
runde für die Banken: Die Banken zuerst! Nicht nur die USA, sondern auch die
europäischen Länder sollen von der Globalisierungsclique restlos ausgeplün-
dert werden.

http://www.mmnews.de/index.php/200901282101/...len-Banken-retten.html  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtEs lebe die Notenpresse

 
  
    #1564
1
28.01.09 21:20
Keiner will mehr langlaufende US-Staatsanleihen kaufen? Macht nichts, dann
kauft die Fed sie eben.

http://www.handelsblatt.com/politik/...-staatsanleihen-bereit;2136274

Fed ist zum Kauf von Staatsanleihen bereit

Im Kampf gegen die Krise geht die US-Notenbank Fed neue Wege: Die Notenbanker sind nun bereit, neben hypothekenbesicherten Wertpapieren auch langfristige US-Staatsanleihen aufzukaufen. Damit soll das Finanzsystem, die Kreditmärkte und damit indirekt die Konjunktur gestützt werden. Der Leitzins bleibt wie erwartet auf historischem Rekordtief.


HB WASHINGTON. „Das Komitee ist bereit langlaufende Staatsanleihen zu kaufen, wenn die Umstände darauf hindeuten sollten, dass solche Transaktionen effektiv wären um die Bedingungen für die privaten Kreditmärkte zu verbessern“, teilte die Federal Reserve (Fed) nach einer Sitzung des Offenmarktausschusses am Mittwoch in Washington mit.

Ihren Leitzins, die sogenannte Fed Funds Rate, beließ die Zentralbank bei der im Dezember beschlossenen Spanne von null bis 0,25 Prozent. Die Fed kündigte an, dass der Leitzins längere Zeit so niedrig bleiben werde.

Die Fed hatte sich Ende vergangenen Jahres von der klassischen Zinspolitik verabschiedet und geht nun Schritt für Schritt zur Steuerung der Wirtschaft über eine Ausweitung der Geldmenge über. Ein Mittel, das ihr dabei zur Verfügung steht, ist Aufkauf von Staatspapieren im großen Stil, wodurch sie zusätzliches Geld in das Finanzsystem pumpt. Finanziert wird dies de facto durch die Notenpresse.  

12950 Postings, 6326 Tage kostolenim.a.W.: der Staat kauft seine eigenen Anleihen.

 
  
    #1565
28.01.09 21:29
Toll! Einziges Manko: klingt ziemlich bescheuert in meinen Ohren.

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtDas gesamte Finanzsystem ist "subprime"

 
  
    #1566
28.01.09 21:43
„Kreditausfälle von mehr als 3 Billionen Dollar“
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Die Anleger sollten ihr Geld kurzfristig anlegen, rät der amerikanische Ökono...

Die Anleger sollten ihr Geld kurzfristig anlegen, rät der amerikanische Ökonom Nouriel Roubini

28. Januar 2009 Der amerikanische Ökonom Nouriel Roubini hat sich mit seinen treffsicheren Prognosen zur Finanzkrise einen Namen gemacht. Im Gespräch mit der F.A.Z. sagt er weitere dramatische Entwicklungen voraus: Die Börsenkurse werden um weitere 20 Prozent fallen, die Kreditausfälle mehr als 3 Billionen betragen.

Herr Roubini, viele Analysten und Strategen rechnen nach einem schlechten Aktienjahr 2008 nun mit steigenden Kursen an den Börsen. Sie auch?

Nein. Ich denke, die Kurse könnten global noch weitere 20 Prozent fallen. Denn erstens werden die Unternehmensgewinne aufgrund der schwachen Nachfrage enttäuschend ausfallen. Zweitens gibt es weltweit eine Güterangebotsschwemme, da unter anderem China industrielle Überkapazitäten aufgebaut hat. Drittens werden die makroökonomischen Daten in den kommenden Monaten enttäuschen. Viertens ist mit weiteren Schockmeldungen aus dem Finanzsektor zu rechnen.


Was sollten die Anleger tun?

Ihr Geld kurzfristig parken.

Lassen Sie uns über die Banken reden. Wie sieht ihre Lage nach Ihrer Einschätzung aus?

Die Bankensysteme sind in den meisten Ländern insolvent. Die zu erwartenden Verluste übersteigen ihre Kapitalbasis. Wir haben die größte Finanzkrise seit der Großen Depression, und die Lage der Finanzunternehmen wird immer schwieriger.

Auf welche Faktoren schauen Sie, was führt Sie zu Ihrem Urteil?

Ich habe gerade eine Studie über die Vereinigten Staaten publiziert. Sie zeigt, dass die Kreditausfälle deutlich zunehmen werden. Es dreht sich dabei nicht nur um den berühmt-berüchtigten Subprime-Bereich, sondern auch um sogenannte Alt-A- und Prime-Kredite, Kredite für kommerzielle Immobilien, für den Kauf von Autos oder auch für die Finanzierung des Studiums, für die Finanzierung von Übernahmen und auch um Unternehmensanleihen. Wir gehen im Moment davon aus, dass sich die Summe der Ausfälle auf mehr als 3 Billionen Dollar belaufen wird, die Hälfte davon bei Banken. Das gesamte System ist insolvent, da die Verluste größer sein werden als die Kapitalbasis.

Wo werden die größten Verluste anfallen?

Ich denke, sie werden in den gerade genannten Bereichen breit gestreut sein. Es ist kein „Subprime-Problem“, sondern das gesamte Finanzsystem ist als Resultat einer gigantischen Kredit- und Vermögenspreisblase „subprime“.





http://www.faz.net/s/...B683997888F1708C41~ATpl~Ecommon~Scontent.html  

3233 Postings, 7174 Tage DahinterschauerKaum ist Bankenrettungsplan durch, kommt Nächster

 
  
    #1567
2
29.01.09 16:07
Die 819 Mrd sind von keinem einzigen Republikaner und mit 11 Gegenstimmen der Demokraten gebilligt worden- kein Erfolg für Obama. Aber jetzt wird bereits der 3. Plan geschmiedet und dieses Mal wird es richtig brocken. Nachdem im Senat bereits vor 14 Tagen 1 Billion die Runde machte, sollen es jetzt angeblich bis zu 2 Billionen sein. (Im Dezember wurde bekannt, daß alleine gefährdete Hypotheken im Umfang vo  3 Billionen existieren, daher ist dieser genannte Betrag nicht aus der Luft gegriffen). Mit den 819 mrd  wird das Defizit der USA bereits 10 - 12% des Bruttosozialproduktes betragen (doppelt soviel, wie noch Anfang Januar geschätzt) Wenn dann die Demokraten weiter bei der Stange bleiben und auch noch den weiteren Rettungsplan genehmigen, muß es zwangsläufig eine $-Abwertung geben. - Auch nicht schlecht für die US-Wirtschaft, denn dann werden sie zu Lasten der Ausländer wettbewerbsfähiger.  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtUS-Banken schaden der US-Wirtschaft

 
  
    #1568
29.01.09 20:42
Nach Phelps' Urteil lässt die unternehmerische Dynamik in den USA schon seit Jahren nach. Zwischen 1991 und 1998 seien in den USA jährlich noch 350 Firmen an die Börse gegangen, in der Zeit von 2001 bis 2008 waren es nur noch 50 pro Jahr. Schuld daran habe auch eine "fürchterliche" Finanzindustrie. "Die Geschäfts- und Investmentbanken haben über Jahre hinweg hochspezialisierte und komplexe Produkte ohne großen Nutzen für die reale Wirtschaft entwickelt", sagte Phelps, der an der Columbia University lehrt und 2006 den Wirtschaftsnobelpreis bekam. "Der Finanzsektor trägt in den USA relativ wenig zur Innovationskraft der Wirtschaft bei." Erschreckend sei, wie wenig Unterstützung Start-ups von Banken bekommen hätten.


http://www.ftd.de/politik/international/...-US-Dauerkrise/467565.html  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtViele kleine Bad Banks in der BRD?

 
  
    #1569
29.01.09 21:42
Nach einem Modell, das die Finanzexperten der Union am Mittwochabend im Kanzleramt vorgestellt haben, würde jede größere Geschäftsbank, die Problempapiere hat, eine eigene Bad Bank bekommen. Dort sollen die Papiere geparkt werden. Der Bund übernimmt für die Laufzeit der Papiere die Garantie. Damit sollen die Banken davor bewahrt werden, in der jetzigen Krisensituation ihre Papiere noch weiter abschreiben zu müssen.

Das würde das Eigenkapital empfindlich schmälern und einige Kreditinstitute in ihrer Existenz bedrohen. Am Ende der Laufzeit der Papiere wird abgerechnet: Liegt der Wert der Papiere über dem Wert, mit dem sie in die Bad Bank eingegangen sind, teilen sich der Bund und die Bank den Überschuss. Liegt der Wert darunter, haftet zunächst die Bank. Kann sie die Haftung nicht schultern, springt doch der Bund über eine Beteiligung ein.


http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/...lant/467748.html  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtSind wir Banken-Bananen-Republik Deutschland?

 
  
    #1570
30.01.09 12:03
Bei den Ostdeutschen waren wir einstmals unserer billigen Bananen
wegen beliebt. Übertragen bedeutet Bananenrepublik, dass Politik einseitig
zu Gunsten einer Interessengruppe betrieben wird, z. B. zu Gunsten der
Banken. SPD und CDU haben dies bereits jahrelang gemacht, indem sie z. B.
den Handel mit den innovativen US-Finanzprodukten hierzulande durch entspre-
chende Gesetzesregelungen erst ermöglicht haben.
Diese Politik einseitig zu Gunsten der Banken scheint sich nun fortzusetzen,
indem nun doch die Bevölkerung für die Einrichtung von Bad Banken weich-
gekocht werden soll. Dabei sind diese Bad Banken nichts anderes als die
bereits seit Jahren bestehende Zweckgesellschaften, die seinerzeit  zur
Durchführung riskanter Finanzaktionen gegründet wurden. Jetzt weitere
Zweckgesellschaften in Form von Bad Banken? Damit alle Banken plötzlich
wieder reingewaschen sind, so weitermachen können, wie bisher; Bank-
vorstände auf einmal wieder kräftig Provisionen und Boni verteilen können?
Komisch, fehlende Finanzregulierungen sind zwar kritisiert worden, aber
verabschiedet worden sind sie bisher noch nicht. Augenscheinlich lässt
man sich damit auch ordentlich Zeit, wenn sie überhaupt eingeführt
werden.
Wahrscheinlicher ist, dass die Banken nach Abspaltung der Bad Banken
bald wieder weiter machen wie bisher und dass dann später einmal
wieder neue  Bad Banken gegründet werden müssen.  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtJedem seine Bad Bank

 
  
    #1571
30.01.09 12:16
Jedem seine Bad Bank    PDF    Drucken    E-Mail
Von Peter Boehringer  
Donnerstag, 29. Januar 2009
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat sich erstmals öffentlich für die Einrichtung sogenannter Bad-Banks für Problempapiere der Finanzinstitute ausgesprochen. Das sollte nicht unwidersprochen bleiben.

Liebes Tagebuch,

Heute entgegen der Gewohnheit mal wieder Mainstream gelesen.

Aber immerhin das "Handelsblatt" - also weder "BLÖD" noch das "Neue FAZ-SZ-WELT Deutschland".

Vom Stuhl gefallen an dieser Stelle:
Steinbrück: Jeder Bank in Not eine Bad Bank*

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat sich erstmals öffentlich für die Einrichtung sogenannter „Bad-Banks“ für Problempapiere der Finanzinstitute ausgesprochen. Jede Bank in Schieflage solle eine eigene Stelle einrichten, um faule Wertpapiere auszulagern.

Na, DIESER 180-Grad-Schwenk von "unserem" BM ging ja mal wirklich schnell. Wer wohl da wieder mit wie viel Geld geschmiert hat?   Nun:  in den Unterlagen der "BRD-VS-Akten-Behörde" werden wir das spätestens ab 2012 nachlesen können. Sogar das Handelsblatt  hat die exakt gegenteiligen Steinbrück-Aussagen von voriger Woche nicht gänzlich wegzensieren können: "Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) rückt von seiner bisherigen Ablehnung einer Bad Bank ab".

Bislang hatte er sich wiederholt gegen die Einrichtung einer zentralen Bad Bank für alle Geldinstitute ausgesprochen. Jetzt sagte er der "Berliner Zeitung", es sei aber denkbar, dass jede Bank, die in eine Schieflage geraten ist, eine eigene "Bad Bank" einrichtet. "In Anerkennung der Auswirkungen fauler Wertpapiere in den Bilanzen der Banken stellt sich die Frage, ob nicht jedes einzelne Institut die Möglichkeit bekommt, Problempapiere aus seiner Bilanz auszulagern und so neu durchzustarten", sagte Steinbrück."

Da waren ja schon die Orwell´schen Zensoren unter Ulbricht eindeutig besser. Wird schon noch - der BRD-Mainstream übt noch. Schließlich hat ja sogar Merkel ihr Propaganda-Handwerk erst in einer Zeit gelernt, als die FDJ und die volkseigene Planwirtschaft bereits vom westlichen Feindfunk bzw. von Reagans Aufrüstungspaket dekadent und schwach geworden waren.

Im Gedächtnis gekramt: Wie war das noch mit den bis 2007/8 noch so beliebten "special purpose vehicles" der Banken? Oder hießen sie "conduits"? Oder "Zweckgesellschaften"?

GENAU so hatte die Finanzkrise doch einstmals so richtig durchstarten können: Toxische oder gänzlich unverstandene Risiken, die die Risiken der offiziellen Bilanzen der Mütter um ein Vielfaches übertroffen haben, wurden von den Banken einfach in die SPVs ausgelagert und (z.T. entgegen den offiziellen, klaren Bilanzrichtlinien und unter den Augen der SFC / BaFin etc.) NICHT konsolidiert!

Die HRE (bzw. die Depfa), die heute mit unfassbaren 100 Mrd "gebailouted" werden mussten, haben doch exakt diese Auslagerungsdisziplin zur Meisterschaft geführt - vielleicht nur noch geschlagen von AIG und Konsorten oder auch (noch inoffiziell) von Goldman Sachs oder von der Fed-Filiale JPMorgan (Mega-GoldSilber-short-Risiken...).

Und nun sollen solche "Bad Banks" plötzlich die Rettung der Volkswirtschaften sein?? Das ist so absurd, dass es peinlich wäre - wäre es nicht die Bankenrealität der Welt anno 2009...!

Die Vorgehensweise ist die Gleiche wie so oft in der Politik: Etikettenwechsel und Symbolwechsel und Terminologiewechsel - aber keine Richtungsänderung oder gar substanzielle oder gar mehrheitsfähige Änderungen. Siehe zB auch die Umbenennung des (mehrfach abgelehnten) "EU-Verfassungsvertrags" in "Lissabon-Verträge". Oder vom "Totalen Schäuble Ermächtigungs- und Überwachungsgesetz" in das "Anti-Terror-Webseitenaufruf-Kontroll-Gesetz". Das gleiche in Grün und alles ebenso undemokratisch wie verfassungswidrig wie mehrheitslos!


http://www.mmnews.de/index.php/200901292117/...em-seine-Bad-Bank.html  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtBanken besser verstaatlichen?

 
  
    #1572
30.01.09 12:26
Banken: Verstaatlichung besser als Bad Bank?    PDF    Drucken    E-Mail
Freitag, 30. Januar 2009
Wirtschaftsweiser Peter Bofinger plädiert  für eine Banken-Verstaatlichung. Bisherige Rettungsbemühungen  nicht ausreichend.

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger plädiert  für eine Banken-Verstaatlichung. Dies sei in manchen Fällen eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Sanierung, schreibt das Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» .

Die bisherigen Rettungsbemühungen seien nicht ausreichend. Die Einrichtung einer staatlichen so genannten Bad Bank, die Banken Risikopapiere und faule Kredite abnehmen könnte, sieht Bofinger laut FAZ skeptisch, solange die Banken in privatem Besitz bleiben.

Ein unüberwindliches Hindernis sei dabei die Frage der Bewertung der problematischen Wertpapiere. Wenn der Staat die Risiken übernehme, um Bankbilanzen von giftigen Papieren zu säubern, müsse der Staat auch das Eigentum, also die Aktien, übernehmen. «Nur so kann verhindert werden, dass die Steuerzahler die Verluste übernehmen, während die Aktionäre irgendwann doch von einer möglichen Stabilisierung profitieren», schreibt Bofinger in dem Blatt.




http://www.mmnews.de/index.php/200901302119/...sser-als-Bad-Bank.html  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtDas achte Weltwunder: Zinseszins

 
  
    #1573
1
30.01.09 12:47

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtNach Bad Bank: Bad Versicherung?

 
  
    #1574
1
31.01.09 00:14
Auch (LV) Versicherungen scheinen vollgestopft mit strukturierten Produkten
zu sein. Das Ganze ist ein Fass ohne Boden. Droht bei Übernahme durch den
Staat eine "rasche"  Hyper-Inflation? Oder gar ein Staats-Bankrott (Währungs-
reform)?

http://www.heibel-ticker.de/archiv.php?standardID=180&start=0

Zweiter Punkt: Ihre Ausführungen zur Bad Bank! Das Schlimmste
was einem Staat passieren kann. Sie schreiben der Staat hätte
dann alle Zeit der Welt. Nein, völlig falsch. Dem Staat würde
die Zeit davonlaufen, da dann die Hyperinflation bereits in
kürzester Zeit eintritt. Ich meine zwar, dass die
Hyperinflation ohnehin kommen wird, im Falle der Bad Bank dann
aber in einer rasenden Geschwindigkeit. Und die Banken, befreit
von dem Müll, werden weiter massiv den Dreck der Derivate
verkaufen.

Und Managergehälter kann man nicht so einfach runtersetzen - es
gibt feste Verträge. Was meinen Sie eigentlich, was dann noch
alles aufgefangen werden muss. Jetzt werde ich Ihnen mal ein
Interna nennen: Früher haben alle Lebensversicherungen auf 30
Jahre SSD gekauft (Schuldscheindarlehen von Unternehmen, also
direkte Kredite von bestimmten Unternehmen, Anm. Ihres Autors).
Plain Vanilla Scheine („reine Vanille", also Schuldscheine ohne
irgendwelche Sonderregelungen oder Strukturen, damit sie mit
entsprechenden Scheinen anderer Unternehmen vergleichbar sind,
Anm. Ihres Autors)- mit nicht sehr viel Rendite, aber recht
sicher.

Seit 5-6 Jahren lief mein Geschäft immer schlechter, da diese
Versicherungen nur noch Strukturen von Mathematikern in den
Banken über London gekauft haben. Reine Wetten. Tritt dies mit
einer Wahrscheinlichkeit von 50% ein, dann rechnet man das für
jedes Jahr auf 30 Jahre hoch. Wieviel "?" bleiben da? Hunderte
ob das so aufgeht. Aber es wurde gemacht. Fast alle
Lebensversicherungen haben nur noch langlaufende Wetten in
Ihren Beständen. Und diese Wetten sind heute nichts mehr wert.
Wollen Sie die gesamte Versicherungsbranche auch in eine Bad-
Versicherung stecken? Das ist ein Fass ohne Boden. Fangen Sie
mit den Banken an und dann wird die Branche der Versicherung,
die aktuell sehr bemüht sind diese Details nicht zu offenbaren,
freiwillig an die Öffentlichkeit gehen um diese Hilfe zu
erhalten. Mein Rat an Sie - meiden Sie LV wie der Teufel das
Weihwasser.  

51986 Postings, 6148 Tage RubensrembrandtProblem (LV) Versicherungen

 
  
    #1575
1
31.01.09 01:14
Wesentlich häufiger aber waren eben Namenspapiere mit
Strukturen:

Ein konkretes Beispiel: Noch 2006 herausgegeben an eine
Versicherung - heute völlig unverkäuflich:
2 Jahre Verzinsung zu 4% bis zum 25.05.2008 danach Faktor
5,4mal (30-Jahre Swap minus 2-Jahre Swap) mindestens 0% max.7%.
Laufzeit bis 25.5.2020.

Bei einer inversen Zinsstruktur - so wie wir es jetzt einige
Zeit hatten, fliegt Ihnen das Ding um die Ohren. Also 0%
Verzinsung. Gut werden Sie jetzt sagen, dann bleibt immer noch
das eingesetzte Kapital. Nur da war sehr oft Lehmann der
Emittent. Also wertlos. Selbst wenn es Goldmann oder Merrill
Lynch war, für Namenspapiere die ungedeckt sind, werden
mittlerweile von keiner Bank der Welt mehr Rücknahmekurse
gestellt. Sprich: Die Versicherung hat bis zum 25.5.2020 einen
0%er im Bestand zu wahrscheinlich 30-50 Mio Euro (das waren bei
Versicherungen die Durchschnittsgrößen pro Position(!!!)) und
die Papiere sind bis dahin völlig unverkäuflich.

Und mit sehr viel Glück existiert dann noch eine Goldmann und
mit noch viel mehr Glück zahlt das Goldmann dann zumindest zum
Nennwert zurück. Wobei eine übernehmende Bank für solche
Forderungen im Normalfall einen Ausschluss bei der Übernahme
beantragt. Nur die gesicherten und gedeckten Papiere werden in
so einem Falle bedient.

Feine Sache was? Und damit sind unsere LV bis zur Halskrause
voll. Sprich die Wahrscheinlichkeit der Rückzahlung ist gering,
der Zinszahlung fast ausgeschlossen und das Risiko auf lange
Zeit nach hinten verlagert. Nur, dass die Versicherungen
gleichzeitig fällige LV ausbezahlen sollen. Von was frage ich
Sie nun? Da die LV zudem keine Renditen mehr bieten, werden
kaum noch neue abgeschlossen. Heißt kein frisches Geld. Das
System funktioniert aber nur so, dass neues Geld her muss, um
die Versicherungen ausbezahlen zu können. Also muss die
Versicherung an die Substanz gehen. Dort befinden sich aber
eben mittlerweile fast nur noch unverkäufliche Strukturen. Wird
Ihnen das Problem bewußt? Es wird verkauft was da ist.

Für Aktien bekommt man wenig, aber zumindest noch etwas - also
werden die verkäuflichen Pfandbriefe/Namenspapiere von
Sparkassen oder Volksbanken oder Geschäftsbanken welche gedeckt
sind zu Schleuderpreisen verkauft - sprich wir bewegen uns auch
von dieser Seite auf einen Rentenknall/crash zu, denn da gibt
es noch einiges an Beständen und die Versicherungen wollen ja
nicht öffentlich auffliegen, denn sonst zieht jeder sein Geld
von den Versicherungen ab. Jeder der zumindest denken kann. Ein
kaputter und trauriger Kreislauf.



http://www.heibel-ticker.de/archiv.php?standardID=180&start=0  

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