Stöffens Senf
Finanzaufsicht fürchtet Eskalation der Kreditkrise - Gerüchte um Dresdner Bank
Mehr Risiken, mehr Abschreibungen: In der Kreditkrise steht den Banken das Schlimmste noch bevor, warnen Regierung und Bundesbank. Ein Börsenbrief spekuliert über Probleme bei der Dresdner Bank - und die Finanzaufsicht warnt, auch Versicherungen und Fonds könnten bald erfasst werden.
Mahnende Worte aus Slowenien. Am Rande des EU-Finanzministertreffens in Ljubljana sagte Bundesbank-Chef Axel Weber, die Turbulenzen auf den weltweiten Finanzmärkten seien noch lange nicht ausgestanden. Den Banken stehe das Schlimmste sogar noch bevor, sagte er, weil sie "Verluste nicht wie im letzten Jahr gegen ein sehr gutes erstes Halbjahr buchen können".
Auch Bundesfinanzminister Peer Steinbrück erklärte: "Es ist nicht absehbar, wann da das Tal durchschritten ist." Für das laufende Jahr will der Finanzminister dennoch an seiner Wachstumsprognose von 1,7 Prozent festhalten. Er äußerte allerdings die Befürchtung, "dass die rezessiven Entwicklungen in den USA mit einem Time Lag 2009" auch das Wachstum in Europa dämpfen könnten. Weber schloss dagegen eine leichte Korrektur seiner Wachstumsprognose von 1,6 Prozent für 2008 nicht aus.
Kaum einer kann sich mehr sicher fühlen vor den Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise - diesen Eindruck vermittelt auch ein Vermerk der deutschen Finanzaufsichtsbehörde BaFin über die globalen Folgen des Kreditdebakels. Die Kernbotschaft eines BaFin-Dokumentes: Viele Risikopotentiale schlummern noch immer unaufgeklärt.
Nüchtern listeten die Finanzaufseher bis Mitte März alle veröffentlichten Verluste von Instituten in Verbindung mit der vom US-Hypothekenmarkt ausgehenden Krise auf. Sie kamen auf ein Verlustvolumen von mindestens 295 Milliarden Dollar. Inzwischen dürfte die 300-Milliarden-Marke weit überschritten sein, denn es gab in den letzten zwei Wochen neue Verlustmeldungen - zuletzt von der BayernLB. Insgesamt könnten die geschätzten Einbußen als direkte Auswirkungen der Krise bei maximal 600 Milliarden Dollar liegen, für realistischer hält die BaFin aber 430 Milliarden Dollar.
Das allerdings ist nach Einschätzung der Finanzaufseher wohl noch nicht alles. "Die indirekten Auswirkungen könnten sogar noch gravierender sein", heißt es in dem Vermerk. Hinzu kämen Verluste in anderen Bereichen des US-Kreditgeschäfts, etwa bei Kreditkarten, Autofinanzierungen, Studenten-Krediten und in anderen Sektoren, die die Krise vertiefen könnten. Die Rede ist von neuen Verlustquellen, die zwar zunächst Finanzinstitute in den USA und in Europa treffen dürften, sich darauf aber nicht unbedingt beschränken müssten. Auch Hedgefonds, Versicherer und andere Fonds könnten stärker in Mitleidenschaft geraten.
"Es ist bereits offenkundig, das die Subprime-Krise ihrer Natur nach eine globale ist, die sich auf viele Länder erstreckt hat", befinden die BaFin-Experten. Es handle sich um das erste Mal, dass eine Krise in Kernbereichen des globalen Finanzsektors ein dermaßen großes Ausdehnungspotenzial gewonnen hat und die Realwirtschaft weltweit bedeutsam beeinträchtigt, heißt es.
Laut einem Bericht des Börseninformationsdienstes "Platow Brief" könnte die Dresdner Bank wegen der US-Hypothekenkrise im ersten Quartal mehr als eine Milliarde Euro abschreiben müssen. Ein Sprecher der Allianz-Tochterfirma wollte dazu auf Anfrage nicht Stellung beziehen. Nach Angaben des Frankfurter Instituts beliefen sich die Abschreibungen per 31. Januar auf 400 Millionen Euro. Seither haben sich die Marktbewertungen strukturierter Wertpapiere aber erheblich verschlechtert. Die Ergebnisse des ersten Quartals will die Dresdner Bank am 9. Mai veröffentlichen.
Angesichts der jüngsten Milliardenbelastungen bei der BayernLB mehren sich die Rufe nach einer grundlegenden Reform der Landesbanken. Mehrere CDU-Politiker favorisieren eine Fusion der BayernLB mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Die Grünen sprachen sich sogar für den Zusammenschluss der Landesbanken zu einem Institut mit klarem Förderauftrag für den Mittelstand aus.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,545627,00.html
allerdings eben auch nicht an eine mega rally...noch nicht.
was man gut erkennen konnte in der letzten woche war der eur/Yen kurs...der machte 460 ticks in 2 tagen...wie in den alten zeiten. das heisst ganz klar, die gier wird zurückkommen so schnell können wir gar nicht gucken. der kapitalismus lebt und die schleusen wurden geöffnet. in der tat ist vieles eingepreist. und an den grotten schlechten arbeitsmarktzahlen und dem dow-verlauf erkennt man, das der markt jetzt hoch will.
insofern wird es gegen jahresende, 4.quartal recht wahrscheinlich wieder gegen 8000 im dax laufen. fundamental sind ja die dt. unternehmen in der tat sehr gut aufgestellt!
Fazit: boden ist soweit da, es bleibt noch etwas volatil mit leichtem anstieg, um dann im 2. halbjahr (4.quartal) wieder ein megaend quartal hinzulegen...
…..Ein Wohlstand an dem schon lange ein großer Teil der Bevölkerung nicht mehr teilhaben konnte. 47 Millionen US-Amerikaner besitzen keine Krankenversicherung, eine Rekordzahl von unglaublichen 28 Millionen Amerikanern müssen sich, laut dem Congressional Budget Office in Washington, über Lebensmittelmarken (meist elektronische Plastikkarten) von staatlichen Hilfsprogrammen ernähren, diese Menschen erleben schon die Depression.
In Los Angeles und anderen Städten entstehen erste Zeltlager in denen Zwangsvollstreckte ihr Dasein ohne kreditfinanzierte Immobilie fristen! Aber auch diejenigen die noch ihre Immobilien besitzen, deren Wert bereits weit unter die bestehenden Kreditverpflichtung gefallen ist, werden zunehmend immobil. Sie können neue bzw. bessere Jobs, soweit diese überhaupt vorhanden sind, nicht mehr annehmen. Ihre Immobilie ist nicht mehr verkäuflich, bzw. der zu erzielende Verkaufspreis ist im Vergleich zu den bestehenden Kreditverpflichtungen so niedrig, dass die sofortige Insolvenz droht!......
Zur mangelnden Flexibilität der US-Arbeitnehmer tragen auch die immer weiter ansteigenden Treibstoffkosten bei. Weite Fahrstrecken werden zu einem echten Kostenproblem. Ein Blick auf den Absatz von Autos auf dem US-Markt spricht Bände über die wahre Situation der Konjunktur…..
http://wirtschaft-querschuss.blogspot.com/2008/04/der-lack-ist-ab.html
Consumer's crash course
….A growing number of anxious people across all income segments are shopping at less-expensive stores, reacquainting themselves with the library, paying down credit-card debt and cutting back on new clothes and cars, vacations and meals out. The psychology of the American consumer has turned as worries heighten about the job market, the slump in real estate and soaring daily living costs.
Industry followers say shoppers' fear, which has been escalating since last July, could very well worsen what ails us.
Such spending cuts could be "a self-fulfilling prophesy" and could hasten the economy's slide, said Lynn Franco, director of the Conference Board Consumer Research Center…..
http://www.washingtontimes.com/apps/pbcs.dll/...S/481849343/-1/RSS_FP
http://www.occ.treas.gov/ftp/release/2008-36a.pdf
vom Zahlenmaterial wenig neues bzw. unerwartetes;
klar ist mir jetzt, wieso Bear Stearn hier keine Rolle spielt, denn es werden nur Banken und keine Investment-Firmen vom OCC gemonitored:
While bank supervisors normally have concerns about market or product concentrations, there are three
important mitigating factors with respect to derivatives activities. First, there are a number of other providers
of derivatives products, such as investment banks and foreign banks, whose activity is not reflected in the data
in this report.
Also müßte man mal schauen, ob die SEC oder die FED etwas analoges für Investmentfirmen veröffentlicht.
Aktienmarkt vollzieht die Trendwende? Warum?
Ich habe am Montag damit begonnen, für meinen Börsendienst wieder Puts einzusammeln, nachdem die Mehrzahl der anderen Anleger seit mehreren Wochen fleißig Aktien einsammelt, um die große Wende nicht zu verpassen.
Jede einzelne Gegenreaktion nach oben im Zuge von Abwärtstrends basiert genau darauf: Auf der Hoffnung, nun werde alles zügig wieder so wie vorher. Sprich rosa. In den meisten Fällen geht das daneben und der Abwärtstrend setzt sich fort. Ein einziges Mal nur – wenn eben der Trend wirklich bricht – haut das hin. Und das meist dann, wenn man so oft „daneben gehofft“ hat, dass die resignierte Mehrheit dann nicht dabei ist. Von einem solchen Szenario sind wir noch meilenweit entfernt. Die letztwöchigen Erhebungen von cognitrend auf Bloomberg zeigten den zweithöchsten Anteil an Bullen in den letzten 12 Monaten. Und ein anderer Stimmungs-Messdienst sieht die Börsen nun schon in der zweiten Aufschwungphase. Wenn man glaubt, dass wir nun ganz unmittelbar vor einer neuen Phase starken Gewinnwachstums der Unternehmen stehen, sollte man sich natürlich nun sputen, auch noch schnell auf den Zug aufzuspringen. Stehen wir?
Nicht wenige glauben genau das. Und damit handeln sie nach dem Motto „wenn man einer Gefahr gelassen genug gegenüber tritt, bekommt die Gefahr angst und läuft davon“. In früheren Jahrtausenden war diese Gruppe schon fast ausgestorben (z.B. weil sich solche Gefahren in Form von Schlangen, Tigern etc. manifestierte und nicht davonlief). Heute, die Phase 2000-2003 soll als Vorlage dienen, stirbt nur das deswegen eingesetzte Ersparte aus. Die menschlichen Protagonisten hingegen überleben und dürfen beim nächsten Mal erneut hereinfallen.
Ich will Ihnen meine Gründe dafür darlegen, warum ich nicht Calls kaufe und so der Masse hinterherlaufe, sondern davon ausgehe, dass die große Wende eben nicht unmittelbar vor der Tür steht, sondern sich viele Häuserblocks weiter versteckt. Es ist das Ergebnis einer simplen, bösen Frage: Warum?
Tja ... gute Frage
Warum soll denn - wenn überhaupt - nur eine ganz leichte und kurze Rezession kommen und dann gleich alles wieder im Lot sein? Warum hat man das 1991/92 und 2000-2003 auch erzählt, damals daneben gelegen und heute soll es wahr werden? Ich habe nur deshalb einiges von meinen Volkswirtschaftslehre-Vorlesungen mitbekommen, weil einige meiner Kommilitonen mich mit ihrem Geplauder dauernd geweckt hatten. Aber selbst dieses Wissen reicht leicht um festzustellen, dass hier wie eh und je das Anlegervolk in trügerischer Sicherheit gewogen werden soll, um so die eigenen Interessen schamlos durchsetzen zu können. Dazu werden Kurvenverläufe studiert, anhand der Charts Beispiele aus der Vergangenheit gesucht, mit schlauen Fachbegriffen kokettiert ... aber niemand scheint sich damit zu belasten, fernab von irgendwelchen Monatsdaten und Tabellen zu fragen: Was tut sich denn gerade da draußen in der Welt ... und was hat das zu bedeuten?
Ich habe nun genug Börsenjahre hinter mir um einzusehen, dass man den Endpunkt eines kurzfristigen Kursschubes – egal in welche Richtung - im Voraus nicht bestimmen kann. Daher kann ich keineswegs ermessen, ob das momentane Hoffnungsrennen der Aktienmärkte bereits diese Woche versickert oder erst gegen Ende des Monats. Auch, ob der Dax heute sein Zwischenhoch sah oder sogar bis 7.200 laufen wird – ich weiß es nicht. Daher beginne ich bereits jetzt, wieder erste Puts einzusammeln und setze dies fort, solange ich weiter feststelle, dass die Antwort auf ein „warum soll denn alles wieder im Lot sein?“ lautet: Tja. Gute Frage ....
Ich fange mit der Ursache allen Übels, den USA an und werde mich im zweiten Teil morgen dann mit den Wechselwirkungen zu Europa und Asien befassen. Aber vorangehen muss die Lagebestimmung am Brandherd.
Sind die Grundvoraussetzungen für die Wende erfüllt?
Damit die Aktienmärkte wieder dauerhaft steigen können, müssen sich die Gewinnperspektiven für die Unternehmen verbessern. Sicherlich werden zeitweise auch höhere Kurs/Gewinn-Verhältnisse akzeptiert. Aber das geschieht nur in der festen Hoffnung, dass die Gewinne entsprechend „nachziehen“ werden. Wird diese Erwartung aber enttäuscht, sprich die Gewinne steigen nicht, werden die Aktienkurse bald wieder zurückfallen. Wenn wir nun also eine Trendwende erhoffen – und das übrigens beim Dow Jones gerade mal 10% unterhalb der bisherigen Allzeithochs, grotesk genug – müssen wir uns fragen, warum die Unternehmensgewinne wieder bzw. weiter steigen sollten. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten oder eine Kombination aus beiden:
Entweder die Umsätze steigen an, sprich man verkauft mehr seiner Waren, oder die Produktionskosten sinken, d.h. Arbeits- und Rohstoffkosten sinken. Optimal wäre natürlich, wenn beides geschähe. Ist das so?
Nein. Im Gegenteil, beide Bereiche sind momentan negativ. Zwar suggerieren die reinen Einzelhandelsdaten, dass der Konsum in den USA immer noch wächst. Aber diese Daten werden ja in Dollar gemessen. Berücksicht man die Preissteigerungen, sprich die Inflation, stellt man fest, dass die umgesetzte Gütermenge keineswegs wächst, sondern zuletzt sogar zu schrumpfen begann.
Was aber nicht zur Schlussfolgerung führen kann, dass steigende Preise gleich steigende Gewinnmargen für die Unternehmen sind, denn die Steigerung der Lohnkosten, die immer noch zwischen 3,5 und 4% liegt und die zugleich weit stärker anziehenden Rohstoffpreise sind ja mit der Grund, weshalb die Preise der Güter steigen.
(Nebenbei bemerkt: Ich stopfe hier ausnahmsweise nicht noch zusätzlich die entsprechenden Grafiken mit hinein, sonst wird es zu lang. Die Belege meiner Aussagen zu einzelnen Konjunkturdaten können Sie ja problemlos unter www.markt-daten.de oder www.economagic.com und vergleichbaren Informationsseiten finden.)
So betrachtet ist also die Erwartung auf weiter steigende Unternehmensgewinne ziemlich ambitioniert. Doch nun hofft man auf zwei Aspekte, um diesen Kreis zu durchbrechen. Zum einen der Export in die riesige Boomregion Asien, zum anderen, dass sich die US-Bürger einfach noch weiter verschulden. Zuerst zum zweiten Punkt:
Mehr „Fun“ ... ganz mit ohne Geld?
Lag die US-Sparquote in den 90er Jahren noch im Schnitt um 4-5%, liegt sie seit mehreren Jahren bei Null, war öfter sogar negativ. D.h. die US-Bürger geben sowieso schon seit Jahren mehr aus als sie haben und verfügen über ungewöhnlich niedrige Reserven. Wäre das anders, wäre die Kreditaufnahme nicht stetig weiter gestiegen. In 2007 ist die Verschuldung pro Nase, ob Neugeborgenes oder 100jähriger Greis, in den USA um ca. 500 Dollar weiter gestiegen. Nur in 2007 – und obwohl es seit August an den Kreditmärkten ungemütlich wurde. Zugleich ist das Realeinkommen – d.h. Lohnsteigerungen abzüglich Inflationsrate – in 2007 gefallen. Und das, obwohl die dazu herangezogenen offiziellen US-Inflationsdaten nun wirklich nicht zu hoch angesetzt sind.
Aus der Substanz kann also nichts mehr kommen. Soll der Konsum also anspringen, dann nur, indem die Schuldenlast noch erhöht wird. Aber: Wer nimmt denn ausgerechnet jetzt neue Kredite auf, ohne die alten los zu sein (denn das wäre ja erforderlich), wenn die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung so hoch ist wie seit Jahren nicht?
Um das Gefühl der Bürger zu messen, sind Aktienkurse wenig geeignet. 90% der Menschen haben damit nichts zu tun. Und viele derer, vor allem natürlich die ganz großen Adressen, die heute die Aktien nach oben pushen, haben keinen blassen Schimmer, welche Probleme der normale Bürger hat, über die Runden zu kommen. Da bieten die Daten zur Verbraucherstimmung ein besseren Anhalt. Und da stehen wir – von einem einzelnen Monat in 2003 abgesehen – auf dem tiefsten Stand seit ca. 15 Jahren.
Schwer vorstellbar, dass die US-Haushalte sich – immer natürlich in der Gesamtheit gesehen – mit der ohnehin schon grandiosen Schuldenlast, fallenden werten ihrer Häuser und natürlich nicht parallel zu den Leitzinsen ebenso stark fallenden Zinsen für Ratenkrediten nun irgendwelcher gesamtnationaler Wachstumsraten wegen noch weiter massiv verschulden. Zumal auch der Anstieg der Neuverschuldung ein zweischneidiges Schwert ist:
Kredite: Wer will ... und wer muss?
Wie hoch ist der Anteil derer, die sich nicht verschulden wollen, weil sie sich gerade in diesem Umfeld nun endlich den überfälligen Viertwagen leisten wollen (den sie auf der Hofeinfahrt des leerstehenden und unverkäuflichen Nachbarhauses parken können), sondern weil sie es müssen, um die bestehende Schuldenlast noch bedienen zu können – oder weil ihnen schon am 10. das Geld für den Monat ausgegangen ist?
Verdächtig ist nämlich, dass der Anteil an Kreditkartenschulden in den letzten Monaten immer weiter zunahm. Weil es bequemer ist, mit Kreditkarte zu zahlen? Oder weil man so erst im nächsten Monat zahlen muss ... in der Hoffnung, das Geld dann auch zu haben? Ich frage mich, warum der Kreditkartenriese VISA so hurtig und in diesem Börsenumfeld an die Börse ging. Wann verkauft ein Wirt seine Kneipe zum besten Preis? Wenn er weiß, dass die Kunden weniger werden, der Laden aber immer noch gestoßen voll wirkt. Und immerhin sind Börsengänge naturgemäß nicht der Zeitpunkt, an dem die Besitzer des Unternehmens aus sozialen Gründen alle an ihrem Glück teilhaben lassen wollen ... sondern der Moment, an dem sie noch einen guten Preis bekommen, bevor die Schwierigkeiten beginnen – siehe Blackstone. Ich würde mich nicht wundern, wenn hier mit bald rapide steigenden Zahlungsausfällen gerechnet wurde – und diese auch auftreten werden.
Das mit der weiter steigenden Verschuldung erscheint so betrachtet also als reines Wunschdenken, für das es wenig logische Basis gibt. Zumal: Nachdem sich die Banken nun mit ihrem Subprime die Finger verbrannt haben, werden sie vorsichtiger damit sein, denen Kredit zu geben, die diese eventuell nicht zurückzahlen können. Auch dort muss man nun oft beweisen, keinen Kredit nötig zu haben, um ihn zu kriegen. Immerhin haben die Banken nun niemanden mehr, denen sie gefährdete, unsichere Kredite nett verpackt als Top-Investment andrehen können.
Wenn sonst nichts geht: Allheilmittel Asien?
Also: Alles ab nach China! Da liegt das Geld auf der Straße. Und wenn die US-Firmen den Chinesen alles angedreht haben, was die ab sofort zu brauchen haben, läuft es wieder rund in Good Old America. Ha.
In Dollar berechnet liegt das Niveau der Industrieaufträge momentan ca. im Bereich von vor zwei Jahren. Das einzige, was die USA mehr ex- denn importieren, sind Dienstleistungen. Zwar liegt die Wachstumsrate beim Export in den letzten Jahren immerhin bei 10-15%. Aber da gibt es einen Haken: Wie lange noch? Denn:
Während die USA in die Boomregion vornehmlich Konsumgüter exportieren, exportiert Europa dorthin das Equipment, um eben diese Dinge dort selbst herzustellen. Und bekommt nebenbei trotz teurem Euro so einen für die Amerikaner unerfreulich großen Teil des Kuchens ab. Und dafür, dass die USA ihren Dollar dermaßen haben abstürzen lassen, um so (rein zufällig) die Importe zu erschweren und die heimische Wirtschaft zu stützen und zugleich an ausländischen Märkten immer billiger anbieten zu können, ist dabei nicht viel rübergekommen. Außer einem massiven Anstieg der Inflationsraten durch haussierende Rohstoffpreise. Dumm gelaufen.
Momentan liegt das Wachstum in den USA trotz des schwachen Dollars und steigender Exportraten um Null. Ein noch schwächerer Dollar wird nicht helfen, denn was dabei mehr im Export rüberkommt, wird hinten herum durch weiter steigende Inflation aufgefressen. In Asien stellt man, was man braucht, auch selber her und die Maschinen dazu kommen aus Europa. Na Mahlzeit.
Entweder diejenigen, die uns die nahezu vollendete Wende in der Krise schmackhaft machen wollen, wissen nicht, was sie reden ... oder sie erzählen uns bewusst die Unwahrheit, damit diejenigen, die ihnen Glauben, dazu beitragen, dass diese Prediger der Wende ihre Schäfchen ins Trockene bekommen. Vergleichbar z.B. mit der Aufforderung, sein Geld in senkrecht gestiegene Rohstoffe hinein in Sicherheit zu bringen. Ich würde vermuten, es ist ein Mix aus beidem. Aber das macht es nicht besser.
Nun gibt es ja immer noch Experten die uns erklären, dass die rezessive Entwicklung in den USA dennoch durch das Wachstum in Asien wieder ausgebügelt werden wird. Von obigem Problem, dass Asien auf die US-Güter nicht mehr so angewiesen ist wie von fünf Jahren, mal abgesehen, setzt das voraus, dass Asien einfach als Insel für sich alleine weiter wachsen kann. Ich frage „warum?“ ... aber dazu dann mehr morgen im zweiten Teil.
Herzliche Grüße!
Ihr
Ronald Gehrt
www.system22.de
PS: Sicher ist Ihnen aufgefallen, dass ich die momentane Krise am US-Immobilienmarkt als einen Teilaspekt der Problematik erwähnt habe, nicht aber die Subprime-Krise. Nun, sie spielt im volkswirtschaftlichen Sinn auch keine wirklich entscheidende Rolle dabei. Dass unsichere Kredite platzten und die Betroffenen Schuldner nun riesige Probleme haben, schon. Aber nicht, dass diese Kredite nett verpackt als Top-Anlage verhökert wurden und nun Banken Verluste machen. Das betrifft die Bürger und die Industrie nicht. Nur, weil bei Banken nun (angeblich, vielleicht, wer’s glaubt) alles abgeschrieben sein soll – warum soll deswegen die Konjunktur wieder besser laufen? Warum also sollte der Aktienmarkt aus diesem Grund die Wende hinbekommen? Der Baum brennt ganz woanders!
Quartalssaison – die Hoffnung stirbt zuletzt
Mit Alcoa hat am Montag dieser Woche der Reigen der Quartalsberichte begonnen. Der Aluminium-Hersteller verfehlte die Erwartungen um 5 Cent je Aktie, er macht den schwachen Dollar und höhere Energiekosten dafür verantwortlich.
Die Entwicklung der Unternehmensgewinne ist der zentrale Faktor für die Entwicklung der Aktienkurse. Der S&P 500 notiert etwa 14 Prozent unter seinen im Juli und Oktober 2007 erreichten Hochpunkten. Wenn man daran glaubt, dass der Markt künftige Entwicklung mit einem Vorlauf von rund sechs Monaten vorweg nimmt, so ist in den Kursen gegenwärtig ein Gewinnrückgang von rund 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingepreist.
Natürlich ist das sehr grob gerechnet, aber als Anhaltspunkt dafür, was die Akteure für die angelaufene Quartalssaison erwarten, mag das erst einmal ausreichen.
Diese Erwartungen werden im wesentlichen von professionellen Aktien-Analysten generiert. Da denen angeblich niemand glaubt, lohnt es sich, näher hinzusehen. Innerhalb der vergangenen drei Monate haben sie ihre Gewinnerwartungen für die USA um rund 4 Prozent nach unten revidiert, nachdem sie in den letzten Monaten des vergangenen Jahres in etwa auf dem im Sommer erreichten Niveau stehen geblieben sind.
Wer hat recht? Die Aktien-Analysten? Dann wären die Kurse aktuell zu weit gefallen und die laufende Quartalssaison böte deutlich positives Überraschungspotenzial. Oder haben die Kurse recht? Dann würden die Analysten der Wirklichkeit gehörig hinterher laufen. Vieles spricht für die zweite Variante. In der Tat zeigen Untersuchungen, dass die oberen Wendepunkte bei der tatsächlichen und bei der von Analysten erwarteten Gewinnentwicklung sechs bis neun Monate auseinanderliegen.
Damit lässt sich an dieser Stelle sagen, das die Wahrscheinlichkeit für negative Überraschungen in dieser Quartalssaison deutlich überwiegt. Für die kurzfristige Kursentwicklung ist entscheidend, wie groß diese sind und wie der von den Unternehmen gegebene Ausblick ausfällt.
Untersuchungen haben ergeben, dass die Unternehmensgewinne über einen vollen Konjunkturzyklus hinweg seit 1970 nie um mehr als sieben Prozent jährlich angewachsen sind. Auf der anderen Seite liegt der Boden der Entwicklung der Unternehmensgewinne etwa 45 bis 50 Prozent unter dem vorherigen Topp. Linear auf die Kursseite übersetzt, entspricht das einem Indexstand von rund 850 im S&P 500. Zugegeben, auch das ist wieder sehr grob gerechnet. Andererseits – wenn sich die US-Wirtschaft in einer Rezession befindet und diese nach allem Dafürhalten eher zu den ernsteren und länger andauernden zählt, könnte 850 auch noch ein eher optimistischer Zielbereich sein.
Weitere Einzelheiten zum Thema in einem bei Investorsinsight erschienen Artikel von James Montier, der mit den Worten schließt: „So the idea that the equity markets are anticipating a recession unfortunately looks to be yet another example of the triumph of hope over reality. I guess I really haven't learnt to stop worrying and love the bomb just yet!“
Eine übergeordnete Bewegung in Richtung des angedeuteten Zielbereichs setzt zunächst voraus, dass die Gewinnentwicklung im aktuellen Zyklus tatsächlich ihr Topp ausgebildet hat. Auch wenn dies aus meiner Sicht ziemlich wahrscheinlich ist, wird die laufende Quartalssaison hierzu sehr wichtige Einblicke liefern.
Ökonomen wie Marty Feldstein glauben, die US-Rezession werde doppelt so lange dauern wie der Durchschnitt von acht Monaten. Nouriel Roubini sieht einen U- oder W-förmigen Verlauf, jedoch kein „L“ wie in Japan. Dies könne durch ein aggressives Eingreifen der Politik verhindert werden. Er taxiert die Länge der Rezession ebenfalls auf weit überdurchschnittlich. Demnach haben wir aktuell vielleicht ein Viertel des Weges hinter uns.
Einige bullische Beobachter machen hingegen Anzeichen dafür aus, dass sich die gegenwärtige Rezession bereits ihrem Tief nähert. Nach ihrem Dafürhalten hat sich der makroökonomische Datenkranz zuletzt nicht weiter verschlechtert. Da „moderne“ Rezessionen sechs bis acht Monate dauerten und die aktuelle im Dezember gestartet ist, sei zudem die Hälfte des Wegs durchschritten. Da die aktuelle Rezession vom Verbraucher ausgeht und das Verbrauchersentiment nun einen Boden auszubilden scheint (was sich im Nachhinein lediglich als Zwischenboden entpuppen könnte), könnte das ebenfalls bedeuten, dass das Schlimmste hinter uns liegt. Und schließlich ziehen bullisch eingestellte Beobachter Hoffnung aus der Charttechnik: Das einfache 20-Tage-Mittel im S&P 500 schickt sich an, die 50-Tage-Linie von unten nach oben zu durchkreuzen und der Index selbst steuert von unten auf den 200-Tage-Durchschnitt zu.
Natürlich wird es immer wieder Zwischenerholungen geben, wenn sich die geschilderten oder andere bullische Argumente zeitweilig durchsetzen. Es liegt in der Natur von Bären-Märkten, dass die Akteure etliche Male auf den Boden wetten. Erst wenn niemand mehr daran glaubt, besteht die Chance, dass die Rutschpartie zu Ende ist.
Fundamental ist es aber gegenwärtig äußerst unwahrscheinlich, dass der Teufelskreis „Mangel an Liquidität deckt Kredit-Risiken unzureichend – Asset-Preise fallen – sinkende Einkommen/Gewinne lösen Rezession aus – die hierdurch schwache Gewinnentwicklung der Unternehmen drückt die Asset-Preise weiter - und so fort“ schon wieder davor steht, durchbrochen zu werden. Ganz im Gegenteil - die Spirale hat sich gerade erst zu drehen begonnen.
Werfen wir dazu einen Blick auf den amerikanischen Arbeitsmarkt: Im März wurden erneut 80.000 Arbeitsstellen abgebaut, mehr als erwartet und der dritte Abbau in Folge. Seit Dezember sind nun 232.000 Jobs verloren gegangen. Die Arbeitslosenquote sprang im März auf 5,1 Prozent, dem höchsten Wert seit September 2005. Aktuell sind 4,2 Millionen US-Bürger ohne Arbeit, in den vergangenen 12 Monaten wuchs ihre Zahl um 914.000. Beobachter sehen für das Jahresende eine Arbeitslosenquote von 6 Prozent voraus.
Natürlich, der Arbeitsmarkt läuft der Konjunktur hinterher, das gilt besonders für die Phase des Aufschwungs, aber auch (mit deutlich geringerer Verzögerung) für den Abschwung. Die negative Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hat gerade erst Formen angenommen – da ist es ebenfalls sehr unwahrscheinlich, dass hier schon ein Boden erreicht ist.
Hinzu kommt, dass die mittleren Stundenlöhne zuletzt um 3,6 Prozent gestiegen sind, während die Preise um 4,5 Prozent zulegen. Zusammen mit den übrigen widrigen Rahmenbedingungen v.a. aus der Immobilien- und Kreditkrise spricht das nicht dafür, dass der amerikanische Verbraucher schon wieder unbekümmert nach vorne blickt. Im Gegenteil - sein Spielraum für Konsum wird noch enger werden. Dass in einem solchen Umfeld bereits ein langfristig tragfähiger Boden in der Verbraucherstimmung erreicht ist, ist unwahrscheinlich.
Ein weiterer Fundamental-Punkt, die Kredit-Krise: Der IWF schätzt in seinem jetzt erschienen Global Financial Stability Report die hier bis März aufgelaufenen Verluste (einschließlich Abschreibungen) auf 945 Mrd. Dollar. Der auf den privaten Immobiliensektor entfallende Anteil kommt auf 565 Mrd. Dollar, Aktivitäten im kommerziellen Immobilienbereich schlagen mit 240 Mrd. Dollar zu Buche. Ausleihungen an Unternehmungen tragen 120 Mrd. Dollar bei, Verluste aus Verbraucherkrediten werden auf 20 Mrd. Dollar beziffert.
In der historischen Perspektive stellt der IWF die gegenwärtige Krise auf dieselbe Stufe wie die japanische Bankenkrise der 1990er Jahre. Die Verfasser weisen darauf hin, dass bei der Bewertung der Verluste ein weiter Spielraum besteht, da viele Marktsegmente gegenwärtig keine Bildung von Marktpreisen zulassen.
Insgesamt rechnet der IWF an ausstehenden US-Schulden 23,2 Bill. Dollar vor, verbrieft und verteilt sind davon 10,84 Bill. Dollar. Damit machen die jetzt geschätzten Verluste 4 Prozent der gesamten Verschuldung aus. Die Verluste aus dem verbrieften und verteilten Teil der Verschuldung kommen laut IWF absolut auf insgesamt 720 Mrd. Dollar, ihr Anteil am entsprechenden Aggregat beträgt schon 6,6 Prozent. Hier zeigt sich klar, dass die „Sekurisation“ mitnichten Risiken minimiert, wie immer wieder behauptet.
Das scheint noch nicht der Weltuntergang zu sein. 945 Mrd. Dollar sind gerade einmal 2 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts, andererseits aber auch das eines mittelgroßen Landes wie etwa Australien. Die dot-com-Blase hat 2 Bill. Dollar platzen lassen - das waren damals 5 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung.
ABER: Sinken die Hauspreise in den USA um 10 Prozent, bedeutet das einen Vermögensrückgang von 2 Bill. Dollar. Dies ist bereits erreicht und ein Boden bei der Entwicklung ist nicht in Sicht. Experten rechnen mit einem Rückgang um insgesamt 20 bis 30 Prozent, was einem Vermögensverlust von 4 bis 6 Bill. Dollar entspricht. Dies ist der ganz große Rahmen, in dem sich die Verluste bewegen. Dieser Rahmen muss natürlich nicht ausgeschöpft werden, wobei Länge und Schwere der Rezession eine wichtige Rolle spielen. Das gilt auch für Verluste außerhalb des Immobiliensektors, etwa aus Ausleihungen an Unternehmen, aus fallenden Aktienkursen und anderen rückläufigen Asset-Märkten, sowie aus Konsumentenkrediten.
Man kann etwas kühn auch so rechnen: Die Schulden im Finanzbereich belaufen sich bis jetzt auf 50 Prozent des Vermögensrückgangs im privaten Haussektor. Nimmt man optimistisch an, dass der Boden (schon) bei 20 Prozent Preisrückgang erreicht wird, kämen 2 Bill. Dollar Verluste heraus. Demnach stünde also noch einmal der gleiche Betrag aus wie bis jetzt. Dabei dürfte das Verhältnis der Verluste zu Vermögensrückgang eher steigen, folglich dürften auch die Verluste eher höher ausfallen. Wie gesagt - "kühn"; es geht hierbei nur um die grobe Richtung.
Noch etwas anderes sollte man im Auge behalten: Bis jetzt sind nur etwa 200 Mrd. Dollar abgeschrieben worden. Wo steckt der Rest der vom IWF errechneten Verluste im Gesamtwert von knapp 1000000000000 Dollar?
Es tut mir leid – angesichts all dieser Faktoren halte ich es für äußerst unwahrscheinlich, dass der Boden der gegenwärtigen Finanzkrise schon erreicht ist, geschweige denn, bald bereits „Talfest“ der Rezession gefeiert werden kann.
Ich denke, es wird im Laufe der Quartalsaison zu einem erneuten Test der Kursregion von Anfang März kommen. Wenn diese hält, dürfte sich die Überzeugung durchsetzen, dass dann erst einmal die negative Gewinnentwicklung eingepreist ist. Dies könnte sich in einer kräftigeren Kurserholung umsetzen. Aber wie oben bereits angedeutet, es wäre nur eine von mehreren, noch kommenden Bärenmarktrallyes.
Marktstatus, Markttrends und Prognosen unter www.TimePatternAnalysis.de
Kontakt: info@timepatternanalysis.de
WASHINGTON (MarketWatch) -- There is nothing fundamentally broken on Wall Street that a little regulation and incentives for participants to be slightly more honest couldn't fix, said Federal Reserve Chairman Ben Bernanke said Thursday.
Bernanke's comments put him at odds with former Fed chairman Paul Volker, who said in a speech earlier this week that the financial turmoil that began last summer showed that the "new Wall Street" hadn't passed the market test.
At issue is the move by Wall Street over the past twenty years to an "originate to distribute" business model, where commercial and investment banks create new complex forms of securities and sell them to investors looking for high yield. This replaced the old "originate and hold" model.
In a speech to the World Affairs Council in Richmond, Bernanke said that it is clear the originate-to distribute model "broke down at a number of key points."
But he quickly added that "these problems notwithstanding, the originate-to-distribute model has proved effective in the past and with adequate repairs could be so again in the future." Read text of Bernanke's remarks.
This model "seems likely to remain an important component of our system of credit provision," he said.
The Bush administration and the Fed have poured billions of dollars into financial markets since August seeking to restore the flow of credit to consumers.
The Fed is concerned that a lack of credit is creating a vicious downward growth spiral.
"Healthy, well-functioning financial markets are essential to sustainable growth," Bernanke said.
The turmoil has led some to raise fundamental questions about Wall Street.
In a speech in New York on Tuesday, Volker said that in his view, simply stated, the bright new financial system, for all its talented participants, for all its rich rewards, has failed the test of the marketplace."
But Bernanke argued against any need for radical reform.
He trumpeted a recent road-map released by the President's Working Group on Financial Markets, chaired by Treasury Secretary Hank Paulson and which includes the heads of the Securities and Exchange Commission and the Commodity Futures Trading Commission.
The PWG plan called for several steps to strengthen federal oversight of the mortgage and credit markets and a complete overhaul of the market for mortgage derivatives.
The plan also said that credit-rating agencies must differentiate between ratings for derivatives and corporate bonds. See full story.
In addition, international financial market reform will be spearheaded by the Financial Stability Forum, set to release their recommendations this weekend.
Bernanke stressed that the financial crisis was not over. But he said it was not too early to draw some conclusions about the turmoil on public policy.
"We do not have the luxury of waiting for markets to stabilize before we think about the future," Bernanke said.
He dismissed suggestions that markets should be left to sort the crisis out without government interference.
Bernanke, a student of the Great Depression, said that, although there are similarities between the current credit crunch and the 1930s, the U.S. "will not experience" anything like the Depression, which lasted for 12 years.
http://www.marketwatch.com/news/story/...9C0%2D9BB7%2D7BFA8CC26828%7D
Angesichts all der uns bereits bekannten Faktoren halte ich es für äußerst unwahrscheinlich, dass der Boden der gegenwärtigen Finanzkrise schon erreicht ist, geschweige denn, bald bereits „Talfest“ der Rezession gefeiert werden kann.
Ich denke, es wird im Laufe der Quartalsaison zu einem erneuten Test der Kursregion von Anfang März kommen. Wenn diese hält, dürfte sich die Überzeugung durchsetzen, dass dann erst einmal die negative Gewinnentwicklung eingepreist ist. Dies könnte sich dann evtl. in einer kräftigeren Kurserholung niederschlagen. Aber wie bereits schon mal angedeutet, es wäre nur eine von mehreren, noch kommenden Bärenmarktrallyes.
Market Bottom Already? I Don't Think So
It irritates me to hear so many talking heads confidently state that we have reached a market bottom. A review of the past market tops and bottoms reveals that investors get to recognize the tops and bottoms many months after the actual occurrence. I personally have a negative bias towards the market and am trading with an extremely short term view since I cannot get decent clarity as to what the future holds. In the last few months, there have been many data points that have surfaced. If you connect the dots, then a very bleak picture emerges. The following are some key reasons for my pessimistic sentiment:
1) People say that the bear market is behind us. But, in the 10 bear markets since the end of World War II, the S&P 500 has declined 32% on average from peak to trough. The index this time hasn't even crossed the standard bear-market threshold of a 20% decline, having dropped 18.6% from its October closing high to its closing low of 1273.37 on March 10.
2) The US economy is a consumption driven economy (70% of the growth is driven by consumer spending). Consumer confidence and its impact on consumption has been a huge impact on the growth of the economy. The University of Michigan's latest index of consumer sentiment, registered at 69.5 for March, down 1.3 points from February and the lowest since immediately following the 1990-91 recession. The Conference Board's confidence measure also plunged, with consumer expectations at their worst since 1973. In this context, regardless of the arguments of poor executions, one should not underestimate the earnings warnings by JC Penny and Dollar Tree. The following is an exact quote of the CEO of JCP:
Consumer confidence is at a multi-year low," said Myron E. (Mike) Ullman, III, chairman and chief executive officer of JCPenney. "JCPenney counts half of American families as its customers, and they are feeling macro-economic pressures from many areas, including higher energy costs, deteriorating employment trends and significant issues in the housing and credit markets. The sharp decline in sales is reflective of these trends. While the economic stimulus package may provide some temporary benefit, we expect the continuation of a difficult environment over the course of 2008.
3) Personal saving as a percentage of after-tax income has been negative the past two months and the saving rate has been near zero for the past three years, the lowest level since it turned negative in the Great Depression.
4) Let us not forget the data from last week that the U.S. economy lost 80,000 jobs in March, the biggest drop in five years. The drop in employment was the third consecutive monthly decline. In addition, the Labor Department also said that the unemployment rate jumped to 5.1% last month from 4.8% the month before. A rise of that magnitude has never occurred in the postwar period without the economy being in a recession according to many economists.
5) Businesses are pulling back on renting office space, a signal that the economic bad times are hitting landlords and that business hiring is likely to remain weak. Demand for office space dropped for the first time since the economy emerged from its downturn earlier in the decade, according to first-quarter data from Reis Inc., a New York research firm. "Any sense of immediacy among companies to sign a lease was put on the back burner," says Sam Chandan, chief economist for Reis. "What became the dominant issue is the uncertainty in the overall economic outlook." Office vacancies are strongly correlated to job growth. Companies plan for office expansion when they are confident of adding new employees. That isn't happening (source WSJ - 04/03/08).
6) In another sign of a stagnant economy, relatively few companies have plans to hire more workers over the next three months, according to a survey of employers released last Wednesday. Just 29% of managers plan to increase hiring in the second quarter of 2008, according to an online survey for USA TODAY and CareerBuilder.com by Harris Interactive. The proportion of employers with plans for increased hiring is unchanged from the last quarterly survey (source USA Today 04/01/08). An article on 4/4 issue of the WSJ states that nearly three-quarters of large corporations surveyed by Greenwich Associates expect the economy will weaken during the next six months, according to a report to be published by the firm. Most of them believe the downturn will last at least one year, and about 15% expect it could last two years or more. Please keep in mind that companies have much better insights in their respective areas regarding future growth.
7) Meanwhile, the American Bankers Association said consumer-credit delinquencies in the fourth quarter were at their highest levels in nearly 16 years as borrowers continue to fall behind on auto loans. The banking organization also predicted that delinquencies will continue to rise in the first half of 2008, warning that "no relief for consumers is in sight" amid what it called "stubbornly high" food and gas prices and "anemic" income growth.
8) Demand for durable goods, expensive things designed to last at least three years, decreased in February, down an upwardly revised 1.1%. Last week, Commerce, in an early estimate, said durables in February fell 1.7%. The Institute for Supply Management on Tuesday reported its March manufacturing index moved to a reading of 48.6, from 48.3 in February and 50.7 in January. While that was an improvement, numbers under 50, nonetheless, indicate contractionary activity.
A benefit of a weaker dollar is that exports have been offsetting some of problems in the economy. The export boost provided by a weaker dollar, which makes American-made goods less expensive for overseas buyers, is helping to avert a deeper slump in manufacturing. As dollar reverses its direction, this will have negative impacts on exports, putting further pressures on manufacturing.
9) According to Moody's economy.com 9 million homeowners, or about 10.3 percent of homes, will have zero or negative equity by the end of March. Even more disturbing, about 13.8 million households, or 15.9 percent, will be "upside down" if prices fall 20 percent from their peak. Housing continues to be a drag on the economy. KB Home, the fifth- largest U.S. homebuilder, reported a first-quarter loss as sales plunged 43 percent. Here is the quote from the CEO:
"Many potential buyers either cannot or will not make a purchase commitment today," Chief Executive Officer Jeffrey Mezger said on a conference call with investors on March 28. "Some are worried about losing their jobs, others believe prices have further to fall. Many are simply unable to qualify for financing given the more restrictive lending environment."
But a new phenomenon is taking place which could serious problems down the road.
According to Bloomberg:
Banks are so overwhelmed by the U.S. housing crisis they've started to look the other way when homeowners stop paying their mortgages. The number of borrowers at least 90 days late on their home loans rose to 3.6 percent at the end of December, the highest in at least five years, according to the Mortgage Bankers Association in Washington. That figure, for the first time, is almost double the 2 percent who have been foreclosed on.
Lenders who allow owners to stay in their homes are distorting the record foreclosure rate and delaying the worst of the housing decline, said Mark Zandi, chief economist at Moody's Economy.com, a unit of New York-based Moody's Corp. These borrowers will eventually push the number of delinquencies even higher and send more homes onto an already glutted market.
"We don't have a sense of the magnitude of what's really going on because the whole process is being delayed," Zandi said in an interview. "Looking at the data, we see the problems, but they are probably measurably greater than we think."
10) Some investors are betting on a solid rebound in corporate earnings in the second half of the year. Earnings by companies in the S&P 500 tumbled by an estimated 12% in the first quarter, and are forecast to drop an additional 2.9% in the second quarter, according to Thomson Financial. But earnings are expected to rebound by 16% in the third quarter and 63% in the fourth. The hope is that financial companies will stop taking massive write-downs on subprime assets.
But this is an unrealistic expectation. There are still additional write-downs to occur, according to many banking analysts. These range anywhere from an incremental $200 billion to $800 billion. In the context of transparency, there is a very interesting article in this weekend edition of Barron's about how financial companies are using an accounting rule to to generate debt-related gains that have allowed some firms to top analysts' earnings estimates. The following is a key point mentioned in the article "Lehman (LEH), for instance, reported earnings in its most recent quarter of 81 cents a share, above the consensus estimate of 70 cents. However, the $600 million gain from the reduced value of its liabilities essentially added about $400 million, or about 70 cents a share after taxes. Excluding that gain, Lehman's profits would have been below the consensus."
The reason I am using this as an example is to reinforce the fact there is still a lack of complete transparency in the workings of the financial institutions.
In conclusion, it is very tough to be optimistic and think about a market turnaround in light of these data points. I am clearly aware of the proactive nature of the FED in ensuring that the economy does fall into a major rut. But in the very end, even the fed and the Congress can intervene only so much...at some point, the fundamentals will supersede any artificial stimulus. Poor economic fundamentals always lead to a correction in business cycles.
http://seekingalpha.com/article/...et-bottom-already-i-don-t-think-so
Ebenso wenig, wie die krawattenbewehrten Wegweiser der Aktienmärkte imstande oder bereit sind sich in die Lage eines amerikanischen Normalbürgers zu versetzen, dem die aktuellen Entwicklungen brutal an den Geldbeutel und nicht selten bereits an die finanzielle Existenz gehen, ist auch nicht davon auszugehen, dass diese Leute bezüglich Asien ihre Rechnung mit dem Wirt machen würden.
Daher sollte man sich als privater Investor durchaus die Frage stellen, warum Asien als Allzweckwaffe imstande sein soll, um die USA aus ihrer Misere heraus zu pauken.
Was amerikanische Kurs-Wahrsager schon bei uns Europäern nicht hinbekommen, schaffen sie bei Asiaten wohl erst recht nicht: Sich wirklich in die Menschen hinein zu versetzen. Man sieht die Bevölkerung als „Element“, das Dinge tun wird. Und zwar genau das, was man vorhersagt und der US-Wirtschaft gut tut: konsumieren. Natürlich in rapide steigendem Umfang und – klar – vor allem die begehrten Waren aus Amerika. Soso.
Amerikanische Analysten haben schon mit uns Europäern Probleme. Sie schätzen unser Verhalten oft grottenfalsch ein, weil sie davon ausgehen, dass jeder Mensch auf der Welt wie ein Amerikaner denkt oder handelt oder er, sofern ihm dazu die Mittel fehlen, danach strebt, diese Mittel zu erlangen.
Schon die seltsame, verquere Neigung der Europäer, Geld für schlechte Zeiten auf die Seite zu legen, mit Krediten vorsichtiger zu sein und Dinge viel intensiver nach ihrem Nutzen und ihrer Notwendigkeit zu beurteilen, stößt oft auf Unverständnis. Was wohl schlicht daran liegt, dass die letzte wirklich tiefe Wirtschaftskrise mit hungernder Bevölkerung in den USA in den 30er Jahren auftrat und nahezu allen Konsumenten nicht mal mehr als Erinnerung gegenwärtig ist ... während ganz Europa bis in die 60er Jahre hinein die Auswirkungen des II. Weltkrieges spürte. Alleine deshalb ist die Zahl derer, die leichtsinnig mit ihrem Geld umgehen, in Europa deutlich kleiner. Die Vergleiche der Wachstumsraten im Konsum und bei Kreditaufnahmen zwischen Europa und den USA sprechen hier Bände.
Warum sollte Asien die USA aus dem Matsch ziehen?
Und nun stellen sich die Experten hin (die sich aufgrund ihrer Gehälter eigentlich sowieso selbst disqualifizieren, das Verhalten einfacher Bürger beurteilen und vorhersehen zu wollen) und erklären uns, was die Bürger in Indien, China und den anderen boomenden Staaten Asiens tun werden. Lustig. So lange man es nicht ernst nimmt.
Also: Warum wird der Konsum in China und Indien rapide anwachsen und damit Amerika einen zweiten Frühling bescheren? Nun, eines ist sicher: Er muss, sonst sitzen die Amerikaner tief in der Tinte. Aber schert das Asien?
Ist den asiatischen Ländern daran gelegen, einen Konkurrenten wieder stark zu machen, der den freien Welthandel predigt ... solange er im Interesse der USA ist ... und ihnen permanent in Wirtschaft und Politik hineinquatscht ohne sich für die Mentalität dieser Länder auch nur einen Deut zu interessieren? Es könnte dafür nur einen Grund geben: Wenn diese Boom-Staaten die USA brauchen, um weiter voranzukommen. Also: Brauchen sie die USA?
Braucht Asien die USA?
Als Lieferant von Know How und Material ... vor fünf Jahren sicherlich. Heute kann Europa fast all das, was Asien brauchen kann, ebenso gut liefern. Außer Hamburgern. Und die deutschen Exportraten beispielsweise deuten an, dass diese Alternativen gerne genutzt werden, trotz „billigem“ US-Dollar.
Als Absatzmarkt – sicher, das wäre wünschenswert. Aber nicht zu jedem Preis. Der ja nicht zufällig so extrem gedrückte Dollar erzeugt Preisdruck. Die asiatischen Waren müssen in den USA mit geringeren Gewinnspannen verkauft werden als in Europa. Da die Rohstoffkosten auch für Asien steigen und die Löhne dort ebenfalls steigen müssen, ist schnell ein Punkt erreicht, wo man es auch gleich bleiben lassen kann, da man beim Export in die USA nichts mehr verdient ... aber der ganze Rest der Welt weiter ein lukratives Absatzgebiet bleibt.
Ich meine: Diese Boomstaaten haben sicher nichts gegen gute Absätze in den USA. Aber werden die Konditionen hierfür weiter schlechter, können sie es auch bleiben lassen. Erpressbar wie vor fünf oder zehn Jahren ist die asiatische Wirtschaft auf jeden Fall nicht mehr. Während zugleich die imperialen Gehirne in den USA weiter denken und planen, als sei dem so. Amerikaner, kauft amerikanische Waren (und lasst die asiatischen liegen) und helft eurer Wirtschaft. Asiaten, kauft amerikanische Waren und helft uns ... sonst haben wir euch nicht mehr lieb.
Die USA denken und handeln, als würde der Rest der Welt von ihnen abhängig sein. Sie haben nicht bemerkt, dass es oft längst anders herum ist. Und dass man Besserwissern, die sich permanent in alles einmischen, sich aufführen, als seien sie alleine das Salz der Erde und dann auf einmal beweisen, dass sie nicht einmal ihren eigenen Laden ansatzweise im Griff haben, nicht auch noch gratis unter die Arme greift.
Werden die asiatischen Konsumenten immer mehr konsumieren?
Aber die Bürger dort, so erklärt man uns, die werden weiter kaufen, kaufen und noch mal kaufen. Sie wollen Autos, Kühlschränke, Flachbildschirme und Handys. Heißt es. Wollen sie? Sicher. Aber die prognostizierten Absatzzahlen der Zukunft, mit denen sich viele Experten gegen die fallenden Absätze in den USA „immunisieren“, basieren auf folgenden Annahmen:
Der Bevölkerungsanteil, der von den neuen Segnungen profitieren kann und wird, wird schnell zunehmen und das freie Einkommen in diesen Boomregionen wird zügig weiter ansteigen. Ich bin kein Prophet und kann daher nicht ausschließen, dass es so kommt. Aber ich will ein paar Fragezeichen in den Weg stellen:
Zunächst meine ich, dass der Anteil derer, die plötzlich aus Lebensumständen der 3. in die 1. Welt katapultiert werden, nicht besondern schnell wachsen kann und wird. Die weniger als 20% der Menschen, die diesen rapiden Wechsel der Lebensumstände erleben (oder kurz davor stehen, diesen Sprung zu machen), ballen sich in den großen, aus den Nähten platzenden Metropolen. Wenngleich Länder wie China und Indien mit aller Kraft und auf Kosten der restlichen 80% der Menschen ebenso wie auf Kosten der Umwelt versuchen, den Fortschritt mit der Brechstange zu forcieren, dürfte die flächendeckende, spürbare Verbesserung der Lebensumstände in den kommenden Jahren langsamer voranschreiten, weil die Infrastruktur es einfach nicht zulässt.
Ein zweiter Aspekt ist, dass Chinesen und Inder im Gegensatz zu den überwältigenden Mehrheit der Amerikaner das Elend sehr wohl kennen ... und auch die Risiken, dort wieder zu landen. Nehmen wir mal die kleine spielsüchtige Gruppe der Neu-Börsianer in Bombay, Shenzen und Shanghai aus. Der Rest wird ähnlich auf dem Teppich bleiben wie wir Europäer in den 50er und 60er Jahren. Man wird sparen, vorsichtig bleiben und die kleinen Schritte genießen ... aber sicherlich nicht, wie sich manch ein US-Analyst das vorstellt, wie wild Kredite aufnehmen, um alles sofort und doppelt und dreifach zu bekommen, was die neue Welt ihm an Segnungen bietet. Zumal ich einfach mal behaupte:
Der Anteil der Menschen, die sich in diesen Regionen vor einer Anschaffung fragen, warum sie das tun wollen und ob der Nutzen hoch genug ist, um sie zu rechtfertigen, liegt wohl noch lange Zeit höher als in den USA oder bei uns. Was manch einer nicht bedenkt ist: Der Reichtum ist neu ... aber Weisheit, Bildung und Verstand sind in Asien zu Hause. Ob man das von den USA – nur in ihrer Gesamtheit natürlich – ebenso behaupten kann?
Asien ist keine Insel
Dennoch, zweifellos wird der Absatz an Konsumgütern in dieser Region wachsen, keine Frage. Aber nicht in dem erhofften Ausmaß ... und es gibt zudem eben trotz des schwachen Dollars nicht die Tendenz, die USA als Lieferanten besonders zu bevorzugen. Aber es gibt andererseits noch drei weitere Aspekte, welche die Suppe böse versalzen können und die momentan einfach nicht diskutiert werden:
Warum boomt Asien? Weil sie Waren oder Dienstleistungen herstellen, die in Europa und den USA reißenden Absatz finden. Davon profitieren europäische und US-Unternehmen, die in Asien produzieren oder beraten, aber vor allem die dortigen Firmen. Viele Menschen finden dadurch qualifiziertere und besser bezahlte Arbeit ... und können sich dadurch mehr leisten. Schön. Aber:
Was früher in diesen Ländern nicht hergestellt wurde und teilweise nicht einmal frei zu kaufen war, wird dort nun hergestellt. Aber eben keineswegs nur von europäischen und US-Unternehmen, die dort operieren. Ob Elektronik oder Automobile, die dortigen Marken wachsen, verbessern sich und machen den „alten Marken“ der Industriestaaten zusehends harte Konkurrenz. Nicht nur dort, auch in Europa und den USA. Haken Nummer 1 ist also: Auch, wenn die Bürger dort immer mehr konsumieren ... es kann sein, dass Europa und die USA in den nächsten Jahren weniger davon profitieren als sie sich erhoffen.
Der zweite, volkswirtschaftlich eigentlich simpel auf der Hand liegende, potenzielle Haken ist die Basis all dessen. Richtig ist zwar, dass der Binnenkonsum in den Boomstaaten zügig steigt. Aber die Basis und das Rückgrat des Aufstiegs war ja der rapide steigende Absatz von Gütern in die USA.
Doch dort klemmt die Nachfrage jetzt und der schwache Dollar erschwert gewinnbringende Exporte aus Asien in die USA zusätzlich. So, und jetzt muss man sich überlegen: Kann die Binnennachfrage einen Rückgang der US-Exporte ausbügeln? Möglich. Aber um weiteres Wachstum im Konsum in China oder Indien zu erzielen, müsste diese Binnennachfrage diese Einbußen ja klar überkompensieren. Kann sie das?
Das ist eben fraglich, denn das steigende Einkommen der Konsumenten ist eben genau davon abhängig – dass der Absatz dieser Unternehmen wächst. Wird nicht mehr verkauft, dann steigen die Gewinne nicht. Steigen die Gewinne nicht, steigen die Gehälter nicht. Steigen die Gehälter nicht, wird nicht mehr verkauft. Und der Kreis ist geschlossen.
In den USA wurde dieser Kreis jahrelang durchbrochen, indem US-Regierung und –Familien sich immer mehr verschuldeten. Aber – siehe oben – ob die Bürger der Boomstaaten Asiens diesen Aspekt des „American Way Of Life“ übernehmen werden, wage ich zu bezweifeln ... zumal sie ja gerade vorgeführt bekommen, wie wunderbar man damit auf die hoch getragene Nase fallen kann! Und der letzte Haken:
Die Inflationsspirale gibt Gas
Die Preise steigen in Asien rapide. Alleine die neueste, entsetzliche „Idee“ einiger Spekulanten und Spieler hat das Potenzial, katastrophale Folgen zu zeitigen: Der Preis für Reis, der Nahrungsbasis von drei Milliarden Menschen, hat sich in den letzten 12 Monaten mehr als verdoppelt und wird nun von den Spielern am Futuresmarkt immer schneller nach oben gezockt. Folge:
Das beschneidet die Kaufkraft zahlloser Menschen in den asiatischen Boomländern brutal. Dabei leiden diese ohnehin ebenso wie der Rest der Welt unter haussierenden Energiekosten und steigenden Preisen anderer Rohstoffe. Was heißt:
Viele, die gerade dabei waren, sich über die stacheldrahtbewehrten Mauern der Armut zu ziehen, werden so wieder zurück geworfen. Und vielen, die bereits ein gutes Einkommen haben, fehlt auf einmal das Geld, das für ein Handy oder einen Fernseher vorgesehen war. Und hinzu kommt, dass die Produktionskosten der asiatischen Unternehmen ebenso steigen wie andernorts ... und das bescheidet den Absatz und/oder Gewinn, was nicht erwarten lässt, dass Lohnsteigerungen erfolgen können, die die schnell steigenden Inflationsraten ausgleichen.
Fazit: Die USA haben keine Chance. Und das werden sie nutzen
So, nun bin ich durch. Und diese Gesamtsituation in Asien soll also angetan sein, um die USA aus der Tinte zu ziehen? Ich kann mir vorstellen, dass es möglich sein wird, dass die Boomregionen Asiens bei behutsamer Politik imstande sein werden, nicht wieder vergleichbar zurück in die Tiefe zu rutschen wie Ende der 90er Jahre die Tigerstaaten, als sich die USA (offiziell natürlich unbeteiligt) durch den Devisenkrieg unliebsame Konkurrenten vom Hals schaffte.
Aber die Erwartung vieler so genannter Experten, dass aus Asien die Rettung für die US-Konjunktur kommen wird, stufe ich angesichts obiger Punkte als sehr zweifelhaft ein (eigentlich schließe ich es aus, formuliere es aber freundlicher).
Was aber kann nun die Wende bringen? Denn rein theoretisch könnten diese Spiralen des Abstiegs ja endlos weitergehen. Könnten sie in der Tat. Man muss die Bremse reinhauen. Bei uns klappte das immer mit Regierungsaufträgen und ein paar mehr Krediten. Sprich, wenn z.B. Mitte der 70er oder Anfang der 80er (und ganz viel früher auch mal) nichts mehr ging, kam die Regierung, gab für ein paar Milliarden Bundesanleihen mit attraktivem Zins heraus und vergab für das Geld Aufträge: Hochhäuser, Straßen, Brücken, Denkmäler etc ... Dinge, die man brauchte oder auch nicht – Hauptsache der Kessel dampfte wieder. Es kamen wieder mehr Menschen in Arbeit, die konnten sich wieder was leisten und die Spirale begann, wieder in die andere Richtung zu laufen.
Das klappte bislang immer. Zurück blieben halt die Defizite im Staatshaushalt, aber da jedes Land vom anderen pumpte, glich sich das irgendwie wieder aus und der Wert des Geldes fiel nur langsam.
Selbst reingeritten ... und schadenfroh sitzen gelassen
Blöd nur, dass die USA das alles schon hinter sich haben. Im dämlichen Bestreben, seit Jahrzehnten unbedingt jedwede Rezession (die ja nur ein Teil des natürlichen Wirtschaftskreislaufs ist) zu vermeiden, hat man seit Jahren sinnlose oder zumindest oft sinnarme Regierungsaufträge verteilt (siehe Irak-Krieg), Staatsanleihen in Klopapier verwandelt und den Geldwert des Dollars völlig ruiniert. Und nicht nur der Staat, sondern auch die Privathaushalte sind per saldo so brutal verschuldet, dass es nun nicht mehr verfängt, noch eine kleine Schippe draufzupacken.
Ich meine, dass Europa und Asien in diesen Sog mit hinein gezogen werden, aber momentan den Anschein erwecken als würde man dort weise genug agieren, um die Auswirkungen in Grenzen zu halten. Aber für die USA sehe ich keinen natürlichen Weg, um aus dem Schlamassel zeitnah und auch nur mit eineinhalb blauen Augen herauszukommen. Und ein solcher „Meltdown“, um auch mal einen blöden Fachausdruck zu benutzen, wäre auch gut so.
Das erste Stück des Abstiegs machten die USA alleine. Der zweite Teil läuft momentan und wird uns ebenfalls beeinträchtigen. Aber der dritte Teil, das große Finale, werden die USA alleine feiern dürfen. Das kann noch dauern – Monate, vielleicht sogar ein Jahr. Aber dann wird wohl etwas funktionieren, was heute noch nicht vorstellbar ist: In US-Aktien und dem Dollar Short gehen und in Europa und Asien Long – und in beidem zeitgleich verdienen. Denn ich gehe wirklich davon aus, dass das Erkennen, dass all die seichten Beschönigungen der US-Experten und –Politiker mehr als nur daneben sind, wirklich dazu führen wird, dass wir, anders als so viele Jahre bis heute, eine zweigeteilte Börsenwelt sehen werden. Vergleichbar mit dem isolierten Abstieg und „liegen bleiben“ des japanischen Aktienmarkts in den 90ern.
Bis dahin aber erwarte ich zunächst das reine „Erkennen“ mit dem Automatismus, dass alle Börsen der Welt darauf stereotyp mit reagieren ... und sammle seit Montag wieder Puts ein.
Herzliche Grüße
Ihr
Ronald Gehrt
www.system22.de
Liest sich plausibel.
Was ist das für ein Typ, war der von 2003-07 bullish?
So, Libuda-Generator aus, is' ja leider noch bis 23.00 h gesperrt der Gute, deshalb ist hier heute auch nicht so viel los :-((
Zu Ronald Gehrt: Dieser ist mir in der Vergangenheit durch seine kritische und distanziert-sarkastischen Kommentare aufgefallen. Wobei ich aus älteren Kommentaren ersehe, dass Gehrt bullisch ist, wenn die Zeichen sich für ihn dementsprechend darstellen ( Anleger müssen versuchen, ihre Emotionen auf Distanz zu halten. Neutrale Indikationen wie die Kauf- und Verkaufssignale der Technischen Analyse sind und bleiben die verläßlicheren Ratgeber, auch und gerade in turbulenten Zeiten! so Gehrt im Mai 2002 ) bzw. ist er zur Zeit bärisch und ich denke, dass er das auch gut begründet, wenngleich man nicht 100% auf seiner Linie liegen muss. Ich lese halt die etwas kritischeren Stimmen lieber als die Stimmen der Marktschreier. Letztendlich muss man in Summe für sich abwägen, wie die Invests getätigt werden.
Wenn Gehrt sich also die Karre nun voll mit Puts lädt, so muss ich das nicht zwangsläufig auch tun, wobei eine kleine Absicherung im Depot sicherlich nicht schlecht ist.
Ein Beispiel:
Der DAX-Optionsschein der Deutschen Bank DB300P kostete am 20.12.07, als der Dax bei 8050 Punkten notierte, 3,50 €.
Einen Monat später war der Schein bereits 10 € wert, da konnte man schon den Kursrutsch schon recht gut versilbern.
Als kleine Hilfe zum Schluss hier die 16 Börsen-Regeln von Dennis Gartman. Ich finde sie recht gut, ein konsequentes Umsetzen wird sich als werthaltig erweisen.
„Handle wie ein schrumpliger, gieriger Soldat“
Regel 1
Kaufe nie bei einer verlustträchtigen Position nach. Nie, unter keinen Umständen. Das Aufstocken verlustreicher Papiere ist das Krebsgeschwür des Wertpapierhandels. Es ist vergleichbar mit dem Autofahren unter Drogeneinfluss und führt in den Ruin. Man kann darauf zählen.
Regel 2
Handle wie ein schrumpliger, gieriger Soldat: Wir müssen auf der gewinnträchtigen Seite kämpfen und nicht auf der, von der wir glauben, sie sei ökonomisch richtig.
Regel 3
Mentales Kapital dominiert reales Kapital: Kapital gibt es in mentaler und realer Form. Das erste ist wertvoller als das zweite. Hält man an einer verlustträchtigen Position fest, so kostet es messbares Geld, aber es kostet nicht quantifizierbare Mengen an Mentalkapital.
Regel 4
Die Geldanlage ist selten ein Geschäft, bei dem es darum geht, günstig zu kaufen und teuer zu verkaufen. Sondern es geht vielfach darum, hoch zu kaufen und noch teurer zu verkaufen. Relative Stärke tendiert zu weiteren Kursgewinnen zu führen und Schwäche zu Schwäche.
Regel 5
In so genannten „Bullenmärkten“ kann man nur „long“ oder neutral positioniert sein, in „Bärenmärkten“ dagegen nur „short“ oder neutral. Das mag einleuchtend klingen, doch wenige verstehen es und noch weniger handeln auch entsprechend.
Regel 6
Märkte können länger unlogisch agieren als das Kapital der Anleger reicht (um Verluste auszusitzen). Das sind Worte von Keynes - und die Märkte sind viel öfter unlogisch, als uns die akademische Welt glauben machen will.
Regel 7
Kaufe die Märkte, die die größte Stärke zeigen und verkaufe jene, die die größte Schwäche zeigen.
Regel 8
Denke wie ein fundamentaler Anleger, handle aber wie ein einfacher Markttechniker. Die Fundamentaldaten mögen die Richtung eines Marktes bestimmen. Aus diesem Grund sollten wir sie verstehen. Wenn jedoch der Chart nicht „bullish“ aussieht, wieso sollten wir dann „bullish“ sein? Man sollte erst dann optimistisch sein, wenn sowohl die Fundamentaldaten als auch die technischen Indikatoren gleichzeitig Anlass dafür geben.
Regel 9
Der Wertpapierhandel verläuft in großen Zyklen. Manche sind gut, viele sind schlecht. Handle mit großen Positionen und aggressiv, solange der Erfolg da ist und werde immer zurückhaltender, sobald die Erfolge ausbleiben. In „guten Zeiten“ verwandeln sich sogar Irrtümer in einen Gewinn, in „schlechten“ dagegen laufen sogar die bestens analysierten Dinge schief. So ist der Handel, akzeptiere es und mache weiter.
Regel 10
Halte das technische System einfach. Komplizierte Handelssysteme tragen den Keim der Verwirrung in sich. Einfache Handelssysteme dagegen sind elegant. Es gibt eine gewisse Korrelation: Die erfolgreichsten Händler hatten die einfachsten Handelsmethoden.
Regel 11
Beim Wertpapierhandel und in der Geldanlage ist das Verstehen massenpsychologischer Phänomene oft wichtiger, als es wirtschaftstheoretische Kenntnisse sind. Kaufe, wenn die Masse der Anleger schreit und verkaufe, wenn sie jubelt.
Regel 12
Korrekturen in „Bärenmärkten“ sind ausgeprägter und schneller als jene in „Bullenmärkten“. Es ist zwar ein Rätsel, aber es ist so. Anleger sollten das als Fakt erkennen und weitermachen.
Regel 13
Eine Kakerlake kommt nie alleine. Es ist beinahe schon eine Regel: Schlechte Nachrichten für eine Aktie kommen selten alleine, sondern werden ergänzt durch weitere negative. Diese Spirale findet erst dann ihr Ende, wenn die Anleger sich in Panik befinden und sobald die nervösesten Anleger ihre Papiere verkauft haben.
Regel 14
Habe Geduld mit erfolgreichen Geschäften und sei extrem ungeduldig mit verlustreichen. Je älter und damit erfahrener wir werden, desto mehr kleine Verluste nehmen wir im Laufe des Jahres und desto größer werden unsere Gewinne.
Regel 15
Verstärke die Aktivitäten, wo die Rechnung aufgeht und mache das Gegenteil, wo das nicht der Fall ist. Das „Erfolgsgeheimnis“ gilt sowohl für den Wertpapierhandel als auch für das normale Leben: Stocke erfolgreiche Strategien auf und reduziere oder eliminiere die anderen.
Regel 16
Es gibt keine Regel ohne Ausnahme, allerdings treten diese sehr, sehr selten auf. Ein Genie ist der, der weiß, wie selten man von den Regeln abweichen sollte und dass man trotzdem gut fährt.
Tim Ord seinerzeit: „The Bullish Percentage Index (BPI) shows the percentage of point & figure chart buy signals for all the stocks in the S&P 500. Oversold readings occur when the BPI is below 20%. Since 1996, BPI reached below 20% four times and in all four cases a worth while rally started soon after. The current BPI reading below 20% might have a similar rally as in October 2001 because in both cases the 200 day moving average was moving down.”
Aktuell hat der BPI den 10erMA von oben durchstoßen, der zu Anfang April durchbrochene 200er MA liegt bereits wieder in äußerst kurzer Schlagdistanz.
Die Geschenke der Fed für die Wall Street könnte sich somit als Knieschuss erweisen, denn ein derartiger Rekord-Ölpreis würde der Weltwirtschaft wahrscheinlich mehr als nur leichte Kopfschmerzen bereiten.
„The Fed’s strategy of jigging up the stock market with massive injections of liquidity, is also back-firing because of crude oil’s new found role as an inflation hedge against a weak U.S. dollar and the money supply printed by the Fed. If Mr. Bernanke tries to inflate the U.S. money supply from a 17% rate today to as high as 20% this summer, while the BoE is also expanding the UK money supply, crude oil might climb towards $125 /barrel and lead to new headaches for the global economy.”
http://seekingalpha.com/article/...ar-toppled-by-tumbling-home-prices
April 14 (Bloomberg) -- The U.S. corporate earnings season got off to an ``awful'' start and stocks will continue to fall, according to Goldman Sachs Group Inc.
``Early signs are awful,'' a team led by New York-based David Kostin, Goldman's U.S. investment strategist, wrote in a note today. ``We expect generally disappointing results and a swath of lowered profit guidance that will drive the Standard & Poor's 500 Index lower in coming weeks.''
http://www.bloomberg.com/apps/...20601087&sid=abVJmlzaDPMg&refer=home
Ich muss das hier einfach mal einschieben, um auch die ganze Bandbreite der momentan getätigten Diskussion, wohin die Börsen laufen könnten, hier ein Stück weit aufzuzeigen.
Prieur du Plessis hat seine USA-Reise u.a. zu einem Aufenthalt und Interview bei/mit dem Herausgeber des „Dow Theory Letter“, Richard Russell, genutzt.
Russell, der den „Dow Theory Letter“ seit 1957(!) veröffentlicht und mittlerweile 84 Lenze zählt, sagt in dem Interview etwas wirklich ganz erstaunliches:
Die Börsen befinden sich immer noch in einem übergeordneten Bullen-Markt, der jetzt schon seit 1982 anhält. Auch die Korrektur zur Jahrtausendwende (wie auch die jetzige) sei kein echter Bärenmarkt gewesen. Aber schlussendlich: „Somewhere ahead we’re finally going to enter a true primary bear market, maybe one of the greatest and most tragic in history.“
Vorher heißt es aber: A bull market speculative phase of epic proportions.
Hier das Interview, in welchem Russell seine These begründet:
Richard Russell on Stock Values
Question: Russell, please answer this, at the January 2008 lows, stock values never came close to what we expect at a primary bear market bottom. What do you make of that?
Answer: I’ve thought about this situation, just as I thought about this same situation at the October 2002 lows. My answer is the following – neither October 2002 nor January 2008 represented a major or primary bear market bottom. Both, I believe, were important secondary or cyclical correction-bottoms within a continuing primary bull market. I see no other explanation. Remember, one of the most important Dow Theory concepts is that bear markets end with stocks at great values. Stocks were not great values in the classic sense at October 2002 or January 2008.
Question: Wait, Russell, whoa – are you telling me that we’ve been in a primary bull market ever since the early 1980s, and that we’re still in that same primary bull market?
Answer: That’s correct. That’s what I’m saying. Somewhere ahead we’re finally going to enter a true primary bear market, maybe one of the greatest and most tragic in history. That future bear market will end with something we haven’t seen since the 1980 to 1982 period, and I’m talking about great values in stocks. And when I say great values I’m talking about blue-chip stocks selling in single-digit price/earnings ratios while at the same time providing dividend yields of 6-7-8%, the kind of yields we last saw at the lows of the early 1980s.
Question: What do you think could bring stocks down to those levels? What might the market be discounting?
Answer: Here I’m only guessing, but I think it could be the dollar losing its reserve currency status. If that happens, the US would no longer possess the incredible and singular privilege of printing the same money in which it is indebted. In other words, the dollar would no longer be accepted by the rest of the world as the reserve currency. And the US could no longer print itself into solvency.
Question: Russell, to get back to your previous statement, you said that we are still in a primary bull market – the same one that started from the lows of the early 1980s. If that’s correct, if we’re still in a bull market, then almost by definition shouldn’t we see new highs in the major stock averages somewhere ahead?
Answer: Strange, almost impossible as that may seem, yes I think there’s a definite chance that somewhere between 2008 and 2010 we will see new highs in the major Averages. The stock market occasionally does the totally unexpected, and you can put ‘new highs’ in the major stock averages on that list.
Consider the following – pessimism has now enveloped almost the entire nation. Estimates of home foreclosures are running into the millions of units. The American consumer is buried in debt and stranded with little or no savings. Manufacturing is slowing down in the US. Leading analysts are competing with each other with bearish forecasts. People are calling the Fed impotent or even helpless in the face of the enormity of the problems we face. On top of everything else, the unfunded liabilities in Medicare and Social Security are running into the multi-trillions of dollars. The presidential candidates do not even want to talk about the nation’s potential liabilities. And on top of everything else, we’re mired in one of the longest and most expensive wars in US history.
Yet slowly, almost imperceptibly, the major stock averages have been building huge bases. Since January 22, the majority of stocks have stopped going down – in fact, they’ve been rising.
In the face of these improving market conditions, the short interest on the NYSE continues to build. The latest statistics, covering the latest two-week period to March 31, show that the short interest on the NYSE has risen to an all-time record high of 16.142 million shares sold short. If I’m correct, if we have concluded a correction in an ongoing bull market, then this is an explosive situation with a record number of shorts locked in on the wrong side of the market. As the market slowly builds strength, these shorts will be forced to cover.
Question: Russell, what kind of fundamentals would you expect to accompany a resumption of the primary bull market?
Answer: An incredible amount of fiat paper (currencies) is being injected into the world markets. There’s also a mind-numbing amount of currency on the sidelines. There is more than $3.5 trillion parked in money market funds in the US. Trillions of dollars are now lodged in the so-called sovereign wealth funds. Arab coffers are bulging with dollars waiting to be spent. I’ve yet to see a figure covering all the currencies that are parked in banks, equity funds, mutual funds, pension funds, and in private hands. The sum total must be almost beyond belief.
Ironically, the longer this recession or whatever you want to call it lasts, the more money will be pumped into both the US and the world economies. Here in the US it now requires over five dollars in debt to generate one dollar of GDP. The creation of new money is massive, with the Fed and world central banks running the printing presses overtime as they seek to ward off recession and bring back prosperity.
Once it is recognized that we are in a bull market and that the market is headed considerably higher, a goodly percentage of this money is going to pour into the various stock markets of the world. The result should be a bull market speculative phase of epic proportions.
http://seekingalpha.com/article/...rs-richard-russell-on-stock-values
Der amerikanische Ökonom Murray N. Rothbard definiert Inflation als Ausweitung der ungedeckten Geldmenge. Darunter ist die Ausgabe von Banknoten, Buchgeld u.ä. ohne 100% Deckung durch eine Ware, meist Gold, zu verstehen. Unter einer 100% Deckung war demnach eine Banknote nichts anderes als ein „warehouse receipt“ (Lieferschein) für eine bestimmte Menge Gold bzw. Silber, die bei der Zentralbank jederzeit eingetauscht werden konnte. So erhielt man zu Ende des 19. Jahrhunderts für eine 1-Dollar Banknote 371,25 grains (24,1 g) reinsten Silbers. Ludwig von Mises, ein weiterer Vertreter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie, unterschied in seinem Frühwerk „Theorie des Geldes und der Umlaufmittel“ (1912) zu diesem Zwecke begrifflich zwischen 100% gedeckten allgemeinen Tauschmitteln, Geld, und den Umlaufmitteln, die diese Deckung nicht oder nicht zur Gänze aufweisen.
Die Tendenz zur Ausgabe von ungedeckten Geldmitteln und damit zur Inflation, hat zwei grundverschiedene Ursachen. Während der Staat durch die Ausweitung der Geldmenge, bzw. durch die Verschlechterung der Münzqualität einen bequemen Weg zur Begleichung seiner Schulden gefunden hat, ergeben sich für die Geschäftsbanken durch die Ausweitung der ungedeckten Geldmenge deutlich höhere Profitmöglichkeiten. An und für sich müßten die Geschäftsbanken bei ihnen hinterlegte Ersparnisse zu 100% decken. Wenn die Banken das bei ihnen hinterlegte Geld allerdings auch noch zusätzlich als Kredit vermitteln dürfen, dann können sie nicht nur an der sicheren Verwahrung der Ersparnisse, sondern zusätzlich an den Kreditzinsen verdienen. Bei einer Mindestreserve von beispielsweise 10% kann die Geldmenge durch die Ausweitung der Kreditmenge um das bis zu 10fache ansteigen. Heute verlangen die gesetzlichen Vorschriften meist eine deutlich geringere Mindestreserve, bei manchen Anlageformen beträgt sie sogar 0%. Diese Art der Geschäftsgebahrung nennt man gemeinhin „Bruchteilsreservehaltung für Bankverbindlichkeiten“ („fractional-reserve banking“).
Ein erster Irrtum
Weit verbreitet ist der Irrtum, wonach jede Ausweitung der Geldmenge als Inflation zu klassifizieren wäre. Als klassisches Beispiel wird die signifikante Erhöhung der umlaufenden Silbermenge im Spanien des 16. und 17. Jahrhunderts genannt, als die reichhaltigen Silberschätze Mittel- und Südamerikas (Potosi) nach Europa strömten. Wie bei jedem anderen Gut führt auch bei Geld die Ausweitung des Angebots zu einer Reduktion des Preises dieses Gutes. Bei Geld wird dieser Effekt als Reduktion der Kaufkraft des Geldes verstanden; jeder einzelne Euro kann weniger Güter kaufen. Allerdings verursacht die „echte“ Inflation noch zwei weitere Phänomene, die der Ausweitung der gedeckten Geldmenge fremd sind:
Inflation – eine Präzisierung
• Umverteilung von Vermögen
• Konjunkturzyklus
Umverteilung von Vermögen
Mit einem wunderbaren Gedankenexperiment versuchte David Hume vor mehr als 200 Jahren, die Unmöglichkeit der Wohlstandserhöhung durch die Inflationierung der Geldmenge darzulegen. Man stelle sich vor, die umlaufende Geldmenge habe sich über Nacht verdoppelt. Gäbe es deswegen mehr Produkte, mehr Wohlstand? Klarerweise nicht, denn alle Preise hätten sich über Nacht ebenso verdoppelt. Anders gesagt, die Kaufkraft jeder Währungseinheit wurde halbiert. Ein ähnliches Bild, jedoch mit gänzlich anderer Intention malte der Vater des Monetarismus, Milton Friedman. Im Notfall könne, so der Nobelpreisträger von 1976, die Wirtschaft durch das Abwerfen von Geld aus den sprichwörtlichen Helikoptern vor der Rezession geschützt werden. Der neue Vorsitzende der FED, Ben Bernanke, hat sich zu dieser Methode schon mehrmals so positiv geäußert, daß er in der Finanzwelt den Spitznamen „Helikopter-Ben“ trägt.
In Wirklichkeit läuft der Prozeß der Geldmengenausweitung nicht so gleichmäßig ab, weswegen eindeutige Gewinner und Verlierer identifiziert werden können. Zu den Gewinnern zählen die sogenannten Erstbezieher des neugedruckten Geldes. Dazu zählen neben der Zentralbank und den staatlichen Stellen vor allem die großen Geschäftsbanken, die sogenannten „primary dealers“. Als Erstbezieher erfreuen sie sich an den noch nicht gestiegenen Preisen, da dem Gros der Bevölkerung die gesunkene Kaufkraft des Geldes noch nicht bewußt ist. Die Erstbezieher können daher zu den noch nicht angehobenen Preisen Güter kaufen, die sie sich ansonsten nicht hätten leisten können. Erst langsam sickert das frische Geld von den Erstbeziehern durch die gesamte Wirtschaft und erhöht so nach und nach die Preise. Wer am Ende dieses Prozeß steht, darunter fallen vor allem Bezieher von fixen Einkommen, wie Rentner, Arbeitslose, … sehen ihre realen Einkommen aufgrund der gestiegenen Preise bei gleichzeitig nicht erhöhten Einkommen schwinden und zählt zu damit zu den Verlierern der Inflation.
Der Konjunkturzyklus
Nahezu unbestritten ist heute die „Erkenntnis“, wonach der Staat die dem Kapitalismus inhärenten Konjunkturschwankungen glätten muß; indirekt über die Zinspolitik der Zentralbanken und direkt über die von Keynes propagierte anti-zyklische Budgetpolitik. Diese Vorstellung über den krisenanfälligen Ablauf des Marktprozeß entspricht aber nicht der Realität. Die Schwankungen der wirtschaftlichen Entwicklung werden erst durch die Handlungen der angeblichen Retter ausgelöst. Am Anfang eines Konjunkturzyklus steht die Absenkung des Zinssatzes unter das am Markt vorherrschende Niveau durch die Zentralbank und/oder die Geschäftsbanken, wodurch ein künstlicher Boom ausgelöst wird. Dieser auf breiter Front hochgejubelte Aufschwung finanziert sich aber nicht aus einer Ausweitung des Kapitalstocks, d.h. aus einem säkularen Anstieg der Ersparnisse, sondern nur aus Scheinersparnissen. Auf der einen Seite verfallen die Konsumenten in einen Konsumrausch, denn warum sollte man auch sparen, wenn man dafür kaum eine Belohnung erhält? Auf der anderen Seite verleiten die niedrigen Zinsen Unternehmer zur Inangriffnahme von vornehmlich kapitalintensiven Unternehmungen, für deren Beendigung allerdings nicht genügend Kapital zur Verfügung steht. In dieser Diskrepanz zwischen echten Ersparnissen, Kapital und den Scheinersparnissen, Kredit, steckt der Keim für die unausweichliche Gegenreaktion, die Rezession.
Der zwischenzeitliche Crash – die Rezession
Wie wir gesehen haben, löst die Ausweitung der ungedeckten Geldmenge einen Boom aus, der früher oder später in eine Rezession enden muß. Viele Projekte mit einem Schwerpunkt in den kapitalintensiven Industrien können aufgrund des Mangels an realen Ressourcen, sprich Kapital, nicht zu Ende geführt werden und es kommt, sobald die Zinsen wieder angehoben werden, zu einer dramatischen Anhäufung von Bankrotten. Die unrentabelsten Unternehmen werden liquidiert und die Produktionsstruktur paßt sich mehr oder weniger schnell wieder an die Präferenzen der Konsumenten an. Häufig geht eine Rezession mit einer Deflation, d.h. einer Kontraktion der Geldmenge, einher bzw. sie wird durch eine Deflation ausgelöst. Diese Vernichtung von ungedecktem Papiergeld, meist in der Form von Buchgeld, beschleunigt die Bereinigung der durch die Inflation ausgelösten Verzerrungen in der Wirtschaft. Die Rezession heilt, was der Boom an Unheil verursacht hat.
Das bittere Ende – Hyperinflation
In extremen Fällen kommt es zu einer kompletten Flucht aus dem Papiergeld. Sobald die Menschen merken, daß die Preise beständig und nicht nur temporär steigen, sehen sie keinen Grund mehr, Geld zu halten. Jeder versucht nun so schnell als möglich sein Papiergeld loszuwerden, denn jedes Hinauszögern des Geldausgebens reduziert die Kaufkraft des gehaltenen Geldes. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für den totalen Vertrauensverlust in eine (Papier-)Währung ist die Hyperinflation in Deutschland 1923, an deren Höhepunkt die Mark stündlich an Wert verlor und die Preise in bislang ungeahnte Höhen schossen. Nach wenigen Monaten war der Spuk vorbei. Die nominellen Scheinvermögen breiter Bevölkerungsschichten waren vernichtet und die Hyperinflation zog eine Spur der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verwüstung nach sich.
Die Verursacher
Cui bono? Wem nützt die dem Konjunkturzyklus ursächlich zugrunde liegende Ausweitung der Geldmenge am meisten? An erster Stelle ist der Staat zu nennen, der mit der sogenannten „easy credit“ Politik wohlfahrtsstaatliche Geschenke en masse verteilen kann. Je niedriger die Zinsen, desto mehr „Geld“ steht den höchst kurzfristig denkenden Politikern für ihre Wohltaten zur Verfügung und desto geringer belasten die Zinszahlungen für die alten Schulden den immer klammen Finanzminister. Der österreichische Nobelpreisträger Friedrich A. von Hayek schrieb diesbezüglich in einem Artikel der New York Times von 1982:
"The only way you can finance a deficit is by inflation. You cannot raise this amount by genuine borrowing. [...] A large government deficit is a certain way to inflation. (Die einzige Möglichkeit ein Budgetdefizit zu finanzieren, ist durch Inflation. Man kann diese Summe nicht durch echte [d.h. durch reale Werte gedeckte] Schuldenaufnahme aufbringen. [...] Ein großes Budgetdefizit ist ein sicherer Weg zu Inflation.)
Auch Alan Greenspan, der wie kein anderer die Geldmenge des US-Dollars inflationierte und derart die Welt an den Abgrund einer noch nie dagewesenen Finanzkrise geführt hat, warnte vor genau vier Jahrzehnten vor den enteignenden Konsequenzen der Geldmengenausweitung:
Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen. Es gibt dann kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel mehr. Wenn es das gäbe, müßte die Regierung seinen Besitz für illegal erklären, wie es ja im Falle von Gold auch gemacht wurde (Goldbesitz war in Amerika bis 1976 für Privatleute verboten, Anm. d. Ü.). […] Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, daß es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Dies ist das schäbige Geheimnis, daß hinter der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht. Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die „versteckte" Enteignung von Vermögen. Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess. Es beschützt Eigentumsrechte. Wenn man das einmal verstanden hat, ist es nicht mehr schwer zu verstehen, warum die Befürworter des Wohlfahrtsstaates gegen den Goldstandard sind. (Gold und wirtschaftliche Freiheit, 1966)
Wie bereits erwähnt zählen die Geschäftsbanken ebenfalls zu den großen Profiteuren der Inflation. Es ist eine Ironie der Geschichte, daß im 19. Jahrhundert die Einführung einer (staatlichen) Zentralbank gefordert wurde, um den betrügerischen Machenschaften des „fractional-reserve banking“ Einhalt zu gebieten. Nach mehr als 100 Jahren kann man diesen Versuch als mehr als gescheitert ansehen.
Andere Definitionen der Inflation
Seit der von Milton Friedman eingeleiteten monetaristischen Revolution anfangs der 1950er, deren geldpolitische Theorie auf der Quantitätsgleichung aufbaut, ist es modern, unter Inflation den Anstieg des allgemeinen Preisniveaus zu verstehen. Diese Erscheinung ist jedoch nur die unausweichliche Folge des ursächlichen Anstiegs der ungedeckten Geldmenge. Bei einer relativ stabilen Geldmenge, wie z.B. zu Zeiten des Goldstandards, muß notwendigerweise die Erhöhung der Preise in einem Segment der Wirtschaft zu einer Reduktion der Preise in zumindest einem anderen führen. Das „Preisniveau“ bleibt hingegen konstant.
„Inflationsrate“
Die meisten Zentralbanken dieser Welt haben sich der monetaristischen Forderung nach einer konstanten Kaufkraft des Geldes verschrieben. Abgesehen davon, daß die von der FED und der EZB vorgegebenen Inflationsziele im positiven Bereich liegen und damit von vornherein die Stabilisierung der Kaufkraft des Geldes zu einer Chimäre verkommen lassen, ist das Konzept der Inflationsrate durch und durch sinnlos. Zum einen ist die Verwendung eines durchschnittlichen Warenkorbs ohne Aussagekraft. Jeder Mensch konsumiert andere Güter und verändert auch seine Konsumgewohnheiten von Tag zu Tag. Zum anderen kann mathematisch nicht einmal der Durchschnitt errechnet werden. Ein einfaches Beispiel soll dies verdeutlichen: Angenommen jemand kauft für €90 ein Paar Schuhe und für €10 eine Theaterkarte. Was soll der zur Berechnung eines Durchschnitts unumgängliche gemeinsame Zähler und Nenner sein?
Aber selbst wenn wir annehmen, daß die Berechnung der Inflationsrate möglich wäre, muß auf die fortwährenden Manipulationen dieses Konzepts hingewiesen werden. Schon lange wird in den Medien die Kerninflationsrate, d.h. die Inflationsrate ohne Preise für Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak, in den Vordergrund der Berichterstattung geschoben. Mit diesem Trick wird versucht, die veröffentlichte Inflationsrate künstlich niedrig zu halten, indem man genau jene Produkte herausrechnet, die in den letzten Jahren besonders stark gestiegen sind. Noch hinterhältiger ist die schleichende Einführung des „hedonic pricing“ in den USA und auch in Europa. In Zeiten des rasanten technischen Fortschritts, so die Hüter der statistischen Berechnung, müsse man den Effekt der technischen Entwicklung in die Berechnung der Inflationsrate einpreisen. Angenommen man hat vor einem Jahr einen Computer um €1000 gekauft, so erhält man heute um den selben Preis einen deutlich leistungsfähigeren Computer. Zur Berechnung der Inflationsrate wird nun unterstellt, daß der Preis des Computers „in Wirklichkeit“ um, sagen wir, €100 gefallen ist, da um €1000 ein deutlich leistungsstärkerer Computer gekauft werden kann. Und schon sinkt die Inflationsrate. Wenn andererseits der Preis eines Fernsehers um 20% steigt und sich gleichzeitig die Qualität der verwendeten Technologie erhöht, wird die Preissteigerung aus der Inflationsrate herausgerechnet. Schließlich habe man ein deutlich besseres Produkt erhalten.
Wie die folgende Graphik zeigt, haben diese und andere Änderungen in der Berechnung, die ausgewiesene Inflationsrate in den USA stark gesenkt. Der Unterschied zwischen der neuen (Official CPI-U) und der alten Berechnungsmethode (Pre-Clinton Era CPI) summiert sich auf fast 4%.
Was sind die Effekte dieser Manipulation der Inflationsrate?
Für den Staat ergeben sich sehr angenehme Nebeneffekte. Erstens; zur Berechnung des Realwachstums wird das nominelle Wachstum mit der Inflationsrate deflationiert. Je niedriger die ausgewiesene Inflationsrate, desto höher das Realwachstums. In den USA erhöhte sich das ausgewiesene Wachstum allein durch die veränderte Berechnung der Inflationsrate daher um fast 4%.
Zweitens; die Steigerungsraten vieler Sozialtransfers hängen direkt vom Anstieg der Inflationsrate ab. Je niedriger die Inflationsrate, desto geringer die Belastung für das Budget. Der Anstieg der Mieten wird ebenfalls häufig an die Entwicklung des Verbraucherpreisindex gekoppelt, d.h. die veränderte Berechnung geht zu Lasten der Vermieter. Drittens; die Zentralbanken können trotz des fühlbaren Anstiegs der Preise auf breiter Basis ihr Image als Hüter der Preisstabilität wahren und das obwohl die Folgen ihrer inflationären Politik schön langsam zu spüren sind.
Knapp daneben ist auch vorbei
Hartnäckig hält sich auch die Ansicht, wonach die wahre Inflation der Unterschied zwischen dem Geldmengenwachstum und dem Realwachstum einer Wirtschaft ist. Bei einem Geldmengenwachstum von 7,4% (2005) und einem realen Wirtschaftswachstum in der Eurozone von rund 1,4% (2005) wird nach dieser Vorstellung die wahre Inflation mit 6,0% angegeben. Doch selbst bei einem Wirtschaftswachstum von 7,4% und einer darausfolgenden Identität von Geldmengen- und Wirtschaftswachstum müßte man von einer Inflation sprechen. Die beiden oben erwähnten Effekte, Auslösung des Konjunkturzyklus und Vermögensumverteilung, treten nämlich trotzdem auf.
Was sind die direkten Folgen der Inflation auf Unternehmer?
Eine (starke) Ausweitung der Geldmenge läßt die Gewinne der Unternehmer höher erscheinen als sie auf realwirtschaftlicher Basis sind. Dies ergibt sich aus der Zeitdifferenz zwischen der anfänglichen Investition in ein Kapitalgut, z.B. Maschinen, die noch zu den alten, niedrigeren Preisen erworben werden konnten und den durch die Inflation künstlich aufgeblasenen Verkaufspreisen. Die Abschreibungsverluste müssen jedoch zu heutigen - höheren - Preisen ausgeglichen werden, weswegen die Unternehmer häufig ihren eigenen Kapitalstock konsumieren und nicht, wie sie irrtümlich meinen, sichern bzw. weiter aufbauen.
Was sind die direkten Folgen für Anleger?
Sämtliche Besitzer von Aktien können sich über das künstliche Aufblasen der Gewinne und der meist daraus resultierenden Kurssteigerungen und hohen Dividenden freuen. Allerdings darf nicht vergessen werden, daß die Kaufkraft der Dividenden bzw. der höheren Aktienkurse im Ausmaß der Inflation sinkt. Weiters droht insbesondere kapitalintensiven Unternehmen, die zunächst von den sinkenden Zinsen profitieren und daher überdurchschnittliche Gewinne einfahren, im Abschwung eine deutlich schärfere Korrektur.
Was sind die direkten Folgen für die Schuldner?
Zu den großen Profiteuren der Inflation zählen die Schuldner, vor allem dann, wenn sich der Zins wie allgemein üblich an dem von der Zentralbank festgesetzten Zinssatz und nicht an der Geldmengenausweitung orientiert. Gerade dem größten Schuldner, dem Staat, ermöglicht die Inflation einen bequemen Ausweg aus der Verschuldung. Eine Methode, die historisch immer wieder angewendet wurde. Neue Schuldner haben es hingegen zunehmend schwieriger an frisches Kapital zu gelangen, da die künstlich abgesenkten Zinsen die Sparneigung verringern. Je schlechter die Bonität eines – potentiellen – Schuldners, desto früher wird er nicht mehr an neues Kapital gelangen.
Was sind die direkten Folgen für Gläubiger?
Gläubiger sind daher notwendigerweise die großen Verlierer, da die Kaufkraft der Rückzahlungen niedriger als die ursprüngliche Kaufkraft der Kreditsumme ist. Anders ausgedrückt, trotz der erhaltenen Zinszahlungen können die Gläubiger mit den rückgezahlten Euro weniger Güter erwerben als sie zum Zeitpunkt der Kreditvergabe imstande gewesen sind.
Was sind die Folgen für eine Gesellschaft?
Die Inflationierung der Geldmenge führt sukzessive zu der Zerstörung des Kapitalstocks und somit zur Erodierung der Grundlage des materiellen Wohlstands. Der Konjunkturzyklus (und somit auch die Ausweitung der Geldmenge) kann nur dann seine Wirkung entfalten, wenn breite Bevölkerungsschichten einer Illusion unterliegen, ihnen also das wahre Wesen der Ursachen und Wirkungen des Konjunkturzyklus verborgen bleibt. Das Unwissen um die wahre Ursache und Wirkung der zugrundeliegenden ökonomischen Phänomene und der daraus resultierende unerwartete ökonomische Absturz breiter Bevölkerungsmassen destabilisieren in vielen Fällen die Gesellschaft so weit, daß sie ein leichtes Opfer für politische Rattenfänger werden.
Verfügt ein Volk über weniger Geld, als zum "nackten" Leben notwendig wäre, entsteht Deflation.
Weil die "unterste" Versorgung nicht mehr bezahlt werden kann - und somit die Preise nachgeben müssen.
Mit Gold hat das ganze überhaupt nichts zu tun!
Weil, Gold hat man oder der Staat nur "zusätzlich".
Kritiker
es ist schon spät und ich habe schon ein paar Bier.
Eine Goldwährung weltweit hätte zur Folge dass die Goldreserven nicht zur Deckung
der Währung ausreichen.
Man bedenke die exponentielle Bevölkerungszunahme und die Situation "armer Länder"
die sich eine Deckung der Währung durch Gold nicht leisten könnten, diese Länder
würden schlichtweg in einem Chaos zusammenbrechen.
Man kann das Versprechen eines Staates für die Bonität einer Geldnote nicht durch einen
Gegenstand z.B. Gold ablösen so dass der Staat aus der Verantwortung gelöst wird
die Höhe des Bestandes des Gegenstandes trägt dann die Verantwortung für den Werterhalt
einer Währung, das kann nicht sein und wird nicht so funktionieren udn führt letztendlich
zur Deflation.
Das Schicksal einer reinen Papierwährung hängt allein von der Verschuldungsfreudikeit
des Staates oder besser formuliert von den Regierenden eines Staates ab,
der Staat sind die Bürger die sicher nur geringen Einfluss auf das Agieren der
Politiker haben.
Inflation wird fälschlicherweise immer durch einen Warenkorb der im Ermessen der
Behörden bzw. statistischen Ämter immer neu gemixt wird, gemessen, die Preissteigerungen
sind allein nur an den Produkten für die Grundbedürfnisse zu messen "Lebensmittel"
letztendlich haben wir Hyperinflation wenn wir für einen Laib Brot 1 Milliarde bezahlen
müssen, jetzt willkürlich bewertet.
Die Situation in USA hat Ihre Roots in den Kriegsspielen und Weltraumillusionen
die über jegliches vernünfitge Mass hinaus gehen was die Folge einer beispiellosen
Geldmengenausweitung und Zinsanstieg zur Folge hatte, Staatsanleihe an Staatsanleihe
wurde in Serie ausgegeben, hier haben sich ja auch die deutschen Superbanken bedient.
Die Geldgier der Banken Kredite selbst an "Mittellose" zu vergeben war noch das
Sahnehäubchen drauf.
GEAB N°24 ist angekommen! Die umfassende weltweite Krise: 2008 bis 2013 - vier große Tendenzen
- Pressemitteilung des GEAB vom 18. April 2008 -
…..Denn wir können es nicht häufig genug wiederholen: Das aktuelle Finanzproblem der internationalen Finanzmärkte ist in seiner Substanz einfach zu verstehen, in seinen konkreten Auswirkungen jedoch unendlich schwierig zu erfassen: An den Finanzmärkten stehen zur Zeit 10.000 Milliarden Dollar (7) als Vermögen in den Bilanzen, die nur dort und sonst nirgendwo existieren – es handelt sich um reines Scheinvermögen ohne Gegenwert in der Realität des Lebens. Die großen Banken versuchen zur Zeit, um ihre Verluste zu beschränken, diese fiktiven Vermögenswerte zu jedem Preis loszuwerden (8). Aber selbst mit Schleuderpreisen wird ihnen das nicht gelingen, denn diesen « Vermögenswerten » fehlt gerade das, was sie ausmachen sollte, nämlich ein Wert: Sie haben keinen mehr und werden auch keinen mehr erlangen (9).
Die Hauptmasse dieses Papiervermögens besteht aus Hypothekenkrediten, aus US-Schatzbriefen und allen möglichen Arten von Wertpapieren, denen eins gemein ist: sie lauten auf US-Dollar - oder auf Pfund Sterling (10). Diese « Werte » wurden in der Finanzeuphorie der letzten zehn Jahren von den « Zauberlehrlingen » der Wall Street, der Londoner City und den anderen internationalen Finanzplätzen aus dem Nichts geschaffen (11).
Das war noch die Zeit, die heute schon so lange zurück zu liegen scheint, wo alle und jeder sich dafür begeisterte, dass die neue Finanzwelt in der Lage wäre, eine « Finanzwirtschaft » zu erschaffen, die tausendfach größer wäre als die globale Realwirtschaft (12). Seit einigen Monaten schon versuchen die einstmal glücklichen Gewinner dieser unendlichen Reichtümer, diese in greifbare Werte zu wandeln (13) - überwiegend vergeblich und ohne Aussicht auf Erfolg. Heute brechen alle Märkte zusammen oder versuchen, sich durch Aufblasen neuer Spekulationsblasen zu retten, die aber alle sehr unstabil sind und nicht von Dauer sein werden: Immobilien, Energie, US-Schatzbriefe, US-Dollar, Aktien, Lebensmittel... Die riesigen Geldmengen drehen sich immer schneller um die Erde auf der immer verzweifelteren Suche nach einer rentablen Investition oder einem konkreten, greifbaren Gegenwert. Dadurch entstehen in immer schnellerer Abfolge neue Blasen (die nur Wochen anhalten, wohin gegen in den letzten Jahrzehnten Blasen zumindest immer für einige Jahre Bestand hatten), wodurch aber im realen Leben die Preise nach oben getrieben werden und damit jeden Tag die letztendliche Konsequenz dieser Entwicklung wahrscheinlicher wird: eine galoppierende Inflation, in der alles der Panik verfällt, dass alle Werte, einschließlich der Weltleitwährung, sich in Nichts auflösen werden.
Die « sagenhaften » Währungsreserven oder US-Schatzbriefe Chinas, Japan, des Vereinigten Königsreichs oder anderer Staaten zählen mit zu dieser Kohorte an « Geisterwerten ». Und sie werden noch über Jahre hinweg in den Bilanzen der Banken Angst und Schrecken verbreiten, Investoren ruinieren und Zentralbankern Alpträume verursachen. Alle diese Geisterwerte formieren sich, wenn sie sich nicht in reale Werte transformieren können, in ihrer Gesamtheit zu einem kollektiven Schrecken, der unter dem Namen Inflation bekannt ist. Daher gehen wir davon aus, dass die jährlichen Preissteigerungen, einschließlich Lebensmittel, Energie... in den USA ab 2. Jahreshälfte 2008 bei über 10% liegen werden (14); in Europa werden sie bei über 5% liegen und in China auf 20% zugehen. In den Schwellenländern, die den Wertschwankungen der US-Währung besonders ausgesetzt sind, wird die Inflation unter dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren wie größere Nachfrage nach Energie und Lebensmitteln bei gleichzeitiger Währungsschwäche förmlich explodieren.
Komplett einsehbar unter
http://leap2020.eu/...html?PHPSESSID=43cabd6e48779b211e2783c4ae714968
Die Geldmengen steigen exponentiell. Und dadurch muss die Inflation weiter steigen. Wenn Bernanke und Bush die Zinsen senken, heisst das, die Welt wird in noch mehr Papiergeld erstickt. Deswegen wird der Ölpreis weiter steigen, deswegen werden Edelmetalle weiter steigen. Ganz einfach zum Inflationsausgleich.
Die Inflationsstatistiken sind alle Lug und Trug. Die Statistikämter geben die offizielle Inflationsrate viel niedriger an, als sie tatsächlich ist.
Aus „Die etwas andere Sicht“ - Buchautor Jürgen Müller im Gespräch
Buchautor Jürgen Müller hat seine ganz eigene Meinung zu Edelmetallen: Er setzt mit einer Einkaufsgemeinschaft auf physisches Gold und Silber. Im Gespräch erklärt er dem schweizer Anleger-Magazin "Stocks", warum.
http://www.goldseiten.de/content/diverses/...php?storyid=7049&seite=0
Suspicious Gaps
by Carl Swenlin
April 18, 2008
On Wednesday and Friday of this week the market opened up with large gaps from the previous closing price, and I think this activity is suspicious, possibly contrived. It is, after all, options expiration week, and weird market action can be expected. This week it is likely that the big money wanted to stick it to the bears and put holders, as usual, and they did so quite skillfully.
These large up gaps can be contrived by heavy buying of S&P futures just before the market opens. There is usually a bullish cover story available to use as justification for the initial buying spree. When the market opens, many bears are forced to cover in order to limit losses, so the price advance is supported by real buying. Next, the reluctant bulls are sucked into the move as they begin chasing the market.
While I tend to believe that price action speaks for itself, we are in a bear market, and I expect that volume should confirm such enthusiastic price moves. In these two cases, I don't think it does. As you can see on the chart below, volume is only average, not explosive like price movement. So what we have is a breakout on modest volume, and strong overhead resistance dead ahead in the form of the 200-EMA, the declining tops line, and the long-term rising trend line.
Bottom Line: We are in a bear market, and the 6-month period of negative seasonality begins at the end of this month, so we should expect bearish outcomes. In this case, the rally should fail before it penetrates the 1450 level. Having said that, you will note that all but one of the 27 market and sector indexes are on intermediate-term buy signals. That is because our primary model is designed to enter rallies relatively early. Because the long-term model is still on a sell, we should expect that the intermediate-term signals will fail in a short time. When the PMOs (Price Momentum Oscillators) begin to reverse downward, that would be a good time to consider closing long positions.
We rely on the mechanical trend models to determine our market posture. Below is a recent snapshot of our primary trend-following timing model status for the major indexes and sectors we track. Note that we have included the nine Rydex Equal Weight ETF versions of the S&P Spider Sectors. This may seem redundant, but the equal weighted indexes most often do not perform the same as their cap-weighted counterparts, and they provide a way to diversify exposure.
http://www.decisionpoint.com/ChartSpotliteFiles/080418_gap.html