Gibt`s denn hier nix zu K+S? o. T.
06:40 22.04.08
Quelle: www.geldanlage-report.de
Lieber Geldanleger,
wir leben in aufregenden Zeiten! Speziell im Rohstoffsektor gibt es wöchentlich neue Rekordmarken bei den verschiedensten Basiswerten zu vermelden. Das Barrel Öl kostet inzwischen über 115 US-Dollar - soviel wie nie zuvor.
Die Nachricht der Woche kommt jedoch - wieder einmal - aus dem Agrarsektor. Ein Konsortium aus drei nordamerikanischen Düngemittel-Produzenten hat mit dem chinesischen Abnehmer Sinofert einen geradezu sensationellen Deal ausgehandelt.
Potash Corporation of Saskatchewan (Kanada), Mosaic und Agrium (beide USA) bekommen künftig pro Tonne Kali-Dünger, den sie nach China liefern, 576 US-Dollar. Das sind 400 US-Dollar oder 227 Prozent mehr als 2007 ausgehandelt worden war. Da die Herstellungskosten je Tonne gleich bleibt bzw. auf Grund von Skaleneffekten sogar sinkt, schlägt sich die Steigerung direkt im Ergebnis je Aktie nieder. Die Gewinne der Unternehmen explodieren geradezu - und mit ihnen der Preis der Aktie.
Analysten hatten zwar mit drastischen Anhebungen gerechnet, aber nicht in dieser Größenordnung. Folglich hagelte es Kurszielanhebungen. RBC Capital-Analyst Fai Lee sieht den fairen Wert bei Marktführer Potash nun bei 300 US-Dollar statt bisher 250 US-Dollar. Der aktuelle Kurs der Aktie liegt bei 194 US-Dollar. Noch vor einem Jahr kostete das Papier 60 US-Dollar.
Die Hintergründe dieser Entwicklung hatten wir bereits in unserer Monatsausgabe am 1. März beleuchtet. "Alleine in China werden sich in den nächsten zehn Jahren mindestens weitere 600 Millionen Menschen der Mittelschicht anschließen und ihre Ernährung entsprechend anpassen", schrieben wir damals. Dünger ist ein immens wichtiges Gut, um ausreichend Agrarrohstoffe und damit letztlich Lebensmittel für diese ungeheure Menge an Menschen produzieren zu können.
Wenn China eine Verdreifachung des Preises innerhalb eines Jahres akzeptieren muss (und das nicht nur gegenüber nordamerikanischen sondern auch gegenüber russischen Produzenten), dann muss die Versorgungssituation bereits äußerst kritisch sein. Darauf deutet auch hin, dass in China die Exportsteuer für Düngemittel drastisch erhöht worden ist, um die Erzeugnisse mit aller Macht im Land zu behalten.
Die Preisanstiege bei Lebensmitteln auf globaler Ebene passen da gut ins Bild. Hungersnöte in Ägypten, Haiti und China - wieder einmal trifft es die Ärmsten als erstes und am härtesten. Sie haben nichts mehr zu verlieren, gewalttätige Proteste und Revolten sind das natürliche Ergebnis.
Aber auch hierzulande werden Lebensmittel in einem Maß teurer, das deutlich über dem der durchschnittlichen Teuerungsrate aller Güter liegt. Ein Beispiel: Milch. Beim Discounter um die Ecke kostet der Liter mittlerweile 30 bis 40 Prozent mehr als vor einem Jahr. Lebensmittel sind vom Inflationsbremser zum Inflationstreiber geworden.
*Makrotrend wird anhalten
Ein Ende dieses Trends scheint nicht in Sicht zumal gerade in den USA durch die weiter hohe Förderung von Bioethanol der Agrarboom zusätzlich angefacht wird. US-Landwirte können die hohe Nachfrage nicht bedienen. Daher versuchen sie aus den vorhandenen Flächen das Maximale herauszuholen - und das geht nur mit hohem Düngereinsatz.
Ein weiteres globales Problem: 40 Prozent des weltweiten Ackerlandes ist schwer "degeneriert", beispielsweise durch Monokulturen oder klimatische Veränderungen und bringt nur noch einen Bruchteil des ursprünglichen bzw. gar keinen Ertrag mehr.
Beim Düngermarkt kommt eine hohe Marktmacht der Akteure hinzu. Ähnliche Zusammenschlüsse wie oben beschrieben in Nordamerika gibt es auch in Russland. Diese oligopolistische Struktur unterstützt den Preisanstieg. Kritiker werfen Potash und Co. vor, die Produktionsmenge absichtlich so zu dosieren, dass das Gut knapp und wertvoll bleibt.
Die Unternehmen argumentieren anders: Jetzt mache sich einfach die jahrelange Stagnation des Marktes bemerkbar, es seien schlicht zu wenig Kapazitäten vorhanden.
Ein Engpass gibt es bei Kalium: Das ist einer der wichtigsten Rohstoffe für die Düngerproduktion. Allerdings gibt es weltweit weniger als 50 Minen. In neue Minen wurde in den vergangenen Jahren kaum Geld investiert, weil das vorhandene Angebot ausgereicht hat. Der Neuaufbau einer Mine dauert aber bis zu fünf Jahre und verursacht Kosten bis zu einer Milliarde Euro. Es dauert daher noch bis mindestens 2010, ehe an neuen Standorten der Abbau beginnen kann.
*Kostet die Tonne bald 1.000 US-Dollar?
Kein Wunder, dass die Flüsterschätzungen in der Branche von einem weiteren Anstieg bis auf 1.000 US-Dollar je Tonne Potash (= Kali-Dünger) ausgehen. Das entspräche fast nochmal einer Verdopplung.
Fai Lee betont dann auch, dass sein Kursziel von 300 US-Dollar für Potash auf durchaus konservativen Annahmen beruhe. Er geht von einem realisierten Tonnen-Preis für 2008 von 400 US-Dollar je Tonne und für 2009 von 600 US-Dollar je Tonne. Dabei handelt es sich um Nettokosten, bei den Frachtkosten bereits abgezogen sind. Brutto geht er für 2009 von einem Preis von 700 US-Dollar je Tonne und danach von keinen weiteren Preissteigerungen mehr aus.
Das liegt demnach noch weit unter den herumgereichten 1.000 US-Dollar je Tonne. Somit scheint auch das Kursziel von 300 US-Dollar für Potash und damit die 50%-Chance noch nicht das Ende der Fahnenstange zu sein.
*Bioethanol-Politik der USA als Zünglein an der Waage
Gegenwind könnte für die Branche allenfalls eine massive wirtschaftliche Abschwächung bringen, wobei selbst dann Rohstoffe für Nahrungsmittel verhältnismäßig wenig betroffen sein dürften. Hier geht es ja vor allem um Grundnahrungsmittel, auf die auch in einer Rezession keiner verzichten will bzw. kann.
Die neuesten Konjunkturdaten in den USA machen eine schwere Rezession aber ohnehin unwahrscheinlich. Unter Druck könnte die Branche allenfalls durch eine veränderte Bioethanol-Politik der US-Regierung geraten. Sollten die Subventionen hier zurückgefahren werden, könnte sich eine Entspannung beim Verdrängungskampf zwischen den landwirtschaftlichen Flächen die für die Produktion von Getreide für Biokraftstoffe und solchen, die für Lebensmittel verwendet werden.
*Die Bewertungssituation
Auf Basis der aktuellen Schätzungen von Lee ergibt sich für Potash ein 2009er-KGV von 16. Das ist angesichts der Perspektiven nicht zu hoch. Berücksichtigt werden muss allerdings, dass ab 2010 mit einem stufenweisen Rückgang des Düngerpreises zu rechnen ist, weil dann neue Kapazitäten vorhanden sein werden (siehe oben).
Auf Grund des positiven News-Flows ist die Aktie zuletzt zudem recht heiß gelaufen und charttechnisch überkauft. Anleger sollten daher vor einem Kauf einen Rücksetzer abwarten. Genaue Einstiegssignale für Trend-Aktien erhalten Sie in unserem Premium-Produkt Trend-Trader (http://www.trend-trader.de).
MEIN FAZIT:
- Der Boom bei Düngeraktien ist fundamental begründet, kein Hype.
- Eine Verdreifachung des Kalidünger-Verkaufspreises gegenüber dem Vorjahr spricht eine deutliche Sprache.
- Düngeraktien sind extrem gut gelaufen, aber fundamental noch vertretbar bewertet.
- Auf Grund des positiven News-Flows und der Aufmerksamkeit der Medien sind die Aktien charttechnisch heiß gelaufen. Ein Rücksetzer sollte abgewartet werden.
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Viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage wünscht Ihnen
Ihr
Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report
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Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Verantwortlich für den Inhalt ist allein der jeweilige Autor.
K+S neues Kursziel (Commerzbank Corp. & Markets)Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Stephan Kippe, Analyst von Commerzbank Corporates & Markets, stuft die Aktie von K+S (ISIN DE0007162000/ WKN 716200) unverändert mit "buy" ein.
Die Preisannahmen für Kali für die Jahre 2008 bis 2010 seien auf Basis der jüngsten Nachrichten erneut nach oben korrigiert worden. Die Preisniveaus bei den chinesischen Vertragsverhandlungen würden einen Hinweis auf die tatsächliche Knappheit bei Kali verdeutlichen.
Trotz gewisser spekulativer Übertreibungen dürfte die derzeit enge Marktsituation die Düngemittelpreise auch in 2009 und den Jahren danach auf dem hohen Niveau verharren lassen.
Die Schätzungen zum Gewinn je Aktie in 2008 seien von 13,44 auf 16,31 EUR und in 2009 von 14,59 auf 20,48 EUR angehoben worden. Das Kursziel werde entsprechend von 260 auf 330 EUR angepasst. Mögliche technische Korrekturen nach den jüngsten Kursanstiegen würden eine exzellente Einstiegsgelegenheit bieten.
Vor diesem Hintergrund sprechen die Analysten von Commerzbank Corporates & Markets für die Aktie von K+S weiterhin eine Kaufempfehlung aus. (Analyse vom 21.04.08) (21.04.2008/ac/a/d)Offenlegungstatbestand nach WpHG §34b: Das Wertpapierdienstleistungsunternehmen oder ein mit ihm verbundenes Unternehmen handeln regelmäßig in Aktien des analysierten Unternehmens. Weitere möglichen Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Analyse-Datum: 21.04.2008
Zeitpunkt: 22.04.08 21:35
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Löschung auf Wunsch des Verfassers
Die BHF Bank ist - laut sharewise - von 33 untersuchten Analystenhäusern mit einer Trefferquote bei den Empfehlungen von 68% die Nummer 1 (http://www.sharewise.com/news_articles/257-Analysten-Statistik).
Das sollte doch ein gutes Zeichen sein oder?
seit Anfang 2006 gab es bislang 6 Wellen nach oben, die ausnahmslos eine "Stärke" von ca. 60% hatten....die derzeitige Welle ist nun ebenfalls so groß ausgefallen. Außerdem ist irgendwann mal Schluß.....die Frage ist nur wann und oft ist es dann der Fall, wenn alles soooo toll aussieht. Wie gesagt Trend nach oben verlassen und die Kalipreise werden sich bestimmt auch nochmal verdoppeln:)
sind heute verglüht?
Ich bleibe weiterhin Long investiert. Die Aktie/Uternehmen ist fantastisch.
Das Unternehmen wird weiter wachsen, so wie der Aktienwert auch.
Ich habe mal gelesen, The trend is your friend.
Setze dich niemals gegen einen Trend ;-)
MfG
Was kann man ansonsten mit deinem unkommentierten Beitrag anfangen?!
Gar nichts.
Übrigens heute präsentiert Potash Zahlen, dies könnte K+S nochmals noch oben hieven.
Ich kann ja verstehen, wenn hier Gewinne gesichert werden. Aber hier den Einstieg für nen short zu findne ist doch Glücksache oder anders gesagt WAHNSINN.
Wenn nun der Kurs runterkommt, aber erst bei 330???
P.S.: Ich bleibe weiter long! ist ne tolle Sache :-)
DJ: MARKT/Gute Potash-Zahlen dürften K+S stützen
Die am Mittag vorgelegten Zahlen des Wettbewerbers Potash dürften nach
Einschätzung eines Händlers die Aktie von K+S stützen. Der Gewinn des
kanadischen Wettbewerbers stieg im ersten Quartal auf 1,74 USD je Aktie und
schnellte damit gegenüber dem Vorjahr um 181% in die Höhe. Gegenüber dem
bisherigen Rekordquartal, dem vierten Quartal 2007, bedeute dies noch immer
einen Anstieg um 50%. K+S notieren mit einem Minus von 2,7% bei 274,22 EUR.
DJG/thl/gos
(END) Dow Jones Newswires
April 24, 2008 06:21 ET (10:21 GMT)
Dow Jones & Company, Inc.2008
Ja sie sagten so etwas das die Kalisalz vorkommen noch für die nächsten 100 Jahre reichen würden. Und das die Nachfrage durch den Welthunger bzw. Düngemittel Bedarf noch ziemlich steigen wird. Dann wurde noch das Bergwerk gezeigt usw...
Reichlichen Vorkommen stehen also deutliche Nachfragesteigerungen gegenüber.
Die Nachfrage ist groß, Angebot ist genügend da. So großen Konkurrenzdruck haben sie auch nicht. Also dürfte der Trend so schnell nicht gebrochen werden!
Das wäre meine Schlußfolgerung.
Wann sollte man (wieder) einsteigen?