TUI 2007: Erholung oder Zerschlagung?
müssen, es war aber vernünftig.
ich habe bereits vor einer woche verkauft, nachdem ich mit tui in düsseldorf
telefoniert hatte. da habe ich das desaster kommen sehen. vielleicht findest
du zeit, um die beiträge nachzulesen. wenige tage vorher war ich wieder ein-
gestiegen. insgesamt ging das abenteuer null von null für mich aus. zum glück
haben meine anderen werte in den letzten wochen ein schönes geld eingefahren.
soviel als not-beitrag, extra für dich. mehr geht leider nicht. ein unfall hat meine schreibhand lahm gelegt.
wir kommen wieder...
noch einen soeben erhaltenen artikel hans a. berneckers, der sogar zwei interes-
senten sieht und meine postings bzw. meldungen damit bestätigt:
"Tagesthema ist heute sicherlich TUI. Raus oder rein? Es zeichnet sich nun das
ab, was zu erwarten war. Entweder durchgehende Sanierung oder Break-off. Denn
sowohl die Touristik als auch die Logistik werden in den nächsten Monaten massive Einschnitte hinnehmen müssen. Ich fasse daher meinen Infostand zusammen.
2 deutsche Gruppen überlegen den Kauf von HAPAG LLOYD, scheuen aber die Über-
nahme desanderen Teils, nämlich Touristik. Sie suchen daher nach einer Lösung,
wo ein Touristik-Partner sich zunächst an der Übernahme von TUI beteiligt und anschließend die Touristik herauslöst bzw. dies mit garantiert.
Eine weitere Gruppe oder auch zwei arbeiten an einer Totalübernahme, wollen aber freie Hand haben für die anschließende Restrukturierung. Was dabei herauskommen
soll, ist im Moment reichlich verdeckt. Denn es handelt sich um Finanzinvestoren.
Wer also in TUI investiert ist oder investieren möchte, kann also nicht nach übli-
chen Maßstäben urteilen, sondern muß deutlich weiterdenken. Es ist also kein
Spiel für Aktionäre mit Sicherheitsbedürfnissen. Meine These kennen Sie: Ich gehe erst raus, wenn der Stop von 15 E. unterschritten ist. Ob und wann ich dann zu- rückkaufen werde, werden wir noch sehen. Ich erinnere aber daran: Der tatsäch-
liche innere Wert von TUI liegt deutlich über 21 E. oder "21 Plus"."
Noch so ein Jahr und der Laden steht bei 7 ...
Zwischenzeitlich holt meine Kohle mal kurz anderswo Profite - aber man sieht sich - ein bissl später, aber irgendwann....
Erst mal schauen, was alles kommt, wenn Frenzel nicht geht - und auf der HV vielleicht noch sein Vertrag erhöht wird :)
TUI muss noch einiges beweisen
Eine Trennung ist nie einfach. TUI hat sich gegen die Aufspaltung entschieden, stattdessen werden alle Sparten ausgeweitet und gleichzeitig die Kosten gesenkt. Überdies wird TUI heuer keine Dividende zahlen und hat die Gewinnprognosen um 30 Prozent nach unten korrigiert. Überzeugt die neue Strategie?
Die Touristiksparte ist enorm scharfer Konkurrenz durch Internet- und Billiganbieter ausgesetzt. Nun ist geplant, die deutschen TUI-Fluggesellschaften in einer Marke zu bündeln, eine neue Website zu entwickeln sowie neue Flugzeuge und Hotels hinzuzukaufen. Zudem will TUI in den Markt für Premiumkreuzfahrten einsteigen. Für die Initiativen gebührt dem Konzern Anerkennung, ob damit aber die Margen verbessert werden können, ist ungewiss. Auch die Containerschifffahrt leidet unter Strukturproblemen. Nach Ansicht von TUI werden sich die Frachtraten erholen, doch räumt der Konzern das Risiko zu großer Kapazitätserhöhungen ein.
Zwar werden Veräußerungen die Nettoschuld bis 2008 von 3,5 auf 2,5 Mrd. Euro verringern, aber die außerbilanziellen Verbindlichkeiten erhöhen. TUI schätzt, dass sich ausgewiesene und außerbilanzielle Schulden derzeit zusammen auf 7 Mrd. Euro belaufen. Letztere in ein separates Unternehmen zu verschieben, mutet wie Blendwerk an. Gleichzeitig deuten die Ziele des Konzerns auf nur geringe Mittelüberschüsse für die nächsten beiden Jahre hin. Der Kurs ist nun nahe am Zerschlagungswert der Aktie. Der Kursverlust vom Freitag könnte den Druck auf den Vorstand noch erhöhen. Die neue Strategie muss sich also schnell beweisen.
Fröhliche Weihnachten!
eddy1812
http://aktiencheck.de/artikel/analysen-DAX%20100-1445516.html
19.12.2006 15:19
TUI AG: buy (Société Générale (SG))
Paris (aktiencheck.de AG) - Die Analysten der Société Générale stufen ihr Rating für das Wertpapier von TUI (ISIN DE000TUAG000 (Nachrichten/Aktienkurs)/ WKN TUAG00) von "sell" auf "buy" herauf.
Nach Einschätzung der Analysten dürfte die neue Unternehmensstrategie zu einer Verbesserung der Margen und Renditen führen. Die neuen Zielvorgaben für das Jahr 2008 halte man für realistisch, für die Tourismus-Sparte habe das Management ein EBIT von 450-550 Mio. EUR in Aussicht gestellt. Für den Schifffahrtsbereich erwarte TUI für 2008 ein EBIT von 400-500 Mio. EUR. Innerhalb der Tourismus-Sparte werde TUI die europäischen Geschäftsaktivitäten im Fluggeschäft zusammenlegen. Zudem plane das Unternehmen, einen stärkeren Fokus auf die Online-Vertriebskanäle zu legen, so dass eine deutliche Kostenreduzierung zu erwarten sei.
Nach Berechnung der Analysten dürfte es dem Unternehmen gelingen, für das Jahr 2008 ein EBIT von 889 Mio. EUR vorzulegen. Die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2006 werde TUI voraussichtlich am 21.3.2007 veröffentlichen. Die Analysten würden für 2006 ein EPS von -0,29 EUR erwarten. Für 2007 und 2008 kalkuliere man mit einem EPS-Anstieg auf 0,65 EUR respektive 1,96 EUR. Das Kursziel werde von 15,00 EUR auf 18,00 EUR angehoben.
Auf dieser Grundlage bewerten die Analysten der Société Générale die TUI-Aktie nun mit "buy". (19.12.2006/ac/a/d)
Analyse-Datum: 19.12.2006
Fuzzis (und Beneckers) Grundidee, dass im Falle einer feindlichen Übernahme ein satter Aufschlag auf den angeschlagenen Kurs gezahlt worden wäre, ist aber im Prinzip nicht schlecht. Wäre es so gekommen, hätten TUI-Aktionäre, die zu 17 Euro gekauft haben, vielleicht schlagartig 22 Euro pro Aktie erhalten.
Das Problem dabei ist das Wäre und das Hätte. Bislang haben die Heuschrecken einen Bogen um TUI gemacht - vermutlich, weil bei einer Übernahme die außerbilanziellen Schulden in Höhe von 7 Mrd. Schulden (# 155, fett) mitzuübernehmen wären, was viele wohl abgeschreckt hat. Privat-Equity (PE) Spekulanten versuchen selbstverständlich auch, mit ihren Mitteln den größtmöglichen Profit zu erwirtschaften. Und da gibt es, wie die jetzt täglich zig Übernahmen zeigen, offenbar attraktivere Übernahmekandidaten als TUI mit dem sturen Vorturner Frenzel.
Bei PE-Übernahmen werden die Übernahmeschulden in der Regel der übernommenen Firma aufgebürdet (siehe mein Thread: Private Equity - ein Raubzug). Wenn eine Firma wie TUI aber ohnehin an der Kredit-Belastungsgrenze arbeitet (siehe Dividenden-Streichung und Junk-Rating der Bonds), ist das Aufbürden der Übernahmeschulden schlicht unmöglich. Damit würden die Übernehmer die angeschlagene TUI schlicht in den Konkurs schicken. Dann wäre auch ihre Einlage futsch. Dies ist IMHO der Grund, warum die Übernahmephantasie bei TUI bislang eine PHANTASIE geblieben ist.
Allen Frenzel-Sponsoren ein gutes 2007!
eddy1812
Deine These,
"Wenn eine Firma wie TUI aber ohnehin an der Kredit-Belastungsgrenze arbeitet (siehe Dividenden-Streichung und Junk-Rating der Bonds), ist das Aufbürden der Übernahmeschulden schlicht unmöglich. Damit würden die Übernehmer die angeschlagene TUI schlicht in den Konkurs schicken. Dann wäre auch ihre Einlage futsch. Dies ist IMHO der Grund, warum die Übernahmephantasie bei TUI bislang eine PHANTASIE geblieben ist."
finde ich sehr interessant.
Wenn es stimmt, wie kann man sich aber erklären, dass Frenzel einerseits nach Hilfe gegen eine Übernahme gerufen hat, und andererseits in seinem am 15.12.06 verkündeten Programm die Verschuldung ("durch Verkäufe von Schiffen, dem Hafen in Montreal, Immobilien und Hotelbereichen") um 1 MRD Euro reduzieren will?
Die Verschuldung, die seine Schutzmauer gegen die Heuschrecken darstellt, will er REDUZIEREN?
Ist er denn so d... ? An seiner Stelle würde ich der TUI noch mehr Schulden aufbürden. Oder sehe ich die Sachen zu einfach?
Wenn nicht, dann ist alles viel komplizierter, als wir überhaupt ahnen können.
Gruß
Patrice
Mit leichtem Gepäck
Von Michael Machatschke
Internetportale wie der US-Touristikanbieter Expedia verdienen glänzend mit minimalem Kapitalaufwand. Saison für Saison jagen sie den Reisekonzernen mehr Kunden ab - Tui und Thomas Cook sind alarmiert.
Und vor so einem zittert nun eine ganze Branche. Er blickt aus warmen braunen Augen, kleidet sich am liebsten lässig in Strickpulli und Jeans; formuliert - trotz junger Jahre - wohlgesetzt mit leicht knarrender Stimme wie ein Politiker beim Seniorennachmittag.
Immer beliebter: Online-Reiseportale wie Expedia schnappen den Reiseriesen Tui, Thomas Cook & Co. die Kunden weg
Aus seinen Absichten allerdings macht er kein Hehl: Dara Khosrowshahi (37) - ein Amerikaner mit iranischen Wurzeln - strebt nach der Krone. "Wir wollen", proklamiert der Chef des Internetportals Expedia , "der größte und profitabelste Reiseanbieter der Welt werden."
Der Mann ist ernst zu nehmen. Mit einem Bruttoumsatz von 15,6 Milliarden Dollar zählt Expedia schon heute zu den stärksten Kräften des Marktes. An der Börse ist der Konzern rund 4,3 Milliarden Euro wert, annähernd so viel wie der europäische Champion Tui .
Beim operativen Gewinn lagen die Amerikaner im vergangenen Jahr zwar noch rund 14 Prozent hinter den Deutschen. Doch an der Effizienz gemessen, führen sie mit weitem Vorsprung. Jeder Mitarbeiter von Expedia erwirtschaftet im Mittel einen Vorsteuergewinn von 48.000 Euro - fast siebenmal so viel wie eine Durchschnittskraft bei der Tui-Touristik. Der Schrecken nimmt Gestalt an.
Expedia steht an der Spitze einer Revolution, eines geradezu epochalen Umbruchs der Reisebranche.
Noch vor ein paar Sommern schien es, als gehöre die Zukunft den Schwergewichten: den klassischen Reisekonzernen wie Tui oder Thomas Cook. Jetzt aber triumphieren die Internettouristiker. Sie verzichten auf nahezu alles, was für Anbieter von Rang als essenziell galt. Sie arbeiten
ohne eigene Hotels, Flugzeuge oder Ankunftsagenturen,
ohne Kataloge,
ohne langfristig kalkulierte Preise,
ohne Abhängigkeit von Reisebüros.
Ihre Ware kaufen sie frei am Markt und reichen sie mit einem Aufschlag weiter, meist via Internet, gelegentlich auch per Callcenter. Ein Geschäft mit überschaubarem Aufwand. Und unübersehbarem Erfolg.
Die Reiseriesen sind alarmiert. Es vergeht kaum noch eine Vorstandssitzung, ohne dass der Name Expedia fällt. Konzernarchitekten wie Tui-Chef Michael Frenzel (59) müssen sich fragen lassen, ob sie womöglich auf das falsche Modell gesetzt haben. Und plagen sich selbst mit der Frage, wie sie auf die Zeitenwende reagieren können, ohne ihre Konzerne de facto aufzugeben.
Kampf der System: Expedia gegen Tui, Thomas Cook & Co.
Expedia-Chef Khosrowshahi, ein ehemaliger Investmentbanker, verbreitet Siegesgewissheit: Die beweglichen, unbeschwerten Internetportale würden den Markt schon in wenigen Jahren beherrschen, "das Asset-light-Modell gewinnt". Der Schrecken, so scheint es, geht jetzt erst richtig los.
Überlegenes System: Expedia im Vergleich mit klassischen Reisekonzernen (2005)
Tui * Thomas Cook Expedia
Umsatz
in Milliarden Euro 14,1 7,7 12,2 **
Mitarbeiter 50.500 23.300 6500
operativer Gewinn
(Ebit) in Mio. Euo 365 179 312
operativer Gewinn
je Mitarbeiter (Ebit)in Euro 7200 7700 48.000
* Nur Touristiksparte; ** Bruttoumsatz = bewegtes Reisevolumen.
Die Revolution hat einen prominenten Ahnherren: Microsoft-Boss Bill Gates (51). Der rief Mitte der 90er Jahre, wie über Nacht erleuchtet, das Internet als Medium der Zukunft aus. Und gründete flugs ein paar Portale. Eine Handelsplattform für Neuwagen war dabei - und der Reisedienst Expedia. 1996 ging Expedia online, 1999 erstmals an die Börse.
Heute gehört das Unternehmen vor allem US-Investmentfonds und seinem Chairman, dem Medien-Hansdampf Barry Diller (64). Der Konzern umfasst gleich mehrere Touristikportale, etwa den Zimmervermittler Hotels.com und den Reiseführer Tripadvisor. Der Star der Gruppe aber heißt wie die Firma: Expedia.
Das Portal war ursprünglich als Informationsbörse und Suchmaschine konzipiert, die beim Preisvergleich helfen sollte. Kühl und schematisch sah die Seite aus - zu kühl für den deutschen Markt. Das hiesige Publikum jedenfalls ließ sich anfänglich nicht erwärmen, die erhofften Buchungen blieben aus.
Das hat sich gründlich geändert. Expedia ist heute in Deutschland das bedeutendste universelle Reiseportal; nur die Homepage der Bahn wird häufiger angeklickt, allerdings weniger wegen allgemeiner touristischer Angebote, sondern wegen Fahrplanauskünften und Zugtickets.
Ins Geschäft kam Expedia mit einer Totalretusche im Jahr 2000. Heute wirkt die Seite, als wogte dort eine endlose Fiesta. Auf bunten Buttons, die an Luftballons erinnern, prangen allerlei Sonderangebote; Fernsehkomiker und Werbeträger Mirco Nontschew grüßt im Smoking.
"Die Kunden wollen in Urlaubsstimmung versetzt werden", erläutert Jens Uwe Parkitny (41), Geschäftsführer von Expedia Deutschland. Die hiesige Klientel verlange zudem auch im Netz, was sie aus dem Reisebüro kenne: Pauschalreisen. In Deutschland erzielt Expedia daher mehr als die Hälfte des Umsatzes mit dem Weiterverkauf von Pauschalangeboten nahezu aller bekannten Marken; nur Tui bleibt außen vor.
Den Wiederverkäufer Expedia müssen die Veranstalter nicht fürchten, sie kassieren schließlich mit. Gefährlich wird ihnen hingegen das wachsende Eigengeschäft des Internetpioniers. Die Kunden können sich im Netz eine Pauschalreise zusammenstellen, ohne dass irgendein klassischer Veranstalter daran mitwirkt.
Die Kunden bedienen sich dabei aus dem Angebot in Form eines Baukastensystems. Mit ein paar Mausklicks und Dateneingaben kombinieren sie Flug, Hotel und Zusatzleistungen wie Transfers, Ausflüge oder Mietwagen.
Das Bausteinsortiment beschafft Expedia zu einem großen Teil selbst. Rund 350 Einkäufer handeln weltweit Konditionen mit Hotels, Fluglinien, Autoverleihern oder Musicaltheatern aus.
Hat der Kunde seine Auswahl getroffen, gibt Expedia obendrauf noch die üblichen Beigaben einer Pakettour: einen Sicherungsschein, Umbuchungszusagen bei Krisen in den Feriengebieten und einen persönlichen Service via Callcenter. Damit mutiert die Suchmaschine von einst zum vollwertigen Reiseveranstalter - ganz ohne Konzernbombast.
Das Baukastenprinzip stellt die alte Logik der Reiseveranstalter auf den Kopf. Die beschäftigen Kohorten von Produktmanagern, die vorausahnen sollen, wonach der Klientel in der kommenden Saison der Sinn steht. Dann blocken sie große Hotel- und Flugkontingente, drucken Kataloge und hoffen auf Buchungen. Virtuelle Veranstalter wie Expedia produzieren nur die Reisen, die tatsächlich verlangt werden; der Kunde ist sein eigener Produktmanager.
Ein Geschäftsmodell mit Potenzial. Sogar Tui-Chef Michael Frenzel erwartet, dass die Bausteinreisen bis 2010 in Europa mit den herkömmlichen Pauschaltouren fast gleichziehen werden. Eine Tui-Hochrechnung sagt den Mix-Anbietern in diesem Jahrzehnt eine Verfünffachung ihres Marktanteils voraus, von 6 auf 30 Prozent. Das Wachstum gehe in erster Linie zulasten der Pauschalreise, die von 45 auf 35 Prozent Marktanteil zurückfallen werde.
Die Attackierten wehren sich. Praktisch alle etablierten Veranstalter haben ihre Internetseiten aufgepeppt. Bei den meisten sind die Reisen inzwischen auch online buchbar. Die Granden Tui und Thomas Cook bieten mittlerweile eigene Baukästen auf, Thomas Cook geht noch weiter und verkauft auf der Firmen-Homepage seit Kurzem auch Konkurrenzprodukte.
Ein echter Konter allerdings fällt den Klassikern schwer. Sie sind tief in der alten Welt verwurzelt. Im mittleren Management geben oft noch ehemalige Reiseleiter den Ton an, die von den Glanzzeiten der Pauschalreise in den 80er und 90er Jahren zehren.
Eine beherzte Kehrtwende stößt in Deutschland an handfeste Grenzen. Die konventionellen Touristikhäuser sind von Tausenden freien Reisebüros abhängig. Die Kontore mit forscher Eigenvermarktung zu verprellen, womöglich gar mit Rabatten im Internet, wäre selbstmörderisch - und illegal.
Das deutsche Handelsvertretergesetz verbietet den Veranstaltern Unterschiede zwischen Katalog- und Netzpreisen. So bleibt der Vorteil des Online-Buchens für die Kunden überschaubar. Die meisten gehen denn auch lieber weiter ins warme Reisebüro - und lassen buchen.
In Großbritannien, wo andere Regeln gelten, erreichen Tui und Thomas Cook zwar durchaus ansehnliche Online-Quoten. In der Heimat aber bleiben sie fußlahm.
Da nutzen auch Rechenkunststücke nicht. 8 Milliarden Euro hat Tui nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr im Internet umgesetzt. Ein hübscher Betrag, der allerdings vor allem bei Tochtergesellschaften anfiel: bei hauseigenen Fluglinien wie HLX oder beim Last-Minute-Spezialisten L'Tur, an dem der Konzern beteiligt ist. Die Hauptmarke Tui zockelt Expedia und Anverwandten hinterher.
Die Konjunktur der Reiseportale, glaubt Expedia-CEO Khosrowshahi, folge einem Metatrend der Branche. "Viele große Hotelketten in den USA", räsoniert er, "haben sich aus dem eigentlichen Hotelbetrieb zurückgezogen und konzentrieren sich auf den Verkauf und die Markenpflege. Wir vollziehen diesen Weg jetzt nach."
Sonne, Strand und Palmen: "Die kaufen sich regelrecht Marktanteil"
Das Marketing nimmt er besonders ernst. "Gemessen am Nettoumsatz", behauptet Khosrowshahi, "haben wir die höchsten Werbeausgaben aller Reiseanbieter." In Deutschland etwa steckt Expedia schätzungsweise 20 Millionen Euro in TV-, Internet- und Radiokampagnen - ein Batzen gemessen am Umsatz, den die Fachzeitschrift "FVW International" für das Jahr 2005 auf 260 Millionen Euro taxierte. "Die kaufen sich regelrecht Bekanntheit und Marktanteil", meint ein Wettbewerber; Neid klingt durch.
Den Aufwand können die Netzwerker sich leisten. Frei von Altlasten arbeiten sie in wahrhaft schlanken Strukturen. Am üppigsten wirkt noch das Hauptquartier, eine Art Campus mit mehreren Büroklötzen am Rande von Seattle, der Heimat des Urvaters Microsoft . Das Rechenzentrum in Denver/Colorado nimmt sich ausgesprochen kompakt aus. Die Server für den weltweiten Verbund beanspruchen kaum die Fläche eines Tennisplatzes.
Die Landesgesellschaften schließlich erscheinen geradezu magersüchtig. Um eine Nation mit einer heimatsprachigen Version des Portals und abgestimmten Angeboten zu bedienen, genügen Expedia wenige Dutzend Spezialisten. Das Kernteam in Deutschland etwa besteht aus lediglich 30 Leuten, zuzüglich eines ausgelagerten Callcenters und 15 Einkäufern, die direkt der Zentrale unterstehen.
Da lässt sich munter expandieren. "Wir haben die Chance", frohlockt Konzernchef Khosrowshahi, "den ersten wirklichen Global Player der Reisebranche zu bauen." In zehn Ländern ist Expedia schon mit Ablegern präsent, darunter Frankreich, Großbritannien und Italien. Erst kürzlich starteten Dependancen in Australien und China. Japan und Indien sollen in wenigen Monaten folgen, außerdem Töchter in Skandinavien.
Die weite Welt hat noch Hunger. In den USA, bisher für drei Viertel des Umsatzes gut, zeigen sich erste Sättigungstendenzen; das jährliche Wachstum lag zuletzt bei 8 Prozent. Die Satelliten in Europa und Asien gedeihen mit zweistelligen Raten.
Ob er das Tempo halten kann, hängt für Deutschland-Chef Jens Uwe Parkitny wesentlich vom technischen Fortschritt ab. "Das Buchen im Internet muss einfacher und unterhaltsamer werden", verlangt er. Viele Portale verströmten noch den Charme eines Steuerformulars.
Flugs gebucht: In Deutschland erzielt Expedia mehr als die Hälfte des Umsatzes mit dem Weiterverkauf von Pauschalangeboten nahezu aller bekannten Marken; nur Tui bleibt außen vor.
In Zukunft, schwebt ihm vor, werde die Suche nach der passenden Tour weniger mit dem Eintippen von Daten zu tun haben als mit einem Wunschkatalog. Sein Ideal: Der Kunde trägt wie bei einer Suchmaschine assoziativ ein, was ihm vorschwebt - um dann blitzschnell ein paar wenige gezielte Angebote zu ernten. Erste Schritte unternimmt Expedia bei Städtereisen; ein vierstufiger "Inspirator" empfiehlt passende Metropolen. Beim Wettbewerber L'Tur erkundet ein Programm namens "Mops" den Reisetypus, fast so, als gelte es, einen Partner fürs Leben zu finden.
Hoher Profit und Wachstum bei wenig Risiko - das Geschäftsmodell von Expedia wirkt fast zu attraktiv, um auf Dauer bestehen zu können. Vor allem Wettbewerber bezweifeln, dass Expedia auf Dauer genügend Hotelbetten und Flugsitze erhält, wenn die Einkäufer weiterhin keine Abnahmegarantien geben. Ab einer gewissen Größe werde der Emporkömmling an Nachschubprobleme stoßen, besonders in der Ferienzeit.
Konzernchef Khosrowshahi hält die Gefahr von Engpässen für gering. Sie seien zudem mit Kooperationen zu überwinden. Expedia hat zuletzt eine ganze Reihe strategischer Partnerschaften verkündet, unter anderem mit United Airlines und dem französischen Hotelgiganten Accor . "Wir übervorteilen sie nicht in der Nebensaison, sie übervorteilen uns nicht in der Hauptsaison", erläutert der CEO das Prinzip. Hotels und Flugzeuge kaufen wie die alten Giganten will der Manager jedoch auf keinen Fall, "wir bleiben bei unserem Modell".
Expedia lebt glänzend von dem latenten Überangebot in der Reisewelt. Selbst angeschlagene Fluglinien suchen ihr Heil in der Expansion. In den Urlaubsgebieten fällt den Hotelierdynastien meist nicht Besseres ein, als noch mehr Hotels zu bauen.
Die Branche wird zum Opfer ihrer Professionalität. Die Reiseindustrie hat Standards geschaffen. Wie eine Poollandschaft und ein Frühstücksbüfett auszusehen haben, weiß man in der Türkei oder in Tunesien inzwischen ebenso gut wie in Spanien. Alles wirkt austauschbar, jeder konkurriert mit jedem. Und Expedia, ungebunden, makelt das einzig knappe Gut - den Gast.
© manager-magazin.de 2006
http://www.ariva.de/board/275636?pnr=2974386#jump2974386
Dort steht: "Frenzel will den vor einem Jahr angekündigten Einstieg in den deutschen Massenmarkt für Kreuzfahrten nachholen: Für eine 25-Prozent-Beteiligung an einem Joint Venture mit Weltmarktführer Carnival will TUI bis 2010 rund 300 Mio. Euro zahlen."
Frenzels Ruf nach "Hilfe gegen Übernahmen", z. B. als er den Hamburger Hafen bat, sich an Hapag-Lloyd zu beteiligen, sind IMHO Pokerspiele, mit denen er sich die Macht sichern will. Wäre der Hamburger Hafen sein Geschäftspartner, würde sicherlich ein Frenzel-freundlicherer Wind durch die Chefetagen wehen, als wenn US-Heuschrecken den Konzern aufkaufen, umkrempeln, in Teilen weiterverkaufen und Frenzel aller Voraussicht nach vor die Tür setzen.
Eine weitere "psychologische" Erklärung: Vielleicht ist Frenzel ja ein "kleiner Diktator", der einfach immer mehr Macht will und mit Größe zu kompensieren versucht, was er an strukturellen Problemen nicht in den Griff bekommt. Doch diese Strategie scheint mir zum Scheitern verurteilt. Größe und Weltmarktführerschaft sind sicherlich vorteilhaft - aber nicht, wenn sie mit extremer Schuldenaufnahme erkauft wird und in einem angeschlagenen und stark kompetitiven Markt erfolgt: TUIs Hauptproblem in der Touristik ist offenbar die Kundenabwanderung an Internetanbieter wie Expedia (# 161), die mit extrem niedrigen Kosten Preise bieten können, zu denen der Moloch TUI mit seinem teuren und obsoleten Reisebüro-Marketing schlicht nicht profitabel arbeiten kann. Kunden kaufen aber da, wo sie die "Ware" am Billigsten bekommen. Zudem sind Internetbuchungen meines Erachtens bequemer und transparenter.
Frenzels Abwehrkonzept, durch Größe Kostenvorteile zu schaffen, die diesen Nachteil kompensieren, wird IMHO nicht aufgehen. Sein Vertriebsmodell ist einfach "von gestern".
TUI ist damit gleichsam ein Internet-Opfer - genau wie die großen Zeitungen, die fast nur noch von "Älteren" gekauft werden, deren ehemals lukrative Werbeeinnahmen vermehrt in Richtung Google fließen und deren Kleinanzeigen- und Stellenmarktgeschäft Ebay, Monster, kostenlose Anzeigenblätter und Internetportale kannibalisieren. Zeitungen WAREN großartig, als es noch kein Internet gab. TUI vielleicht auch. Aber die Zeiten haben sich geändert und sind härter geworden.
Auf die gleiche Weise rollt Simyo, eine reine Internet-Firma, den Handy-Markt mit Dumping-Preisen auf. T-Online versucht mit Größe und teuren Minutenpaketen gegenan zu gehen. Aber Internet-Dienstleister sind halt konkurrenzlos günstig - und wachsen auf Kosten teurer Fossile.
Für Wenigtelefonierer ist Simyo laut Tests der mit Abstand billigste Anbieter überhaupt. Ich zahle dort ca. 2 bis 3 Euro im Monat (im Sommer mehr, im Winter weniger). Wozu sollte ich mir bei Eplus oder T-Online einen teuren Laufzeitvertrag mit monatlichen Fixkosten (Simyo: Null) und/oder Mindestumsatz ans Bein binden? Selbst meine Freundin, die extrem viel per Handy telefoniert (auch beruflich), zahlt bei Simyo im Monat nur noch die Hälfte von dem, was sie früher bei D1 oder D2 gezahlt hat. Hinzu kommt, dass ich sie bei Simyo netzintern für 6 Cents/Min. per Handy anrufen kann. Das kostet sonst selbst aus dem Festnetz 16 bis 22 Cent.
Meine These: Wer es schafft, seine Vertriebsplattform im Internet durchzusetzen, besetzt damit die Märkte von morgen.
Die Entscheidung fällt doch der Kunde, nicht der Netzbetreiber. Gerade bei Handys, bei denen der Vertrag mit einer festen Rufnummer und SIM-Karte verbunden ist, wechseln Kunden nicht nach Belieben hin und her. Sonst müsste man ja den Freunden und Geschäftspartnern ständig neue Nummern mitteilen. Auch will man über "seine" Nummer erreichbar sein. Womöglich steht sie auch auf den frisch gedruckten Visitenkarten. Der Wechsel zurück vom Billigprovider zum Regulär-Betreiber wie Eplus lohnt sich selbst für Vieltelefonierer nicht - es sein denn sie kaufen bei Eplus die Flatrate. Der Wechsel zu Simyo ist also eine Einbahnstraße für Smarte und Kostenbewusste.
Dass Eplus mit Simyo diese neue Marktfeld erschließt, hat IMHO allein strategische Gründe. Hätte das jemand anderes gemacht, wären diese Zusatzeinnahmen für Eplus verloren gewesen. So steigt die Netzauslastung , während sich die hohen Fixkosten kaum erhöhen. Insofern arbeitet Simyo hochprofitabel, trotz der Billigpreise.
In die gleiche Kerbe schlagen Lebenmittelkonzerne, die ihre Markenware auch als No-Name-Produkte in Billigketten wie Penny stellen. Die sagen sich ja auch nicht: "Würde der Penny-Kunde das gute Aurora-Mehl nicht sonst bei Edeka oder Safeway kaufen?" Denn sie wissen: Er täte es nicht. Deshalb sind Simyo-Kunden auch keine potenziellen Eplus-Kunden, es ist schlicht ein anderes Marktsegment, und am Ende zählt die Summe aller Einnahmen in den untersch. Segmenten.
Eine Airline zu betreiben kostet viel Geld und birgt hohe Risiken. "Moderner" ist IMHO, Kapazitäten nach Bedarf zukaufen. So kann z. B. Vistamare.de sein direkt vermarktetes Hotelangebot mit einem Air-Berlin-Flug koppeln oder das Komplettpaket von Neckermann "weiterreichen". Wenn man Optionen hat, kann man stets optimal kalkulieren.
BESITZT man hingegen eine Airline und Hotel-Ketten, so fallen hohe Fixkosten an, auch wenn gerade mal wieder keiner fliegen will, weil Terroristen gebombt haben oder die Deutschen wegen der Fussball-WM zu Hause bleiben. Als cleverer Internet- Reisevermittler bucht man in solchen Situationen entweder gar nichts und hat auch keine Kosten. Oder man nimmt den verzweifelten Gesellschaften Billigst-Pakete ab. Ich war vor drei Jahren mal spaßeshalber (und erstmals) in Mallorca, eine Woche 4 Sterne all-inclusive inkl. Flug für 248 Euro (gebucht mit Vistamare.de). Die Anreise erfolgte mit Air Berlin. Der Flug allein hätte schon 199 E gekostet. Grund für dieses Sonderangebot war, dass es kurz zuvor in Algerien ein Terrorattentat gegeben hatte. Who cares?
in meinem alten Job hatten wir auch viel mit Vercharterung von (Geschäfts-)Fliegern zu tun. Wenn nicht viel los war, hat man seine Flieger gerne weiterverchartert, aber bei Spitzenzeiten, wo man sich um die Kapazitäten geprügelt hat, gibt man sie nicht wieder aus der Hand... und die Broker, die keine eigene Flotte hatten, haben dann in die Röhre geschaut
warum ich erzwungenermaßen vorläufig weitgehend abstinent bleibe(n muß).
Daß Du Deine Enttäuschung verbittert dem Thread anhängen willst, ist eine Alltags- erfahrung. Bei anderen, auf die Du gehört hast, wirst Du Dich schlecht beklagen können, da Sie für Dich unerreichbar sein dürften. Solltest Du nur aufgrund dieses Threads in TUI investiert haben, hast Du einen Fehler begangen. Dann hast Du hier
nur das wahrgenommen, was Du ohnehin hören wolltest; das aber kannst Du keinem hier anlasten. Im Forum gibt es Meinungsvielfalt; jeder kann sich nach Gusto infor-
mieren über die Meinung Anderer. Welche ihn schließlich am ehesten überzeugt, ist
alleine seine Sache.
Es ist schon so, wie Du sagtest -auch wenn Du es sarkastisch gemeint hast: alles
was hier und in anderen Threads geschrieben wird, ist belangloser Meinungsaus-
tausch, der keinerlei Konsequenzen hat. Insofern kann man sagen: Geschwafel.
Wer hier mehr erwartet, ist fehl am Platze.
Was mich anbetrifft, habe ich die verfügbaren Zahlen aus meiner Sicht beleuchtet.
Ich behaupte auch jetzt, daß das richtig und zutreffend war. Was ich nicht vorher-
gesehen habe, war die Zurücknahme der 2008er-Prognose durch den Vorstand.
Ebenso nicht die anstehende Abschreibung auf den Firmenwert. Die entfallende
Dividende juckt mich ohnehin nicht - im Gegnteil: hohe Dividenden sind mir sus-
pekt. Wer hohe Dividenden zahlt, will a) beschwichtigen und b) weiß er nicht so recht, wie er das geld sinnvoll einsetzen kann. Und: wer Schulden hat, aber Divi- denden zahlt, zahlt selbige auf Pump - zulasten seiner Aktionäre; diese zahlen sich ihre Dividende in Wahrheit selbst (DTAG läßt grüßen...).
Das alles, mein Lieber, hat aber mit dem eigentlichen Gegenstand MEINER Spekula-
tion nichts zu tun: der Spekulation auf Zerschlagung und Abfindung. Selbige ist
durch die unappetitlichen Ereignisse eher wahrscheinlicher geworden. Ich halte
alle Unkenrufe, wie die, daß es angeblich keine Interessenten gebe, daß eine
Übernahme an der Überschuldung scheitere oder anderes Blabla für Unsinn. Oder
wie Du sagtest: für Geschwafel.
Erst hiess es: und die(tolle) Dividende sichert den Kurs auch gut nach unten ab...
und jetzt dann:
... ja die Dividende ist mir auch ganz egal...
Gut, packen wir das auch in die Ecke des "belanglosen Geschwafels" wie Du es nennst.
Sicherlich wurde hier viel Geschwafelt, sogar SEHR viel.
Aber auch Du hast Deinen guten Teil dazu beigetragen.
Trotzdem finde ich es schade, dass Du aus TUI ausgestiegen bist- für mich wurde der Tui-Thread immer mehr zum Amusement (besonders nach meinem Ausstieg). Halt beste Freizeit-Unterhaltung. Ein bisschen Spass braucht man ja im Leben.
Und @ Eddy
Aussteigen kannst Du an jedem Geschäftstag. Wenn Du Dich als Sponsor siehst, dann bist ja nun wirklich nicht zu verdammt dies zu bleiben.
Auch wenn Du langfristige Ziele im Blick hast, kannst immer noch zu einem besseren Zeitpunkt wieder einsteigen.
Aber, in dieser Hinsicht hat halt jeder seine eigene Philosophie und Schmerzgrenze.
Frohe Festtage Euch allen
Grüsse
vom Titus
Die Dividende -und das war das einzig gute an ihr- hat den Kurs nach unten
abgesichert; was hier allerdings z.T. in Abrede gestellt wurde! Jedenfalls fehlt
nun diese "Absicherung", was mit ein Grund dafür war, daß ich ausgestiegen bin,
weil ich mir in diesem Punkt unsicher war, wie der Markt darauf reagiert.
Im Gegensatz dazu spielte die Dividende für mich persönlich keine Rolle bei der Entscheidung, in TUI zu investieren. Im Gegenteil: ich habe eine tiefe Aversion
gegen jede Art von Zuwendung - ob Dividende, Gratisaktie oder sonst was. Ich
habe es zu oft erlebt, daß der Kurs nach Zahlung/Zuteilung tiefer fiel, als es dem Wert der Dividende/der Gratisaktie etc. entsprach. Zu Häufig war/ist es so, daß
man die Aktie "Ex" billiger kaufen kann/konnte. Auf solche Pyrrhussiege pfeife
ich.
Für mich zählt nach wie vor nur das Eine: die Hoffnung auf Zerschlagung. Sie
wächst desto stärker, je mehr von dem Mist, den Frenzel gebaut hat, ans Tages-
licht kommt. Alles andere - wie z.B. eine Erholung, die schon wegen des Basis-
effekts geradezu vorprogrammiert ist- ist inzwischen belanglos geworden; bevor
es soweit kommt, wird TUI geschlachtet. Und das ist gut so.
Wenn ich die z.T. gereizten Reaktionen der Forumsteilnehmer erlebe, wird es mir
jedesmal klar, wie wichtig zwei Dinge sind: erstens billig einkaufen; und zweitens stark diversifizieren. Dann kann man ein Desaster wie das bei TUI gelassen ertragen.
(Womit ich nicht behaupten will, daß ich immer im Besitz nötigen Gelassenheit bin.
Aber das ist auch eine Frage des Temperaments.
Ich habe TUI billig gekauft, zwar keinen Gewinn, aber auch keinen Verlust gemacht. Andere Werte, mit denen ich übers Jahr das Glück habe, dreistellig (in Prozent) vorne zu liegen, haben das ausgeglichen. Deshalb geht mir das TUI-Desaster alles,
nur nicht nahe.
FTD, 23.12.06
Fliegen für 10 Euro - alles inklusive
von Björn Maatz (Hamburg)
Der europäische Flugverkehr hat sich in den vergangenen Jahren gewaltig verändert – mehr und mehr Billigfluggesellschaften werben mit Endpreisen für zehn Euro und weniger. 2007 bauen viele Airlines ihr Netz kräftig aus.
Die meisten Lockangebote von Ryanair, Germanwings und Condor verstehen sich allerdings ohne Steuern und Gebühren. Bei einem so genannten Null-Euro-Flug kommen noch Kerosinzuschläge, Flughafengebühren und andere Abgaben obendrauf – der Endpreis liegt dann schnell bei 30 Euro. Das ist bei einem Flug von Köln nach Thessaloniki oder von Hamburg nach Istanbul immer noch preiswert.
Etablierte Fluggesellschaften wie Aer Lingus und LTU halten mittlerweile auch große Kontingente an Billigtickets bereit. Doch vor allem reine Billigairlines mischen den Markt auf: Neben den europaweit agierenden Airlines wie Ryanair und Easyjet fliegen zunehmend solche Fluggesellschaften deutsche Airports an, die sich auf günstige Verbindungen in ihre Heimatländer spezialisiert haben. So fliegt man mit Iceland Express schon für 99 Euro nach Island, AirBaltic lockt mit Angeboten ab 21 Euro ins Baltikum, und mit Wizzair geht es günstig nach Budapest und Danzig ab 19,19 Euro.
Jedes Unternehmen verfolgt seine eigene Preisstrategie. Manche werben mit Kampfpreisen von 0 Euro, allerdings lassen sich Airlines wie Ryanair sogar die Gepäckstücke extra bezahlen. Andere wiederum verschleudern ihre günstigsten Tickets zum All-Inclusive-Endpreis von teilweise unter zehn Euro in einer wöchentlichen Happy Hour. Eine Auswahl im Überblick:
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/140850.html
Alles Gute für 2007!
eddy1812
eddy1812
Nein, ich habe dazu keine echte eigene Meinung, aber ich glaube, jeder Börsianer hat irgendwann mal den Fehler gemacht, im falschen Moment das falsche Papier im Depot zu haben ... und daran festzuhalten.
Persönlich frage ich mich zu meinen Papieren regelmässig mal:
"WÜRDEST DU HEUTE DIESE AKTIE NOCHMAL KAUFEN...??? "
Wenn ich als Antwort ein klares 'Ja' komme - dann bleibt das Papier im Depot.
Fällt meine eigene Antwort Negative ("... ich in der Sponsor...") oder Neutral aus... dann komme ich in's Grübeln - und ich schaue mir in aller Ruhe nochmal alle Einzeldaten, Meldungen, Zahlen an...
Und wenn ich dabei nicht die Perspektive finde, die ich erwarte - dann suche ich mir einen günstigen Zeitpunkt zum Ausstieg.
Mach' das auch mal - bei mir klappt das recht gut. Ich lasse meinem "Bauchgefühl" dabei auch freien Lauf. Nutzt nichts Papiere im Depot zu haben bei denen einem grummelig in der Magengegend wird. Gibt nur Magengeschwüre.
Jetzt mal zur TUI - gestern ging sie ja mal wieder nach oben !
Oh, tut sich etwa da etwas?
Mir eigentlich jetzt auch egal (wegen obiger Magengeschichte...) - ich sehe als einzigen grösseren Preistreiber der nächsten Monate nur die Möglichkeit das Frenzel gefeuert wird.
20% könnten dann wohl rausspringen.
Aber auf so einen Kram's setze ich nicht oft (oder nicht mehr). Ist mir zu wage, gehe lieber in Firmen die Wachsen, und wo's Perspektiven nach oben gibt. Tui hat für mich im Moment nur die Perspektive den Fall zu stoppen (wäre ja auch schon kein schlechter Anfang).
Habe schon öfters derartige Papiere im Depot gehabt- und dann dauerte das ein, zwei, drei,4 Jahre und das wurden Hänge- und Würgepartien. Da wird einem teilweise ganz schlecht von, das mit anzuschauen - also lasse ich heute meine Finger besser von sowas.
Dafür verpasse ich dann gerne auch mal einen grösseren "Einmaleffekt" wie einen Abgang eines unserer "goldenen Reiter".