Bayern im Papst-Fieber, München ist entzückt!
Siehste Karchlen, die Assoziationen funktionieren...
MfG
kiiwii
Islinger Feld voller Pilger
Mehrere hunderttausend Gläubige sind in Regensburg zum letzten großen Gottesdienst von Papst Benedikt XVI. auf der Bayern-Reise zusammengekommen.
Zum Beginn der Messe am Dienstag auf dem Islinger Feld fuhr der Papst mit dem Papamobil durch die Reihender Gläubigen, die ihm wie an seinen bisherigen Stationen einen herzlichen Empfang bereiteten. Für die Eucharistiefeier standen 300 000 Karten zur Verfügung. Die Pilger waren zum Teil seit Mitternacht unterwegs. Am Abend will sich Benedikt XVI. in der Universität mit Wissenschaftlern treffen. Im Regensburger Dom findet anschließend eine ökumenische Vesper statt. Mehrfach wird der Papst den Tag über in seinem gläsernen Wagen für die Gläubigen zu sehen sein. Die Innenstadt von Regensburg ist weiträumig für den Autoverkehr gesperrt, ebenso ein Teil der Autobahn.
Jahrelang Professor in Regensburg
In Regensburg – der vorletzten Etappe seiner Reise – war Joseph Ratzinger von 1969 bis 1977 als Professor für Dogmatik tätig, davon zwei Jahre als Vizepräsident der Universität. Auch während seiner Zeit im Vatikan kam er regelmäßig mehrmals im Jahr in die Stadt an der Donau, um in seinem Privathaus im Stadteil Pentling einige Wochen zu verbringen. In Regensburg lebt auch sein drei Jahre älterer Bruder Georg, der von 1964 bis 1994 den Chor Regensburger Domspatzen leitete. Am Mittwoch wollen die beiden einige private Stunden im Haus des Papstes verbringen. Zudem wollen sie das Grab ihrer Eltern und ihrer 1991 verstorbenen Schwester Maria besuchen. Der Papst, der seit Juni Ehrenbürger von Regensburg ist, ist in der Gemeinde Pentling nach wie vor als Einwohner gemeldet.
Mit Spannung war erwartet worden, ob Benedikt etwas zum Streit von Laiengremien des Bistums mit Ortsbischof Gerhard Ludwig Müller sagt, der ihre Rechte stark eingeschränkt hatte.
(it/Reuters)
verlängerung und des rankaren von kindern.ist wohl einigen ein licht aufgegan-
gen und haben sich gedacht,daß es billiger wird zu hause zu bleiben und in den
büchern von grimm nachzulesen.
Lücken auf dem Islinger Feld
Der letzte große Freiluft-Gottesdienst beim Besuch von Papst Benedikt XVI. in Regensburg hat weniger Menschen angezogen als vom Veranstalter erwartet. Ein Sprecher des Erzbischöflichen Ordinariates nannte am Dienstag eine Zahl von 260 000 Besuchern. Ein Polizeisprecher bezeichnete eine frühere Schätzung von 230 000 Teilnehmern als „wohlwollend im Sinne der Veranstalter“. Das Bistum Regensburg hatte zuvor 300 000 Gläubige erwartet. Auf dem Islinger Feld am südlichen Rand von Regensburg klafften große Lücken in den hinteren Reihen.
Zu den Freiluftmessen in München und Altötting waren rund 250 000 und 60 000 Gläubige gekommen.
Aufruf zu Eintreten für Gerechtigkeit
Papst Benedikt XVI. rief die Menschen in seiner Predigt auf dem Islinger Feld zu einem engagierten Eintreten für Gerechtigkeit auf und warnte zugleich vor Fanatismus. Der Papst mahnte, man dürfe sein Leben „nicht verschleudern“. Er fügte hinzu: „Unrecht darf uns nicht gleichgültig lassen, wir dürfen nicht Mitläufer oder sogar Mittäter werden.“
Das Oberhaupt der katholischen Kirche betonte, notwendig seien Verantwortung und Sorge um „das Heil der ganzen Welt“. Der Papst kritisierte die „Zerstörungen des Gottesbildes durch Hass und Fanatismus“. Er sprach von „lebensgefährlichen Erkrankungen der Religion und der Vernunft“. Es sei nun wichtig, „klar zu sagen, welchem Gott wir glauben, und zu diesem menschlichen Antlitz Gottes zu stehen“.
Der Papst fügte hinzu: „Erst das erlöst uns von der Gottesangst, aus der letztlich der moderne Atheismus geboren wurde. Erst dieser Gott erlöst uns von der Weltangst und von der Furcht vor der Leere des eigenen Daseins.“
Kritische Worte an die Wissenschaft
Kritische Worte richtete Benedikt XVI. auch an die Adresse der Wissenschaft. Er betonte: „Seit der Aufklärung arbeitet wenigstens ein Teil der Wissenschaft emsig daran, eine Welterklärung zu finden, in der Gott überflüssig wird.“
Letztlich laufe „es auf die Alternative hinaus: Was steht am Anfang: die schöpferische Vernunft, der Geist, der alles wirkt und sich entfalten lässt, oder das Unvernünftige, das vernunftlos sonderbarerweise einen mathematisch geordneten Kosmos hervorbringt und auch den Menschen, seine Vernunft.“ Der Papst fügte hinzu: „Aber die wäre dann nur ein Zufall der Evolution und im letzten also doch auch etwas Unvernünftiges.“ Er betonte, die Christen bräuchten sich mit ihrem Glauben an Gott als dem „Schöpfer-Geist“ nicht zu verstecken.
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jetzt biste aber echt doollee!
Mit Grüssen aus Zürich
quantas
Happy End | Bayern im Papst-Fieber, München ist entzückt! | 12.09.06 11:31 | 09.09.06 23:50 |
Psychologischer Fakt ist nunmal,daß jeder Mensch in einem Wertesystem leben muss um all das,was sein Bewusstsein ihm tagtäglich signalisiert verarbeiten und werten zu können.
Das cleverste Wertesystem von Menschen installiert ist die Kirche.Ein grosses Luftschloss,daß Menschen Orientierung gibt,die mit den vermittelten Inhalten ihres Bewusstseins alleine nicht klar kommen und eine mentale Krücke auf all Ihren Wegen brauchen.Die Tatsache ist an sich nichts verwerfliches und ich masse mir wie bereits gesagt auch nicht an dies zu kritisieren (da bin ich ja auch nicht frei von).....wohl aber was die Kirche und ihre ausführenden Organe und Personen im Laufe der Jahre daraus gemacht,und wie sie sie diesen Drang instrumentalisiert haben.
Es gibt auch mehr und mehr Menschen,die dieses nicht brauchen und daher unverkrampft und auch mit angemessener Objektivität mit der Thematik umgehen können und daher erkennen wie sehr irdische Merchanismen einen menschlichen Urtrieb,nämlich "zu glauben" (nicht mit Religion oder gar Kirche verwechseln......an etwas glauben tun alle Menschen)gnadenlos ausbeuten und die Manipulation mit ihm im Laufe der Jahrhunderte perfektioniert haben.
Ein Glück.Das Märchen mit dem alten Mann mit Bart und seinem Sohnemann kommt mehr und mehr in die Jahre und wird auf immer breiter werdender Front kritisch hinterfragt,ein Glück.Spiritualität und Glauben trennen sich immer schärfer von der altbackenen und "klassischen" Religiontheorie und Institutionen wie der katholischen Kirche.....wie schön.Das Zeitalter der Aufklärung war doch nicht ganz umsonst.
Ich gönne allen das tolle Gefühl und die Gänsehaut die sie bekommen,wenn ein alter Mann in einem Auto an ihnen vorbeifährt und winkt,ehrlich,solche Feelings brauchen wir alle und wo sie denn letztendlich herkommen ist je nach Person nunmal sehr unterschiedlich.....aber ich wünsche allen zugleich auch die geistige Klarheit und den Pragmatismus die Aussagen auch hinterfragen zu können und wollen,die derselbe alte Mann (zugegebenermassen de facto ein echtes intellektuelles Schwergewicht)(angeblich im Namen einer höheren Macht) immer wieder mal zu ganz profanen irdischen Problemen und Vorgängen abgibt.Wenn die Mehrheit der gläubiger Menschen dazu imstande sind und bleiben ist ja alles noch im halbwegs grünen Bereich.
Denn um es mal mit dem deutschen Dichter Christian Friedrich Hebbel zu sagen:"Alle Regierungen fordern blinden Gehorsam,sogar die göttliche"........Holzauge bleib wachsam ;-),denn schon Goethe sagte "der Glaube ist nicht der Beginn,sondern das Ende allen Wissens",Glaube und effektives,rationelles Umgehen mit dem Bewusstsein sollten sich zumindest immer die Waage halten.
@ chartgranate
Es ist die Ilussion (der Glaube) der die Kurse nach oben (und die Gläubigen in die Kirche) bewegt und die Desillusion (die Vernunft) die die Kurse wieder auf die Erde (bzw. die Gläubigen aus der Kirche) zurückholt.
Übrigens auf der LOVE Parade, in Belin, waren dopellt so viel.
Und als unsere Nationalspieler am Brandeburger Tor waren x-mal ;)
Mit besten Wünschen ...
egal ob 200 oder 300 Tausend so einen Gottesdienst besuchen. Ich glaube der Gigantismus, den die Veranstalter im Vorfeld machten hat einige Abgeschreckt.
Das angkündigte Chaos wäre so oder so ausgeblieben
Ich komme grade vom Islinger Feld (um neun mit dem Rad losgefahren und nicht wie empfohlen um vier) und muss sagen es war echt total entspannt
Wollte mir das ganze eigentlich nur aus der Entfernung geben, mehr als Beobachter, weil ich aufgrund von Straßensperren Zwangsurlaub habe. War dann aber doch irgendwie ergriffen von der Stimmung und wurde Spontanteilnehmer. Freie Getränke und Snacks gab's obendrein. Sogar zum mitnehmen, weil zu viel da war (Verkauf ich jetzt bei EBAY,-)))
War bei Robbie Williams 90 € Eintritt zzgl. Sündteure Verpflegung. Da hab ich mich heute besser unterhalten gefühlt. Tolles Wetter nette aufgeschlossene nicht zu keusch angezogene Mädels. Keine Griesgrame, die den ganzen Tag vorm PC sitzen und sich selbst nicht leiden können und daher gegen alles und jedes sind
@chartgranate, durchaus interessant was Du schreibst. Ich bin eigentlich nicht besonders gläubig, aber als mentale Krücke taugt die Kirche meist besser als Drogen oder Talkboards. Leute die mit der Kirche nichts anfangen können respektiere ich voll und ganz, aber gewisse Antidemagogen, die gestern hier rumschwirrten tun mir echt leid
gruß Maxp.
Der Papst, das ist der weiße Punkt
Der Papstkult nimmt bei der Messe auf dem 300 000 Quadratmeter großen Islinger Feld gigantische Ausmaße an.
Dass Benedikt XVI. schon über das Gelände fährt, verraten entfernte „Benedetto“-Sprechchöre. Ein Heer von Bläsern führt die Instrumente zum Mund und es klingt ähnlich wie die Fanfaren, die in Historienfilmen den Einmarsch antiker Herrscher ankündigen. Obwohl weniger kamen als angekündigt, kann immer nur ein kleiner Teil der 230 000 Pilger auf dem Islinger Feld bei Regensburg dem Papst direkt zujubeln. Die anderen versuchen, sich auf den zehn Großbildleinwänden zu orientieren. Eine Spezial-Kamera, die an einem Drahtseil über das Feld schnurrt, zeigt, wie die Menge dem dahin schleichenden Papstauto entgegenwogt – so wie Eisenspäne sich an einem bewegten Magneten ausrichten.
Schulfrei zum Fähnchenschwenken
Der Papst nimmt im Altarraum unter einem kühn aufragenden Zelt Platz. Wer nur einen hinteren Platz erwischt hat, dem erscheint er als kleiner weißer Punkt. Neben dem Spanndach steht ein Kreuz von gewaltiger Größe. Fast einen Kilometer beträgt die Entfernung von den entlegensten Besucherblöcken bis zum Pontifex maximus. 40 Lautsprechertürme tragen seine Worte in die Menschenmenge. Die vorderen Plätze sind der Prominenz und himmlischem Personal vorbehalten: Priester, Klosterschwestern und Scharen von Ministranten in rot-weißen Gewändern feiern mit. Die Zahl der Fähnchen schwenkenden Kinder ist groß, denn in Bayern wurden die Schulferien wegen des Papstbesuchs um einen Tag verlängert.
Vor allem vorne wird es laut
„Jesus Christ, you are my life“, sangen die Messdiener aus dem oberpfälzischen Pullenreuth schon vor der Ankunft Benedikts. Eine Betreuerin begleitet auf der Gitarre. Wer dachte, jugendliche Messdiener gehörten einer aussterbenden Spezies an, wird im ländlichen Bayern eines besseren belehrt. Es gibt einen Benedikt-Boom und außerdem dürfen mittlerweile auch Mädchen den Dienst am Altar verrichten. Die engagiertesten „Benedetto“-Rufe kommen denn auch aus den vielen Kinderkehlen in den ersten Reihen, während auf den hinteren Plätzen eher aufmerksame Gelassenheit dominiert. Die Entfernungen sind zu groß, als dass der Papst alle Gläubigen, wie etwa gestern in Altötting, in seinen Bann schlagen könnte.
Einst ruhiges Regensburg
Er wolle beschämt „Vergelt´s Gott“ sagen für den großen Aufwand, der betrieben werde, rief der Papst den Gläubigen entgegen. „Ihr habt es für euch getan, nicht für mich.“ Der Papst weiß offenbar, dass die Bilder vom Arbeiter im Weinberg des Herrn oder vom Lasttier Gottes, die er für sein Pontifikat gebraucht, nicht zur Gigantomanie solcher Ereignisse passen. Wer den Kult um Papst Benedikt erlebt, verliert aus den Augen, dass ihn mit Regensburg vor allem eine Zeit des abgeschiedenen theoretischen Arbeitens verbindet. Das „rechte universitäre Fluidum“ habe er hier vorgefunden für seine Studien als Dogmatik-Professor, schreibt Ratzinger über die Jahre von 1969 bis 1977. Die Atmosphäre an der Universität Tübingen, die der gesellschaftliche Aufbruch in den 60er-Jahren stärker erfasste, war ihm davor zu unruhig geworden.
Allzu heftige Kritik muss das Kirchenoberhaupt auch heute nicht fürchten, wenn es am Abend in der Regensburger Universität mit Wissenschaftlern zusammen trifft. Im Dom findet danach eine ökumenische Vesper statt. Zwischen den einzelnen Etappen zeigt sich Benedikt bei Fahrten im Papamobil den Regensburgern.
focus online
BUDDHA IS ALL AROUND U !!!!
Das Fußball-Opium ist stäker - und die heidnischen Festspiele gehen weiter !!!!
In Berlin waren (bei der Nationalmannschaft) x-Mal soviele Anhäber als beim Papst.
Es ist doch bezeichnend das ein Ungläubiger
die Menschen mehr verändert als ein Gläubiger jemals zuvor.
Ich wette, wenn BUDDHA heute leben würde würden ihn mehr Christen zuhören als den Papst Buddhisten oder andersgläubige ... :)
Das Problem aller die dem Papst zuhören ist das sie nicht gelernt haben ihre Augen aufzumachen bzw. nicht glauben wollen was sie sehen & nicht endlich anfangen selbstständig zu denken.
Es kann halt` immer nur einen geben ...
"Neulich traf ich einen Mann mit folgendem Text auf dem Shirt : "Oh God what a shame. I am godless. I am not Gallileo - I am Buddha!"
Was wir bracuehn ist kein Stellvertreter Gottes
- sondern einen Stellvertreter aller Menschen (einen Buddha)
Ein Ex-Dealer gab mir einmal folgenden Tip : "Werde nie high vom Opium. Das ist schlecht fürs GEschäft!" In diesem Sinne ...
Alles Liebe !!!!
denn mich bescheißt so schnell keiner.
das gilt sowohl für irgendwelche abzocker, als auch für irgendwelche kirchen-scharlatane.
und damit mamö es auch glaubt, gibts ein paar schöne neue anti-kirchen threads.
hahahahahaaaa
Eigentlich wollte sich Joseph Kardinal Ratzinger schon vor Jahren zur Ruhe setzen und in seiner oberbayerischen Heimat Bücher schreiben.
Wenige Tage nach seinem 78. Geburtstag gelangte er im April als Papst an die Spitze der katholischen Kirche. Es ist ein Amt auf Lebenszeit, der Ruhestand fällt aus für Benedikt XVI., wie er sich jetzt nennt.1981 Ruf nach Rom
1981, nach nur vier Jahren auf dem Münchner Bischofsstuhl, kehrte Ratzinger Bayern den Rücken, um einer der wichtigsten Männer der katholischen Kirche zu werden. „München ist wichtig“, hatte damals Johannes Paul II. eingeräumt, aber hinzugefügt: „Die Weltkirche ist wichtiger.“ Man nannte ihn den „Wachhund des Papstes“, „Strippenzieher“ und „Chefideologe“.
Und gerne wurde betont, dass die kirchliche Behörde, der er vorstand, früher einen anderen Namen hatte: Heilige Inquisition. Als Präfekt der Glaubenkongregation war Ratzinger der oberste Glaubenswächter und galt als zweiter Mann im Vatikan. Als Dekan des Kardinalskollegiums leitete er jetzt das Konklave.
Einmal wöchentlich bei Johannes Paul
Er war engster Vertrauter von Johannes Paul II.. Einmal wöchentlich hatte Ratzinger einen Termin beim Heiligen Vater, dort sprachen beide – in deutscher Sprache – über die aktuellen Themen in der Kirche. Der Papst nahm die Worte des deutschen Kurienkardinals sehr ernst.
Geburt am Ostersamstag
Joseph Ratzinger wurde am Ostersamstag des Jahres 1927 im oberbayerischen Marktl am Inn geboren. Der einstige Kölner Kardinal Joseph Frings nahm den jungen Theologen als Berater mit zum Zweiten Vatikanischen Konzil. Mit nur 35 Jahren galt er als „Konzils-Teenager“. Ratzinger machte nach seinem Theologiestudium eine steile wissenschaftliche Karriere: In den 60er-Jahren lehrte er an den Universitäten Münster, Tübingen und Regensburg. Als Hochschullehrer hatte er den Ruf eines fortschrittlichen und liberalen Theologen. Acht Ehrendoktortitel könnte er sich auf die Visitenkarte schreiben.
Seine brillanten Leistungen verhalfen dem Bayern zu einem für katholische Verhältnisse rasanten Aufstieg. Schon als 50-Jähriger erhielt der damalige Erzbischof von München-Freising 1977 den Kardinalspurpur. Nur ein Jahr später soll er bei der Wahl Karol Wojtylas zum Papst 1978 schon im Hintergrund die Strippen mitgezogen haben.
Früher Reformer, dann Hardliner
Nach dem Wechsel in den Vatikan wandelte sich sein Ruf ins Gegenteil. In seinen neuen Aufgabenbereich fiel auch der Umgang mit Theologen, die sich nicht an die offizielle Lehre der Kirche hielten: Hans Küng, Eugen Drewermann und Leonardo Boff sind seine prominentesten „Opfer“. Seine kompromisslose Haltung in kirchlichen und moralischen Fragen brachten ihm den Ruf ein, ein „scharfer Hund“ zu sein.
Weltweiten Wirbel löste das von ihm verantwortete Papier „Dominus Iesus“ aus, in dem die Vorrangstellung der katholischen Kirche vor anderen Religionen betont wird. Er war verantwortlich für den neuen „Katechismus der katholischen Kirche“, den er heute selbstkritisch als „unvollkommen“ bezeichnet: „Er könnte verbessert werden“. Genau wie bei der Bibel dürfe man nicht Wort für Wort als Dogma nehmen.
Abtreibung ist tabu
Ratzinger lehnte die Zulassung von Wiederverheirateten zur Kommunion ebenso entschieden ab wie das deutsche Abtreibungsrecht. Mit einem Brief an den bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) kritisierte er, dass der Freistaat die katholischen Laieninitiativen zur Fortsetzung der Schwangerenberatung finanziell förderte. Dies brachte ihm harsche Reaktionen der deutschen Kirchenvertreter und der Politik ein.
Jetzt „milder und langsamer“
Heute räumt er ein, dass ihm bei seinen Äußerungen vielleicht hin und wieder das „bayerische Temperament“ durchgegangen ist. Inzwischen sei er „milder und langsamer“ geworden. „Es lässt einen nicht kalt, wenn man zum Buhmann gemacht wird“, gibt er zu. „Aber man kann nicht große Dinge betreiben, ohne dafür Prügel zu beziehen.“ Als er 1996 dem Papst die Bitte nach einer vierten Amtszeit nicht abschlagen konnte, betonte er, er wolle vor Ablauf der nächsten fünf Jahre in den Ruhestand gehen. Er würde das sonst psychisch und physisch nicht durchstehen. Vielleicht gibt ihm aber das Stehvermögen seines Vorgängers die Kraft für sein neues Amt als Pontifex maximus.
Das stundenlange Predigen, Winken, Beten und Händeschütteln scheint dem bereits 79 Jahre alten Benedikt XVI. überhaupt nichts auszumachen. Bei der Fahrt durch die Regensburger Innenstadt am Montagabend wirkte er nicht im mindesten erschöpft, sondern eher ausgelassen. Angeregt sprach er in dem Gefährt mit dem örtlichen Bischof Gerhard Ludwig Müller, während er die Gläubigen am Straßenrand grüßte, ohne schlaff zu wirken. Zuvor hatte er ein anstrengendes Programm in Altötting und Marktl zu bewältigen
“Medizinisches Wunder“
Burkhard Pfaff, der sich als Arzt im Auftrag des Malteser-Hilfsdienstes immer in der Nähe Benedikts aufhält, spricht von einem „medizinischen Wunder“. Er sagte gegenüber FOCUS Online, diese Fitness habe wohl mit der „regen Betätigung“ des Kirchenmannes auf „intellektueller Ebene“ zu tun. „Wahrscheinlich haben die jahrzehntelange geistige Arbeit und der geistliche Dienst ihm ein Jungsein im Alter geschenkt.“ Benedikt diskutiere und lese ungeheuer viel, so Pfaff. Die Tatsache, dass der Pontifex maximus gern und oft spazieren gehe und sich früh ins Bett lege, dürfte auch förderlich für seinen Gesundheitszustand sein.
Früher fuhr Ratzinger gern Fahrrad
Hanspeter Oschwald, Autor des Buches „Der deutsche Papst“, ist davon überzeugt, dass die „emotionale Bewegung“ auf der Reise durch die Heimat ein wichtiger Faktor sei, der zur gesundheitlichen Stärkung Benedikts beitrage. Anders als der Vorgänger Johannes Paul II. mute sich der Bayer im Vatikan außerdem eine nicht allzu große Alltagsbelastung zu. Er habe Audienzen zusammengefasst, sein Zeitmanagement sei besser als das des im vergangenen Jahr verstorbenen Karol Wojtyla. „Ratzinger ist ein sehr diszplinierter Mensch“, so Oschwald weiter.
Benedikts gute gesundheitliche Kondition ist ausdrücklich nicht auf Sport zurückzuführen: In jüngeren Jahren fuhr Ratzinger zwar mit Freude Fahrrad. Doch das war die einzige halbwegs sportliche Betätigung: In jener Hinsicht sei er „nun einmal ganz unbegabt“, sagte der frühere Theologie-Professor und Erzbischof von München und Freising einmal.
“Gastfreundschaft vom ersten Moment gespürt“
Der Kirchenführer hält sich seit Samstag in Bayern auf. Zunächst besuchte er München, dann reiste er nach Altötting und seinen Geburtsort Marktl. Am Dienstag las er die zweite Freiluftmesse seines Besuchs vor mehr als 200 000 Menschen auf dem Islinger Feld in Regensburg. Am Mittwoch ist ein privater Besuch ohne Presse mit seinem Bruder Georg in seinem Wohnhaus in Pentling vorgesehen, wo Joseph Ratzinger eigentlich – wäre die Wahl zum Papst nicht dazwischen gekommen – seinen Lebensabend verbringen wollte. Die Brüder wollen auch das Grab ihrer Eltern und ihrer Schwester Maria besuchen.
Dass die Kraft der Heimat ihm fast Flügel verliehen hat, bestätigte Benedikt höchstpersönlich bei der ersten großen Messe am Sonntag in München-Riem: „Die bayerische Gastfreundschaft habe ich vom ersten Moment gespürt.“
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Vor allem private Begegnungen Benedikts XVI. in RegensburgDer Papst hat in der Regensburger Stiftskirche Alte Kapelle eine neue Orgel eingeweiht und dabei auch von Unstimmigkeiten in der katholischen Kirche gesprochen. Im Übrigen stand der fünfte Tag seines Besuchs in Bayern ganz im Zeichen privater Begegnungen. afr. Regensburg, 13. September Papst Benedikt XVI. hat am Mittwoch in der Regensburger Stiftskirche Alte Kapelle eine neue Orgel eingeweiht. Dabei sagte er, die Stimmigkeit der Orgelpfeifen stehe im übertragenen Sinne auch für die kirchliche Gemeinschaft; wie an der Orgel eine berufene Hand immer wieder die Disharmonien zum rechten Klang vereinen müsse, so müssten die Katholiken auch in der Kirche den Einklang im Lob Gottes und in der geschwisterlichen Liebe finden. Vor 400 geladenen Gästen bezeichnete Benedikt XVI. die Orgel als die Königin der Instrumente. Sie nehme alle Töne der Schöpfung und die Fülle des menschlichen Empfindens auf und bringe sie zum Schwingen. Vierzig Register auf zwei ManualenAls erstes Werk erklang auf der neuen Papst- Benedikt-Orgel mit ihren 2600 Pfeifen die berühmte Toccata und Fuge in d-Moll von Johann Sebastian Bach. Die Orgel mit vierzig Registern auf zwei Manualen und Pedal bei rein mechanischer Traktur wurde von der Firma Mathis in Näfels im Kanton Glarus gebaut. Das Unternehmen hatte vor vier Jahren bereits eine neue Orgel für die Sixtinische Kapelle geliefert. Im vergangenen Sommer nun waren die Schweizer Orgelbauer monatelang in Regensburg mit dem Einbau und der Klangabstimmung der Papst-Benedikt- Orgel beschäftigt. Die Kosten in der Höhe von 730 000 Euro übernahm die Gedächtnisstiftung Peter Kaiser aus Vaduz. Die Stiftskirche Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle, in der die Orgel fortan erklingen wird, befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Regensburger Dom St. Peter und zählt zu den prachtvollsten sakralen Rokoko- Bauten Bayerns. GrabbesuchAbgesehen von der Orgelweihe war der fünfte Tag der Bayern-Visite des Papstes privaten Begegnungen vorbehalten. So besuchte der Pontifex gemeinsam mit seinem drei Jahre älteren Bruder Georg Ratzinger das Grab der Eltern und der Schwester auf einem Regensburger Friedhof. Danach machte er einen kurzen Abstecher zu seinem Wohnhaus im Regensburger Vorort Pentling, wo er noch immer seinen deutschen Wohnsitz hat. Zu Mittag ass der Papst mit seinem Bruder in dessen Regensburger Altstadtwohnung. Das Gefolge des Kirchenoberhaupts wurde gleich nebenan im Zentrum der jüdischen Gemeinde in Regensburg mit koscherem Essen verpflegt. |
Freising letzte Station
Papst beendet Besuch
Nach einem Tag mit privatem Charakter verabschiedet sich Papst Benedikt XVI. heute aus Bayern. Um 12.45 Uhr soll die Lufthansa-Maschine auf dem Münchner Flughafen abheben und das Kirchenoberhaupt zurück nach Rom bringen. Zum Abschluss seiner sechstägigen Reise nach Bayern besucht Benedikt XVI. am Vormittag noch Freising, die Stadt, in der er zum Priester geweiht worden ist. Im Dom will Joseph Ratzinger mit Priestern und Diakonen zusammentreffen und vor dem Reliquienschrein des Heiligen Korbinian beten.
Mit bewegenden Worten hat sich Papst Benedikt XVI. aus Bayern verabschiedet. Zugleich wurde bekannt, dass das Kirchenoberhaupt im kommenden Herbst nach Tschechien reisen will.
Zum Abschluss seines sechstägigen Bayern-Besuchs dankte der Papst den Menschen in seiner Heimat für den herzlichen Empfang. „Unauslöschlich trage ich in meinem Herzen den bewegenden Eindruck, den die Begeisterung und die starke Religiosität der großen Massen und Gläubigen in mir ausgelöst hat“, sagte Benedikt XVI. bei der offiziellen Verabschiedung auf dem Münchner Flughafen. Er bleibe den Menschen in Bayern „im Herzen tief verbunden“.
„Der Papst unserer Herzen“
Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) verabschiedete das Kirchenoberhaupt mit den Worten:„Sie sind der Papst unserer Herzen geworden.“ Benedikt habe nicht nur als Nachfolger im Petrusamt gesprochen, sondern auch als „Seelsorger und Mensch, der seine Heimat liebt und die Menschen, die hier leben“. Mit seinem offenen Bekenntnis zu seinen bayerischen Wurzeln habe der Papst seinen Landsleuten das schönste Geschenk gemacht.
Spekualtionen über neue Deutschlandreise
Der Papst sprach als abschließenden Segenswunsch erneut die erste Strophe der Bayern-Hymne und sagte: „Allen ein herzliches Auf Wiedersehen.“ Damit nährte er Spekulationen über einen möglichen weiteren Besuch in Deutschland. Bereits auf der Anreise hatte der Heilige Vater im Flugzeug gesagt, dass er gerne ein weiteres Mal nach Deutschland kommen würde, um auch andere Diözesen zu besuchen – aber er wisse nicht, ob sein Alter dies noch zulassen werde, und zuerst seien auch andere Nationen dran.
Der Erzbischof von Prag, Kardinal Miloslav Vlk kündigte derweil an, dass der Papst 2007 nach Tschechien komme. Er verbinde die Reise vermutlich mit einem geplanten Aufenthalt im österreichischen Wallfahrtsort Mariazell am 8. September 2007.
Gruß
Talisker
"Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen."
MfG
kiiwii
So was tun nur Rowdy-Rentner. Selbst ich würde nicht auf den Gedanken kommen.