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Deutsche Telekom Outperformer
LRP
Per-Ola Hellgren, Analyst der LRP Landesbank Rheinland-Pfalz belässt das Rating für die Aktien der Deutschen Telekom (ISIN DE0005557508/ WKN 555750) bei "Outperformer".
Die KfW begebe einer Pressemitteilung zufolge eine fünfjährige Anleihe über 4,5 Mrd. Euro, die in Aktien der Deutsche Telekom AG getauscht werden könne. Die der Anleihe zugrunde liegenden Aktien würden voraussichtlich ca. 5,8% der ausgegebenen Aktien der Deutschen Telekom entsprechen. Durch eine Mehrzuteilungsoption über 500 Mio. Euro könnten zusätzliche Aktien auf den Markt kommen. Die endgültige Zahl von Aktien sei vom Aktienkurs abhängig und werde bei der Preisfeststellung nach Abschluss des Bookbuilding-erfahrens heute festgelegt. Die Umtauschprämie betrage voraussichtlich zwischen 38% und 43%, beispielsweise würde beim gestrigen Schlusskurs dies einem Wandelpreis von ca. 18 Euro bis 18,75 Euro entsprechen.
Die Anleihe könne den Angaben zufolge nach drei Jahren gekündigt werden, falls der Aktienkurs den Umtauschpreis um mehr als 20% übersteige. Der angebotene Zinssatz belaufe sich zwischen 0,25% und 0,75%. Die Analysten der LRP erwarten eine erfolgreiche Platzierung. Bewertungstechnisch halte man die Emission für neutral bzw. leicht positiv für die Aktie, da keine neuen Aktien ausgegeben würden, der Free Float dadurch letztendlich vergrößert werde und die Privatisierung fortsetze. Markttechnisch erwarte man bei der LRP zunächst keinen Einfluss, da die Anleihe erst beim Kurs von ca. 18 Euro in Aktien gewandelt werden könne, was über ihrem Kursziel von 17 Euro liege. Das weitere Kurspotenzial könnte allerdings kurzfristig unter Druck geraten, wenn die KfW-Anleihe gewandelt werde.
Die Analysten der LRP empfehlen die T-Aktie als Outperformer mit einem Kursziel Ende 2003 von 17 Euro.
FRANKFURT (dpa-AFX) - Mehrheitlich positiven sehen Analysten die aktuelle
Umtauschanleihe der KfW in Aktien der Deutschen Telekom .
"Bewertungstechnisch bewerte ich die Anleihe als leicht positiv", erklärte
Per-Ola Hellgren von der Landesbank Rheinland-Pfalz. Es kämen jetzt noch keine
neuen Aktien auf den Markt und dadurch würde der Wert "alter" Aktien auch nicht
verwässert. Der Experte rechnet mit rund einer viertel Milliarde Aktien, die nun
zusätzlich privatisiert werden.
Als grundsätzlich positiv wird am Markt die Erhöhung des Streubesitzes auf
rund 63 Prozent gesehen. Tendenziell steigt die betroffene Aktie dann in der
Gunst institutioneller Anleger, die sich vor allem eine geringe
Staatsbeteiligung bei einem Unternehmen für eine Investition wünschen.
Aus markttechnischer Sicht bleibt die Wirkung aus Hellgrens Sicht neutral.
Unter Berücksichtigung einer Umtauschprämie zwischen 38 und 43 Prozent werde die
Anleihe erst bei einem Kurs von rund 18 Euro gewandelt. Dies kann laut Hellgren
aber noch ein wenig dauern, den fairen Wert für den Standardtitel sieht er
selbst bei 17 Euro.
Erst wenn beim erstmöglichen Zeitpunkt Millionen Aktien auf einen Schlag
getauscht würden, könne dieses den Kurs kurzfristig unter Druck setzen, so
Hellgren. Allein die Ankündigung der Umtauschanleihe brachte den Kurs jedoch
bereits am Dienstag ins Rutschen: Telekom-Aktien notierten um bis zu 5 Prozent
im Minus. "Ein zukünftiger Umtausch wird am Markt sofort eingespreist", erklärte
Theo Kitz vom Bankhaus Merck Finck den psychologischen Effekt. Falls der Kurs
jetzt weiterhin schwach bliebe, dann könne man aber wohl nicht von einer
"marktschonenden Einführung" sprechen. Kitz empfiehlt zunächst weiter "Halten"
ohne Angabe eines Kursziels.
Der Erlös der Umtauschanleihe werde dem Bund zugeführt, der sich laut Kitz
aber schon früher dazu verpflichtet habe, einen Großteil für
Pensionsverpflichtungen einzusetzen. Unklarheit herrschte, ob der Bund mit dem
Erlös auch die geplante vorgezogene Steuerreform teilfinanzieren will. Das
Finanzministerium in Berlin dementierte bereits.
Helaba Trust weist in einer ersten Reaktion zwar auf einen "kurzfristigen
Belastungsfaktor" für die T-Aktie hin, da Kapital von Großanlegern nun in die
Anleihe gebunden würden als in Aktien. Jedoch sei durch einen höheren
Streubesitz auch ein höheres Gewicht in Benchmark-Indizes verbunden. Die
Analysten bleiben daher bei ihrer Einstufung "Übergewichten"./aa/af