Multkultiland D: Gut oder schlecht für die Zukunft?
Seite 7 von 19 Neuester Beitrag: 20.08.05 16:53 | ||||
Eröffnet am: | 26.04.03 09:28 | von: SchwarzerLo. | Anzahl Beiträge: | 454 |
Neuester Beitrag: | 20.08.05 16:53 | von: SchwarzerLo. | Leser gesamt: | 15.636 |
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Der Mann/Frau scheint Minderwertigkeitskomplexe zu haben oder wie es sonst zu erklären, das er sich immer zu solchen Themen abwegig äußert.
Der Begriff Hasser zeugt doch wirklich von diesen Hass-Komplexen ??
Und alle Lemmige laufen mit.
EURO-Hasser fühlt sich jetzt "gebauchpinselt", da er ein vermeintliches Lob von SL erhalten hatte und deshalb muss er jetzt irgendwie seine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, in dem er das Posting von SL als eine "exzellente Stellungnahme" erklärt, wobei es mir fern liegt, SL mit EURO-Hasser auch nur im Geringsten zu vergleichen.
MT
Will mich auf keinen Fall mit jemandem hier "vergleichen" oder verglichen werden!
@ MT: Wenn es nur euch "edle Gutmenschen" geben würde, hättet ihr ja niemanden über den ihr euch aufregen oder herablassend äußern könntet. Wie fühlst du dich wenn dir jemamd ein Lob oder Anerkennung auspricht? Scheiße?
Einfacher ist es natürlich auf anderen herum zu hacken, und das wird dann als tolerant gegenüber irgendwelchen Minderheiten oder so verkauft, gelle?
Nee, das ist die wahre Intoleranz. Schlimmer als alles andere: Heuchelei!
E.H.
MT
Passend dazu:
"@Euro-Hasser: Deine Bsp. werden unsere linken Freunde wohl nicht überzeugen. Die werden leider erst überzeugt sein, wenn sie das erste Mal überfallen worden sind. Solange glauben die, statistische Fakten über Ausländerkriminalität seien eine böse Fälschung der rechtsradikalen CSU."
E.H.
Jedenfalls sterben die Deutschen auf Dauer aus. Also muss anderweitig für "Nachschub" gesorgt werden. Rentenzahler und Arbeitskräfte für die Zukunft sind schliesslich für eine funktionierende soziale Marktwirtschaft von Nöten.
Jetzt trifft eine Nachfrage unqualifizierter Arbeitnehmer auf ein immer kleiner werdendes Angebot an unqualifizierten Arbeitplätzen. Schliesslich verlagerten die deutschen Unternehmen immer mehr dieser Arbeitsplätze ins Ausland. Hinzu kommt eine immer noch nicht vorhandene Integrationspolitik. Aufgrund fehlender Sprachkenntnisse und mangelnder Qualifikation ist der Aufbau einer eigenen Existenz in diesem Land schwer möglich.
Die Sozialgesetze in diesem Land gewährleisten jedoch eine Grundversorgung, die eine Eigeninitiative auch nicht gerade fördern. Die Folgen sind eine Ghettorisierung und zunehmende Bereitschaft, den fehlenden Lebensstandard anderweitig zu "organisieren".
Die Intergration wird so auf die Folgegenerationen verschoben. Hier zeigt sich jedoch, dass die fehlende Anfangsintegration nun weitere Kreise zieht. Das durchschnittliche Bildungsniveau wird in den Schulen den vorherrschenden Bedingungen angeglichen. Die Unternehmen und Hochschulen zeigen nun schon seit längerem die mangelhaften Vorraussetungen der Schulabgänger an.
Der Versuch qualifizierte Personen für Deutschland anzuwerben ist ebenfalls gescheitert. Deutschland ist aufgrund von Sprache, Wetter und Verdienstbedingungen anscheinend nicht das bevorzugte Land.
Die Begleiterscheinungen vom 11.9. haben nun auch ganz klar aufgezeigt, die Entwicklung in der BRD nicht weiter mit Scheuklappen zu betrachten. In der BRD werden aber weiterhin diese Fakten auf ein Wort wie "Kopftuchstreit" reduziert.
Und dann wäre da noch die nationale Identität. Immerhin leisten wir uns noch deutsche Nationalmannschaften. Die Politiker sonnen sich ja auch gerne in deren Erfolgen. Da wird Nationalstolz dann gerne ganz gross auf die deutsche Fahne geschrieben, aber ansonsten ist die deutsche Kultur zu Grabe getragen worden.
Und so stehen wir mitten in einem Dilemma, dass wohl schwer zu lösen sein wird. Geschönte Statistiken und Beschwichtigungsversuche sind nur Make-up und verdecken weiterhin die Realität. Immerhin zeigen die neuen Zuwanderungsstatistiken, dass zunehmend Deutschland für Menschen im Ausland nicht mehr das Land der Glückseligkeit ist. Hoffentlich sind diese Statistiken nicht auch wieder geschönt.
Hannover. Der 15-Jährige, der am Dienstag einen 17-jährigen Mitschüler vor einer Schule in Hannover niederstach, ist ein Polizei bekannter Serientäter. Der lebensgefährlich verletzte Schüler war nach einer Notoperation gestern außer Gefahr. Das Motiv für die Tat war gestern nicht bekannt. Der 15 Jahre alte Serientäter hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft gestern. Das Amtsgericht Hannover hat gegen ihn Haftbefehl erlassen.
Der in Kabul geborene Jugendliche, der schon zahlreiche Einbrüche und Gewaltdelikte begangen hatte, sollte nach dem Willen der Staatsanwaltschaft nach einem versuchten Einbruch seit Januar in Haft sitzen. Kurz zuvor war er zu einem Jahr Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Amts- und Landgericht hielten einen Haftbefehl jedoch für unbegründet.
Sulzbach. Für einen 23-Jährigen endete in der Nacht zum Sonntag der Oldie-Abend der TSG Sulzbach in der Eichwaldhalle mit einer bösen Verletzung. Der 23-Jährige hatte gemeinsam mit einem 24-Jährigen gegen 3 Uhr am Sonntagmorgen das Fest verlassen, als sie laut Polizei auf dem Parkplatz an der Eichwaldhalle mit einer Gruppe ausländischer Jugendlicher in Streit gerieten. Schließlich eskalierte der Streit, und die beiden Männer versuchten, vor den acht Jugendlichen zu fliehen.
Doch nur dem 24-Jährigen gelang es, seinen Verfolgern zu entkommen. Der 23-Jährige wurde von den Jugendlichen eingeholt, geschlagen und getreten. Einer der Jugendlichen verletzte ihn mit einem Messerstich ins Gesicht. Der 23-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Die Polizei in Eschborn bittet um Hinweise von Augenzeugen, die sich telefonisch unter der Rufnummer (0 61 96) 96 95-0 melden können. (meh)
http://www.rhein-main.net/sixcms/...=fnp2_news_article&id=1519285
Grün gegen alle
Von Yassin Musharbash
Am Montag kommt es im Vermittlungsausschuss zum Showdown über das seit vier Jahren umstrittene Zuwanderungsgesetz. Ob ein Kompromiss zwischen Regierung und Opposition gelingt, ist offen. Für den Fall des Scheiterns fordern die Grünen bereits Einzelgesetze. Doch dagegen stemmt sich Innenminister Schily.
Berlin - Es könnte eine lange Nacht werden am Montag in der Saarländischen Landesvertretung in Berlin. Das Gastronomiepersonal wurde bereits informiert, dass das Sitzungsende offen ist. Die Servicekräfte werden "auf Stand-by bleiben", um den sieben Verhandlungsführern von Regierung und Opposition im "Raum Saarland" notfalls auch spät in der Nacht noch zur Verfügung zu stehen. Am Ende könnte ein historisches Ergebnis stehen: Der Abschluss eines mittlerweile fast vier Jahre währenden Kampfes um ein deutsches Zuwanderungsgesetz. Es könnte aber auch alles im Sande verlaufen. Ein Scheitern gilt, vor allem bei den Grünen, keineswegs als ausgeschlossen. Als "vollständig unakzeptabel" bezeichnete der Verhandlungsführer der kleineren Regierungspartei, Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck, noch Mitte der Woche die Position des saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller, der am Montag für die CDU in den Ring steigt. Die CDU versuche, so Beck, bereits bestehende rechtliche Regelungen als Fortschritt zu verkaufen. Allein die Grünen hätten es in der Hand, ob man sich einige, verlautet derweil aus der Union. Man selbst habe schon genügend Flexibilität gezeigt.
Hauptstreitpunkt ist die Arbeitsmigration
Konfliktträchtig zwischen Grünen und Schwarzen sind die rot-grünen Vorstellungen zur Arbeitsmigration: Zuwanderungswillige sollen demnach auch ohne vorherige Arbeitsplatzgarantie nach Deutschland kommen dürfen. Vorgesehen ist ein Punktesystem, wie es in anderen Einwanderungsländern bereits besteht. Potenzielle Arbeitsmigranten würden nach bestimmten Kriterien - zum Beispiel Alter, Ausbildung und Familienstand, einen Punktewert bekommen, über den die Migration geregelt werden könnte. Die Grünen erklärten die Arbeitsmigration frühzeitig zum "Kernstück" und "modernen, zukunftsweisenden Element" des Gesetzes. Auf keinen Fall wollen sie sich das von den Konservativen wieder nehmen lassen.
Die CDU lehnt solche Ideen angesichts der hohen Zahl von Arbeitslosen allerdings vehement ab. Sie will höchstens solche Arbeitsmigranten ins Land lassen, die bereits einen Vertrag in der Tasche haben. Dass eine Kommission der Union, ausgerechnet unter Vorsitz von Peter Müller, vor wenigen Jahren eine vergleichbare Lösung vorgeschlagen hatte, interessiert heute nicht mehr. Mittlerweile, drei Tage vor dem möglichen Showdown, verdichten sich die Anzeichen, dass zumindest die Punkteregelung in ihrer ursprünglichen Version wohl den Verhandlungen zum Opfer fallen wird. Konfliktstoff bleibt trotzdem reichlich: Das Ausmaß der Zuwanderung muss dann nämlich über ein Ende oder eine noch weitergehende Aushöhlung des seit 1973 offiziell geltenden Anwerbestopps geregelt werden. Der wiederum ist für die Union ein bedeutendes Symbol.
Drohungen von der grünen Basis
Auf anderen umstrittenen Gebieten ist eine Einigung zwischen Grünen und Union unterdessen wahrscheinlicher. Was die von Rot-Grün vorgeschlagenen Änderungen im humanitären Bereich - zum Beispiel beim Flüchtlingsschutz - angeht, zeichnet sich eine vorsichtige Verhandlungsbereitschaft bei der Union ab. Zumal, da vergleichbare Regelungen europäischer Standard sind. Auch bei den Maßnahmen zur Integration bereits in Deutschland lebender Migranten könnten sich Grüne und Union wohl verständigen. Die Verhandlungen am Montag stehen und fallen also höchst wahrscheinlich mit der Frage der Arbeitsmigration. Die Grünen stehen hier auch unter dem Druck ihrer Basis, die unbedingt ein Zuwanderungsgesetz möchte, das Einwanderung möglich macht - und keines, dass sie faktisch verhindern würde. Jedes Mal, wenn ein Spitzengrüner - zuletzt Parteichef Reinhard Bütikofer - ein Kompromisssignal in dieser Frage an die Gegenseite aussandte, wurde er von der Basis umgehend kritisiert. Drohungen, ein solchermaßen entkerntes Kompromissgesetz im Bundestag scheitern zu lassen, machten schnell die Runde.
Liebäugeln mit Einzelgesetzen
Eine Lösung "um jeden Preis" werde es aber auch nicht geben, erklärt immer wieder Verhandlungsführer Beck, der als einziger Grüner an dem Gespräch in der saarländischen Landesvertretung teilnehmen wird. Er will "lieber kein Gesetz als ein schlechtes". Sollte man sich nicht einigen können, gebe es ja schließlich auch noch die Möglichkeit, Einzelgesetze zu verabschieden. Für die bräuchte man die Zustimmung des Bundesrates und damit der Union nicht. "Spielend", erklärte Beck Mitte der Woche in Berlin, ließe sich etwa der Daueraufenthalt Hochqualifizierter auf diese Weise regeln. Wäre ein Scheitern der Verhandlungen also auch eine Chance? Der migrationspolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, Josef Winkler, betont zwar, dass man "schon am liebsten ein Gesetzespaket" hätte und auch "ernsthaft verhandeln" werde. Aber: "Als Regierung sind wir durchaus auch in der Lage, das anders zu regeln." Im Bundesvorstand der Grünen kursieren ähnliche Vorstellungen. Selbst Parteichef Bütikofer dachte am vergangenen Wochenende laut über Einzelgesetze nach.
Rot-grüne Verwerfungen
Doch die grüne Fantasie vom zustimmungsfreien Rettungsboot stößt beim Koalitionspartner SPD auf wenig Gegenliebe. Bütikofers Äußerung führte umgehend zu einer scharfen Reaktion aus dem Bundesinnenministerium: "Bedauerlich" seien die Äußerungen Bütikofers, ließ Innenminister Otto Schily (SPD) seinen Sprecher erklären. Ein rot-grüner Alleingang sei ausgeschlossen. Diese Auseinandersetzung am Rande wirft ein erhellendes Licht auf die koalitionsinternen Verwerfungen, die ebenfalls am Montag eine Rolle spielen dürften - und die Chancen auf eine Einigung nicht unbedingt erhöhen. Denn dass die Grünen sich kaum noch vom rot-grünen Entwurf fort und auf die Union zubewegen können, liegt auch daran, dass die SPD sie schon bis an den Rand des Vertretbaren gedrängt hat. So haben die Grünen hinnehmen müssen, dass auch Regelungen aufgenommen wurden, die sie als Verschlechterung empfinden - zum Beispiel die Möglichkeit, "Ausreisezentren" einzurichten. Für die Grünen, von denen ein nicht unerheblicher Teil vor Abschiebeeinrichtungen demonstriert hat, eine fette Kröte.
Hart an der Grenze zur Trickserei
Kein Grünen-Politiker hängt deshalb mit Herzblut am zur Diskussion stehenden Gesetzentwurf der Koalition. Innenminister Schily hingegen will auf gar keinen Fall Einzelgesetze, weil er lieber noch ein letztes großes, umfassendes Gesetz durchbringen möchte, das man auch ihm zuschreiben würde. Wenn es nach Schily allein ginge, hätte er sich möglicherweise schon lange über die Köpfe der Grünen hinweg mit der Union geeinigt. Doch noch gilt eine Koalitionsvereinbarung, den Kompromiss gemeinsam abzulehnen oder anzunehmen.
Was Wunder, dass in dieser vertrackten Situation die einzige Kompromisslinie, die sich bislang andeutet, hart an Trickserei grenzt: Man könnte doch, so heißt es unter maßgeblichen SPD-Abgeordneten, eine Regelung zur Arbeitsmigration schaffen, die den Grünen zusagt - und diese für die nächsten Jahre gleich wieder auf Eis legen. Die Grünen hätten sich in diesem Fall symbolisch durchgesetzt, die CDU faktisch. Und Otto Schily wäre auch zufrieden. So weit das Kalkül. Vielleicht aber ist das nichts als ein Wunschtraum der SPD. Kein Abgeordneter der Grünen oder der Union hat sich bisher öffentlich zu dieser Linie bekannt. Und so droht nach wie vor ein Scheitern der Gespräche am Montag. In dem Fall stehen viele weitere lange Nächte ins Haus, allerdings in viel größerem und unübersichtlicherem Kreis. Denn ein weiteres Treffen der Siebener-Runde - es handelt sich um eine Arbeitsgruppe einer Arbeitsgruppe des Vermittlungsausschusses - ist vorerst nicht vorgesehen.
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,289208,00.html
Und eine Bemerkung zum Schluss " Vorsicht Satüre"
Ich habe selbverständlich seine Biografie gelesen.Du nicht?
Und er kann sicher besser deutsch als @dmund.
Und verlange bitte nicht,daß ich dir auch noch die Satüre erkläre,aber soviel Satire
gibt es genug aber Satüre ist fast immer von mir.
URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,289725,00.html
Henkel-Interview zum Zuwanderungsstreit
"Reiner Populismus bei der CDU"
Regierung und Opposition haben sich gestern Nacht wieder nicht auf ein Zuwanderungsgesetz einigen können. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE kritisiert Hans-Olaf Henkel, Ex-Chef des BDI und heute Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, die Union für ihre populistische Wende in der Ausländerpolitik.
APHans-Olaf Henkel war viele Jahre Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie und später Mitglied der von der Bundesregierung eingesetzten Zuwanderungskommission unter Vorsitz der CDU-Politikerin Rita Süßmuth |
Hans-Olaf Henkel: Nein. Ich war mir ziemlich sicher, dass der Graben auf beiden Seiten mittlerweile so tief gebuddelt worden ist, dass eine Brücke in der kurzen Zeit nicht gebaut werden konnte.
SPIEGEL ONLINE: Sie waren Mitglied der Süßmuth-Kommission der Bundesregierung, die vor drei Jahren weit gehende Vorschläge zur Reform des Ausländerrechts und der Zuwanderungspolitik gemacht hat. Aber auch die CDU-Kommission unter dem Vorsitz Peter Müllers war damals progressiver, als es die gegenwärtige Verhandlungsposition der Union ahnen lässt.
Henkel: Vor zwei Jahren waren die Gruppen unter Müller und Süßmuth einander tatsächlich sehr nah. So nah offenbar, dass diejenigen in der Union, die mit dem Thema Zuwanderung lieber populistische Politik in der Bevölkerung machen wollten, ein schönes Argument davonschwimmen sahen - und sich deshalb fortan bemühten, dem Volk einzureden, dass das, was die da vor haben, dem Land schade. Und zwar systematisch. Peter Müller beispielsweise kann man heute gar nicht mehr wieder erkennen. Der ist neuerdings der Oberpopulist bei diesem Thema.
SPIEGEL ONLINE: Wäre denn der rot-grüne Gesetzesentwurf, um den es gestern ja ging, vor zwei Jahren für alle Seiten akzeptabel gewesen?
Henkel: Ja, sicher! Was mich am allermeisten ärgert, ist diese Verkürzung auf das Problem der Arbeitslosigkeit bei der Opposition. Das ist völlig unangebracht. Das Punktesystem, das jetzt die größte Hürde zu sein scheint, soll doch nur Ausländer mit Qualifikationen hereinlassen, die hier am Arbeitsmarkt dringend gesucht werden. Die schaffen sogar noch Arbeitsplätze.
SPIEGEL ONLINE: Das Punktesystem gilt mittlerweile als erledigt...
Henkel: Ich glaube, dass ist ein großer Verlust. Unsere Zahlen belegen, dass Deutschland unter einem Braindrain leidet. Übersetzen Sie das mal: Das heißt Gehirnverlust! Wir sind mittlerweile ein Netto-Exporteur von Fähigkeiten geworden. Uns fehlen Hochqualifizierte.
SPIEGEL ONLINE: Woran liegt es denn, dass die Union sich so weit von ihren ursprünglichen Konzepten der Müller- und Süßmuth-Kommissionen entfernt hat?
Henkel: Das ist reiner Populismus. Da steckt nichts anderes dahinter. Die Position des Herrn Müller wundert mich schon sehr. Die Behauptung, wir könnten uns wegen der 4,6 Millionen Arbeitslosen keine Zuwanderung leisten, ist nur ein Totschlagargument. Als er sich vorgestern über die mutigen Vorschläge von Frau Merkel und Herrn Merz beim Thema Liberalisierung des Arbeitsmarkts aufregte, war von den Arbeitslosen nicht die Rede.
SPIEGEL ONLINE: Das geplante Gesetz hat drei Kernbereiche: Arbeitsmigration, Integration, humanitäre Aspekte. Was muss am dringendsten gelöst werden?
Henkel: Ich bin engagiertes Mitglied bei Amnesty International. Menschrechtsaspekte sind meiner Meinung nach immer dringender als alles andere. Wenigstens dort hätte ich eine Lösung gesucht. Was das Aushöhlen der deutschen Kompetenz angeht - dass die besten Deutschen gehen und die besten Ausländer nicht kommen, das ist ein schleichender Prozess. Da kann man auch noch ein weiteres Jahr sagen: Höhlen wir eben noch ein bisschen weiter aus.
SPIEGEL ONLINE: Während die Parteien, insbesondere die Union, ihre Position oft geändert haben, sind Sie bei Ihrer Linie geblieben. Bei welcher Partei ist die Schnittmenge heute am größten?
Henkel: Bei der Menschrechtsfrage, bei humanitären Aspekten finde ich mich heute auf jeden Fall am ehesten bei den Grünen wieder. Ich vermute allerdings, dass die FDP, wenn sie sich jetzt öffentlich darüber Gedanken machen würde, zu ähnlichen Ansichten kommen könnte.
Das Interview führte Yassin Musharbash
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Wozu brauchen wir bei weniger Arbeitsplätzen überhaupt
eine Zuwanderung von unqualifizierten Arbeitnehmern?
Gibt das nicht nur neue Sozialhilfeempfänger?
Dem Henkel sein pseudomenschenrechtliches Gerede kann man sich auch schenken. Den Gehirnverlust sollte er mal bei sich selbst suchen.