Der USA Bären-Thread
Außerdem hab ich alle meine deutschen Aktien bis auf Cropenergies gegeben. An US-Aktien halte ich nur noch Pfizer. Beide sind nicht direkt von der Finanzkrise betroffen. Die Kaufgründe für Cropenergies hatte ich schon in einem früheren Posting genannt. Pfizer hat 5,5 % Dividende und kann auch in Bärenmärkten steigen, da Fondsmanager, die ihr Geld irgendwo lassen müssen, dann in solche defensiven Titel (Pharma, Nahrungsmittel, Konsumartikel für den tägl. Gebrauch wie Seife, Inkontinenzbinden usw...) gehen. [Ich selber brauch die Inkontinenzbinden nur, wenn ich an Schwarzen Montagen long bin ;-)]
Soweit zum Thema, inwieweit ein Bär wie ich dieser Rallye traut... ;-)
Ich glaube, dass das Strohfeuer dieser Notzinssenkung nicht lange vorhält, daher meine Vorsicht mit den Longs. Schlecht getimt war die Aktion allemal, weil Bernanke gewartet hatte, bis die Märkte brutal absackten, so dass jetzt der Eindruck entsteht, als er würde auf die gefallenen Futures reagieren (wie "Easy Al") und nicht in erster Linie die Gesundung der Banken und des Kreditwesens im Auge haben.
Mittelfristige Erwartung: Es ist denkbar, dass wir jetzt schon das Jahrestief 2008 gesehen haben, da die Zinssenkungen, Steuerprogramme, Kursmanipulationen usw. vor den Wahlen ein weiteres starken Absacken verhindern könnten. Geld verwetten möchte ich darauf allerdings nicht. Fundamentale Sorgen machen mir die Kreditkarten- und Gewerbeimmo-Blase, die Schieflagen bei den Bondversicherern und insbesondere ein mögliches Platzen der Derivate-Blase - alles kein gutes Umfeld für Longs. Für einen Wiedereinstieg in Shorts wiederum sind die Kurse noch "zu weit unten". Für einen risikoärmeren Einstieg sollte man weitere Kurserholungen abwarten.
Noch ein Wort zum Long/Short-Timing:
Der Ausstieg aus Shorts ist nicht automatisch schon ein guter Einstiegszeitpunkt für Longs (Metro macht da ja oft einen "fliegende Wechsel"). Beim Short-covern sollte man sehr konservativ vorgehen (d.h. nicht allzu lange warten). Beim Kauf von Trading-Longs zum Spielen techn. Erholungen hingegen sollte man mit dem Einstieg bis zum vermuteten bitteren Ende des aktuellen Moves warten, um dann idealerweise auf eine bereits in Ansätzen erfolgte Kehrtwende aufzusetzen.
Ebenso ist beim Ausstieg aus Trading-Longs (den ich heute praktiziert habe) "konservative Vorsicht" geboten in einem übergeordneten Bärenmarkt [zumal nach "Schwarzen Montagen"]. Auch hier ist der Verkaufszeitpunkt der Longs noch längst nicht der ideale Zeitpunkt für einen Short-Wiedereinstieg.
rechnen inzwischen mit einem Leitzins von 2,5%. Japan lässt grüßen:
U.S. Treasuries
Bills | |||||
MATURITY DATE | DISCOUNT/YIELD | DISCOUNT/YIELD CHANGE | TIME | ||
3-Month | 04/17/2008 | 2.28 / 2.33 | 0.13 / -.520 | 12:43 | |
6-Month | 07/17/2008 | 2.42 / 2.49 | 0.17 / -.355 | 12:52 | |
Notes/Bonds | |||||
COUPON | MATURITY DATE | CURRENT PRICE/YIELD | PRICE/YIELD CHANGE | TIME | |
2-Year | 3.250 | 12/31/2009 | 102-03¼ / 2.14 | 0-12¾ / -.210 | 12:53 |
5-Year | 3.625 | 12/31/2012 | 104-07+ / 2.70 | 0-21 / -.140 | 12:53 |
10-Year | 4.250 | 11/15/2017 | 105-25+ / 3.54 | 0-23½ / -.087 | 12:53 |
30-Year | 5.000 | 05/15/2037 | 112-08+ / 4.26 | 0-11¾ / -.020 | 12:53 |
Das kann ich beides nicht bestätigen: Ersteres gilt klar in normalen Zeiten, aber die hatten wir heute nicht. In einer Verkaufpanik empfiehlt es sich immer sofort Long zu gehen, allerdings muss man dafür Nerven und Glück haben.
Zweiteres gilt nie, außer wenn man im Verlust ist. Bsp: Hätte ich meine Strategie des Trailing-Stops konsequent umgesetzt hätte ich nicht die 8000->7200 mitgenommen, sondern sogar 8000->6800. Nach deiner Strategie wär ich schon 7800 oder vielleicht 7700 rausgegangen. Also: Wenn die Shorts im Plus sind, einfach Stops nachziehen, denn Trends laufen oft länger als man denkt. Das gilt übrigens für Longs genauso.
Mdax Long 8050, Stop 7900
Die Posigröße ist kleiner als mein sehr satter Short-Gewinn neulich. Ich werde die Trailing-Stop-Strategie konsequenter als neulich umsetzen, mehr dazu hier.
US-Märkte werden vermutlich im Plus schließen, meine Posis sind aber bereits jetzt sehr satt im Gewinn.
PS Ich bleibe Bär im Herzen, aber Bulle im Depot.
Wie man das genau umsetzt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Hängt auch davon ab, wieviel Zeit man aufwänden kann.
Überraschende Zinssenkung
Die Angst der Notenbank
Eine Woche vor ihrer regulären Sitzung hat die Federal Reserve den Leitzins um nicht weniger als einen dreiviertel Prozentpunkt gesenkt. Das gab es weder beim Börsenkrach von 1987 noch nach den Terrorangriffen vom 11. September 2001. Als sicher gilt, dass die Notenbank in der kommenden Woche einen weiteren Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte folgen lässt.
Damit würde Geld binnen weniger Tage um 1,25 Punkte billiger werden - ein historisch einmaliger Vorgang. Auch die Erklärung der Fed hört sich bedrohlich an. Von einer schlechteren Verfassung des Finanzmarkts ist die Rede, von einer Verschlechterung auf dem amerikanischen Immobilienmarkt und vom Risiko, dass alles noch schlimmer kommen könnte.
Trotz seiner ganzen Dramatik konnte der Zinsschritt den Ausverkauf an den Börsen zunächst nicht beenden. Es lässt sich nur ahnen, wie besorgt Notenbank-Chef Ben Bernanke und sein Team wirklich sind. Zwar wird jetzt in den Vereinigten Staaten eine Rezession erwartet, dem Wohnungsbau und den Banken geht es schlecht. Aber diese beiden Sektoren machen nur zehn Prozent der amerikanischen Wirtschaft aus.
Zudem gibt es keine neuen Informationen, die den Kurssturz der vergangenen Tage rechtfertigen könnten. Die schlechten Ergebnisse der großen Institute an der Wall Street waren erwartet worden und die Zahlen aus dem Rest der Wirtschaft sind gar nicht so schlecht. Die Unternehmen verdienen gut, selbst der Anstieg der Arbeitslosenzahlen zum Jahreswechsel blieb moderat. Die eigentliche Gefahr liegt darin, dass die Furcht an den Aktienmärkten selbst zum Auslöser einer schweren Rezession wird, dass die Börsianer also die schlimmen Dinge auslösen, vor denen sie sich fürchten.
Solle der Kursverfall weitergehen, kommen die Banken auf doppelte Weise unter Druck. Bisher schon sind sie zu massiven Abschreibungen auf notleidende Hypothekenkredite gezwungen. Wenn jetzt noch das Aktienvermögen in ihren Büchern schrumpft, werden sie gezwungen sein, ihr Kreditangebot dramatisch zurückzunehmen. Und das kann unabsehbare Folgen für die übrige Wirtschaft haben. Vermutlich will die Federal Reserve mit ihrem radikalen Schritt genau dieser Gefahr vorbeugen.
Hier ist auch die europäische und die deutsche Wirtschaft betroffen. Eines der positiven Ergebnisse der Globalisierung in jüngster Zeit war es, dass sich einige Volkswirtschaften von den Vereinigten Staaten teilweise entkoppeln konnten. China, Indien, Russland, Brasilien und andere Länder entwickelten einen selbsttragenden Aufschwung und wurden selbst Motoren der Weltwirtschaft.
Gefährliche Entscheidung
Europa wuchs im vergangenen Jahr erstmals seit 2000 schneller als die USA; der Unterschied war zwar nicht groß, er berechtigte aber zu der Hoffnung, dass sich die Wirtschaft des alten Kontinents von der des Partners jenseits des Atlantiks emanzipieren könne.
Nur an den Finanzmärkten hat diese Entkopplung nicht stattgefunden. Noch immer gibt die Wall Street den Takt der Weltbörsen vor. Noch immer passen sich Europäer und Asiaten den amerikanischen Kursen an. Und wenn die New York Stock Exchange einmal wegen eines Feiertags geschlossen ist, wie an diesem Montag, kann allein dies die Panik befördern. Die Wurzel der gegenwärtigen Krise liegt im US-Hypothekenmarkt und den unseriösen Praktiken dort. Die ersten Banken jedoch, die es getroffen hat, waren zwei deutsche Institute, die glaubten, davon profitieren zu können.
Die Zinssenkung der Fed vom Dienstag ist gefährlich. Kurzfristig, weil sie selbst nach Gefahr riecht. Mittelfristig, weil das viele billige Geld irgendwann entweder Inflation oder die nächste Spekulationsblase erzeugen kann. Die Risiken der Finanzkrise für die Realökonomie sind aber inzwischen so groß geworden, dass der dramatische Schritt vermutlich trotzdem gerechtfertigt ist. Er zeigt immerhin, dass die Fed die führende Rolle Amerikas auf den Weltfinanzmärkten ernst nimmt.
(SZ vom 23.01.2008/woja) www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/284/153888/
Den M-Dax zu wählen, war heute nicht nur finanziell gut, sondern hat auch den Vorteil, dass man seine Abende nicht mit der Börse verbringen muss. ;-)
http://www.safehaven.com/article-9278.htm
Dieser bringt exakt auf den Punkt, was auch ich über die Zukunft der US-Indizes denke. Hier ein Vorgeschmack darauf:

der Dinge verliert man das Gefühl für die reale Situation. Besonders lustig empfinde ich den Spruch: "Parallel dazu werden die Nachrichten besser."
;o)
wenn auch ziemlich spät! In Old Europe müssen sie trotz Inflationsängsten ( jetzt noch ) nachziehen, aber keine Angst, die Inflation hat hier den Höhepunkt gesehen. Die Grippe aus den USA ist auf dem Wege zu uns. Bernanke hat viel,viel zu lange gezögert, um die Kurse zu retten.
Bislang wurden calls gesucht und wurden auch geschrieben, zur Absicherung gehörten Futures ( long), die wiederum die Indizes oben hielten. Jetzt sind keine calls gefragt, also wozu also long im Future? Wenn dagegen puts gesucht sind, werden Futures verkauft als Absicherung, also gibt´s Druck auf die Kurse. Die Misere ist noch lange nicht vorbei. Greenspan hätte schon im vorigen Frühjahr die Gefahr gerochen. Aber wenn man auf Marktbereinigung steht, bitte schön. Sorry für den deftigen Ausdruck: Jetzt ist bei den Amis die Kacke am Dampfen.
DEUTSCHE BANKEN-KRISE
Angst vor neuen Milliardenrisiken
Bundesbank-Präsident Axel Weber ist alarmiert: Ständig kommen neue brisante Details zu hochriskanten Geschäften deutscher Geldinstitute ans Licht - und stürzen die Wirtschaft ins Chaos. Jetzt sollen die Banker ihre Kreditrisiken schonungslos offenlegen und ihre "Salamitaktik beenden".
Frankfurt - Dass Privatanleger bei der komplexen Hypothekenkrise nicht mehr durchblicken, ist das eine. Wenn sich aber sogar ein ausgewiesener Fachmann wie Bundesbank-Präsident Axel Weber schlecht informiert fühlt, läuft etwas gehörig schief. Der Zentralbanker hat nun die Finanzbranche zu mehr Offenheit im Umgang mit der Kreditkrise aufgerufen.
In einem Interview mit "Focus Money" sagte Weber, er erwarte, dass die deutschen "Banken die bisherige Salamitaktik bei der Offenbarung ihrer finanziellen Belastungen beenden und eine weitreichende Transparenz herstellen".
Lange Zeit hatte die Mehrheit der deutschen Institute die Folgen der US-Hypothekenkrise für die eigenen Bilanzen als relativ gering bezeichnet. Während US-Firmen wie die Citigroup und Merrill Lynch wegen fauler Kredite zweistellige Milliardenbeträge abschreiben mussten, bezifferten hiesige Unternehmen die Risiken lange als überschaubar. Webers kritische Äußerungen sind eine Reaktion auf den Umstand, dass etliche deutsche Banken entgegen früherer Aussagen nun teils massive Wertberichtigungen vornehmen mussten.
Georg Funke, Chef des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE), behauptete beispielsweise monatelang, sein Haus sei von der Krise nicht betroffen - um im Januar dann plötzlich ergebniswirksame Abschreibungen in Höhe von 390 Millionen Euro bekannt zu geben.
Ähnlich lief es bei der Westdeutschen Landesbank (WestLB): "Wir sind uns mit unseren Ratingagenturen einig, dass die WestLB über eine so breite Liquiditätsbasis verfügt, dass uns diese Situation nicht in Bedrängnis bringt. Die sogenannten Stress-Tests, die wir regelmäßig durchführen, bestätigen uns dies", sagte Vorstandschef Alexander Stuhlmann im November dem "Handelsblatt".
Zweieinhalb Monate später mussten die WestLB-Eigentümer in einer dramatischen Rettungsaktion zwei Milliarden Euro frisches Kapital zur Verfügung stellen, um dem angeschlagenen Institut aus der Bredouille zu helfen.
Investoren verkauften deshalb am Montag und Dienstag in großem Stil Aktien aller Institute. Auch die Papiere der Großbanken Deutsche Bank, Commerzbank und Allianz (Dresdner Bank) brachen massiv ein. Von ihnen gab es zwar in den vergangenen Tagen keine neuen Nachrichten. Anleger gehen aber offenbar davon aus, dass weitere Abschreibungen drohen.
|
War es das? Oder hat in Frankfurt noch jemand Brisantes mitzuteilen? Spätestens am 7. Februar wird Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann bei der Bekanntgabe des Jahresergebnisses für das Geschäftsjahr 2007 dazu Stellung nehmen müssen. Bei der Commerzbank ist die Bilanzpressekonferenz für den 14. Februar angesetzt.
Bundesbank-Chef Weber ist skeptisch, dass die Jahresabschlussberichte der Banken bereits vollständige Klarheit bringen. Die Bilanzierungsregeln ließen Spielraum bei der Bewertung, sagte er. Außerdem haben Fälle wie jener der Hypo Real Estate gezeigt, dass einige Bankenvorstände offenbar schlichtweg keinen genauen Überblick darüber haben, welch gefährliches Material noch in ihrem Portfolio schlummert - und wie viel ihre Kreditderivate wirklich wert sind.
In den USA melden unterdessen weitere Institute Quartalszahlen, und wieder gibt es massive Abschreibungen. Die Bank of America teilte am Dienstag mit, wegen der Kreditkrise 5,3 Milliarden Dollar abschreiben zu müssen. Auch der US-Bank Wachovia verhagelten neue Wertberichtigungen das Ergebnis.
hil/Reuters/dpa
Woche!
sorry, AL, ich kanns mir nicht verkneifen,
aufwenden wird noch mit e geschrieben,
im Gegensatz zu aufwändig. Warum auch immer.
mfg nf
Wenn man jetzt mal klar über die Konsequenzen nachdenkt und das werden auch die Amis, dann ist der Tropfen bald verdampft.
Auch wenn die Zinsen noch weiter sinken, wird es für viele keine neuen Kredite geben, da ihre Bonität viel zu miserabel ist.
Denn nach der Übertreibung für ungesicherte Kredite, kommt jetzt der Ausschlag in die andere Richtung.
Die Kurse werden nach dem Strohfeuer und dem bißchen Euphorie bald ihre in den letzten Tagn gesehene Richtung wieder einschlagen.
Zuviele Propheten sind jetzt der Meinung, das doch alles nicht so schlimm sei.
Die FED macht schon lange keine Wirtschaftspolitik mehr, sie hechelt nur noch der Entwicklung hinterher und ihr aggieren wird immer hektischer.
Das zeugt nicht gerade von Selbstvertrauen in die eigenen Entscheidungen.
Hab nur heute meinen call bereits bei 11800 zugemacht und bin mir nicht sicher, ob jetzt bei 12000 noch long gehen Sinn macht oder ob ich die Gegenbewegung nach oben nicht diesmal auslassen sollte - meine Familie würds mir danken.
Wollte diesmal eigentlich direkt beim Dow den Weg nach oben mitmachen um dem Umweg DAX zu ersparen, find aber bei Dow noch keinen Zielkurs.
Tips für das High am Dow vor dem nächsten Abwärtsschlag?
Dem Verbraucher, der bis über die Halskrause verschuldet ist, helfen die niedrigeren Zinsen wenig. Die Banken werden den Vorteil bei Verbraucherkrediten nicht weiter geben müssen und es auch nicht tun. Sie versuchen sich über die höhere Marge zu sanieren.
Die niedrigeren Zinsen verhindern eventuell eine Katastrophe im Bankenbereich werden den Konsum aber nur wenig anfeuern können. Die wirtschaftliche Abkühlung und die nächste Blase kommen also bestimmt.