Der Antizykliker-Thread
Was mich betrifft: Seit der Casa-Geschichte bin ich doch die Sanftmut in Reinkultur. Ich hab also draus gelernt. Nicht aufgefallen? ;-)
Zurück zum Thema?
Aber zu den Fakten.
Vermutlich waren es die um 21:00 von der FED veröffentlichten Verbraucherkredite für September, die kurz vor Handelsschluss den Dow vor seiner bereits begonnenen Talfahrt nochmals gerettet haben. Die Verbraucherkredie waren im September wieder um + 6,9 Mrd. US-$ angestiegen, nachdem sie im August um den nämliche Betrag gefallen waren. Die Konsensschätzungen lagen für September bei einem unveränderten Wert
Nähere Einzelheiten bei Bloomberg: http://www.bloomberg.com/apps/...20601087&sid=aQfXsLHgYS4M&refer=home
Die gesamten Verbraucherkredite belaufen sich - lt. Bloomberg - in den USA auf 2,59 trillionen US-$ (evtl. sind das in Europäischen Maßeinheiten "nur" 2,59 Billionen US-$)
Ich hatte anderer Stelle schon einmal auf den enorm hohen Stellenwert der Verbraucherkredite für die US - Wirtschaft verwiesen. Rd. 70% des US - BIP wird durch den Konsum erwirtschaftet. Die Konsumenten finanzieren das allerdings fast ausschließlich aus "Pump". Die Verschuldung liegt bei ca. 100% des BIP.
Als derzeit "bearish" eingestellt, macht mich die heutige Zahl zu den Verbraucherkrediten daher nachdenklich bezüglich meiner eingegangenen short - Positionen. Ist das mit der angeblichen "Kreditklemme" nur das Gerede beflissener Wirtschaftsjournalisten?
wawidu hatte ebenfalls an anderer Stelle einmal auf die hohe Stattsverschuldung der USA hingewiesen. Lt. Auskunft eines Gewährsmanns in den USA soll diese bei rd. 7,7 des US - BIP liegen. Ich hatte mal einen Wert von 3,6 gelesen.
Aber egal ob 7,7 oder 3,6 ! Wawidu - ich sehe beider Werte nicht so kritisch. Für mich wären auch noch etwas höhere Faktoren akzeptabel. In der Betriebswirtschaft gibt es den sogenannten Verschuldungsfaktor (Fremdkapital / Cash Flow). Dieser gibt an wieviele Jahre ein Unternehmen benötigt, um alles Fremdkapital aus seinen selbst erwirtschafteten Mittel zurückzuführen. Werte von 3 - 4 gelten als sehr gut. Bei den meißten Unternehmen ist die Kennzahl jedoch wesentlich höher. Warum soll ich an den Staat höhere Anforderungen stellen als an privatwirtschaftliche Unternehmen. Zumal der Staat über Zwangsmittel(!) verfügt seine Einnahmeseite jederzeit zu verbessern (s. Beispiel Deutschland: abrupte Anhebung der MWSt von seinerzeit 16% auf 19%).
Im übrigen muss man auch sehen: ohne die gewaltige Verschuldung hätten die USA nie diese wirtschaftliche Potenz, die sie - trotz Kreditkrise - auch heute noch haben. Der Leverage - Effekt dürfte bekannt sein: habe ich erfolgreiche Projekte kann ich über eine zusätzliche Verschuldung den Ertrag (und damit auch letztlich auch mein Vermögen) hebeln.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass mein Long-Bias an dieser Stelle noch nicht nachhaltig durchbrochen wurde, die Eindeutigkeit der Signale sind dementsprechend noch nicht zur Gänze schlüssig, die weitere Entwicklung wird dahingehend ruhig beobachtet.
Stöffens beide blauen Balken zeigen wohl erstmal die Richtung für die nächsten Tage und Wochen an. Da die Spanne innerhalb von 1-2 Tagen durchschritten werden kann ist dies weiterhin ein reiner Daytradermarkt.
Mehrwöchige Trendfolgestrategien verbieten sich - nun gelernt - bis die Volatilität auf Normalniveau (unter 40) sinkt, auch wenn einem dadurch eine enorme Gewinnspanne durch die Lappen gehen wird (Falls man richtig liegt und das Timing passt). Dies kann aber noch bis ins nächste Jahr hinein dauern...
Aber der Thread ist MITTELFRISTIG ausgelegt, d.h. mehrere Wochen (!) eine Posi HALTEN. 90% aller Poster hier tun das aber nicht, im Moment sicher zu recht, da der Markt das nicht zuläßt. Doch die normalen Zeiten mit klaren Trends werden wiederkehren und dann wird hoffentlich den meisten klar werden, worum es mir hier geht: Keine vernagelte Bärenstrategie wie im Nachbarthread (wo übrigens seit 4 Wochen trotz täglicher Weltuntergangspostings per saldo keine Geld mehr verdient wird), sondern eine stetige, aber doch flexible Anlegeweise unter Berücksichtigung BEIDER Seiten der Medaillie.
Der ist misslungen. Aber niemand hat Schadenfreude darüber. Dein "antizyklische Einstiegszeitpunkt" war vielleicht zu früh oder Deine Geduld zu kurz.
Nur verwirrst Du hier alle mit Deinem plötzlichen "Trendfolgeansatz".
Ich bin aber an weiteren Rechtfertigungsversuchen bez. Deines letzten "trades" nicht interessiert. Insofern "no comments" mehr von meiner Seite. Wohl aber ist das "Antizykliker - Thema" eine sehr lohnenswerter Ansatz.
Betrachte meine - wie du es siehst - "Rechtfertigungen" als Warnung an andere Leser. Ich sehe es eher als Dokumentation eines Lernprozesses, den ich ständig an der Börse durchlaufe. Außerdem war es als ehrliche Rückmeldung an die Leser gemeint: Im Gegensatz zu anderen bei Ariva lasse ich meine Leser auch an Mißerfolgen teilhaben, da ich Leute nicht mag, die grundsätzlich nur Gewinne posten. Ariva ist ja bereits voll von denen.
Fazit für den Mittelfristler: Die große Long-Zeit kommt bald, für Short ist es zu spät. Die Chancen sind daher eher auf der Longseite zu suchen. Nichtsdestotrotz dürfte es an der Oberseite der Seitwärtsrange noch zu diversen Scharmützeln kommen, nochmaliger Rücklauf und Durchbruch nach unten nicht unwahrscheinlich (siehe Ende 2002). Der Widerstand ist klar erkennbar, dh die Trader werden sich zunehmend drauf einschießen; insbesondere werden die Bären dort massiv short gehen.
Bild: Vdax vs. Dax
Street smarts make for profits
Commentary: Sy Harding is one of the few winners so far in 2008
Harding räumt hier in seinem Comment unzweifelhaft die negativen Rahmenbedingen ein:
"As we have said several times in the last year, 'It isn't rocket science to expect that the worst housing meltdown in 30 years, the worst financial system crisis since the Great Depression, the bursting of the worst consumer debt bubble ever, the greatest government debt level in history, and a few other 'worst ever' conditions, would result in a worse than usual economic recession. Going back to the recessions prior to those mild events of 2001 and 1991, the recession of 1981-82 lasted for 16 months, and the unemployment rate reached 10.8%. The 1973-75 recession also lasted 16 months, during which unemployment reached 9.0%. If we are just entering a similar 16-month recession, it would not end until early 2010.' "
Um aber dann aber letztendlich zu der interessanten Aussage zu gelangen, warum er nun den Markt entert:
Harding says this ties in with his reading of stocks: "The stock market is in a serious bear market, which will see its low for this year in the October/November timeframe, but will not see its final low until 2009 or 2010. That is that, like the bear markets of 2000-2002, and 1973-74, this one will also last for upwards of three years."
But, short-term at least, Street Smart is slipping back into the market.
Was Harding da nun bevorzugt, ist einsehbar unter
http://www.marketwatch.com/news/story/...92F2-4C5F-A670-D8024B17C026}
Qualität des Threads ist hoch, und genau das "selbstgeschriebene", also eigene Meinung und Erfahrung kundgeben ist das Qualitätszeichen. Copy-Paste Beiträge brauche ich nicht unbedingt, dafür habe ausreichend News-Portale. Von daher, diskutiere ;-))
und sie jeder anleger beherrschen muss um gewinne zu jeder zeit in welcher
grösse auch immer einzufahren es gibt sehr gute literatur dazu,ich bevorzuge
candle+figurcharts,wellen sind mir zu lernintensiv gut trade an alle
molly malon
Die Nachrichten aus der Wirtschaft haben nicht sofort gewirkt. Sie haben sich aber in den Hinterköpfen festgesetzt. Kommen weitere schlechtere Nachrichten, wird sich das Bild einen kommenden tiefen und langen Rezession verfestigen und dann geht es plötzlich rapide südwärts.
Die fundamentale Lage heißt uns nicht gutes, auch nicht für die nächsten Monaten. Nach den Banken kommen jetzt Hedgefonds und die Automobilindustrie dran. Sogar die deutschen Autobanken werden nächste Woche Schutz unter dem Staatsschirm suchen. In den USA gilt es die erste große Pleite im Automobilsektor abzuwehren. Man kann also nicht sicher sein, dass der November ein guter Monat werden wird. Die Risiken scheinen mir etwas größer als die Chancen, die es natürlich immer auch gibt.
Andererseits dürfte aber mit Blick auf den Chart aus #1492 auch klar werden, dass das ganze Buy&Hold-Gesülze ebenfalls nichts taugt, wenn du hier beispielhaft mal angenommen 1965 mit einer 10-Jahressicht in den Markt eingestiegen wärst. Das wäre alles andere als ein „Create Wealth-Effekt“ gewesen.
Carl Swenlin hat das vor kurzem auch noch mal recht eindrucksvoll in seinem Big Picture des S&P dargelegt. Es ist wirklich schon so, wie auch Gartman ausgeführt hat:
"Der Wertpapierhandel verläuft in großen Zyklen. Manche sind gut, viele sind schlecht."
Nur, wo stehen wir jetzt?
Die aktuelle Analyse Swenlins vom 7.11.08 „Bottom or Continuation Pattern?“ ist übrigens einsehbar unter
http://www.decisionpoint.com/ChartSpotliteFiles/081107_cp.html
wie ein tages wochen o.jahres chart aber sicher hast du recht,in demut molly malon
MfG
TGTGT