Bastei Lübbe (WKN: A1X3YY)
die Aktie hat übrigens gestern eine Kaufempfehlung auf Seite 1 des Börse Online Börsenbriefes bekommen, als Turnaround Kandidat. Die Tochter Daedalic wäre nicht im Kurs enthalten. Ein Börsenwert von über 50 Millionen wäre gerechtfertigt bei Beibehaltung der Profitabilität und einem Umsatz von 85 Millionen.
Nur zur Info, vor allem für die treuen investierten hier im Forum :-)
Grüße
...für die Info.
Vor einiger Zeit war Bastei Lübbe bei Börse Online noch auf der "grauen "Fingerweg-Liste". Schön wenn auch diese Publikation nun den Wandel bestätigt!
Mal schauen.
Schon etwas älter (vom 23.08.2019) ist das Researchupdate von Warburg Research. Auch deren Analyst nimmt die Quartalszahlen positiv auf und sieht Bastei Lübbe weiterhin als "Kauf" mit dem Kursziel 3,80 Euro.
https://www.luebbe.com/web/downloads/module/...omment_20190823_de.pdf
Ich finde dieses Kursziel auf Sicht auch einigermaßen nachvollziehbar. Insofern bleibt es dabei, dass ich die prognostizierten Zahlen von Solventis und das Kursziel von Warburg für jeweils am realistischsten halte.
Zudem gibt es eine, wie ich finde, perspektivisch sehr interessante Meldung aus dem Eichbornverlag.
https://www.luebbe.com/de/news/2019-09-11/...chborn-verlag/id_7882797
Eichborn wird also im kommenden Jahr als inzwischen dritter Verlag einen, auf der Frankfurter Buchmesse von verschiedenen Buchbloggern (diese bestimmt eine Longlist mit 10 Titeln) und einer prominent besetzten Fachjury, die zunächst eine Shortlist mit drei Titeln und dann den Siegertitel bestimmt, ausgewählten Titel eines bisher unbekannten Autors/einer unbekannten Autorin verlegen.
Das ist mMn ein recht innovativer Weg, um bisher unentdeckte Talente im Literaturbetrieb aufzuspüren und in einen Verlag zu integrieren. Ich bin mal gespannt, welches Werk da im nächsten Jahr erscheinen wird.
Ein schönes Wochenende allerseits.
Der Aktionär soll am Gewinn zw. 40-50% je Aktie beteiligt werden.
Ansonsten nur zufriedene Gesichter.
Bei der Neuausrichtung im Kerngeschäft ist man am Puls der Zeit.
30 % werden in digitaler Form verkauft.
Verstärkt will man sich nun auch im Life-Style, als auch in Gesellschaftspolitische Debatten engagieren.
Man sah beide Themen jahrelang als vernachlässigt, da wird nun nachgebessert.
Noch ein Schlagwort:
Gefühlte Literatur!
Kommunikation zwischen Leser und Autor.
In diesem Sinne
Mit einer kleinen Verzögerung wollte ich meinen Eindruck von der HV der Bastei Lübbe AG widergeben sowie ein kleines Resumee zur von Herrn Zimmermann gehaltenen Präsentation der Gesellschaft auf dem Anlegerforum der DSW ziehen.
Wie immer sind meine Eindrücke subjektiv gefärbt.
Natürlich gab es auf der HV auch nicht viel Neues zu berichten. Die Zahlen, sowohl die zum abgelaufenen Geschäftsjahr als auch die fürs Q1 des laufenden Jahres sind genauso bekannt wie die Prognose des Vorstands für das laufende Jahr.
Das ist bei einer HV ja auch nicht unüblich. Ich besuche HVen aber eben auch deshalb, weil man einen gewissen Eindruck von der Stimmung bekommt, die um die Gesellschaft herum herrscht.
Und da ist es mMn sehr bezeichnend, dass die beiden Hauptaufregerthemen auf der Versammlung einmal die Erhöhung der Aufsichtsratsbezüge von 40.000 Euro um 10.000 Euro auf 50.000 Euro war. Zum anderen waren doch einige Aktionäre erbost darüber, dass keine Geschäftsberichte auslagen bzw. zur Verfügung gestellt werden konnten (es gab nur einige wenige Ansichtsexemplare).
Man kann sicher über beide Punkte streiten. Einerseits sind z.B. 50.000 Euro AR Bezug auch im Vergleich zu anderen Gesellschaften und bezogen auf den Aufwand den der AR zuletzt hatte, sicher nicht die Welt andererseits ist es vielleicht auch ein wenig instinktlos, sich die Bezüge um 25% zu erhöhen nachdem man im vergangenen Geschäftsjahr doch eine Anzahl von Leuten entlassen musste.
Ich kann auch nachvollziehen, dass ein Aktionär auch gerne einen GB in die Hand bekommt (wobei ich mir den immer bei der IR bestelle und ihn dann auch problemlos zugesandt bekomme), aber es ist eben auch richtig, dass üblicherweise nach einer HV zig GB auf den Plätzen liegenbleiben, weil das Interesse dann doch nicht so groß ist, dass man das Ding mit nach hause schleppen möchte.
Wichtiger als die Fragen in der Sache zu bewerten erscheint mir aber die Tatsache, dass die beiden "Aufregerthemen" sich dementsprechend eher mit Nebenaspekten beschäftigten - anders ausgedrückt: Erfreulicherweise boten Geschäftsgang und Aussichten (oder die Verschuldungssituation) des Unternehmens in dieser HV mal keinen Anlass zu Klagen - und das ist mMn eine schöne und keine selbstverständliche Entwicklung (Danke an Vorstand und Mitarbeiter des Unternehmens!).
Selbstverständlich war auch die Zahlung einer Dividende ein Thema. Herr Zimmermann (CFO) bestätigte zunächst, dass in der für die Dividendenausschüttung maßgeblichen AG Bilanz immer noch ein hoher durch die Verluste der letzten Jahre entstandener Bilanzverlust/Verlustvortrag von knapp 13 Mio Euro ausgewiesen werden muss. An sich darf eine AG bei einem bestehenden Bilanzverlust keine Dividende ausschütten, es sei denn, man gleicht diesen Bilanzverlust/Verlustvortrag durch eine Entnahme bei der Kapitalrücklage die vorliegend knapp 27 Mio Euro beträgt) aus. Herr Zimmermann kündigte auf der HV nun genau diesen Ausgleich mit der Erstellung der nächsten Bilanz an. Das bedeutet, dass es (meiner Interpretation nach) für das laufende Jahr noch keine Dividende geben wird, dass man aber ab dem nächsten Geschäftsjahr 2020/2021 mit einiger Wahrscheinlichkeit (meiner persönlichen Meinung nach) darauf spekulieren kann, sofern die Geschäfte entsprechend laufen. Generell will die Bastei Lübbe dann zwischen 40 und 50% des Jahresüberschusses als Dividende zahlen.
Die sonstigen Punkte des Vortrags kurz und ungeordnet dargestellt:
- Im Rahmen des Effizienzsteigerungsprogramms sind in Köln etwa 50 Arbeitsplätze entfallen, teilweise sozialverträglich, teilweise auch gegen Abfindungen.
- Das Effizienzsteigerungsprogramm bleibt sozusagen eine laufende Aufgabe. Man will durch diverse Maßnahmen weitere Steigerungen der Marge hinbekommen.
- Zwischen der Investition in ein Manuskript (fängt ja meistens mit Vorauszahlungen für den Autor an) und den Auswirkungen auf den Umsatz (bis also das Buch zum Verkauf kommt) liegen üblicherweise ca. 18 Monate.
- nach 5 Monaten entspricht der Geschäftsverlauf weiterhin den Erwartungen
- der Ebookmarkt stagniert eher in bei Bastei Lübbe (Ausreißer gibt es immer nur dann, wenn irgendein besonders nachgefragtes Buch erscheint). Dennoch macht BL weiterhin ca. 30% des Umsatzes mit "Digitalprodukten" - dazu gehören Ebooks aber eben auch zunehmend Hörbücher, wobei da der Markt im Wandel ist. Kaum jemand kauft sich noch physische Hörbücher (da bin ich wohl auch wieder einer der letzten Mohikaner), die meisten streamen die Hörbücher. Und Bastei Lübbe erzielt mit gestreamten Hörbüchern inzwischen einen Umsatz von knapp 7 Mio Euro (mehr als mit den physischen Hörbüchern).
- Der Buchmarkt bricht (im Gegensatz zum Zeitschriftenmarkt) nicht etwa wie vielfach behauptet ein. Er ist stabil und im laufenden Jahr wächst der Umsatz (bis August) sogar - um etwa 2,1%. In einem Bastei Lübbe eigenen Geschäft stieg der Umsatz in diesem Zeitraum sogar um über 16% (in diesem "Laden" möchte Bastei Lübbe auch dem stationären Buchhandel zeigen, wie man Warenpräsentation erfolgreich und zielgruppenorientiert gestalten kann - offenbar erfolgreich).
- Der Sachbuchbereich wird derzeit umgestaltet, weil man damit noch nicht so zufrieden ist (BL macht derzeit so etwa 5 Mio Euro Umsatz im Sachbuch). Zukünftig wird es drei "Linien" geben, die klar voneinander abgesetzt und unterschiedlich positioniert werden.
- Der Romanbereich ist sehr stabil - der Umsatz liegt so bei etwa 7 Mio Euro, die Ebitmarge ist zweistellig (wenn ich das so richtig interpretiert habe, wäre BL bei einer entsprechenden Gelegenheit auch nicht ganz ohne Interesse, den Bereich auszubauen - aber es gibt eben auch nur noch zwei große Mitbewerber und dementsprechend kaum Gelegenheiten).
- Der Zinssatz für die Anspruch genommenen Darlehen liegt derzeit mit (wenn ich das richtig erinnere) 5,5 % vergleichsweise hoch. Das liegt nach Auskunft von Herrn Zimmermann eben daran, dass Bastei Lübbe aus der Restrukturierung kommt und die Banken noch einen Risikozuschlag verlangen. BL ist auch deshalb auf das deutlich günstigere Factoring ausgewichen, wo man nur etwa die Hälfte der 5,5% bezahlt. Dennoch steckt in den hohen Zinsen, die das Unternehmen aber derzeit problemlos tragen kann, natürlich noch Einsparpotential.
- Die von den Banken zur Verfügung gestellte Kreditlinie von 22 Mio Euro wird derzeit übrigens etwa nur zur Hälfte ausgenutzt, ein Zeichen dafür, dass die Zeiten als BL das Wasser bis zum Hals stand vorbei sind und dass durchaus noch "Feuerkraft" für Investitionen vorhanden ist.
- Auch ja nicht ganz unwichtig: Der neue Ken Follett kommt in 2020 (erwartbar also im Geschäftsjahr 2020/2021).
So dann noch zu zwei größeren Themen:
Einmal natürlich der Dauerbrenner "Daedalic": Es war mMn auf der HV deutlich zu spüren, dass der Vorstand gerne einen Verkauf (o.ä.) dieses Unternehmens vermeldet hätte.
Daedalic ist in meinen Augen der mit Abstand riskanteste Teil des Unternehmens Bastei Lübbe-neu.
Man muss sich vor Augen führen, dass Daedalic pro Jahr nur etwa 4 oder 5 Spiele auf den Markt bringt. Wenn ein Spiel mal sehr gut läuft, werden damit vielleicht 4-6 Mio Euro Umsatz erzielt - das ist im Vergleich zu den großen Playern natürlich winzig und das macht es eben auch schwer, Daedalic "an den Mann (oder die Frau) zu bringen". Um es mal prosaisch zu sagen: Einen Hai mit Plankton ködern zu wollen, ist eben sehr schwer...
Gleichzeitig liegt in dieser geringen Zahl der Novitäten auch das große Risiko für das Geschäft. Wenn man nur 4 oder 5 Spiele rausbringt (zum Vergleich: Bastei Lübbe bringt jedes Jahr ca. 600 Bücher neu auf den Markt), dann kann man sich im Prinzip keinen Flop leisten, denn sonst wird die Jahreskalkulation gleich Makulatur. Da gibt es dann eben nur wenig Chancen, dass ein anderes Produkt durch den Mehrumsatz den Minderumsatz eines gefloppten Spiels ausgleicht.
Seitens des Vorstands wurde aber deutlich darauf verwiesen, dass man Daedalic nicht von Köln aus finanzieren wird (es gibt derzeit nur ein "altes Darlehen" über 1,4 Mio Euro, weitere Darlehen an Daedalic sind nicht geplant) - Daedalic soll und muss sich selber finanzieren.
Die Kosten für die Herr der Ringe (HdR) Spiele liegen dabei bei etwa 2,5 Mio Euro je Folge (vier Folgen sind geplant, dafür wurden die Rechte gekauft). Die Umsatzerwartungen liegen dabei zwischen 4 und 6 Mio Euro je Folge. Klappt das so, ist das ein schönes Geschäft - aber wenn das nicht klappt, sind eben kaum Kapazitäten vorhanden, um die Delle auszugleichen.
Man hat aber bei BL die leise Hoffnung, dass die HdR Spiele erfolgreich sein werden und es dadurch vielleicht doch noch gelingt, Daedalic zu veräußern, denn letztendlich, so hat es der Vorstand auf der HV deutlich gemacht, bräuchte Daedalic, um eine wirklich interessante Größe zu erreichen, deutlich höhere Investitionen, die BL aber nicht aufbringen wird. Dementsprechend sieht sich BL nicht (mehr) als der richtige Eigentümer des Spielentwicklers. BL wird zukünftig definitiv die Investitionen auf den Bereich Buch (und evtl. Roman) konzentrieren.
Technisch ist Daedalic durchaus auf einem hohen Niveau. Man erhält auch häufig Preise für die Eigenentwicklungen. Allerdings waren z.B. die Kosten für die Entwicklung des Säulen der Erde Spiels deutlich zu hoch. Bei diesem Spiel, für das sehr hohe Sonserabschreibungen vorgenommen werden mussten, lag das Problem nicht so sehr in den Umsätzen - die waren sogar okay. Vielmehr wurden hier die Entwicklungskosten nicht genau genug kontrolliert und uferten deshalb aus. Das soll laut Herrn Zimmermann auch nicht mehr vorkommen. Man wird seitens BL in Zukunft genauer auf die Kostenstruktur bei den Spieleentwicklungen achten. Zudem sollen zukünftig die Risiken bei Daedalic minimiert werden, indem Daedalic vermehrt als Spieleverleger (Publisher) auftritt und nicht vorwiegend Eigenkreationen vertreibt. Als Publisher bekommt man zwar nur einen Teil der Gewinne, trägt aber eben auch kein so großes Risiko.
Alles in allem scheint mir klar zu sein, dass BL grundsätzlich an einem Verkauf von Daedalic festhalten wird, weil der Spieleentwickler nicht zum Kerngeschäft und zur Kernkompetenz des Unternehmens gehört. Solange Daedalic aber wenigstens keine Verluste macht, kann man das Unternehmen einigermaßen ruhig weiterlaufen lassen und muss nicht "zu jedem Preis" veräußern, weil man keine Gelder mehr nach Hamburg abfließen lassen wird- insofern ist das Risiko dann für BL auch überschaubar.
Der zweite größere Punkt befasst sich mit den Perspektiven von Bastei Lübbe.
Dies stand vor allem beim Vortrag von Herrn Zimmermann vor dem Anlegerforum des DSW im Mittelpunkt der Betrachtungen. Herr Zimmermann wurde dabei von Herrn Tüngler von der DSW ausdrücklich für seine ruhige und souveräne Art gelobt. Dem kann ich mich nur anschließen. Ich glaube, dass Herr Zimmermann durchaus als Glücksfall für das Unternehmen bezeichnet werden kann.
Zunächst einmal ist festzuhalten, dass die Konkurrenz von Bastei Lübbe (die größeren Buchverlage) in normalen Jahren mit dem Verlegen von Büchern Margen zwischen 5 und 10% erzielen. Das hängt immer davon ab, wie erfolgreich einzelne Bücher gewesen sind. Der Markt ist dabei nach Einschätzung von Herrn Zimmermann keine große Hilfe, wenn es um Umsatzsteigerungen geht - aber eben auch kein Hindernis, weil er eben im Wesentlichen stabil bleibt. Auch in einem stagnierenden bis leicht rückläufigen Markt sind Chancen vorhanden. Alles in allem also sind die von BL angestrebten Margen zwischen 6 und 8% durchaus realistisch und machbar.
In Deutschland gibt es derzeit etwa 3.000 Verlage, darunter sehr viele die sehr klein sind und nicht mehr als 1, 2 oder 3 Mio Euro Umsatz machen. Diese kleinen Verlage haben im Prinzip nicht die finanzielle Kraft, um ihre Bücher beim, einer deutlichen Konzentration unterworfenen, Buchhandel unterzubringen.
Hier sieht BL eine deutliche Chance, sich als aktiver Konsolidierer im Markt zu betätigen - BL hat den Vertrieb, um die Bücher beim Handel unterzubringen, hat auch die finanzielle Kraft und die Erfahrung, das Marketing für Bücher zu übernehmen (natürlich auch die Kalkulation, die Verwaltung etc.) und ist, auch das ist für den ein oder anderen Autor sehr wichtig - z.B. auch für die Weltautoren Follett und Brown, die sicher auch bei anderen Verlagen Interessenten finden würden (und Autoren sind ja die eigentlichen Rechteinhaber, auf die die Verlage angewiesen sind) BL ist kein riesiger Buchkonzern wie Random House, Holtzbrinck oder Bonier. Auch der ein oder andere kleinere Verleger, der einen Nachfolger für seinen Verlag sucht, denkt da entsprechend.
Jedenfalls sieht Herr Zimmermann große Chancen, dass BL hier durch die Übernahme von Imprints oder kleineren Verlagen anorganisch wachsen kann.
Für entsprechende Projekte hat der Vorstand in den nächsten drei Jahren 12 Mio Euro Investitionssumme eingeplant.
Damit können sicher keine Großverlage gekauft werden aber es besteht die Möglichkeit durchaus mehrere strategisch interessante Käufe oder Kooperation zu tätigen bzw. einzugehen - die Kooperation mit Bachem ist dabei ein Beispiel. Die Kosten liegen für Bastei Lübbe bei nur 275.000 Euro, der Umsatz wird zunächst bei etwa 1 Mio Euro liegen mit dem Potential in den nächsten Jahren auf 2 oder 3 Mio Euro zu steigen.
Wichtig ist dabei zu verstehen, dass das Geschäftsmodell von Bastei Lübbe skalierbar ist - das gilt sowohl für mögliches anorganisches als auch für organisches Wachstum. Man muss jetzt nicht neue Leute einstellen, wenn man drei oder vier kleine Verlage übernimmt. Der Vertrieb, das Marketing, die Verwaltung sind schon da. Das heißt, dass Mehrumsatz nicht von entsprechenden Zuwächsen bei den Kosten aufgefressen wird.
Neben dem anorganischen Wachstum, das angestrebt wird, ist man bei BL natürlich auch bestrebt, organisch zu wachsen bzw. sprich die Programme attraktiver zu gestalten und klarer im Handel zu positionieren, was angesichts der Schwemme an Novitäten je Jahr sicher auch nötig ist.
Einerseits wird das durch eine andere Art des Marketings angestrebt. In vielen Fällen läuft "Werbung" heute eben über soziale Netzwerke und nicht mehr klassisch durch Anzeigen etc. Bastei Lübbe hat da mit dem Label LYX durchaus größere Erfolge vorzuweisen (zudem ist die "direkte" Ansprache der Kunden über soziale Netzwerke und Foren, in denen die Autoren direkt mit den Lesern kommunizieren können nicht nur zielgerichteter und moderner sondern auch noch kostengünstiger für den Verlag).
Daneben steht aber auch die Neuausrichtung von Eichborn (Eichborn soll bei BL konzentriert einen Bereich besetzen, den BL bisher kaum im Programm hatte, die "gehobene Unterhaltung" oder neudeutsch "gefühlte Literatur"). Zudem wird der Sachbuchbereich klarer strukturiert (wie schon gesagt) und man versucht sich auch in neuen Bereichen wie den Kochbüchern, die in Zusammenarbeit mit dem Bauer Verlag zum Weihnachtsgeschäft erscheinen werden.
Noch einmal: Wichtig ist es zu verstehen, dass BL für die daraus erwarteten Mehrumsätze keine entsprechend hohen Kostensteigerungen in Kauf nehmen muss, weil das Geschäftsmodell eben skalierbar ist.
Aus diesem Grund, so mein Eindruck, ist man bei Bastei Lübbe durchaus auch sehr überzeugt davon, im Buchbereich in den nächsten Jahren deutliche Fortschritte beim Umsatz und beim Ertrag erzielen zu können - der CEO Herr Halff meinte auf eine Frage bei der HV, wo man denn das Unternehmen in fünf Jahren sehen würde "deutlich größer und deutlich ertragsstärker" .
Die wenn man so will "loose cannon" an Bord bleibt also Daedalic. Ich glaube, dass der Buchbereich alleine im nächsten Jahr die Zielmarge von zwischen 6 und 8 % beim Ebit erreichen kann - und der Romanbereich liegt ja in der Ebitmarge sogar zweistellig. Das Fragezeichen bleibt demnach für Daedalic. Wenn alles super läuft mit den neuen Spielen, ist das eine nette Sache - aber bisher ist es im Ergebnis bei Daedalic nur selten gut gelaufen.
Deshalb: Wenn ich mir was wünschen könnte, dann würde ich mir den "weißen Ritter" wünschen, der Daedaiic unbedingt sofort und zu einem guten Preis erwerben möchte. Ich glaube der Vorstand würde da nicht lange Widerstand leisten.
Herr Zimmermann meinte beim Anlegerforum auf die Frage eines Teilnehmers, dass Bastei Lübbe, wenn das Unternehmen mal aus den Turbulenzen herausgekommen ist und gradeaus läuft (in diesem Jahr gibt es ja noch die Schwierigkeit, dass man im letzten Jahr die Investitionen für neue Manuskripte aus finanziellen Gründen deutlich herunterschrauben musste und daher das Buchprogramm nicht ganz so attraktiv ist, was zu einem leichten Umsatzrückgang im Bereich Buch im laufenden Jahr führen soll aber eben im nächsten Jahr durch die im laufenden Jahr wieder deutlich steigenden Investitionen für neue Manuskripte und Autoren sowie durch das anorganische Wachstum in diesem Bereich der Vergangenheit angehören soll) zu einem "langweiligen" Unternehmen werden, das jedes Jahr mit 2 oder 3 oder auch mal 4 oder 5% wächst, eine ordentliche Dividende ausschüttet und ansonsten vergleichsweise konjunkturunabhängig ist, weil eigentlich immer Geschichten gelesen oder gehört werden.
Mit dieser Aussicht wäre ich, ich habe das ja weiter oben schonmal so ähnlich geschrieben, durchaus zufrieden - spannend war es die letzten Jahre hier ja schon genug - und wenn ich weiter was Spannendes haben will, kaufe ich mir lieber ein entsprechendes Buch - dann natürlich auch sehr gerne aus "meinem Verlag".
In diesem Sinne wünsche ich allen hier ein schönes Wochenende!
Ich erwarte mindestens dass die Vergütung wieder heruntergesetzt wir wenn der Arbeitsaufwand geringer wird. Schliesslich will man ja wieder "langweilig" werden...
Ich nehme an, dass das Gutachten das bestätigen sollte.
Ich verteidige das nicht, ich will's nur erläutern.
MMn gibt es in den Vorstandsetagen und im Aufsichtsrat durchaus die Tendenz, Wasser zu predigen und Wein zu trinken. Ich war schon bei zig HVen dabei in denen der Vorstand sich minutenlang darüber ausgelassen hat, dass die Gewerkschaften sich tatsächlich erdreistet haben, 3% Lohnerhöhung für die Beschäftigten herauszustreiken und wenn man in den GB schaut, sieht man Dass das Gehalt des Vorstands gleich um 15% erhöht wurde.
Und bei Bastei Lübbe hat nun einmal eine Mehrheit der Aktionäre entschieden (ob bewusst oder nicht) der Argumentation des AR zu folgen! Ob ich das ärgerlich finde oder nicht...
Trotzdem betrachte ich es als Forschritt, dass während und nach der HV im Wesentlichen über die AR Vergütung und fehlende GB diskutiert wurde und nicht mehr um die Frage, ob die Bilanz auch richtig aufgestellt wurde oder ob das Unternehmen im nächsten Jahr noch besteht!
Zum guten Ton des Hauses gehört es dem Aktionär beim Verlassen der HV ein Buch zu überreichen.
Diesmal: Lars Kepler Lazarus ( 2 Millionen Mal verkauft).
Sehr gut--jedoch schon gelesen und steht im Regal.
Wie wäre es, wenn man alternativ für den Fall noch ein weiteres Buch zur Auswahl hätte?
Vielleicht:
Rebecca Gable Teufelskrone
Noch nie gelesen ( lese ja bevorzugt Krimis) , könnte aber vielleicht den Horizont erweitern.
Desweiteren wurden die Teilnehmer der HV mit der Situation konfrontiert, den GB nicht in gewohnter Papierform zu erhalten.
Das kann man kontrovers sehen, ein Beitrag zum Umweltschutz ist es allemal.
Auf der anderen Seite sind die Menschen gewöhnt, Papier in der Hand zu halten.
BL lebt schließlich davon.
Das Essen auf der HV -wie immer- Wiederholungstäter ohne Ende.
Wie wäre es mal mit einem Eintopf.
Mehr Geld für AR.
Auf der HV waren rd. 70% des Aktienkapitals anwesend.
M.E hätte man schon im Einladungsschreiben zur HV ein Beipackzettel beifügen können.
Sind Sie damit einverstanden, das der AR mehr Geld bekommt?
Ja
Nein
Weiß nicht
Dann hätte man die 100% erreicht, denn nicht jeder kann oder will zur HV.
Wäre deutlich demokratischer gewesen.
Aber auch so ist gewiss, die Herren bekommen mehr Geld.
Ob das nun gerechtfertigt ist,entzieht sich meiner Kenntnis.
Aber es waren schwere Zeiten im Unternehmen.
Wichtige Entscheidungen lagen an. Man kam da schon ins Schwitzen bei all den Abwägungen.
Tja, auch ich kam ins Schwitzen, bei 40 Grad in der Sonne, ohne Aktivitäten auszuüben.
Es ist, wie es ist.
Nicht jeder bekommt, was er verdient.
Nicht jeder verdient, was er verdient.
Ich weiß nur eins: Da widerspreche ich dem Aktionärsvertreter, der da meinte : Sie bekommen das Geld auch dann, wenn es langweilig wird.
Im laufenden Geschäft wird es nie langweilig,
Abgesehen davon, Einkommen muss versteuert werden.
Das Finanzamt ist auf jeden Fall beglückt.
In diesem Sinne
Mal abwarten, ob der Abgang im kommenden Jahr nicht sogar schon eher erfolgen wird, wenn man einen geeigneten Nachfolger schon früh genug gefunden hat. Denke Halff hört wohl aus Altersgründen auf. Der geht ja dann 2020 bereits auf die 70 Jahre zu.
Bastei Lübbe AG: Vorstandsvorsitzender Carel Halff wird seinen Vertrag Ende 2020 nicht verlängern https://www.ariva.de/news/...ndsvorsitzender-carel-halff-wird-7874656
Ich hoffe dass er bis zum Ende seines Vertrages bleibt und aktiv in die Nachfolge einbezogen wird, damit er seinem Nachfolger noch etwas mit auf den Weg geben kann.
Da kann man jetzt nur die Daumen drücken dass BL nach der Restrukturierung nun den passenden Mann für die nächsten Schritte findet.
Naja, man wird aus der Vergangenheit gelernt habe denke ich...
Ich denke auch, dass dieser Schritt vorhersehbar war. Herr Halff erreicht bald die 70 und irgendwann will man dann sicher auch mal seine Ruhe haben.
Er hat gemeinsam mit den Herren Zimmermann und Kluge das Unternehmen wieder in ruhigeres Fahrwasser gebracht, indem er sich von allem konsequent getrennt hat, was nicht zum Kerngeschäft "Geschichten erzählen" gehört und dafür muss man ihm sicher dankbar sein. Bastei Lübbe hat auch dank ihm nun wieder eine Perspektive
Es gab ja sehr viele skeptische Stimmen zu seinem Amtsantritt aber ich denke, er hat bewiesen dass er der richtige Mann für diese Situation war und ist.
Nun hat man genügend Zeit, um einen geeigneten Nachfolger zu finden. Wichtig erscheint mir dabei, dass die Herren Zimmermann und Kluge - der eine (Kluge) ein augewiesener Kenner des Literaturbetriebs, dem man die Leidenschaft für Bücher anmerkt und der andere (Zimmermann) ein Zahlenmensch, der aber, das hat man beim DSW Vortrag deutlich gemerkt, auch eine Perspektive für das Unternehmen entwickelt, die über die reinen Zahlen hinausgehen und dessen Wichtigkeit für das Unternehmen mMn nicht überschätzt werden kann - dem Unternehmen noch lange erhalten bleiben. Auch um einem neuen Vorstandschef die Arbeit zu erleichtern.
Einen schönen Feiertag!
Mal eine Frage an die Experten hier: Mit ist es nun schon an mehreren Tagen so gegangen, dass ich morgens ein paar Lübbeaktien kaufen wollte und dabei den Nachfragepreis bei Xetra um 1 Cent überboten habe. Beispiel heute Morgen: Ask stand bei 2,65 Euro. Ich habe eine Order mit 2,66 Euro eingestellt und sofort klettert das Ask auf 2,67 Euro. Das geht so fix, dass da niemand mich bewusst überboten hat. Manchmal ist es sogar so, dass, wenn ich meine Order im Beispiel auf 2,67 Euro erhöhe, das Ask auf 2,68 Euro springt.
Weiß jemand, was dahinterstecken könnte?
Für Antworten wäre ich dankbar!
Bit-Ask von nahezu 3%.
Händler dürfen Eigenhandel betreiben.
Damit ist es Ihnen überlassen, den fairen Wert einer Aktie zu bestimmen, innerhalb dieser Preisspanne.
In diesem Sinne
Wenn Du Dich nicht mindestens in die Mitte zwischen Bid und Ask stellst hast Du keine Chance.
Sehen auf den ersten Blick nicht schlecht aus.
Mal einsteigen was die Aussichten angeht...
Mal schauen
Sowohl gestern als auch heute.
Und das Ganze ohne nennenswerte News.
Bin ebenfalls positiv überrascht.
Neuer CEO/CFO
Dasss Zimmermann auch geht ist schade, aber ich setze darauf dass Herr Herbst auch noch jemanden mitbringt/kennt.
Mit der ersten Besetzung bin ich sehr zufrieden.
Allen Interssierten und Investierten und natürlich allen Mitdiskutanten hier wünsche ich ein frohes und besinnliches Weihnachstfest und einen guten Rutsch in ein hoffentlich erfolgreiches und glückliches und vor allem gesundes neues Jahr 2020!
Viele Grüße
Nun verlässt auch Klaus Kluge im Sept 20 das Bord.
Er war bisher Vorstand. Verantwortlich für den Bereich : Programm - Vertrieb - Marketing.
Informationen über Hintergründe für diese Entscheidung liegen mir leider nicht vor.
Vielleicht lässt ja BL in dieser Sache einiges verlauten.
In diesem Sinne
Naja, andererseits ist das natürlich auch eine CHance für die beiden Neuen. Gut finde ich, von wo sie kommen, haben Verlagswissen, das wird helfen.
Lange nix mehr von Bastei Lübbe gehört. Derzeit bin ich beruflich etwas stärker angespannt und hab mich hier etwas rarer gemacht. An sich hatte ich mir aber vorgenommen, in den nächsten Tagen wieder mal etwas ausführlicher zum Unternehmen zu schreiben.
Nun kommen gleich mehrere Meldungen in den letzten Wochen etwas "quer". Zunächst die Veränderungen im Vorstand über den Rückzug von Herrn Halff hinaus.
Dass Herr Zimmermann geht, finde ich persönlich sehr bedauerlich. Ich halte ihn für einen absoluten Fachmann, dessen nüchterne und unaufgeregte Art dem Unternehmen grade auch nach den "Ausschlägen" vorher (als mindestens rückwirkend betrachtet der Mund hinsichtlich der Ziele für das Unternehmen deutlich zu voll genommen wurde)! Da war Herr Zimmermann stets ein wohltuender Gegenentwurf!
Und dass auch Herr Kluge geht, finde ich ebenfalls bedauerlich. Wer ihn mal auf irgendeiner Veranstaltung von Bastei Lübbe erlebt hat, weiß, dass er Bücher "lebt". Herr Kluge konnte begeisternd und begeistert über die Buchwelt reden. Für einen Verlag sicher nicht unwichtig.
Nun kommen dafür ja auch wieder "neue Besen", die man naturgemäß als Aktionär noch nicht einschätzen kann, die aber sicher die Chance verdient habeb, auch ihre Duftmarken zu setzen.
Während ich den Weggang der Herren Zimmermann und Kluge mit zwei weinenden Augen sehe, finde ich das, was heute in der Wirtschaftswoche zum Unternehmen steht, ziemlich ärgerlich.
Das Ganze betrifft ja einmal (mMn) eher akademische Fragen der richtigen Risikoabschätzung (betrifft mMn den Risikobericht der Gesellschaft)! Diese haben wohl eine Rüge (o.ä.) der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) zur Folge - sehr ärgerlich (zumal ja auch nicht zum ersten Mal) aber ohne Ergebnisauswirkung -soweit ich das beurteilen kann (Jemand anderer Ansicht?)!
Was aber mMn sehr wohl Auswirkungen auf das Zahlenwerk haben kann bzw. wird (auch hier wieder: Ich wüsste gerne, wie die anderen hier das sehen) ist der Hinweis der DPR auf die fehlende Begründung für den Firmenwert der Daedalic. Bei der Übernahme wurde dieser, soweit ich das richtig sehe mit 4,9 Mio Euro bilanziert. Nun schreibt die DPR aber ausdrücklich, dass im Zuge der für solche Firmenwerte durchzuführenden Werthaltigkeitstests die Werthaltigkeit "nicht nachgewiesen" wurde!
MMn könnte/müsste das dann aber doch bedeuten, dass der Firmenwert für Daedalic von 4,9 Mio Euro auf Null reduziert werden muss. Was zur Folge hätte, dass der Gewinn für das laufende oder - falls die vorhergehende Bilanz noch korrigiert werden kann für dieses Geschäftsjahr dann - reduziert werden muss - eben um die 4,9 Mio Euro!
Das wäre dann zwar wieder einmal ein einmaliger Geschäftsvorfall, der auch nicht "cashwirksam" wäre, und der auch nix mit der erfolgreich verlaufenden Sanierung des Unternehmens zu tun hätte. Dennoch würde sowas natürlich wieder Vertrauen kosten und nicht zu vergessen, das Eigenkapital reduzieren!
Es wäre so viel besser gewesen (aus vielerlei Gründen), wenn man Daedalic seinerzeit nicht mal von weitem mit der Kneifzange angepackt hätte, sondern das Geld sinnvoll investiert hätte. Aber nutzt ja jetzt auch nix mehr.
Es würde mich interessieren, wie ihr die ganze Sache seht!
Ein schönes Wochenende allerseits!