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EU weist Chavez-Drohung mit Öllieferstopp zurück
zurückDer EU-Außenbeauftragte Javier Solana hat die Drohung des venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez, den EU-Staaten kein Öl mehr zu liefern, zurückgewiesen. Chavez' Drohung, mit einem Öllieferstopp auf die jüngsten EU-Regeln gegen illegale Einwanderung zu reagieren, sei "völlig unverhältnismäßig", sagte Solana heute vor Journalisten in Brüssel.
Die Abschieberichtlinie, die am Mittwoch vom EU-Parlament beschlossen worden war, rief unter anderem auch in Bolivien, Ecuador, Argentinien und Brasilien Kritik hervor.
Mehr dazu in AI: Sicherheit nicht garantiert
"Peinliches Abkommen"
"Das venezolanische Erdöl geht nicht an jene Länder, die dieses peinliche Abkommen unterzeichnen", hatte Chavez am Rande eines Treffens mit dem künftigen Staatschef von Paraguay, Fernando Lugo, betont. Auch Lugo wies die neue EU-Regelung "energisch zurück".
"Was kommt als Nächstes?"
Chavez, der immer wieder mit provokanten Äußerungen auf sich aufmerksam macht, drohte: "Wir werden bei diesen Ländern die Investitionen prüfen, die sie hier bei uns haben, und unsere eigene Rückführungsrichtlinie annehmen, wir schicken (die Investitionen) einfach zurück." Der linksnationalistische Staatschef bezog sich auf die Regeln, die diese Woche vom Europaparlament in Straßburg verabschiedet wurden.
http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyid=7573
Der Ölpreis hat sich in den letzten Tagen ziemlich unbeeindruckt von der "bearishen" Nachrichtenlage gezeigt und notiert weiterhin unweit des vor wenigen Tagen aufgestellten Rekordniveaus bei 140 US-Dollar. Dabei hätte die Ankündigung, dass Saudi-Arabien die Förderung anheben will zumindest als Zeichen gewertet werden können, dass die OPEC ihre seit Monaten relativ starre Haltung in Bezug auf eine Erhöhung der Förderquoten etwas lockert. Auf dem am Wochenende in Saudi-Arabien angesetzten Krisengipfel dürfte das Königreich die Ausweitung der Förderung um 0,5 Mio. auf 9,7 Mio. Barrel pro Tag verkünden - dies wäre der höchste Wert seit Anfang der 80er Jahre. Auch die überraschende Anhebung der staatlich subventionierten Benzin- und Dieselpreise in China ging fast spurlos an Brent und Co. vorüber, obwohl die Preise im Reich der Mitte über Nacht um bis zu 18% angehoben wurden und die Nachfrage damit tendenziell etwas dämpfen dürfte. Leiden die Teilnehmer am Ölmarkt also momentan an selektiver Wahrnehmung?
Kurzfristig wäre sicherlich eine kleine Pause der scheinbar unendlichen Ölhausse angebracht. Brent und WTI liegen weiterhin etwa 40 US-Dollar über der 200-Tage-Linie - darin kommt eine relativ starke Überhitzung des Marktes zum Ausdruck. Sofern die Akteure am Ölmarkt aber bereits jetzt schon die Zukunft einpreisen, dürfte die Verschnaufpause beim Ölpreisanstieg eher kurz ausfallen. Neben Saudi-Arabien dürfte in der OPEC lediglich Nigeria in der Lage sein, die Förderung kurzfristig auszuweiten - aufgrund der politischen Situation des afrikanischen Landes erscheint dies jedoch eher unwahrscheinlich.
Bei den Nicht-OPEC-Ländern sticht insbesondere der Rückgang der Fördermenge in Russland ins Auge. Der zweitgrößte Exporteur weltweit meldete zuletzt fünf Monate hintereinander einen Rückgang der Produktion. Die Flexibilität auf der Angebotsseite ist damit stark eingeschränkt und die Nachfrage in Asien dürfte auch durch die jüngste Benzinpreiserhöhung in China so schnell nicht gebremst werden. Schon im Jahr 2010 dürften im Reich der Mitte mehr Neuwagen verkauft werden als in den USA. Zudem soll im Herbst das 1.700-Euro-Auto "Nano" in Indien auf den Markt kommen. Eine Ende des Aufwärtstrends beim Ölpreis ist vor diesem Hintergrund auf mittlere Frist immer noch nicht abzusehen!
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Der Ölexperte und ehemalige Chef über die saudi-arabischen Erdölreserven, Nansen Saleri, rechnet erst in fünf bis sieben Jahren mit einer Stabilisierung des Ölpreises. Derzeit arbeite die Ölindustrie an der Kapazitätsgrenze, es brauche Zeit, neue Kapazitäten aufzubauen.
Das sagte Saleri der «WirtschaftsWoche». Lagen die freien Förderkapazitäten in den späten Achtzigern bei zehn Millionen Barrel täglich, seien es heute weltweit nur noch 1,5 bis 2 Millionen Barrel am Tag. Zwar sei die weltweite Ölförderung in den vergangenen Jahren gestiegen, aber die Nachfrage legte stärker zu. «In den kommenden fünf bis sieben Jahren wird sich das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage und damit der Ölpreis allerdings stabilisieren», sagte der Experte.
Vor allem in Saudi Arabien und im Irak sieht Saleri, der bis Herbst 2007 die Ölreserven des saudischen Staatskonzerns Saudi Aramco verantwortet hat, noch erhebliche Vorkommen, die nicht erschlossen sind. «Saudi-Arabien besitzt bereits 260 Milliarden Barrel nachgewiesener Erdölreserven, das ist ein Viertel der konventionellen Ölreserven weltweit», sagte Saleri. Der Irak habe bisher 110 Milliarden Barrel nachgewiesene Reserven - «und das beim Einsatz von Fördertechnologie der 1970er Jahre». Mit moderner Technik sollten 200 Milliarden Barrel realisierbar sein. «Wenn irgendwann Frieden und Stabilität eingekehrt ist, wird es dort viele neue Erdölfunde geben.»
Von einer Ölknappheit könne keine Rede sein. «Schaut man sich die globalen Reserven an konventionelle, aber auch Ölsande und anderes, dann haben wir schätzungsweise noch zwischen 14 und 16 Billionen Barrel Öl zur Verfügung.» Die Ölreserven reichten mindestens 100, wenn nicht 150 Jahre - je nachdem, wie stark der Verbrauch sein wird.
(DPA)
www.n-24.de
"China steckt beim Spritpreis im Dilemma
Von Mark Fehr
China hat mit einer deutlichen Erhöhung der Kraftstoffpreise auf das Ölpreishoch reagiert – endlich. Die Probleme der staatlich kontrollierten Niedrigpreise sind dem Land wohl über den Kopf gewachsen. Marktpreise wurden damit noch längst nicht eingeführt, denn die Regierung subventioniert Benzin und Diesel nach wie vor. Treibstoff zum Weltmarktpreis hätte verheerende Folgen.
Ölkonzerne wie Petro China müssen beim Spritverkauf im eigenen Land drauflegen. Autoschlangen vor den Tankstellen waren lange Zeit nichts Ungewöhnliches im Straßenbild vieler chinesischer Städte. Die niedrigen Kraftstoffpreise luden zum Tanken ein. Nach der staatlich verordneten Preiserhöhung, die heute in Kraft getreten ist, könnte sich die Belagerung der Zapfsäulen erst mal auflösen.
Von einem Tag auf den anderen müssen Chinas Autofahrer nun bis zu 18 Prozent mehr für Benzin und Diesel bezahlen. Die Großhandelspreise für Flugbenzin verteuerten sich sogar um ein Viertel.
Mit der Preiserhöhung reagiert China erst spät auf den weltweiten Ölpreisanstieg – eine Entwicklung, die das Land selbst mit verursacht hat, denn der chinesische Öldurst hat die Weltmarktpreise stark in die Höhe getrieben.
In China selbst wurden die Kraftstoffpreise dagegen künstlich niedrig gehalten: Nur etwas mehr als umgerechnet 50 Euro Cent kostete der Liter Benzin lange Zeit an chinesischen Tankstellen. Gemessen an der Kaufkraft des Yuan und den niedrigen Einkommen der meisten Chinesen ist das zwar nicht so billig wie es klingt. Doch eine deutliche Subvention der heimischen Wirtschaft waren die Niedrigpreise allemal. Etwa 9 Prozent musste die Regierung für jeden Liter Benzin drauflegen, was die Staatskasse jährlich um die 65 Milliarden Euro kostete.
Aber auch nach dem jüngsten Preisschritt bleibt der Sprit in China immer noch stark subventioniert. Die neuen Literpreise von jetzt umgerechnet 58 bis 67 Euro Cent liegen nach wie vor deutlich unter Weltniveau. Die Auswirkungen auf Wirtschaft und Verbraucher sind trotzdem nicht zu unterschätzen. Denn wenn der Treibstoff zu Weltmarktpreisen verkauft würde, könnten viele chinesische Bauern ihre Landmaschinen nicht mehr betreiben und dem wachsenden Mittelstand würde der Spaß am eigenen Fahrzeug schnell vergehen – mit verheerenden Folgen für die Automobilindustrie.
Bei der Preiskontrolle, nicht nur für Sprit, befindet sich die chinesische Regierung in einem Dilemma. Einerseits soll eine moderate Preiserhöhung bei Rohstoffen das Wirtschaftswachstum dämpfen und Umweltschäden verringern. Andererseits soll die Inflation gebremst werden, um soziale Spannungen zu vermeiden.
Zwar wurden die Kraftstoffpreise nun deutlich angehoben, am planwirtschaftlich geprägten System der Preisbildung hat sich aber nichts geändert. Die vom Staat dominierten Ölkonzerne wie Petro China oder Sinopec fördern den Rohstoff oder kaufen ihn auf den internationalen Märkten ein. Die Konzerne können aber über die Abgabepreise auf dem chinesischen Heimatmarkt nicht selbst bestimmen, denn die legt eine Behörde fest. Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) trifft ihre Preisentscheidungen nach Vorgaben der Regierung und beeiflusst dadurch die Gewinnsituation der Produzenten.
Das kommt die chinesischen Ölkonzerne teuer zu stehen. Wie die Zeitung „China Daily“ berichtete, verlor Sinopec durch die Kluft zwischen den hohen Weltmarktpreisen und den in der Heimat verordneten Niedrigpreisen allein im ersten Quartal umgerechnet 1,87 Milliarden Euro. Sinopec betreibt die meisten Raffinerien in China. Letztendlich legt der Staat drauf, denn die Regierung muss die Verluste der Ölfirmen durch hohe Subventionen ausgleichen.
Auch auf den Märkten führten die eingefrorenen Spritpreise zu Problemen. Einigen Tankstellen ging das Benzin aus, weil die Raffinerien, besonders in Südchina, lieber ins gut zahlende Ausland lieferten als den Kraftstoff in der Heimat zu verramschen. Mancherorts eskalierte die Situation, weil die Autofahrer - angelockt durch die niedrigen Preise - ungeduldig auf Nachschub warteten. Es gab sogar Tote und Verletzte. In vielen Städten mussten die Zapfsäulen deshalb unter Polizeischutz gestellt werden.
Jetzt dürfen die Chinesen hoffen, dass die höheren Preise die Ölkonzerne dazu bringen, den heimischen Handel mit mehr Kraftstoff zu versorgen. Die Sprit-Nachfrage jedenfalls wird nach Expertenmeinung wohl auch weiterhin hoch bleiben."
Quelle: http://www.handelsblatt.com/News/...t-beim-spritpreis-im-dilemma.html
http://www.cnbc.com/id/25298153
Die Ankündigung des Iraks, seine Förderkapazitäten stark auszuweiten, wirkt nur mittelfristig. „Wir haben die Nachfrage, wir haben die Reserven, und wir haben jetzt auch das Geld, die Ölförderung mittelfristig um vier Millionen Barrel pro Tag zu erhöhen“, sagte der führende Ölberater des Ministerpräsidenten, Thamer al-Ghadban, dem Magazin „Der Spiegel“. Zur Zeit fördert das Land 2,5 Millionen Barrel am Tag."
aus folgender Quelle: http://www.faz.net/s/...05AB5168B39D76688F~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Im Labern sind die Politiker - egal ob aus Deutschland, USA oder Irak - Spitzenklasse, aber ich bin mal gespannt, wie lange es dauert, um die Ölproduktion im Irak um 4 Mio. Barrel zu steigern (5 Jahre?, 10 Jahre?, 30 Jahre?, nie?). Noch 2004 habe ich nach dem Überfall der USA auf den Irak an einen "schnellen" Ausbau der irakischen Ölproduktion geglaubt. Was folgte: Enttäuschung pur. Man sehe selbst:
http://omrpublic.iea.org/supply/iq_cr_ts.pdf
Zumindest ist ein zarter Aufwärtstrend zu erkennen, das Vorkriegsniveau ist knapp erreicht worden.
"Chevron Halts Nigeria Onshore Oil Output After Attack (Update2)
By Paul Richardson and Paul Okolo
June 21 (Bloomberg) -- Chevron Corp.'s Nigerian unit halted onshore oil production after one of its pipelines in Delta state was ``breached'' by a suspected act of sabotage. A militant group said the attack was carried out by ``patriotic youths.''
About 120,000 barrels a day of crude have been halted by the blowing up of the pipeline, Agence France-Presse reported today. That equates to about 6 percent of the nation's daily output, according to Bloomberg calculations. The incident, which occurred June 19, has been reported to authorities, San Ramon, California- based Chevron said in an e-mailed statement today.
``Onshore production has been shut in order to protect the environment,'' Kurt Glaubitz, a spokesman for Chevron, said in a phone interview from San Ramon. ``We're hopeful that production can be restored as soon as possible.''
He declined to say how much crude output was affected.
Nigeria is Africa's second-largest oil producer after Angola. Rebels in the Niger Delta, which produces all of the nation's oil, are sabotaging the industry's infrastructure to press their demand for a greater share of the area's oil wealth and more political power. Royal Dutch Shell Plc said on June 19 it shut down the Bonga oil field in Nigeria because of militant action, halting shipments as much of 190,000 barrels a day.
Nigeria produced 1.9 million barrels a day of oil in May, according to Bloomberg estimates.
`Angry Youths'
The Movement for the Emancipation of the Niger Delta, a rebel group known as MEND, said the Chevron pipeline, known as Abiteye-Olero, was attacked by ``angry youths who we are now empowering with more powerful explosives and new techniques to destroy additional pipelines.''
Continuing supply disruptions in Nigeria have been a factor in the near doubling of crude prices in the last year. Crude oil for July delivery rose $2.69, or 2 percent, to $134.62 a barrel on the New York Mercantile Exchange on June 20. Futures climbed to a record $139.89 on June 16.
Nigeria's government should free Henry Okah, a MEND leader, in order for the attacks to be halted ``before Nigeria's oil export reaches zero,'' Jomo Gbomo, a MEND spokesman, said in the group's statement. The movement has made the release of Okah, who is facing a secret trial in the northern city of Jos for treason and weapons-smuggling, a condition for suspending their activities.
After MEND's attack on Shell's facilities on June 19, Nigerian President Umaru Yar'Adua ordered security for oil installations in the Niger Delta to be ``beefed up'' and said militants must be prepared to face the consequences of their actions.
``Yar'Adua should not be deceived by the criminals within the armed forces who are pushing him to enter into a fight for their own selfish interest as we don't see how the military can emerge victorious in guerrilla warfare,'' Gbomo said.
Segun Adeniyi, a spokesman for Yar'Adua, declined to comment on the Chevron incident when contacted today in the national capital, Abuja."
Quelle: http://www.bloomberg.com/apps/...20601087&sid=aQlz1X9kMya4&refer=home
Autofahrer, wir wissen, wo dein Geld wohnen wird! Saudi-Arabien baut gerade sechs Großstädte, Qatar wenigstens eine, dazu eine Insel für die Kunst. Und Dubai strotzt längst vor steingewordenen Ambitionen: ein Sieben-Sterne-Hotel, künstliche Inseln, neue Stadtviertel. Und das ist nur die Anlage-Klasse Mörtel: Immobilien sind der sichtbare, aber kleinste Teil im Investitionsprogramm der Araber, die sich global mit Aktien, Anleihen, Flugzeugen, Maschinen und ganzen Fabriken eindecken.
Die Scheichs müssen Geld ausgeben. Sie können gar nicht anders. Denn es regnet Petrodollars wie nie. Saudi-Arabien allein nimmt nach einer Schätzung von Morgan Stanley jeden Tag eine Milliarde Dollar aus Ölexporten ein, die irgendwohin müssen. Die gesamten Ölreserven der Golfstaaten sind beim Rohölpreis von 130 Dollar je 159-Liter-Fass 65 Billionen Dollar wert. Das entspricht dem 25fachen des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Ein Drittel des Wertzuwachses der Reserven ist allein im vergangenen halben Jahr entstanden. Die Reichtumsskala ist nach oben offen: Wirtschaftsinstitute wie das DIW halten langfristig einen Preis von 200 Dollar je Fass für möglich.
Die Sieger in der großen Geologie-Lotterie
"Wir sind Zeugen eines monumentalen Transfers von Reichtum in die Ölländer", sagt Morgan- Stanley-Banker Stephen Jen. Finanziert wird die Verschiebung durch die braven Verbraucher: die Autofahrer, Stromkunden, Heizölkäufer und die Industrie. Wenn der Ölpreis dieses Jahr durchschnittlich bei 130 Dollar läge, wäre die deutsche Ölimportrechnung um 30 Milliarden Euro teurer, rechnet Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz, vor.
Für die dramatische Reichtumsvermehrung mussten die Scheichs keinen Finger krumm machen. Sie sind einfach die Sieger in der großen Geologie-Lotterie. Ölbooms gab es früher schon (der Westen nannte sie allerdings Krise): 1973 zum Beispiel und Ende der siebziger Jahre. Doch dieser Boom dauert schon seit 2002. Seitdem hat sich der Preis für Öl versechsfacht. "Viele Golfstaaten kalkulieren in ihrem Staatshaushalt mit einen Preis von 30 Dollar je Fass", sagt Armin Schmiedeberg, Partner der Unternehmensberatung Bain und Experte für die Golfregion. Saudi-Arabien braucht für einen ausgeglichenen Haushalt 50 Dollar.
Seit 2002 verzeichnen die ölexportierenden Länder des Mittleren Ostens einen kumulierten Überschuss von einer Billion Dollar, der überwiegend in Staatsfonds gesteckt wurde, berichtet Rachel Ziemba, Analystin für Roubini Global Economic Service. Staatsfonds des Golfkooperationsrats repräsentieren inzwischen mehr als die Hälfte des Vermögensvolumens aller Staatsfonds weltweit. "Mit Ölpreisen von 90 Dollar und mehr ist der Einfluss dieser Fonds auf den globalen Finanzmarkt gar nicht hoch genug zu bewerten", sagt Ziemba. "Der Golf ist zu einer finanziellen Supermacht geworden."
Araber kaufen Hochhäuser in der ganzen Welt
Die Nummer eins der Staatsfonds der Region, die Abu Dhabi Investment Authority, kontrolliert jetzt schon Vermögenswerte, die einem Prozent der globalen Marktkapitalisierung entsprechen. Die beiden nächstgrößten vereinigen zusammen ebenfalls ein Prozent der globalen Börsenwerte auf sich. Die Schätzung stammt von Ende 2007 und basiert auf einem Jahresdurchschnittspreis von 71 Dollar je Barrel.
Morgan Stanley schätzt, dass die Staatsfonds bis 2010 drei Billionen Dollar auf sich vereinigen werden, allein dieses Jahr kommen 500 Milliarden hinzu.
All dieses Geld wird umgetauscht: in Aktien, Anleihen, Immobilien und Investitionsgüter. Aus der Verteilung allerdings machen Scheichtümer ein Geheimnis. Ausländische Investments werden auf 2,4 Billionen geschätzt. Araber kaufen Hochhäuser in Manhattan wie jetzt offenbar das Chrysler-Building, Hotels in London und Blue Chips in der ganzen Welt. Seit Mai 2007 gehören der staatlichen DIFC Investments aus Dubai 2,2 Prozent an der Deutschen Bank.
Die neue Machtposition hat längst Sorgen ausgelöst, die wiederum die Regierung des Scheichtums Abu Dhabi bewogen, einen beschwichtigenden Brief an die Finanzminister der Industrieländer zu schreiben. Sein beruhigender Inhalt: Wir machen es nur wegen des Geldes.
Die Scheichs investieren zunehmend in der eigenen Region
Auch neue Investitionsmuster lassen sich erkennen, sagt Berater Schmiedeberg: Seit 2001 wenden sich die Araber zunehmend von den Vereinigten Staaten ab. Vor allem rigide Kapital- und Personenkontrollen der Amerikaner nach den Terroranschlägen im Jahr 2001 haben die Investoren des Mittleren Ostens bewogen, nach neuen Investitionszielen zu suchen. Fündig geworden sind sie unter anderem in der eigenen Region.
Vorreiter war Dubai. Seit der Regierung klar ist, dass die Ölquellen dort versiegen, hat sie ein gewaltiges Investitionsprogramm aufgestellt: Dubai will das Verkehrszentrum für Passagiere und Luftfracht werden. Die Lage begünstigt die Ambition. Von Dubai aus kann man alle wichtigen Industrieregionen der Welt ohne Flugunterbrechung erreichen. Deshalb entsteht dort der größte Flughafen der Welt. Schon jetzt ist klar, dass die Fluggesellschaft Emirates 2011 die größte der Welt sein wird auf der Langstrecke.
Die gesamte Golfregion bemüht sich gleichzeitig um Industrieansiedlungen. Vor allem Branchen, die viel Energie verbrauchen, werden entwickelt. Berater Schmiedeberg beobachtet, dass überall im Mittleren Osten Chemiewerke, Zementfabriken und Aluminiumhütten entstehen, die beim aktuellen Preisniveau für Energie in Europa und den Vereinigten Staaten kaum noch rentabel zu betreiben sind.
Arabien hat Kapital und lockt Arbeit ins Land
Die Politik der Golfregion unterscheidet sich dabei dramatisch von der des Aufsteigerlandes China. China hat billige Arbeitskräfte und lockt Kapital ins Land. Arabien hat Kapital und lockt Arbeit ins Land. Es funktioniert, auch wenn jetzt die Arbeiter über hohe Preise für Essen und Wohnen klagen. Denn der einzige Arbeitsmarkt der Welt, der noch dynamisch wächst, ist der des indischen Subkontinents. Heerscharen von Indern, Pakistani und Bangladeschi bauen zu geringen Löhnen die Scheichtümer auf, die langfristig in der Logistik und der Grundstoffindustrie dem Westen Konkurrenz machen dürften. "Die Programme zeigen, dass die Investoren smarter geworden sind", sagt Bain-Partner Schmiedeberg.
Durch die neue globale Reichtumsverteilung entsteht Deutschland eine Konkurrenz in verschiedenen Industriezweigen: Abu Dhabi hat den Plan veröffentlicht, der größte Solarenergieproduzent der Welt werden zu wollen. Dafür werden im ersten Schritt zwei Milliarden Dollar bereitgestellt.
Gleichzeitig kommt dem Euro der sogenannte Petrodollar-Recycling-Effekt zu gute. Für den Aufbau von Industrien stellen vor allem deutsche Anlagen- und Werkzeugmaschinenbauer das geeignete Material zur Verfügung. Thyssen-Krupp, Linde und Lurgi machen beste Geschäfte in der Region. Für Autofahrer jedoch, die hohe Spritpreise bezahlen, ist das kein Trost.
Quelle: http://www.faz.net/s/...88BA0352633660A523~ATpl~Ecommon~Scontent.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,561268,00.html
SPIEGEL ONLINE
22. Juni 2008, 15:27 UhrÖLPREIS-KRISENGIPFEL
König Abdullahs Beruhigungstropfen
Aus Dschidda berichtet Anselm Waldermann
Der Ölpreis explodiert, die Weltwirtschaft steht unter Schock - und Saudi-Arabien übt sich in Beschwichtigung: Auf dem Energiegipfel in Dschidda verkündet König Abdullah eine höhere Ölförderung, ohne allerdings konkrete Zahlen zu nennen. Experten bleiben skeptisch.
Dschidda - Die Araber lieben Autos. Je größer, desto besser. Jeep, Dodge, Hummer - in der saudischen Hafenmetropole Dschidda fahren die Menschen das Größte vom Größten. Sie können es sich leisten: Der Liter Benzin kostet hier nur neun Cent.
REUTERS
Saudischer König Abdullah: Kein kritisches Wort gegen den Gastgeber
Im Rest der Welt sieht das anders aus. Seit Monaten springen die Energiepreise von Rekord zu Rekord, zuletzt kostete ein Fass Rohöl knapp 140 Dollar - doppelt so viel wie vor zehn Monaten. Die Gewinner sind die Saudis: Das Königreich ist der größte Ölexporteur der Welt, Tag für Tag fließt mehr als eine Milliarde Dollar in das Land.
Trotzdem ist König Abdullah, der "Hüter der heiligen Stätten", nicht zufrieden. Denn das teure Öl droht die Weltwirtschaft abzuwürgen. Langfristig, so die Sorge des Monarchen, könnte die Ölnachfrage schwächeln, der Geldfluss würde versiegen. Ein bisschen mehr Öl hat der König deshalb schon mal versprochen - sehr konkret sind seine Ankündigungen aber nicht.
Der strenggläubige Abdullah hat nun zu einer Krisenkonferenz in die Millionenstadt Dschidda geladen, nicht weit von Mekka. Vor Ort munkelt man, die Amerikaner hätten den König unter Druck gesetzt. Das Tagungsprogramm spricht eine andere Sprache.
Gleich zu Beginn lässt Abdullah Koran-Verse rezitieren. Die religiöse Einlage dauert nur fünf Minuten, aber das Signal ist klar: Hier läuft alles nach den Regeln der Gastgeber.
Der Junkie umschmeichelt seinen Dealer
Der Rest ist Beiwerk. Jede Delegation hat sieben Minuten Redezeit - das gilt für den britischen Premierminister Gordon Brown ebenso wie für Deutschlands Wirtschaftsminister Michael Glos. Ein kritisches Wort über die Saudis wagt keiner. Wer das Öl hat, hat die Macht. Es ist wie bei einem Junkie: Die Weltwirtschaft lechzt nach Öl - also umschmeichelt sie ihren Dealer.
Auf der Konferenz sind 38 Staaten vertreten, außerdem 30 Weltkonzerne aus der Energiebranche. Wirtschaftsbosse, Politiker, Beamte, Journalisten - in Dschidda tummeln sich Hunderte Gäste aus dem Ausland. Der König hat gerufen, und die Welt ist gekommen.
Dabei dreht sich alles nur um diesen einen Satz, den Abdullah vor den Delegierten verkündet: "Wir werden alles tun, um die Ölnachfrage zu befriedigen. Gepriesen sei Gott."
"Öl ist ein endlicher Rohstoff"
Die Gäste atmen auf - ihr Bitten und Betteln wurde erhört. Auch wenn der König keine konkrete Zahl nennt, steht fest: Die Saudis werden mehr Öl auf den Markt werfen. Möglicherweise schließt sich auch Kuweit an.
Der Preis könnte also endlich sinken - zumindest in der Theorie. Doch wie die Märkte am Montag tatsächlich reagieren, ist längst nicht ausgemacht. "Es besteht das Risiko, dass die Konferenz zu Ende geht, und der Ölpreis trotzdem steigt", sagt Bundeswirtschaftsminister Glos. "Öl ist ein endlicher Rohstoff. Das wird jetzt allen bewusst."
Saudi-Arabien ist das einzige Land der Welt, das seine Fördermengen nennenswert ausweiten kann. Die bislang versprochenen zusätzlichen Fördermengen sind allerdings im Wortsinn ein Tropfen auf den heißen Stein
Iran braucht sein Öl selbst, in Russland gehen die Vorräte zu Neige, und in Venezuela jagt Linksdiktator Hugo Chávez ausländische Energiefirmen aus dem Land. Der Irak hat zwar noch Potential. Bis das kriegsgeplagte Land seine Produktion aber hochfahren kann, vergehen vermutlich Jahre.
In den kommenden Monaten könnte es noch schlimmer kommen. Denn in China und Indien dürfte die Nachfrage nach Öl weit stärker steigen als das weltweite Angebot. "Kurzfristige Produktionserhöhungen ändern nichts daran, dass der Markt langfristig auf Lieferengpässe zusteuert", sagt Analyst Hadschadsch Buchdur aus Kuwait. Das Problem: Je mehr Öl heute gefördert wird, desto weniger bleibt morgen übrig.
Die deutsche Delegation gibt sich denn auch zurückhaltend. "Erdöl wird nicht mehr billiger. Das weiß jeder", sagt ein hochrangiger Vertreter aus dem Wirtschaftsministerium. Auch die Bundesregierung könne an dieser simplen Wahrheit nichts ändern. "Wir sind relativ machtlos, wenn der Energiepreis steigt", gab Glos kürzlich offen zu.
Die deutsche Delegation ist rein männlich besetzt
In Dschidda wird die Konferenz gegen Mittag unterbrochen. Die muslimischen Gastgeber möchten beten. "Es gibt nur einen Gott. Und Mohammed ist sein Prophet." Es hat fast den Anschein, als könnte nur noch der Allmächtige das weltweite Energieproblem lösen. Falls sich die Gäste aus dem Abendland ebenfalls für eine Andacht zurückziehen wollten, würde ihnen dies allerdings verwehrt: Das Bekreuzigen oder das Tragen christlicher Symbole ist in Saudi-Arabien verboten, ebenso wie der Bau von Kirchen.
Auch sonst prallen Kulturen aufeinander: Die wenigen Frauen, die an der Tagung teilnehmen, sind in lange, schwarze Umhänge gehüllt. Das Wort ergreift keine von ihnen, sie halten sich dezent im Hintergrund. Mit der 40-köpfigen Delegation aus Deutschland ist erst gar keine Frau angereist.
Die wirklichen Interessengegensätze aber bestehen beim Öl: Der Westen will mehr, die Araber wollen nicht mehr rausrücken. Eigentlich hatten die Industrieländer auf eine feste Zusage der Saudis gehofft. Nun müssen sie sich mit vagen Versprechen zufrieden geben. Und einem scheinbar großzügigen Vorschlag: Milliardenhilfen für die ärmsten Länder der Welt regte König Abdullah an, 500 Millionen Dollar will Saudi-Arabien selbst zur Verfügung stellen, in Form von Krediten.
"Die Opec ist keine Wohltätigkeitsorganisation"
Doch warum sollte die Opec die Schleusen auch öffnen? Die Organisation Erdöl exportierender Länder hat sich ja gerade zu einem Kartell zusammengeschlossen, um die Mengen knapp zu halten und so den Preis in ihrem Sinne zu beeinflussen. "Die Opec will ihren Gewinn maximieren", sagt Rohstoffexperte Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg. "Sie ist keine Wohltätigkeitsorganisation."
König Abdullah und seine arabischen Freunde versuchen denn auch, die Konferenz in eine ganz bestimmte Richtung zu lenken: Sie fordern die Industrieländer auf, ihre Energiesteuern zu senken - dann wären Benzin und Diesel für die Verbraucher auch wieder billiger. Außerdem sei die Weltbank in der Pflicht: Sie müsse den ärmsten Ländern helfen, damit diese mit den hohen Energiepreisen zurechtkommen.
Eine eigene Verantwortung weisen die Förderländer von sich. Ihre Argumentation: Öl sei genug auf dem Markt. Dass Spekulanten den Preis hochtreiben, dafür könne man nichts. Die Saudis haben deshalb auch die großen Investmentbanken Goldman Sachs und Merrill Lynch eingeladen - sozusagen als Buhmänner der Energiemärkte.
Vielleicht ist das Ganze auch nur ein abgekartetes Spiel. In Dschidda behaupten manche, die Saudis hätten vor der Konferenz massenweise Öl-Futures gehandelt - und damit auf die künftige Preisentwicklung gewettet. In diesem Fall wären nicht Hedgefonds die Spekulanten, sondern die Saudis selbst. "Ich glaube nicht, dass sie uns nur deshalb eingeladen haben, weil sie fromme Moslems sind", sagt ein Spitzenmann aus der deutschen Delegation. Beweise hat freilich niemand.
URL:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,561268,00.html
FORUM:
Ölpreis-Rekorde - was muss passieren?
http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=4385&goto=newpost
ZUM THEMA AUF SPIEGEL ONLINE:
Ölgipfel: Glos hofft auf positives Signal (22.06.2008)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,561291,00.html
Konferenz von Dschidda: Saudi-Arabien verspricht mehr Öl (22.06.2008)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,561236,00.html
Hohe Energiekosten: SPD will Verbraucher vor neuen Preisschocks schützen (22.06.2008)
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,561248,00.html
Ölpreis-Krisengipfel: Saudischer König will Milliardenhilfe für arme Länder (22.06.2008)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,561259,00.html
Krisengipfel in Saudi-Arabien: Irak verspricht massiven Ausbau der Ölförderung (21.06.2008)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,561172,00.html
Ölkonferenz: Scheichs lullen den Westen ein (19.06.2008)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,560759,00.html
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Url: http://www.focus.de/finanzen/news/...-dollar-pro-fass_aid_313150.html
23.06.08, 09:57
Ölpreis
Experten rechnen mittelfristig mit 300 Dollar pro Fass
Entegen den Beteuerungen der Politik scheint ein Sinken des Ölpreises auch weiterhin nicht in Sicht. Das französischen Ölinstituts IFP malt sogar neue Horrorszenarien.
Ölpumpen auf einem Ölfeld bei Los Angeles
IFP-Chef Olivier Appert sagte Sonntagabend dem Sender France Inter: „Niemand sollte darauf wetten, dass die Preise fallen.“ Der Preisanstieg werde sich fortsetzen. Die Lage auf den Ölmärkten sei „grundsätzlich angespannt, mit einem Angebot, das Schwierigkeiten hat, der Nachfrage zu folgen.“ Preise von 200 Dollar pro Fass seien deshalb aus seiner Sicht möglich, aber selbst 300 Dollar nicht auszuschließen. „Folglich ist es wünschenswert, sich darauf vorzubereiten“, sagte Appert: „Aber vor allem müssen wir alles daran setzen, dass dieses Szenario nicht eintritt.“
Am Sonntag hatten sich Teilnehmer des Ölpreistreffens im saudi-arabischen Dschiddah für mehr Investitionen zur Erhöhung der Fördermengen und mehr Transparenz bei der Preisgestaltung ausgesprochen. Konkrete Schritte zur unmittelbaren Senkung der Preise wurden nicht vereinbart. Am Montagmorgen stieg der Ölpreis, der Anfang vergangener Woche schon nahe an der 140-Dollar-Marke gelegen hatte, wieder an. Die Sorte Light Sweet Crude für August-Lieferungen verteuerte sich um 76 Cent auf 136,12 Dollar. Der Kurs der Nordseesorte Brent stieg um 1,02 Dollar auf 135,88 Dollar.
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Die grossen Jungs (Longs) haben lassen von diesem Saudi-treffen weder vorher noch nachher beeindrucken, denn die Lage ist und war klar für diese.
Daher ist heute weder mit einem starken Short-squeeze zu rechnen und auch nicht mit einem starken Einstieg in LONG positionen. der Ölpreis wird sich wohl weiterhin in etwa der Range ziwschen 125 und 140 bewegen, solange sich die Wirtschaft schwächen zeigt.
Jeder Anstieg der wirtschaftlichen Aktivität (USA, global) hätte sofort wiederrum eine stärker Nachfrage nach Öl zur folge - mit sofortiger Auswirkung auf den Ölpreis.
Eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung KANN es daher gar nicht geben - und hier die schlechte NEWS: dieser ZUSTAND WIRD NOCH JAHRE ANHALTEN !
Der Ölpreis wird nur nachlassen, wenn die Wirtschaft sich DEUTLICH abschwächt - und zwar deutlicher als sich die Nachfrage wegen des "hohen Ölpreises" abschwächt.
Wir stehen vor mindestens 10 Jahren chronischer wirtschaftlicher probleme mit einem Bösen mix: hohe Energie/Lebensmittelpreise, anwachseende Schuldenberge - inklusive die Währungen - besonders der USD (aber auch €uro) werden auf harte Bewährungsproben gestellt. Im besten Fall, verlieren beide an Kaufkraft - und das wirklich spürbar (wir spüren es ja schon).
habt Ihr den guten Onkel "oil speak" gesehen.
Wo ist er denn abgeblieben?
Tue ihn schon ein wenig vermissen.
Er sprühte so voller Informationen...
Die-total-ratlose-und-trotzedem-gute-Luise
Luischen mag nicht dumm sterben.
Denn Onkel Öl-Rede hatte den Durchblick...
Das-ratlose-Lusichen
Ressort: Finanzen
URL: /finanzen/artikel/597/182033/
Datum und Zeit: 23.06.2008 - 22:14
23.06.2008 17:09 Uhr
Trennlinie
Ölpreis und die Wirtschaft
Es wird knirschen
Die Industrie wird wie verrückt an neuen Technologien arbeiten, um der Abhängigkeit vom Öl zu entkommen - doch sie wird sich nicht schnell genug umstellen können.
Ein Kommentar von Karl-Heinz Büschemann
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Die Industrie verspricht schnelle Lösungen - doch so schnell kann sie vom Öl nicht loskommen.
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Der Ölpreis rennt von Rekord zu Rekord und die Fachleute rätseln, ob mehr die drohende Knappheit der Grund dafür ist oder ob böse Spekulanten den Preis in astronomische Höhen treiben. Alle werden von den hohen Ölpreisen berührt. Die Verbraucher ärgern sich an der Tankstelle oder beim Heizölkauf.
Unmöglich, dem Ölpreis zu entkommen
Die Unternehmen leiden unter den Kosten und alle sind betroffen, wenn der steigende Ölpreis die Konjunktur bremst und für verstärkte Arbeitslosigkeit sorgt. Der Wirkung des Ölpreises zu entkommen, ist schwer, auch wenn Verbraucher und Unternehmen mit aller Kraft Energie sparen.
Ein Grund ist, dass die Industrie sich so schnell nicht umstellen kann, wie es der Ölpreis dauerhaft verlangen wird. Die Autoindustrie beginnt erst jetzt richtig, über die Zeit nach dem Öl nachzudenken. Bislang waren die Entwicklungen halbherzig.
Die Mobilitätskonzepte, die ohne Öl auskommen, sind noch in weiter Ferne. Für die chemische Industrie gibt es überhaupt kein Entrinnen. Sie ist komplett auf das Öl angewiesen und kann in Zukunft bestenfalls verstärkt Kohle einsetzen. Die internationale Wirtschaft wird für viele Jahrzehnte vom Öl abhängig sein.
Das ist eine gespenstische Vorstellung, denn die Nachfrage nach dem Schmierstoff für die Wirtschaft wächst weltweit, während die Fördermengen wahrscheinlich nicht mehr gesteigert werden können. Alternative Energien stehen auf lange Sicht nicht im nötigen Maß zur Verfügung.
Der Ölverbrauch, an den sich die Welt gewöhnt hat, ist viel zu groß. Die Industrie wird wie verrückt an neuen Technologien arbeiten. Aber dem steigenden Ölpreis zu entkommen, wird noch sehr lange nicht möglich sein.
(SZ vom 24.06.2008/jkr)
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Ressort: Finanzen
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Datum und Zeit: 23.06.2008 - 22:23
23.06.2008 17:46 Uhr
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Die deutsche Wirtschaft und der Ölpreis
Gezwungen, jeden Preis zu zahlen
Gefangen in der Abhängigkeit: Der rasant steigende Ölpreis trifft die deutsche Wirtschaft mitten ins Herz. Die Industrie beginnt, an neuen Technologien zu arbeiten, um der Abhängigkeit vom schwarzen Gold zu entkommen - doch die Unternehmen werden sich nicht schnell genug umstellen können.
Von Karl-Heinz Büschemann und Harald Schwarz
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Der rasant steigende Ölpreis stellt die deutsche Industrie vor große Probleme. Die Notierung legte am Montag auf mehr als 137 Dollar zu, obwohl Saudi-Arabien die Förderung ausweiten will. Den meisten Konzernen ist es bislang nicht gelungen, sich auf dauerhaft hohe Ölpreise einzustellen.
Der Ölpreise belastet die Wirtschaft
Das teure Öl sehen immer mehr Unternehmen als Belastung an. So fiel der Geschäftsklima-Index des Münchner Ifo-Instituts überraschend deutlich von 103,5 Punkten im Mai auf 101,3 Zähler für Juni, wie die Forscher am Montag bekanntgaben.
Die Stimmung unter den 7000 von dem Institut befragten Managern war damit so schlecht wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. "Die stark gestiegenen Ölpreise belasten offensichtlich zunehmend die deutsche Wirtschaft", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.
Die Bundesbank geht davon aus, dass die Wirtschaft im zweiten Quartal erstmals seit fast vier Jahren schrumpfen wird. Von April bis Juni sei ein "leichter Rückgang" des Bruttoinlandsprodukts im Vergleich zum starken ersten Vierteljahr zu erwarten, hieß es im Monatsbericht. Eine Rezession erwarten die Währungshüter aber nicht.
Weit entfernt von der Unabhängigkeit
Die Unternehmen versuchen, mit neuen Technologien unabhängiger vom Öl zu werden, doch von diesem Ziel sind sie noch weit entfernt. Stark betroffen sind etwa die Automobilhersteller.
Der Vorstandsvorsitzende von Daimler, Dieter Zetsche, kündigte mit Blick auf die Spritpreise einen elektrisch angetriebenen Mercedes für das Jahr 2010 an. Er sagte allerdings nicht, welche Reichweite dieses batteriebetriebene Fahrzeug haben wird.
Auch Volkswagen und BMW wollen Autos mit Elektromotor bis 2012 anbieten. Damit steht der Autoindustrie ein Technologieschwenk bevor. Der Verkehr gehört weltweit zu den größten Energieverbrauchern. Bisher hatte die Branche die größten Hoffnungen in den Antrieb mit Wasserstoff gesetzt.
Für die deutsche Chemieindustrie gibt es kein Entrinnen.
Doch dieser Weg erwies sich als wenig aussichtsreich, weil es sehr schwierig ist, Wasserstoff in ausreichender Menge umweltschonend herzustellen. Wasserstoff muss unter Einsatz von Elektrizität erzeugt werden.
Die Autoindustrie ist sich auch noch nicht einig, ob das Elektroauto der richtige Ausweg ist. "Wir sind nicht davon überzeugt", sagte dazu der Fiat-Markenchef Lorenzo Sistino. Elektroautos werden noch lange geringe Reichweiten haben.
Elektroautos - mit begrenzten Reichweiten
Der für 2012 angekündigte BMW wird mit einer Batterieladung nicht viel weiter als 80 Kilometer kommen. Eine Reichweite von 200 Kilometern ist noch immer eine Wunschvorstellung der Autoindustrie. "Alle Ankündigungen über größere Reichweiten sind aus heutiger Sicht nicht seriös", sagt der Entwicklungsvorstand von Daimler, Thomas Weber.
Nach Auskunft des Autozulieferers Bosch, der gerade eine Forschungskooperation für neue Autobatterien mit dem koreanischen Konzern Samsung angekündigt hat, ist die Batterietechnologie "der Schwachpunkt" im Elektroauto. Da liege noch "ein weiter Weg" vor den Firmen. "Über die nächsten 20 Jahre wird der Verbrennungsmotor noch dominieren", sagte ein Bosch-Sprecher.
Giftige Mischung
Auch in der Chemieindustrie, einer weiteren wichtigen Branche in Deutschland, ist die Abkehr vom Öl schwierig. Die Unternehmen sind extrem abhängig vom dem Rohstoff. Rohöl werde auch mittelfristig der "zentrale Einsatzstoff" bleiben, sagte ein Sprecher des BASF-Konzerns.
Die Branche wird also noch lange jeden Preis für Öl zahlen müssen. Darunter leiden am Ende auch die Verbraucher, wenn sie etwa Dämmstoffe, Farben oder Waschmittel kaufen. Die höheren Preise wiederum trüben die Einkaufslaune der Konsumenten.
Fluggesellschaften, die um ihre Existenz fürchten
Die gedämpfte Nachfrage, hohe Rohstoffkosten und die starken Preisschwankungen beim Öl seien "Gift" für die Chemiefirmen, heißt es in der Industrie. Dabei mildere der hohe Eurokurs noch die Folgen, weil Rohöl ganz überwiegend in Dollar gehandelt werde.
Wenig Biotreibstroff
Ratlosigkeit lösen die hohen Ölpreise offenbar in der Luftfahrt aus. Air Berlin, die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft, steckt in einer Krise und streicht Strecken, um die Kosten zu senken.
Die amerikanischen Fluggesellschaften fürchten sogar um ihre Existenz und rufen nach dem Staat. "Wenn der Kongress nicht bald etwas unternimmt, wird dieses Land keine lebensfähige Luftfahrt mehr haben", klagt der Präsident des US-Branchenverbandes ATA, James May. Die US-Fluggesellschaft Northwest-Airlines hat gerade angekündigt, 47 ihrer Flugzeuge stillzulegen.
Diese Branche wird ebenfalls noch lange brauchen, um vom Rohöl loszukommen. Die Suche nach alternativen Brennstoffen geht nur langsam voran. Inzwischen hat Boeing probeweise ein Flugzeug zum Teil mit Palmöl fliegen lassen.
Doch Fachleute zweifeln daran, dass schon bald Biotreibstoffe für die Fliegerei zur Verfügung stehen. Der europäische Flugzeugbauer Airbus prognostiziert, dass auch im Jahr 2025 der Treibstoffverbrauch der Luftfahrt erst zu einem Viertel mit Biotreibstoffen gedeckt werde.
(SZ vom 24.6.2008/jkr)
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nicht anderes bedeutet: PEAK OIL.
Noch vor weniger als 3 Monaten wurde man hier Doomsprohphet und Apokalyptiker bezeichnet, wenn man von einem "aktuellen Peak oil szenario" gesprochen, welches sich in den nächsten 2-3 Jahren bestätigen könnte/sollte.
Selbst viele von jenen noch vor wenigen Wochen (!) "Ölblase, Ölblase !" gesprochen haben - posten jetzt schon zu dem Thema - ein paar echte prachtexemplare gibt davon im US Bärenthread.
Der Spiegel und die SZ haben ihre Hausaufgaben gut gemacht (gut recherchiert), mehr werden folgen - und solange es die Mehrheit der Investoren nicht kapiert hat, kann man NOCH vorsorgen und sich zumindest finanziell absichern und profitieren von einem GUT, das zukünftig nicht billiger wird: ENERGIE.
Und damit hilft man auch noch, denn NUR HOHE PREISE werden dazu führen, dass Forschung & Wirtschaft Wege finden wird, aus dieser Sackgasse zu entkommen - aber wie der SZ oben geschrieben hat: dies wird LANGE DAUERN !
Hab da aber schon ganz andere Sachen gelesen (wobei ich zugebe, dass es nur ein Zweisitzer ist und mit nem Benz nicht vergleichbar):
http://de.wikipedia.org/wiki/Tesla_Roadster
"Auf Grundlage des amtlichen amerikanischen Fahrzyklus verspricht der Hersteller eine Reichweite von 350 km, womit das Fahrzeug für den Alltagsbedarf fast aller Kunden, selbst Fernpendlern, ausreichen würde. Die Ladezeit wird mit 3,5 Stunden angegeben. Für 80% der ursprünglichen Ladekapazität garantiert der Hersteller bis 100.000 Meilen (ca. 161.000 Kilometer).
Die hohe Reichweite trotz nur 55 Kilowattstunden Speicherkapazität ist möglich, weil Elektromotoren effizienter arbeiten als Verbrennungsmotoren, die die chemische Energie des Treibstoffes zum großen Teil in Wärme, aber nicht wie gewünscht in Bewegung umsetzen. Außerdem wirkt der Elektromotor beim Bremsen als Generator und kann so einen Teil der aufgebrachten Bewegungsenergie wieder in elektrischen Strom umwandeln. Dies spart besonders bei Stadtfahrten Energie.
Energieumsatz: Der Energiebedarf beträgt im Stadtverkehr etwa 133 Wh/km, bezogen auf den Energiegehalt von Benzin entspricht dies 1,74 Liter auf 100 km."
"Die Commodity Futures Trading Commission, die den Warenterminhandel beaufsichtigt, hat jüngst mit der Sammlung zusätzlicher Daten über den unregulierten Teil des Ölhandels begonnen. Die amerikanische Commodity Futures and Trading Commission hat allerdings auch bekanntgegeben, dass die Netto-Long Position New Yorker Ölkontrakte in der Woche vom 17. Juni auf den niedrigsten Stand seit 16 Monaten gefallen und damit 90 Prozent niedriger ist als im Juli 2007, bevor der Ölpreis seinen rasanten Anstieg begann. Nur eine hohe Netto-Long Position könnte für einen Preisanstieg verantwortlich sein. Dies ist derzeit aber gerade nicht der Fall, weil sich die Käufer auf der Spekulationsseite seit Monaten sogar mehr und mehr vom Markt zurückziehen."
Quelle: http://www.faz.net/s/...1E931D6C94905FA84D~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Die Ölblase kann nicht platzen, weil es keine Blase gibt. Die Ölblase kann nicht platzen, weil es keine Blase gibt. Die Ölblase kann nicht platzen, weil es keine Blase gibt. Die Ölblase kann nicht platzen, weil es keine Blase gibt. Die Ölblase kann nicht platzen, weil es keine Blase gibt. Die Ölblase kann nicht platzen, weil es keine Blase gibt. Die Ölblase kann nicht platzen, weil es keine Blase gibt. Die Ölblase kann nicht platzen, weil es keine Blase gibt. Die Ölblase kann nicht platzen, weil es keine Blase gibt. Die Ölblase kann nicht platzen, weil es keine Blase gibt. Die Ölblase kann nicht platzen, weil es keine Blase gibt. Die Ölblase kann nicht platzen, weil es keine Blase gibt. Die Ölblase kann nicht platzen, weil es keine Blase gibt.