Projektgesellschaft für Offshore-Windpark „Arcadis Ost 1“
Die Projektgesellschaft KNK Wind GmbH plant, bis 2015 einen Windpark in der Ostsee bei Rügen zu errichten. Der Name des Offshore-Projekts lautet „Arcadis Ost 1“.
Des Weiteren beteiligen sich 23 kommunale Unternehmen (vorrangig Stadtwerke) über eine sogenannte Option.
nach obenLage des Windparks
Der Standort des Offshore-Windparks „Arcadis Ost 1“ liegt in der deutschen Ostsee, etwa 19 Kilometer nordöstlich von Kap Arkona (Rügen) am Rande der 12-Seemeilen-Zone. Mecklenburg-Vorpommern hat einen Großteil dieses Gebietes als marines Eignungsgebiet für Windenergieanlagen ausgewiesen (Landesraumentwicklungsprogramm von Mai 2005). „Arcadis Ost 1“ soll sich am südöstlichen Rand des Arkona-Beckens über eine etwa 30 Quadratkilometer große Fläche erstrecken.
Eckpunktkoordinaten der Fläche von „Arcadis Ost 1“
Nummer | Länge | Breite |
---|
1 | 13°41'35,86"E | 54°47'51,14"N |
2 | 13°45'57,90"E | 54°47'1,68"N |
3 | 13°36'48,94"E | 54°51'13,77"N |
4 | 13°33'19,75"E | 54°50'34,75"N |
5 | 13°33'49,74"E | 54°49'55,47"N |
Koordinatensystem: WGS 84 geographisch
In Nordwest-Südost-Richtung hat die Windparkfläche eine maximale Ausdehnung von 15 Kilometern, in Nord-Süd-Richtung von 3,5 Kilometern. Die KNK Wind GmbH plant, hier bis zu 70 Offshore-Windenergieanlagen des Herstellers Nordex zu errichten. Darüber hinaus ist der Bau einer Umspannplattform vorgesehen, die den Netzanschluss zum Festland sicherstellt.
Quelle: Arcadis Deutschland GmbH
nach obenTechnik der Windenergieanlagen
Im Projekt „Arcadis Ost 1“ soll die neue Nordex-Offshore-Anlage N150/6000 zum Einsatz kommen. Nordex hat mit erfahrenen Partnern zusammengearbeitet, um die Anlage speziell für die hohen Anforderungen des Offshore-Betriebs auszulegen. So ist sie u.a. mit zuverlässiger Direktantriebstechnik ausgestattet. In die Anlagenentwicklung ist darüber hinaus das Know-how aus mehr als 4.400 Errichtungen an Land eingeflossen. Mit einem Rotordurchmesser von 150 Metern bei einer Nennleistung von 6 Megawatt stellt die N150/6000 eine der größten, effizientesten Turbinen im Offshore-Markt dar. Geplanter Serienstart ist 2014.
Hauptkennziffern des Projekts
Anlagenanzahl | Maximal 70 |
Nabenhöhe | 105 m ü. NN |
Rotordurchmesser | 150 m |
Gesamthöhe | 180 m ü. NN |
nach obenGründung der Windenergieanlagen
Offshore-Windenergieanlagen müssen solide positioniert sein. Das Fundament muss die horizontal gerichteten Kräfte aus Rotorschub, Windlast und Wellenkraft sowie die vertikalen Kräfte aus dem Eigengewicht der Anlage sicher aufnehmen. Für die Wahl des passenden Gründungsverfahrens spielen darüber hinaus Kriterien wie Wassertiefen, Baugrund, klimatische Bedingungen, betriebliche Anforderungen, Umweltverträglichkeit, Nutzungszeiten, Rückbaumöglichkeiten und Wirtschaftlichkeit eine wesentliche Rolle. Am Standort „Arcadis Ost 1“ hat die KNK Wind GmbH die sogenannte Jacket-Gründung als optimale Lösung identifiziert. Dabei handelt es sich um eine Gitterkonstruktion, die mit Pfählen im Meeresboden verankert ist. Untersuchungen haben ergeben, dass bei „Arcadis Ost 1“ vergleichsweise kleine Pfahldurchmesser ausreichen würden.
nach obenNetzanbindung
Die Energie, die „Arcadis Ost 1“ erzeugt, gelangt über das windparkinterne Kabelnetz zur Offshore-Umspannplattform und wird von dort per Kabelanbindung zum Land transportiert und ins Stromnetz eingespeist.
Windparkinterne Verkabelung
Die interne Parkverkabelung soll nach ersten Untersuchungen so strukturiert werden, dass acht Ketten mit je maximal neun Windenergieanlagen über mehrere Kabellinien die Energie zur zentral positionierten Umspannplattform einspeisen. Die Gesamtlänge der internen Parkverkabelung beträgt ungefähr 60 km. Als Spannungsebene wird 33 kV gewählt (Nennspannung: 36 kV).
Umspannplattform
Die geplante Gesamtleistung des Offshore-Windparks beträgt bis zu 420 MW (brutto). Darum kann die Einspeisung nur in das Höchstspannungsnetz erfolgen, das die 50Hertz Offshore GmbH (ehemals Vattenfall Europe Transmission GmbH) betreibt. Bei der Projektentwicklung wurde das Umspannwerk Lüdershagen bei Stralsund mit einer Spannungsebene von 220 kV als Einspeisepunkt festgelegt. Aufgrund der Entfernung zum Festland muss eine Umspannstation errichtet werden, die den Strom über ein Seekabel Richtung Lüdershagen leitet. Die Umspannplattform ist im Windpark angeordnet und hat eine Grundfläche von etwa 25 Mal 25 Metern. Nach derzeitigem Planungsstand wird sie auf Pfählen errichtet und etwa 5 bis 10 Meter aus dem Wasser ragen.
Kabelverbindung zum Netzeinspeisepunkt
Die Kabelverbindung von der Umspannplattform zum Netzeinspeisepunkt obliegt der 50Hertz Offshore GmbH. Hierfür läuft ein separates Genehmigungsverfahren.
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