Der Antizykliker-Thread
dass es um die innere Überzeugung oder auch Glaube oder was auch immer geht und darum trotz aller nötigen Vorsicht, trotz aller Schwankungen, eine Grundströmung erkennen zu wollen und - wie gerade jetzt - die Situation zu nutzen und zu kaufen.
Ich hatte, wie vielleicht viele, dem rasanten Aufschwung der letzten Tage nicht vertraut und bin viel zu schnell raus gegangen. Der Schock der Tiefstkurse der letzten Wochen saß ganz einfach viel zu tief. Aber jetzt wächst die Überzeugung, dass es - verbunden mit Bewegungen in beide Richtungen - in der Tendenz eher aufwärts als abwärts geht.
Die aktuelle Frage für mich ist aber die nach der Jahresendralley. Ich bin ja grundsätzlich pro Antizyklisch und daher auch für diesen Thread. Hier stellt sich aber wieder die Huhn/Ei -Frage: Was ist antizyklisch? Short in der Bärmarktralley oder Long im übergeordneten Bärenmarkt?
Für mich ist eine Bärenmarktralley bei ner Erholung von über 30 % langsam am Ende. Klar, grundsätzlich dauern solche Ralleys länger als eine Woche. Aber, normalerweise geht es eben auch nicht so runter wie in den ersten drei Oktoberwochen (siehe Sondersituation).
Wäre ich seit Beginn der Ralley long, würde natürlich auch noch warten. Da ich dies nicht bin, ist für mich aber die Frage der aktuellen Positionierung entscheidend... und die ist seit 5230 mit der ersten Posi short.
Hier einfach mal die neuesten Daten aus dem konjunkturellen Bereich der USA, deren negative Veränderungen historische Dimension haben. In den letzten Tagen hatte man teilweise das Gefühl in einem "Tollhaus" zu sein, wie angesichts dieser Zahlen, die Börsen "explodierten".
- Arbeitplätze: im Oktober 157.000 weniger (vergleichbarer Rückgang letztmals November 2002)
- Einkaufsmanagerindex für das nicht - verarbeitende Gewerbe: 44,2 (tiefster Stand seit 1997. Werte unter 50 signalsisieren dabei eine schrumpfende Wirtschaft)
- Einkaufsmnagerindex für das verarbeitende Gewerbe: 38,9 (dto.)
- US- BIP: Rückgang in Q3 um ./. 0,3% (stärkster Rückgang seit 2001)
- Häuserpreise: Rückgang ggü. Vj: um 16,6%
- Verbrauchervertrauen: Oktober - Wert = 38 (das ist der schlechteste Wert seit 1967 = Beginn der Aufzeichungen).
Die Entwicklung des zuletzt genannten Indikators (Verbrauchervertrauen) ist besonders schmerzlich, tragen doch die Verbraucheraúsgaben zu 70% zum US - BIP bei.
Ob das beabsichtigte Konjunkturprogramm der USA (vgl. posting 1378 von permanent) da viel bewirken kann ? Ich bin eher skeptisch, weil Gelder massiv in die Infrastruktur fließen sollen. Wie dargelegt werden aber 70% der US - Wirtschaftleistung vom Konsum bestimmt. Einige Arbeitsplätze vermag man damit sicher zu retten. Vermutlich werden daraus aber keine größere konsumptiven Geldflüsse generiert.
Ich bin seit gestern Short (auf den Dow). Kursziel 7.200
Datum 05.11.2008 - Uhrzeit 21:29 (© BörseGo AG 2000-2008, Autor: Weygand Harald, Technischer Analyst, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
Am 03. November 2008 veröffentlicht das europäische Researchteam von Morgan Stanley einen neuen Researchbericht mit einem der legendären Full House Buy Signale. Dem Team steht Teun Draaisma vor, der den Indkatorencocktail entwickelt hat.
Titel des Reports : "Full House Buy Signal – Don’t Be Short"
Im Juni 2007 wurde das Full House Sell Signal veröffentlicht, nun kommt das Full House Buy Signal.
O-Ton des Reports: " each of the 4 indicators (Valuation, Capitulation, Risk, Fundamentals) tells us to buy ... The latest elements that pushed us there have been a capitulation among retail investors, purchasing managers and sellside analysts, as measured by record mutual fund outflows, ISM new orders below 40 and analysts revisions collapsing. The idea is that when these three groups know about the bad news, equity prices are probably already reflecting it ..."
Etwas ungewöhnlich ist, dass diesmal in dem Report darauf verwiesen wird, dass das bisherige Track Record der Signale zwar ausgezeichnet sei, eine hundertprozentige Wahrscheinlichkeit biete das Signal aber nicht.
Anbei 2 Chartgrafiken mit Informationen, die in die Signalgebung einfließen. Das Verbrauchervertrauen und Kapitalbewegungen in bzw. aus Fonds.
Die Bilder findet Ihr unter:
http://www.godmode-trader.de/de/boerse-analyse/...t,a1028363,c65.html
Der morgige Tag wird ein wichtiger Test an Wallstreet sein: In einer intakten Hausse müssten solche Abverkäufe den Trend nach oben stabilisieren und relativ schnell zu einen Shortsqueeze führen. Falls nicht: Obacht für Bullen.
Meine Positionen sind, zum Glück diesmal, mit geringen Gewinnen ausgestoppt worden. Ich habe es gar nicht gemerkt - so gegen 19.30 gingen die SL's in Erfüllung. Entsprechend halte ich derzeit 95% Cash Quote - vielleicht beneidenswert.
Die Frage ist jetzt wie weiter. Das weiß eigentlich keiner. Die realwirtschaftlichen Indikatoren sprechen eine klare Sprache: Rezession und zwar nicht die zeitungsgerechte 2-Quartale hintereinander.
Short gehen? Vielleicht. Nächste Woche ist das Ende der Berichtssaison und durch großkundige Versprechen kann eine Ralley ausgelöst werden. Tagesgeldkonto mit 3,8%? Ja, vielleicht die beste Lösung derzeit.
I.d.S.
Schönen Abend noch.
Be prepared! ;-)))
Wie gesagt, 200 Punkte im Minus geht eigentlich noch. Aber 500 Punkte absaufen heißt, die noch investierten schmeißen ihre letzten Bestände raus nach dem Motto: "Bloß raus hier...". Ich wüßte nicht, was die Börse nach oben bringen sollte? Obama ist erst in 2,5 Monaten handlungsfähig. Also fallen konjunkturstützende Ankündigungen erstmal ins Wasser. Hey, am Tag einer glasklaren Wahl in USA fallen die Aktien massiv! Was ist das bloß für ein Zeichen?
OK, morgige Zinssenkungen von EZB und Bank of England. Aber, was dann?
Ich fürchte, Dow Jones im Laufe des November 7.000, DAX 4.000. Das ist leider die Realität.
@Metro: Beim "System" liegt der SL derzeit bei 5420 Punkten in der MDAX-Position. Das ist der Stopp für die Gewinnmitnahme und gilt auch intraday.
Was wir heute gesehen haben war das von mir erwartete "sell the news", oder wie es Gehrt so trefflich formulierte "Buy the rumour, sell the news". Diejenigen, die es überraschte sollten sich den Vorgang in die Erfahrungskiste packen.
In solchen Zeiten hilft aber Fibonacci. Wir haben das a der Korrekturwelle 4 gesehen. Erst bei deutlichem Unterschreiten der 900 auf Tagesbasis im SPX sollte dieses Szenario verworfen werden
Damit reagiert er auch nicht auf Veränderungen der Rahmenbedingungen, registriert
so oft nicht einmal und läuft damit Gefahr, immer weiter in den Verlust laufende
Positionen eisern auszusitzen ... bis nichts mehr davon übrig ist......
Flexibel bleiben, Männers ;-)))
Der aktuelle Gehrt unter
http://www.system22.de/Marktkommentar03.11.pdf
(immer noch blöd, dass man bei ariva nicht editieren kann)
zwischen 1929 und 1932 finden sich 6 rebounds
Wäre so eine Zählung nicht auch gangbar, oder spricht eine Elliot- Regel dagegen?
THX
Schadbär
@metro - # 1417
Sorry, aber ich sehe DJIA 2008 folgende deutlich übler als zwischen 1930 und 1932. Die bisherigen Up-Korrekturen in 2008 sahen bis auf die letzte sehr schwach aus. In "grauer Vorzeit" gab es übrigens nur einen einzigen Index, und heute gibt es etliche Leitindizes und noch wesentlich mehr Subindizes - quasi eine "Inflation" an Werten und Indizes.