Der USA Bären-Thread

Der aktuelle Marktkommentar von Mittwoch, dem 16. Januar 2008

Red Frog Jumping

Verehrte Leserinnen und Leser,

Sie erinnern sich sicher an meinen Kommentar vom 4. Januar. Damals stellte ich Ihnen die Gattung des gemeinen Börsenfrosches vor. Er ist grundsätzlich zwar grün, deckt sich damit mit den grünen Vorzeichen an den Aktienmärkten und stellt sich ruhend. Aber er ist klug. Bei Gefahr nimmt er diese sehr wohl wahr, tut aber erst einmal gar nichts ... sondern wartet, bis die anderen Frösche vor der Gefahr blitzartig davonspringen, färbt sich flugs tiefrot und springt ebenfalls davon.

Am 9. Januar dachte ich, nun wäre bereits eine ziemliche Zahl an schockroten Fröschen davon gestoben. Aber die verbleibenden grünen lassen sich schwer ausmachen ... sie tarnen sich gut. Unbewegliche Starre ist eine hervorragende Möglichkeit, im Hintergrund zu bleiben. Ich kenne das aus der Zeit, als ich vermeiden musste, im Chemieunterricht an die Tafel gerufen zu werden. Und siehe da: Es waren noch ein paar „grüne“ da, die rot werden konnten. „Red Frog Jumping“ geht in die nächste Runde.


6x auf die Mütze


Es war aber auch ein hässlicher Tag. Zunächst bei der Hypo Real Estate, die völlig überraschend in ihren Kellern, irgendwo tief unten, wo die Birne kaputt ist (die Glühbirne, meine ich!) ein US-Portfolio gefunden hat, wo sie die Peanuts von 390 Millionen abschreiben muss ... obwohl man vorher verlautet hatte, „clean“ zu sein. Die Aktie schloss dermaßen knapp behauptet, wie man lange keinen Dax-Titel knapp behauptet schließen sah.

Und später bei Intel. Die Aktie war schon seit Jahresbeginn schwach (als die Geldspritzen der Notenbanken wieder aus dem Aktienmarkt raus mussten). Aber man hatte offenbar dennoch nur ein „wie erwartet“ mit verhaltenem Ausblick eingepreist. Das war zu wenig: Gewinn und Umsatz unter den Erwartungen, Ausblick „ein bisschen besorgt“. Ich habe Ihnen im Chart mal den nachbörslichen Kurs um Mitternacht eingetragen. Sieht nicht schön aus:

Nachbörslich verlor die Aktie 14 Prozent. Und die US-Futures zwischen ein und zwei Prozent ... nach einem Tag, an dem es ohnehin zuvor im Parketthandel über zwei Prozent nach unten ging.

Ihr
Ronald Gehrt