Der Antizykliker-Thread
@kicky: Danke für den Artikel, ich finde es gut von dir, wenn du auch mal bullish postest (fällt mir zunehmend im Bärenthread auf).
News
„Obama wird schnell handeln“
05.11.2008 , 15:16 Uhr von Jörg Hackhausen
Barack Obama soll die Finanzkrise in den Griff bekommen und sein Land zu wirtschaftlicher Stärke zurückführen. Die Erwartungen an den neuen US-Präsidenten könnten kaum größer sein – doch auch seine Chancen stehen gar nicht schlecht. Im Interview erklärt Holger Schmieding, Volkswirt der Bank of America, wie die USA aus der Krise kommen könnten.
Wenn es denn nur so einfach wäre. Für Schmieding war allerdings die Krise auch schon Anfang 2007 vorbei und nun schlägt er richtig fette Zombiebanken als Lösung vor ( .. Möglich wäre auch, je nach Konjunkturverlauf flexible Eigenkapitalquoten zu erlauben. .. ). Zombiebanken führen direkt auf den japanischen Weg.
Die Regulierungen und der Protektionismus wird in den USA zulegen. Es bleibt den USA nichts anderes übrig um wieder Industriearbeitsplätze in ausreichendem Umfang im Inland zu schaffen. Es können ja nicht alle Bänker werden. Nur eine stärkere eigene Produktion kann die USA mittelfristig aus der Auslandsschuldenfalle führen und dann zu größeren Gleichgewichten in der Weltwirtschaft beitragen. Und die werden es tun. Es bleibt ihnen auch nichts anderes übrig. Es wird also nicht allzu lange dauern, bis die Europäer Obama verfluchen werden. Auch der US-Administration ist bewusst, dass man die Weltmärkte nicht unbegrenzt mit US-Staatsanleihen zustopfen kann. Aber das ist für Menschen wie Schmieding, deren Sicht maximal über ein Quartal reicht, zu kompliziert. Also lassen wir es und freuen uns auf die Jahrendendrallye. Nächstes Jahr wird es eh trüb genug werden.
;o)
Ich selbst habe keine Ahnung und auch kein Gefühl wie es bis Ende Januar laufen wird. Momentan sieht es nach leichtem Aufwärts oder Seitwärts aus. Kann natürlich auch fürchterlich abstürzen. Hängt stark vom kommenden Nachrichtenmix ab. Also was für schnelle Finger. Ich erwarte, dass mit den letzten Berichten aus 2008 die Rezession sich auch schon in den Firmenergebnissen spiegelt und dass sehr wahrscheinlich ein potentieller Kursanstieg dann stark ausgebremst wird.
Was ist passiert?
1. War der Sieg schon vorher eingepreist, da die Umfragen eindeutig waren (Börse = Zukunft)?
2. Hat die Wall Street sich evtl. doch eher McCain gewünscht?
3. Ist es der Börse etwa egal, da keiner die Krise schnell bewältigen kann?
4. Holt die Börse nur Luft um den Sieg bis Jahresende zu feiern ?
Ich denke vor allem an Variante 3. und die spricht nicht gerade für eine Jahresendralley...
Das Ungeheuer will atmen.
Und es macht es auch gerade.
Die Abschläge sehen heftig aus, aber seht Euch den 5-Tages-Chart an - im DAX sind wir noch über gestern morgen und das sah im Kontext schon recht hoch aus...
Und irgendwie scheint mir der Down-Trend abzuflauen:
- Der DAX baut gerade ein Hämmerchen
- Der DOW eine gründe Chibabutzi-Formation, welche bullish zu werten ist.
Da ich das nicht weiter covern kann - fahre gleich nach Stuttgart - mache ich den Deal nur hier im Zocker-Depot.
Alles Gute!
Hyronimus Perpf
Natürlich hilft "Obama" oder "McCain" zunächst mal nichts gegen die Verschuldung der Amerikaner, gegen die Immoblien und Kreditkrise. Aber die Stimmung - und das nicht nur für Amerika, sondern ich behaupte in grösseren Teilen des Globus, hat sicher einen Schub bekommen durch "Obama", anders als es bei "McCain" gewesen wäre.
Das kann sich zum einen schon mal auf das KGV von Aktien Auswirken. Was ist das "faire KGV" ? Es mach eben einen bedeutenden Unterschied, ob der Markt (= die Summer aller Handelnden) OPTIMISTISCH ist und (Hausnummer) un ein KGV von 16 den Aktien zugesteht - oder ob er pessimistisch ist und ein KGV für 8 als gerechtfertigt ansieht.
Wie wir auch aus der Vergangenheit wissen, wirken sich höhere Aktienkurse in den USA (und weltweit) auch positiv auf das Konsumverhalten aus. Ebenso haben Stimmung und positive Erwartung bei den Unternehmen einen erheblichen Einfluss auf die Konjunktur (ebenso wie InflationsERWARTUNG Einfluss auf die tatsächliche Inflation hat).
Es ist daher falsch anzunehmen, dass der Ausgang keine Rolle spielt - hinsichtlich beider: Börsen und Realwirtschaft. Ob es reicht, den Karren aus dem Dreck zu ziehen, wird man erst sehen, aber die Chancen stehen besser, wenn die Summer aller Handelnden eher optimistisch ist als von vornherein pessimistisch meint: geht eh alles den Bach runter.
;o)
Fundamental ist vieles unentschieden, das hab ich ja schon oft geschrieben: Einerseits segeln wir gerade im Sturm, andererseits sind Aktien ziemlich billig. Also alles eine Frage der Auslegung. Und da könnte Obama wirklich den Unterschied machen: Indem er nämlich Optimismus verbreitet. Das ist seine Stärke und die wird er nutzen.
Ich bin also weiter optimistisch für eine Jahresendrally, auch wenn heute ein übler Tag für Optimisten ist. Aber wie gesagt: Erst unter Mdax 5500 wird es kritisch. Dax, SPX. usw. entsprechend. Hier das Bildchen dazu (Mdax Daily). Nicht eingezeichnet sind diverse Intraday-Unterstützungen im Bereich 5500-5600.
Glaube, Hoffnung, Wünsche (auch Gier) sind die Triebfedern der Börse und jeglicher unternehmerischer Handlung.
Es wird zuviel auf Obama projeziert.
Aber besser als der alte Mann.
Und: Ich weigere mich zu sagen "das Ding ist in den Brunnen gefallen - kaputt, geht nicht mehr".
Es bleibt uns nichts anderes übrig, als nach vorne zu kucken.
Oder um auch die Bärchen einzufangen:
Aktien müssen steigen, damit sie für die Bärchen wieder fallen können.
Und im worst case:
Ein Haus habe ich, der Vater meiner Freundin hat ein riesiges Grundstück mit Wald, die Mutter von ihr und deren Schwestern große Ländereien, ich habe neben einem unnützen Studium auch ein Handwerk gelernt...
Also werde ich Schweine misten und Kartoffeln ein- und ausgraben.
Aber vorher hoffen, dass uns das System eben nicht um die Ohren fliegt.
Es ist halt lustiger im Waranga rumzusitzen und die berühmte Warange-Schorle zu trinken und das urbane Publikum anzukucken, als doof im Wald zu sitzen.
Mehr Mut!
Hyronimus Perpf