Hypo Real - Jahrhundertchance oder Niete?
Dax hat nicht gehalten und wurde mit 6.154 unterboten. Nun drohen weitere Abga-
ben, ein Selloff, wie wir ihn noch nie hatten. Ich überlege mir nun, den Dax short zu gehen. Gut 600 Zähler müssten nun machbar sein.
Auf eines allerdings müssen wir gefasst sein:
Ein Einbrechen des Ölpreises, an dem jetzt alles hängt, wird zu einer nie erlebten
Kursexplosion führen, dessen Shortsqueeze in der ersten Welle zu zweistelligen
Zuwachsraten fürhen wird. Den Auslöser könnte der näher rückende Angriff der
Isrealis auf Iran geben. An dem Tag, an dem die Bomber fliegen, dürfte der Ölpreis
einbrechen und die Kurse uns um die Ohren fliegen.
P.S.:
Wer meiner Gold-Empfehlung nähergetreten ist, kann trotz allem einem
beschaulichen Wochenende entgegensehen...
Und die Charttechnik bleibt TROTZDEM eines der geringsten Probleme! ...
Ich sage nur Ölpreis...
Wenn Israel den Iran angreift, muss der Ölpreis nicht zwangsläufig fallen!
Denn der Ausfall der iranischen Öllieferungen könnte NICHT ausgeglichen werden!
(laut OPEC!) Dann haben wir eine völlig andere Situation! - nämlich einen ECHTEN
Versorgungsengpass beim Öl und das könnte die Spekulation am Ölmarkt extrem
anheizen, was zu sehr stark steigenden Ölnotierungen führen KÖNNTE! ...
"Kaufen wenn die Bomben fallen" ...
Diese Regel kann man anwenden, wenn die Börsen auf Grund eines bevorstehenden
Militärschlags zurückzuführen sind! Das ist aber nicht der Fall! Die Börsen
schmieren ab, weil sich die Weltwirtschaft stark abschwächt und ein
"Iran-Konflikt" könnte diese "Wirtschaftskrise" deutlich verschlimmern!
Tja, fuzzi! Da haben wir wohl 2 völlig verschiedene Sichtweisen! ... :-)
Sincerely,
Warren B.
schätze.
Das Junktim Angriff Israels - Fallen des Ölpreises hat etwas Zwingendes. Denn
der Ölpreis ist im aktuellen Stadium eine Geisel der Kriegsfurcht und der damit
verbundenen Furcht vor dem Versiegen des Ölstroms. Versiegt der aber nicht,
wird die Furcht umgehend ausgepreist - der Preis klappt zusammen, wie ein
Taschenmesser. Unterstützung liefert die Technik (Fahnenstange/Indikatoren).
Und nun die Kardinalsfrage: warum sollte der Ölstrom versiegen, wenn die Isrealis
iranische Kernkraftanlagen zerbomben? Ich sehe keinen Grund - außer die Iraner
drehen ihren Hahn zu. Aber keine Sorge: das werden sie nicht. Sie mögen verbohrt
sein, aber dumm sind sie nicht. Der Schaden wäre für sie selbst am größten, denn
sie benötigen jeden Dollar. Wegen der Boykottmaßnahmen soweiso schon. Und
wenn sie bombardiert werden benötigen sie umgehend Dollars für den Wiederaufbau.
Ihre einzige Einnahmequelle von Rang aber ist ihr Öl.
das die Iraner das nicht tun? - NIEMAND! Und wenn die Iraner -
aller Beteuerungen zum Trotz - dann doch den Ölhahn zudrehen? ...
Dann sehen wir innerhalb kürzester Zeit mindestens eine 2 als erste
Zahl beim Ölpreis (2xx,xx USD/Barrel) ...
Sich "sicher" zu sein das der Ölpreis fällt sobald Israel angreift, halte
ich persönlich für einen fatalen Fehler! ...
Man sollte auch bedenken, dass das Öl das größte Druckmittel der Iraner
bei einer "Eskalation" ist! ...
Sincerely,
Warren B.
daß die Charttechnik im Moment das Kleinste aller Probleme ist, zumal der Abstieg bisher ja sehr gesittet läuft. Echte Tests wird es erst geben, sollte es mal an einem Tag ruck-zuck, ich nenne einfach irgendeine Zahl: 300 Punkte, nach unten gehen.
Aufregende Zeiten, wahrlich, vielleicht wirklich mal Warrens Filmtips folgen und entspannen.
LeoF
sollen (vollständig) verstaatlicht werden! Beide Unternehmen sind für ca.
50% aller US-amerikanischen Hypotheken "zuständig"! Damit müßte dann der
amerikanische Steuerzahler für die gesamten Verluste dieser Unternehmen
"gerade stehen"! Das wird dem angeschlagenen US-Haushalt wohl kaum helfen!
Allerdings haben die Aktionäre dieser beiden Unternehmen keinen "Vorteil"
durch eine mögliche Verstaatlichung - im Gegenteil..., da damit die Aktien
schlagartig "wertlos" werden würden!
Fannie Mae: -29,2%
Freddie Mac: -24,8%
Das dürfte es wohl für beide Unternehmen gewesen sein! ...
Wer glaubt denn jetzt immernoch, das die Hypotheken-/Finanzkrise "so gut
wie ausgestanden" ist, was ja hier noch vor ein paar Wochen vollmundig
behauptet wurde??? ...
Sincerely,
Warren B.
zwar vorhin gerade erst das Gegenteil gelesen (noch keine Verstaatlichung), aber ich gehe mal davon aus, daß Du noch aktueller informiert bist. Obwohl ich dann nicht verstehe, wieso gerade jetzt (19:40) der Druck auf die HRE sich verstärkt hat. Denn das wäre zwar schlecht für alle betroffenen Aktionäre der beiden Firmen (sieht aber eh sehr, sehr übel aus, brauchen ja auf jeden Fall viel frisches Geld .... bei den Kursen .... aus 1000 Aktien wird dann noch höchstens 1 ....), aber eher stabilisierend für alle, die direkt oder indirekt mit dranhängen....
LeoF
und diese so gut wie fest stehe! Zwar nicht unmittelbar, aber "mittelfristig"!
Auch ich sehe da keinerlei Alternativen!?!
Die beiden Unternehmen sind am Ende und "pleite gehen" kann man sie nicht lassen!
Sincerely,
Warren B.
nicht so gut aus. Bei HRE wunderte mich dann doch etwas, daß es so schnell wieder nach unten ging, obwohl, eigentlich nicht ungeschickt, zügig kommuniziert wurde, daß Q2 profitabel abgeschlossen worden sein sollte.
Sehr schlecht, vielleicht nicht einmal total kurzfristig, ist, daß ich mir nicht vorstellen kann, woher vorerst Nachfrage kommen soll. Für Leute wie Flowers wird es sicher erheblich schwieriger an Anlegergelder zu kommen. Der gesamte Finanzsektor, auf den er ja spezialisiert ist, war in diesem Jahr ein gigantisches Milliardengrab für frisches (und natürlich auch altes) Geld. Und erfahrungsgemäß schauen in so einer Situation alle genauer hin, was mit dem geschehen soll, was sie einzahlen.
Man kann also nur auf gute fundamentale Nachrichten hoffen.
LeoF
http://www.tokillfor.com/view_video.php?viewkey=a46c61a5777902cca78a
Sincerely,
Warren "chill out" B.
...
"FOCUS Online: Herr Dr. Ehrhardt, die Stimmung an den Börsen ist im Keller. Viele sprechen von einer Baisse. Wie schlimm ist es wirklich?
Jens Ehrhardt: Die Baisse ist da. Der seit 1930 weltweit schlimmste Juni für Aktien liegt hinter uns. Wir befinden uns am Beginn eines längeren Abschwungs – an der Börse wie in der Weltwirtschaft. In den USA säuft die Konjunktur ab, die Rezession hat längst begonnen.
FOCUS Online: Woran liegt das?
Ehrhardt: Wegen der Finanzkrise vergeben Banken nur sehr zögerlich Kredite. Weltweit steigen die Zinsen. Die US-Notenbank steuert vergeblich dagegen, ihre Impulse dringen nicht durch. Wird Geld teurer, leidet die Wirtschaft. Hinzu kommt: Der starke Preisanstieg für Öl und Lebensmittel schadet Unternehmen und damit Aktien. Die Angst vor der Inflation ist groß – auf der ganzen Welt.
FOCUS Online: Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann sagte jüngst, in der Finanzkrise sei das Schlimmste vorbei. Falsch?
Ehrhardt: Ich befürchte, das Schlimmste kommt noch. Der Konjunktureinbruch in den USA wird furchtbar sein und auf Europa übergreifen. Die Banken müssen mit deutlich mehr Kreditausfällen rechnen als bisher. Das wird den Abwärtssog verstärken.
FOCUS Online: Wie lange wird die Durststrecke dauern?
Ehrhardt: An der Börse dürfte es eine mehrjährige Baisse geben. Auch der Preisanstieg wird uns länger plagen. Ich rechne nicht damit, dass die Inflationsraten in den nächsten Jahren schnell sinken: Noch sind Öl und Lebensmittel die treibenden Kräfte. Demnächst wird das steigende Preisniveau in Asien Triebfeder für die weltweit hohe Inflation sein.
FOCUS Online: Warum das?
Ehrhardt: Die Wirtschaft in Fernost läuft seit Jahren auf Hochtouren. Die Löhne steigen und damit auch die Preise für Produkte, etwa für Spielzeug. Wenn wir in Asien einkaufen, importieren wir künftig immer mehr die Inflation.
FOCUS Online: Wo können Sparer ihr Geld noch anlegen?
Ehrhardt: Ich rate nicht generell von Aktien ab. Auch in der Baisse wird es immer wieder Phasen geben, in denen es aufwärts geht. Nehmen Sie Deutschland: Von März bis Mai kletterte der Dax um mehr als 1000 Punkte, bevor es steil bergab ging. Mit den richtigen Titeln sind auch weiterhin Gewinne möglich. Ich erwarte, dass der Dax bis zum Jahresende nur moderat verliert, etwa fünf Prozent. Zwischendrin geht es munter auf und ab. Es droht ein heißer Herbst.
FOCUS Online: Der richtige Einstiegszeitpunkt ist ein Problem, gerade für private Anleger.
Ehrhardt: Anleihen kommen kaum infrage, die Zinsen sind zu mickrig. Zieht man Steuern und Inflation ab, stehen unterm Strich meist Verluste. Für viele ist Tagesgeld derzeit wahrscheinlich eine sinnvolle Alternative.
FOCUS Online: Wann macht Ihnen der Job mehr Spaß – wenn die Lage an den Börsen gut ist oder wenn es kracht?
Ehrhardt: Wenn man richtig liegt. Beim Börsen-Crash 1987 habe ich mich gefreut – da hatte ich im voraus auf einen Einbruch gesetzt.
FOCUS Online: Droht ein ähnliches Fiasko wieder? Damals sanken die Kurse in New York an einem Tag um mehr als 20 Prozent.
Ehrhardt: Es fällt mir schwer, ein totaler Pessimist zu sein. Es ist zu viel Geld da. Die Ölpreise steigen – das heißt, die Scheichs machen hohe Gewinne. Das Geld muss irgendwohin. Oder China: Das Land sitzt auf 1,8 Billionen Dollar Währungsreserven – mehr als zehnmal so viel wie die USA. Was würden Sie damit machen: eine amerikanische Staatsanleihe kaufen, die unterm Strich Verluste bringt? Oder ein solides deutsches Industrieunternehmen?" ...
Sincerely,
Warren B.
lichkeiten.
Eine israelische Militäraktion wäre eine Sache von Stunden, dann wäre der ganze
Spuk vorbei und die iranischen Atomanlagen im Jahr 1999. Es ergäbe absolut keinen
Sinn, wenn die Iranis anschließend um sich schlagen würden. Gegen wen? Wen wol-
lten sie treffen? Die USA? Die hätten sich sowieso rausgehalten. Im Gegenteil: wenn die Iranis ein Fass zuviel aufmachen, dann könnte genau das drohen, was alle verhindern wollen: ein Bodenkrieg.
Falls Iran die Welt vorführt und in ein wirtschaftliches Chaos stürzte, das bei einem Ölboykott drohen würde, hätten die USA keinen Grund mehr, Zurückhaltung zu üben. Mehr noch: die Welt wäre einverstanden.
Ich denke auch, dass Russland als unmittelbarer Nachbar ein gewichtiges Wort mit-
spricht. Und da dürfte eines feststehen: Russland wird keinen Iran als Nachbarn
dulden, der die Welt vorführt. Wenn das einer "darf", dann nur Russland selber. Ich rechne deshalb damit, dass Russland jedes Interesse daran hat, einen Nachbarn zu haben, der nicht zu groß wird. Und vor allem einen stabilen. Würde Iran aber mit dem Ölhahn drohen, könnte die ganze Region ins Kippen geraten. Alles Gründe also, Iran an der Kandare zu halten.
Und China? China hat jedes Interesse daran, dass Ruhe auf der Welt herrscht. In
vier Wochen sind Olympics und danach möchte man sich auf seinen Lorbeeren
ausruhen und gute Geschäfte machen. Ein iranischer Ölboykott würde alles
zerstören. Die USA als Haupthandelspartner wären in Frage gestellt, alle anderen
hätten ebenfalls unter Einbrüchen zu leiden - Chinas Wachstumsmotor würde zum
Stillstand kommen. Das aber würden die Funktionäre niemals hinnehmen.
Und eine Blockade der Straße von Hormus? Lächerlich, militärisch absolut nicht machbar. Womit denn? Würde sich auch nur eine Maus blicken lassen, würden die
Amis sie wegputzen wie Schmeißfliegen. In der Hinsicht sind sie nun mal unschlag-
bar. Ich bezweifle, dass sich Iran eine solche Schlappe einfangen wollte. Ahmadineschad ist dafür viel zu eitel.
Bei Licht besehen, spricht alles gegen einen Boykott. Sollte ihn Ahmadinedschad
aber wagen, würde in Iran ein Chaos ausbrechen, der leicht zu einem Militärputsch
führen könnte. Denn so sicher, wie viele glauben, sitzt Ahmadinedschad nicht im
Sattel.
11. Juli. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Ölpreise und Konjunktur sind auf Konfrontationskurs. Weltweit befindet sich die gesamtwirtschaftliche Aktivität auf Talfahrt. In den USA ist das Wachstum schon zurückgefallen. In Europa schwächt es sich gerade ab. In China gibt es erste An-zeichen einer Verlangsamung. Dagegen steigt der Ölpreis an, so als ob er mit all dem nichts zu tun hätte. Seit Jahresbeginn hat er sich um 35% erhöht, in den letzten 12 Monaten ergab sich sogar knapp eine Verdoppelung. Dabei sagen wir doch immer, dass der Ölpreis vor allem durch die hohe Nachfrage nach oben ge-trieben würde. Wie passt das zusammen? Kann das so bleiben?
Meine Antwort ist ein klares Nein. Das passt nicht zusammen und kann auf die Dauer auch nicht so anhalten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Ölpreis sinkt. Die Nachfrage nach Öl reagiert schon deutlich auf die hohen Preise. Jeder merkt, dass der morgendliche Berufsverkehr – auch unabhängig von den Schulferien – nachlässt. In Deutschland wird auf den Autobahnen wird nicht mehr so schnell gefahren. Aus New York ist zu hören, dass der übliche Verkehrsinfarkt in Manhat-tan an Schrecken verloren hat. Fluggesellschaften klagen über nachlassende Nachfrage nach Fernreisen. Der deutsche Finanzminister hatte im Mai 6% weni-ger Einnahmen aus Steuern auf Energie als im Vorjahr (Kraftstoffe, Heizöl, Flüs-siggas und Erdgas). Wenn sich jetzt auch noch die Konjunktur abschwächt, dann wird die Nachfrage nach Öl noch stärker zurückgehen. Im Augenblick läuft zwar noch die Urlaubssaison mit traditionell höherem Benzinverbrauch. Aber das ist bald vorbei.
Die Ölpreise erhöhen sich trotz aller Nachrichten, dass die Ölförderung ausgeweitet wird und dass neue Ölfelder entdeckt (Brasilien) oder in Betrieb genommen werden (Irak). Viele Beobachter haben das Gefühl, dass der Preisanstieg inzwischen überzogen ist. Aber niemand weiß natürlich, wann der „Markt kippt“. Die hohen Preise dämpfen den privaten Konsum (zumal in Schwellenländern die Subventionierung der Benzinpreise abgebaut wird). Auf Dauer werden sich die hohen Preise in vermehrten Exporten in die Ölländer niederschlagen.
Die Konjunktur schwächt sich ab. Dabei verschiebt sich der regionale Fokus. Derzeit sieht es so aus, als ob die Amerikaner dank ihrer aktiven Fiskalpolitik vielleicht mit einem blauen Auge davonkommen könnten. Es wird dort keine Rezession geben, wohl aber eine längere Periode langsameren Wachstums. In Europa nehmen dagegen die Ängste vor einer stärkeren Abschwächung zu. Die wirtschaftliche Aktivität bewegt sich dank der vollen Auftragsbücher zwar noch auf einem vergleichsweise komfortablen Niveau. Die Aussichten werden aber schlechter. Die europäischen Finanzminister kümmern sich mehr darum, die Zentralbank an einer Zinserhöhung zu hindern als einen eigenen „Plan B“ zu entwickeln, wie die Konjunktur mit einem vorübergehenden deficit spending gestützt werden könnte. Das trägt nicht unbedingt zur Vertrauensbildung an den Märkten bei.
Vor allem sind die Angebots- und Nachfrageverhältnisse bei verschiedenen Ölsorten unterschiedlich. Zudem wird Öl normalerweise nicht in Reinform kon-sumiert, sondern muss in den Raffinerien erst noch verarbeitet werden. In der ersten Ölkrise in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts dauerte es 7 Jahre (von 1973 bis 1980) bis der Ölpreis auf die geringere Nachfrage und das höhere Angebot reagierte und zu fallen begann. Jetzt befinden wir uns wiederum im siebten Jahr der Ölpreiserhöhung. Im Unterschied zu damals hat der Ölpreisan-stieg diesmal aber am Anfang relativ moderat begonnen. Er ist erst ab 2005 so richtig in Fahrt gekommen. Die Angebotsreaktion ist diesmal auch nicht so poli-tisch bestimmt. Die Reaktion der Preise kann daher etwas später kommen.
Interessant ist, dass sich der Preisanstieg bei anderen Rohstoffen bereits deut-lich verlangsamt hat. Die Preise für Kupfer, Aluminium, Zinn, Zink oder Blei befin-den sich zwar weiter auf hohem Niveau, sie sind jedoch seit einiger Zeit nicht mehr gestiegen. Die Preise für Weizen, Mais und andere Nahrungsmittel sind zu-letzt deutlich gesunken. Ausnahme ist Zucker, dessen Preis aber auch nicht von der vorherigen Hausse profitiert hat.
Wenn sich die Ölpreise einmal nach unten bewegen, dann wird dies vermutlich nicht nur eine kurzfristige Bewegung sein. Es ist auch hier ganz hilfreich, sich die längerfristige Perspektive anzuschauen. In den 70er Jahren veröffentlichte der renommierte Club of Rome eine Studie mit dem Titel „Die Grenzen des Wachs-tums“. Darin bewiesen die Wissenschaftler, dass Roh-stoffpreise auf die Dauer nur nach oben gehen können. Denn die Bevölkerung und das Sozialprodukt der Welt werden weiterhin exponentiell wachsen, die natürlichen Rohstoffe der Welt sind aber endlich und müssen daher früher oder später knapp werden. Der Club of Rome wurde so berühmt, weil die Rohstoffpreise damals tatsächlich anhal-tend und in erheblichem Ausmaß stiegen.
Anfang der 80er Jahr drehte sich jedoch der Wind. Der Rohstoffpreisanstieg kam zum Ende und die Preise gingen absolut zurück. Und zwar nicht nur für ein oder zwei Jahre, sondern kontinuierlich über insgesamt fast zwanzig Jahre. 1980 lag der Ölpreis noch bei 35 Dollar je Barrel, bis 1999 war er auf die Hälfte (17 Dollar je Barrel) gefallen. Diese Entwicklung ergab sich nicht zufällig. Sie hatte drei gute ökonomische Gründe, die der Club of Rome übersehen hatte.
Zum einen hatte er nicht berücksichtigt, dass die Nachfrage auch bei weiterem gesamtwirtschaftlichem Wachstum auf die höheren Preise reagiert. Die Men-schen sind in ihrem Verhalten energiebewusster geworden. Die Industrie bietet energiesparende Technologien an. Zum zweiten wurde das Angebot ausgewei-tet. Die Exploration des Nordseeöls, die England und Norwegen zu großen Öl-produzenten machte, war erst wegen der höheren Preise wirtschaftlich interes-sant. Zum dritten schließlich wurde die Suche nach neuen Ölfeldern intensiviert. Während der gesamten 80er und 90er Jahre wuchsen die bekannten Ölfelder schneller als die tatsächliche Förderung. Erst in dieser Dekade hat sich die Zu-nahme der bekannten Reserven verlangsamt. Das hängt vor allem mit den nied-rigeren Preisen zusammen.
Im Hinblick darauf wäre ich nicht überrascht, wenn die Ölpreise bei einem Trendwechsel nicht nur kurzfristig, sondern über eine längere Zeit zurückgingen.
Die Schlussfolgerung für den Anleger: Seien Sie vorsichtig mit der Investition in Rohstoffe, vor allem in Öl. Ein solcher Ratschlag ist zwar nicht populär in Zeiten, in denen sich auch die anderen Anlageklassen wie Aktien und Obligationen unbe-friedigend entwickeln. Dies umso mehr als Rohstoffe in den letzten Jahren gute Ergebnisse geliefert haben. Andererseits wäre ein Sinken des Ölpreises zumin-dest kurzfristig eine gute Nachricht für andere Anlageklassen.
© 11. Juli 2008/Martin Hüfner
Dr. Martin Hüfner war viele Jahre Chefvolkswirt beziehungsweise Senior Economist bei der HypoVereinsbank in München und der Deutschen Bank in Frankfurt. In Brüssel leitete er den renommierten Wirtschafts- und Währungsausschuss der Chefvolkswirte der Europäischen Bankenvereinigung. Hüfner schreibt für große internationale Zeitungen wie die New York Times, das Wallstreet Journal oder die Financial Times.
Fri, 11 Jul 2008 07:16:00 GMT
1. Juli 2008, 20:25, NZZ Online
US-Regierung will Hypotheken-Finanzierer in heutiger Form erhalten Die amerikanische Regierung will die angeschlagenen Hypothekenfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae nicht durch eine Verstaatlichung vor der Pleite retten. Man wolle die halbstaatlichen Firmen in ihrer «derzeitigen Form» am Leben erhalten, erklärte Finanzminister Henry Paulson am Freitag.
"Israel/Iran-Konflikt" wie einen Pickel ausdrücken könnte und dabei die
Gefahren völlig außer Acht läßt! Damit meine ich jetzt noch nicht mal deine
Ausführungen, sondern vorallem das darstellen dieses "Szenarios" in den
Medien! ... Zipp, Zapp, Peng fertig! ...
Das der Iran eben auch zurückschlagen kann, wird dabei außer Acht gelassen
Der Iran verfügt über 1.000 Kampf-Panzer, 200 Kampfjets, eine (mit
Reservisten) 700.000 - 800.000 Mann starke Armee (mehr als Israel!),
U-Boote und sogar geringe Mengen chemische Waffen! Dazu kommen noch
einige Langstreckenraketen, die locker bis nach Israel reichen! ...
Natürlich ist der Iran Israel und den USA militärisch hoffnungslos unterlegen!
Aber daraus zu schließen, das der Iran auf keinen Fall einen "Vergeltungsschlag"
durchführen wird? ...
Das Ahmadinedschad nicht alle Tassen im Schrank hat, hat er ja wohl oft
genug bewiesen und das sich die Militärführer gegen ihn erheben...
darauf würde ich mich auch nicht verlassen!
Natürlich ist ein "Ölboykott" und ein "Vergeltungsschlag" unwahrscheinlich!
Allerdings stört mich, das die Medien diese beiden "Möglichkeiten"
kategorisch ausschließen!!! ...
Dank den Amerikanern ist die Kacke schon voll am dampfen... Da kann ich auf
ein explodierendes "Nahost-Pulverfass" verzichten! ... Danke!
Sincerely,
Warren B.
nicht vollständig wieder. Denn das hat er auch noch gesagt bzw. geschrieben:
"...Anders als die meisten Rohstoffe, die sich wie Öl und Nahrungsmittel nicht von Spekulanten bzw. überhaupt nicht (wegen Verderblichkeit) lagern lassen, können Edelmetalle ohne große Kostengelagert werden. Hier ist eine künstliche Marktver-
knappung durch Spekulanten möglich. Versucht hatten dies z.B. Ende der 70er
Jahre die Gebrüder Hunt in den USA bei Silber, was zu einem Preisanstieg von unter 5 $ auf über 50 $ pro Feinunze Silber führte. Dann aber begannen Länder wie Indien, wo Gold und Silber Geldgegenwert hat, Silberwaren einzuschmelzen und die Märkte mit Silberbarren zu überschwemmen. Entsprechend brach der Preis zusam-
men. Heute ist nichts Vergleichbares bei Gold und Silber zu beobachten. Die Bestän-
de der Finanzanleger in den Edelmetallen sind im Vergleich der letzten 100 Jahre ungewöhnlich niedrig.
Die Preissteigerungen haben z.B. bei Silber auch nicht zu größeren Rückgaben von Altsilber geführt, da nach wie vor ein erhebliches Produktionsdefizit (seit Jahren) bei Silber besteht, also wesentlich weniger Silber produziert, als vom Markt nachgefragt wird. Bei Gold könnte eine Verknappung des Angebots durch mangelnde Produk-
tionserhöhungsmöglichkeiten und niedrigere Zentralbankverkäufe in den nächsten Jahren der voraussichtlich steigenden Nachfrage gegenüberstehen.
Kommt es wirklich zu einer Verschärfung der Finanzkrise (wovon die FINANZWOCHE nach wie vor ausgeht), wäre eine erhebliche Aufstockung des heute minimalen Depotanteils in Gold bei den Finanzinvestoren denkbar. Angesichtsder engen Märkte bei Gold (in keiner Weise vergleichbar mit den hohen Umsätzen bei vielen Rohstof-
fen) würde dies zu einem beträchtlichen Preisanstieg führen. Da die im Volumen ständig wachsenden Gold-Exchange-Traded-Funds, die tatsächlich physisches Gold horten, beachtliche Mittelzuflüsse haben, könnte also bei Gold eine wirkliche Ver-
knappung und eine erhebliche "Inflation" des Goldpreises bevorstehen. Im Hinblick
auf die zu erwartenden weiteren hohen Teuerungsraten einerseits und die voraus-
sichtliche Verschärfung der Finanzkrise (viele Länder haben ein völlig unzureichen-
des Einlagen-Sicherungssystem - jüngst wurde in Großbritannien die niedrige Einlagensicherung auf 50.000 Pfund erhöht), ist ein erheblicher Nachfrageschub
realistisch..." (Aus FINANZWOCHE 26).
Allerdings ist die INOFFIZIELLE Begründung für diesen Schritt (Verwerfung der
Idee einer Verstaatlichung!) alles andere als beruhigend ...
Man hat diesen "letzten Schritt" verworfen, da der amerikanische Haushalt die
Belastungen durch die beiden Unternehmen NICHT tragen könnte!!! ...
Sincerely,
Warren B.
als Bomben werfen und Raketen schicken, können und werden die Israelis nicht.
Gegen Bomben und Raketen aber werden sich die Iraner nicht wehren können -
ebensowenig, wie dies Saddam konnte.
Die Israelis werden, bevor sie die Atomanlagen schlachten, erst die iranische
Flugabwehr samt Radar ausschalten. Irans Luftwaffe ist dann "hirnlos" und
wehrlos. Ich gehe davon aus, dass die Iraner dann das selbe machen werden,
wie es Saddam im 1. Golfkrieg tat: er ließ seine gesamten Flugzeuge im Sand
(des vormaligen Gegners Iran) verbuddeln, damit sie ihm erhalten blieben; so
sehr hing er an ihnen. (Wie erzählt wird, schlummern die Dinger übrigens heute
noch dort....).
Iranische U-Boote: über die kann ich nur lachen. Wenn man die neueste Generation
U-Boote anschaut (unhörbar, nicht zu orten), die Iran natürlich nicht besitzt,
dürfte klar sein, dass Ahmadinedschad von solchen Spielchen die Finger lässt.
Er hätte nicht den Hauch einer Chance und würde ums Handumdreheh ohne dastehen.
Ahmadinedschad will seinen Glanz behalten; denn den braucht er für seine Vor-
machstellung in der Muslimischen Welt. Ohne Armee, Panzer und Flugzeuge steht
er aber ziemlich zahnlos da. Gegen Israel wird er seinen Waffenstolz wohl nicht
aufs Spiel setzen.
Sonst würde es noch mehr von ihnen geben.
schließt bei 6.168 - dem März-Tief.
Ich will nicht sagen, ein Lichtblick. Aber vielleicht ein Strohhalm. Gut, wenigstens
ein Hälmchen...
Und überhaupt könnten die ja am Wochenende auf ne fette Ölquelle stoßen. Am
besten in meinem Garten :-)
Da würd ich mich nicht lumpen lassen und Euch allen ne Runde schmeißen: jedem
n'Kännchen leckeres Brent...:-))
Öl - Aktien: es ist nicht gesagt, daß ein fallender Ölpreis die Kurse stark steigen ließe, denn es könnte dann sein, daß, sobald die Kurse steigen die Ölspekulanten glauben, daß alles (Konjunktureinbruch) doch nicht so schlimm werden wird und ihrerseits wieder auf steigende Kurse setzen... Es kommt darauf an, wo mehr Geld ist.
LeoF
Den heutigen DAX-Absturz hatte ich - trotz Kauf von Puts - nicht in der Größenordnung erwartet, auch nicht den Anstieg des Euro, bei dem ich hier im Forum den Kauf von Calls bei 1,57 ankündigte. Habe leider dann alle Optionsscheine aus Nervosität mal wieder viel zu früh verkauft. Werde aber bei Rücksetzern - also in diesem Fall bei steigendem DAX und fallendem Euro - wieder Optionen kaufen. Was ich aber nicht verstehe, das ist Deine Börsenprognose, Fuzzi, einerseits zu schreiben, dass das Seil gerissen ist, und es noch 600 Punkte weiter heruntergehen kann, andererseits aber nach wie vor ein Szenario drastisch steigender Kurse im Blickwinkel zu haben. Von dem Kriegsszenario halte ich übrigens überhaupt nichts. Vor allen Dingen wird es dann bei den Aktienkursen erst richtig in den Keller gehen - und mit dem Ölpreis noch höher. Das ist jedenfalls meine Meinung. 5800 als DAX innerhalb von 4 Wochen hatte ich vor kurzem in einem anderen Threat prognostiziert, was natürlich falsch sein kann. Der Trend geht jedenfalls in diese Richtung. Auch wenn es schon jetzt ein 'überverkaufter' Markt ist. Gold steigt - das ist richtig - aber wenn der Euro weiter steigt, hebt sich der Effekt auf. Und falls der Ölpreis fallen sollte, fällt das Gold wieder. Es gibt nun mal eine natürliche Grenze für den Goldpreis, weil ab einem bestimmte Preis die früher unrentablen Vorkommen abgebaut werden, ebenso beim Öl. Aber die Wirkungen werden wohl erst langfristig eintreten...