Lebenstraum Weltumradlung
Nach relativ schlafreicher Nacht wendete sich heute morgen gegen 6.00 mein Blick zum Brot und mit entsetzen musste ich feststellen, dass dieses total mit Ameisen übersät war. Irgendeine wird einmal den Weg durch ein kleines Loch gefunden haben und daraufhin die lieben "Kollegen" informiert haben. Heute Morgen jedenfalls wanderten sie zu hunderten im "Ameisenmarsch" Richtung Brot. Mit dem Reinigen des Zeltes bzw. der anderen Gepäckstücke war ich dann eine gut Stunde beschäftigt.
Nach 2 Kaffees ging es dann in die Old City und für 190 Kwachas besorgte ich mir abermals einen Ersatzschlauch, leider gab es diesen jedoch nur mit dem normalen Ventil. Ich konnte zwar einen mit Autoventil finden doch bei 330 Kwachas fühlte ich mich dann doch ein wenig über den Tisch gezogen. Das Argument einer guten Qualität ließ ich nicht gelten da der mit dem normalen Ventil bei diesem Geschäft genauso teuer war.
Zuvor war ich noch in einer Wechselstube und habe mir dort mit meiner Visa Card für umgerechnet 180 US $ 15.000 malawische Kwachas besorgt. Mit 200 Kwachas war die Bearbeitungsgebühr recht gering. Die normalen Geschäfte werden wohl zu einem Kurs von 1:84,5 abgerechnet, bei einem Barwechsel hätte ich 90 erhalten können.
Zuvor habe ich noch einmal meine Mails gecheckt und jeweils eines von Juliette Cihr, muss ich jetzt doch mal schreiben, Ulf und Tini vorliegen gehabt. U.a. teilte mir Tini meinen Kontostand, die Adresse der dt. Botschaft sowie meine bei ihr noch liegenden Afrikaunterlagen mit.
Da ich heute doch recht aktiv war habe ich mich für morgen für einen weiteren Ruhetag entschlossen.
Gruß Welti
Nach schlafreicher Nacht habe ich mich heute morgen fast ausschließlich mit meinen zukünftigen Reiseplänen beschäftigt und musste mit Entsetzen feststellen, dass eine Einreise von Malawi nach Tanzania ohne Visa nicht möglich ist. Hier in Lilongwe gibt es kein Konsulat und beim Grenzübergang soll dieser nur mit horrenden Schmiergeldern möglich sein. Sollte dies alles stimmen, dann müsste ich laut meiner 98er Lonely Planet Ausgabe entweder zurück nach Lusaka oder eben doch nach Zimbabwe, Harane, einreisen. Ich werde jedoch so weitermachen wie gewohnt und mein Glück an der Grenze versuchen.
Für den Sudan soll die Bearbeitung eines Visa 1 Monat Zeit in Anspruch nehmen und die Einreise hauptsächlich über Eritrea erfolgen. Die Grenzen zwischen Äthopien und dem Sudan waren 1998 jedenfalls geschlossen, ob dies auch noch heute gilt weiß ich nicht. Ein weiteres Problem könnte in Algerien auf mich zukommen wo man KEIN Visa erhalten soll wenn man zuvor in Malawi war. Die politischen Gründe hierzu kenne ich nicht.
Eines ist sicher, die politischen Hürden der nächsten Monate werden mich wohl noch einige graue Haare kosten.
Danach ging ich abermals in die City von "Old Town" und schrieb den Daheimgebliebenen ein ausführliches E-Mail, das war es eigentlich schon vom heutigen Tag.
Gruß Welti
Allerdings werden mich die zukünftigen Grenzübergänge teuer zu stehen bekommen denn für Äthopien sollen es stolze 68 US$ sein. So gesehen ist es sicherlich gut unter 500 US$ pro Monat zu bleiben. In Tinis letzten E-Mail wurde mir ein Kontostand von 3.700 Euro mitgeteilt, sodass ich mit dieser Kohle eigentlich nach Hause kommen müsste.
Nachdem es hier im Osten Afrikas doch recht früh hell wird war ich heute morgen bereits gegen 6.00 abfahrbereit. Trotz zweier Ruhetage habe ich mich heute nicht so fit gefühlt, die Beine wollten einfach nicht so wie der Kopf. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass ich seit gestern mal wieder Durchfall habe, vermutlich lag es am Wasser vom Camp.
Auf der ersten Hälfte des heutigen Tages ging es ständig bergauf/bergab wobei es zwei längere Anstiege zu bewältigen gab. Auffallen waren die vielen Leute welche sich auf der Straße tummelten. Mit 70 Personen pro km2 (10 Mio. Einwohner) ist Malawi doch wesentlich dichter besiedelt als die zuvor durchadelten Länder Zambia, Botswana bzw. Namibia, dennoch ist das Verkehrsaufkommen äußerst gering.
Während der gesamten Strecke fuhr ich entlang landwirtschaftlich genutzter Anbaufläche wobei diese hauptsächlich für den Maisanbau genutzt wird.
Auch wenn nicht alle Englisch sprechen doch ein "give me Money" bringen selbst die kleinsten über die Lippen. Von vielen Touris wird Malawi ja als Traum Reiseland bezeichnet, vielleicht sind dies die negativen Auswirkungen... Heute habe ich mich ja noch im touristischen "Niemandsland" bewegt, wie wird es erst in den Hochburgen aussehen/anfühlen? Die Kids müssen dies wohl von den Eltern lernen, welche jedoch in den seltensten Fällen betteln.
Woher dieses "give me" kommt kann ich nicht genau sagen, vielleicht liegt es ja auch an den Lebensmittelverteilungen? Kurz vor Salima fuhr ich an drei größeren "Menschenansammlungen" vorbei wo amerikanische Lebensmittel unter die Bevölkerung verteilt wurde. Dies alles geschah recht friedlich und ohne größere Hektik. Rot Kreuz Konvois habe ich ja schon des Öfteren gesehen, eine Verteilung derer Güter jedoch nicht. Gemäß meinem Reiseführer zählt Malawi zu den 10 ärmsten Ländern unserer Erde, dennoch kam mir das bisher gesehene wohlhabender als das in Zambia vor. Die Straße auf der ich heute fuhr wurde jedenfalls von den Briten finanziert....
Gruß Welti
typische Alltagszenen Malawis
http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/27891111.jpg (Reifenhändler in Malawi)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/...ict%2C_Malawi.jpg
http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/27891095.jpg
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http://media.afar.com/uploads/images/post_images/...sc2yss?1383816066
http://bilder.vgb.no/30899/3col/img_48d7a06ddb127.jpg
http://d20tdhwx2i89n1.cloudfront.net/image/upload/...6gchlgilgotj.jpg
Die Zimmerpreise hier in Nkhotakota schwanken von 100-300 Kwachas wobei die teureren Zimmer meistens mit Doppelbetten ausgestattet waren. Diese Zimmer sind recht schön, haben eine eigene Toilette und Dusche doch waren sie mir letztendlich dann doch ein wenig zu teuer. Die 100 Kwachas teuren Zimmer sind wohl eher bessere Absteigen, vielleicht auch Bordelle, haben keine Moskitonetze und waren recht stickig.
Heute morgen bin ich um 5.20 aufgestanden und war bereits 20 Minuten später abfahrbereit. Dieses schnelle Fertig sein ist dann halt doch ein großer Vorteil für das Schlafen in Betten.
Nach 5km erreichte ich den Abzweig nach Nkhozokata wo ich gestern ja gegessen hatte. Allerspätestens ab diesem Zeitpunkt startete die Heimreise denn von nun an nähere ich mich derer mit jeder Pedalumdrehung. Der Streckenverlauf war dann doch wesentlich hügeliger als gedacht, auch hatte ich fast ständig Gegenwind. Dennoch war ich über meinen gefahrenen Schnitt von 18,21 km/h doch ein wenig überrascht und erklärt auch weshalb ich den Ort recht müde erreicht haben.
Die Landschaft ist äußerst vielseitig grün, heute sah ich z.B. die ersten kleineren Reisfelder. Zuckerrohr wird auch angebaut und kauend, einen Stengel in der Hand haltend, sieht man die Leute entlang der Straße ziehen. Auf dem ersten Teilabschnitt sorgte ein recht dorniger Baum für ein wenig Verwunderung bei mir. Inmitten dieser grünen Landschaft sieht der Baum wie abgestorben aus und sorgte bei mir für ein wenig Verwirrung. Bei näherem Betrachten wird diese Vermutung jedoch widerlegt.
Die "give me" rufe der Kids störten mich heute bereits ein wenig, ein "thank you" oder "please" scheinen sie nicht zu kennen bzw. konnte ich noch nicht vernehmen. Vielleicht ist es ja auch die malawische Mentalität so einfach wie möglich an Geld um ohne größere Anstrengung über die Runden zu kommen. Dies hatte mir ein "portugiesischer" Malawianer in Lilongwe mitgeteilt.
Gruß Welti
https://de.wikipedia.org/wiki/Malawisee
Gruß Welti
Mit 5.30 startete ich heute abermals recht früh kam jedoch nicht weit, da ich bereits an der BP Tankstelle einen Stopp einlegt um zwei kühle Colas zu trinken. Richtung Norden sah es recht dunkel aus und die Regenfront war gut zu erkennen, dennoch entschloss ich mich zum Aufbruch. Es war relativ kühl, auch war es windstill. Die Luft war äußerst kühl und unter diesen Umstände machte das Radeln natürlich spaß.
Nach 12km stoppten mich ein paar Regentropfen, der große Regen blieb jedoch aus, ich sah ihn nur.... Nachdem man mich bei einem Mahea Getränk über das Ohr hauen wollte, anstatt 35 sollte ich 45 Kwachas bezahlen, wechselte ich den Stand und war überrascht als ich dort zwei gute MTB Mäntel sah. Mit 750 Kwachas pro Stück waren sie mir dann doch zu teuer. Vom islamischen Besitzer des Standes, der mit zwei Frauen verheiratet war, erfuhr ich, dass die Mädchen bereits im Alter von 16-17 durch die Eltern verheiratet/verkuppelt werden, teilweise auch bereits mit 14 Jahren. Wenn ich mir überlege, dass Hannah bereits dieses oder nächstes Jahr heiraten würde..... Auch wenn die jungen Frauen hier wesentlich reifer erscheinen als die westlichen, die Lebenserwartung liegt laut einer 92er Ausgabe bei lediglich 48 Jahren, aufgrund der Aidsproblematik dürfte sie vielleicht gar noch weiter gesunken sein, erscheint mir dies doch zu früh.
Nach der Pause folgte für ca. 1 Stunde ein Radeln im leichten Regen, ich genoss die Kühle sichtlich. Vom Lake Malawi her war die Wetterbesserung gut sichtbar und der türkisblaue Himmel sowie das dunkelblaue Wasser sorgte für einen herrlichen Kontrast. Die verschiedenen Grüntöne der Tabakplantagen, Mais- und Reisfelder sowie Bananenstauden ebenfalls. Richtung Norden konnte man vereinzelt die Buchten des Sees erkennen, ebenso einige herrliche Sandstrände.
Nach knapp 80km erreichte ich Ngola? und überlegte mir mal wieder auf dem Campground einer Lodge zu zelten. Bis zur Nhakata Bay wären es noch 120km gewesen und da es erst 12.30, das Wetter gut war entschloss ich mich zur Weiterfahrt bis nach Tukombo.
Hier nächtige ich für 100 Kwachas in einem einfachen Resthouse (ohne Dusche) und habe mich vorhin mit Fisch verköstigt. Es ist nach wie vor relativ kühl und so hoffe ich auf eine schlafreiche Nacht. Hätte ich gestern keinen Ventilator bekommen wäre ich vielleicht "ein gegangen".
Hier im Ort ist ein kleiner Markt wo neben Fisch, der wird eigentlich überall entlang des Sees veräußert, auch Kleider, Töpfe u.v.m. verkauft wird. Für mein empfinden ist dieses "give me" der Kids hier deutlich geringer geworden als die Tage zuvor.
Gruß Welti
Abermals ging es heute morgen um 5.30 los, wieder waren Gewitterwolken über dem Lake Malawi zu sehen doch blieb ich heute trocken. Obwohl es zuletzt doch einige kleinere Hügel zu bewältigen gab kam ich gut voran.
Gerade beim letzten Drittel des tagesabschnitt hat sich die Landschaft doch sehr geändert. Die Bergzüge im Westen waren mit ursprünglichem Wald bewachsen, auf einem Teilstück von ca. 10km durchradelte ich eine Kautschukplantage. Nicht nur das Klima, sondern jetzt auch die Landschaft erinnert mich ein wenig an Südostasien (Thailand/Malaysia).
Insgesamt ließ ich es heute recht locker angehen und machte 3 Vesperpausen. Bei der letzten unterhielt ich mich mit drei Jugendlichen die mal wieder vom großen Geld bzw. dem "goldenen Westen" träumten. Natürlich spielt das Thema Geld bei solchen Gesprächen immer eine Rolle und auch heute fiel es mir nicht leicht hierüber zu sprechen. Ich versuche klar zu machen, dass Geld nicht unbedingt glücklich macht und Konsumdenken im Allgemeinen oftmals auf Kosten der Familie geht.
Gruß Welti
Bilder vom See
http://www.trauminselreisen.de/uploads/...ndata/Malawi_Malawisee2.jpg
http://www.ventertours.de/fileadmin/..._und_Malawi_Bush_and_Beach.jpg
http://www.umfulana.de/media/tour/original/11009744.jpg
Gestern Mittag habe ich mich mit einigen Fischern vom See unterhalten und gefragt ob es nicht möglich wäre mit ihnen auf See zu gehen. Es ist möglich und somit werde ich heute Mittag zwischen 17.00-18.00 in See stechen um ein 600m langes Netz auszulegen und dieses morgen früh gegen 5.00 mit hoffentlich fetter Beute wieder einzuholen. Hinaus geht es mit einem ausgehöhltem Einbaum und der Spaß kostet mich 300 Kwachas.
http://www.botg.de/fileadmin/webbilder/_lowres/...097_20070830_MM.jpg (Fischer beim Flicken der Netze)
http://www.afrika-online.com/images/malawisee.jpg
Gestern Abend habe ich noch den Fischmarkt besucht und ca. 2 Stunden lang dem Treiben dort zugesehen. Überraschenderweise ging alles recht leise vonstatten und keine Marktschreier waren zu hören.
http://www0.f1online.de/preW/004017000/4017325.jpg
Danach gönnte ich mir einige Chibakos und konnte danach sichtlich gut schlafen. Trotz geöffnetem Fenster sowie einigen kleineren Löchern im Moskitonetz wurde ich lediglich einmal gestochen. Das Bett sowie das Netz sind beide sehr klein sodass ich relativ schnell mit dem Moskitoschutz in Berührung komme. Geschlafen hatte ich in einigen Etappen und zündete zweimal ein Moskitocoilstückchen an.
Heute Morgen machte ich mich dann auf den Weg um Postkarten aufzutreiben und siehe da, ich wurde fündig. Das Post Office hatte ich verpasst, wegen der Briefmarken, sodass ich die 3km zum See wieder hinunterlief. So hatte ich wenigstens ein wenig Aktivität am heutigen Tag.
Was mir bei den nächtlichen Streifzügen hier in Malawi auffällt ist die Tatsache, dass keine Frauen in den Kneipen anzutreffen sind. Sieht man dann doch mal eine handelt es sich um Prostituierte. Der Gang zu diesen Frauen fällt den Männern sichtlich nicht schwer, selbst wenn sie mit einer oder gar mehreren Frauen verheiratet sind. Dieses "Kulturverhalten" konnte ich in fast allen afrikanischen Ländern sehen und erklärt wohl auch die hohe Aidsrate. Die Frauen werden so von ihren Männern angesteckt und übertragen es auf die ungeborenen Kinder..... Laut LP liegt die Sterblichkeit durch Aids bei ca. 60% der Kinder.
Jetzt gegen 18.00 komme ich von hoher See und möchte abermals Tagebuch schreiben. Wie vereinbart stachen wir um 16.30 in See und legten zwei Netze aus. Das Kürzere von 600m Länge ist für größere Fische gedacht, hatte ein recht großmaschiges Geflecht und wurde Nahe der Nhakata Bay versenkt. Für das 100m längere Netz paddelten die Fishermans ca. 30 Minuten in südlicher Richtung. Die Netze waren so alle 3-4m mit Steinen beschwert, hatten eine Höhe von 2,00-2,50m und wurden am oberen ende mit Styroporkugel als Auftriebskörper versehen. Um die Balance zu meiner Sicherheit zu garantieren wurden die beiden Boote miteinander in Katamaran Manier verbunden und am Bug und Heck jeweils mit einem Brett vernagelt. Mit meinen 1,80m kam ich mir vor wie ein Hühne, und mein eher schmales Becken war noch zu breit um mich wie ursprünglich gedacht im Rumpf zu versenken, ich war einfach zu dick....
Morgen früh wird nun geerntet und auf das Ergebnis bin ich echt gespannt.
Gruß Welti
Bei Dauerregen ging es los und so zog ich es vor meine Kamera zu Hause zu lassen. Als erstes holten wir das etwas weiter draußen ausgelegte Netz ein das für die Kleineren, ca. handgroßen Fische bestimmt war.
Wenn es "dumm" läuft kann so ein Netz schon einmal verloren gehen.... und zwar dann, wenn es sich am Boden verhakt hat. Erst neulich hatten die beiden Fischer ein ca. 1.000m langes Netz verloren. Um ein verloren gegangenes wieder zu finden wird ein Anker schleppend über den Grund gezogen in der Hoffnung dass das Netz sich in ihm verfängt. Sollte das Netz dann tatsächlich gefunden werden muss es nach oben gehievt werden und diese Rettungsaktion verursacht große Schäden am Netz.
Zu Beginn des Einziehens hatten wir einen solchen Hänger und mit vereinten Kräften zogen die beiden Fischer am Netz und konnten es vom Boden lösen. Den Ertrag empfand ich als gut denn so alle 1-1,5m hatte sich ein kleiner Fisch im Netz verfangen. Etwas überrascht war ich dann als wir einen 2-3 kg schweren Wels an Bord hievten. Dieser war vermutlich auf der Suche nach leichter Beute und wurde so selbst zur Beute.
Das Zweite, wesentlich grobmaschigere Netzt brachte lediglich 2 Fische an die Wasseroberfläche sodass die Tagesbeute dann wohl doch eher mäßig war. Man teilte mir mit, dass im Schnitt so ca. 4 Fische gefangen werden es aber schon mal vorkommen kann, dass man als Schneider heimpaddelt. Die drei größten Fische wurden sofort verkauft, danach wurde mit dem Reinigen und Flicken des Netzes begonnen.
Aufgrund meiner Müdigkeit zog ich es vor mich nochmals auf`s Ohr zu legen.
Gruß Welti
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/...uzu%2C_Malawi.jpg
http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/27098308.jpg
http://media-cdn.tripadvisor.com/media/photo-s/01/...mzuzu-malawi.jpg
Mei 7. Sinn hat mich eventuell mal wieder vor einer kalten Dusche bewahrt denn jetzt gegen 12.30 schüttet es wie schon lange nicht mehr. So ist es wohl gut, dass ich mal wieder in einem Hotel? übernachte aber vermutlich ist es eher ein Bordell oder Puff. Das alles stört mich jedoch relativ wenig solange die Mädels mich in Ruhe lassen. Da die Bar bereits gegen 22.00 schließt müsste ich während der Nacht eigentlich Ruhe haben.
Das war schon toll bei meiner letzten Bleibe der Submarine in der Nkhata Bay. Egal ob ich das Hotel gegen 18.00, 20.00 oder 22.00 betrat, auch hier schwamm bereits ein Kondom in der Toilette, war es immer angenehm ruhig dort. Selten hat mir ein Ort zuletzt besser gefallen. Zuletzt kannten mich viele im Ort, an die Gespräche konnte ich mich erinnern, an die für mich gleich ausschauenden Gesichter jedoch kaum. Fast alle Männer wollten mir eine Frau für die Nacht besorgen und nach meiner Ablehnung fragten sie mich immer nach dem Warum? Ich versuchte ihnen zu erklären, dass Sex für mich nur dann in Frage käme wenn Gefühle im Spiel wäre und hierzu bedarf eines längeren Kennenlernens. Ich erntete immer Anerkennung für meine Einstellung, auch meinten sie dass ich ein guter Mann wäre..... Ich vermute fast, dass der Gang zu einer Liebesdame hier in Afrika noch mehr verbreitet ist als in Südostasien.
Gestern hatte ich vermutlich das erste mal ein Gespräch mit einem Mann, der obwohl christlich orientiert sichtlich Anhänger von Osman Bin Laden war/ist. Der Mann war äußerst gebildet, wusste auch jede Menge über Deutschland u.a. von Adolf Hitler. Bei diesem Gespräch wurde wieder einmal deutlich wie sehr sich die ärmeren Länder/Leute einen starken Führer wünschen der es den großen (Amis) zeigt. Natürlich habe ich mich ein wenig zurückgehalten und letztendlich gegen solche Idole gesprochen.
Wie bereits berichtet war der heutige Radeltag äußerst und jedoch auch schweißtreibend. Nach einer Stunde hatte ich exakt 15 km zurückgelegt und gönnte mir an einem kleinen Verkaufstand meine einzige Pause des heutigen Tages. dies war auch gut so denn danach ging der Punk ab. Etliche, zum Glück kleinere Steigungen mussten im Wiegeschritt und ersten Gang bewältigt werden. Natürlich mussten die Einheimischen an solchen Steigungen ihr Rad schied doch waren sie nur unwesentlich langsamer als ich. Es war abermals eine schöne im Grün abwechselnde Landschaft. Leute waren jedoch nicht mehr so häufig anzutreffen wie zuletzt.
http://static.panoramio.com/photos/large/13224629.jpg (Holztransport in Malawi)
Den schwierigsten Teil auf dem Weg nach Koronga, ca. 50km vor der Grenze Tanzanias, müsste ich eigentlich hinter mir haben. Eventuell werde ich es in den nächsten 4 Tagen wieder etwas ruhiger angehen lassen, Rumphi, Livingstonia, Chilumba und Karonga.
Gruß Welti
Heute wusste ich mal wieder nicht wie weit es gehen sollte, die Richtung war zwar klar doch die Zielankunft stand in den Sternen. Als Ziel hatte ich mir mindestens das 80km entfernte Rumphi vorgenommen, das gut 160km entfernte Livingstonia war sichtlich zu weit zumal es am Schluss richtig steil werden sollte.
http://farm2.static.flickr.com/1287/718869835_7950f968b6.jpg?v=0 typische "Kleinstadt"
Geweckt wurde ich heute morgen um 4.00 von einer Liebesdame die ihrem Kunden zu verstehen gab, dass sie keine Kondome mehr hätte. Wenig später wurde es wieder verdächtig ruhig.... Auf alle Fälle wollte ich dieses Resthouse möglichst schnell verlassen und war bereits gegen 5.30 wieder abfahrbereit.
Eben sollte es sein, und so wunderte ich mich doch ein wenig über die ständigen "ups and downs" zu beginn. Nach 8km passierte ich eine Polizeikontrolle - zum Glück!!! Auf die Frage "wohin ich denn hin wolle" antwortete ich voller stolz "nach Tanzania". Sie schüttelten nur den Kopf und meinten, dass ich auf dem Weg nach Lilongwe wäre!!! Ich schüttelte mit dem Kopf und hielt dies für einen Scherz, ließ mich dann letztendlich doch zur Umkehr bewegen. Jaaaa, ich hatte mich mal wieder verfahren und nach 16km erreichte ich den nicht beschilderten Abzweig Richtung Norden.
Bevor ich weiterfuhr gönnte ich mir erstmals zwei Kaffees an einer Tankstelle, den ersten seit Lilongwe. Von nun an war es ein äußerst easy ride, da es fast ständig bergab ging. Ich kam wirklich gut voran und steigerte meinen Schnitt auf über 20 km/h.
Was mir neben der Landschaft auch gefallen hat war die Tatsache, dass ich kaum noch mit den GIVE ME rufen empfangen wurde. AZUNGO dominierte eindeutig was so viel bedeutet wie der "Weiße Mann". Die Leute hier im Norden Malawis scheinen wesentlich zurückhaltender zu sein als deren Landsleute im Süden, ja des Öfteren meinte ich ein schüchternes Lächeln in ihren Gesichtern erkannt zu haben.
Nach 73km erreichte ich den Abzweig nach Rumphi und gönnte mir um 11.00 mal wieder ein etwas sandig schmeckendes Nshima mit Beef. Man teilte mir mit, dass ich nach weiteren 16km ein Resthouse erreichen würde und nach geradelten 25km erreichte ich auch dieses und nächtige dort. Morgen möchte ich nun nach Livingstonia oder Chilumba radeln.
Gruß Weltumradler
Der heutige Tag begann mit einer 20km langen "Abfahrt", sodass es nach Mzuzu fast 100km leicht bergauf ging. Der Ort muss so gesehen doch einiges über 1.000Hm gelegen haben. Es war ein herrliches Treten und seit langer Zeit hörte ich mal wieder das Rauschen eines Bachlaufes. Rechts und links entlang der Straße waren kleinere Bergzüge zu sehen und an den Hängen hatten die Einheimischen teilweise Felder angelegt. Diese, sowie das Abholzen des ursprünglichen Waldes führt an einigen Stellen jedoch zur gewaltigen Bodenerosion. Die rote nahrhafte Muttererde wird bei starken Regenfällen wohl für immer weggeschwemmt werden. Trotz dieser Wunden in der Natur war es abermals ein herrliches treten in einer wunderschönen Landschaft.
Ich machte meine bereits obligatorische Frühstückspause und danach folgte ein gut 45 min. recht steiler Anstieg auf einen kleinen Pass. Von oben hatte ich eine herrliche Sicht auf das ?m hoch gelegene Livingstonia sowie der Küstenlandschaft des Lake Malawi. Immer wusste ich noch nicht wohin mein heutiger Weg führen sollte. Mit der Entscheidung wollte ich mir bis zum Abzweig Zeit lassen. Nach 50km erreichte ich diesen und ein Regenguss zur rechten? Zeit führte dazu, dass ich mich letztendlich für den leichteren und somit schnelleren Weg nach Chilumba entschloss. Das Radeln nach Livingstonia hätte wohl einen Anstieg von ca. 16km bedeutet.
Nach weiteren 20km erreichte ich den Abzweig nach Chilumba und hier nächtige ich auch. Es ist ein kleiner Ort, der auf einer Halbinsel am Lake Malawi liegt. Vielleicht sollte ich hier ja auch einen weiteren Tag verbringen um mich ein wenig schlauer über Tanzania zu machen. Vermutlich wird dies nicht der Fall sein und somit neigt sich mein Malawi Aufenthalt bereits dem Ende entgegen.
https://tracks4africa.co.za/media/users/images/...uth-of-chilumba.jpg
http://blogimages.seniorennet.be/...60de1d1881282d1bbd8b88e9bf8a1.jpg
Ob ich nun ein Visa für Tanzania an der Grenze erhalten kann konnte mir hier niemand sagen. Gemäß der mir vorliegenden Karte wären es nach Karonga ab dem Livingstonia Abzweig noch 102km gewesen, ein Polizist nannte mir jedoch lediglich die Entfernung von 75 km. Sollte letztgenanntes stimmen so werde ich morgen wohl bis zur Grenze radeln, so ca. 110 km, ansonsten wohl in Karonga übernachten. Sollte ich es "laufen" lassen könnte ich bereits in zwei Fahrtagen in Mbeya sein.
Gruß Welti
Auch heute erreichte ich Karonga bereits gegen 11.00 und überlegte mir ob es denn nicht sinnvoll wäre die 45km bis zur Grenze noch zurückzulegen. In einem weiteren "Gewaltakt" hätte ich dann morgen bereits Mbeya erreichen können. Der Hauptgrund für mein Übernachten hier in Karonga war jedoch eher ein taktischer. Da ich ja bis jetzt nicht weiß, ob ich an der Grenze überhaupt ein Visum für Tanzania erhalten werde wollte ich mich diesem "Problem" nicht in aller Herrgottsfrüh auseinander setzen und vor womöglich müden Grenzbeamten stehen. Ich halte dies für sinnvoller am frühen Vormittag, mit einem leicht verschwitzten T-Shirt herauszufinden.
Ein anderer Grund ist der, dass ich nicht abermals Opfer von Geldwechslern werden wollte. Hier in Karunga konnte ich dies in aller Ruhe machen und habe für 400 malawische Kwachas 42.800 Tanzania Schilling erhalten was einem Kurs von 1:10,7 entsprach.
Sollte mir morgen tatsächlich der Grenzübergang gelingen, ich gehe eigentlich fest davon aus, hätte ich in Malawi in 13 Tagen 151 Euro ausgegeben was einem Schnitt von 11,6 /Tag entspricht. So "günstig" war ich schon lange nicht mehr unterwegs, Malawi gehört allerdings ja auch zu dem 10 ärmsten Ländern unserer Welt.
Auch heute morgen war ich gegen 5.20 abfahrbereit und erlebte dadurch einen herrlich Sonnenaufgang. Natürlich konnte ich diesen genießen doch nervte es mich schon ein wenig diesen nicht von Livingstonia aus habe erleben können. Was soll`s dachte ich mir, vielleicht gibt es irgendwann mal eine zweite Chance....
Alles in Allem war es mal wieder ein easy ride und hatte immer wieder mal einen schönen Blick auf den See sowie den umliegenden Bergen. Je näher ich mich Karonga näherte desto fordernder wurden wieder die "give me" Rufe der Kids. Im Gegensatz zu sonst nervte dies mich heute schon.
Kurz vor Erreichen des Ortes hatte ich mal wieder einen Platten am Hinterrad und diesen nutzte ich zum Wechseln des Mantels mit dem ich gerade einmal 1.200km!!!! zurückgelegt habe.
Gruß Welti
https://addistocape.files.wordpress.com/2012/03/p1110724.jpg (Fahrradpflege am Lake Malawi)
https://c2.staticflickr.com/4/3806/9425159311_498234b1c5_z.jpg
Jaaaa, ich befinde mich nun in TANZANIA und hatte bei der Einreise fast keinerlei Probleme. Mit fast meine ich eigentlich nur, dass ich heute abermals einen Platten hatte, es war abermals das Hinterrad. Ich vermutete dass es vielleicht am Kleber liegt, denn meiner aus Deutschland war inzwischen aufgebraucht. Die Haltbarkeit wird mit einem Jahr angegeben und gestern kam nur noch "Luft" aus der Tube. So verwendete ich den in Namibia gekauften und war bzgl. der Tauglichkeit ein wenig skeptisch. Der Flicken saß gut, auch konnte ich keine Luft unter Wasser entweichen sehen. Ich vermute nun, nachdem das Rad heute keine Luft verloren hat, dass es abermals am Ventil lag. Diese scheinen wohl eine Schwachstelle bei den Schläuchen hier zu sein. So saß ich erst gegen 6.00 im Sattel und war gedanklich fast ausschließlich beim Grenzübergang.
Es war bis zu diesem bei Songwe eine fast ebene Stracke und abermals genoss ich den Blick zum Lake Malawi. Die Leute an der Straße wurden wieder ein wenig "fordernder", jetzt schnorrten sogar die Erwachsenen. Nach 46km erreichte ich mit Songwe den Grenzort zu Tanzania und war somit lediglich 876km in Malawi geradelt, nur in Kambodscha waren es weniger.
http://images.travelpod.com/users/cat_and_ash/1.1328200667.malawi.jpg (Grenzübergang zu Tanzania)
Im Ort selbst stärkte ich mich erst einmal mit einer Coke und betrat nach "erfolgreicher" Ausreise aus Malawi etwas angespannt das Immigration Office von Tanzania. Es war ein etwas schäbig ausschauendes Gebäude und der Beamte durchblätterte sorgfältig meinen Reisepass. Ich meinte dann dass ich ein Visa bräuchte und dieses 20 US$ kosten würde. Lächelnd blätterte ich die Knete hin und gleichzeitig fielen mir gleich mehrere Steine vom Herzen. Ehrlich gesagt hatte ich jedoch auch nicht wirklich an ein Scheitern bei der Einreise geglaubt, dass gelesene hatte hakt ein wenig verunsichert.
Ja, schoss es mir durch den Kopf, ich war nun wirklich im Landes des Kibos, wie der Kilimanjaro von den Einheimischen genannt wird, angekommen. Mit Sicherheit werden mir während der Zeit etliche Erinnerungen aus meiner 89er Reise mit der Besteigung des Bergriesen hervorkommen. Was war das nur für eine 4 wöchige Tour damals mit Papa und Thomas.....
Der erste halbe Kilometer war dann eher ein Slalomfahren um den einheimischen "Devisenhändler" zu umkurven. Jeder wollte supergünstig tauschen und ich war mehr als froh dies bereits gestern hinter mich gebracht zu haben.
Hatte ich mich gestern noch ein wenig über die zu kurzen bzw. zu leichten Etappen beschwert so sollte sich dies von nun an ändern. Auf den nächsten 40km ging es nun gut bergauf, der Schweiß floss in Strömen, und ich durchradelte ein wahrhaftig grünes Paradies. Einen so vielfältigen Anbau hatte ich bisher noch nicht gesehen, von Monokultur keine Spur. Ständig wechselte die Vegetation und sobald ich mich umdrehte sah ich die "Ebene" des Lake Malawi wo zuletzt hauptsächlich Reis angebaut wurde. Hier aber sehe ich fast alles wie Tabak, Bananenstauden, vereinzelt Wälder, Mais und zuletzt zahlreiche Teeplantagen. Tee!?, das hatte ich nicht unbedingt erwartet. Wie muss diese Gegend erst auf einen wirken bei blauem Himmel?
http://de.academic.ru/pictures/dewiki/84/Tea_plantation_picking.JPG
https://tourdafrique2011.files.wordpress.com/2011/04/img_8893.jpg
Und dann sind da noch die hübschen, modebewussten Frauen die farbenfroh ihre Kleider tragen. Mir kommt es fast so vor, dass ich hier die bisher schönsten Frauen Afrikas gesehen habe. Erstmals seit ich in Afrika bin helfen mir meine Englischkenntnisse kaum weiter, gesprochen wird hier hauptsächlich Kisuaheli.
Hier in Tukuyu bin ich für 1,5`tanz. Schilling und vergeblich suchte ich ein Moskitonetz, anscheinend soll es hier keine Beißer geben.... Das Preisniveau scheint nur unwesentlich höher zu sein, so schätzungsweise 10-15%, als in Malawi.
Äußerst überrascht war ich über die Internetpreise, ca. 2 US$ / Stunde, sowie der Tatsache, dass der EHC seine letzten 5 Pflichtspiele allesamt gewonnen hat und nun wieder in Tuchfühlung zu den Play Off Plätzen ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie es trotz 9 Auswärts- und nur 7 Heimspielen noch schaffen werden und dann werden die Karten bekanntlich wieder neu gemischt.
Morgen möchte ich nun Mbeya erreichen und mindestens einen Relaxtag dort einlegen.
Gruß Welti
https://de.wikipedia.org/wiki/Tansania
und hier in groben Zügen mein Routenverlauf durch das Land.
Über Mbeya, Iringa, Morogoro ging es nach Dar Es Salam, der Hauptstadt des Landes. Danach ging es nordwärts nach Moshi, Arusha und von dort aus dirkt nach Kenia.
http://www.lib.utexas.edu/maps/africa/tanzania_rel_2003.jpg
Gruß Welti
Telefonieren scheint auch recht teuer zu sein, meine bisherigen Informationen liegen so bei 2.400 Schilling, ca, 2,5 / Minute. Sollte ich nichts günstigeres finden so werden sich die Daheimgebliebenen mit einem E-Mail zufrieden geben müssen.
Das was mich jedoch am meisten "beunruhigt" ist die Tatsache, dass ich hier in Mbeya bisher keine ATM Maschine habe ausfindig machen können und ob ich mit meiner Visa bzw. Mastercard Geld erhalten werde. Falls nicht, so werde ich mich wohl von einigen meiner "kostbaren" US $ trennen müssen. Zumindest habe ich gehört, dass dies in DAR, Abkürzung für Dar Es Salam, Moshi und Arusha möglich sein müsste. Blöd an dieser Tatsache ist nur, dass bis auf DAR die Orte fast am Ende meines geplanten Tanzania Aufenthaltes liegen.
Heute Morgen war ich kurz nach 7.00, Tanzania liegt eine Stunde vor Malawi, startklar und dank eines Moskitos in der Nacht nicht sonderlich gut ausgeschlafen. Auch habe ich mal wieder leichten Dünnpfiff und fühle mich nicht 100% fit.
http://www.hoeckmann.de/travelling/tanzania/mbeya-290.jpg (Stadtzentrum Mbeyas)
Die heutige Tagesetappe begann äußerst easy. Auf den ersten 19km ging es größtenteils gut bergab, kurze jedoch giftige Anstiege sorgten für eine wohltuende Abwechslung. Bis zu dem Ort Kiwi.....? war auf der Straße mächtig viel los und die Frauen trugen Bananenstauden auf ihren Köpfen zu dem Umschlagplatz. Die Gegend konnte mich jedoch nicht so begeistern wie gestern, vielleicht lag dies ja auch am trüben Wetter.
Bis Km 42,5 ging es dann jedoch äußerst steil bergauf und mein gefahrenen Schnitt reduzierte sich auf 12,5 km/h. Die Berge waren wolkenverhangen und der Hauch meines Atems wurde sichtbar. Trotz des einsetzenden Regens entschloss ich mich zur Weiterfahrt da ich "oben", ich befand mich auf mindestens 1.500Hm, nicht auskühlen wollte. Es folgte eine rasante Abfahrt bis Uyole und danach ging es für ca. 15km westwärts nach Mbeya. Diese Strecke muss ich zwar wieder zurückfahren doch wollte ich an einem größeren Ort relaxen und E-Mails (500 Schilling / Std.) schreiben.
Für 1.700 Schilling übernachte ich in der City in einem einfachen Guest House, dieses mal scheint es kein Bordell zu sein. Ein Motel etwas außerhalb hätte 3.000 gekostet, ein Zimmer in einem besseren Hotel zwischen 5-8`und ein Youth Hostel 3.600.
Gruß Welti
Heute Morgen blieb ich bis fast bis 7.00 im Bett und war nach festem Schlaf sichtlich ausgeruht. Zu meiner Freude konnte ich feststellen, dass hier in Tanzania wieder Kaffee getrunken wird und somit gönnte ich mir gleich zu Beginn des Tages zwei dieser Muntermacher.
Danach wollte ich Geld an einem Bankomaten abheben doch ist dies hier in der mindestens 100.000 Einwohner zählenden Stadt nicht möglich. Es gibt zwar zahlreich Banken hier doch um an Cash zu kommen blieb mir nichts anderes übrig als 100 US $ zu tauschen. Dies ist jedoch nicht ganz so schlimm da ich hier in Tanzania jederzeit US $ kaufen kann. Der Kurs ist auch günstiger als erwartet. Anstatt der 920`tanz. Schilling erhielt ich für einen US $ 1.007`t.Sch.. Würde ich heute US $ kaufen wollen so müsste ich 1030 bezahlen was in etwa einer Wechselgebühr von 2% entspricht.
Danach bin ich für 3h im Internetcafe gesessen und habe den Eltern ein ausführliches E-Mail geschrieben. Der EHC hat nach einem 0:3 abermals in Straubing mit 5:3 gewonnen und befindet sich nun wieder auf einen PlayOff Platz. Nach zuletzt 6 Siegen in Folgen scheint ihnen in dieser Saison alles zuzutrauen zu sein.
Dank der Google Suchmaschine konnte ich außerdem die Adresse der dt. Botschaft in Nairobi ausfindig machen und werde ihr evtl. heute oder aber morgen noch eine E-Mail zukommen lassen. Zuletzt habe ich dann noch meiner alten Firma eine Mail geschrieben.
Gruß Welti
Besonders wichtig war mir das 18KB umfassende lange E-Mail an Heike und Udo welche mir in Australien durch ihre Gastfreundschaft besonders an Herzen gewachsen sind. Ich bin echt gespannt ob wir auch noch nach meiner Rückkehr in Deutschland in Kontakt bleiben werden. Das Mail kopierte ich dann größtenteils und versendete es an Bettina, welche sich ja äußerst unregelmäßig meldet.
Bevor ich das Internetcafe aufsuchte wechselte ich abermals meine Kette. Seit Livingston, 2.105km, bin ich nun mit der dritten Kette geradelt und habe nun wieder meine erste aufgezogen, welche 1.846km auf dem Buckel hat. Mit dieser Kette möchte ich nun bis Kairo kommen.
Während meiner zwei Kaffees zu Frühstück hatte ich Hannah noch eine Karte geschrieben, mein "Kilimanjaro" habe ich mir jetzt redlich verdient.
Gruß Welti
Und dabei habe ich auf den ersten 17km doch ganz schön in die Pedale treten dürfen. Grund hierfür war ein ca. 13km leichter Anstieg bis Uyole sowie spürbaren Gegenwind. Aufgrund der frischen Temperaturen kam ich jedoch nicht groß ins Schwitzen sprich es floss kein Schweiß. In Uyole gönnte ich mir dann erst einmal einen Kaffee zum Aufwärmen sowie ein Toastbrot zum Frühstück.
Bereits 4km später hielt cih abermals an um mich mit einem Chipati zu stärken. Es ist da gleiche Fladenbrot was ich damals in Zentralasien, Pakistan, gegessen hatte. Laut meinem Dumont Reiseführer sollen viele Inder und Pakistani hier in Tanzania leben.
Danach folgte eine rasante Abfahrt und bereits nach wenigen Kilometer wurde es merklich wärmer. Ich verlor rasch an Höhe und hatte gute Sicht auf eine riesige Ebene, der sogenannten Usangu Flats.
https://de.wikipedia.org/wiki/Usangu-Ebene
Die Landschaft hat sich rasant geändert und vieles sieht wieder richtig afrikanisch aus, auch wenn alles immer noch sehr grünt. Nach wie vor wird Mais angebaut, jedoch in kleinen überschaubaren Feldern. Bananenstauden sind fast nicht mehr zu sehen, dafür aber größere offene Grasflächen.
Viele der Häuser schauen etwas moderner aus als zuletzt und haben oft ein Blechdach. Die natürlichen Behausungen sehen oft verlassen aus, die Strohdächer verwahrlosen und werden sichtlich nicht mehr geflickt.
Etwas erleichtert war ich über den abnehmenden Autoverkehr, sodass ich mich jetzt wieder etwas sicherer fühle. Die ersten 20km waren mal wieder mehr als nervig, sobald überholt wird wird gehupt. Wie in vielen anderen Ländern auch kennen besonders die Sammeltaxifahrer keine Gnade. Die Busse und LKW`s sind von Unfällen gekennzeichnet, oftmals ist deren Spur total verzogen.
Was mich ein wenig nachdenklich stimmt ist die Tatsache, dass Tanzania die vielleicht schlechteste Trinkwasserversorgung hat, bisher war kein Leitungswasser trinkbar. So bleibt mit nichts anderes übrig als das Wasser zu kaufen, mit umgerechnet 0,50 pro 1,5l ist es jedoch noch bezahlbar. Für das Filtern des Wassers bzw. Abkochen bin ich derzeit noch zu faul. Heute morgen kaufte ich die erste Flasche und bekam die zweite danach geschenkt.
Statt der vermuteten 96km waren es dann letztendlich nur 75km bis nach Chimala, anscheinend stimmen die km-Angaben mal wieder nicht. Nachdem ich die letzten beide male den 1.000er Sprung verpasst hatte war ich dieses mal auf der Hut. 63.000km sind es mittlerweile geworden, eine beachtliche Zahl wie ich finde. Etwas zu denken geben mir jedoch die 18 Tage!!!! welche ich für den letzten 1.000er benötigt habe. Ich habe es zuletzt wirklich locker angehen lassen..., allerdings will ich ja auch nicht durch Afrika hetzen.
Sollte ich tatsächlich über Kairo nach Marokko radeln, mit dem Schiff dann die Straße von Gibraltar queren um zuletzt über Spanien und Frankreich heimzufahren würden es schätzungsweise noch ca. 13-14`km mehr werden. meinen 40. habe ich ja bereits in 6 1/2 Monaten... und die wahren afrikanischen Schwierigkeiten wie Straßenverhältnisse, Hitze, Visabeschaffungen u.s.w. kommen ja erst noch.
Kommen wird wohl leider auch der Irak Krieg denn Bush Junior wird wohl nicht sein Gesicht verlieren bzw. es seinem Vater zeigen wollen. So gesehen wird es wohl nicht gerade klug/ratsam sein die arabischen Länder nach einem möglichen Krieg zu durchradeln. Vielleicht fliege ich ja doch heim?!, von Kairo aus versteht sich......
Gruß Welti
Der heutige Tag ist eigentlich so verlaufen wie ich es mir vorgestellt hatte. Da ich von nun an ja wieder gen Osten radle muss es eigentlich bald wieder möglich sein, trotz einstündigem Zeitunterschied zu Malawi, gegen 6.00 loszufahren. Der heutige Tag begann 30 Minuten später und dank gutem Schlaf konnte ich völlig ausgeruht an den Start gehen.
Gestern Abend hatte ich noch ein interessantes Gespräch mit einer unverheirateten 28 Jährigen. Wir unterhielten uns über die Ehe und weil sie/ich noch nicht verheiratet wäre, für Afrika ist dies absolut untypisch, meinte sie nur, dass sie Angst vor Aids hätte....
Auch heute ging es zu Beginn größtenteils bergab und nach 45km erreichte ich Igawa. Dort bestellte ich mir erst einmal eine "Hähnchensuppe" und wunderte mich schon über die Anzahl der Fleischstückchen. nchdem ich nun die Sud sowie drei der Stücke verzehrt hatte meinte ich, dass es nun genug wäre. Von mir verlangte man stolze 1,5 mio. t.Sch. und ich meinte, dass dies für eine suppe doch recht teuer wäre. Später erfuhr ich dann, dass man pro teil 300`Schilling hat bezahlen müssen.
Von nun an ging es fast ausschließlich bergauf und Makambako dürfte auf gleicher Höhe wie Chimala liegen. so wie es ausschaut bin ich gerade dabei das Rift Valley zu queren.
http://www.aggsbach.de/wp-content/uploads/2013/06/rift-valley.jpg
Von den Rundhütten Zambias und Malawis ist nichts mehr zu sehen, die Leute hier in Tanzania wohnen in sichtlich komfortableren Häuser. Was auch gut erkennbar ist dass die ursprünglich aus Stroh bestehenden Dächer durch Blech ersetzt wurden.
Gruß Welti
https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Afrikanischer_Grabenbruch
und einigen Bilder
https://tseday.files.wordpress.com/2008/09/rift_valley.jpg
http://geology.com/press-release/ethiopia-rift/ethiopia-rift-lg.jpg
http://media.education.nationalgeographic.com/...os/000/312/31224.jpg
Gruß Welti
Nach abermals äußerst schlafreicher Nacht war es heute morgen dank wolkenlosem Himmel herrlich frisch. Den ganzen Tag über ging es bergauf, bergab sodass für reichlich Abwechslung gesorgt war. Nach 59km erreichte ich mit dem James Corner den vermutlich höchsten Punkt des Tages, eventuell war dies auch der Sao Hill nach 70km. Beim James Corner gönnte ich mir meine 2. Pause nachdem ich mich bereits nach 22km mit Cai aufgewärmt hatte.
Derzeit sind die Bilder entlang der Straße die wohl interessantesten, an die herrlich grüne Landschaft gewöhnt man sich schnell.
Hier kurz einige Bsp. wie der afrikanische Alltag aussieht. Gebügelt wird z.B. mit einem "hohlem" Eisen in deren Mitte Holz bzw. Kohle zum Glühen gebracht wird. Bügeln sowie die Arbeit des Schneiderns wird oft von den Männern erledigt. Gestern sah ich z.B. drei äußerst traditionell ausschauende Masai auf Rädern, der eine war gar mit einer Lanze ausgestattet. Die "baumlangen" Männern mit ihren roten Gewändern fallen schon vom weitem auf. Vermutlich leben sie nach wie vor im Busch, als Hirtenvolk bei ihren Rindern.
http://www.photography-match.com/views/images/...rongoro_Tanzania.jpg
http://studyabroad.isp.msu.edu/photocontest/2008/...8_GRAND_PRIZE.jpg
Heute Morgen sah ich dann das erste mal, dass Kinder per "selbstgebautem" Tretroller, das ganze Gefährt ist aus Holz hergestellt, Lasten transportierten. Vieles hier in Tanzania wird mit dem Rad befördert, es ist das mit Abstand günstigste Transportmittel. Die Anstiege müssen von so gut wie allen geschoben werden, wer ein Eingang fährt hat`s schwer.....
http://recyclingtheworld.us/wordpress/wp-content/...0/08/mafinga2.jpg
Nach dem James Corner folgte für 25-30km ein forstwirtschaftlich genutztes Gebiet, das mich sehr an den heimischen Schwarzwald erinnerte. Was auch auffiel war die Tatsache, dass ich kaum Jungwald sah. Die abgeholzten Flächen werden meistens dann für den Maisanbau genutzt, vielleicht erfolgt die Wiederaufforstung ja erst nach 1-2 Jahren.
Gruß Welti
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ad/Iringa.JPG (Blick auf Iringa)
Spät ist es gestern Abend geworden, aus mehreren Gründen. Als erstes verlor ich von 5 Billiardspielen derer FÜNF, so schlecht habe ich schon lange nicht mehr gespielt. Später unterhielt ich mich mit einem Business Man der in dieser Region Mais und Tabak aufkauft um ihn später in Arusha gewinnbringend wieder zu verkaufen, seine Gewinnspanne beträgt angeblich 7-8%...
In der Bar kam es dann zu einem Handgemenge zwischen einer "Liebesdame" und ihren "Freier", alle schauten zu und schlürften an ihrem Getränk. Nachdem der Mann die Frau an der Gurgel packte und begann sie zu würgen wurde es mir zu dumm und begann mich in den Streit einzumischen. Beide lagen mittlerweile am Boden und "kämpften" miteinander. Da es sich um einen recht schmächtigen Mann handelte war es für mich recht einfach die beiden Streithähne voneinander zu trennen. Ich griff nach seinem rechten Fuß und begann ihn am Boden liegen von der "Dame" wegzuziehen. Über diese Aktion war er sichtlich erschrocken und lies die Frau los, auch verlies er sogleich das Lokal. Um was es in diesem Streit wirklich ging weiß ich nicht, vermutlich war der freier mit dem Gebotenem nicht zufrieden.... Wie auch immer, wenn ein Mann eine Frau oder ein Kind schlägt geht mir halt die Hutschnur durch. Nach dieser Aktion war ich mal wieder Dorf- bzw. Kneipen bekannt - Die Leute hier in Afrika schein zu schauen, schauen, schauen bis einer stirbt.....
Der heutige Tag hat dann bis auf einige Radrennen mit den Locals wenig gebracht. Zwar gab es auch heute einige "schöne" ups zu meistern, das Interessanteste war jedoch meine Frühstückspause. wieder einmal nahm ich Platz in einer dieser Rundhütten, trank für 50 Schilling einen Tee und aß dazu herrlich fein schmeckendes Fladenbrot.
Jetzt kurz vor 16.00 melde ich mich doch noch einmal. Nach dem Check der Mails habe ich mich über die Antwort der Dt. Botschaft sehr gefreut, bin mir jedoch nicht im Klaren was genau Herr Endres gemeint hat. Fakt ist, dass ich das Päckchen an die Po Box in Nairobi versenden soll und die Kreditkarten an eine der Adressen in Berlin. Um Klarheit zu bekommen werde ich morgen wohl mit der dt. Botschaft in Nairobi telefonieren.
Udo hat mir auf mein langes E-Mail ebenfalls geantwortet und so wie es derzeit ausschaut werden sie wohl noch 1-2 Monate länger in Darwin bleiben um danach evtl. nach Neuseeland zum Arbeiten zu gehen.
Gruß Welti
Gerade habe ich 29 Min. mit den Eltern telefoniert und mit 350`t.Schilling war das Gespräch recht günstig. Am meisten gefreut habe ich mich über den Zustand von Mutti, ihr scheint es wieder richtig gut zu gehen. Von Papa habe ich erfahren, dass sie Ende Juli bis zum 06. August nach Täsch in den Urlaub fahren werden. Ende August ist dann ein Familientreffen auf der Freiburger Hütte im Vorderarlberg geplant. Sicher würden sich alle freuen, wenn ich zu diesem Zeitpunkt wieder zu Hause wäre. Es ist noch zu früh über den Zeitpunkt meiner Ankunft zu spekulieren, Ende August wäre jedoch vermutlich zu eng bemessen.
Entscheidend wird sein, wie sich die arabischen Staaten im Falle eines Irak Krieges verhalten werden, leider wird es hierzu vermutlich kommen. So gesehen werde ich dann ja vielleicht doch schon von Kairo aus heimfliegen was aber gleichzeitig bedeuten würde, dass ich durch den Sudan und (Süd-)Ägypten, beides gilt als heißes "Steinewerferpflaster", radeln müsste. Wie während meiner gesamten Reise auch werde ich meinen weiteren Weg in die Hände Gottes legen.....
Jetzt um 11.30 fühle ich mich pudelwohl, gönne mir einen Kaffee, bin ausgeschlafen und sitze das erste mal seit langem in einem Touristencafe. Die Tasse Black Coffee kostet das 4fache als üblich, das ist bestimmt nicht der Grund für mein Wohlbefinden. Viel mehr ist dies die Tatsache, dass ich vorhin mit Herrn Enders von der dt. Botschaft gesprochen und sein E-Mail auch richtig verstanden habe.
Die Kreditkarten sollen nun also an Herrn Gunter Schmid, Botschaft Nairobi in 11020 Berlin verschickt werden. Diese leiten dann die Kreditkarten an die Botschaft in Nairobi weiter. Das Päckchen wird postlagernd an die General Office versendet und muss auch dort abgeholt werden. Nachher werde ich dies Tini per E-Mail mitteilen.
Heute Morgen hat es zwischen 6.00 - 9.00 kräftig geregnet und so gesehen war der Ruhetag richtig geplant.
Iinga selbst ist ein ca. 100`Einwohner zählendes Städtchen welches mir dank seiner Lage außerordentlich gut gefällt. Es liegt auf einem Bergrücken so ca. 150HM oberhalb einer Hochebene. Auffallend ist der hohe islamische Anteil der Bevölkerung, die Frauen sind teilweise völlig verschleiert gewesen. Das Klima ist nach wie vor angenehm kühl, doch wird sich dies spätestens in zwei Tagen in Mikumi ändern.
9 Tage befinde ich mich bereits wieder in Tansania und liege bei einem Schnitt von 15 pro Tag. Recht teuer wie ich finde doch sind bei diesen Kosten das 10 Gespräch mit den Eltern sowie die 20 für das Visa enthalten. Ich denke, dass ich auf einen Schnitt von 13/Tag kommen werde.
Gruß Welti
Heute Morgen war ich bereits um 6.30 startklar und fühlte mich topfit. Ich war wieder richtig heiß auf das Radeln und als erstes erfolgte eine etwas holprige Abfahrt von dem Abzweig, den ich bereits zwei Tage zuvor passierte. Eigentlich wollte ich ja ein Dia von der Hochebene schießen, die ich tags zuvor passierte doch war ich bei der Abfahrt dermaßen konzentriert, dass ich dies total vergessen hatte.
Bei wolkenlosem Himmel genoss ich den Sonnenaufgang und sah kleinere Nebelfelder über der Hochebene. Wieder einmal machte das Radeln richtig spaß, trotz etwas milchiger Lichtverhältnisse. Die Landschaft wurde nun etwas karger und jede Menge Fels in Form von großen Steine wurde sichtbar.
Meine erste und zugleich einzige Rast machte ich nach 28km in einem kleinen Ort und stärkte mich dort mit zwei Tee sowie vier Chapaties, also jenes Fladenbrot das ich ja bereits aus Pakistan kannte. Die Fladen wanderten direkt von der Pfanne auf meinen Teller, hmmmm....
Es folgte ein kleinerer Anstieg und danach ging es fast ausschließlich bergab, eigentlich bis Mikumi. Nach 42km füllte ich meine Wasservorräte auf und beging kurz danach einen großen Fehler. Ich sah einen Local am Wegesrand mit einer Fahrradpumpe stehen, diese war wohl seine Geschäftsgrundlage, und pumpte mein Hinterrad recht satt auf. Aufgrund des Gefälles lief es fast von allein doch nach einer Weile verspürte ich bereits ein gewisses Holpern. Ich begutachtete mein Hinterrad und abermals löste sich der Mantel am Felgenrand auf. Von Km zu Km wurde es schlimmer und ich war gezwungen langsamer zu fahren. Am heutigen Tag hätte ich es so schön laufen lassen können..... Wie schon fast befürchtet machte es nach 87 km Peng und von nun an war ich auf fremde Hilfe angewiesen.
Während meiner Zwangspause zogen drei Massai mit ihrer Herde vorbei und kam somit zumindest zu meinem Touristenfoto. Als kleines Dankesschön hierfür gab ich jedem der Hirten eine Handvoll Erdnüsse die sie dankend annahmen. So viel wie ich weiß essen die Massai zwar kein Fleisch trinken jedoch das Blut der Rinder in Dürrezeiten. Ob dies stimmt weiß ich nicht, schade war jedoch dass ich mich nicht habe mit ihnen unterhalten können.
Nach gut 1 1/2 Stunden hielt Frank, ein hier arbeitender Südafrikaner an und gab mir einen ca. 100km Lift bis nach Mikumi. Es war eine absolut fantastische Strecke entlang des Great Ruahu Rivers. Die rasante Fahrt entlang des Udzungwa Mountains NP konnte ich jedoch nicht so richtig genießen. Mit Tempo 80-100 km/h ging alles viel zu schnell, gerne wäre ich auch diesen Abschnitt geradelt. Zu sehen gab es jede Menge Boabab Bäume, manchmal waren richtige "Felder" zu sehen.
Nachdem wir den Ruaha River passiert hatten folgte ein ca. 10km langer Anstieg und danach ging es hinab nach Mikumi.
natürlich habe ich nicht so weit "liften" wollen doch auf der ganzen Wegstrecke wäre ein 26" Mantel wohl nicht auffindbar gewesen. Auch hier war das finden eines "geeigneten" Mantel recht schwierig doch für 4 4! t.Sch. fand ich einen aus Sri Lanka der jedoch nur bis 400 PSI belastbar ist. Der bis 650 belastbare kostete stolze 6`, in Irringa bzw. Mbeya waren die lediglich 5`. Ob er den Belastungen standhalten wird bezweifle ich ein wenig, mal sehen wie weit ich mit diesem kommen werde. Der Grund für meinen abermaligen Manteldefekt lag wohl eher in der falschen, "gefalteten" Lagerung, während er als Ersatzmantel in der Satteltasche verstaut war, als im zu festen Aufpumpen. Wie auch immer werde ich zukünftig wohl weiterhin ohne Ersatzmantel fahren.
Morgen geht es nun für ca. 60km durch den Mikumi NP nach Morogoro und dieser Teilabschnitt wird vielleicht mein "tierischer Höhepunkt" hier in Afrika, zumindest vom Rad aus gesehen. Auf alle Fälle sollte ich Elefanten, Büffel, Giraffen, Zebras und Antilopen zu sehen bekommen - Löwen wohl weniger....
Gruß Welti