Spansion - Milliardenfirma und Pennystock
Hier haben wir denselben Tunnelblick, wobei der inhaltliche Unterschied gering ist: Hier die - unrealistische - Ideologie der Privatwirtschaft, dort die - in ihrer Auswirkung ebenso unrealistische - reine Gier.
Unsere Bahn, als sie noch unsere war, war ein Symbol für Pünktlichkeit und Funktionsfähigkeit. Auf der Ebene eines solchen allgemeinen Verkehrsnittels kann man nicht die Privatwirtschaft mit ihrem primitivisierenden Tunnelblick auf den Profit einsetzen. Das sieht man auch auf anderen Feldern wie kommunale Energieversorgung, Wasser etc.
Ist z.B. in England furios gescheitert.
Warum ist das mit Spansion vegleichbar?
Weil hier der Geschäftsführer denselben unrealistischen und unkooperativen Tunnelblick entwickelt hat, Symbol für eine Gesellschaft, die nicht erkannt hat, dass Kooperation stärker ist als Konkurrenz. Er hat ausschliesslich sein eigenes Profitinteresse im Sinn und keine Vision für alle, was man für ein intelligentes Unternehmen (von dem es zugegebenermassen nicht viele gibt) braucht.
Das war schon bei der Patentauseinandersetzung mit Samsung klar sichtbar, und genauso wie dort hat Kispert das Unternehmen in einen grossen, bis jetzt ungelösten (und von ihm offensichtlich nicht lösbaren) Konflikt geführt.
Der Richter sieht das jetzt, denn er muss das Unternehmen ja aus ch11 bringen, und ich bin mir sicher, dass er (wenn er nicht vollkommen bescheuert ist), Kispert damit so nicht durchkommen lassen wird, denn der Richter muss ja auch eine konsistente und qualitativ gute Arbeit abliefern etc etc. Ist er seinem Ruf schuldig.
So wird er ihm wohl die Leviten lesen. Müssen.
Oder der Richter macht es sich bequem, folgt der klitzekleinen "Mehrheit" der Abstimmenden und überlässt die Zukunft des Unternehmens den darauf folgenden Prozessen. Wäre aber keine gute Arbeit des Richters, ein Unternehmen so zu entlassen, wenn ich das alles richtig vestehe.
Ich denke, Kispert hat jetzt noch Zeit, den Reorgplan entsprechend zu modifizieren und neu vorzulegen, welche Verrenkungen er dazu auch innerlich und äusserlich machen muss. Meiner Meinung nach seine letze Chance.
Oder seine Tage sind gezählt, denn dieser Konflikt spaltet ansonsten dauerhaft das Unernehmen.
Dritte Möglichkeit: Jemand von aussen kauft uns einfach auf und schmeisst Kispert danach raus.
Meinungen?
Richter haben so 'ne Angwohnheit, sich eben nicht von Gefühlen leiten zu lassen, sondern von Recht. Das ist auch im Chapter 11 so. Der Richter hat zwar ettliche Spielräume, kann aber bspw. nicht einfach dem Reorgplan zustimmen, wenn "New SPSN" die alten Schuldner ordentlich bedienen kann. Da würde ihm das Recht einen Strich durch die Rechnung machen.
Soviel oder besser sowenig man von Kispert halten kann -- er hat das Unternehmen nach einer langen Durststrecke zumindest in eine Richtung gelenkt, in der Spansion in Zukunft durch aus profitabel arbeiten kann. Die alten Zeiten mit extrem hohen Umsätzen sind vorbei -- dafür kommen Mio. an Gewinn (EBIT) raus.
Ich vermute -- zumindest wie sich die Richtung gerade anliest (immer mehr Papiere und Stellungnahmen werden über das Insolvenzgericht von SPSN eingefordert) dass der Druck auf Kispert & Co durchaus wächst. Ggf. wollte Kispert durch das Zurückhalten von Informationen seine Kritiker und auch die Aktionäre einfach enteignen und SPSN unter sich und den Gläubigern aufteilen. Ich hoffe -- weiß es aber nicht --, dass der Richter dieser Bestrebung einen Strich durch die Rechnung macht, weil SPSN eigentlich mittlerweile wieder ein profitables Unternehmen ist.
Vergleich mit ehemalig staatlichen oder halbstaatlichen Betrieben kann ich nicht sehen. Auch nicht mit Mehdorn. Mehdorn war ein inkompetenter Manager, der von Bahnbetrieb genau nichts verstand. Wer glaubt, der Zug stünde in direkter Konkurrenz zum Flugzeug statt zum Auto, der versteht nicht worum es beim Schienenverkehr geht. Jedoch: die staatliche Bahn war sicher ein Sinnbild von Pünktlichkeit und Funktionsfähigkeit, aber eben auch ein Sinnbild von Ineffizienz, Kostenineffizienz, Unrentabilität und Produktivitätslosigkeit. In diesem Zusammenhang war beides (Mehdorn und die zuvor staatliche Bahn) vollständig diametral. Was es bräuchte wäre eine Mischung aus alter staatlicher Bahn und einen hochprofitablen börsennotiertem Unternehmen, dass Wert auf Professionalität und Pünktlichkeit legt, aber eben auch auf Kosteneffizienz und Wachstum. Ja, das geht -- man braucht nur Leute deren Gier nicht über ihren Verstand siegt.
Kispert könnte ein gar nicht so schlechter CEO sein, wäre er nicht so gierig und läge ihm der langfristige Erfolg des Unternehmens am Herzen. SPSN ist nach wie vor auf Platz 1 bei NOR. Das werden sie wohl auch immer noch bleiben trotz des MU/NMX Deals.
Stay tuned. Nächste Woche wird spannend.
Naja.
Richter haben so 'ne Angewohnheit, sich eben nicht von Gefühlen leiten zu lassen, sondern von Recht. Das ist auch im Chapter 11 so. Der Richter hat zwar etliche Spielräume, kann aber bsp. nicht einfach dem Reorgplan zustimmen, wenn "New SPSN" die alten Schuldner ordentlich bedienen kann. Da würde ihm das Recht einen Strich durch die Rechnung machen.
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Genau diesen Standpunkt habe ich ja vertreten, halte aber auch andere Entscheidungen zumindest für möglich, bin da offener.
Und zur Bahn: Du unterliegst demselben Trugschluss wie viele Bürger, die sich einreden lassen, dass die Bahn ineffizient gewesen wäre. Diese Rechnung war immer falsch, weil sie den eigentlichen Nutzen nicht gesehen hat, sondern auf den privatwirtschaftlichen Tunnelblick verengt hat, der seit der "geistig-moralischen Wende" (1983, Kohl) das Land immer mehr spaltet und zerstört.
Dieser Blick hat ausschliesslich das eigene Profitinteresse im Sinn und zeigt ganz deutlich auf, dass seine Propagandisten unfähig sind, das Ganze zu sehen, wie es vorher bei der SPD möglich war.
Muss ich wirklich die vielen Beispiele anführen, die deutlichst zeigen, wie die Privatisierung öffentlicher Bereiche in den letzten drei Jahrzehnten gescheitert ist?
Und Kispert hat genau diesen Blick, der die Entwicklung erklärt, die die Firma in diesen Konflikt geführt hat, statt die hervorragende Position der Firma voranzutreiben, in der sie seit langem steht.
Mehr wollte ich nicht sagen.
Gruss, St JCF
"Mer moss och günne künne!"
Man muss auch gönnen können.
(Obwohl sogar er da grosse Fehler gemacht hat)
Und Kispert, Guido und Mehdorn gehören sicher zu der Sorte, die das nicht können, wie die ganze feine "Gesellschaft" der selbstsüchtigen Neoliberalen.
Daran gehen wir kaputt.
Gruss, St. JCF
Du verstehst mich falsch, wenn Du meinst zu lesen, ich wölle eine privatwirtschaftlich kaputtgeschrumpfte Bahn (oder ein anderes Ex-Staatliches Unternehmen), die möglichst hohe Profite abwirft. Ganz im Gegentum. Wenn ich jedoch davon spreche, dass die Bahn ineffizient war, dann geht es mir dabei nicht um privatwirtschaftliche Interessen, sondern darum, dass staatliche Einrichtungen die Angewohnheit haben, mit den Jahren und Jahrzehnten träge zu werden.
Das eine staatliche Bahn ein Zuschussgeschäft ist und sein muß ist klar -- und auch korrekt so. Jedoch -- und das ist im Interesse des Steuerzahlers -- sollte auch in staatlichen Unternehmen mit Geld effizient umgegangen werden. Das heißt nicht, ein Unternehmen kaputtzusparen, sondern einen neuen Bahnhof ordentlich zu planen -- damit das Projekt nicht kostenmäßig aus dem Ruder läuft und am Ende das dreifache dessen kostet, was ursprünglich veranschlagt wurde. Diese Kosteneffizienz ist auch der Staat seinen Bürgern und Steuerzahlern schuldig.
Aber das ist eigentlich geplänkel. Wir beide sind schon auf einer Linie -- nur in den Details mag sich unsere Meinung unterscheiden :-)
manner154
The crooks are just now releasing the true 1rd quarter results 20-Feb-10 10:10 pm
The numbers show a great turn around in the market. They went from a loss of 512 million to a tiny loss of 7.2 million in just one quarter. Then to profit the next quarter. They kept this great news from the share holders and the note holders. What a bunch of crooks. Why doesn't somebody arrest these people?
"
http://messages.finance.yahoo.com/Stocks_(A_to_Z)/...;tof=1&frt=2
Gruss, St. JCF
Meinst Du 24.2. über Spansion Japan?
Und woher bekommst Du die Daten?
Gerichtsdokumente lesen?
Ist das unsere einzige primäre Quelle?
Ist verdammt schwer, an die Infos zu kommen, finde ich.
Gibt's 'nen Kalender wie bei WaMu in Delaware?
Gruss, St. JCF
Und ja, so wie ich es sehe, sind die Gerichtsdokumente unsere einzige primäre Quelle. Es gibt noch 'ne Seite des Creditor-Commitees: http://www.spansioncommittee.com/ Aber da ist der letzte Eintrag vom 05.02. Naja.
Ja, ich finde es bei SPSN grauenvoll an Infos zu kommen -- sowas von Null-Info Politik hab ich selten erlebt.
Und kennst Du die Inhalte der Anhörung am Mittwoch, dem 24.2.?
(Vielleicht hab ich sie mir in der Eile nicht aufgeschrieben)
Gruss, St. JCF
Posted by: dfairlite Member Level Date: Thursday, February 18, 2010 3:47:42 PM
In reply to: None Post # of 3272 Send a link via email Share on Facebook Tweet this post
I find it intriguing that in the ammended plan the debtors added the option to be paid in common stock at 8.35 per share. could be nothing, then again, could be a glimpse of hope.
on another note, its nice to see two consecutive quarters with a good profit.
Übersetzung:
"
Ich findee es faszinierend, dass im geänderten (Reorg-?) Plan die Option hinzugefügt wurde, in Atammaktien bezahlt zu werden, und zwar zum KUrs von 8,35$. Könnte ein Schimmer der Hoffnung sein.
Anders gesehen, ist es schön, zwei aufeinanderfolgende Quartale mit Gewinn zu sehen.
"
Gruss, St. JCF
Wurde der Artikel schon einmal eingestellt, und ich hab's nicht mitbekommen?
Gruss, St. JCF
http://finance.yahoo.com/news/...s&pos=main&asset=&ccode=
http://messages.finance.yahoo.com/Stocks_(A_to_Z)/...;frt=2&off=1
Re: Is Micron buying Spansion after Numonyx? 9-Feb-10 11:40 pm
the price is $1.2 billion. They had sales of $500 million in most recent quarter. Say $2 billion of annual sales. They have 10% of Flash market and 30% of NOR. Spansion sales of around $350 million quarter, with 10% of Flash and 33% of NOR.
I would say that based on sales, Spansion is worth at least 900 million. But then you must add in the $300 million of cash that Spansion has on hand, bringing the total value to $1.2 billion. Same value that Numonyx sold for to Micron.
This is more than the $750 million value the Spansion's expert assigned to Spansion in the bankruptcy. Plus, what about the $75 million settlement from Samsung that the bankruptcy judge through out because the settlement price was too low.
Also nichts wirklich neues.
Spansion Inc. might give $8.6M to fired workers
Bankrupt flash memory company Spansion Inc. would hand out $8.6 million to workers fired last year under a proposed class action settlement agreement, attorneys involved in the lawsuit said today.
Sunnyvale, Calif.-based Spansion (Nasdaq: SPSN), which operates a 1,000-person manufacturing plant in Austin, was charged with failing to provide about 750 affected employees notice of a mass lay-off in February last year. The firings involved about 150 Austin employees.
Attorneys with Girard Gibbs LLP, Stueve Siegel Hanson LLP and Rudy Exelrod Zieff & Lowe LLP said if the agreement goes forward as written, about $8.568 million would be divided among the former employees, either through cash or stock.
The case Cabreros and Refuerzo, et al. v. Spansion, LLC and Spansion, Inc. was filed in the United States Bankruptcy Court for the District of Delaware. A hearing on the deal is scheduled March 23.
A week after laying off 35 percent of its workers about a year ago, Spansion Inc. filed for Chapter 11 bankruptcy protection. The company reported losses of about $89.2 million that quarter.
Grüße
http://chapter11.epiqsystems.com/docket/...8c1-4bff-a1f8-eb8b4fc3f542
WebForm_DoPostBackWithOptions(new WebForm_PostBackOptions("ctl00$MainContent$_docketGrid$cell16_5$_documentsLink", "", true, "", "", false, true))
seite 26:
2.2 Settlement of Intercompany Claims and Treatment of Claims Generally. In
settlement and compromise of certain existing and potential disputes regarding
Interdebtor Claims and related matters, pursuant to sections 1123(b)(3) and (6) of the
Bankruptcy Code and Bankruptcy Rule 9019, the Plan treats the Debtors as
compromising a single Estate solely for purposes of voting on the Plan, Confirmation of
the Plan and making Distributions in respect of Claims and Interests under the Plan.
Such treatment shall not affect any Debtor’s status as a separate legal entity, change the
organizational structure of the Debtors’ business enterprise, constitute a change of control
MfG. L:)
of any Debtor for any purpose, cause a merger or consolidation of any legal entities, nor
cause the transfer of any Assets of any of the Debtors or their Estates, and all Debtors
shall continue to exist as separate legal entities. The above treatment serves only as a
mechanism to effect a fair distribution of value to the Debtors’ constituencies. Any
Avoidance Action held by any of the Debtors against any Entity other than another
Debtor or a Non-Debtor Affiliate is preserved and remains unaffected by the provisions
of this Section.
"Leben heißt träumen, weise sein heißt angenehm träumen"
24-Feb-10 06:36 am I like the statement expressed in the letter attached as Exhibit A to the Main document in docket # 2887 of Spansion Inc case. See http://chapter11.epiqsystems.com/docket/
They talk about Alternative Proposal to the Reorganization Plan and "real world" benchmark to company valution - set by acquisition of Numonix Holdings B.V. by Micron Technologies Inc. ($ 1.2 billion). I wish the Reorg. plan to be NEVER approved.
MfG. L:)