Der Antizykliker-Thread
Interessantes Detail am Rande: Dow und Nasdaq legen etwas soviel zu wie Euro gegenüber dem USD. Also recht mager für "Europäer". Da sind europäische Aktien schon weit ergiebiger.
Mich überrascht ein wenig, dass trotz der der jüngsten desaströsen Konjunkturdaten aus Europa, der Euro nicht weiter nachgegeben hat (nicht, dass die USA besser dastehen würde, aber dort gab es eigentlich kein "downpotential" mehr bei den Erwartungen).
Zumindest Vorsicht ist aber angesagt, habe longs eben reduziert.
Alles was ihr machen müsst ist JETZT S-H-O-R-T-E-N. Warum???????
Weil ICH jetzt long gehe. Und in den letzten Wochen habe ich mich in bester Manier als Kontraindikator bestätigt....
Also, bei den Amis bin ich long in Amgen und hier mit Hebel 6 in den Mdax (CM5UQY).
Ich erspare Euch meine teifsten Beweggründe, denn ich sehe die Welt aktuell in etwa so wie metro in 1350. Mein Stop bei Amgen ist ca. 40€ und im Mdax der KO bei 5500 (läuft ohne Stop, da entsprechend geringer Einsatz).
Wie immer werde ich meine SL-Anpassungen, etc. hier posten. Nun jedoch in der Hoffnung nicht den 6. minustrade in Folge hinzulegen.
Also, wie gesagt, das bessere CRV habt ihr wenn ihr meine long-Entscheidung einfach shortet. ;-)
Genug der Selbstironie.
An meiner Grundauffassung: Durchbrechen der Lows in Q1/09 ändert sich ncihts. Im Gegensatz zu metro glaube ich auch nciht, dass wir in einem Trend bis Weihnachten hochlaufen. ICh warte 2 starke&dynamische kommende Wochen ohne merkliche Gewinnmitnahmen (werde dann aussteigen) und gehe dann von einer leicht steigenden Seitwärtsbewegung aus, bevor wir wieder auf den Boden der Tatsachen zusteuern.
Also: Weihnachten war nur eine Idee, es kann auch ganz anders kommen!
Allerdings denke ich, dass diese Woche nach der (möglichen) EZB-Zinssenkung am Donnerstag, ab Freitag erstmal Schluss mit steigenden Kursen ist. Denke dann eher an eine kleine Korrektur mit anschließender Beruhigung und dann seitwärts für die nächsten 3-4 Wochen. (kann ja nicht ewig so ne vola bleiben) Dann sollten wir aber wieder auf den Pfad des Bären finden…
Kann aber nicht ganz verstehen, dass sich jetzt alle gleich wieder panisch mit Shorts eindecken wollen… habe den Long-Zug verpasst, gut, dann aber erst mal Sideline...
Ich persönlich wage es nicht, irgendwelche Kursbewegungen in 3-4 Wochen vorhersagen zu wollen. Ich folge dem Trend einfach solange er läuft. Da Trends immer länger laufen als man denkt sicher die beste und entspannendste Strategie zu Zeit. Doch eine Frage: Warum sollte es seitwärts gehen? Solche Konsolidierungen kommen immer dann, wenn der Markt keine Idee hat wohin es weitergehen soll. Im Moment will er up. Wenn er merkt, dass das Luftschlösser waren, will er down. Für Sideline bleibt wenig Platz in diesen Tagen...
Und noch eine Kleinigkeit:
Die Intermarket-Konstellation einer Bärenmarktrally hat Klaus Singer vor kurzem recht anschaulich dargelegt. Daher hier nochmals zu eurer genehmen Kenntnisnahme ein kurzer Auszug mit dem Singerschen Comment aus Posting # 1190
Ihr liegt also schon vielfach ein gutes Stück weit mit euren Meinungen zu der „Begleitmusik einer Rally“ in ähnlicher Spur.
…..Bei den Akteuren scheint nun Konsens zu sein, dass die Weltwirtschaft in eine Rezession rutscht. Gleichzeitig aber meinen wohl viele, das aktuelle Kursniveau sei dem, was kommt nicht angemessen, sprich zu niedrig. Also wird erst einmal wieder gekauft und es ist gut möglich, dass es relativ zügig in den großen Indices wieder bis zur Abbruchkante von Ende September hoch geht.
Als Begleitmusik gehört dazu aber meiner Meinung nach, dass auch die Rohstoffpreise wieder steigen. Für eine Bodenbildung hier insbesondere bei Öl gibt es Anzeichen, auch wenn wir keine Kurse über rund 80 Dollar hinaus erwarten können (und sollten). Damit dies aber so kommt, muss auch Euro/Dollar Stärke zeigen, was wiederum v.a. Gold stützt.
Ohne diese Intermarket-Konstellation wird aus dem jetzigen, kleinen Auftrieb bei den Aktienkursen nichts. Übergeordnet sollte man sich darüber klar sein, dass wir hier nicht am Anfang eines neuen Bull-Runs a la 2003 stehen. Aber eine „schöne“ Barenmarkt-Rallye könnte es werden…..
Und auch ich habe Angst vor einem Absturz. Als Bulle hat man oft, zu oft eines auf die Finger bekommen.
Aber was ist, wenn es keine Bärenmarkt-Rally ist, was ist, wenn es der Beginn eines Bullenmarktes ist?
Ich weiß, die Kreditkartensache, die Credit Default Swaps, die fallenden Häuserpreise, die Schulden über Schulden über Schulden.
Diese negativen Einfluss werden sich wieder ins Bewusstsein schleichen, die Quartalszahlen werden mieser… Der Bär wird wieder die Tatze schwingen und schon werden die Bullen abgefrühstückt… Oder eben nicht, weil sie relativ schnell bereit sind, die Aktien wieder wegzugeben – Stop-Loss über Einstand… hauptsache kein Geld verbrannt…
Zitat Stöffen: "Übergeordnet sollte man sich darüber klar sein, dass wir hier nicht am Anfang eines neuen Bull-Runs a la 2003 stehen."
Aber denkt mal das für vernünftige Menschen Undenkbare...
Könnte es sein? Kein dummes, bullishes Pushen?
Stellen wir uns vor, dass der Baltic Dry Index wieder steigt, der Bankenindex ebenso (macht er wohl gerade jetzt). Ist dieses zu denken dumm?
Wir standen vor einigen Wochen kurz vor einem Bank-Run (ich hasse dieses Wort); habe lang mit einem Banker von Quirin darüber gesprochen - er gab mir recht, dass es sauknapp war...
Lasst uns nicht nur extrem pessimistisch denken, sondern auch mal extrem optimistisch.
Ich wiederhole mich - kein dummes "die Krise ist überstanden"-Gerde - eher ein Planspiel. Bewusst unter verschiedenen Prämissen Dinge durchdenken. Etwas Diskurs in dieses inzwischen sehr harmonische Antizykliker-Ding bekommen. Kein Mobbing, sondern Diskurs.
Ich weiß, was Metro jetzt sagen wird, und da gebe ich ihm bereits jetzt recht.
Er wird sagen, dass er nicht dran glaubt, aber dass er den Indikatoren folgt, dem Sentiment, dem magischen Turbodepot-Orakel - den Bauch ausschaltet, vorsichtig bleibt... Wenn der Trend bis Weihnachten hält – ok – wenn er vier Jahr hält – auch ok…
Hyronimus Perpf
Auch ich ziehe diese Möglichkeit in Betracht, zumal diese Krise anders ist als alle anderen zuvor: Sie findet irgendwie nur virtuell statt: Wo sind die Arbeitslosen? Wo die Einkommensverluste? usw. Diese Krise ist bislang nur "gefühlt" (d.h. die Leute fahren Investitionen nur aufgrund ihrer ÄNGSTE vor Vermögensverlusten zurück - lassen wir die paar Subprimer mal weg, die eh nie wirklich was zum Konsum beitrugen) und daher besteht die Chance, dass wir sie schneller als erwartet mittels der auch historisch enormen Liquiditätsspritzen der Zentralbanken überwinden können.
Doch sollte man vorsichtig bleiben: Wer wie ich 2000-2003 "voll long ausgekostet" hat weiß, dass die Börse zwar das Ende eines Abschwungs vorwegnimmt, aber V-Boden sehr sehr selten sind. Fast immer folgt ein nochmaliger Test der Tiefs. Von daher würde ich mal abwarten, wie dieser Test (vermutlich Anfang 2009) abgeht, dann sollten wir weiterreden.
Mein (sentiment)technisches System der Antizyklik und Trendfolge bewahrt mich - wie stöffen richtig anmerkte - vor dem Fehler, eigene Wünsche, Ängste und Hoffnungen in die Börse zu projezieren. Niemand kann die Börse vorhersagen, daher bringt es auch nichts, es zu versuchen. Lasst den Markt entscheiden wohin es geht und geht mit...
Der Ölpreis ist m.E. gefallen, weil die Übertreibung nach oben so nicht zu halten war.
Auch, das bei schwächelnder Nachfrage (Rezessionsgefahr) ein Preis bei anhaltendem Angebot fällt ist logisch. Das Angebot ist mittlerweile verkleinert worden, ergo ...
Börse und Logik, zwei Welten begegnen sich... Man muss nicht alles glauben, was geschrieben wird...
Aber mal grundsätzlich:
Bis vor kurzem waren wir noch am Abgrund, jetzt geht es wieder auf? Ich will eigentlich genau dann wieder short gehen, wenn der erste Fond-Heinz auf Bloomberg genau das sagt.
Sicher ist die Börse eine nicht zu berechnende Größe, ABER: Jede Krise beginnt doch erstmal in den Köpfen und die „allgemeine“ Verunsicherung ist nach wie vor sehr groß. Das ist langfristig nach mE ein vorzüglicher Krisen-Indikator…
Es ging etwas zu schnell runter, daher geht es jetzt evtl. auch wieder schnell hoch. Eine Rezession kann aber niemand wegreden...
Klar, man kann alle Alternativen durchspielen und jedes professionell gemanagte Unternehmen handelt grundsätzlich so. Aber, wir sind hier an der Börse und da zählt eben nur: hoch oder runter, schwarz oder weiß. Wenn wir in der optimistischsten Variante zum Schluss kommen, dass die Krise vorbei ist - was wäre die Erkenntnis für unser handeln? ... am besten nicht zu handeln?!
Börsentechnisch könnte nun der schon gestern spürbare Hoffnungsfunke auf die Kurse überspringen und die Rally nochmal mächtig befeuern. Dabei sein ist alles, doch Vorsicht: Nicht nur Wahlpartys enden irgendwann im Kater. Aber die nächsten Wochen dürften die Signale weiter auf Grün stehen, daher viel Spaß euch allen!
So, muss jetzt zur Arbeit. Mal sehen was die anderen dort zur Wahl sagen...
http://ftalphaville.ft.com/blog/2008/11/04/17783/...-buy-buy-buy-buy/
wobei ich mich natürlich frage,wann uns die Realität einholen wird