Bastei Lübbe (WKN: A1X3YY)


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Neuester Beitrag: 14.11.24 19:00
Eröffnet am:08.10.13 09:23von: BackhandSm.Anzahl Beiträge:2.952
Neuester Beitrag:14.11.24 19:00von: mexelLeser gesamt:636.614
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23688 Postings, 5349 Tage Balu4uDanke für die Info!

 
  
    #1326
14.02.19 18:28

966 Postings, 4300 Tage HutaMGResearch

 
  
    #1327
1
15.02.19 16:04
Guten Tag !

Nach der kurzen Euphorie gestern nach den Zahlen fällt der Kurs heute ja wieder mächtig zusammen und wir bewegen uns fast wieder in den Regionen, in denen wir uns vor den Zahlen bewegt haben.

Ein Puzzleteil, das dazu beiträgt könnte die aktuelle "Analyse" von Warburg Research sein, die nach den Q3 Zahlen veröffentlicht wurde (Anlageurteil unverändert "Halten" bei einem von 2,30 Euro auf 2,10 Euro zurückgenommenen Kursziel). Ich habe zu Analysten und deren Prognosefähigkeit eine eigene Meinung. Beeindruckend finde ich es immer wieder, wenn Analysten bei ein und derselben Aktie auf der Basis gleicher Zahlen und Informationen zu vollkommen unterschiedlichen Anlageurteilen und erst recht Kurszielen komme und das dann auch noch irgendwie durch eindrucksvolle wüste Berechnungen mit irgendwelchen Modellen versuchen (pseudo)wissenschaftlich zu begründen.

Aber da kann und soll jeder seine eigene Meinung haben. Für mich sind Analysen in jedem Fall bestenfalls ergänzende Informationen, die mich in meiner Entscheidung, ob ich eine Aktie halte, kaufe oder lieber die Finger davon lasse, bestenfalls unterstützen können.

Allerdings empfinde ich das "Research" von Warburg schon fast als Frechheit (vielleicht übersehe ich da aber etwas):

https://www.luebbe.com/web/downloads/module/...omment_20190215_de.pdf

Der dortige Analyst geht tatsächlich davon aus, dass Bastei Lübbe im nächsten Jahr eine Ebitmarge von lediglich 2,9% erreichen wird. Das ist nun sehr weit von dem entfernt, was der Vorstand sich für das nächste Jahr so vorgenommen hat (zwischen 6 und 8%).
Nun muss man ja nicht alles glauben, was ein Vorstand so von sich gibt.
Aber interessant ist aus meiner Sicht, dass der Analyst offenbar der Meinung ist, dass sich die Ebitmarge von Bastei Lübbe im nächsten Jahr reduzieren wird.
Für das laufende Jahr wird ja bei einem Umsatz von 90 Mio Euro davon ausgegangen, dass das Ebit bei mindestens 0,5 Mio Euro liegen soll. Dazu muss man die Einmalaufwendungen für das Effizienzprogramm etc. i.H.v. 2,5 Mio Euro hinzurechnen (die sollen ja im nächsten Jahr nicht mehr anfallen). Dann kommt man also auf ein bereinigtes Ebit von 3 Mio Euro - und damit einer Ebitmarge von 3,3 %.

Im nächsten Jahr soll die Marge dann also, trotz eines in der Warburgprojektion um knapp 3 Mio Euro steigenden Umsatz und trotzdem dann das Effizienzprogramm seine volle Wirkung entfaltet, tatsächlich wieder um 0,4 Prozentpunkte fallen? Da würde ich doch ganz gerne mal wissen, warum das so sein soll?

Noch doller wird es mMn, wenn ich mir den Posten "Minderheitenanteile" in der Warburg G+V Projektion auf Seite 5 anschaue.

Im nächsten Jahr wird ja, wenn überhaupt, nur noch Daedalic als nennenswerte Mehrheitsbeteiligung im Unternehmen verbleiben. Mithin können Ergebnisanteile für Minderheitengesellschafter auch nur aus einem Gewinn von Daedalic entstehen.

Nun geht der Warburganalyst davon aus, dass der gesamte Konzernjahresüberschuss im nächsten Jahr 0,9 Mio Euro beträgt. Davon sollen dann aber noch 0,4 Mio Euro auf Minderheitengesellschafter entfallen.
Daedalic gehört ja bekanntermaßen zu 51% Bastei Lübbe, die Minderheiten verfügen also über 49% der Anteile. Wenn der den Minderheiten zustehende Anteil am Gesamtjahresüberschuss aber 0,4 Mio Euro betragen soll, dann müsste der Jahresüberschuss, der alleine auf Daedalic entfällt etwa bei 0,81 Mio Euro liegen. Da der gesamte Konzernüberschuss im kommenden Jahr aber ja nur bei 0,9 Mio Euro liegen sollte, verbleiben für die Bereiche Roman und Buch nur knapp 0,1 Mio Euro Jahresüberschuss.
Ich meine, ich wäre kreuzfroh, wenn Daedalic 0,81 Mio Euro reinen Jahresüberschuss erwirtschaften würde - dann wären wir sicher schon ein paar Schritte weiter bei Bastei Lübbe. Aber erwartet der Analyst von Warburg Research tatsächlich, dass der Ergebnisanteil der Sparten Buch und Roman im nächsten Jahr bei etwa "Null" liegt? Und falls ja, wie kommt der gute Mann zu dieser Erkenntnis?

Ich würde mich freuen, oder sagen wir lieber, ich hätte nichts dagegen, wenn mir irgendwer hier im Forum einen Denkfehler in meiner Argumentation nachweisen würde, denn irgendwie kann (und will) ich nicht glauben, dass irgendwer für derartige offensichtliche Fehleinschätzungen auch noch bezahlt wird. Also: Wenn ich irgendwo einen Fehler drin hab, dann würde ich mich über eine Info freuen.

Solange sehe ich das Analyseupdate von Warburg aber nicht einmal als eine interessante aber nicht wirklich entscheidungsrelevante Informationsergänzung an (wie andere Analysen) sondern als ziemlich fragwürdig zusammengestellt. Ganz ehrlich: Wenn ich keinen Fehler in meiner Argumentation drin habe, würde ich mir als Vorstand bei Bastei Lübbe ernsthaft überlegen, ob ich eine derartige "Analyse" weiter bezahlen möchte oder das Geld nicht irgendwie sinnvoller ausgeben könnte. Ich würde von einem Analysten, der ja immerhin ein öffentliches AnlageURTEIL über eine Aktie abgeben soll in jedem Fall eine sorgfältige und begründete Arbeit erwarten. Derzeit zweifle ich das aber wirklich an (wie gesagt: Solange mir hier niemand erklärt, was ich wo falsch gesehen habe - sollte ich tatsächlich fehlerhaft argumentieren, täte mir das natürlich sehr leid und ich würde das Urteil über die Qualität der Analyse dann selbstverständlich ändern!).

Ich wünsche allen hier ein schönes Wochenende!  

693 Postings, 2972 Tage MäxlJa

 
  
    #1328
15.02.19 16:08
und heute ist wieder Freitag.
Der übliche Trott.
Ich- für mich- kann mit den Zahlen leben. Besser als angedacht.
Bin mal gespannt, bis wann sich das herumspricht.
In diesem Sinne
Schönes WE für alle  

966 Postings, 4300 Tage HutaMGNoch einmal "Research"

 
  
    #1329
16.02.19 11:45
Guten Tag !

Ich hadere immer noch etwas mit den aktuellsten Researchupdates zu Bastei Lübbe. Dabei geht es mir nicht darum, mich über Ergebnisse auszulassen, die mir nicht in den Kram passen - sondern schlicht und ergreifend darum zu verstehen, wie die Analysten zu ihren Werten kommen (es geht mir nicht um die Schlussfolgerungen, denn ich hätte z.B. fürs erst mit dem Kursziel von Warburg (2,10 Euro) kein Problem.

Generell gehe ich davon aus, dass man sich mit einem Unternehmen, über das man ja wie gesagt, ein Anlageurteil abgeben soll, etwas intensiver beschäftigt. Wenn man sich bei Warburg z.B. hätte dazu durchringen können, eine Begründung dafür zu geben, warum man offensichtlich der Meinung ist, dass der Vorstand keine wirkliche Ahnung von seinem Geschäft hat und deshalb vollkommen illusorische Ebitmargenziele in die Welt setzt oder warum man davon ausgeht, dass die Marge im nächsten Jahr sinkt, oder warum man glaubt, dass der komplette Gewinn im nächsten Jahr von Daedalic kommt und Buch und Roman ohne Gewinnanteil bleiben werden, dann könnte man sich damit ja inhaltlich auseinandersetzen. Das passiert aber nicht - und dann kann man doch nur vermuten, dass man entweder selber einen Fehler im Denkprozess hat (noch einmal der Hinweis, dass ich (gerne) entsprechende Hinweise aufnehme, weil es mich einfach interessiert, ob ich da schief liege - ich bin ja nicht vom Fach) oder dass (was man sich ja irgendwie eigentlich nicht vorstellen will, denn das Research wird ja bezahlt) der Analyst kein Interesse daran hatte, sich mit dem Unternehmen näher auseinanderzusetzen.

Es gab ja in den letzten Wochen noch eine weitere Studie (allerdings vor den Zahlen)

https://www.luebbe.com/web/downloads/module/content/2162811/

Der dort zuständige Analyst hat immerhin für das nächste Jahr keine Minderheitenanteile eingerechnet (glaubt also offenbar nicht daran, dass Daedalic einen nennenswerten Gewinnbeitrag abliefern wird)- ist ja schonmal was...

Dafür bereinigt er das EBIT im laufenden Jahr, dass er in Übereinstimmung mit dem Vorstand bei etwa 0,6 Mio Euro ansetzt, lediglich um 1,2 Mio Euro (laut Seite 3 der Studie beträgt das bereinigte Ebit 1,8 Mio Euro).
Da frage ich mich schon, wie man dort auf diese Zahl kommt, wenn der Vorstand immer wieder darauf hinweis, dass das Ebit in diesem Jahr durch Einmalaufwendungen i.H.v. 2,5 Mio Euro beeinflusst wird.

Und ich frage mich dann auch erneut, ob ich, wenn ich dann meine, dass man das Ebit doch eigentlich um diese 2,5 Mio Euro Einmalaufwendungen bereinigen müsste, irgendetwas übersehe oder ob einfach der Analyst den Fehler gemacht hat...

Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich als Vorstand schwarz ärgern würde, wenn es eine Reihe von Analysten gibt, die dem Vorstand in den entsprechenden Gesprächen entweder nicht zuhören oder glauben, dass der Vorstand mit seinen Zielvorgaben für das kommende Jahr entweder selber nicht weiß, was er da erzählt oder bewusst Unfug erzählt.

Die DZ Bank schreibt z.B. in der Analyse, dass (Zitat) " ab 2021/22 eine EBIT-Marge im Korridor von 6 bis 8% erzielbar sein" sollte. Der Vorstand sieht diese Marge aber schon ab dem nächsten Jahr (sprich 2019/2010) als erreichbar an und kommuniziert das auch so in "den Markt".

Soll diese Verschiebung des Margenziels um immerhin 2 Jahre nun heißen, dass die DZ Bank weitergehende Infos hat als "der Markt" oder heißt das schlicht und ergreifend, dass man seitens der DZ Bank dem Vorstand nicht zutraut, einen entsprechenden Überblick über sein eigenes Geschäft zu haben?

Ich bin da wirklich etwas verwirrt!

Es geht mir hier, wie gesagt, keineswegs darum, irgendwelche Analysen zu kritisieren, nur weil mir deren Ergebnisse nicht in den Kram passen. Es geht mir ehrlich darum zu verstehen, wo die Diskrepanzen herkommen.

Davon abgesehen bin ich aber auch der Meinung, dass Bastei Lübbe prüfen sollte, ob solches Research sich tatsächlich auszahlt (falls es um bezahltes Research geht). Grade bei einem Unternehmen wie Bastei Lübbe, bei dem in der Vergangenheit viel zu viel versprochen und viel zu wenig gehalten wurde, ist der Markt doch absolut zu Recht skeptisch, was Vorhersagen und Prognosen angeht. Und wenn dann mindestens zwei Researcher zu dem Ergebnis kommen, dass das, was der (immer ja noch relativ neue) Vorstand sich für das nächste Jahr vorgenommen hat, bei weitem nicht erreicht wird, dann heißt das doch im Klartext, dass auch der neue Vorstand nicht verlässlich ist, wenn es um Prognosen geht - und das dürfte schon den ein oder anderen Interessenten dann abschrecken...

Ich wünsche allen hier ein schönes Wochenende (trotzdem).

 

966 Postings, 4300 Tage HutaMGKNV

 
  
    #1330
17.02.19 10:44
Guten Morgen !

Heute mal nix zum Thema "Research" ...;)

In der letzten Woche musste ja auch der laut SZ (Artikel in der Printausgabe vom 16.02.2019) "wichtigste Buchgroßhändler Deutschlands", die KNV, Insolvenz anmelden.

Welche Konsequenzen da auf den Buchmarkt allgemein und auf einzelne Verlage zukommen, wird man wohl erst ermessen können, wenn feststeht, ob und wie es gelingt. den Buchgroßhändler im Rahmen einer Insolvenz zu sanieren und welche Ausfälle dann auf die einzelnen Verlage entfallen.

Generell ist es wohl so, dass einige Verlage (im Artikel der SZ werden namentlich die Bonnier Mediengruppe, dtv und Suhrkamp genannt) auch ihre Neuerscheinungen über KNV ausliefern. Ansonsten sorgt KNV dafür, dass Bücher "über Nacht" an die Buchhändler ausgeliefert werden können, indem sie die Bücher der Verlage in großen Warenlagern vorrätig halten und bei Bedarf dann eben an die einzelnen Buchhandlungen weiterleiten. Wenn ich das richtig sehe, kauft KNV dafür die Bücher von den Verlagen (und bekommt wegen der hohen Stückzahlen dann Rabatte beim Einkauf) und verkauft diese dann mit einem Aufschlag an die einzelnen Buchhandlungen weiter.

Nachdem die KNV nun in die Insolvenz gerutscht ist, sind die Verlage aber nur noch Insolvenzgläubiger, das bedeutet, dass ihre Rechnungen für die von KNV an die Buchhandlungen ausgelieferten Bücher nur noch im Rahmen der Insolvenzquote bedient werden dürften.

Und KNV hat dem Vernehmen nach ein Zahlungsziel von etwa 2 Monaten in Anspruch genommen, was bedeutet, dass die Bücher, die KNV für das Weihnachtsgeschäft von den Verlagen erworben hat, noch nicht bezahlt sein dürften.

Nun wird nicht jedes Buch über KNV geliefert - es gibt erstens einmal Bücher, die direkt vom Verlag geliefert werden und es gibt darüber hinaus auch noch zwei größere Mitbewerber von KNV (Libri und Umbreit) - dennoch ist KNV für die Branche extrem wichtig, weil nur durch solche Zwischenhändler die Fähigkeit der kleinen Buchhandlungen, Bücher "über Nacht" zu vernünftigen Konditionen erhalten zu können, gewährleistet ist.

Neben den allgemeinen Auswirkungen auf die Branche (kleinere Buchhandlungen dürften es schwer haben, ohne oder mit einem erschwerten Barsortiment mit dem Service, den große Buchhandlungen bieten mitzuhalten), gibt es natürlich auch Auswirkungen auf einzelne Verlage. Grade kleinere Verlage dürften durch die Zahlungsstockung bzw. möglicherweise ja sogar durch den Ausfall von Zahlungen in erhebliche Schwierigkeiten geraten, denn im Regelfall ist die Liquiditätslage bei den kleineren Verlagen nicht grade üppig.

Was Bastei Lübbe angeht, weiß ich natürlich nicht, ob und ggfs. mit welchen Beträgen das Unternehmen da im Feuer steht. Es kann auch so sein (in anderen Branchen ist das jedenfalls üblich), dass die Bücher, die sich noch im Lager der KNV befinden, unter dem Eigentumsvorbehalt stehen, also der Verlag diese Bücher zurückfordern kann, solange sie noch nicht endgültig bezahlt sind, was dann ja für BL keinen wirklichen Verlust bedeuten würde. Bleiben "nur" die Beträge für die Bücher, die BL an KNV geliefert hat, von dieser noch nicht bezahlt worden sind, aber schon an irgendwelche Buchhandlungen ausgeliefert worden sind. Die Bücher kann BL ja nicht mehr zurückfordern, weil sie ja physisch nicht mehr im Lager der KNV sind und das Geld kann KNV derzeit nicht bezahlen bzw. nur im Rahmen einer Insolvenzquote.

Es könnte (Konjunktiv!) also sein, dass Bastei Lübbe Forderungen abschreiben muss - wie gesagt Konjunktiv, weil nicht klar ist, ob es nicht doch noch eine Lösung für die KNV gibt (angeblich gibt es ja Interessenten für das Unternehmen) und man mit diesen Interessenten ggfs. über ein längeres Zahlungsziel endgültige Forderungsausfälle verhindern könnte).

Grundsätzlich ist in der Branche wohl die Ansicht vorherrschend, dass man alles tun muss, um KNV am Leben zu erhalten, weil sonst die Buchlogistik einen schweren Schlag erleiden würde - insofern kann man sicher optimistisch sein, dass man irgendeine Lösung finden wird. Man weiß aber noch nicht, wie teuer die für die Beteiligten jeweils sein wird.

Läuft es sehr schlecht, wäre auch BL davon betroffen. Das wäre dann natürlich wieder mal sehr ärgerlich - aber in diesem Fall wäre Bastei Lübbe ja mal nicht selber schuld sondern lediglich "Opfer der Verhältnisse" (das würde dann zwar trotzdem die Bilanz bzw. G+V tangieren aber eben nur einmalig und nicht "systemimmanent").

Einen schönen Sonntag allerseits.

Ich bin mal gespannt, wie diese Geschichte nun weitergeht.  

966 Postings, 4300 Tage HutaMGErfreulich

 
  
    #1331
18.02.19 10:52
Guten Tag !

Wie ja schon mehrfach betont, sind gute und erfolgreiche Produkte natürlich für jedes Unternehmen die Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg - und erfreulicherweise ist aktuell auch ein Hörbuch aus dem Hause Lübbe Audio mit dem deutschen Hörbuchpreis in der Kategorie "Beste Unterhaltung" ausgezeichnet worden:

https://www.luebbe.com/de/news/2019-02-14/...vermes-lesung/id_7634057

Einen guten Wochenstart allerseits!  

966 Postings, 4300 Tage HutaMGUnd noch einmal KNV

 
  
    #1332
18.02.19 14:25
Hier sind noch ein paar Beiträge aus dem Buchreport zum Thema "KNV":

https://www.buchreport.de/2019/02/15/dieser-mann-soll-knv-sanieren/

https://www.buchreport.de/2019/02/15/...-insolvenzverwalter-bestellt/

Aus diesen Beiträgen wird ersichtlich, dass der Insolvenzverwalter das Ziel hat, das Unternehmen KNV zu sanieren und zu erhalten.

Die Frage wird "nur" sein: Wer wird welchen Beitrag zur Sanierung dieses für den stationären Buchhandel "systemrelevanten Unternehmens" leisten müssen?

Das ist ein ziemlich zweischneidiges Schwert, so wie ich das sehe. KNV ist für die Fortführung des Geschäftsbetriebs natürlich zwingend darauf angewiesen, dass die Verlage weiter Bücher liefern und dabei nicht grade Vorkasse verlangen (sonst geht das Geschäftsmodell des Großhändlers insbesondere angesichts der angespannten Liquiditätslage ja nicht mehr auf). Das bedingt mMn aber, dass man die Verlage nicht auf den unbezahlten Rechnungen für schon weiterverkaufte Bücher sitzen lässt (der ein oder andere kleinere Verlag würde einen derartigen Forderungsausfall angesichts der in der gesamten Branche sicher nicht so extrem üppigen Liquiditätsausstattung wohl auch nicht überleben). Beide (Verlage und KNV) brauchen einander - deshalb spricht natürlich schon einiges dafür, dass man das Unternehmen nicht gegen die Wand fahren lässt und die Verlage dadurch auf ihren unbezahlten Rechnungen sitzenbleiben.

Eine auch aus Sicht der Verlage vielleicht gangbare Lösung könnte mMn darin bestehen, die Zahlungsziele für die noch nicht bezahlten Rechnungen auszudehnen, um den Druck von der KNV zu nehmen, damit dort in größerer Ruhe als bisher vielleicht doch noch ein Investor gefunden wird. Dann hätten die Verlage auch keine tatsächlichen Ausfälle sondern "nur" Zahlungsstockungen hinzunehmen (wobei auch das den ein oder anderen kleineren Verlag schon sehr belasten würde).

Ich bin sehr gespannt, wie es da in den nächsten Tagen und Wochen weitergeht.  

966 Postings, 4300 Tage HutaMGResearch SOLVENTIS

 
  
    #1333
19.02.19 13:27
Guten Tag !

Nun wurde das zweite Research nach den Q3 Zahlen veröffentlicht - diesmal von der SOLVENTIS Beteiligungen.

https://www.luebbe.com/web/downloads/module/...ei_Luebbe_18022019.pdf

Was das reine Zahlenwerk angeht, entspricht dieses Research den Prognosen des Vorstands deutlich eher als die entsprechenden Veröffentlichungen von Warburg und der DZ Bank. Während diese beiden die Vorstandsprognose für das kommende Jahr (Ebitmarge zwischen 6 und 8 %) komplett ignorieren bzw. die Expertise des Vorstands in diesem Punkt in Zweifel ziehen und für das Geschäftsjahr 2019/2020 von Ebitmargen von 3,75% (DZ Bank) bzw. sogar nur 2,9% (Warburg) ausgehen, nimmt SOLVENTIS eine Marge von 6,0 % an.

Wie erstaunlich unterschiedlich die Analysten das Unternehmen betrachten sieht man an dem Punkt "Minderheitenanteile".

Dabei handelt es sich (mMn), da es sonst mWn im nächsten Jahr keine Gesellschaften mehr im Konzernverbund gibt, die nicht zu 100% im Eigentum von BL selber stehen, um die "Gewinnanteile", die den Minderheitsgesellschaftern von Daedalic zustehen (der Gewinn von Daedalic wird zunächst einmal komplett dem Konzern zugerechnet, dann werden aber vom Gesamtergebnis des Konzerns der auf die 49% anderen/konzernfremden Gesellschaftern von Daedalic entfallende rechnerische reine Daedalicgewinn wieder abgezogen).

Die DZ Bank sieht im nächsten Jahr keinen Daedalicgewinn und dementsprechend auch keinen Minderheitsgesellschaftern zustehenden Gewinnanteil. Dafür glaubt die DZ Bank aber, dass Roman und Buch (die beiden anderen Geschäftsfelder des Konzerns) einen Jahresüberschuss von zusammen 1,7 Mio Euro erwirtschaften.

Warburg glaubt, dass Daedalic einen Gewinn von 0,81 Mio Euro erwirtschaften wird, weshalb 0,4 Mio Euro des Konzernergebnisses an Minderheiten gehen müssen . Dafür meint Warburg aber, dass Buch und Roman noch nicht einmal 0,1 Mio Euro zum Ergebnis beitragen werden.

Und SOLVENTIS wiederum meint, dass Daedalic im nächsten Jahr sogar ca. 1,6 Mio Euro Jahresergebnis erreichen wird, weshalb 0,8 Mio Euro an Minderheiten ausgeschüttet werden müssten. Buch und Roman erzielen nach deren Rechnung in etwa 1,9 Mio Euro Jahresergebnis im kommenden Geschäftsjahr.

Man sieht also: Für jeden ist etwas dabei :)

Nun kann man als außenstehender Aktionär natürlich nicht jede Zahl wirklich valide überprüfen - aber es gibt wenigstens den ein oder anderen Anhaltspunkt.

Da wären zunächst einmal die Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres. Und man kann wohl auch relativ verlässlich davon ausgehen, dass die Prognose für das laufende Jahr einigermaßen eingehalten werden kann, da zwischen Abgabe der Prognose und Ende des laufenden Geschäftsjahres ja im Prinzip nur noch knapp 8 Wochen lagen.

Eliminiert man alle Einmalaufwendungen etc. aus dem laufenden Jahr, stellt sich das Bild so dar:

In den ersten neun Monaten hat BL insgesamt 72 Mio Euro Umsatz und gut 4 Mio Euro EBIT erzielt (ausgewiesen 2,1 Mio Euro, Einmalaufwand 2 Mio Euro). Dies entspricht einer Marge von etwa 5,5%. Daedalic hat zu diesem Ergebnis ausweislich der Segmentberichterstattung noch ein negatives EBIT von - 0,2 Mio Euro beigetragen - insgesamt erwartet man für Daedalic im laufenden Jahr aber ein negatives EBIT von etwa 0,5 Mio Euro (laut GB).
Da das nun laufende Q4 im Verlag immer besonders schwach ist, rechnet man bei Bastei Lübbe nun mit einem Gesamtumsatz von etwa 90 Mio Euro bei einem positiven EBIT (unbereinigt) von 0,5 Mio Euro (das bedeutet dann rein für Q4 etwa 18 Mio Euro Umsatz und ein EBIT von - 1,0 Mio Euro, wovon etwa - 0,3 Mio Euro von Daedalic stammen).

Wird dieses Ergebnis planmäßig erreicht, würde die (um Einmalaufwendungen bereinigte) EBITmarge im Gesamtjahr dann bei (einschließlich Daedalics Verlust) bei 3,3% liegen (ohne Daedalic übrigens dann bei 4,4 %!).

Nun soll ja das Jahr 2019 für Daedalic das "ökonomisch beste Jahr der Firmengeschichte" werden, weil man so viele aus Sicht des dortigen CEO vielversprechende Neuentwicklungen in der Pipeline bzw. am Start hat. Als Aktionär hätte ich da natürlich absolut überhaupt nichts gegen.

Meiner Einschätzung nach hat Daedalic bisher nämlich noch in so gut wie keinem Jahr wirklich nachhaltig zum Konzernergebnis beigetragen - und wenn man einen Strich unter die Ergebnisbeiträge dieser Beteiligung zieht, dürfte das Ergebnis insgesamt negativ sein.

In den besseren Jahren hat Daedalic ein leichtes Plus erreicht (von dem dann aber ja, wie schon gesagt, 49% noch Drittgesellschaftern zugestanden haben) - im letzten Jahr gab es dafür dann ja ein "fettes Minus".
Dennoch wäre es natürlich erfreulich, wenn Daedalic, wie ja von SOLVENTIS und Warburg übereinstimmend prognostiziert, im kommenden Jahr einen positiven Ergebnisbeitrag abliefern würde.

Der Bereich "Roman" bringt dagegen eigentlich seit Jahren verlässlich etwa 1,5 Mio Euro Ergebnisbeitrag - dass sich hier im nächsten Jahr signifikante Änderungen ergeben, ist nicht wirklich ersichtlich.

Bleibt der Bereich "Buch". Der ist bei Bastei Lübbe inzwischen fast zweigeteilt.
Auf der einen Seite das extrem erfolgreiche Label LYX, das, nach den Aussagen in der SOLVENTIS Studie im laufenden Jahr seinen Umsatz fast verdoppelt hat (was ja auch eindrucksvoll aufzeigt, dass man auch in einem stagnierenden Markt durchaus erfolgreich publizieren kann, wenn man die richtigen Produkte hat und die richtige Marketingstrategier) und die doch recht erfreulich verlaufenden Jugendbuchverlage Boje und Baumhaus sowie das Gemeinschaftsunternehmen "Community Editions". An der Stelle möchte ich dann doch noch einmal eine Lanze für den in vielerleri Hinsicht eher glücklosen Herrn Schierack brechen, der ja nicht nur oolipo und Buchpartner und Daedalic ins Haus geholt hat sondern auch LYX.

Und auf der anderen Seite der leider ziemlich eingerostete Teil des Buchverkaufs, der auf die klassischen Verlage Bastei Lübbe, Ehrenwirth und Eichborn entfällt. Hierzu gibt es zwar keine näheren Assagen - außer der von SOLVENTIS, dass das Buch von Timur Vermes "Die Hungrigen und die Satten" auch nicht in Ansätzen die Umsätze gebracht hat, die man einkalkuliert hatte (und ich für meinen Teil glaube, dass das auch nicht das einzige Buch aus diesen Verlagen war, das hinter den Erwartungen geblieben ist  - und es würde mich auch nicht wundern, wenn man nahezu das gesamte Ergebnis im Bereich Buch nur aus LYX, Baumhaus, Boje und CE ziehen würde - un vielleicht noch aus dem Ebooklabel "be" und die klassischen Verlage bei BL derzeit eher bestenfalls "flat" laufen).

Ich glaube jedenfalls, dass da wirklich einiges im Argen liegt und es höchste Eisenbahn wird, dass dort aufgeräumt und die Programmstrategie neu entwickelt wird. Hier liegen mMn auch noch Einsparpotentiale für die Zukunft, die man heben MUSS. MMn ist die Flut an (geben wir es mal zu "recht mittelmäßigen und oft auch beliebigen") Neuerscheinungen einfach zu groß. Vielleicht wäre Bastei Lübbe hier gut beraten, die Anzahl der Neuerscheinungen (vielleicht auch der Verlage in diesem Bereich) einzudampfen und sich auf wenige, dafür aber sehr viel erfolgversprechendere Neuerscheinungen zu konzentrieren und diese dann aber auch gezielt zu vermarkten, so wie das bei LYX für die Zielgruppe "junge Frauen" ja schon erfolgreich geschehen ist und weiter geschieht.

Welche Geschäftsentwicklung ist nun wahrscheinlich (soweit man das außenstehender Aktionär überhaupt beurteilen kann)?

Ausschließen, weil einfach zu weit hergeholt, würde ich die Warburgvariante: Also Gewinne nur aus Daedalic bei einem gleichzeitigen Absturz von Buch und Roman. Ich würde derzeit keinen Grund sehen, der eine solch drastische Korrektur in den Bereichen Buch und Roman rechtfertigen würde.

Der Bereich "Roman" könnte im EBIT ja wieder seine üblichen 1,5 Mio Euro bringen.

Der Bereich "Buch" bringt (wenn die Vorstandsprognose so eintrifft) im laufenden Jahr ein Ebit von etwa 2 Mio Euro bereinigt auf die Waage (0,5 Mio Euro ausgewiesenes EBIT plus 2,5 Mio Euro Einmalaufwendungen plus Verlust Daedalic 0,5 Mio Euro abzüglich Ebit Romanbereich 1,5 Mio Euro).

Da ja im nächsten Jahr die Effizienzprogramme erst voll greifen werden, sollte der Buchbereich eigentlich etwas besser abschneiden als im laufenden Jahr - zwar stehen auch im nächsten Geschäftsjahr keine schon im Vorhinein feststehenden ausgesprochenen Bestseller auf dem Programm - aber man will ja neben der Effizienz auch das Programm überarbeiten und dadurch mMn weitere Kosten sparen (ein Buch, das nicht verlegt wird, weil es kaum Aussichten hat, in der Masse der Neuerscheinungen durchzudringen, verursacht auch keine Kosten) und die verbleibenden Bücher erfolgreicher am Markt platzieren (dadurch dass man das Marketing auf die weniger werdenden Bücher konzentriert). Das ist dann aber ein "work in progress" und sicher nicht in ein paar Monaten "fertig"!

Und Daedalic? Da ja nun zwei von drei Analysten davon ausgehen, dass Daedalic dem Optimismus des CEO auch Taten folgen lassen wird und tatsächlich vielleicht auch mal einen nachhaltigen Jahresgewinn ausweisen könnte, kann man das ja immerhin nicht ausschließen. Für mich bleibt es strategisch richtiger, Daedalic zu veräußern - aber auch was den Kaufpreis für das Unternehmen angeht, kann es ja nicht schaden, wenn Daedalic nachweist, dass man auch wirtschaftlich erfolgreich sein kann - das dürfte den Preis jedenfalls nicht schmälern.

Alles in allem, würde ich mit meinen Überlegungen schon am nächsten bei SOLVENTIS sein, d.h. EBIT 1,5 Mio Euro Roman, etwa 3,5 bis 4 Mio Euro aus dem (verschlankten) Bereich Buch und ca. 0,5 Mio Euro (vor Drittanteilen) von Daedalic.
Warum gehe ich im Bereich Buch mit dem EBIT so deutlich hoch? Bei einem prognostizierten Gesamtumsatz von 95 Mio Euro, sollten etwa 73 Mio Euro plus x auf den Bereich Buch entfallen - die Zielmarge auch für den Bereich "Buch und Roman" liegt bei zwischen 6 und 8 % - das bedeutet in der Mitte, dass man bei etwa 83 Mio Euro Umsatz in den beiden Segmenten zusammen (Daedalic traue ich angesichts des Optimismus dann schon einen deutlicheren Umsatzanstieg zu) ein Ebit von zusammen 5,8 Mio Euro erzielen kann - davon entfallen 1,5 Mio Euro auf den Bereich Roman, bleiben ca. 4 Mio Euro für den Buchbereich.

Das würde dann auch insgesamt der Vorstandsprognose einer Ebitmarge von zwischen 6 und 8% entsprechen (Umsatz 95 Mio Euro, EBIT knapp 6 Mio Euro entspricht einer Marge von 6,3%)

Jedenfalls erscheint mir das angesichts der Zahlen für das laufende Jahr als deutlich realistischer als die Vermutung, dass Buch und Roman insgesamt bei etwa 0 Euro Ergebnis liegen (Warburg). Aber auch ein Ebit von etwa 3,6 Mio Euro, wie die DZ Bank glaubt, halte ich im nächsten Jahr für etwas untertrieben. Die DZ Bank glaubt, dass Daedalic im nächsten Jahr ausgeglichen sein wird (keine Drittanteile angesetzt), dann würden die 3,6 Mio Euro EBIT ja vollständig aus Roman und Buch kommen - in diesem Jahr sollen es aus Roman und Buch aber ebenfalls schon 3,5 Mio Euro sein (s.o.) und das obwohl das Effizienzsteigerungsprogramm ja erst zu wirken beginnt...

Natürlich ist das alles schon eine ziemliche "Rumraterei" (aber wenn ich mir die ein oder andere "Analyse" mal anschaue...na ja lassen wir das).

Von mir aus dürfen es sehr gerne die 21 Cent EpS sein, die bei SOLVENTIS letztendlich (nach Abzug von Drittanteilen) herauskommt (übrigens sieht SOLVENTIS dann konsequenterweise für das Jahr 20/21 keinen größeren Daedalicgewinn mehr - die Anteile Dritter am Konzergewinn sinken dann von 0,77 Mio Euro auf 0,1 Mio Euro - nicht jedes Jahr ist erfahrungsgemäß ein gutes Jahr für Daedalic. Insofern wäre es mir auch weiterhin sehr recht, wenn man Daedalic veräußern würde (SOLVENTIS geht davon aus, dass der Verkaufsprozess bis zum Sommer abgeschlossen sein wird).

Mir persönlich ist es eher schleierhaft, wie man bei SOLVENTIS bei einem angenommenen EpS von 21 Cent für das kommende Jahr dann auf ein Kursziel von 5,50 Euro kommt - das ist dann die "Analystenmagie" von der ich nichts verstehe ;).

Mir persönlich würde weiterhin - auch angesichts der Tatsache, dass der Kurs nach einem kurzen Höhenflug nach den Q3 Zahlen auch schon wieder bröckelt, ein stabiler Kurs über 2 Euro (vom heutigen Kurs gesehen würden 2,10 Euro z.B. ja immerhin auch schon wieder ca. 20 % Kurspotential entsprechen) fürs erste absolut genügen. Im nächsten Jahr wird BL ja noch beweisen müssen, dass man nun endgültig wieder zurück ist im Gewinnbereich und man wird sicher auch schon sehen können, wohin die Reise beim ja ebenfalls schon mehrfach angesprochenen angestrebten Wachstum gehen wird.

Für mich wären da die nächsten Hausaufgaben wie schon angesprochen sehr klar:
- Eindampfen der großen Zahl an Novitäten pro Jahr
- Konzentration auf erfolgversprechendere Bücher
- Möglichkeit, schneller auf aktuelle Entwicklungen auf dem Buchmarkt zu reagieren (manchmal ploppt ein Genre überraschend auf den Bestsellerlisten neu auf - und wenn man dann erst drei Jahre später auf den Zug aufspringt, nutzt das niemanden etwas)
- Von der Möglichkeit Gebrauch machen, einige Neuerscheinungen mindestens zunächst nur als Ebook herauszubringen
- Zielgruppengerechtes Marketing für bestimmte Zielgruppen (wie gesagt: Bei LYX funktioniert das ausgezeichnet)
- Möglicherweise auch eine intensivere Nutzung der Backlist (ich weiß, dass das extrem schwer ist - aber warum überlegt man nicht, z.B. die erfolgreiche Reihe von Mona Kasten (Save me,you und us) im nächsten Weihnachtsgeschäft als TB Bundle herauszubringen - zu einem attraktiven Preis in irgendeiner Schmuckverpackung - oder warum nutzt man nicht die bisherigen Folgen von Gregs Tagebuch intensiver als bisher - ich meine, es gibt ja immer wieder neue Jungs, die jetzt mit der 14. Folge dieser Reihe aufwachsen, sich aber auch für die erste Ausgabe interessieren könnten - auch hier könnte man z.B. zwei Ausgaben als TB_Ausgaben für de halben Preis anbieten etc.).
- Und dann natürlich die Übernahme weiterer kleinerer (Spezial) Verlage bzw. Imprints - möglicherweise auch auf dem (vergleichsweise stablien Kinder- und Jugendbuchmarkt).

Wenn dann, wie von SOLVENTIS prognostiziert im GJ 2020/2021 ein EpS von 32 Cent je Aktie herauskommt, dann wird sich der Kurs der Aktie auch von selber weiter voran bewegen...

Einen schönen Tag noch allerseits.  

693 Postings, 2972 Tage MäxlJa

 
  
    #1334
20.02.19 06:23
was Insolvenz betrifft: BL hat da eine Versicherung auf Lager,  die Schaden ersetzt , im Rahmen der vereinbarten Summe.
Nennt sich: Ausfallrisikoversicherung.
Das dürfte überschaubar sein.
Analysen:
Heute hier,morgen da.
Übermorgen: Nirgends
Oft nicht das Papier wert, da geschrieben.
Wenn das Wörtchen  - Wenn-  nicht wäre, wären wir alle Millionäre.!!
Ohne wenn und aber-- Gewinn pro Aktie - zählt.
Wird honoriert.
Bl fasst Fuß.
Der Markt wird reagieren-- über kurz oder lang.
Ich befürchte: Es wird länger dauern.
Aber -ich habe Zeit und Geduld.
Je länger man sich Zeit lässt, desto relativer wird alles.
Mancher würde staunen, was sich alles geändert hat, mit der Zeit,
In diesem Sinne
Bleibt Stressfrei
 

966 Postings, 4300 Tage HutaMGInsolvenz KNV

 
  
    #1335
22.02.19 17:28
Guten Abend !

Ich habe im Buchreport einen, wie ich finde, ganz aufschlussreichen Artikel über die Auswirkungen der Insolvenz des Buchgroßhändlers KNV auf die Verlage gefunden.

https://www.buchreport.de/2019/02/21/was-verlage-jetzt-tun-koennen/

Danach ist es tatsächlich so, dass die Forderungen der Verlage, die noch nicht bezahlt sind und die nicht über noch im Lager der KNV vorhandene Bücher abgesichert sind, als Insolvenzforderungen anzumelden sind und dementsprechend nur entsprechend der Insolvenzquote, die irgendwann in ein paar Jahren mal berechnet und dann ausgezahlt wird, bezahlt werden. Insofern kann es schon zu messbaren Verlusten für einen Verlag kommen, wenn dieser eine größere Anzahl vom Büchern über KNV ausgeliefert hat, die von der KNV (z.B. im Rahmen des Weihnachtsgeschäfts) schon an die Buchhandlungen verteilt/verkauft worden sind.

Unproblematisch dürften dagegen die Forderungen für die Bücher sein, die im Zeitpunkt der Insolvenz noch bei KNV gelagert waren, weil dort der Eigentumsvorbehalt gilt (ich gehe mal davon aus, dass auch im Verlagswesen nur unter Eigentumsvorbehalt geliefert wird (d.h. diese Bücher stehen bis zur Bezahlung im Eigentum des liefernden Verlags).

Eine wie ich finde sehr interessante Möglichkeit für die Verlage liefert der Autor unter Punkt 8 seines Beitrags. Offenbar haben die Verlage die Möglichkeit, ihre Forderungen gegen KNV im Rahmen eines "debt-to-equity" Verfahrens in Anteile am Unternehmen KNV umzuwandeln. Leider geht aus dem Beitrag mMn nicht eindeutig hervor, ob dafür Voraussetzungen erfüllt sein müssen - also z.B. eine Gläubigermehrheit dafür stimmen muss oder ob jeder Verlag das in Eigenregie bestimmen kann.

Wenn man sich dazu entschließen könnte, seine Forderungen in einen Anteil an der KNV umzuwandeln und gleichzeitig die KNV vom Kopf auf die Füße gestellt werden würde (es wäre ja nicht wirklich sinnvoll, die KNV irgendwie so weiterzuführen wie bisher, weil dies ja exakt zu der Insolvenz geführt hat - man müsste also das ein oder andere im Ablauf ändern, damit die KNV nicht kurz nach Beendigung dieser Insolvenz in die nächste gerät), dann wäre das vielleicht die bessere Alternative als nun Forderungen in unbestimmter Höhe abzuschreiben (wie gesagt, ich weiß auch nicht, ob bzw. in welcher Höhe Bastei Lübbe gegen Insolvenzausfälle Versicherungen abgeschlossen hat und gar nicht von der Insolvenz der KNV betroffen wäre, da aber allgemein davon geredet wird, dass Verlage schon den ein oder anderen Euro durch die Insolvenz verlieren dürften, gehe ich mal davon aus, dass nicht wirklich alle Verluste durch eine Insolvenz gedeckt sind - wie gesagt, wissen tue ich das aber nicht).

Ich bleibe mal gespannt, wohin sich dieses Thema in den nächsten Wochen noch entwickeln wird.

Allen hier wünsche ich ein charmantes Wochenende!  

693 Postings, 2972 Tage MäxlJa

 
  
    #1336
22.02.19 23:27
HutaMg : Eigentlich hat jede Firma , insofern sie aktiven Handel betreibt- eine Risikoausfallversicherung abgeschlossen.
Genau für solche Risiken, wie hier aufgeführt, ist diese angedacht.
Das trotz allem Verluste entstehen, ist klar. Da nur direkte Verluste bis zur Höhe der Versicherung ersetzt werden.
Die indirekten NICHT. Sprich : Arbeitsaufwand- Warten bis das Geld erstattet wird u.s.w..
Das kann auch ins Geld gehen.
Wie hoch-- in der Tat ungewiss.
Auch der Grund, warum die Aktie auf dem aktuellen Niveau verharrt.
Der Markt möchte wissen, wie hoch und welche Auswirkungen das auf den Gewinn hat.
Ärgerlich, da BL für die Sache nichts -aber auch wirklich rein gar nichts, kann.
Wer dem Ganzen noch einen positiven Moment abgewinnen will:
Eigene Versicherungen auf : Kosten-Nutzen überprüfen. Nicht vergessen: Preisvergleich.
Und die Frage der Fragen: Benötige ich diese Versicherung überhaupt?
In diesem Sinne
Ruhiges WE
 

693 Postings, 2972 Tage MäxlJa

 
  
    #1337
28.02.19 04:40
was die Insolvenz von KNV angeht:
www.buchreport.de   lesen.
Da gibt es News.
M.E: Alles halb so wild, man wird eine Lösung finden.
Es sollte sich aber jeder eine eigene Meinung bilden.
In diesem Sinne  

966 Postings, 4300 Tage HutaMGUmsätze

 
  
    #1338
28.02.19 17:39
Wenn ich das richtig gesehen habe, gab es gestern und heute keinen einzigen Umsatz in der Aktie auf Xetra.
Niemand möchte zu 1,685 Euro verkaufen und niemand zu 1,715 Euro kaufen.

Jedenfalls ist der Effekt aus den recht erfreulichen Q3 Zahlen verpufft und "der Markt" interessiert sich immer noch nicht wirklich für diesen Verlag...  

693 Postings, 2972 Tage MäxlJa

 
  
    #1339
28.02.19 19:22
richtig gesehen.)))))
Aber immerhin wurden noch hektisch übern Ecktisch bei Tradegate 2 Aktien gehandelt.
Man beachte die Uhrzeit: Nach 18.00 Uhr. Zu: 1.61 Euro.
Ich frag mich da, war das vorab Einstimmung auf Freitag. So zu sagen: Steilvorlage.
Das BL auf einen guten Weg ist, hat sich noch nicht so richtig herum gesprochen.
Man sucht gewohnheitsmäßig nach schlechten Nachrichten.
Es ist, wie bei allem Gewohnheiten, ein relativ langer Prozess , sich etwas abzugewöhnen.
In diesem Sinne  

721 Postings, 8012 Tage de SadeGott was für Kinder...

 
  
    #1340
1
01.03.19 08:32
unterhalten sich über 2 Aktien...

GrußdeSade  

693 Postings, 2972 Tage MäxlJa

 
  
    #1341
1
01.03.19 13:52
DE SADE:
Deine Aussage widerspiegelt kurz und treffend ein Teil der Problematik , welche in unserer Gesellschaft aktuell vorherrschend ist.  

693 Postings, 2972 Tage Mäxldenn

 
  
    #1342
01.03.19 14:10
man stellt Sachverhalte in den Raum, ohne sie zu überprüfen.!!!
Beste Grüße
DE SADE  

966 Postings, 4300 Tage HutaMGKölle alaaf

 
  
    #1343
05.03.19 15:47
Wie man sieht, nähert sich die Aktie wieder den "Alltimelowkursen" an - Stand der Dinge heute 1,675 Euro (mit absteigender Tendenz).

Das gesamte Unternehmen ist bei einem Kurs von 1,675 Euro nur noch 22,11 Mio Euro wert. Zum Vergleich: Das Eigenkapital lag zum 31.12.2018 bei 31,3 Mio Euro (umgerechnet ca. 2,37 Euro je Aktie). Damit notiert das Unternehmen derzeit nur noch bei etwa 70% des Buchwerts...

Karneval halt...  

157 Postings, 2141 Tage LYNCHP.Kursrakete

 
  
    #1344
05.03.19 19:46
Geduld ist gefragt. Ich denke schon, dass wenn das Geschäft die nächsten zwei bis drei Jahre halbwegs vernünftig läuft auch Kurse von 3,20 Euro bis 3,50 Euro möglich sind. Das wäre heute gesehen eine Verdopplung des Kurses. Wenn jemand eine andere Aktie kennt die das Potential des Verdoppelns hat gerne melde. Da steige ich dann auch ein. Eine Garantie gibt es  an der Börse nicht. Also nicht soviel schreiben sondern selbst etwas Lesen. Wir haben so gute Autoren. Dann gehen die zwei, drei Jahre auch schnell rum.  

966 Postings, 4300 Tage HutaMGKurs

 
  
    #1345
08.03.19 12:33
Guten Tag !

Also ich bin da ziemlich undogmatisch - ich lese sehr viel, ich schreibe aber auch ab und zu viel :-).

Wenn man sich die aktuellen Kurse ansieht, dann sind wir von dem kurzen Höhenflug kurz nach den Q3 Zahlen schon lange wieder runter - vom heutigen Kurs wären 2 Euro schon wieder knapp 20% Kurspotential.

Das mag sicher auch eine ganze Reihe von "psychologischen" Gründen haben (die Anzahl der versprochenen Versprechen und der nicht erfüllten vollmundigen Ankündigungen war für die Kürze der Zeit an der sich BL an der Börse bewegt schon beachtlich und dass daraus resultierend das beim Börsengang vorhandene Vertrauen verspielt und nun erst wieder neu aufgebaut werden muss, dürfte unstreitig sein).

Daneben gibt es auch meiner Sicht aber auch drei Punkte, an denen sich auch fundamental (kleineres) Risikopotential zeigt:

1.) Insolvenz der KNV: Soweit die Bastei Lübbe AG im Zeitpunkt der Insolvenz Forderungen aus von der KNV schon an den Buchhandel ausgelieferten Bücher hatte, sind diese nunmehr lediglich Insolvenzforderungen und müssen wohl im Wesentlichen abgeschrieben werden (inwieweit es da Versicherungen gibt, wie von @mäxl vermutet, ist mir nicht bekannt). Jedenfalls ist nicht ausgeschlossen, dass es im laufenden Jahr zu Forderungsabschreibungen in unbekannter Höhe kommen könnte.

2.) Verkauf Daedalic: Normalerweise sollte das Risiko, bei einem Verkauf oder Teilverkauf der Anteile an der Daedalic hohe Buchverluste einzufahren eher gering sein, denn das Unternehmen hat sich seit dem Kauf sowohl technisch (es werden nicht mehr nur Spiele für den PC sondern auch für die Konsolen oder auch über Plattformen wie steam angeboten) als auch umsatztechnisch gesehen weiterentwickelt. Zudem, ich hatte ja schon einen entsprechenden Artikel weiter oben verlinkt, geht Daedalics CEO davon aus, dass das Jahr 2019 das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr der Unternehmensgeschichte sein wird. Von daher müsste man ja eigentlich den Preis, den man seinerzeit bezahlt hat, mindestens auch bei einem Verkauf in diesem Jahr erreichen. Aber, es ist in meinen Augen leider nicht ausgeschlossen, dass man seinerzeit, in dem Bemühen, der Börse sehr zeitnah nach dem Börsengang zu zeigen, dass man dabei ist die Strategie, weg vom reinen Verlag, hin zu einem breit aufgestellten Medienunternehmen, umzusetzen, einen "strategischen Preis" bezahlt hat, sprich, Daedalic vielleicht zu teuer bezahlt hat. In jedem Fall kann es sein, dass ein Daedalicverkauf zu Abschreibungen auf den entsprechenden Buchwertansatz führt, die dann das Ergebnis des kommenden Jahres beeinträchtigen würden.

Diese beiden Punkte betreffen "Einzelereignisse", die jeweils nur "punktuell" das Ergebnis beeinträchtigen sollten.

Etwas schwerer wiegt aus meiner Sicht die Problemstellung im Bereich "Buch". Ich muss da auch einräumen, dass ich den Bereich zu positiv gesehen habe und die dort ganz offenbar entstandenen Probleme zu wenig beachtet habe.

Der Bereich Buch ist deutlich schlechter aufgestellt als das noch vor ein paar Jahren der Fall gewesen ist.

Wenn man sich die SPIEGEL Bestsellerlisten anschaut und wenn man die Aussagen in der Finanzberichterstattung von Bastei Lübbe aufmerksam durchliest, dann kann (oder muss) man zu dem Schluss kommen, dass lediglich das Imprint LYX sehr gut und die Community Editions, der Bereich "be" (in dem die ausschließlich als Ebooks punlizierten Werke herausgegeben werden) und der Kinderbuchbereich gut laufen.

Der Rest (Bastei Lübbe selber, Ehrenwirt und Eichborn aber auch die Hörbücher) laufen dagegen deutlich schlechter als teilweise erwartet - mindestens in den Jahren, in denen es keinen Follett und keinen Brown gibt. Im letzten Jahr konnte das neue Buch von Timur Vermes bei weitem nicht so gut abverkauft werden wie gedacht - und ich persönlich vermute, dass man auch von dem Taschenbuch von Dan Brown deutlich mehr erwartet hat als es gehalten hat.

Das verdeutlicht einmal natürlich das systemimmanente Risiko eines Verlags. Im Prinzip wird jedes halbe Jahr die gesamte Produktpalette ausgewechselt und man stellt sich mit den neuen Produkten dem Wettbewerb.

Ob ein Buch erfolgreich ist, kann man dabei fast nicht wissen. Große Namen bergen zwar ein höheres Potential - aber eine Garantie gibt es auch da nicht. Die Arbeit eines Verlages besteht eben darin, auch unbekannte Autoren zu fördern und bestenfalls zu Stars zu machen (wie es z.B. bei Mona Kasten gelungen ist, der Versuch die ebenfalls recht unbekannte Romy Fölck ebenfalls aufzubauen ist dagegen mMn vorerst (?) gescheitert).

Zudem muss ein Verlag die Trends in der Buchbranche erahnen und sein Marketing geschickt einsetzen. Das hört sich am grünen Tisch recht einfach an, ist im wahren Leben aber alles andere als einfach.

Hier hatte Bastei Lübbe in den letzten Jahren aber immer eine sehr gute Stellung inne (man hat ja nicht umsonst in den Jahren vor und um den Börsengang herum im Bereich Hardcover Belletristik gemessen am Umsatz immer einen der vorderen Plätze belegt - und das als relativ kleiner Verlag). Diese hat man mMn mehr als leichtfertig und eben selbstverschuldet verspielt. Im letzten Jahr gelang es zwar durch Follett UND Brown in EINEM Jahr da noch etwas zu kaschieren - aber ich würde mal davon ausgehen, dass man im noch laufenden Jahr, wenn man LYX mal abziehen würde, eher schlecht abgeschnitten hat und nicht zu den umsatzstärksten Verlagen gehört.

Der Grund für diese negative Entwicklung liegt für mich eindeutig darin, dass man den für das Programm zuständigen Vorstand Herr Rudloff zugunsten eines Vorstands für den Bereich "Digital" hat gehen lassen ohne in seiner Position ersetzt zu werden. Aus meiner Sicht liegt hier auch der schlimmste strategische Fehler des Herrn Schierack, schlimmer noch als das Aufsetzen der Plattform oolipo und des Kaufs von Buchpartner und Daedalic. Durch oolipo, Buchpartner und wohl auch Daedalic wurden zwar (was schlimm genug ist), die Erlöse aus dem Börsengang verpulvert, durch die Überbetonung der Digitalstrategie (sowohl personell als auch finanziell wurden die Ressourcen in diesen Bereich umgelenkt), hat man aber das "Brot und Butter Geschäft" - den Bereich Buch - geschädigt.

Das hat man mMn im neuen Vorstand nun auch erkannt und auch als wichtige Maßnahme, nunmehr mit Herrn Decot einen ausgewiesenen Fachmann (langjähriger und extrem erfolgreicher Leiter des Imprints LYX) jemand Neues ausdrücklich für diesen Bereich installiert, der sich um die Programmstruktur bei Bastei Lübbe kümmern soll. Doch die Arbeit wird nicht von heute auf morgen erledigt werden können. Programme haben ja auch eine lange Vorlaufzeit und man kann nicht "mal eben" die Programmstruktur von heute auf morgen umschmeißen. Aber immerhin ist der erste Schritt, den Bereich Buch wieder profitabler und umsatzstärker zu machen, getan. Dennoch wird es ein paar Tage dauern, um den Bereich wenigstens wieder in Richtung der alten Kennzahlen zu hieven

Diese drei Punkte bringen mMn schon auch eine gewisse fundamental Unsicherheit in den Wert.

Neben diesen drei "Risikopunkten" gibt es natürlich auch noch ein paar Trigger, die den Kurs positiv beeinflussen könnten:

1.) Auch hier wieder der Daedalicverkauf: Sollte es dem Vorstand gelingen, für Daedalic einen sehr guten Preis zu erzielen, dürfte eine größere Portion Unsicherheit aus dem Unternehmen raus sein.

2.) Zukäufe: Hier wurde seitens des Vorstands ja schon mehrfach darauf hingewiesen, dass sich BL auch Zukäufe vorstellen kann, um das Geschäft zu verbreitern. Sollte man hier einen Verlag bzw. ein Imprint erwerben können, der/das den Eindruck macht, das Geschäft von BL ergänzen und vertiefen zu können, könnte das natürlich ein sehr positives Zeichen sein.

3.) Erfolgreiche Bücher: Wie gesagt, vor ein paar Jahren war auch eine Mona Kasten nicht wirklich bekannt in der Branche - heute dürfte sie größeres Starpotential haben. Wenn es Bastei Lübbe wieder gelingen würde, mehr neue Autoren zu entwickeln, die mal einen Überraschungsbesteller schreiben, wäre das natürlich auch ein Zeichen dafür, dass der Buchbereich wieder an alte Zeiten anknüpfen könnte.

4.) Und last but keineswegs least: Wenn Bastei Lübbe im nächsten Jahr zeigt, dass man auf dem Weg ist, ein EpS von zwischen 16 und 20 Cent auszuweisen und wenn man dann noch die Wachstumspotentiale aufzeigen kann, die einmal im Unternehmen selber liegen (Stichwort "Programmprozess"), dann wird auch das den Kurs sicher stabilisieren, dann wird sicher auch mehr Marktteilnehmern als heute aufgehen, wie günstig das Unternehmen derzeit gehandelt wird. Dazu zählt in meinen Augen dann auch die möglichst rasche Wiederherstellung der Dividendenfähigkeit - für viele Interessenten ist es einfach essentiell, dass ein Unternehmen, dass schon nicht mit phantastischen Wachstumsraten aufwarten kann, dann eben aber mindestens eine Gewinnausschüttung für die Aktionäre vorsieht.

MMn hat der Vorstand von Bastei Lübbe im letzten Jahr nachgewiesen, dass das Unternehmen eine Zukunft hat und nicht, wie hier vielfach gemutmaßt, in den Abgrund gesteuert wird. Nun muss der Vorstand zusätzlich zeigen, dass man nicht nur die Bremse gezogen hat, um nicht in die Tiefe zu stürzen sondern dass man auch mit Tempo wieder vom Abgrund Richtung "auf einem guten Weg" unterwegs ist...

Einen angenehmen Tag allerseits.



 

693 Postings, 2972 Tage MäxlJa

 
  
    #1346
19.03.19 05:33
in der aktuelle Ausgabe vom - Spiegel- :Nr. 12 vom 16.03.2019 wird die Buchbranche näher unter die Lupe genommen.
Ab Seite 116.
Lesenswert für alle.
In diesem Sinne  

966 Postings, 4300 Tage HutaMGStadtanzeiger

 
  
    #1347
20.03.19 13:47
Guten Tag !

Im Kölner Stadtanzeiger steht ein Interview mit den beiden Vorständen von Bastei Lübbe Halff und Kluge über die Situation und die Perspektiven.

Sensationell Neues enthält das Interview nicht. Interessant ist aus meiner Sicht, dass Herr Halff auch in diesem Interview wieder betont, dass Bastei Lübbe (Zitat) "zukaufen" will. Zudem verweist Herr Kluge ausdrücklich darauf, dass der Buchmarkt angesichts der Konkurrenz weiter (Zitat) "erstaunlich stabil" ist.

[url]https://www.ksta.de/wirtschaft/...-verlage-uebernehmen-32246066[/url]

(um das Interview lesen zu können, muss man sich beim Stadtanzeiger registrieren (kostenfrei immerhin).

Einen schönen Tag noch.  

966 Postings, 4300 Tage HutaMGEntwicklung Buchmarkt

 
  
    #1348
22.03.19 09:47
Guten Morgen !

Eine kurze Zusammenfassung dessen, was die Herren Halff und Kluge von Bastei Lübbe in dem von mir im vorigen Beitrag verlinkten Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger gesagt hat, bringt der Buchreport:

https://www.buchreport.de/news/...astei-luebbe-will-verlage-zukaufen/

Die Kernaussage findet sich schon in der Überschrift: Bastei Lübbe will durch Zukäufe wachsen (und wenn schon der CEO in seinen öffentlichen Aussagen dies so kommuniziert, dann gehe ich mal davon aus, dass man sich die für Zukäufe nötigen Mittel auch beschaffen kann - die Finanzlage scheint also nicht (mehr) so schlecht zu sein).

Zudem gibt es eine, wie ich finde, interessante Veröffentlichung zum Thema "Buchmarkt" ganz allgemein. Hier gab es ja einige "Experten",  die der Auffassung sind, dass "das Buch" unweigerlich seinem Ende entgegen geht und der Buchmarkt einbricht.

Offenbar hat es im letzten Jahr gegen diese Unkenrufe eine Stabilisierung beim Umsatz gegeben (Stichwort "schwarze Null") und im neuen Jahr wächst der Umsatz bisher im wesentlichen aufgrund von Preisanhebungen sogar leicht (bisher). Was ebenfalls erfreulich ist: Der "Käuferschwund" scheint derzeit gestoppt worden zu sein. Zuletzt hatte der Buchmarkt ja ganz massiv an Käufern verloren (und der relativ stabile Umsatz im Buchmarkt konnte nur dadurch gehalten werden, dass die verbliebenen Käufer mehr Geld für Bücher ausgegeben haben - teilweise auch durch Preiserhöhungen der Verlage bedingt). Nun scheint es so zu sein, dass sich die Zahl der Buchkäufer in 2018 leicht (um immerhin 300.000 ) erhöht hat.

https://www.buchreport.de/news/baustellen-und-lichtstreifen/

Ein schönes Wochenende allerseits.  

966 Postings, 4300 Tage HutaMGDaedalic und Herr der Ringe

 
  
    #1349
1
26.03.19 16:48
Guten Tag !

Heute gibt es im Handelsblatt interessante Neuigkeiten zu Daedalic:

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/...iele-lizenz/24143122.html

Daedalic hat sich die Lizenz für ein Spiel zum Bestseller "Herr der Ringe" gesichert. Rauskommen soll dieses Spiel zwar erst in 2021 - aber soooo weit entfernt ist das ja nicht mehr. Interessant ist dabei, dass Daedalic sich nicht nur die deutschlandweiten Rechte an dem Spiel gesichert hat, sondern die weltweiten. Natürlich wird die Entwicklung nicht billig (laut Handelsblatt soll der Aufwand bei etwa 7 Mio Euro liegen) aber man rechnet in Hamburg alleine durch dieses Spiel mit Umsätzen von 20 Mio Euro.
Nun kann man nur hoffen, dass sich "Herr der Ringe" deutlich besser verkauft als "Säulen der Erde".

Was aber ebenfalls interessant ist, wenn man den Artikel etwas genauer liest: Daedalic rechnet für das laufende Jahr mit Umsätzen in Höhe von etwa 20 Mio Euro (durch Herr der Ringe würde sich der Umsatz demnach, wenn alles nach Plan läuft in zwei Jahren noch einmal verdoppeln).
Im noch laufenden Geschäftsjahr lag der Umsatz nach 9 Monaten noch bei ca. 7 Mio Euro und der Planumsatz für das Gesamtjahr bei zwischen 10 und 11 Mio Euro. Insofern will Daedalic in 2019 demnach fast eine Umsatzverdoppelung hinbekommen - der Vorstand hatte ja schon vor einiger Zeit vom "ökonomisch erfolgreichsten Jahr der Firmengeschichte" gesprochen - hoffen wir mal, dass sich das dann auch so verwirklichen lässt und der "Erfolg" nicht nur bei den Umsatz- sondern auch bei den Ergebniszahlen sichtbar wird.

Interessant ist mMn aber auch der aus dem Artikel herauszulesende Entwicklung, die Daedalic seit dem Kauf durch Bastei Lübbe (51% Anteil) genommen hat. Im Zeitpunkt des Erwerbs lag der Jahresumsatz noch bei ca. 7 Mio Euro. Seinerzeit hat Bastei Lübbe dafür in etwa 8 Mio Euro gezahlt.

Im laufenden Jahr soll der Umsatz immerhin schon etwa 50% höher liegen als im Erwerbsjahr und im nächsten Jahr soll sich der Umsatz im Vergleich zum Erwerbsjahr fast verdreifachen. Unstreitig ist dabei aber leider, dass das Ergebnis mit der Umsatzentwicklung in der Vergangenheit nicht Schritt gehalten hat. Daedalic dümpelt (wenn man Sonderabschreibungen mal außen vor lässt) beim Ebit immer so um die "Nulllinie" herum. Aber es liegt ja schon nahe, dass man bei höheren Umsätzen auch eine Kostendegression erreichen kann und dementsprechend in 2019, wenn der Umsatz wenigstens in etwa auf den geplanten Wert steigt, auch mal "ordentliche" Gewinne ausweisen kann.

In jedem Fall - und darauf muss man denn schon hinweisen, wenn man sich Gedanken darüber macht, zu welchen Preisen man den vom Vorstand ja geprüften Verkauf von Daedalic durchführen kann - muss man aber konstatieren, dass Daedalic sich zwar als strategischer Reinfall für Bastei Lübbe erwiesen hat, weil die Crossovereffekte nie erzielt werden konnte, sich das Unternehmen selber aber schon ganz erheblich weiterentwickelt hat. Und das gilt sowohl technisch (früher hat Daedalic nur für den PC entwickelt, nun entwickelt man sowohl für PC als auch für Konsole und Streamingdienste) als auch umsatzseitige (wie gesagt, zwischen 2014 und 2019 soll sich der Umsatz fast verdreifachen)."Nur" die "kritische Größe" hat man bisher nicht erreichen können. Durch den Kauf der Lizenz für "Herr der Ringe" und die schon für dieses Jahr geplante deutliche Erhöhung des Umsatzes kommt diese aber nun sicher in Greifweite.

Insofern sollte man den Einsatz - noch einmal: In 2014 hat man 8 Mio Euro für ein 7 Mio Euro Umsatz-Unternehmen gezahlt - vielleicht doch wieder "reinholen" können, wenn das Unternehmen im laufenden Jahr 20 Mio Euro Umsatz machen will... Meine Hoffnung wäre nach wie vor, dass man Daedalic für einen guten Preis verkaufen kann und das Geld sowohl zur Reduzierung der Nettoverschuldung als auch zur Erweiterung des Grundgeschäfts "Buch" verwenden kann. Nach der Lektüre des Handelsblattartikels bin ich da wenigstens doch optimistischer geworden, dass man bei Daedalic nicht auch noch erhebliche Buchwertabscheibungen bei einer Veräußerung vornehmen muss sondern eben den von mir erhofften "guten Preis" erzielen kann. Vielleicht ist es ja auch von Belang, dass man, falls die Umsätze wie erwartet klettern, auch nicht den ganz großen Verkaufsdruck hat.
Eine ökonomisch erfolgreiche Daedalic muss ja nicht um jeden Preis verhökert werden und die Verhandlungsbasis des Vorstands wird dadurch sicher gestärkt.

Einen charmanten Abend noch allerseits.  

14279 Postings, 4992 Tage crunch timeVorstandswoche diskreditiert Halff

 
  
    #1350
03.04.19 09:18

Nicht gerade schmeichelhaft was in dem Artikel steht. Die Vorstandswoche schreibt Carel Halff wäre mit einer Sanierung überfordert und hätte ja zuvor schon beim Weltbildverlag bereits versagt. Wäre also quasi eine Manager-Niete und der Abgang von  Bodo Horn-Rumold  als Autor dürfte negative Spuren hinterlassen. Kurse von 1,60 seinen daher viel zu hoch. Also da scheint wohl jemand nicht gerade Fan zu sein von Lübbe

BasteiLübbe verliert Zugpferd 02.04.19 - Aktienanalyse - https://www.aktiencheck.de/exklusiv/...Zugpferd_Aktienanalyse-9734726
"...verliere mit Bodo Horn-Rumold nun einen seiner inhaltlich stärksten Köpfe auf dem Sektor Kinder- und Jugendbuch ...am Ende zum Konkurrenten von Bastei werden.... Der dortige, neue starke Mann, Carel Halff - er habe beim Augsburger Weltbildverlag schon nicht überzeugt - sei nach Erachten der Experten mit der Sanierung überfordert......22 Mio. Euro Börsenwert sind für die verschuldete und operativ nicht nachhaltig profitable Bastei schlicht zu viel

 

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