Der USA Bären-Thread
Seite 528 von 6257 Neuester Beitrag: 03.02.25 16:52 | ||||
Eröffnet am: | 20.02.07 18:46 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 157.409 |
Neuester Beitrag: | 03.02.25 16:52 | von: Katzenpirat | Leser gesamt: | 24.294.032 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 5.856 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | ... | 526 | 527 | | 529 | 530 | ... 6257 > |
ABer ich wurde kalt erwischt. Ich dachte Bernie würde erst um 19.00 Uhr (heure de Paris) reden. Deshalb war ich so überrascht.
Jetzt hab ich alles verpasst. War nämlich noch einern Call am suchen. Mist
Dann geht es dem Markt richtig dreckig.
Kurse kommen grade ja wieder deutlich runter...
Liegts daran, dass er nur sagt, ein "additional" rate cut sei vonnöten?
Oh mann, wenn das so weitergeht, kaufe ich Puts nach, anstatt sie zu verkaufen...
:((
Und wieso ist die Rede JETZT schon. Es war doch 19:00 anberaumt. Zum kotzen.
03.§Bernanke: Banks have become more restrictive in lending
12:31 PM ET, Jan 10, 2008 - 5 minutes ago
04.§Bernanke says banking system remains sound
12:30 PM ET, Jan 10, 2008 - 5 minutes ago
05.§Bernanke says market strains pose risk to broader economy
12:30 PM ET, Jan 10, 2008 - 5 minutes ago
06.§Short-term Treasurys rise, long-term bonds fall on Bernanke
12:30 PM ET, Jan 10, 2008 - 5 minutes ago
07.§Bernanke says financial market woes dampening growth
12:29 PM ET, Jan 10, 2008 - 6 minutes ago
08.§Dollar falls vs euro, yen as Bernanke hints at rate cuts
12:29 PM ET, Jan 10, 2008 - 6 minutes ago
09.§Bernanke says econ outlook has worsened in recent days
12:28 PM ET, Jan 10, 2008 - 7 minutes ago
10.§Bernanke: FOMC alert for signs weak housing spilling over
12:27 PM ET, Jan 10, 2008 - 8 minutes ago
Vorweg meine Arbeitshypothese: Benny, Paulson und Bush wollen die US-Märkte vor den Wahlen nach oben bringen.
Ausgangslage zum Jahreswechsel: Die Weihnachtsrallye fiel ins Wasser, die Kurse fielen zum Jahresende weiter. Viele Trader vermuteten dahinter "tax-loss-selling" der Fonds; sie glaubten, im neuen Jahr würde sich der Verkaufsdruck legen und die typische Januar-Rallye einsetzen. Also waren sie kurzfristig bullisch und kauften kurzlaufende Calls.
Wenn jedoch eine Mehrheit long ist, können Märkte bekanntlich nicht steigen. Dazu bedarf es
1. großer Bedenken (Sorgen über Absturz, Bankenpleiten bei Countrywide usw.), also eines Wall of Worrys.
2. einer hohen Zahl von Tradern bzw. Investoren, die SHORT eingestellt sind.
Jeder wusste, dass in der ersten Jan-Woche die Jobzahlen das wichtigste Ereignis waren.
Daraus ergab sich für das obige Trio um Benny folgende Strategie: In Absprache mit dem Bureau of Labor Statistics (BLS) wurden rabenschwarze Job-Zahlen veröffentlicht (nur 18.000 neue Stellen). Danach wurde behauptet, die AL-Zahl wäre von 4,7 auf 5 % nach oben gesprungen (unglaubwürdig, siehe meine Posting dazu). Abgerundet wurde die Short-Falle mit ISM-Industriezahlen von 47.
Damit war der Teufel erfolgreich an die Wand gemalt. Die vielen Longs vom Jahresende schmissen in Panik ihre Aktien und Scheine. Die Indizes, insbesondere der Nasdaq, stürzten ins Bodenlose. Shortsellende Hegdefonds setzten noch eins drauf, indem sie sich nacheinander Techno-Aktien (APPL, RIMM, GOOGLE) vornahmen, danach die ohnehin angeschlagenen Finanzaktien, insbesondere Schwachmaten wie Countrywide (CFC). Sekundierend wurde in den Medien die Lüge platziert, CFC stünde vor der Pleite. Die NYT veröffentlichte einen Artikel über angeblich von CFC gefälschte Dokumente, die eine Untersuchung von Pleite-Spezialisten erfordert. Dabei wurde bewusst unklar gehalten, dass die Pleite-Spezialisten nur deshalb gefragt waren, weil es um drei angeblich von CFC gefälschte Briefe an einen bankrotten Hausbesitzer ging. CFC dementierte die Pleitegerüchte. Dennoch fiel CFC in der nachfolgende Short-Attacke ins Bodenlose und riss den gesamten Finanzsektor mit nach unten.
Opfer Nr. 2 war ETrade, die ebenfalls für 12 Mrd. Hypotheken vergeben haben (allerdings traditionelle Home-Equity-Loans). Bank of America veröffentlichte ein Downgrade, in dem suggeriert wurde, ETrade hätte 30 Mrd. an Kundengeldern "verzockt". Wenn man den Text genauer las, fiel jeodch auf, dass er auch heißen könnte, ETrade habe 30 Mrd. an dort auf den Konten befindlichen Kundeneinlagen - durch Depotauflösungen - verloren, also schlicht ein Abzug von Kundengeldern. Was aber auch gelogen war - denn zum Jahresende hatte ETrade kaum geminderte Einlagen von 192 Mrd., es kamen im Dez. sogar netto 87.000 neue Konten hinzu. Danach wurde ETrade in Grund und Boden geshortet (stieg aber heute nach Etrades Dementi bereits wieder im SQ um 25 %, da alles erlogen war).
Mitdiesen Breitseiten wurden alle kurzfristigen Longs vom letzten Jahr rausgeekelt. Gleichzeitig wurden Massen prozyklischer (retail-)Shorts angelockt, die nun den finalen Abverkauf herbeisehnen (siehe Analyse von Helene Meisler, oben). Metro, Du bist vermutlich einer von ihnen...
Gleichzeitig brachten zwei große Broker, Merrill und GS, "Prognosen" heraus, dass USA sich jetzt in einer Rezession befinden. Dabei stellt sich die Frage, seit wann diese Jungs eigentlich zum Short-Einstieg klingeln? Normalerweise können deren Tips, etwa bei Einzelwerten, als Kontraindikatoren gewertet werden: Wenn Broker "sell" sagen, sind sie short und wollen covern, brauchen also willige Verkäufer. Wenn sie "long" sagen, suchen sie einen günstigen Short-Einstieg, für den sie Deppen brauchen, denen sie das Zeug bei hohem Volumen (Distribution) weiterreichen können.
SZENENWECHSEL
Big Ben betritt heute abend bleich und stirnrunzelnd das Podium. In seiner Rede weist er vor allem auf den bedenklich schwachen Arbeitsmarkt hin. Um den zu retten, müsse die Fed nun leider doch die Zinsen stärker als erwartet, nämlich um 0,5 %, senken, evtl. sogar schon vor dem Termin. Der wahre Grund für die Zinssenkungen sind natürlich die angeschlagenen Banken, vor allem Hypo-Banken, und die vielen ARM-Resets. Doch wenn Bernie die Zinssenkung DAMIT begründen würde, könnten es Ausländer mit der Angst bekommen. Dann leihen die Chinesen und Araber der Citibank womöglich kein Geld mehr.
Wenn Benny sich hingegen - wie vorher abgesprochen - drehbuchgemäß um den Arbeitsmarkt sorgt, bleibt er der edle weiße Ritter des amerikanischen "Arbeiterklasse". Die Kurse steigen wie erwünscht. Die Chinesen kaufen weiter, weil sie den edlen Zweck wähnen - und den eigenen Vorteil.
Schon in der Mitte der Rede schalten ALLE großen US-Broker ihre Future-Buy-Programme an - auch Merrill und GS. Man kann sich ja mal "irren" mit seinen Prognosen.
Die anschließende Mega-Shortcover-Rallye befördert sämtliche US-Indizes über kritische Widerstände - bei riesigem Volumen. Charttechniker bleiben skeptisch, weil der Anstieg "viel zu steil" (V-förmig) erfolgte. Doch eine abermaliger Maschinenkauf-Aktion am nächsten Tag - bei noch höherem Volumen - lässt die Charts nun wieder "kaufenswert" aussehen. Bislang an der Seitenlinie hockenden Klein-Investoren bekommen Kaufpanik und befördern die Indizes in die - von keinem mehr erwartete - Januar-Rallye, die sich unerwartet bis zum Sommer fortsetzt (wall of worry). Mit den Indizes steigt das Konsumentenvertrauen, die Chinesen kaufen die US-Banken aus dem Schneider, und alles wir - scheinbar - gut...
Die Future-Maschinen pumpten wie erwartet zum Redebeginn. Jetzt nehmen longs die Gewinne mit. Bei 1412 in den ES-Futures wird "der 3. Gang eingelegt"...
Ich spinne ja wohl. Gestern ohne Grund fast 200pkt. up und nun das!
Alle meine Pläne übern Haufen geschmissen...
Nach wie vor ist der Makrt sehr überverkauft, an einen Crash glaube ich einfach nicht.
Jetzt muss ich mir schon wieder ein neues Szenario basteln...eklig, das...
Bernanke Says Further `Policy Easing May Well Be Necessary'
By Craig Torres and Scott Lanman
Jan. 10 (Bloomberg) -- Federal Reserve Board Chairman Ben S. Bernanke said ``additional policy easing may well be necessary'' to offset ``downside risks'' to growth.
``In light of the recent changes in the outlook for and the risks to growth, additional policy easing may well be necessary,'' Bernanke said in his first speech on the economy since the Fed's Dec. 11 meeting. ``We stand ready to take substantive additional action as needed to support growth and to provide adequate insurance against downside risks.''
Bernanke's comments suggest the Federal Open Market Committee will cut interest rates further this month to reduce the risk of a recession. Wall Street analysts increasingly predict the economy will contract, and traders increased their rate-cut expectations after a report showing unemployment jumped in December.
``Incoming information has suggested that the baseline outlook for real activity in 2008 has worsened and the downside risks to growth have become more pronounced,'' Bernanke said in the text of his remarks to Women in Housing and Finance and Exchequer Club in Washington. ``A number of factors, including higher oil prices, lower equity prices, and softening home values, seem likely to weigh on consumer spending as we move into 2008.''
Central bankers are aiming to buttress the economy at a time when inflation is also accelerating, spurring what Philadelphia Fed Bank President Charles Plosser said Jan. 8 called ``a difficult time for monetary policy making.''
The Federal Open Market Committee has cut the benchmark rate 1 percentage point to 4.25 percent since September to offset the drag from tighter lending conditions and prolonged housing slump.
Futures prices indicate a 68 percent chance of a half-point move, with 100 percent odds of at least a quarter-point reduction. Goldman Sachs Group Inc. economists yesterday predicted the Fed will lower the rate to 2.5 percent by year- end. The bank joined Merrill Lynch & Co. and Morgan Stanley in projecting a recession.
In December, Fed officials didn't explicitly recognize downside risks to growth, saying increased ``uncertainty'' surrounded the outlook for growth and inflation.
Was sollte er auch sagen, außer dem was von ihm erwartet wird, nämlich dass die FEd alles ihr Mögliche tun wird, eine Rezession zu verhindern. Was impliziert, dass wir noch keine haben (lach)!
ME wird die FED Ende Januar um 50bp senken, wenn der Markt unten bleiben wird. Steigt der Dow wieder - was MM bis Ende Januar nach einem Test des Abwärtstrendes fast sicher ist - beläßt sie es vermutlich bei 25 bp um keine Panik aufkommen zu lassen. 50bp wären ein Eingeständnis, dass die Kacke am Dampfen ist.
Entweder crash oder up. Diesmal dauerts halt etwas...
habe meine Puts gerade etwas reduziert, aber keine Calls gekauft, das wollte ich ja erst bei 1360 machen und werde ich auch erst.
evtl. legt mishkin ja morgen nochmal nach. oder berny jetzt gleich?
Sehe gerade, er steigt wieder ...
1) Ich habe nie von einem Crash geschrieben! Erst beim Bruch der 1360 im SP sehe ich Crash-GEFAHR.
2) Ich habe nie zum Short-Einstieg bei diesen Kursen geblasen! Ich bin seit Mitte Dezember seit Dax 8000 short und würde niemandem raten jetzt noch short zu gehen! Aber auch nicht Long!
Wozu ich rate ist den Abwärtstrend weiter zu reiten, Stopkurse bei Shorts nachzuziehen und nicht zu früh auf eine Erholung zu setzen sondern erst wenn sich ein Boden gebildet hat.
Ich denke das kann jeder hier unterschreiben, auch AL.
DAS ist ein Hinweis auf 0,5%.
Der Markt sollte sich gemäß unseren Fahrplänen (ex Metro ;)) jetzt freuen.
Er braucht lange dafür!
Ich halte mich jetzt mit Long-Käufen erstmal raus... jeder shortsqueezeversuch bislang wurde abverkauft... ich glaube ich spinne!
• 01:30 - AU Außenhandel November
§• 02:00 - US Frühindikator Japan November
§• 06:00 - JP ESRI Frühindikator November
§• 08:00 - ! DE Umsatz verarb. Gewerbe November
§• 08:00 - DE Baupreisindex für Wohngebäude November
§• 08:00 - DE Inslandstourismus November
§• 08:00 - DE Rohstahlproduktion Dezember
§• 08:45 - FR Industrieproduktion November
§• 09:00 - EU EZB Ratssitzung
§• 10:30 - GB Handelsbilanzsaldo November
§• 10:30 - GB BoE Ratssitzung
§• 13:00 GB BoE Sitzungsergebnis
§• 13:45 EU EZB Sitzungsergebnis
§• 14:30 - ! US Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
§• 14:30 - ! EU EZB PK zur Ratssitzung
§• 14:30 - CA Baugenehmigungen November
§• 14:30 - CA Hauspreisindex November
§• 16:00 - ! US Philadelphia Fed Index Jahresrevsision
§• 16:00 - ! US Großhandel November
§• 16:30 - ! US EIA Erdgasbericht (Woche)
§• 17:00 - US Ankündigung 3- u. 6-monatiger Bills
§• 18:00 - US Ladenkettenumsatz Dezember
§• 19:00 US Rede Fed-Chairman Bernanke
§• 19:00 - US Rede Kansas City Fed-Präsident Hoenig
§• 19:00 - US Auktion 10-jähriger TIPS
§• 22:30 - US Wochenausweis Geldmenge
Gehts ja womöglich gleich dann kräftig up...
?????
Jedenfalls AL: Benny hat sich bislang an den Fahrplan gehalten, der Markt nicht.
Das mag noch anstehen.
Überlege gerade, ob das nicht eine feine Gelegenheit ist, Puts weiter zu reduzieren...
Half-point rate cut almost certain: futures market
By Rex Nutting
WASHINGTON (MarketWatch) -- After a clear signal from Fed Chairman Ben Bernanke on Thursday, traders are almost certain that the Federal Reserve will cut its key overnight lending rate by a half-point from 4.25% to 3.75% at the Jan. 30 meeting, according to prices in the Chicago Board of Trade's federal funds futures market. The odds of a half-point cut rose to 88% from 76% earlier. The market expects the Fed to cut rates to 2.75% by next January.
14:44 10.01.08
Washington (aktiencheck.de AG) - Die Arbeitsmarktsituation in den USA hat sich in der Woche zum 5. Januar 2008 verbessert. Dies gab das US-Arbeitsministerium am Donnerstag bekannt.
So sank die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 15.000 auf 322.000, wogegen Volkswirte im Vorfeld einen Anstieg auf 340.000 prognostiziert hatten. Für die Vorwoche wurde der zunächst ermittelte Wert von 336.000 auf 337.000 leicht nach oben korrigiert.
Der gleitende Vier-Wochen-Durchschnitt verringerte sich um 3.000 auf 341.000 Erstanträge für Leistungen im Rahmen der US-Arbeitslosenversicherung. Dieser Wert ist weniger schwankungsanfällig und daher aussagefähiger.
Eine Zahl von etwa 400.000 Erstanträgen gilt allgemein als Signal für einen stagnierenden Arbeitsmarkt. Ab einem Wert von unter 350.000 erwarten Experten einen Rückgang der Arbeitslosenzahl. (10.01.2008/ac/n/m)
Ich nehm euch mal beim Wort: In den nächsten Tagen stehen bevor:
- Notzinssenkung um 50bp
- Dow-Rally über 13k bzw. SP-Rally bis 1500
Parallel geht der Dax durch die 8150-Decke. Begründung: Kaufpanik bei den Retail-Anlegern weil die Lage rosarot ist.
PS: Was für'n Zeug schnupft ihr eigentlich?
DAS ist ein Hinweis auf 0,5%.
Der Markt sollte sich gemäß unseren Fahrplänen (ex Metro ;)) jetzt freuen.
Er braucht lange dafür!
Ich halte mich jetzt mit Long-Käufen erstmal raus... jeder shortsqueezeversuch bislang wurde abverkauft... ich glaube ich spinne!"
Natürlich deutet das MITTELFRISTIG auf fallende Märkte, schon klar.
ABER: kurz, in einem überverkauften Markt SOLLTE es für steigende Märkte und fetten Shortsqueeze sorgen. Dies ist der erste 50Pkt-Schnitt und das freut die Spasti-Amis doch immer wie Weihnachten und Ostern zusammen.
Tuts aber nicht...
Kommt aber nicht.
Gestern hatte er keinen Grund.
Kam aber.
;)))
Schatzkanzler schockt Northern-Rock-Anleger
von Tobias Bayer (Frankfurt)
Der britische Schatzkanzler Alistair Darling hält es für möglich, dass die Hypothekenbank Northern Rock auch durch einen Verkauf nicht mehr gerettet werden kann. Er warnte die Aktionäre: Ihre Anteile seien womöglich wertlos.
"Die Rechte der Aktionäre sind achtenswert. Aber unsere Prinzipien sind klar. Wir wollen auf die Menschen achten, die bei Northern Rock Einlagen haben. Wir wollen sicherstellen, dass das Geld der Bank of England zurückgezahlt werden kann. Aktionäre sollten immer akzeptieren, dass Aktien steigen oder fallen können", sagte Darling am Donnerstag. Die Northern-Rock-Aktie hat seit Juni rund 93 Prozent ihres Werts verloren und notiert derzeit bei rund 90 Pence.
Mit dieser harten Äußerung erhöht Darling den Druck auf die die Virgin Group und Olivant, das Finanzvehikel des Starbankers Luqman Arnold. Beide bewerben sich um den Kauf der in Schieflage geratenen Hypothekenbank, die bisher etwa 25 Mrd. Pfund vom britischen Steuerzahler an Rettungszahlungen erhalten hat. Im September hatten Tausende von Briten Schlange vor Northern-Rock-Filialen gestanden, um ihr Geld in Sicherheit zu bringen. Die Bilder waren um die Welt gegangen.
China, Naher Osten oder Verstaatlichung?
Mit der Suche nach einem Käufer hat Darling die US-Investmentbank Goldman Sachs beauftragt. Offenbar wird auch in China und dem Nahen Osten nach potenziellen Investoren Ausschau gehalten. Die Zeitung "The Guardian" berichtete, der britische Finanzminister Darling habe den Beratern von Goldman Sachs erklärt, er habe keine Einwände gegen den Einstieg eines ausländischen Staatsfonds bei Northern Rock. Vor dem Parlament erklärte Darling aber, dass die Regierung weiterhin eine reine Übernahme durch private Investoren bevorzuge. Notfalls könnte die Regierung das angeschlagene Institut auch verstaatlichen, was aber nur eine vorübergehende Lösung wäre.
Umbau des Rettungssystems
Wegen des Northern-Rock-Desasters steht das Einlagerungssicherungssystem Großbritanniens heftig in der Kritik. Denn im Gegensatz zu anderen Ländern hält es nur geringe Summen permanent vor. Darling hat deshalb angekündigt, das Rettungssystem für angeschlagene Banken reformieren zu wollen. Ein entsprechendes Gesetz will er im Mai ins Parlament einbringen. Darling will es der Finanzaufsicht FSA erlauben, im Ernstfall zum Schutz der Kunden Einlagen einer angeschlagenen Bank einzufrieren - ähnlich wie es der US-Aufsicht möglich ist. Das soll einen Kundenansturm verhindern. Zum anderen will er Unklarheiten bei der Bankenaufsicht beseitigen und dem Schatzamt bei Krisensituationen das letzte Wort geben. Die Einlagensicherung möchte er auf 50.000 Pfund von 35.000 Pfund erhöhen.
Quelle: www.ftd.de