Lebenstraum Weltumradlung
Um 6.15 ging es nach zwei Kaffees los und ein wenig überrascht war ich dann doch über den recht starken Nordwind in der Früh. Es nieselte leicht und somit fiel mir der Abschied von Swakopmund nicht schwer.
Es folgte ein ca. 100km!!!! langer Anstieg, der lediglich für kurze Abschnitte durch "Wellen" bzw, ebenen Strecken unterbrochen wurde. nach ca. 40km verließ ich die für Swakopmund typische morgendliche Nebelsuppe und radelte danach bei strahlenden Sonnenschein. Wieder einmal ist es für mich ein Wunder der Natur, gemeint ist die Beeinflussung des Wetters durch den kalten Bengalen Meeresstrom der dieses Phänomen Zustandekommen lässt.
Kurz danach stoppte ein Auto, ein namibischer Reporter gab sich zu erkennen, schoss 3-4 Bilder von meiner Person und machte einige Notizen von mir und meiner Tour. er schreibt für eine republikanische Zeitung den Sport Bereich und meinte, dass er eventuell einen Artikel über mich veröffentlichen würde. In den nächsten Tagen werde ich mir wohl die einheimischen Zeitungen genauer betrachten und sollte ich mich in einer tatsächlich verewiglicht sehen, würde ich diese als Andenken selbstverständlich auch kaufen. Immerhin war dies nun bereits mein 2. Interview, welches ich in Afrika gegeben habe, das erste fand ja bereits in J`oburg mit der Japanerin statt.
Zu Beginn war der Anstieg am Steilsten und für die ersten 50km benötigte ich 3h18`, für die zweiten dann nur noch 2h47`. Auf den letzten 15km nach Usakos ging es dann ordentlich bergab, fuhr so zwischen 30-40km/h, sodass ich doch noch einen ordentlichen Schnitt von 18,5 km/h erreichte. Hilfreich hierbei war auch der zunehmende Westwind, der ab der Mittagzeit ständig zu wehen scheint.
Was auch auffiel war die Tatsache, dass trotz üppiger Vegetation kein einziger Springbock oder anderes Tier zu sehen war.
Hier in Usacos ist es relativ grün und der Ort liegt schön an Berghängen. Gemäß den Aussagen der Locals habe ich den schwierigsten Teil auf dem Weg nach Windhuk bereits hinter mir, sodass ich die Hauptstadt Namibias bereits ja schon übermorgen erreichen werde.
Morgen komme ich jedenfalls an einigen Orten vorbei und werde versuchen, das ca. 140km entfernte Okahandja zu erreichen.
Gruß Welti
http://africaimagery.com/blog/wp-content/uploads/2012/05/30364.jpg
Spitzkoppe, das Schweizer Matterhorn Namibias.....
Zuvor wollte ich beim reitverein nächtigen doch der unhöfliche Besitzer wollte ebenfalls 50 N$ von mir. Er war mir einfach unsympathisch und lieber hätte ich wild gecampt als dort mein Zelt aufzuschlagen.
heute ging es abermals um 6.15 los und tatsächlich war es ein easy ride. Was ich nicht ganz verstehe ist die Tatsache, dass es nun tatsächlich etwas später hell wird obwohl ich mich doch Richtung Osten bewege. Um 5.00 war es jedenfalls noch stockfinster.
Nach 30km erreichte ich Karibib und bis dorthin ging es größtenteils bergauf. Ich stärkte mich mit einem gefüllten Teilchen sowie einer Coke. Wie ich erst später kurz vor Wilhelmtal erfuhr ist heute in Namibia ein Feiertag, sodass die "normalen" Geschäfte erst gegen 9.00 öffnen.
Der Fahrtag selbst war nicht besonders aufregend, faszinierend hingegen die immer grüner werdende Landschaft. Die Namib Wüste habe ich vermutlich hinter mir gelassen und neben zahlreichen Büsche sind "richtige" Bäume zu sehen. Bei solch dichtem Bewuchs fällt es natürlich schwer die Tierwelt zu Gesicht zu bekommen. Einige Oryx Gazellen konnte ich dennoch ausmachen. Für mich ist es schon faszinierend wie sehr sich die Landschaft in den letzten zwei Fahrtagen verändert hat.
http://www.factzoo.com/sites/all/img/mammals/oryx-gazelle-gemsbok.jpg
Morgen müsste ich das ca. 70km entfernte Windhuk eigentlich gut erreichen können, zumal Okahandja bereits über 1.000 Hm liegen müsste.
Gruß Welti
sichtlich stolze herero Frau aus Namibia
http://www.idreamafrica.com.na/media_files/images/...oman_namibia.jpg
https://de.wikipedia.org/wiki/Herero
Bei meiner Reise durch Namibia fielen mit die stolzen Frauen mit ihrer Kopfpracht auf.
http://farm6.staticflickr.com/5071/7044702867_e24ec839d9_b.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/47/Herero_ladies.jpg
http://www.photoburst.net/travel-photography/2014/...ance-leclerc.jpg
und Bilder aus der deutschen Kolonialzeit......
http://www.kopfwelten.org/kp/grafiken/fotos/orte/Namibia06.JPG
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/..._Herero_c1907.jpg (überlebende.....)
http://cdn.modernghana.com/images/content/...m_the_omaheke_desert.jpg
Gruß Welti, der nicht wissende und nachdenkende.....
Mein Zelt habe ich auf dem "sonnigen" Grundstück des Cardboard Backpacker aufschlagen können und mit 30 N$ pro Nacht ist der Preis auch o.K.. Das einzige was ein wenig nervt ist der Andrang hier im BP, ein vorhandener Pool scheint die Attraktion des BP zu sein. Vielleicht ist das ja auch gut so denn in naher Zukunft werde ich wohl nur noch wenige Touris antreffen.
Gestern Abend bin ich übrigens noch ein wenig mit den Eigentümern der Lodge zusammengesessen und wie selbstverständlich haben sie mich zum Abendessen eingeladen. Es war eine gemütliche Runde und trotz sternenklarem Himmel war in weiter ferne ein Wetterleuchten zu sehen. Die Nacht war abermals herrlich frisch und so konnte ich mich gut erholen. Bevor ich losfuhr signierte ich noch ein Foto von mir, bedanke mich für die Freundlichkeit, und hängte es an die Eingangstür.
Wie fast vermutet ging es heute fast ständig leicht bergauf, zudem hinderte mich ein mäßiger Gegenwind an meinem Tatendrang. Ein etwas komisches Gefühl überkam mich, als ich kurz nach Okahandja den trockenen Swakop River passierte. Trotz recht grüner Landschaft fiel es mir schwer sich vorzustellen, dass der Fluss überhaupt Wasser führen kann.
Windhuk selbst erreichte ich kurz nach 11.00 und richtig gut fand ich, dass bei meiner Stadteinfahrt keine Slums zu sehen waren. Die Stadt ist recht großflächig angelegt und man könnte meinen, dass hier mehr als 170`Einwohner leben, zudem ist die Stadt recht "verwinkelt" angelegt, sodass einem die Orientierung leicht fällt.
Morgen werde ich mich nun Richtung City, ca. 15 Minuten zu Fuß, bewegen.
Gruß Welti
Das was ich bisher gesehen habe gefällt mir recht gut, der deutsche Einfluß ist unverkennbar. Neben den deutschen Namen vieler Geschäfte fällt auch der deutsche Baustil auf. Die wenigen Hochhäuser wirken nicht störend, auch scheint es hier nicht ganz so hektisch zuzugehen wie in vielen anderen Groß-/Hauptstädte welche ich bisher besuchte.
http://www.namibiatravel.com/wp-content/uploads/...indhoek-center.jpg
http://www.afrika-online.com/images/800pxwindhukhstr.jpg
http://worldcompetes.com/data_images/top_cityes/...ek/windhoek-05.jpg
Heute morgen bin ich gegen 6.00 aufgestanden und habe mich später fast 2 Stunden lang mit einer Engländerin unterhalten. Sie hat eine Malariaprophylaxe nicht vertragen und einen heftigen, äußerst juckenden Ausschlag erhalten. Für mich sah es nicht wie ein Ausschlag aus sondern vielmehr wie viele kleine, offene Wunden. Sie will insgesamt ca. 10 Monate on Tour sein und u.a. Australien, Neuseeland und Peru besuchen. Für sie war ich mit meiner Reiseerfahrung natürlich ein willkommener Gesprächspartner.
Danach ging ich in die City um als erstes die Sportgeschäfte aufzusuchen um mich nach Mäntel umzusehen. Namibia wird vorerst wohl die letzte Station sein, wo qualitativ hochwertigere Mäntel zu beziehen sind.
Als nächstes ging ich auf eine Bank um mir 300 US $ cash zu besorgen, sodass ich in Zukunft wieder mehr Bargeld mit mir rumtragen werde. Dieses Geld werde ich hauptsächlich für`s "schwarz tauschen" in Ostafrika verwenden.
Es folgte ein Anruf bei den Eltern doch mit 7 N $/ Minute war das Gespräch etwa doppelt so teuer als in RSA. Von zu Hause aus scheint es nichts neues zu geben, allen scheint es gut zu gehen. Papa meinte nur, dass ich mir auf keinem Fall alle drei Kreditkarten gleichzeitig schicken solle.
Heute Nachmittag habe ich mir dann tatsächlich zwei Schwinn? Mäntel gekauft, dazu noch einen Schlauch sowie einige Flicken. Getauscht habe ich zudem noch 50 US $ in 240 Botswana Pulas, sodass ich jetzt genügend Bargeld haben müsste um Maun zu erreichen.
Gruß Welti
https://de.wikipedia.org/wiki/Windhoek
Gruß Welti
Gestern Abend habe ich mich lange Zeit mit zwei Österreicherinnen unterhalten und dieses Plaudern dauerte bis kurz nach Mitternacht. Sie wollen insgesamt drei Monate lang hier in Namibia und RSA verbringen und größtenteils auf eigener Faust unterwegs sein.
Außerdem unterhielt ich mich lange Zeit mit Toni, der seit seinem 51. Lebensjahr das Rentendasein genießt. Zuletzt hat er zwei Jahre lang im Norden des Landes unterrichtet und möchte sich nun hier oder in RSA ein Häuschen/Wohnung kaufen.
Mit der Engländerin habe ich abermals gesprochen und über Nacht hat sich der Ausschlag übel verschlechtert. Einige der Blasen haben sich mit Blut gefüllt, andere hingegen "lediglich" mit Wasser. Vielleicht sind diese Reaktionen auch psychisch bedingt denn die Frau machte einen äußerst nervösen Eindruck auf mich. Dieser Eindruck kann natürlich auch durch die Krankheit verursacht worden sein. Lange habe ich mir überlegt, ob es nun auch für mich an der Zeit wäre eine Malariaprophylaxe zu mir zu nehmen oder es weiterhin bleiben zu lassen und kam zum Entschluss, dass ich wohl keine zu mir nehmen werde. Ich habe mich zudem mit einer Apothekerin unterhalten doch sie riet mir, auf alle Fälle etwas zu nehmen. Wenn nicht als Prophylaxe, dann sollte ich auf alle Fälle etwas bei mir haben um bei gewissen Reaktionen handeln zu können. Vom Medikament Lariam, hat sie mir auf alle Fälle abgeraten.
So, jetzt werde ich mich erst einmal wieder auf den Weg zur City begeben um mir eventuell gebrauchte Reiseführer zu kaufen.
Kurz nach 17.00 neigt sich der Tag dem Ende entgegen und werde heute wohl früher schlafen gehen. So wie es ausschaut sind es ca. 800km bis nach Maun. Diese Strecke möchte ich in 7-8 Radeltagen bewältigen wobei für die 300km bis zur botswanischen Grenze 3 veranschlagt sind. Weihnachten werde ich somit im Busch oder vielleicht ja doch im Okavango Delta verbringen.
Für 22 Rand habe ich mir einen gebrauchten short cut über Suthern Afrika gekauft. Es ist eine 94er Ausgabe von Jennifer Stern die über den Struik Verlag (RSA) vertrieben wird. Hauptziel für diese Investition war die Tatsache, dass ich mir nun einige Anregungen über Botswana, Zambia sowie Malawi einholen möchte. Von allen drei Ländern weiß ich eigentlich überhaupt nichts, möchte mich überraschen lassen.
Das war es eigentlich schon vom heutigen Tag.
Gruß Welti
Bereits nach 20km machte ich meine erste Pause, da ich mich mit Süßstoff in Form von 3 Dosen Cola stärken wollte. Zudem wollte ich es heute ja auch locker angehen lassen und lediglich 100km absolvieren. Fast 1,5h unterhielt ich mich mit einer Frau 1940er Jahrgangs (Kölnerin?), welche seit ihrem 18. Lebensjahr in Namibia lebt. Der ganze Familienclan hat eine Jagdrange und sie betreibt den Souvenirshop sowie die Cafeteria. Haupteinnahmequelle ist jedoch der Export der erlegten Jagdtrophäen. Für mich war es schon ein komisches, etwas bedrückendes Gefühl all die Köpfe der erlegten Tiere an den Wänden hängen zu sehen. Das interessanteste war der Kopf eines Breitmaulnashornes, dessen reglementierte Abschussquote über 10.000 Euro einbringen soll...... Sie selbst wäre bei der Jagd nicht mehr dabei, früher wurden die Köpfe der Tiere mit der Motorsäge getrennt. Auch meinte sie, dass ich vor den wilden Tieren keine Angst haben bräuchte. Selbst Löwen (Raubtiere) würden flüchten wenn ich mich näherte während die Huftiere gefährlichen wären. Sollte ich jemals von Raubtieren angegriffen würde wäre es besser sich diesem Angriff zu stellen, Trillerpfeife, bei Huftieren (Büffel) sollte ich lieber die Flucht ergreifen. Es war ein mehr als interessantes Gespräch und wäre ich hier nach 100km vorbei gekommen so hätte ich wohl dort übernachtet.
Von ihr erfuhr ich auch, dass derzeit ein Herr Koch in Untersuchungshaft sitzt. Er wäre ein begeisterter Jäger, wohne in Deutschland, baue dort Häuser und habe 30-40 Mio. Euro unterschlagen. Vielleicht ist es ja jener Herr Koch, der in Merzhausen lebt und bei dem ich mein Praktikum zum Industriekaufmann absolviert habe....., wundern würde mich nichts.
Nach 46km erreichte ich den Flughafen und trank abermals etwas Süßes. Ein Polizist meinte, dass ich an vielen Farmen vorbeikommen würde und somit verzichtete ich auf das Auffüllen meiner Wasservorräte und fuhr mit lediglich 3l weiter. Die Landschaft wurde nun zusehends grüner, ja manchmal sah ich richtiges Gras. Es ging nun leicht bergab sodass ich flotter voran kam.
Ich fuhr, fuhr und fuhr und erst zuletzt kam ich an drei Farmen vorbei. Die Zufahrten waren jedoch allesamt verschlossen sodass ich mich Entschloss Autos anzuhalten. Ich hatte nur noch einen Liter und keine Lust weitere 30km nach Witulei zu fahren. Spätestens dort hätte ich mich eindecken können doch bereits der erste LKW hielt an sodass ich keine Wasserprobleme mehr hatte.
Schlafen werde ich unter einer Brücke, wo zahlreiche Schwalbenpaare ihre Jungen aufziehen. So, jetzt werde ich mir eine Kleinigkeit zubereiten um nach dem Essen schlafen zu gehen. Nach 50km hatte ich einen Platten, habe den Hinterrad Mantel gewechselt mit dem ich somit seit Knysna insgesamt 3.076km zurückgelegt habe.
Gruß Welti
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/...amibia_aerial.jpg (Gobabis quadratisch, praktisch, schön?)
Nach herrlich schlafreicher Nacht ging es heute um 6.30 los. Die Schwalben waren noch nicht so aktiv wie gestern Abend ich jedoch umso mehr. Genüsslich vernahm ich den Westwind und aufgrund des abschüssigen Geländes kam ich gut voran.
Nach 30km erreichte ich Witvlei und stärkte mich dort erst einmal mit einer Coke. Es folgten weitere 50 km nach Gobabis die ich praktisch durchgefahren bin. Das war es bereits von einem weniger spektakulären Tag.
http://baobabguides.com/wp-content/uploads/2010/05/namibia-08-1288.jpg (children home in Witvlei, welches ich nicht besucht habe. Das Strahlen der Kinder weltweit gesehen war oftmals Motivation für mich weiterzufahren)
Gruß Welti.
Gestern Abend war ich dann noch bis 22.00 in der Hotelkneipe gesessen und hatte mir ein 500 gr. Rumpsteak gegönnt. Es war ein herrlich feines Essen und hat mir wahrhaftig geschmeckt. Die Gegend um Gobabis gilt als Hochburg der Viehzucht Namibias und angeblich soll es hier das beste Fleisch weltweit geben. Leider war die Reisbeilage im Verhältnis zum Fleischbrocken viel zu gering. Von dem Movie "Land of the rings" bekam ich recht wenig mit, da ich von einem süßen, kleinen Jungen sowie deren attraktiven Mutter "abgelenkt" wurde. Durch dieses Treffen wurde mal wieder der "eigene" Familienwunsch in mir geweckt.... Es wäre schön lieber Gott, wenn auch dieser Lebenstraum in Erfüllung gehen würde, erzwingen kann ich dies jedoch nicht.
Obwohl es bis 5.15 stockfinster war bin ich gegen 6.00 aufgestanden. Bei dem Gang zur Morgentoilette erschrak der security man sichtlich, denn ich hatte ihn wohl aus dem Schlaf gerissen. Ein bisschen verärgert war ich dann, dass er wenig später die Schüssel total verpisst hatte. Ich bat ihn seinen Urin wegzuwischen, da mich vielleicht sonst der Eigentümer für diese Sauerei verantwortlich gemacht hätte. Der Mann meinte zwar, I`m sorry, doch klang dies in meinen Ohren nicht sehr überzeugend. Es war ihm Einleuchtend etwas unsittliches getan zu haben.....
Wider Erwarten kam ich heute an keiner Ortschaft vorbei, sodass ich bis auf einer Vesperpause bei km 49 praktisch durchgefahren bin. Auf den letzten 10km ging es dann relativ "steil" bergab, sodass die Nächte wohl wieder wärmer werden, zuletzt konnte ich mich während dieser immer gut erholen.
Vegetationsmäßig scheint es noch grüner geworden zu sein, auch wenn die Bäume fehlen und Buschformationen dominieren. In diesem Dickicht fällt es bereits jetzt schwer Wildtiere auszumachen, Rinder hingegen sah ich häufig.
Da der Grenzübergang erst gegen 7.00 öffnet werde ich morgen nun etwas länger schlafen.
Gruß Welti
https://de.wikipedia.org/wiki/Botswa
Interessant der Abschnitt über das Gesundheitswesen. Eines meiner wohl immer im Gedächtnis bleibendes Erinnerungen war ein riesiges Plakat mit der Aufschrift "Aids will kill Afrika, but not us...."
Die Reiseroute durch das Land nach Zambia erfolgte über Ghanzi, Maun nach Kasane.
Gruß Welti
Gruß Welti
Angeblich ist Botswana das "reichste" Land Afrikas!, nach meinem ersten Radeltag hier fällt mir dies schwer zu glauben. Bisher sah ich aus unserer Sicht gesehen nur "arme" Leute die sich schwer tun ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Hier in Chobokwane z.B. wurde ich ständig angebettelt, das wird in Zukunft wohl wieder häufiger geschehen. Ob es das reichste Land ist bezweifle ich, gemäß den Leuten in RSA sowie Namibia soll es zumindest die stabilste Währung Afrikas haben.
Gerade ist hier im Shop die Sesamstraße in einem TV angelaufen und sogleich haben sich einige Kids eingefunden. Es ist ein komisches Gefühl mit anzusehen wie auch Erwachsene diese Sendung verfolgen. "Fernseh schauen" ist wohl eine angenehme Abwechslung zum trüben Alltag. Irgendwie ist es weltweit doch das gleiche, sowohl den Kids als auch den Erwachsenen wird durch das Fernsehen eine Scheinwelt vorgegaukelt in der Träume geweckt werden, unabhängig von derer Nationalität.
Da die Grenze ja erst gegen 7.00 öffnete konnte ich mir heute Morgen doch ein wenig mehr Zeit lassen. So schlief ich bis kurz nach 6.00 und war abermals über den wehenden Westwind erfreut. Die Grenzbeamten öffneten pünktlich!!!! und weder die Ein- noch die Ausreise stellte mich vor irgendwelchen Problemen.
Mit Botswana erreicht ich nun mein 24. Reiseland und als erstes fiel mir auf, dass die Zäune größtenteils fehlten. Das Vieh in Form von Esel, Kühen und Pferden weidete am Straßenrand und lediglich in der Nähe von Ortschaften sah man vereinzelt Umzäunungen.
Zu Beginn des Tagesabschnittes war das Weideland äußerst dicht, auch konnte ich zahlreiche Bäume sehen. Später wurde es dann zusehends offener doch konnte ich kein einziges Wild sichtigen. Ich denke, dass sich dies hier auf der Fahrt nach Maun, Nata nicht groß ändern wird, danach Richtung Norden nach Kasane müsste es interessanter werden.
Sowohl Chabokwane als auch das ca. 30km zuvor angesteuerte ???? war durch eine geteerte Straße von der Hauptstraße aus zu erreichen. Beides mal endete diese jedoch in einer "Sackgasse" bei der Polizei. Hier im Ort habe ich mein Zelt direkt bei der Polizeistation aufgebaut, mit Sicherheit nicht aus Sicherheitsgründen.
Morgen möchte ich nun auf alle Fälle nach Ghanzi, eventuell auch noch weiter nach D`Kar radeln.
Gruß Welti
http://www.lonelyplanet.com/maps/africa/botswana/map_of_botswana.jpg
(Karte mit den NP Botswanas)
Ach war das vielleicht eine herrlich kühle und vor allem schlafreiche Nacht unter dem Moskitonetzt. Ich konnte die Sterne sehen und wurde durch nichts gestört. Für die Zukunft sollte ich mir ernsthaft überlegen ob es denn nicht sinnvoller wäre öfters unter dem Moskitonetz zu schlafen. Es ist auf alle Fälle winddurchlässiger als das Zelt, allerdings mit Sicherheit auch anfälliger für alles was da auf dem Boden kriecht und schleicht.... Dies war jedoch heute nicht der Fall, da ich ja auf einem Betonboden geschlafen habe.
Um 5.40 war ich abfahrbereit und nach 5km erreichte ich die Hauptstraße Richtung Ghanzi. Der Tag war recht langweilig, jedoch nur aus radlerischer Sicht gesehen. ich sah keinerlei Tiere und hatte nach 7km mal wieder einen Platten. Diesen, es war mal wieder ein Dorn, musste ich mir wohl beim Verlassen des Asphaltes zugezogen haben. Nach erfolgreicher Reparatur frischte der Wind auf und seit langer Zeit hatte ich mal wieder Gegenwind. Auch hatte ich das Gefühl, dass es ständig leicht bergauf ging sodass ich ordentlich in die Pedale treten musste.
Das was mich heute eigentlich motivierte war das erreichen von Ghanzi, dem ersten größeren Ort hier in Botswana. Es ist eine "schwarze" Stadt, wie ich sie hier in Afrika, eventuell in der Transkei in RSA, noch nicht gesehen habe. Keine weiße Haut ist sichtbar und dennoch sind die Reichen dieser Gegend Weiße. Das ganze Land rund um Ghanzi wird von wenigen Farmen für die Rinderzucht genutzt. Größtenteils waren die Weideflächen offen, zuletzt jedoch wieder eingezäunt.
Bereits gegen 11.30 erreichte ich den Ort und für kurze Zeit überlegte ich mir ernsthaft, ob ich denn nicht noch die 45km bis nach D`Kar "dranhängen" sollte. Nachdem ich dann aber für 15 Pula mein Zelt im ortsansässigen äußerst noblen Hotel habe aufschlagen dürfen war für mich klar, dass ich hier bleiben würde um die "afrikanische" Atmosphäre der Stadt länger genießen zu können. Der Unterschied zu RSA und Namibia scheint enorm zu sein, afrikanischer eben. Auf dem Grundstück der BP Tankstelle hätte ich zwar mein Zelt umsonst aufstellen können. Ich wollte mich heute Mittag jedoch frei, d.h. ohne jegliches Gerödel, bewegen und entschloss mich somit für das Hotel.
Noch 280km trennen mich von Maun und falls möglich möchte ich diese "Touristenfalle" übermorgen erreichen. Ob dies gelingt wird hauptsächlich vom Wetter sprich vom Wind abhängig sein. Bisher läuft`s ja gut und falls möglich möchte ich Neujahr in Linvingston bei den Victoriafällen verbringen.
Gruß Welti
http://epicadventurer.com/wp-content/uploads/2013/...bab_botswana.jpg
Nachdem mich gerade eine "weiche" Zecke in den Fuß gebissen hat habe ich mich entschlossen in mein Zelt zurückzuziehen und fange abermals an zu schwitzen. Von diesen Viechern wimmelt es hier nur so am Boden doch scheinen sie nicht zielstrebig von meinem German Blood angezogen zu werden.
Um 5.45 ging es heute Morgen los und auf den ersten 120km folgte ich ausschließlich eingezäunten Weideland. Es war ein wirklich ödes radeln, nur der schon obligatorische Platten bei km 40 sorgte für ein wenig Abwechslung. Ich schaffte es gerade noch zum Ort D`Kar und hoffte dort vergeblich mich mit einer Coke stärken zu können. Bis zum eigentlichen Shop im Ort wäre es ein zusätzlicher Km gewesen und dieser hätte vielleicht einen weiteren Platten bedeutet.
http://semkbotswana.nl/images/news19_img8.jpg
Nach erfolgreicher Reparatur ging es weiter und von nun an hatte ich nichts mehr zu lachen! Der Wind frischte nun auf und ich konnte gerade noch einen Schnitt von 14-15 km/h radeln. Landschaftlich änderte sich vorerst nichts und somit war es ein recht monotones Treten. Das interessanteste waren zwei Esel, welche ich fast 17 km lang vor mir hertrieb, der Zaun versperrte ihnen die Flucht. Erst als sie auf eine weitere Dreiergruppe aufliefen hielten sie inne und ließen mich passieren.
Nach 115km erreichte ich mit Kuke ein afrikanisches Dorf wie aus dem "Lehrbuch". Im Foodstore gab es überhaupt nichts zu essen, doch konnte ich mich mit Biervorräten!!! für den Feierabend eindecken. Stärken konnte ich mich immerhin mit zwei Dosen Cola, auch füllte ich meine Wasservorräte auf. Der Flüssigkeitsverbrauch steigt und so dürfte ich im Laufe des heutigen Tages so zwischen 11-12l zu mir genommen haben. Irgendwie tat mir die Pause sichtlich gut, denn danach hatte der Wind nachgelassen und es lief wieder deutlich besser.
Eigentlich hätte ich ja im Ort übernachten "müssen", aber da ich bereits morgen Maun erreichen wollte blieb mir nichts anderes übrig als weiterzufahren. Nach weiteren 5km erreichte ich einen Zaun, der quer durch Afrika von West nach Ost verlaufen soll. Es wird behauptet, dass nördlich von diesem Zaun (Name ?) das Schwarze Afrika beginnen soll.
Erfreut nahm ich dann zur Kenntnis, dass von nun an auf diese Weidezäune verzichtet wurde, auch wurde es richtig buschig. Morgen hoffe ich nun auf weniger Wind denn bis Maun sind es ebenfalls ca. 140km und heute saß ich bereits 8h37`im Sattel.
Gruß Welti
Hierzu ein informativer Wikepedia Link.
u.a.
"...Veterinärzäune im südlichen Afrika sind Zäune, die zur Trennung von Nutztieren, die von Krankheiten frei sind und solchen, die nicht von Krankheiten frei sind, eingerichtet wurden. Sie sind vor allem in Namibia und Botswana, aber auch Simbabwe zu finden und werden umgangssprachlich als rote Linie bezeichnet.[1] Im Allgemeinen ist der Transport von Fleisch und anderen tierischen Produkten über diese Zäune in die krankheitsfreien Gebiete verboten....."
https://de.wikipedia.org/wiki/...rz%C3%A4une_im_s%C3%BCdlichen_Afrika
Gruß Welti
Gegen 2.30 wurde das Wetterleuchten dann doch etwas heftiger sodass ich meine Außenzelt noch aufbauen musste. Kurze Zeit später schüttete es heftig doch dank des Boabab Baumes prasselte dieser nicht so ungeschützt auf mein Zelt nieder. ich konnte dennoch gut schlafen und war heute morgen um 6.00 abfahrbereit.
Eigentlich bestand mein heutiges Ziel lediglich vom Erreichen Mauns und da der Wind nicht ganz so heftig wehte wie gestern kam ich gut voran. Es war eine leicht hügelige Landschaft, auch passierte ich mehrere kleinere Ortschaften. Das Leben hier ist Afrika pur, so wie man es sich eben vorstellt. Die leute hier leben in ihren Rundhütten, sind "normal" gekleidet und haben natürliche Zäune um ihre Ställe gebaut muss allerdings gestehen, dass ich kein Vieh darin sah. Vielleicht werden die Tiere ja während der Nacht dort aufbewahrt.
http://www.offroad-reisen.com/REISEN/AFRIKA/...NA/BTW-Fotos/Dorf2.jpg
http://images.inmagine.com/400nwm/iris/...rokerrm-324/ptg01434125.jpg
http://www.exotische-reisen.de/...safari-reise-rundreise-botswana.jpg
Nach ca. 50 km erreichte ich mit Sehitwa den größten Ort des heutigen Tages und stärkte mich erst einmal mit einer Coke. Kurze zeit später traf ich einen Franzosen, der ebenfalls seit drei Monaten unterwegs ist. Er ist mit einem Liegerad on Tour und kam mir relaxter vor als ich sprich er legte nicht diese Strecken zurück wie ich. Wir unterhielten uns nur kurz da ich merkte, dass wir uns nicht viel zu sagen hatten. Obwohl er seit langer Zeit der erste Cyclist war, denn ich auf der Straße getroffen hatte war mir nicht nach einem Gespräch zumute, es zog mich nach Maun.
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Den Ort selbst erreichte ich gegen 16.00 und nach weiteren 2l!!!! Coke hob ich 800 Pula, entspricht ca. 160 , an einem ATM Bancomaten ab. Für "lächerliche" 7 Pula bin ich dann ca. 8km außerhalb des Ortes auf einer Hotelanlage / Caravanpark untergekommen und möchte hier zwei Tage lang relaxen.
http://sedia-hotel.com/ (mein Domizil für die nächsten drei Tage, Zelt wurde in Wurfdistanz zum Fluss aufgebaut)
Auf dem Weg dorthin habe ich Tom getroffen, der vor 2 1/2 Jahren hier als Cyclist hängengeblieben ist. Mit ihm werde ich mich jetzt wohl noch ein wenig unterhalten.
Gruß Welti
Eigentlich hatte ich damals nicht daran gedacht jemals so lange unterwegs zu sein bzw. so weit zu radeln und im Nachhinein muss ich mir eingestehen, dass es richtig war dieses Wagnis zu starten. Tausend Tourtage und noch immer nicht müde....., werde ich jemals wieder ins normale, "gutbürgerliche", leistungsorientierte deutsche Leben zurückfinden bzw. dort zurechtkommen können? Noch verdränge ich diese Tatsachen, die Antworten auf diese Fragen doch der Tag wird kommen, hoffentlich, an dem ich wieder deutschen Boden unter den Füßen haben werde.
Oftmals wurde ich in letzter Zeit gefragt ob ich mir denn überhaupt ein nochmaliges, normales Leben in Deutschland vorstellen könne, dieser Frage bin ich größtenteils ausgewichen.... Ein kleines Plus meiner Person ist ja schließlich, dass ich damals nicht aus Frust heraus gestartet bin, sondern die Welt mit all seinen Vielfältigkeiten habe kennen lernen wollen. So gesehen müsste mir eine Wiedereingliederung eigentlich gelingen.
Der heutige Tag war trotz des Jubiläums, Ruhetag zumindest bis jetzt kein besonderer. Zwar bin ich mal wieder pünktlich um 5.00 aufgewacht habe es dennoch bis um 7.00 im Zelt ausgehalten. Danach fuhr ich mit der Sammeltaxe die 8km, 1,25 Pula, bis zur City wo ich mir das Treiben in den zwei Einkaufszentren ansah. Die Einkaufläden waren recht gut bestückt, kein Vergleich mit dem was ich zuvor im Land gesehen hatte.
Die auffälligsten Personen waren mal wieder die stolzen Herero Frauen mit ihren farbenfrohen Kleidern sowie deren eigenartiger Kopfbedeckung. Mit etwas Phantasie könnte man diese mit den Hörnern irgendeiner Tierart vergleichen/beschreiben. Ein junger Local teilte mir mit, dass die Hereros und die Sans die einzigen Gruppierungen Botswanas wären, die ihre Kleidertradition/Trachten leben bzw. tragen würden, mir hat`s gefallen.
https://www.ceraldi.ch/wp-content/uploads/2012/07/IMG_7557-640x427.jpg
http://www.flugsimulator-vergleich.de/rotel/_U7B5302.JPG
Beim Check der E-Mails lagen mir jeweils eines von Dietrich und Udo vor. Dietrich "spielt" den typisch Deutschen mit sack und Pack sprich Family in sein eigenes Häuschen gezogen, von ihm erfahre ich eigentlich nie etwas "aufregendes". Er ist für mich das Paradebeispiel eines erfolgreichen, vermutlich nie andersdenkenden Deutschen..., und trotzdem verstehen wir uns gut. Wolfgang kommt Ende Dezember von seiner Kur zurück und Peter meinte nur, dass er sich stark verändert hätte. Inwieweit hat er mir nicht mitgeteilt, Dietrich war nur etwas sauer da er sich während seiner Kur nie bei ihm gemeldet hatte.
Mit bedauern habe ich dann feststellen müssen, dass der EHC seine letzten drei Spiele allesamt verloren hat, derzeit stehen sie wohl nicht mehr auf einem Playoff Platz. Surfen im Internet ist hier sehr teuer und kostet 6 US $ pro Stunde und somit informiere ich mich nur. Morgen werde ich den Eltern wohl dennoch eine E-Mail schreiben.
Gruß Welti
Ein wenig aktiv war ich heute ja doch schon denn das reinigen der Kette erledigt sich ja nicht von alleine. seit Swakopmund, also ca. 1.200km, war dies das erste mal der Fall auch wenn es nicht unbedingt nötig gewesen wäre. In Livingston möchte ich mir dann erstmalig die dritte Kette aufziehen.
Danach fuhr ich wieder mit der Sammeltaxe wieder zur New bzw. Old Mall und habe als erstes den Eltern ein 9 US $ teures E-Mail geschrieben. die Preise hier in Botswana bzw. speziell hier in Maun sind doch recht gesalzen. Ich mache dies jedoch gerne da ich weiß, dass sie sich nach wie vor über jedes Lebenszeichen von mir freuen. Im Fast Food Nando habe ich mir danach Chicken mit Pommes gegönnt und mich währenddessen ein wenig über Zambia schlau gemacht. Ich denke dass ich auch dort eine interessante zeit verbringen werde, auch wenn die Kriminalität in den Städten hoch sein soll.
Gestern Abend habe ich mich dann noch ein wenig mit Tom unterhalten und musste feststellen, dass er mir gegenüber doch recht unsympathisch wirkt. Radlerisch gesehen lagen wir auf ähnlicher Wellenlänge, ansonsten scheiden sich jedoch unsere Lebenseinstellungen. Er gab mir gegenüber zu verstehen, dass er derzeit mit einer Frau zusammenlebt die er sichtlich nicht liebt und im März verlassen möchte. Bis es soweit ist möchte er jedoch noch "mietfrei" bei ihr wohnen. So alle drei Monate lässt er bei sich einen Aidstest machen, seine Freundin lehnt dies strikt ab..... Er meint zwar dass er Kondome benutze doch diesen Verhüterli nicht traue. Wie so viele anderer gestrandeter schien er mir nicht sonderlich glücklich in seiner jetzigen Situation. Er sprach ganz offen über seine Gefühle und meinte, dass Afrikanerinnen keine hätten. Bei den gemischten Couples würden sich die Mädels so lange von den Jungs aushalten lassen bis die Kohle aufgebraucht sei und sie diese dann verlassen würden. Bei einem solchen Buisness dürfen wohl keine Gefühle im Spiel sein.....
Im Moment sieht es draußen recht finster aus und vielleicht zieht ja noch ein Gewitter auf, seit dem letzten vor drei Tagen ist es ja trocken.
Gruß Welti
Ansonsten hat sich nicht sonderlich viel getan, es ist ein recht langweiliges Km-bolzen. Die Tierwelt hält sich auch noch bedeckt, spätestens in 2-3 Fahrtagen müsste sich dies doch ändern. Vielleicht, hoffentlich werde ich für meine derzeitigen Bemühungen Richtung zambianischer Grenze belohnt. Löwen müssen es ja nicht unbedingt sein, Elefanten wird mir schon gefallen.
Interessant hingegen war mein ca. 1,5 stündiger Aufenthalt, das ca. 3,5km abseits der A3 liegt. Da es bei meiner Ankunft jedoch erst kurz nach 11.00 war entschloss ich mich für die Weiterfahrt. Ich traf dort einen Jungen namens Patrick und seine Kenntnisse über die heimische Tierwelt hatte mich schon beeindruckt. Er wirkte auf mich recht unkonzentriert, hat keine Eltern mehr und war ein sichtlich helles Köpfchen.
Ich entschloss mich für`s weiterradeln, das wilde Campen und füllte meine Wasservorräte auf. Auch spielte ich mit dem Gedanken das ca. 210km entfernte Nanta bereits morgen zu erreichen, welches dann stolze 310km in zwei Tagen bedeutet hätten. Da ich nicht im Stress bin, das Erreichen von Livingston am 29. eigentlich ideal wäre möchte ich auch nichts übertreiben.
Ach ja, beinahe hätte ich dich liebe Oma vergessen!!!...., Alles gute zum Geburtstag, in meinem Herzen bist du immer bei mir.
Gruß Welti
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es mir hier in Gweta recht gut gefällt. Es ist der erste größere Ort, der mir "richtig" afrikanisch erscheint. Ein Familienclan? bewohnt mehrere Hütten welche von einem Zaun umgeben sind. Bisher hatte ich dies auf dem Land in kleinerer Form gesehen.
Wie ganz Südafrika auch wartet Botswana auf die Erlösung sprich den großen, lebensspendenden Regen. Für mich ist die jetzige Situation ja gut, es gibt weniger Moskitos, doch als gestern ein Regenschauer niederging musste ich an all die Farmer denken und freute mich für sie. Natürlich war es nur ein Tropfen auf den heißen Stein aber immerhin regnete es.
Pünktlich ging es heute morgen wieder gegen 6.00 los und im Nxai Pan Nationalpark sah ich seit langer Zeit mal wieder einen Springbock. Ich erschrak richtig bei der Flucht des Tieres und staunte kurze zeit später, nein ich war gar fasziniert.
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Vielleicht gerade einmal 50m von mir entfernte sich ein Baum, das war min erster Gedanke..... Natürlich war es kein Baum sondern eine 4-5m große Giraffe welche die Flucht ergriff. Es war ein gigantischer Anblick ein solches Tier aus solcher Nähe zu sehen, genau das ist der Grund weshalb ich Botswana bereise. Was mich wirklich überraschte war die Bewegungsart des Tieres. Obwohl die Giraffe flüchtete sah es wie in Zeitlupe aus. Was mir ein wenig zu denken gibt ist die Tatsache, dass ich das Tier ohne Bewegung vermutlich gar nicht gesehen hätte. Bei einer Giraffe wäre das ja nicht schlimm aber augenblicklich musste ich auch an die Räuber denken, die sich vermutlich nicht so leicht zu erkennen geben würden.
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Kurze Zeit später hüpften komische Tiere am Straßenrand herum. Da ich nicht erkennen konnte um was es sich handelte näherte ich mich dem Geschehen recht langsam. Nachdem diese "Hüpfer" davonflogen war mir schnell klar dass es sich um Geier handelte.... Zwie tote Esel lagen am Straßenrang und dies war wahrlich ein feiner Weihnachtsschmaus für die Aasfresser.
Diese zwei tierischen Erlebnisse bauten mich sichtlich auf und so freue ich mich schon auf die Fahrt nach Zambia.
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Nach dem Verlassen des NP befand ich mich wieder in "Weidegebieten" und somit war es vorbei mit sichten von wilden Tieren.
Weshalb gibt es eigentlich so viele Esel hier?!.... Vor einigen Jahren wurden in Botswana sämtliche Rinder aufgrund einer Lungenpest geschlachtet und Esel aus Schweden importiert. Diese haben sich nun rasant vermehrt und das Fleisch scheint niemanden zu schmecken. Diese Informationen habe ich von einer Österreicherin, die hier seit drei Monaten arbeitet.
Gruß Welti
Heiligabend verbrachte ich gestern mit einigen Locals in einem Pub und selbstverständlich wurden einige Bierchen getrunken. Vielerorts wird hier in Botswana während der Festtage eigentlich nur getrunken, eine weihnachtliche Stimmung oder gar Familienfest wie ich sie von zu Hause feststelle konnte ich nicht ausmachen.
Abermals habe ich heute gut geschlafen und war kurz nach 6.00 abfahrbereit. Es war eine angenehm kühle Nacht doch dank der steigenden Lufttemperatur kam ich bald ins Schwitzen. Heute war es ein etwas abwechslungsreicheres Treten, auch wenn ich keinerlei Wild sah. Ich fuhr an kleineren Siedlungen vorbei, die sichtlich mit dem Bestellen von Feldern beschäftigt waren. Vermutlich wird Mais angebaut doch waren keinerlei Jungpflanzen zu sehen. Dies deckte sich mit der Aussage der Österreicherin die gestern meinte, dass keiner in Botswana hungern müsste. In den letzten drei Jahren soll es eine extreme Hunger-/Dürreperiode gegeben haben und während dieser half der Staat in Form von Essenspaketen aus. Die Bevölkerung hätte sich daran gewöhnt und fragt sich nun, weshalb Ackerbau überhaupt betrieben werden sollte. Unter normalen Umstände müsste während dieser Jahreszeit bereits Jungpflanzen zu sehen sein denn die Regenzeit beginnt ab Dezember.
In Gweta selbst hatte es gestern Abend nicht geregnet, nach 20km sah ich einige Wasserpfützen auf der Straße und später sogar einige kleinere Seen. Dort tummelten sich Pferde, Kühe und Esel und freuten sich sichtlich über diese Abkühlung.
So ca. 20km vor Nata fuhr ich dann entlang "richtiger" Weideflächen wie ich sie bisher in Botswana noch nicht zu sehen bekam. Außer Gras sah ich nur vereinzelt Bäume, das Gestrüpp bzw. der Busch war total entfernt.
Der Ort selbst gefällt mir nicht sonderlich, auch finde ich die Leute unfreundlich. Vielleicht stören mich ja auch nur die 27,50 Pula welche ich für`s Campen bezahlen muss. Bevor es Richtung Norden geht wollte ich noch unbedingt einmal Duschen da ich in den nächsten zwei Tagen hierzu vermutlich keine Möglichkeit habe.
Gruß Welti
Kurz nach 6.00 ging es los und bevor es soweit war stärkte ich mich noch mit einer Cola. Auf den ersten 45 Km radelte ich auf bestem Asphalt, danach wurde die Straße wesentlich schmäler war aber dennoch in einem guten Zustand.
Sobald ich Nata verlassen hatte war es vorbei mit der Zivilisation, hin und wieder sah ich verlassene Hütten oder was von denen übrig geblieben war. So war mir auch schnell klar, dass ich keine Kühe, Esel oder Pferde mehr sehen würde. Dominierend war eine äußerst grüne Buschlandschaft mit vielen Bäumen.
Nach 60km erreichte ich eine Polizei-/Kontrollstation und passierte abermals einen Maul- und Klauenseuchenzaun. Man überreichte mir eine Weihnachtsgrußkarte des Polizeipräsidenten der auf dem Bild mehr wie ein Mafiosi aussah. Nach passieren des Zaunes sollte nun also endlich das "tierische" Botswana beginnen doch außer Elefantenkot sah ich keine Dickhäuter.
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Dies änderte sich jedoch als ich das Forest Camp erreichte. Zuerst dachte ich, dass es geschlossen war und spielte bereits mit dem Gedanken mein Zelt außerhalb des Platzes aufzuschlagen. Kurze Zeit später erschien jedoch ein Mann und gewährte mir Einlass. Er erzählte mir von Elefanten und fragte mich ob ich Zitrusfrüchte bei mir hätte. Ich verneinte diese Frage denn er meinte, dass die Elefanten äußerst scharf darauf seien. Bevor ich nun mein Zelt aufgeschlagen hatte stolzierte ein mittelprächtiger Bulle am camp vorbei. Die ca. 2,5m hohen "Gartenzäune" wirkten nicht wirklich schützend und wiesen auch einige dellen auf. Der Bulle hielt sich so ca. 2,5h in der Nähe des Camps auf und wird heute Nacht wohl wieder vorbeikommen.
Bevor ich das Camp betrat unterhielt ich mich noch kurz mit einer Reiseleiterin einer südafrikanischen Reisegruppe und sie teilte mir mit, dass man für 70 Pula eine dreistündige Morgen-/ bzw. Abendsafari für den Chobe NP buchen könne. Hinzu kämen noch die Parkeintrittsgebühren sodass ich eventuell 2 Nächte lang in Kasani bleiben werde. Sie meinte, dass sich vor allem die Abendtour mit Sonnenuntergang lohnen würde. Mal sehen, vielleicht buche ich ja doch noch eine Safari hier in Botswana, mit ca. 50 US $ könnte ich somit an zwei dreistündigen Touren teilnehmen.
Gruß Welti
Heute Morgen weckten mich die beiden Gockel vom Forest Camp gegen 5.00 und eine Stunde später war ich abfahrbereit. Obwohl ich mit dem Mann und seiner Frau recht wenig gesprochen hatte gab ich ihnen 10 Pula und hierüber hatte sie sich sichtlich gefreut. Normalerweise hätte im Camp noch ein Kollege sein müssen doch hat dieser die Feiertage vermutlich in Francistown verbracht, das campen hätte nichts gekostet.
Als ich dann losfuhr war der Elefantenbulle wieder auf seiner Tour und wenig später sah ich einen der Dickhäuter im Dickicht verschwinden. Dies war ein Auftakt nach Maß und es sollte noch besser kommen. Nach ca. 1 Stunde radeln passierte ich drei Elefanten die entlang der Straße liefen. Einer verschwand im Grün sodass ich nur noch zwei vor mir hatte. "Dummerweise" liefen sie nicht hintereinander sondern auf beiden Straßenseiten..... Ein bisschen mulmig war mir dann schon, als ich beide in Straßenmitte fahrend überholte. Vermutlich hatte ich bei diesem Überholmanöver meine Tageshöchstgeschwindigkeit. Angst hatte ich überhaupt keine, ich war einfach nur glücklich. Hätten sich beide umarmt bzw. "umrüsselt" so wäre die Straße blockiert gewesen.
http://www.afrika-reisen.biz/wp-content/uploads/...rasse-botswana.jpg
http://www.thegreensprinter.ch/03%20Afrika/...na-Dateien/image041.jpg (kommt mir bekannt vor)
Elefant Nr. 8 war der letzte den ich heute sah und dieser wollte mich nicht so einfach passieren lassen. Er wedelte ein wenig mit den Ohren, hob den Rüssel und lief auf mich zu...... Ich akzeptierte das Drohgebärde und fuhr erst einmal ca. 100m zurück und wartete darauf, bis er die Straße verlassen hatte. beim 2. Anlauf klappte es besser und ich hatte freie Fahrt.
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Es ist schon verrückt was ich heute habe erleben dürfen, ohne Angst gehabt zu haben - Respekt ja. Es gibt Autofahrer, welche sich schon in ihrer Blechkiste in die Hose machen.... Das einzige was mich ein wenig nachdenklich machte war ein Kadaver eines Räubers der am Straßenrand lag. Es war wohl ein Tier welches angefahren wurde. Sein aufgerissenes Maul ließ mich ein wenig erschaudern, vermutlich war es eine Hyäne doch hielt ich nicht an um das Tier zu identifizieren.
Auf den letzten 25km durchradelte ich das Anbaugebiet von Pandamatenga und wunderte mich über das grünste Grün Afrikas. Mit dem Steppengras scheint es nun endgültig vorbei zu sein, es dominiert ein Mix aus Gras-, Busch- und Waldlandschaft.
Im Ort selbst habe ich dann ein Buschcamp für 20 Pula aufgesucht obwohl es genügend ideale Zeltplätze gegeben hätte. Pandamatenga ist übrigens gerade einmal 4 km von Zimbabwe entfernt.
Gruß Welti