+ + Wir haben ÖL Peak + +


Seite 53 von 195
Neuester Beitrag: 06.02.23 12:28
Eröffnet am:31.10.07 22:43von: biomuellAnzahl Beiträge:5.873
Neuester Beitrag:06.02.23 12:28von: laskallLeser gesamt:740.597
Forum:Börse Leser heute:218
Bewertet mit:
95


 
Seite: < 1 | ... | 50 | 51 | 52 |
| 54 | 55 | 56 | ... 195  >  

2337 Postings, 6129 Tage rogers@urbommel

 
  
    #1301
1
10.06.08 15:12
Heizöl und Diesel haben ähnliche Preisentwicklungen (wegen ihrer chemischen Verwandtschaft, Stichwort Raffinerie), bei Diesel herrscht weltweiter Notstand, der Heizölpreis wird mit nach oben gerissen, die Gewinnmargen der Raffinerien (Profiteure)steigen bei Angebotsmangel, die Gewinnmarge bei Benzin (im Moment eigentlich zu billig) ist niedrig, da kein Mangel an Benzin. Bei der Differenz muss man noch die Mehrwertsteuer (19%) berücksichtigen.  

17333 Postings, 7194 Tage harcoonwas ist der Unterschied zwischen Diesel und Heizöl

 
  
    #1302
10.06.08 15:21
von Steuer und Farbe mal abgesehen?  

274 Postings, 6024 Tage speak oilFolgen von peak oil + Buchempfehlungen

 
  
    #1303
1
10.06.08 15:27
ich habe sicher ein volles Jahr gebraucht, um mich in die peak oil methodologie, zahlen, alternative und unsicherheiten zu verstehen, zu vertiefen, dennoch kritisch zu bleiben und infos zu sammeln.

bezüglich potentialle FOLGEN ist mir dabei EINIGES untergekommen.

Man braucht nur screene - die jeneigen Sektoren die am meisten abhängig sind von Rohöl und die am schwersten Alternativen finden werden - werden am meisten leiden. Existenziell bedrohlung kann auch der Landwirtschafts/Lebensmittelbereich werden. Wir sehen heute "nur" die Preissteigerungen; schon jetzt steigt wieder die Zahl an Hungersnöten, die in 3 jahren nicht besser aussehen werden - in Afrika, Asien....

Was die potentiellen Folgen anbelangt - bin ich nicht schlauer als ihr alle hier. Geselen habe ich das Buch (unten link). Dachte anfangs das sei ein "Dooms" (Weltuntergangsbuch). Es zeigt definitiv jene Bereiche auf, die am schwersten betroffen sein werden; konzentriert sich auf die USA - und in Europa sollte es ETWAS besser gehen, weil die grossen Städte VOR dem Ölzeitalter "angelegt" wurden und Infrastruktur und offizis ganz anderes (BESSER) vorliegen als in den USA.

Das Buch beschreibt eher den worse(worst) case, aber die Argumentskette ist schlüssig und mit gut recherchierten Zahlen belegt, extrapolationen sind auch gut argumentiert.

Wirklich empfehlswert, wer sich über die potentiellen Folgen informieren will, obwohl mich der reisserische Artikel zunächst abgehalten hat es zu kaufen, hab es dann doch getan:
http://www.amazon.com/...ging-Catastrophes-Twenty-First/dp/0871138883

Ein Buch, sehr gut recherchiert, mit peak oil methodologie und wie man (finanziell wenigstens) von peak oil profitiert, ebenfalls SEHR empfehlenswert:
http://www.amazon.com/...sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1213103985&sr=1-1

das wohl beste Buch zu Peak oil methodologie und potentiellen alternativen:
http://www.amazon.com/...-Peak/dp/0809029561/ref=cm_lmf_img_6_rsrsrs0

Zustand und Potential der saudischen Ölfelder:
http://www.amazon.com/...udi-Economy/dp/0471790184/ref=pd_sim_b_img_1

auch gut:
http://www.amazon.de/%C3%96lwechsel-Colin-J-Campbell/dp/342324321X

gute DVD:
http://www.amazon.com/Crude-Awakening-Oil-Crash/...ref=pd_sim_b_img_4






 

2337 Postings, 6129 Tage rogersDiesel und Heizöl sehr ähnlich

 
  
    #1304
1
10.06.08 15:33
aus wikipedia:

"Herstellung
HEL [Heizöl] ist eine Mischung aus Kerosin, verschiedenen Gasölfraktionen sowie diversen Additiven (im mg/kg Bereich). Kerosin und Gasöl werden großteils durch Fraktionierung von Erdöl als Mitteldestillatfraktionen gewonnen und für die HEL-Herstellung – zumindest teilweise - in Hydrodesulfurierungsanlagen entschwefelt. Daneben kommen Mitteldestillatfraktionen aus Crackanlagen zum Einsatz (z.B. Hydrocracker (HCU) -Kerosin, HCU-Gasöl, hydriertes Light Cycle Oil).

HEL ist eine auf die erforderlichen Spezifikationen zugeschnittene Mischung, ein Blend. Die zur Verfügung stehenden Komponenten können stark schwankende Qualitäten (rohölabhängig) aufweisen, so dass jede Charge ggf. mit unterschiedlichen Mischungsverhältnissen (Kerosin/Leichtgasöl/Schwergasöl) hergestellt werden muss, um alle erforderlichen Spezifikationen erfüllen zu können. Weiterhin stehen die Produkte Dieselkraftstoff und Jet bzgl. (fast) aller Komponenten „in direkter Konkurrenz“ zu HEL (siehe auch: Koppelproduktion). Unterschiedliche Bedarfsvolumina der Mitteldestillatprodukte haben deshalb einen Einfluss auf die Zusammensetzung von HEL (siehe auch: Produktionsplanung).

HEL hat – im Gegensatz zu Diesel – keine saisonabhängigen Spezifikationen, erfordert also keine saisonabhängigen Blends.

Herstellung
Diesel ist ein Gemisch aus Kerosin, verschiedenen Mitteldestillatfraktionen, von zurzeit bis zu 5 Volumenprozent Biodiesel sowie verschiedenen Additiven (im ppm-Bereich). Kerosin und Gasöl werden großteils durch Fraktionierung von Erdöl als Mitteldestillatfraktionen gewonnen und für die Diesel-Herstellung entschwefelt (siehe: Hydrodesulfurierung). Daneben kommen Mitteldestillatfraktionen aus Crackanlagen zum Einsatz (z. B. Hydrocracker-Kerosin (HCU), HCU-Gasöl). Diesel ist eine auf die erforderlichen Qualitäten zugeschnittene Mischung, ein Blend. Die zur Verfügung stehenden Komponenten können stark schwankende Qualitäten (rohölabhängig) aufweisen, so dass jede Charge ggf. mit unterschiedlichen Mischungsverhältnissen (Kerosin/Leichtgasöl/Schwergasöl) hergestellt werden muss, um alle erforderlichen Spezifikationen erfüllen zu können. Weiterhin stehen die Produkte Heizöl EL und Jet bzgl. (fast) aller Komponenten in direkter Konkurrenz zum Dieselkraftststoff (siehe auch: Koppelproduktion). Unterschiedliche Bedarfsvolumina der Mitteldestillatprodukte haben deshalb einen Einfluss auf die Zusammensetzung des Diesels).

Um die Kälteeigenschaften von Dieselkraftstoff zu beeinflussen, muss im Winter ein erhöhter Anteil Kerosin beigemischt werden (s. u.)."



 

274 Postings, 6024 Tage speak oilroger - übergangszeit

 
  
    #1305
10.06.08 15:38
"In der Übergangszeit (2009-2012) wird es auf jeden Fall zu Krisen kommen"

den Zeitrahmen von 2009 bis 2012 sehe ich als Übergangszeit, in der der langsame decline in den steilen decline übergeht (minut minus 4-5 % jährlicher Ölpruktion - was heissen könnte minus 7-10 an globalen exporten).

ich gehe davon aus, dass die "übergangszeit"  bedeutend (!) länger dauern wird als nur ein paar Jahre, eher 15 und 20 Jahre.

Die Rezession der 30er Jahre und die Rezessionen in den 70er bis 1982 - hatten Gründe, die meines erachtens weit weniger schwer wiegend waren als das was kommen wird. Wir sind einfach NICHT darauf vorbereitet. Niemand (offizieller) hat uns gewarnt - und US Minister Paulson sagt jetzt: "there is no quick fix of the problem, es hat sich lange schon abgezechnet und entwickelt - das kann man jetzt nicht schnell lösen"

niemand ist wirklich vorbereitet, und die die es vielleicht doch sind "Spinner..."  

17333 Postings, 7194 Tage harcoonaha! danke, also im Winter kein Heizöl tanken...

 
  
    #1306
1
10.06.08 15:40

274 Postings, 6024 Tage speak oilharcoon

 
  
    #1307
10.06.08 15:41
in Italien schon ;0)  

2337 Postings, 6129 Tage rogersMeine Aussage zur Übergangszeit

 
  
    #1308
10.06.08 15:55
von 2009-2012 und danach folgendem Boom war von großem Optimismus geprägt: Vielleicht liegt ja ein Notfallplan B in der Schublade des Bundeskanzleramtes und alles wird gut. Ich persönlich habe da große Zweifel, aber ich versuche meinen übergroßen Pessimismus möglichst klein zu halten. Innerhalb der nächsten 30 Jahre wird sich die weltweite Ölproduktion mehr als halbieren (klingt schlecht), aber vielleicht braucht dann niemand mehr Öl (positives Denken). Eine Übergangszeit von 15 Jahren wäre mit Sicherheit tödlich: Dann würde es weltweit zu Revolutionen, Krieg und Hungersnöten kommen. Solange können die Volksmassen nicht ruhig gestellt werden (siehe Fischerstreik, LKW-Streik im reichen Europa; Unruhen in Entwicklungsländern wie Haiti, Ägypten, China etc.).  

274 Postings, 6024 Tage speak oilguter (mentaler) Approach

 
  
    #1309
1
10.06.08 15:58
tue mir ein bisschen schwer mit Optismus, wenn ich jetzt schon sehe, was Du ansprichst:
siehe Fischerstreik, LKW-Streik im reichen Europa; Unruhen in Entwicklungsländern...

allerdings, wenn wir jetzt schon sagen, es wird nicht klappen, können wir uns gleich die "kugel geben" - das wäre erst recht falsch. Darum schreie ich auch so laut.....  

2389 Postings, 6774 Tage hello_again@speak oil

 
  
    #1310
10.06.08 16:25
#1286, #1288

hast du dich mit deiner Argumentation schon mal an das BMWi gewendet?
Die Anfrage von Paul Nellen (#1286) scheint mir nur sehr allgemein (nach dem Motto "kennt ihr 'peak oil'?" )

Mich würde interessieren, wie das BMWi reagiert, wenn sie mit direkten Fragen, Argumenten, Problemen konfrontiert werden...  

274 Postings, 6024 Tage speak oilhello again

 
  
    #1311
10.06.08 16:30
ich bin nicht deutscher (ok schließt nicht aus, dass an das BMWi schreibe); bin aber überzeugt, dass ASPO Deuschland schon getan hat, was Du vorschlägst.  

2337 Postings, 6129 Tage rogers200 Dollar ist schon Schnee von gestern, hier die

 
  
    #1312
10.06.08 16:31
neue Prognose:

Russia's Gazprom Predicts $250 Oil by 2009

zum Nachlesen: http://www.cnbc.com/id/25073411

meine Prognose: 4000 Dollar/Barrel bis nächste Woche Freitag :-)  

35 Postings, 6026 Tage palecryEugen Weinberg - Tageskommentar

 
  
    #1313
10.06.08 16:33
hier mal der Tageskommentar von "Eugen Weinberg", den ich bis jetzt eigentlich als durchaus kompetent in diesem Markt sehe...sieht das jemand anders - disqualifiziert er sich mit diesem Text?

"Energie

Die Internationale Energieagentur IEA hat heute Morgen die neuen Schätzungen für die Nachfrage und das Angebot am Ölmarkt veröffentlicht. Zwar hat man die Erwartungen für die Ölnachfrage in diesem Jahr erneut um 70 Tsd. Barrel auf nun 86,8 Mio. Barrel pro Tag reduziert. Gleichzeitig wurden aber auch die Erwartungen für die Ölproduktion außerhalb der OPEC um 300 Tsd. Barrel täglich nach unten angepasst. Diese fehlende Produktion sollte nach Ansicht von der IEA durch die OPEC ausgeglichen werden. Bislang hat sich das Kartell jedoch geweigert, die Produktion zu erhöhen, weil man von einem angemessen versorgten Markt ausgeht.

Nun will aber der führende Ölproduzent der Welt, Saudi Arabien, eine außerordentliche Sitzung der OPEC einberufen, um eine adäquate Antwort auf den unaufhaltbaren Anstieg der Ölpreise zu finden. Wir erwarten von der Sitzung oder sogar von einer eventuellen Anhebung lediglich einen psychologischen Effekt. Letztendlich ist diese Hausse nicht auf die Knappheit am Ölmarkt zurückzuführen. Dies bestätigt sogar die IEA, die im ersten Quartal einen Überschuss von 0,4 Mio. Barrel pro Tag registriert hat.

Die höhere OPEC-Produktion und die steigenden Lagerbestände dürften aber die Ängste vor einer Verknappung des Ölmarktes dämpfen, die aus unserer Sicht ausschlaggebend für den jüngsten Anstieg waren. Ein weiterer Faktor für die Entwicklung des Ölpreises bleibt der US-Dollar, der zuletzt wieder etwas an Stärke gewinnen konnte. Da wir aber noch mit einer nachhaltigen Trendwende beim US-Dollar rechnen und viele Marktteilnehmer anscheinend von einer noch stärkeren Revision der Ölnachfrage ausgingen, dürfte der kurzfristige Aufwärtstrend beim Ölpreis anhalten.



Auch der Gaspreis steigt weiter und markiert täglich die höchsten je im Sommer markierten Preisniveaus. Ausschlaggend bleibt dafür die starke Nachfrage nach Diesel bzw. Heizöl weltweit. "  

153 Postings, 7022 Tage 5sdp72779aWie stark beeinflusst der "Schweinezyklus" den Öl-

 
  
    #1314
2
10.06.08 16:44
preis?

Laut Leonardo Maugeri, Group Senior Vice President, Corporate Strategies, Eni Spa, Rom im März/April 2006 gäbe es keine geologischen Probleme, sondern eher Investitionsprobeleme wie bei einem sogenannten Schweinezyklus.
Über Russland wird in einem Sternartikel http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,547545,00.html
ebenso behauptet, dass die Probleme vor allen Dingen am Investiotionsmangel lägen.

nochmals ne Frage an euch (speakoil und Co.): Könnte es nicht sein, dass es durch entsprechende Investitionen nicht doch wieder zu einem höheren Output kommen kann? Laut Maugeri sind sie Investitionen erst 2002 angezogen und bis diese anfingen zu wirken würden dann 6 bis 8 (!) Jahre vergehen. Damit würden diese Investitionen u.U. noch nicht einmal jetzt wirken, was auch die hohen Preise erklären könnte.

hier der komplette Beitrag:
http://www.deutschebp.de/liveassets/bp_internet/...pensive_oil_dt.pdf


und hier ein paar Auszüge aus dem Artikel:
S.2
Die begrenzten Reservekapazitäten im Bereich der Förderung sind das Ergebnis von unzureichenden Investitionen im Explorationsbereich in den letzten 20 Jahren, vor allem seitens der ölreichsten Länder. Die Gründe für diese schleppende Entwicklung sind komplex und stammen vom Anfang der 1980er Jahre, als die OPEC-Länder und deren staatliche Ölunternehmen – die fast 80 Prozent der Ölreserven der Welt kontrollieren – sich allmählich Sorgen wegen Überproduktion machten. Die Anpassungen, die die Ölindustrie infolge der Krisen der 1970er Jahre vorgenommen hatte, stellten sich als exzessiv heraus, und die daraus resultierenden Überschüsse führten dazu, dass der Rohölpreis 1986 abstürzte. Danach machten es sich mehrere
OPEC-Länder zum Prinzip, nur die Felder weiter zu entwickeln, in denen bereits gefördert wurde und keine neuen Felder über diejenigen hinaus zu erschließen, die zur Aufrechterhaltung einer konstanten Förderung erforderlich waren. In den 1990er Jahren haben niedrige Preise, eine nur begrenzt steigende Nachfrage sowie ein weiterer, durch Überproduktion ausgelöster Absturz der Ölpreise 1998/99 die Öl fördernden Länder in ihrer Entschlossenheit bestärkt, überschüssige Kapazitäten auf
einem Minimum zu halten.

Anfang S.3
Auch Anfang des neuen Jahrtausends hatte keines der wichtigsten Öl fördernden Länder seine Angst vor einer Überproduktion verloren. Sie alle hielten die Ausgaben für die Entwicklung neuer Kapazitäten sehr knapp.
...
Zwischen 1986 und 2005 fiel die Reservekapazität in der Ölverarbeitung weltweit von ca. 15 auf nur zwei bis drei Prozent der globalen Nachfrage.

auf S. 5
Seit 2002 sind die Investitionen in Exploration und Produktion real gestiegen, und zwar – inflationsbereinigt – um mehr als 10 Prozent. Es hat schon immer etwas gedauert, ehe sich die Ergebnisse gestiegener Investitionen in die Ölförderung zeigten.
Durchschnittlich verstreichen in der Regel sechs bis acht Jahre zwischen der Entdeckung eines neuen Ölvorkommens in einem Feld mittlerer Größe und dem Beginn der Ölförderung. Sobald die Förderung jedoch begonnen hat, kann sie nur schwer gestoppt werden.

auf Seite 4
Auch im Vergleich zu anderen Regionen der Welt liegt der Persische Golf unter dem Explorationsstandard. Bislang wurden dort lediglich ca. 2.000 Probebohrungen in neuen Feldern abgeteuft – verglichen mit über einer Million in den USA. In den letzten 20 Jahren fanden mehr als 70 Prozent aller Explorationsaktivitäten der Welt in den USA und Kanada statt, d.h. in zwei Ländern, die als ältere Ölproduzenten gelten, ihre besten Jahre hinter sich haben und zusammen über weniger als drei Prozent der nachgewiesenen Reserven weltweit verfügen. Nur drei Prozent aller Explorationsaktivitäten fanden bis jetzt im Nahen Osten statt, obwohl die Region über ca. 70 Prozent der nachgewiesenen Reserven verfügt. Zwischen 1995 und 2004
wurden im Persischen Golf weniger als 100 Probebohrungen in neuen Feldern
abgeteuft. Zum Vergleich: In den USA waren es 15.700. Im selben Zeitraum wurden im Persischen Golf nur ca. 150 Bohrungen zur Untersuchung der Förderkapazität eines Ölfeldes und weniger als 5.000 Bohrungen zur Vorbereitung eines Ölfeldes auf die eigentliche Förderung abgeteuft. In den USA hingegen waren es 12.300 bzw. 250.000. Lediglich 2.500 Bohrungen überhaupt wurden bislang im Irak abgeteuft. Im US-Bundesstaat Texas allein beträgt die Zahl eine Million.  

2337 Postings, 6129 Tage rogerszu Eugen Weinberg

 
  
    #1315
10.06.08 17:17
Eugen Weinberg:
"Die höhere OPEC-Produktion und die steigenden Lagerbestände dürften aber die Ängste vor einer Verknappung des Ölmarktes dämpfen.."
"Die Öl-Lagerbestände im OECD-Raum sind im April um 8,1 Millionen Barrel auf 2,562 Milliarden gesunken. Ein saisonüblicher Lagerbestandsaufbau habe daher nicht stattgefunden." von http://www.boerse-go.de/news/news.php?ida=881311&idc=2

Eugen Weinberg:" Da wir aber noch mit einer nachhaltigen Trendwende beim US-Dollar rechnen und viele Marktteilnehmer anscheinend von einer noch stärkeren Revision der Ölnachfrage ausgingen, dürfte der kurzfristige Aufwärtstrend beim Ölpreis anhalten."
Widerspruch in sich selbst, starker Dollar und niedrigere Nachfrage schlecht für Ölpreis.

Er spricht von der Weigerung der OPEC, die Produktion zu erhöhen und gleichzeitig von höherer OPEC-Produktion. Er befindet sich in einer Erklärungsnot: Offiziell muß er Gründe für niedrigere Ölpreise suchen, richtig fündig wird er dabei nicht und verweist stattdessen auf "Ängste vor einer Verknappung des Ölmarktes", um der Ölpreisrallye den fundamentalen Boden wegzuziehen.
 

274 Postings, 6024 Tage speak oilEugen Weinberg - Tageskommentar

 
  
    #1316
1
10.06.08 17:33
- ja, die Saudis haben in den letzten Monaten die production um zumindest 300 k erhöht (und könnten im laufe des jahres noch um bis zu 500 k erhöhen; ich vermute sie werden dies auch tun, denn der druck auf die saudis ist hoch)

"Nun will aber der führende Ölproduzent der Welt, Saudi Arabien, eine außerordentliche Sitzung der OPEC einberufen. "

da hat weinberg offenbar schlecht recherchiert - keine ausserordentliche OPEC sitzung; sondern "ausserordentliche Saudi-sitzungen."


"steigenden Lagerbestände" (weinberg) -  ???

Sowohl die US als auch die OECD lagerbestände fallen auch für die Saison zu stark - trotz nachlassendem Verbrauch. Grund: alleine das Plus der Saudis von 300 K  Barrel pro tag - wird kompensiert durch das minus von fast 500 K, welches Russland im Mai 08 weniger
exporttiert hat als im Mai 2008 (siehe obiges posting von heute Nachmitternacht von mir). Denn Russland scheint in den decline übergangen zu sein.

Die Saudis dürften den decline der Russen für 2008 etwa kompensieren (können), für 2009 vermutlich nicht mehr.



 

83 Postings, 6058 Tage smutje79@1298 rogers

 
  
    #1317
10.06.08 17:46
in atomkraft würd ich auch gern investieren - kann mir jemand titel empfehlen???  

2337 Postings, 6129 Tage rogersZwischen Utopie und Zukunft

 
  
    #1318
10.06.08 18:01
Von Lars Halter, New York

Während der Ölpreis in immer neue Höhen klettert, widersetzen sich konservative Amerikaner immer noch jeder neuen Idee. Statt ernsthaft über Energiespar-Konzepte nachzudenken, alternative Energien zu fördern oder ganz neue Phantasien zu entwickeln, fordern sie immer das gleiche: Mehr Öl bohren. In Alaska.

Die Republikaner und viele ihrer Unterstützer in konservativen Lobbygruppen glauben „ANWR is the answer. Die Abkürzung, die Antwort auf alle Fragen verspricht, steht für das „Alaska National Wildlife Refugee, ein Naturschutzgebiet im nördlichsten US-Bundesstaat, unter dem Öl liegt - das nicht gefördert werden darf.

Denn seit Jahren ist das Naturschutzgebiet für die Unternehmen Sperrgebiet. Hier leben Eisbären, Elche, Karibu und andere Tiere, viele von ihnen sind bedroht. Den Schutz irgendwelcher Tiere über das Menschenrecht auf Öl zu stellen, geht den Republikanern und der Öl-Industrie seit langem gegen den Strich, allein, man hat sich bisher auch mit einer Mehrheit in Washington nicht durchsetzen können.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Öl-Lager unter ANWR selbst nach offiziellen Schätzungen der Regierung derart gering sind, dass sich mit ihnen zwar Geld verdienen, aber sicherlich keine Ölkrise verhindern ließe. Die Regierung in Washington hat berechnet, dass selbst eine Förderung auf vollen Touren - die frühestens in zehn Jahren möglich wäre - den Ölpreis höchstens um 75 Cent pro Fass senken würde. Bei einem aktuellen Ölpreis von rund 135 Dollar wäre das eine Ersparnis von etwa 0,5 Prozent.

Dazu kommt: Die Förderung in ANWR hätte keine lange Dauer. Selbst bei einem Förderbeginn in zehn Jahren hätte man bis 2027 den Gipfel erreicht; zehn Jahre später dürften die Vorräte erschöpft sein. Insgesamt ließe sich bis dahin etwa ein Prozent der amerikanischen Öl-Nachfrage stillen - ein Schritt zu dem allgemein angestrebten Ziel der „Unabhängigkeit von ausländischem Öl ist das nicht.

Den Konservativen geht das nicht in den Kopf. „Wir könnten ja schon lange fördern, wenn Bill Clinton uns nicht gestoppt hätte, mosert etwa Max Schulz vom Manhattan Institute auf dem amerikanischen Börsensender CNBC. Bis zu 1,5 Mio. Fass könne man heute täglich aus dem Boden ziehen. Zudem trete man ja auch für verstärkte Förderung im Golf von Mexiko ein.

Was Schulz & Co. weiterhin strikt ablehnen, ist ein allmähliches Umstellen auf andere Energien. „Solar- und Windenergie sind ja schöne Ideen, aber sie funktionieren nicht, zieht er über eine Interviewpartnerin her. Die hingegen, Daphne Wysham vom renommierten Institute for Policy Studies hat recht konkrete Lösungsvorschläge. Mit Solardächern auf Parkplätzen kontert sie das Argument, dass auch Elektroautos mit Strom aufgeladen werden müssten. Erdwärme, Windräder und sogar Mikroorganismen spielen in den Plänen ihres Think Tanks eine Rolle - und sind allesamt wissenschaftlich untersucht und für die Zukunft als tragfähig befunden worden.

Es wird - auch bei Öl- und Benzinpreisen auf Rekordniveau - noch lange dauern, bis Amerika in Energiefragen umdenken wird. Viel zu lange hat sich das Land auf niedrigem Benzin und einem globalen Überangebot ausgeruht. Jetzt die Gewohnheiten umzustellen ist schwierig, wenn auch nicht unmöglich. Auf dem Automobilmarkt geht der Trend bereits weg vom SUV und hin zum Kleinwagen. Der vor kurzem noch belächelte Smart könnte in Amerika eine bessere Zukunft haben als man sich zunächst hätte träumen lassen.

http://www.n-tv.de/976921.html  

2337 Postings, 6129 Tage rogersAuch wenn die Investitionen erhöht

 
  
    #1319
1
10.06.08 18:50
wurden, läßt sich Peak-oil nur um wenige Monate oder Quartale hinauszögern: Alles was ab 2010 onstream geht, hat definitiv keinen Einfluß mehr auf die zeitliche Lage von peak-oil. Die neu erschlossenen Ölfelder können nur noch den Abwärtstrend verlangsamen, Beispiel USA: 1970 war der peak bei ca. 9,5 Mio. Barrel, danach ging es abwärts, in den 80ern kleine Erholung wegen Alaska-Öl, dazu noch technischer Fortschritt ("1 Mio. Bohrtürme in Texas"), heutige Rohölproduktion halb so hoch wie 1970. Ähnlich dürfte es der Welt in den kommenden Jahren gehen.

Schaut euch folgende US-Zahlen (incl. technischer Fortschritt und Alaska-Öl) genau an, so wird es vermutlich auch für die ganze Welt in den nächsten Jahren aussehen:
http://tonto.eia.doe.gov/dnav/pet/hist/mcrfpus1A.htm  

2696 Postings, 6397 Tage Ischariot MDnochmal Weinberg

 
  
    #1320
1
10.06.08 19:29
hab ich gerade schon bei permanent gepostet:

Wann platzt die Ölblase?

Von Benjamin Summa

"Spätestens im vierten Quartal 2009 rechne ich wieder mit einem zweistelligen Ölpreis. Diese Meinung unterscheidet uns von den meisten anderen Analysten." Diese Einschätzung gab Eugen Weinberg, Rohstoff-Analyst der Commerzbank, heute gegenüber Euro am Sonntag Online.

Der Rohstoff-Experte lässt zwar auch Fundamentalfaktoren wie den Nachholbedarf in China und Indien, die Dollar-Schwäche, den zurückhaltenden Aktienmarkt und die steigende Inflation als Gründe für einen hohen Ölpreis gelten. Vor allem aber sieht Weinberg die Investorennachfrage – also Spekulationen - als ursächlich für die Preisrally. "Es muss noch andere Erklärungen für den steigenden Ölpreis geben. Denn die Amerikaner fallen wegen der schwachen Konjunktur weg und die Nachfrage steigt insgesamt weniger stark", sagt der Analyst.

Eine Prognose der International Energy Agency (IEA) stützt diese Einschätzung. Die Erdölnachfrage wachse in diesem Jahr so langsam wie seit sechs Jahren nicht mehr, teilte die Agentur heute mit. Grund sei die Abschaffung von Subventionen in zahlreichen asiatischen Schwellenländern, was beispielsweise Treibstoff verteuern und den Verbrauch senken dürfte.

Mehr zum Thema unter www.euroamsonntag.de

http://www.finanzen.net/nachricht/Wann_platzt_die_Oelblase__739232  

153 Postings, 7022 Tage 5sdp72779aweitere Informationsquellen zu peak oil

 
  
    #1321
10.06.08 19:31
Dieser Thread bietet ja schon zahlreiche Infos, aber da ja das Thema Ölpreis doch immer mehr Leute interessiert (dieser Thread ist heute unter den 10 meistgelesenen Artikeln, was er sonst nicht war), wollte ich hier nochmal ne recht übersichtliche, umfangreiche und auch nicht nur einseitig betrachtende Informationsquelle hinzufügen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Peak-Oil

Auch die hier ist ganz nett, allerdings einseitig in Richtung peak-oil (allerdings ist das Thema mit den Opec-Ländern, die einfach mal eben ohne Grund ihre Reserven massiv nach oben revidierten sehr schön dargestellt):
http://www.wolfatthedoor.org.uk/deutsch  

2337 Postings, 6129 Tage rogersDer wöchentliche Newsletter der ASPO-USA

 
  
    #1322
1
11.06.08 12:12
ist sehr empfehlenswert: http://www.aspo-usa.com/...om_content&task=blogsection&id=5&Itemid=45

Hier ein Auszug:

"3. Growing shortages
Despite endless repetition of the mantra “the markets are well supplied” from OPEC and occasionally senior international oil company officials, reports of actual shortages of petroleum products continue to increase across the globe. Reasons for these shortages vary from country to country, but most seem to stem from the cost of petroleum on the world market or efforts by governments to keep retail prices affordable. In the last week we have reports of retail shortages from China, the Indian sub-continent, numerous countries in Africa, Latin and Central America, parts of East Asia, and even from the poorer countries in the Middle East.
In China, the world’s number three importer, retail shortages seem to have reappeared as the government keeps price caps in place at least until the Olympics. The government’s newest plan is to turn the small private oil companies that were shutting down because of the high cost of crude into “contract refiners” who simply refine oil for the state companies without any price risk. China, with $1.6 trillion in reserves, can afford oil at any cost. It is still not clear just how much their imports have increased in recent weeks.
In a few countries, the shortages may be temporary such as in Malaysia where a 40 percent price increase was accompanied by hoarding and a run on the pumps. In a few countries, national oil companies can no longer afford to sell products at government-mandated prices. In still others, the local importers simply do not have enough liquidity to pay for the products.
This situation is unlikely to improve. Except for countries producing enough oil to cover their own needs, and the very wealthy, all others are likely entering an era of permanent shortages."

oder:
"Later this year, China will start operating a coal to liquids plant that is expected to convert 3.5 million tonnes of coal per year into 1 million tonnes of oil products —the equivalent of about 20,000 b/d. By 2020, Beijing hopes to up production to 286,000 b/d. The Oil & Gas Journal suggests it will cost around $70 to $80 a barrel to produce oil in this manner. The plants are very expensive and release prodigious quantities of greenhouse gases. (6/4, #9)"
Mit Sasol kann man am Kohleverflüssigungsboom profitieren.  

36 Postings, 6015 Tage ProCursAWeltölproduktion

 
  
    #1323
11.06.08 12:14
Angehängte Grafik:
weltoelproduktion.jpg
weltoelproduktion.jpg

2337 Postings, 6129 Tage rogersEs besteht ein gigantisches

 
  
    #1324
1
11.06.08 12:31
Mißverhältnis zwischen Ölverbrauch und Öl-Neufunden seit 1980. Nur die großen Entdeckungen vor 1980 hielten uns noch über Wasser, sprich den Ölpreis niedrig bei unter 100 Dollar. Jedoch lautet die Devise jetzt: Game over.  
Angehängte Grafik:
oelneufund-verbrauch.gif
oelneufund-verbrauch.gif

446 Postings, 6200 Tage ÖlrieseÖlpreis extrem volatil

 
  
    #1325
3
11.06.08 13:08
11.06.2008
Ölpreis extrem volatil
Commerzbank Corp. & Markets

www.fondscheck.de

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der Ölpreis bleibt extrem volatil, was aus unserer Sicht auf den Einfluss kurzfristiger spekulativer Kräfte zurückzuführen ist, so die Analysten von Commerzbank Corporates & Markets.

Nach einer Tagesveränderung von 11 US-Dollar am vergangenen Freitag scheine der Markt für starke Kursausschläge anfälliger zu sein: Gestern habe der Ölpreis zunächst um 3 US-Dollar auf 138 US-Dollar zulegen können, bevor er dann auf 132 US-Dollar je Barrel wieder zurückgefallen sei.

Nicht nur die Aussicht auf eine Sondersitzung der OPEC am 22. Juni in Saudi Arabien, sondern vor allem der infolge von Bernankes Äußerungen stärkere US-Dollar habe den Ölpreis unter Druck gebracht. Mit der Sondersitzung habe Saudi-Arabien dem Druck des Westens nicht zuletzt deshalb nachgegeben, weil die Risiken für eine Konjunkturabkühlung weltweit immer größer würden.

Dennoch würden andere Kartellmitglieder wie Quatar und Libyen nicht müde zu betonen, dass die OPEC wenig ausrichten könne, da der Markt physisch gut versorgt sei. Deshalb bleibe es unsicher, ob sich das Kartell tatsächlich zu einer Förderausweitung entschließen werde. Die OPEC-Mitglieder sollten eigentlich ein Interesse an nachhaltig hohen Preisen und nicht an einer kurzfristigen Zuspitzung gefolgt von einem langfristigen Abwärtstrend haben. Dennoch würden einige OPEC-Staaten eigennützig und kurzsichtig agieren.

Derweil würden aber auch die Nachrichten nicht abreißen, die den Ölpreis unterstützen würden. China melde für Mai um 25% höhere Rohölimporte als im Vorjahr. Dies sei zwar teilweise auf Sondereffekte zurückzuführen, weil die Raffinerien vor allem wegen des Erdbebens nun mehr Diesel hätten produzieren müssen, um die Stromausfälle zu bekämpfen. Dennoch sei auch der zugrundeliegende Importsog hoch: Immerhin hätten die Importe in den ersten fünf Monaten gut 13% über dem Vorjahresniveau gelegen.

Darüber hinaus melde Sinopec, Chinas größtes Raffinerieunternehmnen, dass man die geplanten Treibstoffimporte für Juni bereits auf 1 Mio. Tonnen verdoppelt habe. Auch BP Australien melde nach dem Ausfall von Apaches Gasterminal in Westaustralien einen erhöhten Bedarf an Dieselimporten.

Heute Nachmittag würden die Energieagenturen API und DOE die Berichte für die US-Öllagerbestände zum 6.Juni offen legen. Der Konsens rechne mit einem Rückgang der Vorräte für Rohöl um 1,5 Mio. Barrel, einem Anstieg bei Benzin um 1,45 Mio. Barrel und bei Destillaten um 2 Mio. Barrel. Der gestern veröffentlichte "Short-Term Outlook" habe den gleichen Tenor wie der Monatsbericht der IEA.

Die Nachfrage in den OECD Ländern sei im ersten Quartal deutlich niedriger als zunächst angenommen gewesen, aber die Schwäche sei durch die bis zuletzt hohe Dynamik in den asiatischen Schwellenländern kompensiert worden. Enttäuschend sei aber vor allem die schwache Ausweitung des Angebots außerhalb der OPEC. Die EIA beziffere den Effekt einer stärkeren Hurrikan-Saison wie sie vom NOAA prognostiziert werde, mit Ausfällen in Höhe von insgesamt 11,3 Mio. Barrel. (11.06.2008/ac/a/m)

© 1998 - 2008, fondscheck.de

Seite: < 1 | ... | 50 | 51 | 52 |
| 54 | 55 | 56 | ... 195  >  
   Antwort einfügen - nach oben