Der Antizykliker-Thread
Z.B. denke ich nicht, dass der DAX oder der MDAX eine Korrektur fahren werden, während die anderen Indizes nach oben gehen. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass eine sicher irgendwann aufkommende Korrektur hier stärker ausfallen wird, als an der anderen Märkten. Den Startschuss zu einer Korrektur wird aber sicher nicht der DAX oder gar der MDAX geben, egal wie "überbewertet" sie sein mögen.
Gleichwohl habe ich wie gesagt auch keine Ahnung wann das sein wird!
Übergeordnet sind wir aber eher oben als unten unabhängig wie die Woche verläuft.
Die Ratio zw. Bonds und SPX ist im Wendebereich wenn auch der SPX zeitlich noch etwas Luft hat für die Wende.
Für die Bonds erwarte ich aber nächste Woche schon eine deutliche Gegenreaktion.
Bin mal gespann wann sich das auflöst und vor allen Dingen wie sich das auflöst?
Mein Tipp: bis Weihnachten tut sich nicht mehr viel. Und nächstes Jahr geht´s erst einmal runter.
Volle Zustimmung! Das ist die mit Abstand ätzendste Börsenphase, die ich je erlebt habe. Seit dem 3.12. pendelt das Tier in einer Spanne von 100 Punkten um die 7000. Alle warten nur auf den Verfall, hoffentlich kommt danach mal ein bisschen Dynamik in die Märkte.
Normalerweise müsste es nach dem Freitag tendentiell etwas nach oben gehen, denn in den letzten 19 Jahren ist der DAX vom Dezember-Verfall (Schlusskurs) bis zum 2.Handelstag (Schlusskurs) des neuen Jahres 18-mal angestiegen, oft aber nur leicht (Ausnahme war der Jahreswechsel 07/08, als in den USA gerade die Rezession begann). Es gab innerhalb dieser Zeitspanne immer zumindest einen Tag, an dem der DAX mind. 1% über dem Schlusskurs am Dezember-Verfallstag lag. Könnte man also durchaus traden.
Tippe auch darauf, dass ab Januar - wahrscheinlich bereits in der ersten Monatshälfte - eine Korrektur von vielleicht 6-8% erfolgt und danach zumindest bis zum Frühjahr/Frühsommer erstmal tendentiell weiter hoch. Es gibt aktuell einfach zuviele Dinge, die auf eine Korrektur hinweisen:
- Hindenburg-Omen
- sehr extremes bullisches Sentiment
- deutlich abnehmende Marktbreite in den USA (hauptsächlich hochkapitalisierte Aktien steigen noch, Nasdaq und Smallcaps wollen nicht mehr so recht)
- McClellan-Oszillator < 0, obwohl der S&P ein neues Hoch macht
- Abverkäufe am US-Markt gegen Handelsende, wenn die grossen Jungs handeln, die wissen, wie die Märkte funzen
Was die aktuelle Phase bedeutet weiß ich nicht. Einerseits geht es nicht mehr mit Momentum vorwärts, was für eine Topbildung spricht. Anderseits hält sich der Dax auf hohem Niveau recht gut, was für eine Baldige Fortsetzung der Rally spricht.
Unterm Strich schreien die Märkte nach Korrektur, aber das kann eben noch dauern. Ich habe meine Bücher 2010 bereits geschlossen und erlebe stattdessen eine schöne romantisch-verschneite Vorweihnachtszeit mit der Familie. Ist ja auch was wert ;-)
" Ich habe meine Bücher 2010 bereits geschlossen und erlebe stattdessen eine schöne romantisch-verschneite Vorweihnachtszeit mit der Familie. Ist ja auch was wert ;-) "
ich denke dass ist durchaus mehr wert als erfolgreich an der börse zu sein - denn was nützt der schnöde mammon - wenn der rest nicht stimmt
allen beteiligten ein besinnliches weihnachtsfest, einen guten rutsch und ein erfolgreiches jahr 2011 ;-))
Aktien:
Der DAX ist durch – die Vorweihnachtszeit hüllt ihre Stille zunehmend auch über die Börsen. Kurzfristig ist Konsolidierung angesagt. Spannend wird es in der Nachweihnachtswoche, wenn auf Rechnung 2011 gehandelt werden kann.
Renten:
Unsere Formel „2x 120 = komplizierte Bodenbildung“ erwies sich als treffende Erfolgsformel. Sowohl der Treasury- als auch der Longbond-Future in den USA testeten
die 120er Marke im Wochenverlauf und zeigten im Anschluss eine kräftige Rallye. Der Bund Future folgt dem und könnte kurzfristig weiter ansteigen.
FX / Commodities:
Der Euro steht auch über den Jahreswechsel unter keinem guten Stern. Die Anleger stellen sich auf weitere Euro-Schwäche ein.
Ich will mich bei denen bedanken, die hier rumlungern, die ihr Wissen, ihre Meinungen ausbreiten und bereit sind dies zu diskutieren. Besonders bedanke ich mich bei Metro, der stets ein zuverlässiger Mailpartner war, wenn es besondere Situationen zu besprechen gab.
Ich wünsche Euch allen Ruhe, die Batterien aufzuladen, um im neuen Jahr wieder zu versuchen, dem Monster Börse, das wir alle lieben, hier und da ein paar Euro abzutrotzen.
Und wer wie ich Optimist/Bulle ist, weiß auch, dass wir uns immer auf dünnem Eis befinden. Zwei, drei unglücklich verkettete Ereignisse und die Welt kann wieder am Abgrund stehen.
Angst haben – aber nicht erschrecken hat Kostolany mal gesagt.
Deshalb Euch allen ein Bild vom Pura Tana Lot, dem wichtigen Vorposten gegen die Mächte der Unterwelt, gegen die (im Meer) hausenden Dämonen…
Auf dass Ihr alle sicher durch die nächsten Jahre kommt.
Armitage
http://www.google.de/...btnG=Suche&hl=de&tbs=nws%3A1&sa=2
Ich kann zwar keine 12 Monate vorausschauen aber der Start ins Jahr dürfte eher ungemütlich werden zumindest bei Dow und Co.
OEX-PCR nun mit dem nächsten Spike + Hindenburg-Omen dazwischen.
Sentiment, Vola und normale PCRs dagegen schon am Start um ja die Jahresanfangsrally nicht zu verpasssen.
T-Bonds /Notes sollten ihre Tiefs erstmal gesehen haben.(kein Bild)
Oweh, oweh, mir schwant nichts Gutes: Ein Permabär, der umkippt. Dazu Platschs Sentiment-Charts. Dieser Sylvesterkracher könnte nach hinten los gehen...
Alles weitere im Januar, bin schon wieder weg.
Rückläufiges Kreditgeschäft
Unternehmen verschmähen Geld der Banken
Deutschlands Unternehmen kehren zu alten Tugenden zurück: Immer öfter zahlen sie Investitionen aus der eigenen Schatulle, Kredite werden nur noch selten nachgefragt. Verlierer sind die Banken - sie bleiben auf ihrem Geld sitzen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,736800,00.html
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Mein Senf: Richtig so! Die Banken haben kein Recht, an diesem Aufschwung wie ein Blutsauger mitzuverdienen. Trocknen wir diesen Sumpf endlich durch Kreditboykott aus! Auf dass die Banken im nächsten Dip nicht mehr "Too Big To Fail" sein werden.
Dass die Verbraucher aufgrund des stärkeren Wettbewerbs zwischen den Banken von weiter niedrigen Kreditzinsen profitieren sei nur nebenbei bemerkt.
Allgemeiner formuliert, also auf die Bären als solches bezogen, würde ich es unterschreiben, aber auf den Gehrt als solches wohl weniger.
Warum ich vom Gehrt nichts halte?
(1) Er investiert gegen seine Überzeugung. Ich weiß, jetzt kommt Metro und erzählt was vom Handelssystem – aber Gehrt fummelt immerzu in die Aussagen seines dubiosen System 22 rein. Und er fummelt rein mit seiner bärischen Überzeugung: er denkt „Bär“, er fabuliert „Bär“ und er spekuliert auf steigenden Kurse, denn er hat ab September 2010 Gewinne gemacht und die kann er nur auf der Longseite gemacht haben…
(2) Da muss man ihn nur mal lesen:„Tjaja, die EU. War eine gute Idee, nicht wahr? Immerhin habe ich den Vorteil, kein Geld mehr wechseln zu müssen, wenn ich in Frankreich einkaufen gehe. Das ist schön. Der unwesentliche Nachteil ist: Wenn die schwachen Staaten in die Rezession kippen, ziehen sie uns mit nach unten. Wenn es bei uns hingegen aufwärts geht, müssen wir die schwachen Staaten mitschleppen. Die wenigen stabilen Länder zahlen, zahlen und zahlen noch einmal, haben aber im Gegenzug herzlich wenig von dieser Union.“
Diese Sätze zeugen von einem ökonomischen Sachverstand, dass man sich direkt fremdschämen muss…Jeder kann dieses mickrige Beispiel durchdenken, wenn es die DM noch gäbe und „die schwachen Staaten in die Rezession kippen“.
Damit ist eigentlich alles zu jener Person gesagt.
Vielleicht abgesehen von der dubiosen Angabe, dass er in Universität der Bundeswehr in München studiert hat, aber den Titel "Dipl. Betriebswirt (FH)" führt.
Im Herzen bärisch, verkündet er dies durch die Blume auch, denn man muss sich ja absichern: Geht es wieder runter "hat man es ja vorher gewußt". (Dass schon seit 2 Jahren der Absturz vorhergesagt wird, bleibt dabei unerwähnt)
Anderseits haben 2 Jahre Aufschwung Narben im Bärenherzen hinterlassen. Und der Bär ist ja nicht dumm oder blind, daher geht er wie der Überzeugungsbulle ebenfalls nun rational davon aus, dass es WIDER seiner HERZENSMEINUNG auch weiter steigen wird. Als Begründung wird eine Verschwörung seitens der FED/US-Regierung/US-Banken herangezogen, denn die wollen die Kurse ja "wider die Natur" nach oben ziehen. Gehrt ist also Bär im Herzen und Bulle im Depot - noch nie war Geld so "schmutzig" verdient ;-).
Gehrt ist damit der Idealtypus des umgekippten Bären in der Spätphase einer Hausse, denn die stellen i.A. das was der Volkssturm im WKII war: Das letzte, verheizbare Regiment. Ohne Überzeugung, aber trotzdem voll und mit frischem Geld (long) dabei.
Fumdamental und Charttechnisch ist m.E. aber noch nicht von der "Spätphase der Hausse" auszugehen. Jedoch ist es möglich, dass die aktuelle Rally recht überstrapaziert ist (siehe Platschs Sentimentcharts). Als "Bulle im Herzen" bleibe ich daher im Gegenteil zu Gehrt flat. In diesem Jahr hab ich genug verdient, um nicht mehr - um Shortverluste auszugleichen - gierig werden zu müssen.
Lief die Finanzierung bis zur Finanzkrise als "muß-halt-auch-sein-Thema" mit, wurde in den letzten Jahren Know-How aufgebaut, um diese Klaviatur besser zu spielen.
Das kann dann nur zu Lasten der Bank gehen...
Zum Beispiel ist der Standardsatz meiner Freundin "EURIBOR plus Marge".
Sie verhandelt mit Banken nur noch über die Marge.
Und selbst meine Zwischenfinanzierung einer Immobilie läuft nach gleicher Systematik...
Im Prinzip zeigt das doch die Überlegenheit von Charttechnik gegenüber der eigenen Fundamentelanalyse/Überzeugung.
Denn wer kennt schon alle relevanten Infos oder interpretiert diese immer richtig.
Also lassen wir den Preis/Chart darüber entscheiden was wie relevant ist und Gehrt hat das doch gut umgesetzt (140% Jahresperformence wenn ich richtig sehe) entgegen seiner eigenen Überzeugung.
Im Umkehrschluß müsste Steffens als Bulle ja ne noch bessere Jahreperformence haben wenn Überzeugung neben Charttechnik ein Spekulations-/Investitions-Kriterium sein soll.
Viel interessanter finde ich in Gehrts- Chart seine Kassaquote.
Er ist zu fast 100% (wie auch immer) im Markt investiert und fällt als "Nachfrager" aus.
Woche um Woche hat er zornige Begründungen geschrieben und vom nahen Platzen der Blase gesprochen. Die Signale des ominösen System 22 hat er dann grundsätzlich ausgesetzt, weil "es keinen Grund gibt, dass die Werte steigen...".
So hat er das in eine Mail an mich formuliert.
Die Kapitalkurve ging steil nach unten... und dann wenn die Hausse reifer geworden ist, steigt er scheinheilig ein - wobei er sich rausredet, dass dem Aufschwung jegliche Basis fehle...
Letztlich stehe er als Herausgeber eines Börsenbriefes unter starkem Druck.
Die Bärenlemminge mögen ihre Bärenlaune länger durchhalten, als jemand, der alle Nase lang Rechenschaft abgeben muss, warum dieser "sichere" Short mal wieder ausgestoppt wurde...
Ob die Performence seines Handelssystems realistisch ist und wie seine Kunden diese Nachhandeln können kann ich nicht beurteilen.
Wenn es aber so ist wie du schreibst dann ist es ein Armutszeugnis für ihn, dass er
die Signale seines Systems nicht umsetzt und nur mit der theoretischen Performence seines Systems wirbt die aber mit der Praxis nichts zu tun hat.
Sein echtes System 22 sieht dagegen traurig aus, mit dem hat er 2009/2010 eine Menge Kohle verbrannt.
Fassen wir zusammen:
- Extremst bullishes Sentiment
- Hohe Kurse
- Nachgebendes Verbrauchervertrauen zu Weihnachten (in USA)
- Wieder nachgebende Häuserpreise
-> US-Wirtschaft kommt nicht in die Gänge
- Inflationsgespenst in China
Alles in allem eine explosive Mischung, wenn ihr mich fragt. Zur Zeit werden die Kurse noch wegen Window-Dressing zum Ultimo oben gehalten, aber weiß der Teufel was in den ersten Januartagen kommt.
Metro’s Posting #12999 ist pessimistisch – so schlimm wird es nicht kommen, denke ich.
Lange habe ich gegrübelt, warum ich erstmals seit zwei Jahren so ein blödes Gefühl habe?
Ich denke, es liegt an dieser komischen Nirwana-Woche.
Das alte Jahr ist abgeschlossen, das neue hat noch nicht angefangen.
Und was man sieht, sind Veränderungen, welche von einer Minderheit mit geringen Umsätzen verursacht werden. Die Bigboys tauschen - sofern in Manhattan überhaupt ein Laden offen hat - ihre Rolex (oder Patek Philippe) um und machen wenn überhaupt arbeitsmäßig etwas ohnehin nur Windows-Dressing.
Das Sentiment ist durch zu viel Zucker im Weihnachtsgebäck einfach zu hoch geschossen – zumindest ich kann mir diesen „gemessenen“ Optimismus nicht erklären.
So bin ich mir bei einem recht sicher, dass der sentimenttechnische Optimismus demnächst massiv sinken wird. Und so bekommen wir wieder Bewegung in der Datenbasis. Und man kann wieder „Elastizitäten“ interpretieren, d.h. das mittelfristige Sentiment sinkt, wie und wie stark reagiert dann die Börse?
So gesehen verbietet sich eine Vorhersage – aber ich skizziere mal eine Vermutung:
In Q1 wird eine Korrektur geben und zum Frühjahr/Sommer werden die USA wirtschaftlich anziehen und im DAX wird per Herbst/Winter die 8.000 erreicht.
Und am Rande: Die Versorger sollte man sich mal ganz genau ansehen…