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Den Test der 15,- Euro werden wir nicht erleben. Erstens, weil es nach dem Test bei 19,- Euro einen deutlichen Rebound setzen wird. Zweitens, weil der Kurs -sollte er anschließend aufgrund weiterer negativer Enttäuschungen wieder nach Süden abdrehen- bei 15,- Euro keine Haltemarke hat. Wenn schon, dann bis zum Tief von 2008 bei 14,- Euro. Aber auch die werden wir nicht sehen. Warum? Hier die Gründe:
Wie man weiß, haben die Ankeraktionäre -Frau Klatten voraus- ihre Positionen erst nach 2010 aufgebaut. Es wäre abwegig, wenn Klatten, BMW, VW, Skion und Voith einen Kursrutsch in die Preiszone UNTERHALB ihres Einstiegs zulassen würden, da sie dann nämlich Wertberichtigungen vornehmen müssten (Thema Goodwill), die ihnen die Bilanzen versauen würden. Bevor ein Herr Piech sich derart vorführen ließe, würde er imo lieber den ganzen restlichen Salat aufkaufen und könnte damit nebenbei noch eine Sperrminorität erreichen - zum Schnäppchenpreis; und seine Kontrahentin, Frau Klatten, würde schäumen. Gibt's was Schöneres?
Apropos Schnäppchenpreis: genau so hat gestern Hans Bernecker den Preis genannt, sollte er bis auf 20,- Euro fallen.
Aber: so sehr das weh getan hat, so sehr kommt Freude auf und werden wir entschädigt, wenn wir die anschließende Erholungsbewegung gehebelt nützen: das (erste) Ziel lautet dann 24,- Euro. Das sind 20, wenn nicht 26 % Kursgewinn vom Tief gerechnet. Gehebelt mit 5 sind das 100...130 %. Ich meine: ein schönes Schmerzensgeld. Verdienen werden wir es uns aber nur, wenn wir vorher leiden. Also bitte anschnallen und dem weiteren Kursverfall bis zum Kursziel (gelassen) zusehen. Gelassen deshalb, weil wir wissen, dass der Kurs nur urlaubshalber im Süden weilt. Schon ziemlich bald werden wir das alte Kursniveau wieder sehen.
Wer das nicht für möglich hält, soll sich den Kurseinbruch 2008 ansehen. Damals haben alle das Ende der Welt kommen sehen. Was daraus geworden ist....siehe 2009, 20010, 2011.
Zum einen vermute ich, dass die Investments auf lange Sicht ausgelegt wurde und somit im Anlagevermögen bilanziert werden. Eine Abschreibung wäre demnach nicht vorzunehmen.
Ich glaube nicht dass der "Goodwill" hier eine Rolle spielt, da das Unternehmen immernoch selbstständig ist. Es bestehen lediglich Beteiligungen über die Aktien und kein Übernahmen, auch nicht von Unternehmensteilen.
Außerdem, sollte der Kurs weiter fallen, wäre eine Übernahme oder zumindest eine Aufstockung der Beteiligungen günstiger. Zwanghafte Ankäufe der Aktien, nur um den Kurs zu stützen machen also für mich keinen Sinn.
Und noch zum Kurseinbruch von 2008:
In diesem Jahr sind alle Aktien abgestürzt. Lag wohl irgendwie an der Finanzmarktkrise. Der darauf folgende Anstieg in den Jahren 2009, 2010 und 2011 liegt an der überschüssigen Liquidität.
Im Gegensatz dazu, ist der Kursverfall bei SGL Carbon doch Fundamental begründet.
"Das schwache Geschäftsumfeld, das bereits das erste Quartal des Geschäftsjahres 2013 belastet hatte, setzte sich in den ersten beiden Monaten des zweiten Quartals 2013 fort."
Eine weitreichende Erholung ist demnach auch nur duch eine Verbesserung des eigenen, operativen Geschäfts möglich.
Aber darum geht es ja gar nicht. Es geht darum, dass wohl keiner der Ankeraktionäre Interesse am Geschäft mit Grafitelektroden hat. Allen geht es (ausschließlich) um das Corbongeschäft, was nebenbei dafür spricht, dass es diese Technologie eben NICHT "zum fairen Preis" gibt, denn sonst würden sich die oben Genannten ja nicht jahrelang um SGL balgen.
Für mich steht auch außer Frage, dass weder die Gruppe um BMW noch VW Interesse daran haben, die Technologie mit dem jeweils Anderen zu teilen; es geht schließlich um technologischen Vorsprung beim Automobilbau von morgen. Also muss jeder versuchen, den Anderen zu neutralisieren. Und da keiner von ihnen Interesse am Grafitgeschäft hat, dürfte selbiges wohl als erstes über den Jordan gehen. Sprich: verkauft werden.
Der Königsweg könnte so aussehen: das Carbongeschäft wird als Spinoff ausgegliedert und als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht. Dort können sich die Eigner über die Stammaktien die Mitsprache sichern und über die Vorzüge -ähnlich wie bei der Porsche SE- jederzeit Kapital beschaffen. Zurück bleibt das Grafitgeschäft. Und das alleine notierte vor fünf Jahren schon bei 50,- Euro um das Jahr 2.000 sogar noch höher...
Dennoch spricht vieles dafür, dass kein Ankeraktionär den Kurs unter seinen Einstandskurs fallen lässt, weil er dann zugeben müsste, dass er zu teuer eingekauft hat. Bei einer Aktie mit gigantischem Freefloat nützt das nicht viel; da ist der Kurs schwer kontrollierbar. Nicht aber bei SGL, wo es kaum mehr Freefloat gibt.
Dein Argument
"Und noch zum Kurseinbruch von 2008: - In diesem Jahr sind alle Aktien abgestürzt. Lag wohl irgendwie an der Finanzmarktkrise. Der darauf folgende Anstieg in den Jahren 2009, 2010 und 2011 liegt an der überschüssigen Liquidität."
ist faktisch abwegig. Denn: wenn es in 2009...2011 "überschüssige Liquidität" gegeben hat, was ist es dann 2013? Ziemlich genau das selbe, nur eben mehrtausendfach höher. Denk mal über QE I-III nach. Geldmengen M3 wie aktuell hat die Welt nämlich noch nie gesehen.
Der Kurseinbruch bei SGL ist imo keineswegs "fundamental" begründet, wie Du sagst; wenigstens nicht hauptsächlich. Das wird zwar so publiziert (und darum sagst Du es ja wohl auch), aber die Wahrheit ist, dass die Abschreibungen überwiegend nicht liquiditätswirksam sind. Ich gehe deshalb davon aus, dass alles unternommen wird, das Unternehmen auf den Tag X vorzubereiten: das ist der Tag, an dem der Spinoff erfolgt; und da sollte möglichst kein Kleinaktionär mehr stören können. Also: runter mit dem Kurs und die Zittrigen rausgeschüttelt. Am ersten werden die draußen sein, die alles schön glauben, was die Großen wollen, dass wir glauben. Außer man macht sich seine eigenen Gedanken.
Wie das mit M3 aussieht weiß ich auch, versteh aber nicht wass du damit sagen willst, naja egal.
Und welche Abschreibungen meinst du denn? Denn auf die Aktien werden wohl keine gebildet.
Aber um beim Thema zu bleiben: Ich halte die aktuelle Situation für sehr interessant, denn hier wird noch was folgen. Dass gewisse Vorbereitungen für den "Tag X" laufen glaube ich auch.
...skion = m&a stark! Altes Prinzip: Grosser reicher Mann ( in dem Fall Frau ) kauft sich in 'kleine' Firma ein, übernimmt Kontrolle. Beeinflusst den Kurs bishin zum attraktiven Nachkauf, kauft nach, übernimmt ganz!
M0 = Geldbasis, alle US-Dollar-Barbestände in Banknoten und Münzen.
M1 = M0 + M0 plus Dollar-Sichteinlagen.
M2 = M1 + laufende Dollar-Girokontenbestände + Dollar-Einlagenzertifikate + Dollar-Geldmarkt-Kontenbestände < 100.000 USD.
M3 = M2 + Guthaben > 100.000 USD Eurodollar-Reserven, größere übertragbare Wertpapier-u. Devisenbestände in USD.
Vergleicht man Geldmengen und BIP, erkennt man, inwieweit die Umlaufmengen durch Leistungen abgedeckt sind. Beim M3 der USA kann davon keine Rede (mehr) sein. Muss ja auch nicht, denn die FED ist -im Gegensatz zur EZB- der Geldwertstabilität nicht verpflichtet.
Fest steht, dass derzeit weit mehr Geld in die verschiedenen Anlageklassen fließt als 2008...2009 (damals herrschte "Kreditklemme").
Mit den Abschreibungen meine ich die bekannten, zB auf die verschobenen Aufträge von Boeing. Diese Abschreibungen mindern zwar die Gewinne, aber eben nur bilanziell, nicht monetär. Diese A. waren auch nur deshalb nötig, weil SGL (wohl etwas voreilig) die erwarteten Gewinne bilanziert hatte.
Naja, bin mal gespannt ob da nicht noch mehr kommt.
Und so ehrenkäsig brauchst Du auch nicht zu sein, in jeder detaillierten Beschreibung gleich eine "Lehrstunde" zu vermuten. Nimm's sportlich, ok?
"Die großen Investoren stehen immer mehr unter Zugzwang. Die jüngste Befragung von 76 der größten Investoren ist der erste brauchbare Beleg dafür, was bevorsteht. Das Ergebnis lesen Sie in der nächsten „Actien-Börse“. Weil das so ist, können Sie alles vergessen, was mit KGV, Dividendenrendite und sonstigen Kriterien zusammenhängt. Entscheidend ist, dass diese Investoren ihre Bondquoten verringern und die Aktienquoten verdoppeln werden und dann geht es zur Sache. Wir hatten Sie vielfach darauf vorbereitet.
Strategisch müssen Sie demnächst entscheiden, wie Sie sich aufstellen. Entweder ausschließlich in den Aktien, die die großen Vorsorge-Einrichtungen kaufen müssen, egal, ob sie wollen oder nicht, oder auf die zurückgebliebenen Titel setzen, die natürlich das wesentlich größere Potenzial aufweisen, aber dafür auch spekulativer sind. Ergo:
Alle Bottom-up-Investments sind bis Jahresende die interessanteste Spekulation schlechthin. Alle sind in der „Actien-Börse“ genannt worden. WACKER CHEMIE war gestern der Paradefall. Die Münchener konzentrieren sich auf das, was sie können. Von 40 ging es bis knapp 70 €, anschließende Korrektur bis 55 €, inzwischen knapp 63 € mit Kursziel 80 €. Einige andere wie SGL CARBON werden das Gleiche absolvieren."
Ich denke, Bernecker bestätigt das, was ich oben geschrieben habe.
"Die entscheidenden technischen Indikatoren gaben gestern Morgen weitere wichtige Kauf-signale. Folgen in den kommenden drei Handelstagen die Anschlusskäufe, führt dies für alle relevanten Marktteilnehmer zum gleichen Zwang für Investments. Dabei ist wichtig zu
wissen: Circa 80 % aller Investments werden von Computersignalen ausgelöst.
...
Für Sie gilt: Kein Zögern. SGL CARBON hat exakt den technisch tiefsten Boden getestet (rund 20 €) und geht nun ebenfalls in die Position des Comeback."
"Der hohe Wettbewerbsdruck im Geschäft mit Graphitelektroden verhagelte SGL Carbon zuletzt die Bilanz. Nun will das Unternehmen von BMW-Aktionärin Klatten reagieren..."
Ha, ha, da hat sich wohl einer verplappert; offenbar wird Frau Klatten hinter den Kulissen schon als die neue Chefin gehandelt. Möglicherweise hat sie bedeutend mehr Anteile, als bisher bekannt (gegeben). Falls ja, dürfte das Angebot an uns nicht mehr lange warten lassen.
Nur weil ein Autohersteller eine Technologie sichern will, kauft er nicht den Zulieferer. Sonst könnte man auch Conti oder Thyssen oder wen auch immer kaufen. In Zeiten des Outsourcings wäre so etwas nichts, was die Anteilseigner sehen wollen.
Der Status Quo ist die optimalste weil preiswerteste Variante für BMW und VW.
Schon Deine Behauptung im ersten Satz, den Ankeraktionären sei der Preis "wumpe" ist aus der Luft gegriffen. Woher willst Du das wissen? Bist Du in einem der Aufsichtsräte oder hast Du sonstige genaue Einblicke?
Ein Widerspruch in sich ist Deine Behauptung, den strategischen Investoren gehe es nur darum, "zu verhindern, dass die Konkurrenz das Ding kauft und die Technologie dann nicht mehr zum fairen Preis erhältlich ist".
Ja was nun, spielt der Preis eine Rolle, oder spielt er keine?
Dann behauptest Du weiter, "zur Zeit sei der Preis sehr fair für BMW". Soso. Woher willst Du wissen, welcher Preis für BMW "fair" ist? Überhaupt: was bitte ist ein "fairer" Preis, wenn es -wie Du sagst- nur darum geht, zu verhindern, "dass die Konkurrenz das Ding kauft"?
Zu guter Letzt schreibst Du:
"Nur weil ein Autohersteller eine Technologie sichern will, kauft er nicht den Zulieferer. Sonst könnte man auch Conti oder Thyssen oder wen auch immer kaufen"
Ja hallo, genau das ist ja passiert: 2008 hat sich Frau Schaeffler Continental gekrallt und hält bis heute 49,9% (muss also nur mit dem Taschentuch wedeln und kann schon die Mehrheit ausüben).
Apropos Schaeffler: dieser Fall damals scheint mir die Blaupause für die Strategie von Frau Klatten gewesen zu sein. Auch damals ging es übrigens um den Preis (soviel zu Deinen diesbezüglichen "Thesen").
Lustig fand ich übrigens den:
"denn wie euch aufgefallen sein wird, macht SGL keine exorbitanten Gewinne in der Sparte. Geschweige denn Gewinne."
Muss ich mir merken ;-))
Nuetzen die tollen perspektiven sgl? Sieht nicht so aus.
Die Schaeffler-Gruppe ist ein Automotive-Unternehmen, ein Zulieferer für die Automobilindu- strie. Spezialitäten: Wälzlager, Nadellager, Antriebsstränge uam.
Continental ist ebenfalls ein Automotive-Unternehmen und nur noch nebenbei der viertgrößte Reifenhersteller der Welt. Spezialitäten sind heutzutage ganze Fahrsicherheitssysteme und die dafür erforderliche Elektronik, also Hightec fürs Auto.
Deine Frage "Nuetzen die tollen perspektiven sgl" ist wieder so ein Widerspruch in sich. Denn Du sagst ja selbst "nicht den preis fuer die Technik mit dem preis fuer die Aktien verwechseln". Also solltest Du nicht den Fehler begehen, die Perspektiven SGLs an der Preisentwicklung zu messen.