Der USA Bären-Thread


Seite 510 von 6257
Neuester Beitrag: 03.02.25 16:52
Eröffnet am:20.02.07 18:46von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:157.409
Neuester Beitrag:03.02.25 16:52von: KatzenpiratLeser gesamt:24.286.898
Forum:Börse Leser heute:4.918
Bewertet mit:
468


 
Seite: < 1 | ... | 508 | 509 |
| 511 | 512 | ... 6257  >  

80400 Postings, 7599 Tage Anti LemmingWawidu - XLF relativ zu SPX

 
  
    #12726
2
05.01.08 19:15
sieht schon recht überverkauft aus. Leider bekomme ich bei Stockcharts keine Langzeit-Charts. XLF:$SPX würde mich mal über 10 Jahre interessieren.

Als ich Ende Nov. für einen Zock long in XLF war (stieg am nächsten Tag um 5,3 %, stärker als der SP-500), war dieser Relativchart im Keller. Ich hab dann schnell die Gewinne mitgenommen (Bären-Markt-Rallye, halt).

Nach dem 93-%-Down-Day (Freitag) wäre jetzt ebenfalls eine techn. Gegenreaktion drin - womöglich geschürt durch die Fed.

In Deinem letzten Chart in # 12722 notiert der untere MACD (36,78,18) bereits unterhalb des Bärenmarkt-Tiefs von 2003.  
Angehängte Grafik:
sc.png
sc.png

9108 Postings, 6562 Tage metropolisAL/Malko

 
  
    #12727
8
05.01.08 19:16
Interessant, wenn ihr eure Posis offenlegt. Was den "agent provocateur" Malko betrifft: Eine solide und durchdachte Strategie mit der man sicher nichts falsch machen kann.

Was AL betrifft stimme ich mit wawidu überein: Ein Griff ins fallende Messer, wie es eigentlich typisch für den jungen Metro war. Hey, die Lage ist schlecht, aber so schlecht nun auch wieder nicht. Falsch: Der Downtrend hat sich frisch etabliert und er wird noch eine Weile anhalten. Jede Long-Speku - es sei denn sehr kurzfristig um eine Barmarketrally zu traden - verbietet sich daher, egal wie qualitativ hochwertig oder ausverkauft die Aktien sind: Ein Sturz aus 10m Höhe ist nämlich genauso tötlich wie aus 100m. Es sei denn, man ist jetzt bereit eine üble Durststrecke durchzustehen und vielleicht aus Sicht von 2-3 Jahren 50% Verlust auszusitzen.

Ich werde jedenfalls nicht den Fehler machen aus Gründen einer vermeintlichen Antizyklik langfristig long zu gehen, sondern erst - genau wie Malko - wenn sich eine nachhaltige Verbesserung der Lage andeutet. Wir stehen viel wahrscheinlicher am Anfang einer Baisse als an ihrem Ende.
 

7360 Postings, 6466 Tage relaxed#12747 Kicky, in diesen Zeiten werden aus

 
  
    #12728
2
05.01.08 19:23
großen Vermögen kleine Vermögen gemacht. Seitenlinie ist da nicht schlecht. Andererseits gibt es natürlich Turnaround/Contrarian Spekulationen auf Einzelwerte, die entweder Totalverlust oder Verdoppler sind, unabhängig davon, in welcher Börsenphase wir uns befinden. ;-)  

80400 Postings, 7599 Tage Anti Lemmingrelaxed - zu CEO Caplan

 
  
    #12729
3
05.01.08 19:27
Der Mann ist jetzt als CEO zurückgetreten bzw. "zurückgetreten worden". Sein Verkauf kann auch damit im Zshg. stehen. Als Paulson neuer Finanzminister der USA wurde, musste er auch seine 500.000 Goldman-Sachs-Aktien verkaufen.




WSJ: 3. Jan. 2008

E*TRADE FINANCIAL Corp. (New York) -- Mitchell H. Caplan resigned from the board, severing all ties with this financial-services company. Mr. Caplan, 49, resigned as chief executive in November. He will receive a severance payment of $10.9 million.

---

10,9 Millionen Abfindung ist ja noch "anständig", wenn man bedenkt, mit wieviel Abermillionen sich andere Subprime-Loser aus der Banken/Broker-Branche von ihren Chefsesseln trennten.  

9108 Postings, 6562 Tage metropolisXLF-Chart

 
  
    #12730
2
05.01.08 19:27
In letzter Zeit habe ich ja einige Erfahrungen mit Antizyklik gemacht und war recht erfolgreich. Bei Betrachtung des XLF-Charts fällt mir aber nur eins ein: Finger weg! Der Downtrend ist voll intakt und bis auf einen kleinen Tageszock ist da erstmal nichts zu holen. Es sind noch zuviele Zittrige und Turnaround-Spekulanten dabei.

Ein Upmove in diesem Zeitfenster wird sich durch eine ausgeprägte Bodenbildung (Dauer ca. 3 Monate) abzeichnen, die im Chart aber nicht im Mindesten zu erkennen ist.  

7360 Postings, 6466 Tage relaxed#12727 Metro, ich stimme deiner Aussage zu,

 
  
    #12731
1
05.01.08 19:30
stelle aber die These zur Diskussion, dass die 2003 - Kurse eine Art Worst-Case Indikator/Anhaltspunkt sind. Darauf zielt ja auch AL mit seiner Frage nach einem XLF-Langfristchart ab.    

9108 Postings, 6562 Tage metropolisWorst Case

 
  
    #12732
2
05.01.08 19:33
...sind immer 0 USD ;-)

Sicher gibt es im Bereich 26 USD eine Chance auf einen Halt und die Marke wird auch erstmal stabilisierend wirken. Charttechnik in diesen langfristigen Zeiträumen funktioniert aber nicht mehr richtig, weil die Fundamentals deutlich stärker wirken. Die 2003-Kurse sind daher irrelevant für die Preisbildung 2008.  

7360 Postings, 6466 Tage relaxed#12729 Da konnte man sich im Board

 
  
    #12733
1
05.01.08 19:35
wohl doch nicht einigen. ;-)

Das kann den Verkauf erklären, vor der Abfindung noch ein kleines Häppchen einstreichen.

Jetzt juckt es schon recht stark. ;-)  

80400 Postings, 7599 Tage Anti LemmingMetro - XLF im Nov./Dez.

 
  
    #12734
4
05.01.08 19:41
Ab Mitte Nov. legte XLF einige Wochen lang zu. Ich war erst long eingestiegen, nachdem sich der technische Uprend etabliert hatte (siehe Postings aus der Zeit). Hektisch brauchte man bei der Gewinnmitnahme aber nicht zu sein. Es kam auf einen Tag früher oder später nicht an. Nur HALTEN durfte man nicht. Das wusste ich - und hab es auch nicht gemacht. Auch jetzt sollte man einen SL setzen, eben um den Trade nicht wider Willen in ein Investment umzuwandeln. (Auch sollte die Posi nicht so groß sein...)

Klar ist hier im Thread nicht jeder ein Trader, obwohl man bei Shorts mMn fast NUR als Trader überleben kann, wenn man nicht gerade im letzten Sommer einen Mittelfrist-Short auf US-Finanzaktien gekauft hatte. Diese Mittelfrist-Shorts sollten mMn demnächst covern, wenn wider Erwarten doch noch eine Frühjahrs-Rallye kommt. Fakt bleibt: Vor dem Hintergrund stetig sinkender Zinsen (wie jetzt in USA) sind Finanzaktien nicht uninteressant. Auch der Bailout durch asiatische und arabische Staatsfonds ist positiv zu werten. Last not least sind viele Finanzaktien in Sippenhaft, die mit Subprime gar nichts zu tun haben.

Einen ähnlichen Trade könnte man mit den Banken des Eurostoxx machen. Dort winken dann aber auch nicht so saftige Gewinne, weil die Short-Quote kleiner ist.  
Angehängte Grafik:
big.gif (verkleinert auf 88%) vergrößern
big.gif

23505 Postings, 6796 Tage Malko07Bin auch der Meinung, dass ein

 
  
    #12735
8
05.01.08 19:45
Einstieg im Finanzsektor noch etwas verfrüht ist. Nicht auszuschließen, dass wir in diesem Sektor die nächsten Wochen eine Erholung erleben die spätestens mit der Berichtsaison zum Stillstand kommt (Abschreibungen), wenn sie nicht sogar wieder sinken. Anschließend könnten sie wieder steigen, da viele Glauben das Essen wäre gelaufen. Nach dem 1. Quartals kommt dann jedoch der Nachtisch. Er wird größer sein als Vorspeise und Hauptspeise zusammen. Wir könnten dann wesentlich tiefer als heute fallen. Man braucht wie AL bemerkt hat, den Finger am Abzugsknopf. Wenn der Nachtisch serviert wird, und alles so wie oben geschildert gelaufen ist, werde ich auch ein kleines Spielchen wagen.

Eventuell sind wir Warner auch nur gute Kontraindikatoren und es ist momentan der richtige Zeitpunkt. Allerdings ist AL meistens etwas zu früh dran ...

;o)  

7360 Postings, 6466 Tage relaxed#12732 Gerade für einen Index ist diese

 
  
    #12736
1
05.01.08 19:46
Aussage nicht richtig, die "0" hat nicht einmal der Nemax geschafft. ;-)

Habe aber die These mehr auf Einzelwerte bezogen, z. B. haben wir 2003 gelernt, welche Buchwertverluste Versicherer in stark fallenden Märkten erleiden können. Es gibt damit "Krisenerfahrungswerte". Natürlich hilft das nicht beim "Jüngsten Tag", aber da hilft die "Seitenlinie" auch nicht. ;-)  

9108 Postings, 6562 Tage metropolisAL - Kein Problem

 
  
    #12737
2
05.01.08 19:47
Nur denke daran, ein klares SL zu setzen und bei Bedarf auch durchzuziehen. Sollte die Speku für dich laufen würde ich den Stopp nachziehen, statt die Posi sofort zu schließen. Du hast damals mit +5% geschlossen, mit der Methode wären sicher +10% drin gewesen. Viel Erfolg!

(Für die Mitleser hier - dir brauche ich das alles nicht zu erklären).

Was Shorts betrifft lebt man da immer sehr gefährlich - wichtig ist nicht zu gierig zu werden und mit den unvermeidlichen Bearmarket-Rallys abzufinden.  

9108 Postings, 6562 Tage metropolisrelaxed

 
  
    #12738
1
05.01.08 19:51
So? Wenn ich den Nemax-Chart aus 3m Entfernung betrachte sieht es aber wie Null aus. Wer damals bei 8000 eingestiegen ist dem ist es sicher egal ober er zum Schluss noch 5 ct rausbekommen hat.

Ich persönlich rechne mit maximal 40% Verlust in den Indizes, das ist der 98er-Erfahrungswert. Auf Einzelwerte bezogen ist da von -10% bis Totalausfall alles drin. Man muss eben Glück haben. Vorhersagen kann man nichts.  

5847 Postings, 6697 Tage biomuellund weil alle hier ihre strategie offenlegen,

 
  
    #12739
6
05.01.08 19:52
als "ölpeak-ist" bleibe ich natürlich weiterhin in Energiewerten investiert,

WEIL ich das Ölpreis"risiko" nach unten mit maximal 20 % beziffere  - tiefere Kurse würden recht bald von der OPEC mit leichten Kürzungen beantwortet werden (jetzt wo man sieht, dass die Welt auch mit 90 USD und darüber leben kann). Selbst etwas stärker fallende Ölpreise wären auch kein schlechtes Umfeld für meine alternative energie investments.

und natürlich bleibe ich weiter stark in silver & goldwerten investiert (10% physisches edelmetall) - solange weiterhin fast alles für einen Realzins um die NULL spricht oder gar ein real Negativzins droht/present ist.

+ stets SHORTS, die im Umfang auf- oder abgebaut (getraded werden).

Ich folge & verstehe den Gold und Ölmarkt (sind auch einfacher) weit besser als Immobilien, Finanztitel oder Halbleiter, Automaker oder andere Zykliker....  

2857 Postings, 6948 Tage PlatschquatschS&P paar Infos für nächste Woche

 
  
    #12740
9
05.01.08 19:59
Die erste Handelswoche ist um und aus Bärensicht nicht schlecht gelaufen.
Die Gewinner des letzten Jahres wurden verkauft (NDX) und das "Rezessionsgespenst" was vor ein paar Monaten noch als ausgestorben galt wurde ausgepackt aber es wird mit Sicherheit nun nicht jede Woche 4-5 Prozent in den Keller gehen und Longspekus gibts auch beim Abwärtstrend nur eben für mittelfristige Investitionen ist es noch zu früh.mM
Aktuell ist das Bild ein wenig ähnlich wie im Okt/Nov und am Freitag gabs ein bischen
Ausverkaufspanik was mit Blick auf den S&P für nächste Woche doch Erhohlungspotential vermuten läßt bis in den Bereich 1440/60.Nächste Woche beginnt auch die Quartalssaison und wer wegen Rezessionsängsten aussteigen/absichern wollte von den Großen hat das vermutlich auch getan. Soweit ich gelesen habe gabs bisher kaum/keine? Gewinnwarnungen sondern nur die Angst vor solchen wurde (vermutlich) eingepreist.
Falls der Bereich 1400/10 am Mo/Di nicht hält rechne ich spätestens bei 1380/85 mit eine deutlichen Erholung für den Rest der Woche.  
Angehängte Grafik:
adtrin.png (verkleinert auf 58%) vergrößern
adtrin.png

9108 Postings, 6562 Tage metropolisZur allgemeinen Erbauung

 
  
    #12741
6
05.01.08 20:00
mal den NASDAQ, da ich eigentlich Tech-Anleger bin/war. Kommentar: Game Over!  
Angehängte Grafik:
_ixic.png (verkleinert auf 99%) vergrößern
_ixic.png

7360 Postings, 6466 Tage relaxed#12738 Mag sein, vielleicht sind wir

 
  
    #12742
9
05.01.08 20:03
zu nahe dran. ;-)

Etwas Ähnliches schreibt Malko in seinem Schlusssatz in #12735: Es reicht nicht als Erster die Erkenntnis zu haben, denn man darf diese erst umsetzen, wenn sich die träge Masse in die gewollte Richtung bewegt.

Ist das nicht "Trendfolge" über den Masse-Begriff erklärt? ;-)

Charttechnik ist, wenn man die Masse "geometrisiert", aber das ist nur für Insider ... ;-)  

80400 Postings, 7599 Tage Anti LemmingMetro - nicht Äpfel mit Müllbeuteln verglichen

 
  
    #12743
1
05.01.08 20:10
Wenn der XLF auf Null fällt, dann fällt auch der SP-500 auf Null, weil Finanzaktien dessen Rückgrat sind. Überhaupt sind wir dann an dem Punkt, den Weltuntergangs-Beschwörer der Gold-Fraktion hier schon häufig herbeigebetet haben (Straßenkämpfe mit Pistolen um restliche Konservendosen).

Man kann den XLF bzw. SPX nicht ernsthaft mit dem Nemax - jener hochgehypten Klitschen-Sammlung - vergleichen. Dass DER annähernd auf Null fiel, war ähnlich "sicher", wie dass man mit den Markus-Frick-Empfehlungen meist Totalverluste einfährt.

Insgesamt glaub ich, das XLF - selbst als Investment - wesentlich sicherer ist als die meisten der bei Ariva angepriesenen Zocker-Aktien von GPC Biotech über Silverado bis De Beira Goldfields (siehe Chart unten).  
Angehängte Grafik:
bigchart.png (verkleinert auf 93%) vergrößern
bigchart.png

9108 Postings, 6562 Tage metropolisAl - XLF

 
  
    #12744
1
05.01.08 20:17
Natürlich richtig. Beachtet das ";-)" hinter der Zahl 0. Das bedeutet: "Nicht ernst gemeint". Prinzipiell ist aber 0 USD immer "Worst Case" und denkbar. Das sollte man den Pennystock-Zockern a la Börsenbäcker xy mal stecken. Bei De Beira sehr schön zu erkennen.

Bei E-Trade ist 0 USD nicht möglich, die werden ggf. vorher aufgekauft. Zur Not vom CEO, alles schon passiert.
 

7360 Postings, 6466 Tage relaxedDen finde ich immer wieder lehrreich: ;-)

 
  
    #12745
3
05.01.08 20:23

2857 Postings, 6948 Tage Platschquatsch@metro zum NDX Comp

 
  
    #12746
7
05.01.08 20:37
hier mal der NDX100 welcher zwar auch angeschlagen ist aber eben noch nicht KO.
Also nicht schon das Bullenfell verteilen nur weil der Stier blutet.
Ansonsten ein bischen auf die letzten Jahre(Ausnahme 2007) schauen wo ein Einbruch in der ersten Jahreshälfe fast schon "Pflicht" war entweder sofort oder mit Verzögerung.  
Angehängte Grafik:
chartfromufs.png (verkleinert auf 66%) vergrößern
chartfromufs.png

12993 Postings, 6423 Tage wawidu@AL - langfristiger Ratiochart

 
  
    #12747
5
05.01.08 20:38
Der $SPF-Chart ist im Wesentlichen identisch mit dem XLF-Chart. Von diesem kann ich dir einen Ratiochart zum $SPX seit 1997 liefern. "Historische" Hochs oder Tiefs bei MACDs werden immer mal wieder über- bzw. unterboten, verschiedentlich sogar ganz erheblich. Schau dir mal den Chart des $OIX über fünf Jahre mit MACD 60,130,45 an!  

Optionen

Angehängte Grafik:
_spf-_spx1997d.png (verkleinert auf 82%) vergrößern
_spf-_spx1997d.png

9108 Postings, 6562 Tage metropolisplatsch

 
  
    #12748
3
05.01.08 20:47
Sentiment beachten: Der Einbruch am Freitag ist auf massive Sell-Einstufungen der Banken am 2. Januar zurückzuführen. Diese kommen erstmals seit x Jahren so massiv durch die Bank weg, wenn ich mich recht erinnere. Daher ist die Situation nicht mit dem Uptrend 2003-2007 vergleichbar. Eine mittelfristige Topbildung ist wahrscheinlich.  

381 Postings, 6519 Tage oWn9R-1Schwere Zeiten..

 
  
    #12749
6
05.01.08 20:54

Wall Street vor Crash?



Die Wall Street startete denkbar schlecht mit zwei Tagen, wo der der Dow Jones um über 200 Indexpunkten, also fast 2% einbrach. Am 4. Januar schloss der Dow Jones Industrial Index bei 12.800 Indexpunkten mit einem Minus von 1,96% auf dem Tief aufgrund schlechter Arbeitsmarktdaten, was nichts Gutes für die nächste Woche befürchten lässt. Die schlechten Konjunkturdaten und der Rekordölpreis von erstmals 100 USD/Barrel vermassselten den Anlegern damit weltweit die erhoffte Jahresanfangsrallye. Noch mehr kam zuvor aufgrund der Angst vor einer US-Rezession der japanische Nikkei Index unter Druck.


Dabei sollen die ersten fünf Tage an der Wall Street angeblich maßgeblich für den Börsenverlauf des gesamten Jahres sein. Demnach dürfte dieses Jahr wieder sehr schwierig und turbulent werden. Auf der anderen Seite sind die Jahre vor einer US-Präsidentschaftswahl in der Regel gute Börsenjahre, da die US-Regierung mit Steuererleichterungen, Staatshilfen ( in diesem Jahr für die Häuslebauer) und Kreditvergaben konjunkturelle Unterstützungen auf den Weg bringt, die das Volk bei Laune halten soll. Dabei ist die erste Jahreshälfte oft in der Statistik der schlechtere Teil von einem abschließend guten Börsenjahr. Ob dies auch dieses Jahr so ist, kann man sich aber nicht verlassen. Ich rechne zumindest wieder mit einem sehr volatilen Jahr mit einigen Panikverkäufen, aber auch zwischenzeitlich mit großen Trading-Chancen für „Schnäppchenjäger“.

Die jetzt an der Wall Street diskutierten Themen werden uns wohl das ganze Jahr beschäftigen und das ist eine mögliche „Stagflation“, also eine stagnierende Wirtschaft bei höherer Inflation. Da mit weiteren Zinssenkungen der FED zu rechnen ist, wird der Dollar weiter zum Euro schwach tendieren und wahrscheinlich in diesem Jahr die 1,50 EUR/USD-Marke überschreiten. Der Ölpreis dürfte weiter hoch bleiben und damit die importierte Inflation antreiben. Da der Realzins in den USA jetzt schon negativ ist (=Inflation hoher als Zinssatz), beginnt die Suche nach Alternativen. Da Immobilien „out“ sind, flüchtet sich der Anleger in Rohstoffe: Gold/Silber und Platin erreichten neue Rekordmarken. Der Goldpreis ist jetzt auch nicht mehr weit von dem Rekord-Preis aus dem Jahr 1980 von 874 USD/Unze entfernt. Die 1000 USD/Unze-Marke wird jetzt anvisiert.

Charttechnisch befindet sich die Wall Street schon jetzt in einer brisanten Situation, da die jetzt erreichte 12.800-Marke auf eine wichtige Unterstützungslinie trifft. Wird diese nachhaltig über 100 Punkte unterschritten, könnte es sehr schnell zu weiteren Kurseinbrüchen bis auf die 12.000-er Marke kommen, da unterhalb von 12.800 Indexpunkten viele Stopp-loss-Marken liegen. Bei 12.700 Indexpunkten ist das Chartbild also äußerst bearish. Ein ähnliches Bild liefert der Chart des S&P-Index, wo die wichtige Unterstützungslinie bei 1400-Indexpunkten liegt. Wird diese Marke nachhaltig um mehr als 50 Punkte durchbrochen, sieht es düster aus. Die kritische „bearishe Zone“ liegt also bei 1350-1400 Indexpunkten beim S&P; weil sich bei Unterschreiten ein Mega-Trendwechsel andeutet. Schon dreimal und zwar im März, August und Dezember 2007 wurde an diese Linie an der Wall Street getestet und dann durch die „Wall Street-Eingreiftruppe“, zu der auch Präsident Bush und Notenbank-Chef Bernanke zählt, gerettet - unterstützt von hektischen Notenbankmaßnahmen (=Zinssenkungen) und beruhigenden Worten von offizieller Seite (Bush). Durch ein Short-Squeeze, also dem Eindecken von Leerverkäufen, wurde der Markt dann wieder künstlich nach oben getrieben.

Letztendlich wird sich die Börse aber an den ökonomischen Fakten orientieren und diese sehen – zumindest für die USA – nicht gut aus. Die Arbeitslosigkeit wird zunehmen, die Inflation wird ansteigen, die Immobilienkrise wird sich fortsetzen und zu weiteren 1,4 Mio. Zwangversteigerungen führen, die US-Bankenkrise wird sich vor allem im Privatkreditgeschäft fortsetzen und das BSP wird abnehmen. Die entscheidende Frage für die USA ist, ob nun auch der überwiegend kreditfinanzierte Konsum nachhaltig einbricht oder nicht. Damit stellt sich die Frage, ob ein „Soft Landing“ gelingt oder eine harte Landung (=Crash) bzw. „bereinigende Krise“ unausweichlich ist.

Ich halte beides für möglich und der Anleger sollte sich auf beide Varianten einstellen. Es wird zu weiteren Rettungsaktionen einerseits der Notenbanken und anderseits von ausländischen Investoren kommen. Zuletzt stieg der Inder Ratan Tata, ein indischer Oligarch, mit Tata Motors bei der Traditionsmarke Jaguar/Land Rover ein, letztendlich um damit den US-Konzern Ford zu unterstützen, der Jaguar für 2,5 Mrd. USD im Jahr 1989 und Land Rover im Jahr 2000 für 2,75 Mrd. USD übernommen hatte. Ford braucht im Moment jeden Dollar, um den eigenen Konzern zu sanieren. Zum Ford-Rettungsplan gehört auch die Streichung von 46.000 Arbeitsplätzen bei 16 Werken in Nordamerika. Ford erlitt schon in 2006 einen Verlust von 13 Mrd. US-Dollar. Bei dem maroden Automobilkonzern General Motors- einst das Flagschiff der US-Wirtschaft – stieg schon der russische Oligarch Deripaska mit 5% ein.

Die gesamte US-Autoindustrie hängt im Moment am berühmten „seidenen Faden“. Damit sind aber auch viele Arbeitslose und eine Rekordverschuldung verbunden. Es gibt wohl kaum Unternehmen auf der Welt, die so hoch verschuldet sind wie Ford und General Motors. Geht eines von beiden infolge der US-Rezession pleite, könnte es eine Lawine an den internationalen Finanzmärkten geben, weil viele Investmentbanken mit Großkrediten mit den Automobilkonzernen verbunden sind. Auf der anderen Seite erwirtschaften andere US-Unternehmen wie ExxonMobil und auch Goldman Sachs weiter Rekordgewinne und stehen liquiditätsmäßig sehr gut da. Es wird sich also die „Spreu vom Weizen“ trennen. Falls die USA in eine Rezession gerät, dürfte Japan als Exportland besonders darunter leiden.

Also sind wir von dem möglichen „Tsunami“ an den Welt-Finanzmärkten aufgrund sektoral zu hoher Verschuldung gar nicht so weit entfernt. Dabei wird es aber nur zu kurzfristigen Einbrüchen kommen, da die „armen“ Emerging Markets bzw deren „reiche“ Staatsfonds und reichen „Oligarchen“ als Retter der Welt die Hände aufhalten werden wie zuletzt bei der Citibank und Morgan Stanley, die mit arabischer und chinesischer Hilfe gestützt wurden. Auch dies wird in 2008 – neben Klimawandelaktien – ein neuer Mega-Trend werden. Ausländischen Investorengruppen werden in den USA auf „Schnäppchenjagd“ gehen. Der DAX ist übrigens schon jetzt zu 53% im Besitz von ausländischen Investoren und damit auch abhängig von den ausländischen Investoren. Ziehen sie ihr Kapital wieder ab, wird auch der DAX einbrechen.

Die Frage ist nur, ob sich die prosperierenden Emerging Markets mit ihren boomenden Wirtschaften (China wider über 10% auch in diesem Jahr, der Rest im Durchschnitt mit 5%) von der Misere in den USA und in Japan abkoppeln können. Gute Voraussetzungen dafür hat in diesem Jahr die Moskauer Börse und das nicht nur wegen des anhaltend hohen Rekordölpreises von 100 USD/Barrel. In Russland finden am 2. März die Präsidentschaftswahlen statt. Das neue „Dreamteam“ (?) Putin/Medwedew macht Hoffnung auf Kontinuität und Stabilität, und damit auf mehr Berechenbarkeit, auch wen der dominierende Kremleinfluss im Ausland nicht gerne gesehen wird. In Russland. boomen im Moment viele Branchen wie Metallurgie (Rohstoffe, vor allem Stahl/Kohle), Konsum, Bauwirtschaft, Medien, Telekom, Internet, Medien, Pharma und es wird so viel investiert werden wie noch nie. Vor allem große Infrastrukturinvestitionen wie für die Eisenbahn, die Modernisierung der Energiewirtschaft, den Bau von Autobahnen und Pipelines werden die Konjunktur zumindest sektoral in Schwung halten. Russland ist im mancher Hinsicht noch ein Entwicklungsland, was positiv zu bewerten ist, denn es gibt noch viel zu entwickeln und für den Anleger zu entdecken. Allerdings ist auch in Russland die merklich ansteigende Inflation in den zweistelligen Prozentbereich ein Problem geworden. Südosteuropa erstickt zwar im Moment im Schnee, hat aber auch noch großes Nachhol- und damit Wachstumspotential. Hier gilt es aber den Kosovokonflikt im Auge zu haben. Auch sind die Bewertungen in Südosteuropa nicht mehr günstig. Insofern ist der Anleger gut beraten, Liquidität bereitzuhalten oder jetzt auch in Liquidität zu gehen, um später auch einen Teil davon in Osteuropa anzulegen. Denn die meisten deutschen Anleger haben die fulminante Hausse an den Ostbörsen in den letzten Jahren schlichtweg verschlafen.

Hinweis: Der Autor hat im letzten Rohstoff-Spiegel (www.Rohstoff-Spiegel.de) vom 15.12.07 eine ausführliches Interview über die Aussichten der Ostbörsen gegeben. Melden Sie sich schon jetzt an für das nächste ESI-Ostbörsen-Seminar „Go east!“ im Frühjahr 2008 in Frankfurt/M (siehe www.eaststock.de)


Autor: Andreas Männicke

Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
© wallstreet:online AG

Nachrichten zu diesen Wertpapieren
Wohin führt der „Raubtier-Kapitalismus“?



 

12993 Postings, 6423 Tage wawidu@platschquatsch - Nasdaq

 
  
    #12750
3
05.01.08 21:11
Hier mal der Chart des COMPX mit ein paar interessanten Linien.  

Optionen

Angehängte Grafik:
_compq6jd.png (verkleinert auf 72%) vergrößern
_compq6jd.png

Seite: < 1 | ... | 508 | 509 |
| 511 | 512 | ... 6257  >  
   Antwort einfügen - nach oben