Der USA Bären-Thread
Seite 509 von 6257 Neuester Beitrag: 03.02.25 16:52 | ||||
Eröffnet am: | 20.02.07 18:46 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 157.409 |
Neuester Beitrag: | 03.02.25 16:52 | von: Katzenpirat | Leser gesamt: | 24.286.742 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 4.762 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | ... | 507 | 508 | | 510 | 511 | ... 6257 > |
Quelle hier
HANDELSBLATT, Samstag, 5. Januar 2008, 11:50 Uhr |
EZB bereit zum Handeln |
Trichet warnt vor Inflationsspirale |
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat fünf Tage vor der nächsten Zinsentscheidung seine Warnung vor Inflationsgefahren bekräftigt. Bei der CDU-Vorstandsklausur in Wiesbaden sagte Trichet, die EZB sei bereit, gegen die Risiken eines Preisanstiegs vorzugehen.HB WIESBADEN. In dem von der Zentralbank veröffentlichten Redetext hieß es weiter, das Wachstum in der Euro-Zone befinde sich auf einer soliden Grundlage. Die Inflation werde in den kommenden Monaten allerdings deutlich über der Marke von zwei Prozent bleiben. Die EZB entscheidet am Donnerstag, ob sie die Zinsen auf dem jetzigen Niveau belässt. Trichet sagte, seine Äußerungen griffen der nächsten Zinsentscheidung nicht vor, sondern spiegelten die Haltung der Bank von Anfang Dezember wider. Trichet warnte vor einer Inflationsspirale und rief die Tarifparteien zu moderaten Abschlüssen auf. „Damit der jüngste Anstieg der Inflation vorübergehend bleibt, darf die jetzige Preissteigerung keinen Einfluss auf die Lohn- und Preispolitik haben“, mahnte er. Die Inflationsrate in der Euro-Zone liegt mit 3,1 Prozent derzeit deutlich über dem mittelfristigen Ziel der EZB knapp unter zwei Prozent. Wegen der Unsicherheiten durch die Finanzkrise rechnen Experten allerdings nicht damit, dass die EZB den seit Juni unverändert bei vier Prozent liegenden Leitzins in den kommenden Monaten weiter anhebt. |
Die EZB entscheidet am Donnerstag, ob sie die Zinsen auf dem jetzigen Niveau belässt. Trichet sagte, seine Äußerungen griffen der nächsten Zinsentscheidung nicht vor, sondern spiegelten die Haltung der Bank von Anfang Dezember wider. Handelsblatt heute
http://business.guardian.co.uk/flash/page/0,,2232950,00.html
mit der Maus drüber gehen
Im Frühjahr/Sommer/Herbst haben wir hier die Rezession herbeigeredet und was war? Nix! Börsenparty! Nu isse wohl da und jetzt postet ihr hier alle bullish/neutral nach dem Motto: Die FED/Georgie-Boy werden schon gegensteuern und die Kurse haben das schlimmste hinter sich.
Jetzt mal Ernsthaft: In JEDER Rezession fiel der SP mindestens 20%, meist sogar 30%. D.H. im Klartext: Wir haben noch ein gutes Stück Bärenmarkt vor uns den wir auch genießen sollten. Das ham wa uns verdient!
Wer jetzt wieder bullish wird hat natürlich irgendwann recht, aber es nützt nichts ständig gegen den Trend zu arbeiten wenn man was verdienen will. Der Trend ist jetzt klar down, basta ;-)
Was Sonderzinssenkungen betrifft um Shorts zu squeezen sollte man auch realistisch bleiben: Im August hat die FED "5 Minuten vor dem Crash" (O-Ton Börsenmarkler, Gruß an Malko) gesenkt um eben diesen zu verhindern. Heute sind wir viel weiter: Alle wissen im Prinzip Bescheid, d.h. einen Crash wird es nicht geben. Daher besteht keine Veranlassung für die FED ihr Pulver in einer Panikreaktion zu verschießen um ein paar kleinen Bären ein Bein zu stellen. Sie wird ruhig und stetig die Zinsen weiter senken und auf die Wirkung hoffen, die natürlich irgendwann ab vielleicht Sommer einsetzen wird.
Fazit: Wer aus Angst vor der FED nicht short geht handelt wie jemand der Angst vorm Verkehr nicht Einkaufen geht: Natürlich kann man überfahren werden, aber die Gefahr stattdessen zu verhungern ist viel größer. Oder kurz: Sorge dich nicht, Shorte! (Allerdings immer schön antizyklisch und nicht mit zu hohem Hebel!)
Zudem lief in den letzten 5 Jahren breits ein Mega-Konjunkturprogramm: Der "War On Terror" bzw. Irak-Krieg. Anders kann man diese Aktion nicht bezeichnen, denn es wurden Massen an Schulden gemacht und das Geld in Waffen und Soldatengehälter gesteckt. Damit sind die Kriege nicht unwesentlich an der bekannten Asset-Blase schuld.
Der Irak-Krieg hat so große Summen verschlungen, dass der US-Regierung nun nicht mehr viel Luft zum Ankurbeln der Wirtschaft bleibt. Sogar ein Iran-Krieg, obwohl aus US-Sicht sinnvoll, ist nicht mehr drin. Der Senat will Gelder massiv kürzen und wird einem Konjunkturprogramm angesichts der immensen Staatsverschuldeung kaum zustimmen.
Am Freitag, dem 4.1.08, wurde gemeldet:
Veröffentlichung der Zahlen zur US-amerikanischen Arbeitslosenquote (Unemployment Rate) für Dezember 2007
Die US-amerikanische Arbeitslosenquote liegt im Dezember bei 5,0 %. Erwartet wurde die Quote mit 4,8 % nach 4,7 % im Vormonat.
Die Gesamtzahl der Erwerbstätigen in USA liegt nach meinen (womöglich veralteten) Zahlen bei rund 120 Mio. Darauf kommen 4,7 % Arbeitslose, ergibt insgesamt rund 126 Mio. Erwerbsfähige (darin sind die, die die Jobsuche frustriert aufgegeben haben, nicht enthalten).
4,7 % von 126 Mio. sind 5,92 Mio.
5 % von 126 Mio. sind 6,30 Mio.
Wenn die Zahlen korrekt WÄREN, müsste die Zahl der US-Amerikaner, die ihren Job im letzten Monat verloren haben, bei 6,3 Mio. minus 5,92 Mio. = 380.000 liegen. Soviel Leute KÖNNEN aber gar keinen Job verloren haben, denn die Zahl der NEUANTRÄGE auf Arbeitslosigkeit hat sich ja im Vergleich zum letzten Monat ja sogar um 21.000 VERRINGERT - von 357.000 im November auf 336.000 im Dezember.
Am Donnerstag, dem 3.1.08, wurde gemeldet:
14:30 (MEZ) - Veröffentlichung der Zahlen zu den US-amerikanischen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe ("Initial Jobless Claims") für die Vorwoche
Die Zahl der Erstanträge ist in den USA auf 336.000 gestiegen. Erwartet wurden 340.000 bis 345.000 neue Anträge nach zuvor 357.000 (revidiert von 349.000).
Das Emporschnellen der Arbeitslosenquote von 4,7 auf 5 % wäre nur plausibel, wenn die Zahl der Erstanträge sich nahezu VERDOPPELT hätte. In den Vormonaten hatte sich die Arbeitslosigkeit immer bei 4,7 % gehalten, und es wurden im Schnitt immer 300.000 Erstanträge gestellt. Offenbar fanden also immer genauso viele Alt-Arbeitslose jeden Monat einen neuen Job wie neue Arbeitslose hinzukamen, sonst wäre die Quote ja gestiegen. Geht man davon aus, das die Zahl der neueingestellten Alt-Arbeitslosen im Dezember unverändert geblieben ist, dann hätte die Zahl der Neuanträge auf ca. 650.000 steigen müssen, um einen Anstieg der Arbeitslosenquote von 4,7 auf 5 % plausibel zu machen. Anderenfalls könnte die Summe von 340.000 nur zustandekommen, wenn plötzlich NIEMAND mehr (statt zuvor ca. 300.000 Alt-Arbeitslose pro Monat) einen neuen Job gefunden hätte. Ein solcher Bruch ist ebenfalls unwahrscheinlich.
FAZIT: Die Zahlen darf man als beschönigendes Begleitfeuerwerk zur kommenden Not-Zinssenkung der Fed werten.
Der Chart bestimmt wie gesagt das Bewusstsein bzw. die Wahrnehmung. Solange die Märkte im Uptrend sind (wie seit den Tiefs Ende Nov.), werden schwache Arbeitsmarktzahlen positiv gewertet, weil sie Zinssenkungen verheißen. In einem Downtrend wie seit Weihnachten werden schwache Arbeitszahlen negativ gewertet, weil sie von einer Abschwächung der Konjunktur künden.
Anders formuliert: Im Uptrend singt alle Welt "Goldilock", in Downtrend greinen alle von "harter Landung".
Ich versuche eine Lagebeurteilung möglichst immer aus einem respektablen Abstand auszuführen. Da ich momentan überhaupt nicht gebunden bin, bin ich aber wirklich zu 100% emotionslos und sehe auch nicht ein, dass ich die Welt aus einer Lagerbrille anschauen soll.
Man sollte sich die Welt nie nach den eigenen Spekulationsplanungen oder Spekulationsbindungen wünschen. Momentan ist die Lage wirklich total verworren und es kann in den nächsten Monaten beliebiges passieren: Ein großer Ausbruch nach Norden oder ein fürchterlicher Absturz. Ich persönlich tendiere eher seitwärts südwärts - ist eine momentane Annahme aus dem Bauch heraus, mehr nicht. Ich bin jedoch der absoluten Überzeugung, dass ich mein Bauchgefühl nicht herbeibeten kann. Und wenn die Bärenwelt sich immer bullischer verhält werden wir weniger Short Squeezes erleben und mein Bauchgefühl erfüllt sich eventuell.
;o)
In # 12691 werden potenzielle Steuererleichterungen angesprochen.
Staatsaufträge gab es in den letzten Jahren schon in hohem Maße (insbesondere im Rüstungssektor und bei öffentlichen Bauten), was u.a. zu dem exorbitanten Haushaltsdefizit geführt hat. Der Begriff "government employment" bezieht sich nicht nur auf Jobs beim Bund, sondern auch auf solche bei den Einzelstaaten. Ich beobachte die Arbeitsmarktdaten schon seit langem, und es fiel mir auf, dass immer dann, wenn die Jobs im Unternehmenssektor deutlich abnahmen, die staatlichen Jobs überproportional zunahmen. Über den Daumen gepeilt müssten hier in 2007 etwa 200.000 neue Jobs geschaffen worden sein. Wozu denn eigentlich?
Ein wesentlicher Faktor bei den Haushaltseinnahmen der Einzelstaaten sind die Steuern auf Warenverkäufe, die unserer Mehrwertsteuer entsprechen. Eine weitere Verschlechterung der Situation im Einzelhandel dürfte sich auch darauf auswirken.
@Kicky - # 12700
AIG ist ein globaler Versicherungskoloss (allrounder), der neben Lebensversicherungen auch Sach- und Kreditversicherungen vertreibt. Letztere bereiten auch diesem etliche Probleme, neben sinkenden Neuabschlüssen bei Lebensversicherungen.
Southwest Airlines und Time Warner sind hoch defizitäre Unternehmen, die permanenter Inputs über Unternehmensanleihen bedürfen, und die Kaffeehauskette Starbucks ist ein typisches "Schönwetter-Unternehmen".
Ich versuche deshalb spaßeshalber hier manchmal ein Gegenpol darzustellen. Sinken die Kurse, bringe ich die seltenen positiven Nachrichten, steigen sie, erinnere ich an die negative Lage und bringe die dazu passende Nachrichten.
In der Einzelaktie Etrade (ETFC) bin ich ebenfalls mit kleiner Position long (EK: 3,41 und 3,25 Dollar)...
http://www.ariva.de/...zt_long_Etrade_t300138?pnr=3855684#jump3855684
..., da die ihren Subprime-Mist bereits mit 3 Mrd. Verlust notverkauft haben - da droht nicht mehr viel Neues - und das Kerngeschäft Brokerage nach wie vor gut läuft. Der Kursrückgang ab Sommer von 25 auf 3,25 Dollar preist dies vermutlich hinreichend ein. Die Position in ETFC ist so klein, dass ich einen Totalverlust problemlos verschmerze.
Mit XLF (größere Position, EK 28,25 und 27,70 Dollar) hat man das individuelle Risiko von Einzelaktien wie AIG nicht an der Hacke, denn die können bei einer neuen Hypo-Leiche im Keller auch schnell mal über Nacht 25 % verlieren. Der Index bietet daher "eingebaute" Risikostreuung. Er schützt natürlich nicht vor weiteren Kursverlusten, da Financials bevorzugte Short-Objekte der Bären sind.
Andererseits ist die Shortquote bei XLF hoch - höher als die Zahl der täglich durchschnittlich gehandelten Aktien (unten). Bei einer überraschenden Zinssenkung darf man daher mit einem Kursfeuerwerk rechnen - ähnlich wie Ende Nov., als ich ebenfalls für einen Trade long in XLF war. Das Ganze ist aber kein Investment, da ich langfristig erst noch die weitere Entwicklung in USA abwarten will - es gibt zuviele Unbekannte...
Der Unterschied zwischen Malko und mir ist, dass ich - wie jetzt - auch mal höhere Risiken eingehe, was schnelles Handeln erfordert (auch wenn es gegen einen läuft), während man am Ende eines langen Bärenmarktes wie 2003 fast blind long gehen und sich einige Jahr "schlafen legen" kann. Das wird mir durch die Trades bis dahin freilich nicht verwehrt, sofern ich nicht zwischenzeitlich pleite gehe ;-))
Wawidu, Du bist herzlich eingeladen, mir mit einem Chart von XLF zu beweisen, dass ein Long-Trade in XLF jetzt "völlig indiskutabel" ist. ;-))
Price ChangeSince Trade (%)
ETFC CAPLAN MITCHELL H Director 2007-12-14 Sell 300000 $3.87 -16.54
Auch bei uns werden in absehbarer Zeit die Arbeitslosen noch stärker zurück gehen. Aber gleichzeitig wird die Zahl der Arbeitnehmer abnehmen und die Wirtschaft stark deflationär werden.
KREDITKRISEN-GEWINNER
Hedgefonds-Manager streichen Milliarden ein
Wetten auf die Krise: Die Turbulenzen am internationalen Kreditmarkt haben vier amerikanischen Hedgefonds-Managern einen Milliardengewinn beschert. Sie haben geschickt auf die Entwicklungen spekuliert.
New York - Den Rekord stellten John Paulson und Paolo Pelligrini von Paulson & Company auf: Sie sackten 2007 Gesamtprämien von 2,7 Milliarden Dollar ein, berichtet der US-Finanzdatenanbieter Bloomberg in der Januarausgabe seines Magazins. Das Erfolgsrezept der beiden Hedge-Fonds-Manager: Sie wetteten frühzeitig auf den Zusammenbruch des Hypothekenmarkts und steigerten so den Wert ihrer Fonds allein in den ersten neun Monaten 2007 um stolze 340 Prozent.
Auf Platz zwei landete Fondsmanager Philip Falcone, der mit seiner Gesellschaft Harbinger Capital Partners 1,3 Milliarden Dollar einstrich. Mit dem dritten Platz auf der Rangliste der bestbezahlten Hedgefonds-Manager musste sich Vorjahressieger Jim Simons, Chef von Renaissance Technologies, begnügen. Sein Trost: Auch er nahm laut Bloomberg noch gut eine Milliarde Dollar ein.
ase/dpa www.spiegel.de
Aber Du hast sicherlich Recht. Wenn der CEO verkauft, ist das kein gutes Zeichen. ich schließe bei ETrade auch einen Totalverlust nicht aus. Die Aktie könnte sich andererseits aber auch wieder vervielfachen. Ist so ähnlich wie ein Optionsschein ohne Zeitwertverfall (Kursverfall natürlich ggfs. trotzdem).
Der Fehler von Etrade war, nicht investierte Kundengelder von Brokerage-Konten ungefragt in Subprime-Schrott anzulegen. Nun wurden 3 Mrd. Verlust damit realisiert. Weitere Verluste kommen vermutlich nicht dazu. Das Problem ist, diesen Schuldenberg abzutragen. Das kann Jahre dauern. Vermutlich wird ETrade eher von einem Konkurrenten (mit mehr Cash) übernommen. In dem Fall dürfte es einen netten Aufpreis auf den jetzigen Kurs geben.
ich muss gestehen ,ich bin mehr auf der Seite von Malko,ich stehe geruhsam an der Seite und beobachte,finde dass wawidu mit seiner Warnung recht hatund mache lieber mal Sachen,die ich besser verstehe wie Thielert oder Meyer Burger
da kann ich dann auch besser schlafen!
Muss aber sagen, dass ETFC mich auch juckt: ;-)